Freitag, 6. Februar 2015

Backpfeifen vom Papst

von Thomas Heck...

Immer wenn man meint, man könne mit der katholischen Kirche seinen Frieden schließen und den katholischen Mann einen guten Mann sein lassen, kann man gleichzeitig darauf wetten, dass es irgendein Rockträger dieser Zunft schafft, alles wieder einzureißen. Was ich beim Islam schon lange aufgegeben habe, muss ich bei der katholischen Kirche wohl noch lernen.

So haben es katholische Priester für weise und religionskonform befunden, ihren homosexuellen und pädophilen Neigungen nachzugehen und junge Ministranten zu mißbrauchen. Ein Pfarrer in England sagte sogar, es sei ihm nicht bewusst gewesen, dass es nicht erlaubt sei, kleinen Kindern Gegenstände oder sein eigenes Geschlecht in deren Körperöffnung zu versenken. Auch ich weiß, dass es nur Einzelfälle sind und die große Mehrheit der katholischen Priester einen guten und wertvollen Job leisten. Wenn sich aber der oberste Hirte zu Fragen alternativer Erziehungsformen äußert, wird es Zeit aufzustehen.


So findet der Papst das Schlagen von Kinder in Ordnung, sofern sie dabei ihre Würde behalten. Dazu erzählte der Papst eine Anekdote: "Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: 'Ich muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen'." "Wie schön!", erklärte Franziskus. "Er weiß um den Sinn der Würde. Er muss sie bestrafen, aber tut es gerecht und geht dann weiter." Wenn Backpfeifen, aber bitte mit Würde.

In rund 39 Ländern ist die Prügelstrafe in jeglicher Form verboten. Zu diesen Staaten zählen Deutschland, Schweden, der Südsudan und Turkmenistan. Und so sollte es sein. Heute muss noch der "andere Kulturkreis", dem Papst Franziskus angeblich angehört, herhalten, so Radio Vatican. Ich dachte, Nächstenliebe sei kulturkreisübergreifend. Andere rätseln über die Hintergründe seiner Worte und seine mögliche Deutung. Das nächste verprügelte Kind kann sich glücklich schätzen, dass seine Prügel unter den Augen der Kirche stattfindet, die prügelnde Hand des Vaters oder der Mutter als der verlängerte Arm des Papstes. Amen, und später will es wieder keiner gewesen sein.

Und bei mir bleibt ein fader Beigeschmack, wenn mir Männer, die Kleider in violett oder brutal-rosa tragen, noch nie Sex hatten, außer mit sich selber oder Kindern, noch nie verheiratet waren und auch sonst keinerlei Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht haben (sollten), mit Moral kommen und dem Bürger erklären wollen, wie Partnerschaft, Sex und Kindererziehung funktionieren, um sich so ungerechtfertigt als moralische Instanz aufzuspielen. Dass steht denen nicht zu und wir haben es nicht verdient.


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