Freitag, 3. Januar 2025

Die „scheinbar“ antisemitische Sonderberichterstatterin

Francesca Albanese hat mal wieder mit einer Äußerung für Stimmung gesorgt.



Es ist müßig lange darüber zu streiten. Es ist wichtiger, Kontext zu geben. Francesca P. Albanese ist italienische Rechtswissenschaftlerin, spezialisiert auf Internationales Recht und Menschenrechte. Sie hat zuvor für NGOs gearbeitet, unter anderem für die „Arab Renaissance for Democracy and Development“. Darüber hinaus hat sie Jahrelang für die UN gearbeitet, unter anderem für das Palästinenserhilfswerk UNRWA.

Am 01.05.2022 wurde sie zur UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete ernannt. Und macht in der Funktion seitdem von sich reden. Damit ist sie jedoch keine Mitarbeiterin der UN. Es ist eher ein Titel denn ein Beruf. In dieser Funktion hat Albanese zwar ein Mandat, also einen Auftrag. Bekommt aber kein Gehalt durch die UN und ist nicht bei der UN angestellt. Der jeweilige Sonderberichterstatter hat die Aufgabe, Informationen zu sammeln, Empfehlungen abzugeben und einmal im Jahr einen Bericht vorzulegen. Die „Amtszeit“ von Albanese endet also im Mai dieses Jahres.

Vorwürfe des Antisemitismus

Am 10. Februar 2024 bezeichnete der französische Präsident Macron den Überfall 10/7 als „größte antisemitische Massaker unseres Jahrhunderts“. Albanese antwortete daraufhin: „Das ‚größte antisemitische Massaker unseres Jahrhunderts‘? Nein, Herr @EmmanuelMacron. Die Opfer von 7/10 wurden nicht wegen ihres Judentums getötet, sondern als Reaktion auf die Unterdrückung durch Israel. Frankreich und die internationale Gemeinschaft haben nichts getan, um sie zu verhindern. Mein Beileid an die Opfer.“

Das bedeutet, Albanese leugnet den Vernichtungswillen der Hamas gegenüber Israel. Obwohl dieser in der Charta der Hamas steht. Zumal der Gazastreifen seit 2005 nicht mehr besetzt und folglich auch nicht „unterdrückt“ ist.

Im März 2024 legte sie ihren Bericht vor mit dem Titel „Anatomie eines Völkermords“. Obwohl es kein solches Urteil gibt und sie das zwingend notwendige Motiv nicht nachweist. Damit ist Albanese eine der wirkmächtigsten Verbreiterinnen der Genozid-Behauptung. In einem weiteren Kommentar auf X stimmte sie einem Vergleich von Netanjahu und Hitler zu. Albanese hat inzwischen in Israel Einreiseverbot.

„Abbruch aller Beziehungen zu Israel“

Bei einer Operation gegen das Kamal Adwan Krankenhaus bei Gaza-Stadt wurden nicht nur über 200 Hamas-Kämpfer verhaftet, sondern auch dessen Direktor, Hussam Abu Safiya. Videos belegen, dass er sich ruhig zu einem Schützenpanzer der IDF (Israel Defence Forces) begeben hat, wo er mit Handschlag festgenommen wurde.

Safiya steht im Verdacht, ein hochrangiges Mitglied der Hamas zu sein. Was naheliegend ist, da die Hamas über das Gesundheitsministerium alle Arbeitsplätze in den Krankenhäusern des Gazastreifens kontrolliert und somit auch bestimmt, wer Direktor wird.

Daraufhin ging eine Welle von Kommentaren von Ärzten durch X, welche mit sehr ähnlichem Text sich vorstellen und die Freilassung Safiyas fordern. Mit seinem Namen als Aufmacher rufen verschiedene Hilfsorganisationen zu Spenden auf. Auf den Verdacht geht man selbstverständlich mit keiner Silbe ein.

Am 30. Dezember postete Albanese in diesem Kontext folgenden Text:

„Ich fordere medizinische Fachkräfte auf der ganzen Welt auf, den Abbruch aller Beziehungen zu Israel als konkreten Weg anzustreben, um die vollständige Zerstörung des palästinensischen Gesundheitssystems in Gaza durch Israel, ein entscheidendes Instrument seines anhaltenden Völkermords, energisch anzuprangern.“


Das ist sicher bewusst so schwammig formuliert, dass es viele Interpretationen zulässt.

Am vergangenen Dienstag, 31.12.2024, wurden 45 Patienten vom Europäischen Krankenhaus in Chan Yunis über den israelisch kontrollierten Kerem Shalom Übergang evakuiert. Selbstverständlich unter Mithilfe Israels. Die Patienten wurden in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen, um dort behandelt zu werden. Darunter u.a. auch der 10-jährige Abdullah Abu Yousef, der ein Nierenversagen erlitten hat. Israel hat auch zugelassen, dass über 200 (!) Angehörige die Patienten begleiten. Die Medienberichte dazu sind erneut schwer zu finden.


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