von Peter Haisenko...
Abgesehen von einer Periode von zwölf Jahren gab es in Deutschland keinen staatlichen Rassismus. So ist es verwunderlich, dass ausgerechnet in Deutschland Rassismus zum beherrschenden Thema geworden ist. Das treibt die seltsamsten Blüten und gipfelt jetzt in der Ächtung der sogenannten kulturellen Aneignung. Kann das sinnvoll sein oder ist das nicht eher ein weiteres Herrschaftsinstrument? In Artikel 3, Absatz 3, Satz 1 Grundgesetz heißt es gegenwärtig: „Niemand darf wegen […] seiner Rasse, […] benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Das wurde 1949 unter dem Eindruck von Hitlers „Rassegesetzen“ im Grundgesetz fixiert. So weit, so gut.
Jahrzehnte später kamen dann besonders schlaue - heute würde man sagen: „woke“ - Menschen auf die Idee, dass es gar keine Rassen gibt und geben darf. Die weiter betriebene Hatz auf angebliche Rassisten zeigt schon die Problematik mit dem Thema auf. Gibt es keine Rassen, kann es auch keine Rassisten geben. Fakt ist aber, dass es auf Erden Menschen gibt, die sich in ihrem Äußeren und ihrer genetischen Ausstattung unterscheiden. Es sollte völlig gleichgültig sein, ob diese als „Rassen“ oder „menschliche Unterarten“ bezeichnet werden. Es ändert an den Fakten genauso wenig wie die zwanghafte Umbenennung von "Zigeunern”. Es ist eine ideologisch motivierte Vergewaltigung der deutschen Sprache.
In wessen Hirnen existiert der eigentliche Rassismus?
Wo beginnt "kulturelle Aneignung”?
Der amerikanische Autor Philip K. Dick hat vor 60 Jahren schon erkannt, worum es bei Sprachmanipulationen geht: „Das einfachste Werkzeug zur Manipulation der Realität ist die Manipulation von Wörtern. Wenn man die Bedeutung von Wörtern kontrolliert, kontrolliert man die Menschen, die sie benutzen müssen.“ Dieser Erkenntnis haben sich alle diktatorischen Systeme der Neuzeit bedient. Allen voran Kommunisten und auch Hitlers Ideologen. Allerdings stehen die Engländer und Amerikaner dem in nichts nach. So haben die Herren in London die Deutschen im Ersten Weltkrieg zu "Hunnen” gemacht, im Zweiten zu "Krauts” und die USA haben die Nordvietnamesen als „Charlie“ entmenschlicht. Darf man da die Sprachdiktate in der BRD als subtile Kriegführung gegen das eigene Volk bezeichnen? Den inflationären Umgang mit dem Begriff Rassismus ebenso, wie die „kulturelle Aneignung“?
Was aber ist kulturelle Aneignung? Wenn Kinder sich verkleiden und Cowboy und Indianer spielen, ist dies ja schon dort eingeordnet worden. Der irrsinnigen Beispiele wären viele zu nennen. Aber wo wird es enden? Provokativ stelle ich in den Raum, was alles kulturelle Aneignung sein könnte. Ist es kulturelle Aneignung, wenn ich eine Fremdsprache erlerne und benutze? Darf man Jeans tragen, die in den USA erfunden wurden? Ist es kulturelle Aneignung, wenn deutsche Sänger ihre Lieder in Englisch vortragen? Oder ist es auch kulturelle Aneignung, wenn die deutsche Sprache mit Anglizismen geflutet wird? Ist es nur dann kulturelle Aneignung, wenn es nicht „von oben“ gefördert, gar befohlen wird? Ist es kulturelle Aneignung, wenn Nicht-Juden eine Kippa tragen, oder ist es nur eine Geste der Unterwerfung? Kann es nicht genau andersherum sein, dass man mit dem Zurschaustellen von Symbolen fremder Kulturen seine Freude darüber zum Ausdruck bringt, dass es andere Kulturen gibt, und so diesen Kulturen geradezu erst Respekt erweist, indem man ihre Symbolik durch Nachahmung in die Welt trägt? Im Fall der Kippa-Träger wird wohl niemand etwas anderes behaupten wollen.
Neue Begiffe sollen die eigenen Ressentiments übertünchen
Die selbsternannten Antirassisten sind die wahren Rassisten. Sie sind es, die immer noch in rassistischen Kategorien denken. Nur wer andere Rassen, menschliche Unterarten, fremde Kulturen, für „minderwertig“ hält, wird die klare Benennung derselben als abwertend empfinden. Er wird versuchen, durch Änderung der Namen, seine eigenen Vorurteile zu verbergen. Wer Neger nicht für minderwertig hält, hat kein Problem, einen Neger einen Neger zu nennen. Es ist geradezu andersherum, wie man in den USA sehen kann: Dort wurde der neutrale Terminus „Negro“ umbenannt zu dem abwertenden Begriff „Nigger“. Erst dadurch wurde rassistisches Denken offensichtlich.
Ist es also so, dass auch bei uns der Umbenennung von Ethnien die Diskriminierung derselben vorausgegangen ist? Dass diejenigen, die klassische Benennungen durch neue ersetzen wollen, diejenigen sind, in deren Köpfen sich riesige Vorurteile gegenüber diesen erst festgefressen haben? Wer keine negativen Vorurteile gegenüber fremden Ethnien, gegenüber anderen Rassen, hat, hat auch keine Probleme, diese mit ihren klassischen Namen zu bezeichnen. Der hat auch keine Probleme, einen Weißen schwarz anzumalen, wenn ein Neger in einem Theaterstück vorgesehen ist und gerade kein „Original“ zur Verfügung steht. Der wird dann auch nicht über kulturelle Aneignung lamentieren. Ebenso wenig, wie es auch nicht als kulturelle Aneignung verdammt wird, wenn im öffentlich-rechtlichen Rundfunk fast ausschließlich Gesang in englischer Sprache ausgestrahlt wird oder wenn auch deutsche Musikanten auf Englisch singen.
Und der Genderwahnsinn?
Der Punkt ist hierzu, dass diese Musik, Sprache und Kultur als gut und vorbildlich verstanden wird. Deren Assimilierung wird nicht als kulturelle Aneignung verdammt. Ist da der Umkehrschluss zulässig, dass alles, was als kulturelle Aneignung geächtet wird, von just denjenigen, die diese Ächtung aussprechen, selbst insgeheim als minderwertig empfunden wird? Warum sonst wird diese Unterscheidung gemacht? Die Motivation für den Genderwahnsinn scheint in dieselbe Richtung zu weisen: Sind vielleicht diejenigen, die diesen propagieren, exakt diejenigen, die tief in ihrem Inneren eine Abscheu oder zumindest Unverständnis für sexuell Andersartige haben und diesen Umstand mit ihrer aggressiven Genderei verbergen oder übertünchen wollen?
Sprache bestimmt über unser Sein. Wer unsere Sprache manipuliert, rüttelt an den Grundfesten unseres Seins, unserer gewachsenen Kultur. Der hat keinen Respekt vor der eigenen Kultur und wer keinen Respekt gegenüber der eigenen Kultur hat, der kann auch nicht ehrlichen Respekt vor anderen Kulturen haben. So komme ich zu dem Schluss, dass die meisten Antirassisten, Genderwahnsinnigen und Verdammer der kulturellen Aneignung verlorene Seelen sind, die ihren ehrlichen Platz in ihrer eigenen Kultur nicht finden konnten. Die so ihre ethnisch-moralischen Defizite zu überdecken und sich so der Pflicht zu entledigen versuchen, sich mit dem realen Rassismus in ihren eigenen Köpfen ernsthaft auseinander zu setzen.
Keinerlei Notwendigkeit zur Sprachverunstaltung
Für alle, die mit sich selbst und mit anderen Kulturen, anderen Ethnien, anderen Rassen im Reinen sind, die alle und sich selbst mit Respekt behandeln, gibt es überhaupt keine Notwendigkeit, ihre einfache, klare Sprache zu verunstalten. Nochmals: Die wahren Rassisten sind die manischen Antirassisten.
Ich will noch auf einen Umstand hinweisen, der beweist, dass es in der deutschen Bevölkerung nach 1945 keinen wirklichen Rassismus gab. Sogar Martin Luther King und sein Civil Rights Movement waren gewissermaßen ein „Kollateralschaden“ des Zweiten Weltkriegs: Die Negersoldaten der US-Army, die in Deutschland stationiert waren, kamen aus dem Staunen kaum heraus, dass sie in Deutschland nicht als "Nigger” diskriminiert wurden. Dass für farbige Menschen in Deutschland eben keine speziellen Plätze in Bussen, Toiletten oder sonstiges vorgesehen waren. Als sie dann wieder zurück in den USA waren, wollten sie die Diskriminierung in ihrer Heimat nicht mehr akzeptieren. Diese Erfahrungen bereiteten mit den Boden, auf dem ein Martin Luther King gedeihen konnte. So kann die Befreiung der US-Neger auch als Leistung der deutschen nicht-rassistischen Kultur bezeichnet werden.