Donnerstag, 30. Mai 2013

Fuck the system!

von Dr. Eran Yardeni

Menschenverachtende Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, moderne Sklaverei und Menschenhandel sind schwer zu bekämpfen. Ich wage zu behaupten, dass sich in jedem deutschen Haushalt Produkte finden, bei deren Herstellung eine moderne Form der Sklaverei zum Einatz kam. Trotzdem hat noch keine Feministin vorgeschlagen, die Ausbeutung und Verdinglichung der Arbeiter durch Bestrafung der Verbraucher zu stoppen. 

Schade eigentlich. Ein solches gesellschaftliches Experiment wäre sehr interessant. Wir könnten große Teile der Gesellschaft ad hoc kriminalisieren und unsere Gefängnisse mit Millionen von Jugendlichen vollstopfen, nur weil diese Klamotten tragen oder elektronische Geräte benutzen, die unter menschenverachtenden Bedingungen hergestellt werden. Aber so weit will niemand gehen. Geht es aber um Prostitution geht, sieht die Sache anders aus. 

In Schweden machen sich sexhungrige Männer strafbar, wenn sie bei einer Prostituierten erwischt werden. Wie effektiv die Maßnahme wirkt, kann man in der BILD-Zeitung nachlesen, in einem Interview mit der schwedischen Autorin Kajsa Ekis Ekman. Obwohl wir in Schweden nie viele Prostituierte hatten, ging ihre Zahl sogar von 2000 auf rund 1000 zurück. Auch die Zahl der Freier hat sich fast halbiert. Es ist also ein großer Erfolg!

Das ist aber noch nicht alles, denn wie wir alle wissen, ist es immer das Sein, welches das Bewusstsein bestimmt. Für die schwedische Gesellschaft bedeutet das eine gründliche Metamorphose: 

Heute ist es schlicht erbärmlich, zu einer Hure zu gehen. Du giltst als gesellschaftlicher Außenseiter; als einer, der es nicht schafft, eine Frau ohne Geld ins Bett zu kriegen. Du bist ein Loser.

Ich finde, man sollte so ein Wunderheilmittel auch auf andere Bereiche anwenden – überall dort, wo Ausbeutung und menschenverachtende Arbeitsbedingungen herrschen. Ich würde mit Lebensmitteln aus Südamerika, Kosmetika aus Afrika und Textilien aus Asien anfangen. Mal sehen, wie lange die Salon-Feministinnen ohne solche Produkte leben können. Ich fürchte, nicht lange. 

Mit anderen Worten: Ausbeutung ist nicht so schlimm, solange man davon profitiert. Und weil Frauen selten Sex bei Prostituierten suchen, geht der Gesetzgeber auf die Freier los. 

Und noch etwas: Und wenn ich sehe, was die Jugendlichen in den Vororten von Stockholm in ihrer Freizeit machen, frage ich mich, ob es nicht besser wäre, ihnen eine andere Art von Ventil zu besorgen?

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