Montag, 29. November 2021

Neues Aldi-Maskottchen: Möhrenfamilie diskriminiert Lesben & Schwule

von Thomas Heck...

Marketing in Deutschland ist, wenn bei jeder Werbung ein schwules oder lesbisches Pärchen durch die Kamera geistert, der Quotenneger oder das Quotenkopftuch immer seinen angestammten Platz hat. Wer dagegen verstösst, sieht sich schnell einem Shitstorm ausgesetzt. Nun hat es Aldi erwischt.

Diskriminiert Aldi mit seinem neuen Maskottchen Lesben und Schwule? Die Möhrenfamilie hat einige problematische Punkte, sagt Mona Schäffer auf auf wnm.de und offenbart: Deutschland, Du hast ein mächtiges Problem. 

Aldi: Die neue Maskottchen-Familie ist ein bisschen zu perfekt. 



Hast du mitbekommen, dass Aldi neue Maskottchen hat? Nicht? Dann schau mal auf der Website von Aldi Nord, Aldi Süd oder Aldi UK vorbei. Kai die Karotte (auf English: Kevin The Carrot) heißt das neue Maskottchen. Kai und seine Familie sind das perfekte Abziehbild des idealen Lebens.

Kai die Karotte und seine Möhrenfamilie sind sehr hübsch anzuschauen und sollen den Menschen in der Vorweihnachtszeit gute Laune bescheren. Das tut sie auch. Doch mir als Redakteurin gab die Aldi-Maskottchen-Familie einen bitteren Beigeschmack.

Was genau daran problematisch ist und was Aldi das nächste Mal besser machen kann. Die Meinung der wmn-Redakteurin. 

Die neuen Obst- und Gemüse-Maskottchen bei Aldi

Kai die Karotte führt uns dieses Jahr durch die Weihnachtsangebote von Aldi. So zeigt er uns beispielsweise die Zimtsterne für 1,99 Euro oder die Marzipankugeln für 0,99 Cent. 

Viel wichtiger als die Angebote, die Kai die Karotte uns zeigt, ist aber die Geschichte, die um ihn und seine Karottenfamilie gesponnen wird. 

Die Karotten-Familie bei Aldi: Ist das nicht ein wenig zu traditionell?



Kai ist in einer Karotten-Familie aufgewachsen, die beinahe zu perfekt ist, um wahr zu sein. Wir zeigen dir, warum dieses Bild ziemlich problematisch ist. Das sind die Mitglieder der Familie inklusive der Erklärung, die Aldi zu ihnen gibt.

Kai, der Papa: Kai liebt Weihnachten und seine Familie. Sein größter Wunsch: Dass es auch für alle anderen dieses Jahr ein besonderes Fest wird.

Karla: Was auch immer die Karotten-Familie als Nächstes plant, Karla macht es möglich. Die liebevolle Mama von Michel, Mia und Merle ist Kais ganz große Liebe. 

Michel: Wenn Michel seine Karottennase nicht gerade in eines seiner Detektivbücher steckt, sorgt er gerne für Weihnachtsstimmung bei seiner Familie und den Nachbarn.

Mia: Die freche Mini-Karotte spielt ihrer Familie gerne lustige Streiche und kann es kaum noch erwarten, dass es endlich Weihnachten wird.

Merle: Die jüngste Mini-Kartotte liegt Musik, tanzen und ganz besonders Weihnachtsplätzchen. Egal, was ihre großen Geschwister tun, Merle möchte immer dabei sein. 

Die Karotten-Familie rund um Kai – ein traditionelles Rollenbild

Keine Frage: Es ist eine wirklich niedliche Familie, die hier porträtiert wird: Ein traditionelles Elternhaus mit einem Papa und einer Mama. Dazu drei glückliche und wohlerzogene Kinder. Doch ist das eigentlich noch zeitgemäß?

Traditionelle Rollenbilder einer „klassischen“ Familie gehören nach Ansicht vieler Menschen aus den jüngeren Generationen in die Vergangenheit. Heute wissen wir darum, dass es ganz normal ist, dass Ehen scheitern können. In Deutschland werden gut 38 % der Ehen wieder geschieden.

Eine Ehe zwischen Kai und Karla deutet auf eine heterosexuelle Beziehung hin. Auch das ist das traditionelle Rollenbild und wird hier reproduziert. Heterosexuelle Beziehungen sind zwar die Norm (sie liegen bei 85% der Gesamtbevölkerung), allerdings hätte Aldi hier ein Statement setzen können, indem sie eine queere Familie zeigen. Immerhin machen queere Beziehungen gut 15% der Gesamtbevölkerung aus. 

Aldi-Familie: Diskriminierung durch Nicht-Präsenz

Die Aldi-Maskottchen-Familie ist wirklich hübsch und wird besonders liebevoll beschrieben. Allerdings sollten wir uns immer darüber im Klaren sein, dass das nicht für alle gilt. Keine Familie ist perfekt, kein Kind ist ideal erzogen, Scheidungen sind etwas ganz Normales und Homosexuelle machen einen hohen Prozentsatz der Menschen aus.

Leser:innen-Meinungen & „Normalität“

Die wmn-Redaktion erreichte aufgrund dieses Artikels einige Leser:innenmails. Viele dieser Mails gingen darauf ein, dass die Makottchen-Familie nicht diskriminiere, sondern vielmehr eine „normale“ Familie zeigte. Doch was ist eigentlich normal? 

Das ist meiner Ansicht nach für jede Person unterschiedlich. Queer zu sein ist genauso normal wie heterosexuell zu sein. Auch wenn es weniger Homos als Heteros gibt. In der Werbung werden jedoch zumeist heteronormative Strukturen gezeigt. Ein anderes Beispiel ist die berühmte Check24-Familie. Auch hier sehen wir das klassische Rollenbild von Mann, Frau und Kindern. (Dieses Rollenbild wird auch nicht durch die eingeblendete Sitcom-Lache weniger eindeutig.) Außerdem ist die Check24-Familie mit einem eigenen Haus – auch das repräsentiert nicht das Gros der Gesellschaft, sondern lediglich 28 %. Der Rest der Deutschen wohnt in einer Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft. Das grenzt aus.

Dies ist nur eines von vielen Werbebeispielen, in denen Queerness keinen Platz einnimmt. Das Aldi-Maskottchen und die Check24-Familie kann man somit nur als Symptome eines viel größeren Problems sehen.

Unser Fazit beim Heck Ticker: Diese Meinung entspringt dem klassischen linken Mainstream, wo jeder Ansatz ohne Schwule oder Lesben schon ein faschistisches Familienbild widerspiegeln soll. Unsere Meinung: Mona Schäffer kann sich gerne Kai die Karotte in ihren eigenen Arsch schieben.

3 Kommentare:

  1. Schließe mich Ihrer Meinung voll und ganz an.

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  2. Das wird immer schlimmer mit der Werbung. Es ist zum kotzen. Als wäre das die Zielgruppe?

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  3. Schwule sind durchaus eine interessante Werbegruppe. Überdurchschnittliches Einkommen, dadurch viel Liquidität, KEINE Unterhaltsverpflichtungen. Die haben Kohle. Beim lesbischen Weibsvolk kann ich es nicht beurteilen. Wenn es wie bei meiner asozialen Ex-Frau ist... doch egal.

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