Freitag, 21. September 2018

Mit rassistischen Eltern richtig umgehen...

von Thomas Heck...

Die Indoktrination und als Folge die Denunziation ist ein Meister aus Deutschland. Was bei den Nazis begann, wo der Unrechtsstaat bereits die Pimpfe in den Jugendorganisationen der NSDAP vereinnahmte, um diese zu guten Nationalsozialisten zu erziehen, wurde in der DDR mehr oder weniger erfolgreich über die Pionierorganisationen praktiziert. 

Heute, in der Bundesrepublik Deutschland unter der Knechtschaft der großen Vorsitzenden Angela Merkel kann man natürlich nicht mehr mit blauen oder braunen Hemden aufmarschieren. Die Pädagogik funktioniert heute viel subtiler, nutzt das Internet, sieht sehr zivil aus, ist aber  methodisch dem Geschehen im 3. Reich und der DDR viel näher, als uns lieb sein kann. Ich warte auf den nächsten Artikel, der erklärt, wie mit Kindern von AfD-Wählern umzugehen ist. Wehret den Anfängen. Die Diktatur beginnt genau hier. 




Mit rassistischen Eltern richtig umgehen

Es kann unangenehm und schmerzhaft sein, wenn die eigenen Eltern eine rassistisch geprägte Lebenseinstellung besitzen. In den meisten Fällen sehen sich deine Eltern vermutlich gar nicht als Rassisten und könnten abwehrend reagieren, wenn du ihnen gegenüber diese Bezeichnung verwendest. Möglicherweise basiert ihre Denkweise auch einfach auf einem veralteten kulturellen Rahmenwerk, in dem rassistisch geprägte Klischees der akzeptierten Norm entsprechen und manchmal sogar positiv bewertet werden. Ein Beispiel: Vielleicht sind deine Eltern der Meinung, dass es völlig in Ordnung ist, Dinge zu sagen wie: „Asiaten sind sehr klug und fleißig“. Du wirst lernen müssen, wie du dich gegenüber deinen Eltern in Bezug auf ihre rassistischen Tendenzen effektiv äußern kannst und wie du ihnen vermitteln kannst, warum dich ihre Aussagen stören.

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Kommuniziere deine Probleme mit ihrer Haltung

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    Ertappe sie auf frischer Tat. Andere Menschen könnten sich angegriffen fühlen, wenn du Geschehnisse aus der Vergangenheit als Beispiele anführst – das gilt für schwierige Konfrontationen in sämtlichen Lebensbereichen. Wenn deine Eltern etwas sagen, das rassistisch oder unsensibel rüberkommt, solltest du so schnell wie möglich mit ihnen darüber sprechen. Am besten wäre es natürlich, solche Dinge im selben Moment anzusprechen – allerdings ist das natürlich nicht immer möglich. Wenn ihr euch z.B. in der Öffentlichkeit befindet, ist es nicht besonders ratsam, eine heftige Diskussion vom Zaun zu brechen. Wenn du nicht in der Lage bist, dein Problem sofort anzusprechen, solltest du später am selben Tag oder spätestens am nächsten Tag ein Gespräch anregen.
    • Ziehe deine Eltern für ihre Worte und Taten zur Rechenschaft. Wenn sie in deiner Gegenwart etwas Rassistisches tun oder sagen, solltest du deinem Unmut darüber sofort Luft machen. Bitte deine Eltern, klarzustellen, was sie genau gemeint haben. Konzentriere dich dabei auf die Worte und Verhaltensweisen deiner Eltern und nicht auf ihren allgemeinen Charakter. Werde niemals persönlich! Wenn du sie einfach lapidar als „schreckliche Rassisten“ brandmarkst, werden sie vermutlich abwehrend und verärgert reagieren. Stattdessen könntest du z.B. sagen: „Diese Aussage basiert hauptsächlich auf klischeehaften Annahmen“ oder „eine derartige Aussage wirft alle Menschen mit derselben Hautfarbe in einen Topf“. Vermutlich wirst du von deinen Eltern Widerstand erleben, aber wenn dir wirklich etwas daran liegt, dass deine Eltern eine Verhaltensänderung erwägen, solltest du für deine Überzeugungen einstehen und das konkrete Problem offen ansprechen.[1]
    • Nehmen wir an, dass deine Eltern etwas Rassistisches über deine Freundin gesagt haben. Beginne, indem du sagst: „Können wir bitte die letzte Diskussion am Esstisch besprechen?“. Wiederhole noch einmal auf eine taktvolle Art und Weise, welche Aussagen gemacht wurden, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass deine Eltern eine automatische Abwehrhaltung einnehmen. Du könntest z.B. sagen: „Ich weiß, dass ihr es nur gut gemeint habt, als ihr sagtet, dass Asiaten wirklich schlau sind. Allerdings hat es Kyoko´s Gefühle verletzt, dass ihr sie hauptsächlich anhand ihrer Hautfarbe bewertet habt und nicht als die eigenständige Person, die sie im Inneren ist“.
    • Höre dir den Standpunkt deiner Eltern aufmerksam an. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ihnen gar nicht bewusst war, dass ihre Aussage für andere verletzend sein könnte. Vielleicht wissen sie auch einfach nicht besonders viel über fremde Kulturen. Das ist deine große Chance, um deine Eltern aufzuklären und um zu verstehen, welchen Standpunkt sie vertreten.
    • Du kannst deinen Eltern Wege aufzeigen, wie sie sich in einer Konversation verhalten können, wenn es ungewohnt oder unangenehm für sie ist, Zeit mit Menschen aus fremden Kulturen zu verbringen. Ermutige sie dazu, Fragen zu stellen, anstatt unüberlegte Aussagen zu machen. Sie könnten zum Beispiel fragen: „Folgt deine Familie typischen Traditionen aus deiner Kultur? Welche Traditionen sind wichtig für dich persönlich?“.
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    Sprich spezifische Verhaltensweisen an. Wenn du mit einer anderen Person über ihre rassistischen Tendenzen sprichst, ist es am effektivsten, wenn du dich auf konkrete Verhaltensweisen beziehst. Auch wenn du vielleicht in Versuchung bist, den Charakter deiner Eltern zu kritisieren, solltest du immer daran denken, dass die meisten Menschen empfänglicher für deine Kritik sind, wenn du ihre konkreten Aussagen und Handlungen ansprichst und nicht gleich ihren grundlegenden Charakter infrage stellst.
    • Denke immer daran, dass es einen Unterschied zwischen „Was du getan hast“-Gesprächen und „Was du bist“-Gesprächen gibt. In einem „Was du getan hast“-Gespräch beziehst du dich auf die konkreten Handlungen und Aussagen deiner Eltern und warum sie für dich nicht akzeptabel sind. In einem „Was du bist“-Gespräch ziehst du hingegen unfaire Schlüsse über den fundamentalen Charakter deiner Eltern, basierend auf isolierten Geschehnissen. Selbst, wenn du ehrlich davon überzeugt bist, dass deine Schlussfolgerungen der Wahrheit entsprechen, wird daraus in den meisten Fällen keine effektive Kommunikation entstehen. Deine Eltern werden es dir übel nehmen, dass du über ihren Charakter spekulierst, anstatt dich auf die grundlegenden Fakten zu beziehen.[2]
    • Denke daran: Wenn du deinen Eltern einfach lapidar an den Kopf wirfst, dass sie schreckliche Rassisten sind, gibst du ihnen die Möglichkeit, sich einfach aus der Affäre zu ziehen. Sie können dein Argument ganz einfach widerlegen, indem sie dich darauf hinweisen, dass du ihren inneren Charakter unmöglich kennen kannst und daher falsche Schlüsse ziehst. Selbst, wenn du wirklich recht haben solltest, eignet sich eine Verallgemeinerung niemals als effektive Antwort auf rassistische Tendenzen. Beziehe dich daher immer auf den aktuellen Moment und konzentriere dich auf spezifische und unmittelbare Handlungen.[3]
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    Bereite dich auf eine abwehrende Reaktion deiner Eltern vor. Selbst, wenn du dich auf konkrete Verhaltensweisen beziehst und tatsächliche Worte und Taten als Beispiele heranziehst, reagieren die meisten Menschen für gewöhnlich nicht besonders gut auf derartige Gespräche. Die meisten Menschen nehmen den Vorwurf, dass ihre Aussagen und Vorwürfe rassistische Tendenzen aufweisen, extrem persönlich.[4]
    • Wenn auch deine Eltern abwehrend auf das Wort „Rassist“ reagieren, solltest du versuchen, diese Bezeichnung zu vermeiden und ihnen deine Meinung mit anderen Worten zu vermitteln. Konzentriere dich auf ihr konkretes Verhalten und warum du es als beleidigend aufgefasst hast, ohne das Wort „Rassist“ in den Mund zu nehmen, um eine abwehrende Reaktion deiner Eltern zu vermeiden.
    • Erlaube deinen Eltern nicht, das Gespräch abzuwehren.[5] Selbst, wenn du das zugrundeliegende Problem korrekt angesprochen hast, könntest du eine ähnliche Antwort erhalten wie: „Ich bin doch gar kein Rassist“. Wenn dir deine Eltern mit dieser Antwort kommen, solltest du darauf antworten, indem du dich darauf konzentrierst, welche Auswirkungen die Aussagen deiner Eltern auf jene Person hatten, mit der deine Eltern gesprochen haben oder welche Gefühle ihre Worte bei einer anderen Person potentiell auslösen könnten. Du könntest z.B. etwas Ähnliches sagen wie: „Eure Aussagen haben dazu geführt, dass meine Freundin den Eindruck hatte, dass ihr sie nicht als jene Person betrachtet, die sie wirklich ist, sondern als wandelndes Klischee“.
    • Gespräche über Rassismus sind immer schwierig und sensibel. Denke daran, dass eine abwehrende Haltung oft unvermeidbar ist. Bereite dich im Vorhinein darauf vor, dass deine Eltern abwehrend reagieren könnten, damit du später nicht von ihrem Widerstand überrascht wirst.[6]
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    Verwende „Ich-Aussagen“. Die Nutzung von „Ich-Aussagen“ ist in jeder schwierigen Konversation hilfreich. Es handelt sich dabei um Aussagen, die den Fokus auf die emotionale Reaktion in einer Situation legen. So kannst du vermeiden, den Eindruck zu erwecken, dass du andere für ihre Aussagen verurteilst. Selbst, wenn du in der aktuellen Situation objektiv gesehen Recht hast, werden Verurteilungen in den seltensten Fällen dazu führen, dass der Konflikt gelöst wird.
    • Anstatt deine Meinung zu der konkreten Situation als Tatsache zu verkaufen, solltest du dich auf deine eigenen Gefühle konzentrieren. Es wird für deine Eltern wesentlich schwieriger sein, deine Behauptungen zu entkräften, wenn du dich in deinen Aussagen auf deinen individuellen Blickwinkel beziehst.[7]
    • Deine Sätze sollten folgendermaßen beginnen: „Ich habe das Gefühl, dass...“ und dann auf das konkrete Problem überleiten. Verwende niemals Aussagen wie: „Du verursachst in mir ein Gefühl von...“ oder „Eure Aussagen geben mir das Gefühl, dass...“, da du dadurch mit dem Finger auf sie zeigst. Solche Aussagen solltest du unbedingt vermeiden, da sie deinen Eltern das Gefühl geben könnten, dass du ihnen die Schuld für deine Gefühle gibst. Das könnte dazu führen, dass sie sich verurteilt fühlen und sich weigern, Verhaltensänderungen durchzuführen. Anstatt zu sagen: „Die Art und Weise, wie du meine Freundin beim Abendessen behandelt hast, war wirklich peinlich für mich“, solltest du sagen: „Die Interaktion zwischen euch und meiner Freundin beim Abendessen hat mich peinlich berührt. Ich glaube, dass ihr wirklich ihre Gefühle verletzt habt, weshalb ich traurig und verärgert bin“.[8]
    • Vermutlich werden deine Eltern wesentlich empfänglicher für deine Kritik sein, wenn du diesen Ansatz wählst. Selbst, wenn sie ihren unterschwelligen Rassismus nicht komplett nachvollziehen können, könnten sie zumindest bereit sein, deinen Gefühlen zuliebe Veränderungen vorzunehmen. In Zusammenhang mit rassistischen Tendenzen ist das schon einmal ein guter Anfang. Wenn sie dich fragen, wie sie sich in Zukunft anders verhalten können, solltest du etwas Ähnliches sagen wie: „Bitte verkneift euch ab jetzt, das Aussehen meiner Freundin zu kommentieren“.[9]
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    Sei ein gutes Vorbild. In den meisten Fällen ist die beste Methode, um den rassistischen Äußerungen der eigenen Eltern etwas entgegenzusetzen, indem man mit gutem Beispiel vorangeht. Sei besonders verantwortungsbewusst, wenn du über andere Kulturen und Menschen aus anderen Ethnien sprichst. Versuche, deinen Eltern konkret zu zeigen, warum es im Leben wichtig ist, anderen Kulturen gegenüber offen und aufgeschlossen zu sein, anstatt ihnen nur eine Gardinenpredigt zu halten.
    • Erzähle deinen Eltern davon, wie deine Freundin dir dabei geholfen hat, deine Grenzen zu erweitern und einen neuen Blickwinkel auf die Welt zu erhalten.
    • Vermeide Klischees und Stereotypen.

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Vermeide Negativität

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    Versuche, den Rassismus deiner Eltern zu verstehen. Obwohl es dir vermutlich schwerfallen wird, auf die rassistischen Vorstellungen deiner Eltern verständnisvoll zu reagieren, solltest du dennoch versuchen, dich in sie hineinzuversetzen. Rassismus ist ein systematisches Problem, das in verschiedensten Gesellschaften sichtbar wird. Rassismus ist oft subtil und unterschwellig und viele Menschen sind sich nicht einmal darüber bewusst, dass ihre Handlungen und Worte einen rassistischen Unterton haben.
    • Die Art und Weise, wie dunkelhäutige Menschen in den Medien dargestellt werden, ist oft unterschwellig rassistisch. Phrasen, die gemeinhin verwendet werden, um dunkelhäutige Menschen zu beschreiben, sind zum Beispiel oft gespickt mit veralteten und beleidigenden Begriffen. Dieses Phänomen kommt nicht nur in sogenannten Hassreden und –Kommentaren vor, sondern auch in sehr bekannten und höchst angesehenen Publikationen, wie z.B. der New York Times. Je länger eine Person diesen unterschwellig rassistischen Aussagen ausgesetzt ist, desto eher wird ihr eigener Blickwinkel von den in den Medien konstant aufrechterhaltenen Stereotypen rassistisch verzerrt. Obwohl das natürlich keine Entschuldigung für die rassistischen Tendenzen deiner Eltern sein soll, kann dieses Wissen vielleicht dazu beitragen, dass du sie und ihre Taten besser verstehen kannst.[10]
    • Viel zu oft sind Menschen blind gegenüber ihrem eigenen Rassismus. Wir haben bereits erwähnt, dass die meisten Menschen extrem abwehrend reagieren, wenn Diskussionen über andere Ethnien und Rassismus aufkommen. Aus diesem Grund kann sich subtiler Rassismus oft unhinterfragt ausbreiten. Möglicherweise sind deine Eltern nicht in der Lage, ihren eigenen rassistischen Blickwinkel zu erkennen. Du kannst natürlich dein Bestes geben, um deine Eltern auf ihren Rassismus hinzuweisen, allerdings solltest du immer auch versuchen, zu verstehen, wie subtil sich Rassismus oft äußert und warum es so schwierig ist, Menschen, die rassistisch angehauchte Tendenzen haben, zu einer Verhaltensänderung zu bewegen.[11]
    • Ein Beispiel: Die Medien verteufeln häufig Opfer mit Migrationshintergrund und erscheinen dafür oft mitleidig mit weißen Strafverdächtigen, selbst wenn diese eines schwerwiegenden Verbrechens bezichtigt werden.[12]
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    Ziehe dich aus Diskussionen zurück, die belastend für dich sind. Ab einem gewissen Punkt wirst du einfach die Tatsache akzeptieren müssen, dass es sich bei Rassismus oft um ein tief verankertes Glaubenssystem handelt, das nicht immer geändert werden kann. Du solltest dich bemühen, gegenüber rassistischen Aussagen eine Null-Toleranz-Politik durchzusetzen, besonders, wenn dich die ständigen Diskussionen mit deinen Eltern emotional runterziehen.
    • Wenn deine Eltern versuchen, dir eine Falle zu stellen und dich in einen Streit zu verwickeln, solltest du dich nicht darauf einlassen. Erkenne ihre Gefühle an, aber leite danach sofort auf ein anderes Thema über.
    • Den meisten Menschen fällt es äußerst schwer, ihre tief verwurzelten Überzeugungen noch einmal zu ändern. Manchmal ist das Optimum, auf das du hoffen kannst, dass deine Eltern ihre Einstellung langsam ändern und vielleicht weniger rassistisch werden. Beleidigungen, Beschuldigungen, Verurteilungen und ein Rückzug von ihnen werden vermutlich keinen großen Effekt haben, außer dass du dadurch den gegenseitigen Groll und die Verbitterung noch weiter anstachelst. Wenn du deinen Eltern stattdessen aber einfach sagst, wie sehr du sie liebst und wie sehr du schätzt, was sie alles für dich tun und getan haben, könnten sie vielleicht davon überzeugt werden, ihre Einstellung nach einer gewissen Bedenkzeit noch einmal zu ändern. Schlussendlich lieben sie dich genauso sehr, wie du sie liebst. Zusätzlich könntest du versuchen, andere Familienmitglieder, die deinen Anliegen offener gegenüberstehen, als deine Mitstreiter zu gewinnen. Besprich dein Anliegen mit ihnen, um zu sehen, ob sie dir vielleicht dabei behilflich sein könnten, den Blickwinkel deiner Eltern zu verändern.[13]
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    Erkenne, dass dein Unterfangen mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt ist. Behalte immer im Hinterkopf, dass es äußerst selten ist, dass Menschen ihre Weltanschauung noch einmal überdenken - das gilt besonders für ältere, erwachsene Menschen, die in ihrem Denken festgefahren sind. Wenn du deine Eltern auf ihre rassistischen Tendenzen ansprichst, wird sich höchstwahrscheinlich nichts ändern. Allerdings ist es dennoch wichtig, gewisse Verhaltensweisen anzusprechen und infrage zu stellen. Rassismus kann immer weiter fortbestehen, weil die Menschen viel zu oft still bleiben und sich nicht auf unangenehme Diskussionen einlassen wollen. Stille wird manchmal als Zustimmung oder Akzeptanz für rassistische Standpunkte missverstanden. Stelle sicher, dass du deinen Eltern unmissverständlich klarmachst, dass du mit ihrer Einstellung nicht einverstanden bist. Obwohl natürlich immer die Gefahr besteht, dass diese Konversation in einem Drama endet, wirst du leider nicht drum herum kommen.[14]

Anzahl der Sterbefälle durch Suzid nach Art der Methode


Donnerstag, 20. September 2018

HOGESA-Mitbegründer begeht Harakiri... mit zahlreichen Stichen...

von Thomas Heck...

Die Obduktion des Toten, der am Mittwochabend am Museum Abteiberg in Mönchengladbach gefunden wurde, ist in Rekordzeit abgeschlossen worden. Die Rechtsmediziner gehen nicht von Herzversagen, sonderrn trotz mehrerer Messerstiche von Selbstmord aus. Für den Abend kündigten rechte Gruppen einen Trauermarsch an.

Der 32-jährige Bremer, dessen Leiche am Mittwoch an der Abteistraße in Mönchengladbach von einem Passanten gefunden worden war, hat sich mit einem Messer selbst das Leben genommen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, hat dies die Obduktion ergeben. Bei dem Toten, der mit zahlreichen Stichverletzungen in einer Blutlache gefunden wurde, handelt es sich um Marcel K., einem bekannten Hooligan. Er soll sich in der rechten Szene bewegt haben und Mitbegründer der Bewegung „Hooligans gegen Salafisten“ HOGESA sein. Eine Mordkommission unter der Leitung des Chefermittlers Ingo Thiel wurde eingerichtet. 

Und es bleibt zu hoffen, dass der Druck der Politik für ein politisch korrektes Ergebnis die Ermittlungen nicht allzu sehr behindert hat, vielleicht hat Marcel K. durch den merkwürdigen Suzid einen Angriff von Migranten simulieren wollen. Nicht auszudenken allerdings, die Tat wäre einem Islamisten zuzurechnen, der ein Mitglied der "Hooligans gegen Salafisten" angreifen wollte. Dennoch reit sich dieses "Tötungsdelikt" in eine Reihe weiterer ungewöhnlichen Erklärungsversuche für den Tod von Mitbürgern seit Chemnitz.



Der Tod des 32-Jährigen hatte insbesondere in den sozialen Medien zu diversen Spekulationen geführt, bei welchen der Todesfall bereits als vorsätzliches Tötungsdelikt bewertet wurde. Dies haben die Ermittlungen der Mordkommission nicht bestätigt. Sie hatte bereits am Mittwoch Anzeichen entdeckt, die auf Selbstmord hindeuteten. Dennoch schlossen die ersten polizeilichen Feststellungen eine Fremdeinwirkung und somit eine Gewalttat nicht aus. Donnerstagvormittag wurde der Leichnam in der Rechtsmedizin Düsseldorf obduziert. Weitere Ermittlungsergebnisse werden Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in einer Pressekonferenz bekannt geben.

In den sozialen Netzwerken haben Hooligans und Neonazis zu Trauermärschen am „Tatort“ aufgerufen. Auch der Mönchengladbacher Ratsherr Dominik Roeseler, ebenfalls Gründungsmitglied von „Hooligans gegen Salafisten“ und Redner bei Pegida NRW, hat über Twitter aufgefordert, am Donnerstag um 18 Uhr zu einer Trauerfeier zu kommen. Weitere Aufrufe gibt es im Internet unter anderem von der NPD NRW. Offiziell ist ein Trauermarsch unter der Überschrift „Wir trauern um Captain Flubber“ von einer Privatperson angemeldet worden. Captain Flubber ist der Spitzname von Marcel K., der Mitglied der Bremer Hoolliganband „VollKontaCt“ war. Die Polizei rechnet derzeit mit rund 500 Teilnehmern bei der Trauerfeier. „Wir gehen von einem friedlichen Verlauf aus, sind aber vorbereitet, sollte es zu Störungen kommen“, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstagmittag. Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ bestehend aus verschiedenen Organisationen, Parteien, Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften und Privatpersonen, das regelmäßig Demonstrationen gegen rechte und rechtsextreme Veranstaltungen in Mönchengladbach plant, hat dieses Mal ganz bewusst nicht zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen – wegen des möglicherweise hohen zu erwarteten Gewaltpotenzials.

Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners zeigt sich besorgt. Über Facebook teilt er am Morgen vor Bekanntwerden der Obduktionsergebnisse mit: „Es macht wir große Sorgen, wenn ich nach dieser schrecklichen Gewalttat im Netz Aufrufe lese, nach Mönchengladbach zu fahren und den Mörder zu jagen. Ich vertraue unserer Polizei, die alles daran setzen wird, die Tat schnellstmöglich aufzuklären, und auf unseren Rechtsstaat, der Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen wird. Besonnenheit ist jetzt auf allen Seiten das Gebot der Stunde.“

Marcel K. war in Bremen gemeldet. Er soll aber viele Verbindungen nach Mönchengladbach gehabt haben. Unter anderem lebt seine Freundin hier. Sie war am Mittwoch später zum Tatort gekommen und beim Anblick des Leichnams zusammengebrochen. Sie wurde von einem Notfallseelsorger betreut.

Das Hängebrücken-Massaker vom Hambacher Forst... Tod eines Bloggers...

von Thomas Heck...

Wer sich in Gefahr begibt, kommt daran um. Diese Weisheit galt von Anbeginn der Menschheit, gilt auch heute im Hambacher Forst. Ein Blogger, andere würden Journalist sagen, der das Leben der Baummenschen vom Hambacher Forst, andere würden Aktivisten sagen, dokumentierte, stürzte aus 15 Meter Höhe ab und wurde so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus verstarb. 



Was mich zu der Frage bringt, weshalb Gesellschaft und eine wohlmeinende Journaille das Narrativ des Aktivisten benutzen, dessen Sache sie sich zu eigen gemacht hat. Denn wie kann es sein, dass Menschen, die auf Bäumen leben und von dort Polizisten mit Scheiße überschütten und mit Zwillen beschießen, überhaupt als Aktivisten bezeichnet werden. Nicht als Mob, nicht als Pack, nicht als Terroristen. Denn Aktivisten treten ja für für eine gute Sache ein und sollte man tatsächlich einmal treffen, dann wäre es ja nur ein Bullenauge, was zählt das schon, solange man auf der richtigen Seite steht. Dann darf man politische Gegner auch »Schädling« oder »lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur« nennen, ohne auf besonderen Widerstand von den öffentlichen Hütern der Moral zu stoßen. Ausgestoßen ist aus dem Diskurs nur, wer erfolgreich als »rechts« gebrandmarkt wurde. Links ist, wo die Guten sind. Da heiligt der Zweck dann schon mal die Mittel. So schreibt es Thomas Eppinger in einem wundervollen Artikel.

Dann darf es auch nicht verwundern, dass die Waldmenschen des Hambacher Forstes den Unfall zum Anlass nehmen, den Stopp der Räumungsaktion zu fordern, da kann schon mal ein Toter instrumentalisiert werden, die Verantwortung für dessen sinnloses Sterben pauschal der RWE oder der Polizei zugeschoben werden, obwohl die Ursache vermutlich in den mangelhaften baulichen Fertigkeiten begründet ist. Kein Wunder, wenn Aktivisten bauen, die schlichtweg keine Ahnung haben. So ist die Räumung das Hambacher Forstes schon aus Gründen der Sicherheit angezeigt, bevor noch mehr passiert.

Und dennoch ist Häme über den Tod eines Bloggers nicht angezeigt. Man darf sich aber Fragen, wie der Tod eines Polizisten aufgenommen worden wäre. Denn wer mit Stahlwillen auf Polizisten schießt, nimmt auch deren Tod in Kauf. So friedlich sind Aktivisten.

Mittwoch, 19. September 2018

Seehofers Blutgrätsche und ein Tritt ans Schienbein von Andrea Nahles...

von Thomas Heck...

Was für ein Coup. Chapeau. Was Seehofer geglückt ist, wird die Republik noch lange beschäftigen. Er hat die koalitionsgefährdende Causa Maaßen entschärft, dabei seine eigene Position gestärkt, Maaßen befördert und der SPD noch einmal kräftig gegen das Schienbein getreten, sodass diese Schaum vorm Mund zu stehen hat. So wurde die Sozialdemokratie schon lange nicht mehr vorgeführt. Die Opposition tobt und gleichzeitig hat er das Vergnügen, seine Kanzlerin Merkel ziemlich alt aussehen zu lassen, indem er ihr Maaßen um die Ohren haut.

Bundesinnenminister Horst Seehofer holt Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen als Staatssekretär mit dem Schwerpunkt Sicherheit ins Innenministerium. Maaßen werde künftig für die Bundespolizei, Cyber- und Informationssicherheit und öffentliche Sicherheit zuständig sein, erklärte Seehofer auf einer Pressekonferenz zum Thema. Bei dem Wechsel handelt es sich um eine Beförderung. Seehofer erklärte, Maaßen sei ein "kompetenter, integrer Mitarbeiter". Er hatte sich in den vergangenen Tagen hinter den stark kritisierten Maaßen gestellt. Allerdings wechselt Maaßen erst, wenn seine Nachfolge geklärt ist. Das sei noch nicht geschehen, so Seehofer. Er wolle "eine neue Leitung, sei es eine Dame oder ein Herr, zeitnah finden", habe aber selbst noch keinen Namen im Kopf. An einer "geordneten Übergabe" liege ihm "sehr, sehr viel".

Maaßen war wegen seiner Äußerungen zu rassistischen Übergriffen in Chemnitz massiv in die Kritik geraten. In einem Interview mit der Bild-Zeitung zweifelte er ohne konkrete Hinweise die Echtheit eines Videos an, das Angriffe auf Ausländer in Chemnitz zeigt. Für Unmut sorgten zudem seine Gespräche mit AfD-Politikern. Die Parteichefs der großen Koalition haben deshalb am Dienstag beschlossen, dass der 55-Jährige seinen Posten an der Spitze des Bundesamts für Verfassungsschutz räumen muss. "Wir haben klar vereinbart, dass die Aufsicht über den Verfassungsschutz nicht in seine Zuständigkeit fällt", sagte Seehofer über Maaßens neuen Job.

Die Aufsicht über die Behörde im Innenministerium werde Staatssekretär Hans-Georg Engelke haben. Der Staatssekretär Gunther Adler wird dafür in den Ruhestand versetzt. Der Bereich Cybersecurity geht von Vitt an Maaßen. "Ich kann das über beide Staatssekretäre sagen, dass das überhaupt nichts mit ihrer Arbeit zu tun hat", betonte Seehofer. Adler, Jahrgang 1963, ist der einzige Sozialdemokrat unter den Staatssekretären. Maaßen ist CDU-Mitglied. "Parteipolitik hat nie eine Rolle gespielt", sagte Seehofer.



Die SPD hatte eigentlich, genau wie die Opposition, Maaßens Ablösung gefordert. Dass er nun einen ranghohen Posten im Innenministerium bekommt, sorgt unter Sozialdemokraten für Unmut.

Die Entscheidung hat Seehofer gemeinsam mit der Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sowie mit SPD-Chefin Andrea Nahles getroffen. "Es war sogar so, dass das, was wir vereinbart haben, in Anwesenheit aller drei Parteivorsitzenden niedergeschrieben wurde, in Reinschrift gesetzt wurde und dann in dieser Fassung jedem der drei Parteivorsitzenden vorlag." In dieser Reinschrift seien sämtliche Änderungen ausdrücklich genannt worden. Nahles könne also nichts missverstanden haben.

Und auch Merkel ist beschädigt. Hat Seehofer doch erreicht, dass Merkel es mittlerweile vermeidet, mehr als 2 Tage außer Landes zu weilen. 

Kein Grund für Grokodilstränen...


Im Osten gehen die Uhren anders...

von Thomas Heck...

Die Aussage, dass im Osten die Uhren anders gehen, gehen noch auf die Zeit vor der Wende zurück. Nach dem Mauerfall kam es zu kuriosen Begebenheiten, die dieser Redewendung eine ganz andere Bedeutung zuwiesen, als es durch die Zusammenlegung der Stromnetze von Ost und West zu Spannungsschwankungen kam, die dazu führten, dass elektronische Wecker falsch gingen. Ost- und Westnetz vertrugen sich nämlich nicht.


Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, könnte man meinen, wenn man so manche Nachricht liest, die einer fremden Welt zu entstammen scheint. So hat der Uhrenhersteller Nomos Glashütte als Zeichen gegen Rechts die erste Uhr auf den Markt gebracht, die linksdrehend läuft.



So schrieb der Spiegel einen Artikel über Judith Borowski, die ist Geschäftsführerin des sächsischen Uhrenherstellers Nomos Glashütte. Sie kämpft gegen die AfD und gegen Rassismus - und ist damit ziemlich allein. Aber:


"Die Kunden wollen wissen, ob ein Nazi an ihrer Uhr gearbeitet hat"


Hinweis an Frank Walters: Das ist Satire...

Dienstag, 18. September 2018

Maaßen muss gehen... jetzt wird er halt Staatssekretär...

von Thomas Heck...

Am Ende war das Misstrauen gegen Hans-Georg Maaßen zu groß: Er wird als Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz abgelöst und wird, festhalten, jetzt wird es lustig, Staatssekretär im Bundesinnenministerium. Dafür reicht das Vertrauen noch, um den Mann auf Steuerzahlerkosten weiter zu alimentieren, indem er zum Staatssekretär befördert wird? Was für eine Heuchlerei. Was für ein Tritt in die Magengrube eines jeden, der einmal im Job geschasst wurde. Diese Postenschacherei ist einer Demokratie unwürdig, zeigt sie doch die Schwäche aller Beteiligten der politischen Führung, denn das Ziel war einzig und allein das Fortbestehen der Großen Koalition, die CDU, CSU und SPD nicht platzen lassen konnten. Machterhalt um jeden Preis, nur keine Neuwahlen.

Dabei hat Seehofer, der aus der Causa Maaßen erstaunlich unbeschädigt hervorgegangen ist, für sich und für Maaßen des Bestmögliche herausgeholt. Merkel ist geschwächt, weil sie diese Kröte schlucken musste. Die SPD schäumt.

Damit endet ein wochenlanges unwürdiges Geschacher, der politische Schaden bleibt. So wie die Unglaubwürdigkeit der Regierung und Vertrauensverlust in die Sicherheitsbehörden. Wenn es sachliche Gründe für seine Ablösung gab, ist eine Beförderung ein Affront. Gab es keine sachlichen Gründe, wird diese ganze Scharade umso lächerlicher.


Maaßen war wegen umstrittener Äußerungen zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz unter großen politischen und öffentlichen Druck geraten. Nun wechselt er als Staatssekretär ins Bundesinnenministerium. Einzelheiten zu der Angelegenheit sollen am Mittwoch bekannt gegeben werden. Über die Nachfolge an der Spitze des Verfassungsschutzes wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Im Innenministerium soll Maaßen nicht für die Aufsicht über das Bundesamt für Verfassungsschutz zuständig sein, obwohl Innenminister Horst Seehofer "seine Kompetenz in Fragen der öffentlichen Sicherheit" schätze. Für Maaßen stellt der Wechsel sogar eine Beförderung in eine höhere Besoldungsgruppe dar.

Der Fall hatte die Große Koalition in eine ernste Krise gestürzt. Die SPD forderte die Entlassung Maaßens, weil sie ihm nicht mehr zutraute, die Demokratie energisch genug gegen rechte Attacken zu schützen. CSU-Chef Seehofer sprach ihm öffentlich sein Vertrauen aus. Hätten Seehofer, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chefin Andrea Nahles sich nicht geeinigt, wäre ein Koalitionsbruch denkbar gewesen.

Nun ist das Fortbestehen des Bündnisses vorerst gesichert. Die SPD hat sich durchgesetzt. Doch auch für Seehofer ist es eine gesichtswahrende Lösung.

Maaßen war im August 2012 an die Spitze der Behörde gekommen. Er stürzte nun über seine Äußerungen über die Vorfälle in Chemnitz. In der sächsischen Stadt war es nach der Tötung eines Deutschen mutmaßlich durch Asylbewerber zu Aufmärschen rechter Gruppen gekommen. Maaßen hatte gesagt, es lägen "keine belastbaren Informationen" für "Hetzjagden" auf Ausländer vor.

Kritiker werfen Maaßen vor, die Ausschreitungen in Chemnitzer verharmlost und damit rechten Gruppen in die Hände gespielt zu haben. Zudem gebe es einen massiven Vertrauensverlust in die Behörde.


Die Presse im Merkel-Modus

von Thomas Heck...

Wenn die WELT im WELT-Trend vermeldet, dass die Mehrheit der Deutschen für eine Ablösung von Maaßen ist, wenn sie schreibt, wenn Angela Merkel sich für die Ablösung von Verfassungsschutzpräsident Maaßen entscheiden würde, sähen dies 54 Prozent der Deutschen als richtig an, dann sind Sie im Deutschland des Jahres 2018. Mit einer Presse auf dem Niveau der DDR. Denn auch ich glaube nur der Statistik, die ich persönlich gefälscht habe. Doch unsere Presse hat sich prostituiert. Sie frisiert Umfragen, vertritt ausschließlich Regierungspositionen und ist sich nicht zu schade für Merkel auch zu lügen.

Kanzlerin Merkel hat sich im Streit um Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen offiziell noch nicht festgelegt. Einen Bericht der WELT wollte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz nicht kommentieren.

Mehr als die Hälfte der Deutschen ist dafür, dass Verfassungsschutzpräsident Maaßen seinen Job aufgibt. 54 Prozent würden es als richtig bewerten, wenn sich Merkel für die Ablösung von Maaßen entscheiden würde. Fast 45 Prozent würden dies sogar „vollkommen richtig“ finden.

Das ist das Ergebnis des WELT-Trends, einer repräsentativen Umfrage, die exklusiv vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von WELT erhoben wurde. Knapp 40 Prozent hielten es für die falsche Entscheidung – 30 Prozent sagen, es wäre sogar die „eindeutig falsche“ Entscheidung.

Die Umfrageteilnehmer antworteten auf die Frage: „Wie würden Sie es bewerten, wenn sich Angela Merkel für die Ablösung von Bundesverfassungsschutzpräsident Maaßen entschieden hätte?”

Massive Unterschiede zwischen den Parteianhängern

Unter den Anhängern unterschiedlicher Parteien gibt es allerdings große Unterschiede. Immerhin stimmt auch eine Mehrheit von 57,4 Prozent der Anhänger der Union für eine Ablösung Maaßens.


Diese Zahl ist bei anderen Parteien jedoch deutlich höher. So fordern 91,3 Prozent der Anhängerschaft der SPD, dass Maaßen seinen Job aufgibt, 88,5 Prozent der Grünen und 84,5 Prozent der Linken.

Ganz anders sehen es die Anhänger von FDP und AfD. Sie würden es im Gegenteil zu 52,1 Prozent (FDP) und 94,3 Prozent begrüßen, wenn Maaßen im Amt bleiben sollte.

Auch zwischen den alten und neuen Bundesländern gibt es große Unterschiede. Im Osten würden nur 45,1 Prozent der Bevölkerung eine Entscheidung Merkels für eine Ablösung Maaßens für richtig halten, im Westen hingegen 56,1 Prozent. „Falsch“ sagen hingegen 49,8 Prozent im Osten, im Westen 37,1 Prozent.


Bei diesem WELT-Trend lautete die Frage: „Wie würden Sie es bewerten, wenn sich Angela Merkel für die Ablösung von Bundesverfassungsschutzpräsident Maaßen entschieden hätte?“ Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für die Ergebnisse die Antworten von 5074 repräsentativ ausgewählten Teilnehmern zwischen dem 17.09.2018 und 18.09.2018. Der statistische Fehler der Ergebnisse liegt bei 2,5 Prozent.

Es fließen ausschließlich Antworten von registrierten und verifizierten Nutzern ein. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Weitere Informationen zur Methodik finden sie auf welt.de, in den Informationen zur Civey-Methodik oder im Civey-Whitepaper. Oder auf deutsch: die bescheißen, bis das Ergebnis passt. Und was nicht passt, wird passend gemacht.

Mit Maaßen persönlich gesprochen hat die Kanzlerin wohl nie...

von Thomas Heck...

In der Causa Maaßen weiß man gar nicht mehr, was man glauben soll. Ich selbst habe mich gefühlsmäßig klar positioniert. Maaßens Aufgabe ist der Schutz der Verfassung, dass schließt ggf. Kritik an der Regierung und an der Kanzlerin ein, wenn dies angezeigt ist. In einer Bundesrepublik unter Angela Merkel ist ein solches Ansinnen per se schon gefährlich. Die Liste unliebsamer Politiker, die von Merkel entsorgt wurden, ist lang. 

Maaßen wird aber nicht nur von Merkel hingerichtet, sondern ebenso von einer willfähigen Journaille einer öffentlich-rechtlichen regierungstreuen Systempresse.

Doch entscheidend für mich, ist der offensichtliche Fakt, dass Kanzlerin Merkel wohl nie an den Lagebesprechungen mit Verfassungsschutz, Bundespolizei, Bundesnachrichtendienst und Bundeskriminalamt, die jeden Dienstag im Bundeskanzleramt stattfindet, teilnimmt. Mit Maaßen persönlich gesprochen hat die Kanzlerin wohl nie, was einiges erklärt und nichts Gutes verheisst.


So titelt die FAZ: Das Brodeln hinter der Brille. Und schreibt: Mit dem Namen Hans-Georg Maaßen konnten die meisten Menschen noch vor zwei Wochen nicht mehr verbinden, als dass der Mann Präsident des Verfassungsschutzes ist und eine Brille mit kleinen Gläsern trägt. Plötzlich streitet das ganze Land über ihn, und in Berlin treffen sich die Koalitionsspitzen an diesem Dienstag schon zum zweiten Krisengespräch. Die Aufregung liegt nicht an einigen Zitaten in der „Bild“-Zeitung über die Ausschreitungen in Chemnitz. Weggefährten Maaßens sagen, sie hätten immer schon geahnt, dass es irgendwann knallt. Zur Warnung hatte es zwischendurch schon ordentlich geknistert und gefunkt. Es lohnt sich, die Geschichte zu erzählen.

Man muss dazu nicht Anfang der neunziger Jahre beginnen, als Maaßen nach dem Jurastudium ans Bundesinnenministerium kam, sondern kann es mittendrin tun, im Herbst 2015. Täglich werden 10.000 neue Flüchtlinge registriert, Maaßen steht seit gut drei Jahren an der Spitze des Verfassungsschutzes. Die Willkommenskultur der Kanzlerin geht ihm gegen den Strich. Er denkt an die innere Sicherheit und daran, dass sich unter die vielen Menschen, die unkontrolliert ins Land kommen, auch Terroristen mischen können. Doch er dringt zur Kanzlerin nicht durch.

Jeden Dienstag kommen die Präsidenten der Sicherheitsbehörden im Kanzleramt zusammen: Verfassungsschutz, Bundespolizei, Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt. Merkel ist nach Angaben von Teilnehmern nie dabei, nicht einmal in der Ausnahmesituation vom Herbst 2015, nicht einmal, als Unionsabgeordnete sie ausdrücklich darum bitten, sich die Bedenken von Verfassungsschutz und Bundespolizei doch zumindest einmal anzuhören. Die britische Premierministerin Theresa May trifft ihre Sicherheitschefs mindestens einmal im Monat. In Berlin können die Präsidenten froh sein, wenn es der Kanzleramtsminister zu der Sitzung schafft. Dass Merkel jemals das Gespräch mit Maaßen gesucht hat, ist nicht bekannt. Einmal, im Oktober 2014, hat sie die Zentrale in Köln-Chorweiler besucht. Ein Satz vom vergangenen Freitag drückt aus, welche Bedeutung sie ihm beimisst: Die Koalition werde „an der Frage des Präsidenten einer nachgeordneten Behörde nicht zerbrechen“.

Einem Menschen wie Maaßen tut das weh. Er brennt für seine Aufgabe. Er ist überzeugt, dass er etwas zu sagen hat. Immer wieder muss er feststellen, dass seine Meinung nicht gehört wird. Der 55 Jahre alte Jurist ist ehrgeizig und erfolgsverwöhnt. Mit der fehlenden Anerkennung kann er nicht umgehen, seinen Missmut kann er nicht für sich behalten. Im Gespräch mit Journalisten und Parlamentariern kann er richtig wütend auf die Kanzlerin werden. Manche erzählen sogar, er habe sie verächtlich gemacht, was das Bundesamt für Verfassungsschutz bestreitet.




Auch in der Öffentlichkeit macht er keinen Hehl daraus, dass er die Politik der Kanzlerin für falsch hält. In einem Fernsehinterview im Februar 2017 sagte er, dass es ihm „Kopfzerbrechen“ mache, dass so viele Menschen nach Deutschland kämen, deren Identität nicht festgestellt sei. Dass die Kontrolle an den Außengrenzen des Schengen-Raums nicht funktioniere, „darunter leiden wir“, sagt er. Auch die Aussagen in der „Bild“-Zeitung können als Antwort auf Merkel verstanden werden, die kurz zuvor von „Hetzjagden“ in Chemnitz gesprochen hat. Dafür gebe es keine Belege, sagt Maaßen und verweist auf die Möglichkeit „gezielter Falschinformation“. Die Kanzlerin hatte er von diesem Verdacht nicht informiert, sie erfuhr aus der Zeitung davon.

Verbrüderung zwischen Seehofer und Maaßen


Es gibt noch eine Vorgeschichte im Konflikt zwischen Maaßen und Merkel. Maaßen, seit 2002 Referatsleiter für Ausländerrecht im Bundesinnenministerium, war zuständig für die Reform des Asylverfahrensrechts. In diese Zeit fällt auch die Neufassung der Norm über die Zurückweisungen an der Grenze: 2007 erarbeitete sein Referat die Regelung, die es erlaubt, die Einreise zu verweigern, wenn für das Asylverfahren ein anderer Staat zuständig ist. Bis heute steht sie so im Gesetz, kommt aber nicht zur Anwendung.

Natürlich war die Regelung nicht allein Maaßens Werk, viele Arbeitseinheiten waren eingebunden, auch die politische Ebene. Mit dem neuen Gesetz sollte vor allem eine europarechtliche Richtlinie umgesetzt werden. Und trotzdem war es eben ein Stück weit doch „sein Gesetz“. Maaßen hat es der Kanzlerin verübelt, dass sie Mitte September 2015 entschied, die Grenzen nicht zu schließen. Wiederholt hat sie sich gegen Zurückweisungen an der Grenze ausgesprochen. In diesem Sommer wiederholte Merkel das Mantra: nicht unilateral, nicht unabgestimmt, nicht zu Lasten Dritter. Für Maaßen ist jedes dieser Worte ein kleiner Nadelstich. In Bundesinnenminister Seehofer sah er einen Verbündeten. Umso mehr, als der CSU-Vorsitzende sagte, als einfacher Bürger wäre er in Chemnitz mitmarschiert.

Vor seinem Sommerurlaub hatte er wegen einiger Treffen mit Politikern der AfD unter Beschuss gestanden. Er verwies darauf, dass er mit Vertretern aller politischen Parteien rede: Seit seinem Amtsantritt 2012 als oberster Verfassungsschützer habe er 237 Gespräche mit Politikern geführt, davon fünf mit Leuten von der AfD. Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass er tatsächlich das Risiko eingehen würde, die AfD zu „beraten“. Doch über den Sommer gärte das Gerücht von der Unterstützung der AfD weiter im heißen Berlin. Die meisten Menschen würden sich aus der Schusslinie nehmen, einfach mal ein paar Wochen die Füße stillhalten. Nicht so Maaßen: Gerade aus dem Urlaub zurück, traf er sich mit der „Bild“-Zeitung und schlug von sich aus vor, die brisanten Zitate in die Zeitung zu bringen. Jetzt erst recht, Loyalitätspflicht hin oder her.

Gegenangriff statt Pokerface


Wie passt das zu dem Mann, der im Gespräch so höflich, zurückhaltend, kontrolliert ist? Stets korrekt gekleidet, goldene Brille, lederne Aktentasche. Er spricht leise, seine Lippen bewegt er dabei kaum. Man sagt ihm eine Liebe zu Japan nach, zur Raffinesse der Sprache, die er fließend spricht. Seine Frau stammt aus dem Land. Er wurde 1962 in Mönchengladbach geboren, seine Eltern betrieben einen Zigarrenladen. Er war Messdiener, dann wurde er Beamter.



Unter der ruhigen Oberfläche rumort es. Maaßen ist nicht gut darin, Angriffe wegzulächeln oder zumindest ein Pokerface zu bewahren. Er geht zum Gegenangriff über. Weggefährten beschreiben ihn als „dünnhäutig“, er habe sich in schwierigen Situationen nicht im Griff. Abgeordnete berichten, dass er vor parlamentarischen Gremien schon mal aggressiv werden könne, den Respekt vor den Abgeordneten vermissen lasse. Um Entschuldigung bitten kann er nicht. Im Innenausschuss des Bundestags, vor dem er in der vergangenen Woche Rede und Antwort stehen musste, konnte er sich gerade einmal zu dem Satz durchringen, manche seiner Wendungen in der „Bild“-Zeitung seien missverstanden worden, beim nächsten Mal würde er sie anders ausdrücken. Er wusste, was auf dem Spiel stand, seine Unterstützer haben ihm Kreide zum Frühstück kredenzt, aber mehr war nicht drin.

Seit 30 Jahren ist Maaßen Mitglied der CDU, aber sein wichtigster Förderer war ein SPD-Mann: Otto Schily. In dessen Amtszeit stieg Maaßen, gerade einmal 39 Jahre alt, zum Leiter der Projektgruppe Zuwanderung auf, ein Jahr später wurde er Referatsleiter für das wichtige Thema Ausländerrecht. Im selben Jahr begann er, öffentliches Recht an der Freien Universität Berlin zu lehren. Mit Mitte 40 wurde er zum Unterabteilungsleiter für Terrorismusbekämpfung. Der besondere Fokus war der islamistisch motivierte internationale Terrorismus.


Grundstein für seinen Ruf als Technokrat legte er selbst

Kurz zuvor wurde es zum ersten Mal ein bisschen turbulent um Maaßen. Er verfasste die Vorlage, mit der die rot-grüne Bundesregierung begründete, dem Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz die Wiedereinreise nach Deutschland zu verweigern. Der gebürtige Bremer saß viereinhalb Jahre unschuldig im amerikanischen Lager. Vor dem BND-Untersuchungsausschuss rechtfertigte Maaßen 2007 die Entscheidung: Kurnaz’ Aufenthaltsgenehmigung sei „kraft Gesetzes erloschen“, da er mehr als sechs Monate im „Ausland“ gewesen sei und keine Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung beantragt habe. Die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) bezeichnete sein Gutachten als „falsch, empörend und unmenschlich“. Maaßen sagte, es sei ihm „schnurz“, dass die Freie Universität Berlin ihm deshalb die Honorarprofessur verweigert hatte. Formaljuristisch war seine Argumentation gerade noch vertretbar. Doch sein Ruf als kalter Technokrat war damit begründet.

Ausländerrecht ist Teil des Ordnungsrechts. Es geht um die Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Doch es gibt eine gewisse Scheu, das so auszusprechen. Nicht so bei Maaßen. Er beklagt, das Ausländerrecht werde zunehmend als Teil des Sozialrechts behandelt. „Als wäre er in der Polizei sozialisiert“, heißt es in Sicherheitskreisen. Maaßen ist gleichgültig, dass er seinen Kritikern neues Futter gibt. Vielleicht legt er es sogar ein bisschen darauf an.

2011 bedauerte Maaßen in einem Aufsatz, dass die Möglichkeiten, radikalismusverdächtigen Muslimen die deutsche Staatsbürgerschaft abzuerkennen, unzureichend seien. Schon in seiner Dissertation geht es ihm darum, den Nachweis zu erbringen, dass den Staaten für eine restriktivere Flüchtlingspolitik unausgeschöpfte Spielräume zur Verfügung stünden. Die Arbeit trägt den Titel „Die Rechtsstellung des Asylbewerbers im Völkerrecht“. Es geht um das Recht auf Einreise, den Abschiebungsschutz sowie Mindestgarantien für ein rechtsstaatliches Asylverfahren. Maaßen stellt die These auf, dass sich aus dem Völkerrecht – entgegen der herrschenden Meinung – nur sehr geringe Mindestverbürgungen für Ausländer ableiten lassen.

In der Politik wenig geschätzt – in Sicherheitskreisen schon

Die Kritik folgte auf dem Fuß. Die Bielefelder Staatsrechtslehrerin Gertrude Lübbe-Wolff, die später als Richterin ans Bundesverfassungsgericht wechselte, bemängelte, Maaßen investiere „argumentative Gründlichkeit und Sorgfalt in der Präsentation und Auswertung von Quellen und Literatur“ „recht selektiv“. Es fielen ihm „abgelegenste Bedrohungsszenarien“ ein, „wenn es um den effektiven Schutz der Staaten vor unerwünschter Zuwanderung geht“, so Lübbe-Wolff. Eine Neigung zur Rabulistik ist auch in Maaßens Bericht über seine Äußerungen in der „Bild“-Zeitung zu bemerken: Er machte wortakrobatische Verrenkungen, um zu erklären, warum er anzweifelte, dass ein Video, das nicht gefälscht und nicht manipuliert wurde, authentisch sei. Spitzfindig war auch sein Versuch, dass er mit „gezielter Falschinformation“, die von einem „Mord“ in Chemnitz ablenken solle, nichts anderes meinte als eine unpassende Überschrift des Videos.

In Sicherheitskreisen wird Maaßen geschätzt. So einen guten Verfassungsschutzpräsidenten habe man noch nie gehabt, sagte kürzlich ein ranghoher Beamter. Maaßen braucht keinen Sprechzettel, um detailliert über Spionageabwehr, Extremismus oder Islamismus zu berichten. Er hat immer ein Blöckchen mit handschriftlichen Notizen dabei, aber sein Kopf braucht keine Erinnerungshilfe. Die Verfassungsschützer der Länder äußern schon mal Kritik: Maaßen lässt sie nicht schalten und walten, sondern mischt sich ein. Da steht sofort der Vorwurf der Arroganz im Raum. Die normalen Tücken des Föderalismus.

In Sicherheitskreisen heißt es, Maaßen habe seiner Behörde, deren Ruf nach Aufdeckung der NSU-Morde stark beschädigt war, den Stolz zurückgegeben. Er ergreift jede Gelegenheit, das Bundesamt für Verfassungsschutz aufzuwerten. In Sicherheitskreisen erzählt man, Maaßen habe immer nach einem Gleichstand mit dem Bundesnachrichtendienst gestrebt. Die Behörde von Bruno Kahl ist deutlich größer und untersteht direkt dem Kanzleramt. Dazu passt die jüngste Meldung des „Spiegels“, Maaßen wolle die Anzahl der Mitarbeiter bis 2021 um 2900 auf 6000 anwachsen lassen.

Der Fall um netzpolitik.org


Teile der Öffentlichkeit reagieren darauf reflexartig mit der Angst vor Totalüberwachung. In Teilen der Gesellschaft gehört es nach wie vor zum guten Ton, gegen die Geheimdienste zu wettern, ihnen finsterste Absichten zu unterstellen, Whistleblower werden als Helden gefeiert. Die Grünen haben jüngst erst wieder dafür plädiert, das Bundesamt für Verfassungsschutz aufzulösen. Maaßen treibt es um, dass die Arbeit seiner Behörde sabotiert werde. Schon vor drei Jahren sagte er auf einem Symposion, dass „von bestimmten Kreisen versucht wird, die deutschen Nachrichtendienste sturmreif zu schießen“. Er warnte davor, jeden Fehler von Mitarbeitern der Dienste zum Skandal aufzubauschen. Die wirklichen Skandale würden gar nicht wahrgenommen: „Geheime und geheimste Unterlagen“ gelangten in die Medien, sobald sie an den Bundestag gingen.

Kurz darauf, im Sommer 2015, wurde bekannt, dass die Bundesanwaltschaft zwei Verfahren gegen Blogger von netzpolitik.org führte. Maaßen hatte die Anzeige erstattet. Die Blogger hatten den Wirtschaftsplan seines Hauses und ein geheimes Dokument über eine neue Einheit zur Internetüberwachung ins Netz gestellt. Maaßen sah sein Haus und dessen Arbeit geschädigt. Doch sein Coup scheiterte. Am Ende musste Generalbundesanwalt Harald Range gehen. Maaßen hatte noch einen Feind mehr, Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), den heutigen Außenminister.
Gerüchte um Entlassung

In diesen Tagen wurde Maaßen von Linken und Grünen wieder vorgeworfen, Medienschelte zu betreiben. Abgeordnete aus der Union wenden ein, die Darstellung sei völlig übertrieben, Maaßen habe im Innenausschuss nur ausgeführt, dass sich das Video von Chemnitz schnell im Internet verbreitet habe. Nun fällt ihm sein unglückliches Agieren gegen die Blogger auf die Füße: In der netzpolitik.org-Geschichte, heißt es, habe er doch bewiesen, wie er über Journalisten denke. Ähnlich geht es ihm mit der Unterstellung, er habe eine ideologische Nähe zur AfD. Wer ihn kennt, sagt, das sei „hanebüchen“. Aber warum, fragt die andere Seite, rede er dann so abfällig über die Kanzlerin? Warum spreche er von „Mord“ in Chemnitz? Nun drehen seine Gegner jeden Stein um und versuchen, belastendes Material gegen ihn zu finden. Bislang taugt nichts davon für einen Skandal. Aber sogar seine Unterstützer müssen zugeben, dass er nun auch über die Steine stolpert, die er sich selbst in den Weg gelegt habe.

Am Montagmorgen macht das Gerücht die Runde, die Kanzlerin habe nun entschieden, dass er gehen müsse. In der Union wird dementiert. Die SPD-Vorsitzende Nahles hatte am Wochenende posaunt: „Er wird gehen.“ Seehofer äußert sich öffentlich nicht mehr. Die Sprecherin seines Ministeriums kann nur sagen, dass der Bundesinnenminister Maaßen am vergangenen Mittwoch das Vertrauen ausgesprochen habe. Die AfD will die Antwort schon kennen: Merkel sei vollends zur „Erfüllungsgehilfin des gesammelten Linkslagers der Republik“ mutiert.

Montag, 17. September 2018

Der Maaßen hat seine Schuldigkeit getan, der Maaßen kann gehen...

von Thomas Heck...

Hans-Georg Maaßen wird bald Geschichte sein und sein Schicksal mit all den kritischen Geistern seit Merkels Kanzlerschaft teilen müssen, die es gewagt hatten, der Kanzlerin jemals die Stirn zu bieten. Und so wird es künftig einen gleichgeschalteten Verfassungspräsidenten von Merkels Gnaden geben, irgendein Stasi-Lakai, der die Regierung schützen wird, statt die Verfassung. Und so wird Deutschland weiter abrutschen, weil der Verfassungsschutz künftig jeden Bürger, der gegen Merkel ist, beobachten werden wird. Verfassungsschutz: Schild und Schwert der Partei. Nun wird ein Verfassungschützer von einer, die die Verfassung fortwährend bricht entlassen. Geht so auch nur in Deutschland.

Denn Angela Merkel ist auf den Kurs der SPD umgeschwenkt und hat entschieden, dass Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen gehen muss. Das will WELT aus Koalitionskreisen erfahren haben. Bereits vor einem für Dienstagnachmittag im Kanzleramt geplanten Krisentreffen der Parteivorsitzenden der großen Koalition ist damit die Zukunft des umstrittenen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, entschieden.


Die Bundeskanzlerin möchte seine Ablösung erreichen. Die Kanzlerin ist demnach der Auffassung, der Behördenleiter sei nicht mehr tragbar, weil er sich in die Tagespolitik eingemischt habe. So bewertet Merkel die Äußerungen von Maaßen in der „Bild“, in der dieser sich skeptisch darüber geäußert hatte, ob es in Chemnitz tatsächlich zu „Hetzjagden“ gegen Flüchtlinge und ausländisch aussehende Mitbürger gekommen sei.

Dies hat Merkel führenden Mitgliedern ihrer Koalition am Wochenende in Telefonaten signalisiert. Die Ablösung des Geheimdienstchefs soll in jedem Fall erfolgen, unabhängig davon, wie sich der als Dienstherr primär zuständige Innenminister Horst Seehofer (CSU) dazu stellt.

Von Seiten der Bundesregierung gab es keine Stellungnahme zu dem WELT-Bericht. Die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz verwies am Montag auf das für Dienstag vereinbarte Gespräch zwischen Merkel, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und SPD-Chefin Andrea Nahles. Bis dahin sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Fietz.

Auch die Sprecherin des Bundesinnenministeriums, Eleonore Petermann, lehnte eine Stellungnahme ab. „Das sind alles Spekulationen“, sagte sie in Berlin.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte Maaßen hingegen nach Informationen von WELT vor einer Gruppe von Unionsabgeordneten erklärt: „Horst Seehofer hat mir gesagt, wenn ich falle, dann fällt er auch.“

SPD begrüßt Entscheidung

Der Koalitionspartner SPD hatte sich wiederholt auf eine Ablösung Maaßens festgelegt. SPD und Linke begrüßen daher auch die Entscheidung von Merkel, auf eine Ablösung von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zu dringen.

„Herr Maaßen ist in seinem Amt untragbar, weil er das Vertrauen in die Sicherheitsorgane unserer freiheitlichen Demokratie massiv beschädigt hat. In der aktuellen politischen Lage ist das ein gefährlicher Vorgang“, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner WELT. „Es ist ein gutes Signal, wenn die Bundeskanzlerin und Parteivorsitzende der CDU diese Haltung der SPD offenkundig teilt.“

Der Linke-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch nannte Merkels Entscheidung „überfällig“ und „absolut notwendig“. Sie müsse nun dringend verbunden werden mit einer „grundsätzlichen Frage zu Struktur und Personal des Verfassungsschutzes“, sagte Bartsch WELT.

Er fügte hinzu: „Schwarz-Rot ist nur noch im Krisenbewältigungsmechanismus.“ Bartsch rechnet außerdem mit einem Rücktritt von Bundesinnenminister Horst Seehofer nach den bayerischen Landtagswahlen am 14. Oktober. „Auf den Rücktritt von Horst Seehofer müssen wir bis nach den Bayern-Wahlen warten“, sagte Bartsch.

FDP-Chef Lindner: „Richtig und konsequent“

Auch der FDP-Vorsitzende Christian Lindner begrüßte die angestrebte Ablösung von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen. „Die Entscheidung der Bundeskanzlerin ist richtig und konsequent“, sagte Lindner WELT. „An der Spitze des Verfassungsschutzes ist ein personeller Neuanfang nötig, um das allgemeine Vertrauen in den Inlandsnachrichtendienst zu stärken“, betonte der Parteichef.

Die Liberalen hoffen demnach bei der Nachfolge von Maaßen „auf eine Persönlichkeit, die auch kritische und unbequeme Tatsachen ausspricht“.

Der FDP-Vorsitzende sieht durch die Ablösung Maaßens eine erhebliche Schwächung des Bundesinnenministers. „Der Bedeutungs- und Autoritätsverlust von Horst Seehofer beschleunigt sich damit aber dramatisch weiter“, sagte Lindner.

Stilmittel des Rassismus für Multikulti? Das ist OK...

von Facebook-Fundstück...

Wenn die Realität nicht ganz so Multikulti ist wie gewünscht, dann hilft man eben nach. Mit Photoshop. Denn was tut man nicht alles, um bunt und multikulti zu sein. Oder um vorzugeben, es zu sein.
 
Die französische Kunstschule "École Émile Cohl Antoine Rivière" hatte leider keine maximalpigmentierten Schüler, wollte aber dennoch die "kulturelle Vielfalt" ihrer Studenten hervorheben. Schließlich wollte man in den USA mit einem Foto für die Schule werben.


Das obere Foto ist das Original, das untere das politisch korrekte.

Die hervorgehobenen Ausschnitte zeigen, dass die Gesichter, Dekolletés und Arme geschwärzt wurden. Auch die Frisuren wurden afrikanisiert.  Manche wurden komplett durch afrikanisch-dicklippige Visagen ersetzt.

Mittlerweile ist mir das Lachen über die hilflos-psychotischen Europäer vergangen, die alles, wirklich alles tun, um sich selbst zu verleugnen und sich bei Multikulti-Fanatikern  anzubiedern. 

Eine französische Klasse darf heutzutage einfach nicht aus bio-französischen Schülern bestehen. 

Man wagt es kaum noch zu schreiben: Frankreich ist ein europäisches Land. Seine Einwohner sind Weiße. So war es schon immer, seit vielen Jahrhunderten.



2222. Artikel


Sonntag, 16. September 2018

Die Hetzjagd von Berlin...

von Thomas Heck...

Wenn Tausende von Menschen einen kleinen Gruppe von Negern auf den Fersen ist, ist Obacht angesagt. Wieder eine Hetzjagd? Diesmal in Berlin? Nein, nur der Berlin Marathon. Und selbst wenn, die Weißbrote hätten gegen den Läufer Eliad Kipchoge aus Kenya eh keine Chance gehabt. 2:02:39. Weltrekord.




Die Schlacht im Hambacher Forst...

von Thomas Heck...

Im Hambacher Forst wird um die letzten Bäume Europas gekämpft. Diesen Eindruck könnte man gewinnen, wenn bei der Berichterstattung 100 Mal der Terminus "Aktivist" verwendet wird. Dabei handelt es sich um die gleichen Gewalttäter, die am 1. Mai in Berlin oder beim G20-Gipfel Autos abfackeln. Umweltschutz ist denen so unwichtig wie Gewaltfreiheit, sollte man ehrlicherweise hinzufügen. 



In den Medien auch wenig Hinweise darauf, dass es sich beim dem besetzten Waldstück um die letzten 200 Hektar eines ehemals 4.000 Hektar großen Waldgebietes handelt, welches zwar der Braunkohle anheim gefallen ist, welches aber auch aufwändig renaturiert und wieder aufgeforstet werden wird. 

Doch das ficht den "Aktivisten" nicht an. Geht es ihm eben dich nicht um Umweltschutz, sondern um Gewalt und Angriffe auf den Staat und seine Repräsentanten. Es sind keine Robin Hoods im Sherwood Forrest... es sind nur linke Terroristen im Hambacher Forst.



Aachen/Merzenich: Hambacher Forst: Einsätze am Rande des Erträglichen


Aachen/Merzenich Wenn Michael T. in den Hambacher Forst muss, beschleunigt sein Puls, mittlerweile ist er so weit, dass er grundsätzlich mit dem Schlimmsten rechnet. Die Angreifer könnten hinter Büschen hocken oder auf Bäumen, in Zelten, in Gruben, der Forst ist voller Fallen. Angespitzte Äste könnten von Bäumen geworfen werden, Sprengsätze könnten in seiner Nähe detonieren, er könnte mit Urinbeuteln beworfen werden.

Michael T. hat das alles schon erlebt, einmal stellte er sogar eine Kiste mit Einmachgläsern sicher, die mit Bitumen gefüllt waren, einer Art flüssigem Teer. An der Kiste klebte ein Zettel, auf dem stand: „Fingerabdruckfrei. Viel Spaß beim Bullenabwerfen.“

Mit Kot und Blut

Seit 2012 existiert das Wiesencamp am Rande des Hambacher Forsts in Merzenich-Morschenich, seit vier Jahren leben dort Menschen, die ununterbrochen gegen die Rodung des Waldstücks und den Betrieb der Tagebaue im Rheinischen Revier protestieren. Immer wieder kam es zu Konfrontationen mit Personal des Tagebaubetreibers RWE und der Polizei, die im Laufe der Jahre immer gewalttätiger wurden.

Im vergangenen Herbst dann eskalierte die Lage gleich mehrfach. Die Polizei und RWE-Mitarbeiter wurden mit Steinschleudern beschossen, mit Brandsätzen beworfen, ein RWE-Mitarbeiter fuhr mit einem Werkswagen auf einen der Wiesencampbewohner zu. Zeitweise hatte man den Eindruck, es könnte Tote geben.

Seit Anfang August nun hat die Aachener Polizei die alleinige Verantwortung für alle Einsätze im Hambacher Forst und im angrenzenden Tagebau. Der Leiter der bislang meist zuständigen Dürener Polizei, Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU), sagte am Dienstag, er sei erleichtert. Es sei sinnvoll, Verfahren, Ermittlungen und Einsatzleitung zusammenzufassen, und das falle einem großen Präsidium leichter als einer kleinen Kreispolizeibehörde wie seiner.

Und zudem würden ja weiterhin Polizisten aus Düren und Bergheim an Einsätzen im Hambacher Forst teilnehmen, nur eben unter Leitung der Aachener Kollegen. Ob die auch wegen ihrer Lage direkt an der belgischen und niederländischen Grenze nun wirklich nicht unterbeschäftigte Aachener Polizei die dauernden Einsätze im Hambacher Forst zusätzlich bewältigen kann, wird sich zeigen.

Ein Problem ist, dass Polizei und Justiz große Mühe haben, die im Hambacher Forst begangenen Straftaten zu verfolgen. Anfang Juli wurde am Aachener Landgericht ein Verfahren gegen einen der Wiesenbewohner eingestellt, der Vorwurf lautete gefährliche Körperverletzung. Jemand verletzte im Hambacher Forst einen RWE-Mitarbeiter mit einer Holzlatte und Pfefferspray, an der Tat bestand kein Zweifel. Sie ließ sich aber nicht eindeutig zuordnen.

Axel G. (55) ist Kriminalpolizist in Düren, auch er hat wie sein Kollege Michael T. seit Jahren mit den Bewohnern des Wiesencamps zu tun, immer wieder. Wenn Bewohner aufs Revier gebracht werden, machen es die Aktivisten den Polizisten so schwer wie möglich, ihre Identität festzustellen. Sie wehren sich körperlich gegen die Abnahme von Fingerabdrücken oder haben sich die Fingerkuppen vorher abgefeilt, manchmal auch verätzt. Ausweispapiere hat ohnehin niemand bei sich, sie sprechen auch nicht mit den Polizisten.

Um sich in Gegenwart von Polizei oder RWE-Personal untereinander zu verständigen, geben die Wiesencampbewohner Laute von sich, Zwitschern, Pfeifen, Wolfsgeheul, sagt Axel G. Manche reiben sich mit Kot oder Menstruationsblut ein, damit die Polizei sie nicht anfasst oder sich zumindest ekelt. Einmal hatte Axel G. es mit einem Mann zu tun, der auf dem Revier unaufhörlich seine Rastalocken hin und her warf — um die Läuse aus seinen Haaren auf die Polizisten zu übertragen. Axel G. sagt, die Campbewohner wüssten genau, wie sie die Polizisten provozieren können. „Bei solchen Einsätzen ruhig zu bleiben, ist manchmal eine Herausforderung“, sagt er.

Die Menschen, die im Wiesencamp leben, sind keineswegs immer dieselben, es herrscht eine hohe Fluktuation. Axel G. sagt, die Bewohner kämen aus ganz Europa und blieben für ein paar Wochen oder ein paar Monate, danach kämen wieder andere. Die Dürener Polizei hat sogar schon Öko-Aktivisten aus Kanada und Brasilien dort angetroffen. Sie unterteilt die Wiesencampbewohner in drei Kategorien:

Sympathisanten, ganz normale Bürger, die das Ziel des Protests teilen, nämlich dass RWE keine Braunkohle mehr abbaut. Sie bringen Nahrung oder Geld ins Camp und nehmen an friedlichen Demonstrationen teil.

Mitläufer, die zeitweise im Camp leben, die aber einem Beruf nachgehen und grundsätzlich friedlich sind.

Gewaltbereite Aktivisten, die aggressiv sind, Straftaten begehen und sich mit aller Macht der Staatsgewalt zu entziehen versuchen. Das ist die eigentliche Problemgruppe.

Der stellvertretenden Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz im Aachener Polizeipräsidium, Wilhelm Sauer, sagte am Dienstag, dass hinter der eskalierenden Gewalt im Hambacher Forst „eine professionelle Strategie“ stecke: Die Problemgruppe unter den Aktivisten würde den körperlichen Einsatz der Polizisten, würde also Gewalt provozieren, um sie dann in Videoaufnahmen zu dokumentieren und im Internet auszuschlachten.

So werde „Stimmung gegen die Polizisten gemacht“, sagte Sauer, die sich auch auf die friedlichen Aktivisten übertrage. Auch in der unbeteiligten Bevölkerung werde so der Eindruck erweckt, die Aktivisten seien Opfer willkürlicher Staatsgewalt.
Die sichergestellten Waffen, die die Aachener Polizei am Dienstag im Präsidium zeigte, sprechen allerdings eine völlig andere Sprache: Äxte und Messer mögen noch für das Leben im Wald notwendig sein. Aber gilt das auch für Dolche, säbelartige Schneidewerkzeuge, Reizgas, Gasmasken, Sturmhauben, Sprengsätze, Präzisionssteinschleudern, auch Zwillen genannt, mit deren Hilfe kleine Stahlgegenstände mit ungeheurer Wucht abgefeuert werden, die unter Umständen tödlich sind?

Was ist mit getarnten Gruben, die an Bärenfallen erinnern, mit großer Sorgfalt und immensem technischen Sachverstand hergestellten Barrikaden, die zu lebensgefährlichen Fallen werden können? Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach sprach am Dienstag von „menschenverachtenden Kriegsmitteln aus dem Mittelalter“, mit denen im Hambacher Forst gekämpft wird.

Michael T. und Axel G. haben Dutzende Einsätze hinter sich und beide geben zu, dass diese ständigen Einsätze an den Nerven zerren und für manche Kollegen eine permanente Belastung darstellen, die sie nach Dienstschluss nicht einfach ablegen können. Das hat nicht nur mit der Sorge zu tun, dass es während eines Einsatzes im Hambacher Forst zu Gewalt kommen könnte, sondern auch damit, dass den Polizisten dort nicht der geringste Respekt entgegengebracht wird, dass ihnen der blanke Hass entgegenschlägt.

Mit beidem muss ein Polizist umgehen können, aber auf eine Situation wie die im Hambacher Forst, wenn über Jahre in den Herbst- und Wintermonaten beinahe täglich Einsätze erforderlich sind, kann man keinen Polizisten vorbereiten. Eine permanente Ausnahmesituation, deren Ende nicht absehbar ist.

Vielleicht kommt das Oberverwaltungsgericht Münster der Polizei ja unverhofft zur Hilfe. Dort wird entschieden, ob das Wiesencamp in seiner jetzigen Form überhaupt zulässig ist. Wenn das Gericht dies verneint, wird das Camp wahrscheinlich abgerissen. Eine Entscheidung darüber könnte am 27. Oktober fallen, wie das Gericht am Dienstag erklärte.

Aus der Aachener Zeitung...