Freitag, 21. September 2018

SPD: Rein in die Kartoffeln raus aus die Kartoffeln...

von Thomas Heck...

Katastrophentage für die SPD wie auch für die Regierung. In der Causa Maaßen hatte der alte Hase Horst Seehofer der SPD einmal gezeigt, wie man als Profi eine andere Partei so richtig dumm aussehen lassen kann. Um des lieben Koalitionsfriedens hatten sich alle in der GroKo auf die zu schluckende Kröte geeinigt. 

Doch wer dachte, jetzt könne man endlich wieder zur Tagesordnung übergehen, hatte die Rechnung ohne die SPD-Basis gemacht, die kochend vor Wut mit Schaum vor dem Mund schon den Kopf von Andrea Nahles forderte. Und so musste die SPD-Parteichefin doch noch beim Koalitionspartner zu Kreuze kriechen und konnte durch ihren Kotau doch noch mit der Milde und der Nachsicht der ewigen Kanzlerin rechnen, die an Neuwahlen zur Zeit noch weniger Interesse haben kann als die SPD. 

Nahles macht den Kotau...

So schreibt der SPIEGEL:


Andrea Nahles geht in die Offensive, nachdem sie parteiintern wegen der Weglobung von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen massiv in die Kritik geraten war. In einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel sowie den CSU-Vorsitzenden und Innenminister Horst Seehofer fordert sie, den Maaßen-Deal vom vergangenen Dienstag noch einmal zu überdenken.


"Die durchweg negativen Reaktionen aus der Bevölkerung zeigen, dass wir uns geirrt haben. Wir haben Vertrauen verloren, statt es wiederherzustellen. Das sollte Anlass für uns gemeinsam sein, innezuhalten und die Verabredung zu überdenken", schreibt Nahles in dem Brief, der dem SPIEGEL vorliegt.

In einem späteren persönlichen Statement sagte Nahles zur Entscheidung in der Causa Maaßen vom Dienstag: "Wir haben uns alle drei geirrt". 

Mit dem Schreiben hofft die SPD-Spitze zum einen, den Fokus wieder auf die Kanzlerin und Seehofer lenken zu können, zum anderen eine Debatte über Nahles als Parteichefin zu unterbinden. Hinter den Kulissen hat sich die Lage mittlerweile erheblich zugespitzt. 

Auswirkungen unterschätzt

In dem Brief der SPD-Chefin heißt es weiter: "Es ist offensichtlich mit dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Menschen nicht vereinbar, dass Herr Maaßen als Ergebnis seiner Arbeit zwar abgezogen werden muss, gleichzeitig aber - wenn auch an anderer Stelle - befördert wird." Sie sei deshalb der Auffassung, dass die Spitzen der Koalition noch einmal zusammen kommen sollten, um die unterschiedlichen Anliegen der GroKo-Partner zu beraten.

Am späten Donnerstagabend traf sich die engere SPD-Spitze um Nahles und Vizekanzler Olaf Scholz zu einem rund vierstündigen Krisengespräch, um die Krise der Partei zu besprechen und einen Ausweg aus dem Maaßen-Dilemma zu finden.

Nahezu einhelliger Tenor in der Runde: Durch die Maaßen-Entscheidung sei ein massiver Vertrauensverlust in Partei und Bevölkerung entstanden, der zwingend gestoppt werden müsse. Nur ein klares Signal einer Neupositionierung, so die Stimmung, könne eine offene Konfrontation im SPD-Parteivorstand verhindern.

Dass das Signal via Brief nun von Nahles selbst kommt, ist nahe liegend, würde ansonsten doch der Eindruck entstehen, sie sei von ihren Leuten zu einer Umkehr gezwungen worden. Ohnehin ist die Gefahr des Gesichtsverlusts für Nahles massiv.

Die Parteichefin hat die Auswirkungen der Maaßen-Beförderung völlig unterschätzt, bis zuletzt machte sie sich für die Abmachung mit der Union mit der Begründung stark, an einer Personalie nicht die Koalition scheitern lassen zu wollen. Die nun getroffene Korrektur ist zwar keine 180-Grad-Kehrtwende, geht aber auch so schon einher mit einem Autoritätsverlust der Parteichefin.

Aufruhr in der Partei

Bis in die Parteispitze hinein wird von einem erheblichen Fehler ihrerseits gesprochen. So wird ihr vorgeworfen, dass sie den Deal mit der Kanzlerin und dem Innenminister nicht mit der SPD-Führung rückkoppelte, bevor sie einwilligte. Auch ihre Kommunikation in den vergangenen Tagen wird intern stark bemängelt. Von "Empathielosigkeit" und "Sturheit" ist intern die Rede. 

Der Brief soll nun auch das Signal sein: Ich habe verstanden.

Ob er ausreicht, um den Aufruhr in der SPD zu stoppen, bleibt abzuwarten. Am Montag tagt der SPD-Vorstand, noch am selben Tag kommt die Bundestagsfraktion zu einer Sondersitzung zusammen. Es wird mit heftigen Diskussionen gerechnet.


Anmerkung der Heck Ticker-Redaktion: Der falsche Kasus "aus die Kartoffeln" weist auf Berlin als Entstehungsort dieser Redewendung hin, wir wissen um den Fehler in der Überschrift.

Was die "Kulturschaffenden" wirklich wollen...

von Thomas Heck...

Für mich ist der Terminus Kulturschaffender ein Kampfbegriff aus der Ostzone. Den gab es im Westen gar nicht. Und während die Kulturschaffenden in der Ostzone treu hinter Partei und Regierung standen, ist die Intention der Kulturschaffenden der Gegenwart, genau diese Zustände wiederherzustellen. Wer sich als Künstler daran nicht beteiligt oder sich nicht klar positionieren will, bekommt das schnell zu spüren und unterliegt einem Druck, dem nicht jeder standhält. Helene Fischer, eigentlich politik-neutrales Schlagersternchen, sah sich kürzlich auch genötigt, auf ihrem Konzert in Berlin ein politisch korrektes Zeichen zu setzen. Ein Künstler, der sich offen zur AfD bekennen würde, könnte damit gleich das Ende seines Schaffens verkünden und Insolvenz anmelden.




Brief an den Innenminister: Prominente Kulturschaffende fordern Rücktritt Seehofers


Zahlreiche Kulturschaffende haben in einem Brief den Rücktritt von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gefordert. „Seehofer beschädigt die Werte unserer Verfassung“, heißt es in dem Aufruf vom Freitag, zu dessen Initiatoren der Dramatiker Moritz Rinke gehört. „Sein Verhalten ist provozierend, rückwärtsgewandt und würdelos gegenüber den Menschen. So verstellt er den Weg in eine zukunftsfähige deutsche Gesellschaft.“ Seehofer einige das Land nicht, er spalte es.

„Wir sind entsetzt“ heißt es in dem Schreiben mit dem Titel „Würde, Verantwortung, Demokratie“. Auf der Liste der Erstunterzeichner stehen viele prominente Namen. Darunter: Enthüllungsjournalist Günter Wallraff und Berlinale-Chef Dieter Kosslick, Schauspieler wie Peter Lohmeyer, Jochen Busse, Burghart Klaußner, Meret Becker und Hugo Egon Balder, die Musikerin Inga Humpe, Filmemacher wie Emily Atef, Andres Veiel und Dietrich Brüggemann sowie Autorinnen wie Judith Schalansky, Ronja von Rönne und Terezia Mora.

Die Kulturschaffenden zeigen sich entsetzt darüber, „dass der Bundesinnenminister fortwährend die Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung sabotiere und dem internationalen Ansehen des Landes schadet; dass er die Migrationsfrage zur „Mutter aller politischen Probleme“ erklärt und damit 18,6 Millionen Menschen, die mit migrantischen Wurzeln in Deutschland leben, in Geiselhaft nimmt und als eine Ursache dieser „Probleme“ hinstellt“.

Der Brief wirft Seehofer zudem vor, dass er die rassistischen und kriminellen Übergriffe bei der Chemnitzer Demonstration bagatellisiere. Und: „Seine enthemmten Bierzeltreden und unschlüssigen Pressekonferenzen tragen maßgeblich dazu bei, dass sich der Ton der politischen Auseinandersetzung in diesem Land öffentlich verschärft - und dass dadurch auch die AfD ihre rechtspopulistische und rechtsradikale Entgleisungsrhetorik immer weitertreibt.“
Die Forderung am Ende des Aufrufs lautet: „Seehofer sollte – noch vor der Landtagswahl in Bayern – vom Amt des Bundesinnenministers zurücktreten.“ In Bayern wird am 14. Oktober gewählt.

Erschienen in der FAZ

Mit rassistischen Eltern richtig umgehen...

von Thomas Heck...

Die Indoktrination und als Folge die Denunziation ist ein Meister aus Deutschland. Was bei den Nazis begann, wo der Unrechtsstaat bereits die Pimpfe in den Jugendorganisationen der NSDAP vereinnahmte, um diese zu guten Nationalsozialisten zu erziehen, wurde in der DDR mehr oder weniger erfolgreich über die Pionierorganisationen praktiziert. 

Heute, in der Bundesrepublik Deutschland unter der Knechtschaft der großen Vorsitzenden Angela Merkel kann man natürlich nicht mehr mit blauen oder braunen Hemden aufmarschieren. Die Pädagogik funktioniert heute viel subtiler, nutzt das Internet, sieht sehr zivil aus, ist aber  methodisch dem Geschehen im 3. Reich und der DDR viel näher, als uns lieb sein kann. Ich warte auf den nächsten Artikel, der erklärt, wie mit Kindern von AfD-Wählern umzugehen ist. Wehret den Anfängen. Die Diktatur beginnt genau hier. 




Mit rassistischen Eltern richtig umgehen

Es kann unangenehm und schmerzhaft sein, wenn die eigenen Eltern eine rassistisch geprägte Lebenseinstellung besitzen. In den meisten Fällen sehen sich deine Eltern vermutlich gar nicht als Rassisten und könnten abwehrend reagieren, wenn du ihnen gegenüber diese Bezeichnung verwendest. Möglicherweise basiert ihre Denkweise auch einfach auf einem veralteten kulturellen Rahmenwerk, in dem rassistisch geprägte Klischees der akzeptierten Norm entsprechen und manchmal sogar positiv bewertet werden. Ein Beispiel: Vielleicht sind deine Eltern der Meinung, dass es völlig in Ordnung ist, Dinge zu sagen wie: „Asiaten sind sehr klug und fleißig“. Du wirst lernen müssen, wie du dich gegenüber deinen Eltern in Bezug auf ihre rassistischen Tendenzen effektiv äußern kannst und wie du ihnen vermitteln kannst, warum dich ihre Aussagen stören.

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Kommuniziere deine Probleme mit ihrer Haltung

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    Ertappe sie auf frischer Tat. Andere Menschen könnten sich angegriffen fühlen, wenn du Geschehnisse aus der Vergangenheit als Beispiele anführst – das gilt für schwierige Konfrontationen in sämtlichen Lebensbereichen. Wenn deine Eltern etwas sagen, das rassistisch oder unsensibel rüberkommt, solltest du so schnell wie möglich mit ihnen darüber sprechen. Am besten wäre es natürlich, solche Dinge im selben Moment anzusprechen – allerdings ist das natürlich nicht immer möglich. Wenn ihr euch z.B. in der Öffentlichkeit befindet, ist es nicht besonders ratsam, eine heftige Diskussion vom Zaun zu brechen. Wenn du nicht in der Lage bist, dein Problem sofort anzusprechen, solltest du später am selben Tag oder spätestens am nächsten Tag ein Gespräch anregen.
    • Ziehe deine Eltern für ihre Worte und Taten zur Rechenschaft. Wenn sie in deiner Gegenwart etwas Rassistisches tun oder sagen, solltest du deinem Unmut darüber sofort Luft machen. Bitte deine Eltern, klarzustellen, was sie genau gemeint haben. Konzentriere dich dabei auf die Worte und Verhaltensweisen deiner Eltern und nicht auf ihren allgemeinen Charakter. Werde niemals persönlich! Wenn du sie einfach lapidar als „schreckliche Rassisten“ brandmarkst, werden sie vermutlich abwehrend und verärgert reagieren. Stattdessen könntest du z.B. sagen: „Diese Aussage basiert hauptsächlich auf klischeehaften Annahmen“ oder „eine derartige Aussage wirft alle Menschen mit derselben Hautfarbe in einen Topf“. Vermutlich wirst du von deinen Eltern Widerstand erleben, aber wenn dir wirklich etwas daran liegt, dass deine Eltern eine Verhaltensänderung erwägen, solltest du für deine Überzeugungen einstehen und das konkrete Problem offen ansprechen.[1]
    • Nehmen wir an, dass deine Eltern etwas Rassistisches über deine Freundin gesagt haben. Beginne, indem du sagst: „Können wir bitte die letzte Diskussion am Esstisch besprechen?“. Wiederhole noch einmal auf eine taktvolle Art und Weise, welche Aussagen gemacht wurden, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass deine Eltern eine automatische Abwehrhaltung einnehmen. Du könntest z.B. sagen: „Ich weiß, dass ihr es nur gut gemeint habt, als ihr sagtet, dass Asiaten wirklich schlau sind. Allerdings hat es Kyoko´s Gefühle verletzt, dass ihr sie hauptsächlich anhand ihrer Hautfarbe bewertet habt und nicht als die eigenständige Person, die sie im Inneren ist“.
    • Höre dir den Standpunkt deiner Eltern aufmerksam an. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ihnen gar nicht bewusst war, dass ihre Aussage für andere verletzend sein könnte. Vielleicht wissen sie auch einfach nicht besonders viel über fremde Kulturen. Das ist deine große Chance, um deine Eltern aufzuklären und um zu verstehen, welchen Standpunkt sie vertreten.
    • Du kannst deinen Eltern Wege aufzeigen, wie sie sich in einer Konversation verhalten können, wenn es ungewohnt oder unangenehm für sie ist, Zeit mit Menschen aus fremden Kulturen zu verbringen. Ermutige sie dazu, Fragen zu stellen, anstatt unüberlegte Aussagen zu machen. Sie könnten zum Beispiel fragen: „Folgt deine Familie typischen Traditionen aus deiner Kultur? Welche Traditionen sind wichtig für dich persönlich?“.
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    Sprich spezifische Verhaltensweisen an. Wenn du mit einer anderen Person über ihre rassistischen Tendenzen sprichst, ist es am effektivsten, wenn du dich auf konkrete Verhaltensweisen beziehst. Auch wenn du vielleicht in Versuchung bist, den Charakter deiner Eltern zu kritisieren, solltest du immer daran denken, dass die meisten Menschen empfänglicher für deine Kritik sind, wenn du ihre konkreten Aussagen und Handlungen ansprichst und nicht gleich ihren grundlegenden Charakter infrage stellst.
    • Denke immer daran, dass es einen Unterschied zwischen „Was du getan hast“-Gesprächen und „Was du bist“-Gesprächen gibt. In einem „Was du getan hast“-Gespräch beziehst du dich auf die konkreten Handlungen und Aussagen deiner Eltern und warum sie für dich nicht akzeptabel sind. In einem „Was du bist“-Gespräch ziehst du hingegen unfaire Schlüsse über den fundamentalen Charakter deiner Eltern, basierend auf isolierten Geschehnissen. Selbst, wenn du ehrlich davon überzeugt bist, dass deine Schlussfolgerungen der Wahrheit entsprechen, wird daraus in den meisten Fällen keine effektive Kommunikation entstehen. Deine Eltern werden es dir übel nehmen, dass du über ihren Charakter spekulierst, anstatt dich auf die grundlegenden Fakten zu beziehen.[2]
    • Denke daran: Wenn du deinen Eltern einfach lapidar an den Kopf wirfst, dass sie schreckliche Rassisten sind, gibst du ihnen die Möglichkeit, sich einfach aus der Affäre zu ziehen. Sie können dein Argument ganz einfach widerlegen, indem sie dich darauf hinweisen, dass du ihren inneren Charakter unmöglich kennen kannst und daher falsche Schlüsse ziehst. Selbst, wenn du wirklich recht haben solltest, eignet sich eine Verallgemeinerung niemals als effektive Antwort auf rassistische Tendenzen. Beziehe dich daher immer auf den aktuellen Moment und konzentriere dich auf spezifische und unmittelbare Handlungen.[3]
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    Bereite dich auf eine abwehrende Reaktion deiner Eltern vor. Selbst, wenn du dich auf konkrete Verhaltensweisen beziehst und tatsächliche Worte und Taten als Beispiele heranziehst, reagieren die meisten Menschen für gewöhnlich nicht besonders gut auf derartige Gespräche. Die meisten Menschen nehmen den Vorwurf, dass ihre Aussagen und Vorwürfe rassistische Tendenzen aufweisen, extrem persönlich.[4]
    • Wenn auch deine Eltern abwehrend auf das Wort „Rassist“ reagieren, solltest du versuchen, diese Bezeichnung zu vermeiden und ihnen deine Meinung mit anderen Worten zu vermitteln. Konzentriere dich auf ihr konkretes Verhalten und warum du es als beleidigend aufgefasst hast, ohne das Wort „Rassist“ in den Mund zu nehmen, um eine abwehrende Reaktion deiner Eltern zu vermeiden.
    • Erlaube deinen Eltern nicht, das Gespräch abzuwehren.[5] Selbst, wenn du das zugrundeliegende Problem korrekt angesprochen hast, könntest du eine ähnliche Antwort erhalten wie: „Ich bin doch gar kein Rassist“. Wenn dir deine Eltern mit dieser Antwort kommen, solltest du darauf antworten, indem du dich darauf konzentrierst, welche Auswirkungen die Aussagen deiner Eltern auf jene Person hatten, mit der deine Eltern gesprochen haben oder welche Gefühle ihre Worte bei einer anderen Person potentiell auslösen könnten. Du könntest z.B. etwas Ähnliches sagen wie: „Eure Aussagen haben dazu geführt, dass meine Freundin den Eindruck hatte, dass ihr sie nicht als jene Person betrachtet, die sie wirklich ist, sondern als wandelndes Klischee“.
    • Gespräche über Rassismus sind immer schwierig und sensibel. Denke daran, dass eine abwehrende Haltung oft unvermeidbar ist. Bereite dich im Vorhinein darauf vor, dass deine Eltern abwehrend reagieren könnten, damit du später nicht von ihrem Widerstand überrascht wirst.[6]
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    Verwende „Ich-Aussagen“. Die Nutzung von „Ich-Aussagen“ ist in jeder schwierigen Konversation hilfreich. Es handelt sich dabei um Aussagen, die den Fokus auf die emotionale Reaktion in einer Situation legen. So kannst du vermeiden, den Eindruck zu erwecken, dass du andere für ihre Aussagen verurteilst. Selbst, wenn du in der aktuellen Situation objektiv gesehen Recht hast, werden Verurteilungen in den seltensten Fällen dazu führen, dass der Konflikt gelöst wird.
    • Anstatt deine Meinung zu der konkreten Situation als Tatsache zu verkaufen, solltest du dich auf deine eigenen Gefühle konzentrieren. Es wird für deine Eltern wesentlich schwieriger sein, deine Behauptungen zu entkräften, wenn du dich in deinen Aussagen auf deinen individuellen Blickwinkel beziehst.[7]
    • Deine Sätze sollten folgendermaßen beginnen: „Ich habe das Gefühl, dass...“ und dann auf das konkrete Problem überleiten. Verwende niemals Aussagen wie: „Du verursachst in mir ein Gefühl von...“ oder „Eure Aussagen geben mir das Gefühl, dass...“, da du dadurch mit dem Finger auf sie zeigst. Solche Aussagen solltest du unbedingt vermeiden, da sie deinen Eltern das Gefühl geben könnten, dass du ihnen die Schuld für deine Gefühle gibst. Das könnte dazu führen, dass sie sich verurteilt fühlen und sich weigern, Verhaltensänderungen durchzuführen. Anstatt zu sagen: „Die Art und Weise, wie du meine Freundin beim Abendessen behandelt hast, war wirklich peinlich für mich“, solltest du sagen: „Die Interaktion zwischen euch und meiner Freundin beim Abendessen hat mich peinlich berührt. Ich glaube, dass ihr wirklich ihre Gefühle verletzt habt, weshalb ich traurig und verärgert bin“.[8]
    • Vermutlich werden deine Eltern wesentlich empfänglicher für deine Kritik sein, wenn du diesen Ansatz wählst. Selbst, wenn sie ihren unterschwelligen Rassismus nicht komplett nachvollziehen können, könnten sie zumindest bereit sein, deinen Gefühlen zuliebe Veränderungen vorzunehmen. In Zusammenhang mit rassistischen Tendenzen ist das schon einmal ein guter Anfang. Wenn sie dich fragen, wie sie sich in Zukunft anders verhalten können, solltest du etwas Ähnliches sagen wie: „Bitte verkneift euch ab jetzt, das Aussehen meiner Freundin zu kommentieren“.[9]
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    Sei ein gutes Vorbild. In den meisten Fällen ist die beste Methode, um den rassistischen Äußerungen der eigenen Eltern etwas entgegenzusetzen, indem man mit gutem Beispiel vorangeht. Sei besonders verantwortungsbewusst, wenn du über andere Kulturen und Menschen aus anderen Ethnien sprichst. Versuche, deinen Eltern konkret zu zeigen, warum es im Leben wichtig ist, anderen Kulturen gegenüber offen und aufgeschlossen zu sein, anstatt ihnen nur eine Gardinenpredigt zu halten.
    • Erzähle deinen Eltern davon, wie deine Freundin dir dabei geholfen hat, deine Grenzen zu erweitern und einen neuen Blickwinkel auf die Welt zu erhalten.
    • Vermeide Klischees und Stereotypen.

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Vermeide Negativität

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    Versuche, den Rassismus deiner Eltern zu verstehen. Obwohl es dir vermutlich schwerfallen wird, auf die rassistischen Vorstellungen deiner Eltern verständnisvoll zu reagieren, solltest du dennoch versuchen, dich in sie hineinzuversetzen. Rassismus ist ein systematisches Problem, das in verschiedensten Gesellschaften sichtbar wird. Rassismus ist oft subtil und unterschwellig und viele Menschen sind sich nicht einmal darüber bewusst, dass ihre Handlungen und Worte einen rassistischen Unterton haben.
    • Die Art und Weise, wie dunkelhäutige Menschen in den Medien dargestellt werden, ist oft unterschwellig rassistisch. Phrasen, die gemeinhin verwendet werden, um dunkelhäutige Menschen zu beschreiben, sind zum Beispiel oft gespickt mit veralteten und beleidigenden Begriffen. Dieses Phänomen kommt nicht nur in sogenannten Hassreden und –Kommentaren vor, sondern auch in sehr bekannten und höchst angesehenen Publikationen, wie z.B. der New York Times. Je länger eine Person diesen unterschwellig rassistischen Aussagen ausgesetzt ist, desto eher wird ihr eigener Blickwinkel von den in den Medien konstant aufrechterhaltenen Stereotypen rassistisch verzerrt. Obwohl das natürlich keine Entschuldigung für die rassistischen Tendenzen deiner Eltern sein soll, kann dieses Wissen vielleicht dazu beitragen, dass du sie und ihre Taten besser verstehen kannst.[10]
    • Viel zu oft sind Menschen blind gegenüber ihrem eigenen Rassismus. Wir haben bereits erwähnt, dass die meisten Menschen extrem abwehrend reagieren, wenn Diskussionen über andere Ethnien und Rassismus aufkommen. Aus diesem Grund kann sich subtiler Rassismus oft unhinterfragt ausbreiten. Möglicherweise sind deine Eltern nicht in der Lage, ihren eigenen rassistischen Blickwinkel zu erkennen. Du kannst natürlich dein Bestes geben, um deine Eltern auf ihren Rassismus hinzuweisen, allerdings solltest du immer auch versuchen, zu verstehen, wie subtil sich Rassismus oft äußert und warum es so schwierig ist, Menschen, die rassistisch angehauchte Tendenzen haben, zu einer Verhaltensänderung zu bewegen.[11]
    • Ein Beispiel: Die Medien verteufeln häufig Opfer mit Migrationshintergrund und erscheinen dafür oft mitleidig mit weißen Strafverdächtigen, selbst wenn diese eines schwerwiegenden Verbrechens bezichtigt werden.[12]
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    Ziehe dich aus Diskussionen zurück, die belastend für dich sind. Ab einem gewissen Punkt wirst du einfach die Tatsache akzeptieren müssen, dass es sich bei Rassismus oft um ein tief verankertes Glaubenssystem handelt, das nicht immer geändert werden kann. Du solltest dich bemühen, gegenüber rassistischen Aussagen eine Null-Toleranz-Politik durchzusetzen, besonders, wenn dich die ständigen Diskussionen mit deinen Eltern emotional runterziehen.
    • Wenn deine Eltern versuchen, dir eine Falle zu stellen und dich in einen Streit zu verwickeln, solltest du dich nicht darauf einlassen. Erkenne ihre Gefühle an, aber leite danach sofort auf ein anderes Thema über.
    • Den meisten Menschen fällt es äußerst schwer, ihre tief verwurzelten Überzeugungen noch einmal zu ändern. Manchmal ist das Optimum, auf das du hoffen kannst, dass deine Eltern ihre Einstellung langsam ändern und vielleicht weniger rassistisch werden. Beleidigungen, Beschuldigungen, Verurteilungen und ein Rückzug von ihnen werden vermutlich keinen großen Effekt haben, außer dass du dadurch den gegenseitigen Groll und die Verbitterung noch weiter anstachelst. Wenn du deinen Eltern stattdessen aber einfach sagst, wie sehr du sie liebst und wie sehr du schätzt, was sie alles für dich tun und getan haben, könnten sie vielleicht davon überzeugt werden, ihre Einstellung nach einer gewissen Bedenkzeit noch einmal zu ändern. Schlussendlich lieben sie dich genauso sehr, wie du sie liebst. Zusätzlich könntest du versuchen, andere Familienmitglieder, die deinen Anliegen offener gegenüberstehen, als deine Mitstreiter zu gewinnen. Besprich dein Anliegen mit ihnen, um zu sehen, ob sie dir vielleicht dabei behilflich sein könnten, den Blickwinkel deiner Eltern zu verändern.[13]
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    Erkenne, dass dein Unterfangen mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt ist. Behalte immer im Hinterkopf, dass es äußerst selten ist, dass Menschen ihre Weltanschauung noch einmal überdenken - das gilt besonders für ältere, erwachsene Menschen, die in ihrem Denken festgefahren sind. Wenn du deine Eltern auf ihre rassistischen Tendenzen ansprichst, wird sich höchstwahrscheinlich nichts ändern. Allerdings ist es dennoch wichtig, gewisse Verhaltensweisen anzusprechen und infrage zu stellen. Rassismus kann immer weiter fortbestehen, weil die Menschen viel zu oft still bleiben und sich nicht auf unangenehme Diskussionen einlassen wollen. Stille wird manchmal als Zustimmung oder Akzeptanz für rassistische Standpunkte missverstanden. Stelle sicher, dass du deinen Eltern unmissverständlich klarmachst, dass du mit ihrer Einstellung nicht einverstanden bist. Obwohl natürlich immer die Gefahr besteht, dass diese Konversation in einem Drama endet, wirst du leider nicht drum herum kommen.[14]

Anzahl der Sterbefälle durch Suzid nach Art der Methode


Donnerstag, 20. September 2018

HOGESA-Mitbegründer begeht Harakiri... mit zahlreichen Stichen...

von Thomas Heck...

Die Obduktion des Toten, der am Mittwochabend am Museum Abteiberg in Mönchengladbach gefunden wurde, ist in Rekordzeit abgeschlossen worden. Die Rechtsmediziner gehen nicht von Herzversagen, sonderrn trotz mehrerer Messerstiche von Selbstmord aus. Für den Abend kündigten rechte Gruppen einen Trauermarsch an.

Der 32-jährige Bremer, dessen Leiche am Mittwoch an der Abteistraße in Mönchengladbach von einem Passanten gefunden worden war, hat sich mit einem Messer selbst das Leben genommen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, hat dies die Obduktion ergeben. Bei dem Toten, der mit zahlreichen Stichverletzungen in einer Blutlache gefunden wurde, handelt es sich um Marcel K., einem bekannten Hooligan. Er soll sich in der rechten Szene bewegt haben und Mitbegründer der Bewegung „Hooligans gegen Salafisten“ HOGESA sein. Eine Mordkommission unter der Leitung des Chefermittlers Ingo Thiel wurde eingerichtet. 

Und es bleibt zu hoffen, dass der Druck der Politik für ein politisch korrektes Ergebnis die Ermittlungen nicht allzu sehr behindert hat, vielleicht hat Marcel K. durch den merkwürdigen Suzid einen Angriff von Migranten simulieren wollen. Nicht auszudenken allerdings, die Tat wäre einem Islamisten zuzurechnen, der ein Mitglied der "Hooligans gegen Salafisten" angreifen wollte. Dennoch reit sich dieses "Tötungsdelikt" in eine Reihe weiterer ungewöhnlichen Erklärungsversuche für den Tod von Mitbürgern seit Chemnitz.



Der Tod des 32-Jährigen hatte insbesondere in den sozialen Medien zu diversen Spekulationen geführt, bei welchen der Todesfall bereits als vorsätzliches Tötungsdelikt bewertet wurde. Dies haben die Ermittlungen der Mordkommission nicht bestätigt. Sie hatte bereits am Mittwoch Anzeichen entdeckt, die auf Selbstmord hindeuteten. Dennoch schlossen die ersten polizeilichen Feststellungen eine Fremdeinwirkung und somit eine Gewalttat nicht aus. Donnerstagvormittag wurde der Leichnam in der Rechtsmedizin Düsseldorf obduziert. Weitere Ermittlungsergebnisse werden Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in einer Pressekonferenz bekannt geben.

In den sozialen Netzwerken haben Hooligans und Neonazis zu Trauermärschen am „Tatort“ aufgerufen. Auch der Mönchengladbacher Ratsherr Dominik Roeseler, ebenfalls Gründungsmitglied von „Hooligans gegen Salafisten“ und Redner bei Pegida NRW, hat über Twitter aufgefordert, am Donnerstag um 18 Uhr zu einer Trauerfeier zu kommen. Weitere Aufrufe gibt es im Internet unter anderem von der NPD NRW. Offiziell ist ein Trauermarsch unter der Überschrift „Wir trauern um Captain Flubber“ von einer Privatperson angemeldet worden. Captain Flubber ist der Spitzname von Marcel K., der Mitglied der Bremer Hoolliganband „VollKontaCt“ war. Die Polizei rechnet derzeit mit rund 500 Teilnehmern bei der Trauerfeier. „Wir gehen von einem friedlichen Verlauf aus, sind aber vorbereitet, sollte es zu Störungen kommen“, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstagmittag. Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ bestehend aus verschiedenen Organisationen, Parteien, Vereinen, Kirchen, Gewerkschaften und Privatpersonen, das regelmäßig Demonstrationen gegen rechte und rechtsextreme Veranstaltungen in Mönchengladbach plant, hat dieses Mal ganz bewusst nicht zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen – wegen des möglicherweise hohen zu erwarteten Gewaltpotenzials.

Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners zeigt sich besorgt. Über Facebook teilt er am Morgen vor Bekanntwerden der Obduktionsergebnisse mit: „Es macht wir große Sorgen, wenn ich nach dieser schrecklichen Gewalttat im Netz Aufrufe lese, nach Mönchengladbach zu fahren und den Mörder zu jagen. Ich vertraue unserer Polizei, die alles daran setzen wird, die Tat schnellstmöglich aufzuklären, und auf unseren Rechtsstaat, der Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen wird. Besonnenheit ist jetzt auf allen Seiten das Gebot der Stunde.“

Marcel K. war in Bremen gemeldet. Er soll aber viele Verbindungen nach Mönchengladbach gehabt haben. Unter anderem lebt seine Freundin hier. Sie war am Mittwoch später zum Tatort gekommen und beim Anblick des Leichnams zusammengebrochen. Sie wurde von einem Notfallseelsorger betreut.

Das Hängebrücken-Massaker vom Hambacher Forst... Tod eines Bloggers...

von Thomas Heck...

Wer sich in Gefahr begibt, kommt daran um. Diese Weisheit galt von Anbeginn der Menschheit, gilt auch heute im Hambacher Forst. Ein Blogger, andere würden Journalist sagen, der das Leben der Baummenschen vom Hambacher Forst, andere würden Aktivisten sagen, dokumentierte, stürzte aus 15 Meter Höhe ab und wurde so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus verstarb. 



Was mich zu der Frage bringt, weshalb Gesellschaft und eine wohlmeinende Journaille das Narrativ des Aktivisten benutzen, dessen Sache sie sich zu eigen gemacht hat. Denn wie kann es sein, dass Menschen, die auf Bäumen leben und von dort Polizisten mit Scheiße überschütten und mit Zwillen beschießen, überhaupt als Aktivisten bezeichnet werden. Nicht als Mob, nicht als Pack, nicht als Terroristen. Denn Aktivisten treten ja für für eine gute Sache ein und sollte man tatsächlich einmal treffen, dann wäre es ja nur ein Bullenauge, was zählt das schon, solange man auf der richtigen Seite steht. Dann darf man politische Gegner auch »Schädling« oder »lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur« nennen, ohne auf besonderen Widerstand von den öffentlichen Hütern der Moral zu stoßen. Ausgestoßen ist aus dem Diskurs nur, wer erfolgreich als »rechts« gebrandmarkt wurde. Links ist, wo die Guten sind. Da heiligt der Zweck dann schon mal die Mittel. So schreibt es Thomas Eppinger in einem wundervollen Artikel.

Dann darf es auch nicht verwundern, dass die Waldmenschen des Hambacher Forstes den Unfall zum Anlass nehmen, den Stopp der Räumungsaktion zu fordern, da kann schon mal ein Toter instrumentalisiert werden, die Verantwortung für dessen sinnloses Sterben pauschal der RWE oder der Polizei zugeschoben werden, obwohl die Ursache vermutlich in den mangelhaften baulichen Fertigkeiten begründet ist. Kein Wunder, wenn Aktivisten bauen, die schlichtweg keine Ahnung haben. So ist die Räumung das Hambacher Forstes schon aus Gründen der Sicherheit angezeigt, bevor noch mehr passiert.

Und dennoch ist Häme über den Tod eines Bloggers nicht angezeigt. Man darf sich aber Fragen, wie der Tod eines Polizisten aufgenommen worden wäre. Denn wer mit Stahlwillen auf Polizisten schießt, nimmt auch deren Tod in Kauf. So friedlich sind Aktivisten.

Mittwoch, 19. September 2018

Seehofers Blutgrätsche und ein Tritt ans Schienbein von Andrea Nahles...

von Thomas Heck...

Was für ein Coup. Chapeau. Was Seehofer geglückt ist, wird die Republik noch lange beschäftigen. Er hat die koalitionsgefährdende Causa Maaßen entschärft, dabei seine eigene Position gestärkt, Maaßen befördert und der SPD noch einmal kräftig gegen das Schienbein getreten, sodass diese Schaum vorm Mund zu stehen hat. So wurde die Sozialdemokratie schon lange nicht mehr vorgeführt. Die Opposition tobt und gleichzeitig hat er das Vergnügen, seine Kanzlerin Merkel ziemlich alt aussehen zu lassen, indem er ihr Maaßen um die Ohren haut.

Bundesinnenminister Horst Seehofer holt Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen als Staatssekretär mit dem Schwerpunkt Sicherheit ins Innenministerium. Maaßen werde künftig für die Bundespolizei, Cyber- und Informationssicherheit und öffentliche Sicherheit zuständig sein, erklärte Seehofer auf einer Pressekonferenz zum Thema. Bei dem Wechsel handelt es sich um eine Beförderung. Seehofer erklärte, Maaßen sei ein "kompetenter, integrer Mitarbeiter". Er hatte sich in den vergangenen Tagen hinter den stark kritisierten Maaßen gestellt. Allerdings wechselt Maaßen erst, wenn seine Nachfolge geklärt ist. Das sei noch nicht geschehen, so Seehofer. Er wolle "eine neue Leitung, sei es eine Dame oder ein Herr, zeitnah finden", habe aber selbst noch keinen Namen im Kopf. An einer "geordneten Übergabe" liege ihm "sehr, sehr viel".

Maaßen war wegen seiner Äußerungen zu rassistischen Übergriffen in Chemnitz massiv in die Kritik geraten. In einem Interview mit der Bild-Zeitung zweifelte er ohne konkrete Hinweise die Echtheit eines Videos an, das Angriffe auf Ausländer in Chemnitz zeigt. Für Unmut sorgten zudem seine Gespräche mit AfD-Politikern. Die Parteichefs der großen Koalition haben deshalb am Dienstag beschlossen, dass der 55-Jährige seinen Posten an der Spitze des Bundesamts für Verfassungsschutz räumen muss. "Wir haben klar vereinbart, dass die Aufsicht über den Verfassungsschutz nicht in seine Zuständigkeit fällt", sagte Seehofer über Maaßens neuen Job.

Die Aufsicht über die Behörde im Innenministerium werde Staatssekretär Hans-Georg Engelke haben. Der Staatssekretär Gunther Adler wird dafür in den Ruhestand versetzt. Der Bereich Cybersecurity geht von Vitt an Maaßen. "Ich kann das über beide Staatssekretäre sagen, dass das überhaupt nichts mit ihrer Arbeit zu tun hat", betonte Seehofer. Adler, Jahrgang 1963, ist der einzige Sozialdemokrat unter den Staatssekretären. Maaßen ist CDU-Mitglied. "Parteipolitik hat nie eine Rolle gespielt", sagte Seehofer.



Die SPD hatte eigentlich, genau wie die Opposition, Maaßens Ablösung gefordert. Dass er nun einen ranghohen Posten im Innenministerium bekommt, sorgt unter Sozialdemokraten für Unmut.

Die Entscheidung hat Seehofer gemeinsam mit der Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel sowie mit SPD-Chefin Andrea Nahles getroffen. "Es war sogar so, dass das, was wir vereinbart haben, in Anwesenheit aller drei Parteivorsitzenden niedergeschrieben wurde, in Reinschrift gesetzt wurde und dann in dieser Fassung jedem der drei Parteivorsitzenden vorlag." In dieser Reinschrift seien sämtliche Änderungen ausdrücklich genannt worden. Nahles könne also nichts missverstanden haben.

Und auch Merkel ist beschädigt. Hat Seehofer doch erreicht, dass Merkel es mittlerweile vermeidet, mehr als 2 Tage außer Landes zu weilen. 

Kein Grund für Grokodilstränen...


Im Osten gehen die Uhren anders...

von Thomas Heck...

Die Aussage, dass im Osten die Uhren anders gehen, gehen noch auf die Zeit vor der Wende zurück. Nach dem Mauerfall kam es zu kuriosen Begebenheiten, die dieser Redewendung eine ganz andere Bedeutung zuwiesen, als es durch die Zusammenlegung der Stromnetze von Ost und West zu Spannungsschwankungen kam, die dazu führten, dass elektronische Wecker falsch gingen. Ost- und Westnetz vertrugen sich nämlich nicht.


Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, könnte man meinen, wenn man so manche Nachricht liest, die einer fremden Welt zu entstammen scheint. So hat der Uhrenhersteller Nomos Glashütte als Zeichen gegen Rechts die erste Uhr auf den Markt gebracht, die linksdrehend läuft.



So schrieb der Spiegel einen Artikel über Judith Borowski, die ist Geschäftsführerin des sächsischen Uhrenherstellers Nomos Glashütte. Sie kämpft gegen die AfD und gegen Rassismus - und ist damit ziemlich allein. Aber:


"Die Kunden wollen wissen, ob ein Nazi an ihrer Uhr gearbeitet hat"


Hinweis an Frank Walters: Das ist Satire...