Samstag, 26. November 2016

Es hat sich ausgefidelt... Fidel Castro ist tot

von Thomas Heck...

Wer heute einem weinenden oder hemmungslos schluchzenden Mitbürger begegnet, weiss, dass er es mit einem Linken zu tun hat. Denn die Linken trauern heute. Denn Dauer-Revolutionär Fidel Castro ist im Alter von 90 Jahren gestorben, neben Ernesto Che Guevara, einem homophoben Perversling,  eine der Ikone der Linken. 

Beides Verbrecher, die mit dem ideologischen Feind und politischen Gegner in einer inhumanen Art und Weise umgegangen sind, dass es einem gruselt. Massenmörder unter dem Jubel der Linken auch in diesem Lande. Denn Fidel war für viele der einzige, der es mit den USA aufnahm. Dass Fidel Castro die Kuba-Krise auslöste, indem er die USA mit Atomwaffen auf kürzeste Distanz bedrohte und so die Welt an den Rande eines Atomkrieges führte, wird von diesen linken Spinnern verdrängt. 

Che und Castro - Massenmörder unter sich...

Kubas Máximo Líder Fidel Castro hat mehr als ein halbes Jahrhundert lang die Welt in Atem gehalten. Doch sein Traum blieb größtenteils ein Traum. Ein Nachruf von einem seiner ärgsten Gegner.



Es waren glorreiche Tage. Am 8. Januar 1959, im Alter von 32 Jahren, zog Fidel Castro triumphal in Havanna und in die Geschichte ein, an der Spitze einer kleinen, pittoresken Armee vollbärtiger Guerilleros. Nur eine Woche zuvor war der Diktator Fulgencio Batista – ein korrupter Militär, der Millionen öffentlicher Gelder beiseitegeschafft haben soll – samt Familie und seinen engsten Vertrauten aus dem Land geflohen.

Ganz Kuba strömte also an diesem Tag auf die Straßen, um jubelnd den jungen Helden zu empfangen, der das Wunder vollbracht hatte, ein konventionelles, vielfach überlegenes Heer mit seinen Aufständischen aufzureiben.

Der damals junge Fidel Castro – mit 1,91 Meter von stattlicher Statur und so eloquent, dass er seine Gegenüber oft zur Verzweiflung trieb – war ein Anwalt ohne jegliche praktische Erfahrung. Er war frisch geschieden von einer hübschen Señorita, deren Familie Verbindungen zu Batista nachgesagt wurde und mit der er einen Sohn gezeugt hatte.

Vom reichen Kind vom Lande zum Jesuiten-Schüler (1926-45)

Fidel Castro wurde am 13. August 1926 in Biran, einem Weiler im Osten Kubas geboren. Wie seine fünf Geschwister war er Kind aus zweiter Ehe eines reichen Landbesitzers, der Ende des 19. Jahrhunderts nach Kuba gekommen war, seinerzeit als einfacher Soldat der spanischen Armee, die 1898 von den Amerikanern geschlagen wurde. Es ist durchaus möglich, dass Letzteres später zur antiamerikanischen Haltung des Jungen beitragen sollte, und es ist mehr als wahrscheinlich, dass seine Gymnasialzeit (1940-45) diese Haltung verstärkte.

Castro verbrachte sie in einem Kolleg spanischer Jesuiten in Havanna, die mehrheitlich Anhänger Francisco Francos waren und ideologische Feinde jedweder demokratischer Ideen. Auf jeden Fall ist es bedeutsam, dass einige von Castros Freunden jener Zeit – der des Zweiten Weltkriegs – sich an den Mitschüler als ausgezeichneten Athleten erinnern, der voll Begeisterung anhand einer mit Hakenkreuz-Flaggen an der Wand befestigten Karte den Vormarsch der deutschen Wehrmacht verfolgte.

Der sportliche Schüler wird zum rebellischen Studenten (1945-52)

Der Name Fidel Castro sollte während dessen Studienzeit erstmals in der kubanischen Presse auftauchen – als Mitglied einer „gangsteriles“ genannten Studentenbande. Man beschuldigte Castro, ohne es indes je beweisen zu können, an den Morden an den Studentenführern Manolo Castro und Justo Fuentes beteiligt gewesen zu sein, sowie an dem Universitätspolizisten Fernández Caral. Auch warf man ihm vor, diesmal von Augenzeugen untermauert, einen Jugendlichen namens Leonel Gómez mit Schüssen verletzt zu haben.

Doch trotz dieser langen Liste krimineller Vergehen und eher mäßiger Leistungen an der Universität schaffte Castro das Juraexamen und schloss sich danach der Orthodoxen Partei an, einer Gruppierung mit vage sozialdemokratischer Ideologie, geführt von einem populistischen Demagogen namens Eduardo Chibás. Chibás beging 1951 vor den Augen seiner Parteigenossen Selbstmord, indem er sich eine Kugel in den Bauch jagte.

Der offensichtlichen Militanz der Orthodoxen Partei zum Trotz muss es just um diese Zeit, Ende der Vierziger-, Anfang der Fünfzigerjahre gewesen sein, dass Castro erstmals mit kommunistischen Ideen in Berührung kam. Von seinem Freund und jungen Mentor Alfredo Guevara bekam Castro die ersten kommunistischen Handbücher zugesteckt, worauf er einen mehrtägigen Indoktrinierungskurs machte, den eine kommunistische Gruppe in Havanna anbot, die sich Sozialistische Volkspartei nannte.

Ausgerüstet mit einem Grundstock revolutionärer Ideen, der mutmaßlichen Analyse allen kubanischen Übels sowie drastischen Lösungen für dasselbe; mit einem wachsenden Antiamerikanismus, seinem autoritären Temperament und ständiger Gewalttätigkeitsbereitschaft, hieß es lediglich den passenden Moment abzuwarten, in dem sich Fidel Castro dem kubanischen Volk präsentieren konnte – verkleidet als neuer Messias, an dessen Gürtel zwei Pistolen hängen.

In jener Zeit erfasste den jungen Revolutionär auch der Appetit auf große internationale Abenteuer. 1948 machte er bei einer Invasion der Dominikanischen Republik mit, die den damaligen Diktator Rafael L. Trujillo stürzen sollte. Die Expedition schaffte es jedoch nicht einmal, von der Küste Kubas abzulegen. Wenige Monate später war Castro Teil einer Studentendelegation, die zu einem antiimperialistischen Kongress in Bogota eingeladen war, den Argentiniens Präsident Peron ausrichten ließ.

Der Kongress fiel zusammen mit dem Mord am liberalen Führer Jorge Eliécer Gaitán, schwere Straßenkämpfe folgten. Fidel Castro, Gewehr in der Hand und kaum 21 Jahre jung, versuchte erfolglos, eine Polizeidienststelle in seine Gewalt zu bringen und endete in der Zelle. Gemeinsam mit seinen Kommilitonen wurde er aus dem Land geworfen.
Aus dem Studentenrebell wird der Anführer des bewaffneten Kampfes (1952-56)

Die Gelegenheit, sich mit dem kubanischen Volk als Engel mit dem Schild zu präsentieren, so wie man ihn im Barock in den amerikanischen Kolonien malte, bot sich im März 1952. Kurz zuvor hatte Batista erfolgreich gegen die demokratische Regierung in Havanna geputscht und diese ins Exil getrieben. Castro formierte ein Aktionskomitee, das er mehr schlecht als recht an Waffen schulte und das am 26. Juli 1953 die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba, im Osten der Insel, zu stürmen versuchte.

Der vollkommen kopflose Plan war es, die landesweit zweitwichtigste Kaserne samt Waffenarsenal zu nehmen, dieses ans Volk zu verteilen und auf Havanna zu marschieren. Natürlich schlug der Angriff fehl, mehr als 50 Aufständische wurden während der Schlacht getötet oder unter der anschließenden Folter. Der Anführer bekam 15 Jahre, wurde aber bereits nach 21 Monaten und einer heftigen Pro-Castro-Kampagne der Presse entlassen. Im Sommer 1955 ging er zusammen mit einigen Kampfgefährten nach Mexiko, überzeugt, schon bald für eine neue Revolution nach Kuba zurückzukehren.

Unter Castros Getreuen befand sich auch ein junger argentinischer Arzt namens Ernesto Guevara, den bald alle nur noch „Che“ nannten. Guevara betrachtete sich selbst als Marxisten, und während der politischen Debatten, die sich zu der Zeit um den Ungarnaufstand drehten, kam seine prosowjetische Haltung klar zum Ausdruck. Castro äußerte sich nie, obwohl seine Kameraden sich erinnern wollen, dass er mit den politischen Ideen des „Che“ einverstanden zu sein schien.

Ende November 1956 schiffte sich die 81 Mann zählende Gruppe auf der Jacht „Granma“ ein, die sie für 50.000 US-Dollar gekauft hatten. Der Plan war genauso einfach und absurd wie der Moncada-Sturm. Wieder sollte Kuba von Santiago aus eingenommen und ein Volksaufstand angezettelt werden. Kein langer Krieg, sondern eine fulminante Revolution! Doch schon der Versuch, die Stadt einzunehmen, schlug fehl. Nur 18 Guerilleros überlebten den Angriff und konnten sich vor Batistas Truppen in die Sierra Maestra flüchten. Unter ihnen Fidel, sein Bruder Raúl und „Che“.
Von der Person zur Persönlichkeit (1956-59)

In der Sierra Maestra war es, wo Castro sein eigenes Abbild erschaffen sollte, das er bis heute beibehalten hat. Das Bild des bärtigen Comandante in der ewig olivgrünen Uniform. Niemals mehr sollte er dieses Kostüm ablegen, mit dem Resultat, dass seine millionenfach reproduzierte Gestalt zu den bekanntesten aller den Planeten regierenden Politikern gehört.

25 Monate dauerte das Abenteuer in der Sierra Maestra. Batistas Militärs, korrupt bis in die höchsten Ränge, kämpften schlecht oder gar nicht gegen die in der Sierra verschanzten Rebellen, während der Widerstand gegen den Diktator ständig zunahm. Als Batista klar wurde, dass er die Unterstützung der USA verloren hatte – was ihm das 1958 von Washington erlassene Waffenembargo unzweifelhaft deutlich machte – begann er, seine Flucht zu planen.

In der Sierra Maestra feilte Castro derweil auch in anderer Hinsicht weiter an seiner Legende. Dem „New York Times“-Reporter Herbert Matthews, der ihn dort mehrfach interviewte, versicherte Castro, ein echter Demokrat zu sein, der den Kommunismus ablehne und einzig und allein dem Land die Freiheit bringen wolle. Doch in Wahrheit legte Castro während seiner Zeit in der Sierra Maestra den Grundstein dessen, was später seine Regierung und Armee wurde.
Der Comandate wird zum Präsidenten eines kommunistischen Staats (1959-70)

Einmal an der Macht, vergeudete Castro keine Zeit damit, seine wahren politischen Ziele zu offenbaren. Er begann, Ex-Militärs und ehemalige Polizisten des abgesetzten Regimes erschießen zu lassen. Nach wenigen Monaten schon bildeten sich auch in seinen eigenen Reihen Widerstände, weil sein Abdriften hin zu kommunistischen Ideologien und damit einhergehend die sowjetische Präsenz in Kuba immer stärker wurden. Einige der Sierra-Maestra-Guerilleros flüchteten ins Exil, wurden eingekerkert oder hingerichtet. Ende 1960 verstaatlichte Castro die Großunternehmen, brachte Medien und Schulen unter seine Kontrolle.

Im April 1961, unmittelbar vor der – erfolglosen – Invasion in der Schweinebucht, verkündete Castro offen und vollmundig die kommunistischen Leitlinien seiner Regierung. Das nächste historische Kapitel öffnete sich kurz darauf. Im Oktober 1962 entdeckten die US-Geheimdienste sowjetische Raketenbasen auf Kuba. John F. Kennedy, der zuvor bereits ein Wirtschaftsembargo gegen Havanna verhängt hatte, ordnete eine Seeblockade an und drohte Moskau, die Basen zu zerstören und Kuba einzunehmen, sollten die Raketen nicht abgezogen werden. Es war die gefährlichste Episode des Kalten Kriegs, die Welt stand vor dem Ausbruch eines Atomkonflikts.Nikita Chruschtschow zog die Arsenale – gegen Castros Rat – schließlich zurück, nahm Washington dafür aber die Zusage ab, Kuba niemals anzugreifen. Von diesem Moment an entwickelte sich Havanna zum aggressivsten Verteidiger des Kommunismus und Zentrum einer radikalisierten, gewaltbereiten Linken aus aller Welt. Terroristen und Guerilleros von überall her bekamen ihr Training auf Kuba.

Während die Zahl politischer Gefangener in die Tausende stieg, drückte Castro mit aller Macht das Kollektivmodell durch und konfiszierte sämtliche Firmen und Geschäfte, die noch in privater Hand waren. Die mangelnde Lebensmittelversorgung, Inflation und der Zusammenbruch der gesamten Produktion stürzten das Land in eine schwere Wirtschaftskrise.Castro katapultiert sich in Moskaus Orbit (1970-92)

Angesichts des enormen wirtschaftlichen Drucks akzeptierte Castro schließlich das sowjetische Verwaltungsmodell und verbündet sich mit den UdSSR-Satelliten. Moskau verstärkte sukzessive seine Unterstützung, während Castro weiter eine wichtige Rolle im bewaffneten Kampf gegen die Interessen des Westens spielte.

Zwischen 1975 und 1989 kämpften kubanische Soldaten in Äthiopien und Angola. Castro veranstaltete 1975 den ersten Parteikongress der Kommunistischen Partei Kubas und erweckte den Anschein, dass sich die Diktatur institutionalisiere.

Eine komplette Täuschung: Der Comandante herrschte weiter ohne jegliche Einschränkung. Mit sowjetischer Unterstützung erreichte Kuba aber auch Erfolge, etwa im Bildungsbereich oder Sport. Die gesamte Bevölkerung profitierte von einer umfassenden Gesundheitsversorgung. Tausende Kubaner gingen in die DDR, nach Ungarn und andere kommunistische „Brüderstaaten“, Havanna schloss sich aber nicht dem Warschauer Pakt an, um die USA nicht unnötig zu irritieren. Anfang der Achtzigerjahre begann Castro seine „Korrektur-Politik“, warf der UdSSR Verbürgerlichung vor und fehlende Bekämpfung ideologischer Unterwanderung.

Castro war zu diesem Zeitpunkt wesentlich marxistisch-leninistischer als Moskau. 1985 kam Gorbatschow an die Macht, im Gepäck zwei Dinge, die Castro Angst machen: Glasnost und Perestroika. Erstmals zensierte Havanna sowjetische Medien, Studenten wurden nach Kuba zurückbeordert. 1989 ließ Castro seine ehemaligen Vertrauten, die Militärs Arnaldo Ochoa und Antonio de la Guardia, hinrichten. Offiziell warf man ihnen Korruption und Drogenhandel vor, doch in Wirklichkeit kostete sie ihre Begeisterung für den Wandel das Leben.

1989 fiel die Berliner Mauer, der Ostblock löste sich auf. Castro versicherte indessen, dass Kuba eher in der Karibik versinke als sich vom Kommunismus loszusagen. Boris Jelzin macht den Subventionen Havannas ein Ende. Bis zu diesem Punkt hatte die Insel nach Berechnungen der Ökonomin Irina Zorina mehr als 100 Milliarden US-Dollar von Moskau bekommen.
Der Comandante läutet die „spezielle Periode“ ein (1992-2000)

Mit dem Verschwinden des sozialistischen Blocks und der sowjetischen Subventionen fiel Kubas Konsum auf 40 Prozent zurück. Drei Jahre lang, zwischen 1992 und 1995, litten die Kubaner Hunger, die Not ging so weit, dass Tausende durch die Unterversorgung erblindeten. In dieser Situation rang sich Castro – sehr gegen seine Grundsätze – zu vereinzelten Reformen durch.

Kuba ließ ausländische Investitionen zu, kurbelte den Tourismus an, stellte den Besitz von Dollar nicht weiter unter Strafe, liberalisierte vorsichtig Produktion und Verkauf von Lebensmitteln, erlaubte selbstständige Arbeit – jedoch ohne die kleinste politische Freiheit zuzulassen. Nach einigen Jahren hatten die Kubaner den Absturz infolge der Umbrüche nach 1989 einigermaßen verkraftet. Überwunden sind sie bis heute nicht. Doch bereits 2000 nahm Castro die meisten seiner zaghaften Reformen zurück. Er verordnete dem Land die Rückkehr zum orthodoxen Kommunismus.
Chávez tritt auf die Bühne, und Fidel Castro erneuert seine Rolle als Messias (2000-2006)

Ende 1998, während sich die kubanische Gesellschaft einigermaßen stabilisierte, gewann Hugo Chávez die Präsidentschaftswahl in Venezuela. Chávez war Freund und Schüler Castros und bot diesem sofort finanzielle Hilfen an. 2002 überstand Chávez einen Putsch seiner Militärs. Zu dieser Zeit kamen erste Gerüchte auf, der Comandante leide an Krebs. Die Beziehungen zwischen Castro und Chávez intensivierten sich.

Im Dezember 2005 verkündete Kubas Kanzler Felipe Pérez Roque in einer bedeutungsvollen Rede in Venezuelas Hauptstadt die neue Rolle der Achse Caracas-Havanna. Diese werde der UdSSR nachfolgen in der Aufgabe, der Welt des 21. Jahrhunderts den Sozialismus zu bringen. Bolivien schloss sich nach Evo Morales’ Sieg 2006 der Bewegung an. Der Ablauf orientierte sich am venezolanischen Vorbild: Mittels demokratischer Wahlen gelangt man an die Macht und beginnt dann mit der Revolution. Der Sozialismus ist nicht tot, er hat nur neue Wege gefunden. Erste Aufgabe sollte sein, Lateinamerika zu erobern. In der Folge würden die Vereinigten Staaten an ihren eigenen inneren Widersprüchen und dem Druck der revolutionären Länder fallen.

Der Comandante glaubte, dass diese Revolution ihren Gang genommen hatte, mit ihm als Messias. Ganz explizit betonte er das noch einmal am 16. Juli 2006 – doch am Tag danach erlitt er einen lebensbedrohlichen Darmdurchbruch. Die Ärzte in Havanna leiteten eine Notoperation ein und stellten dabei fest, dass sich der Krebs bereits verbreitet hatte. Anfang August 2006 wurde die Regierungsmacht „vorübergehend“ an Raúl übergeben. Castro hing aber mit solcher Verzweiflung an der Macht, dass er diese nicht permanent zu übergeben bereit war, und Raúl besaß nicht den Mut, den Bruder voll und ganz ersetzen zu wollen. Havanna ließ offiziell verkünden, der Comandante werde bald wieder bei Kräften sein.

Von diesem Moment an begann eine lange Phase der Erholung, unterbrochen von regelmäßigen frohen Botschaften, die die Rückkehr Castros an die Spitze des Landes verkündeten. Dann wieder gab es Berichte über gesundheitliche Rückfälle, die die Gerüchte nährten, der Comandante werde bald sterben. Doch die eiserne Konstitution verließ Fidel auch in diesem Alter nicht. Es ging ihm schlechter, aber er starb nicht. Erst am 24. Februar 2008 übernahm Raúl offiziell das Präsidentenamt, und Fidel zog sich von allen öffentlichen Aufgaben zurück. Nur noch selten trat Fidel Castro danach im Parlament auf.Raúl aber versicherte bei der Amtsübernahme, dass er bei allen wichtigen Entscheidungen für die Insel seinen Bruder Fidel konsultieren werde, um sich dessen Erfahrung, Intelligenz und Führerschaft zu bedienen. Tatsächlich wurde das Versprechen gehalten, zumindest in der Anfangszeit. Das Regime zog Fidel weiter zurate.

2008 dann wurde zu einem Jahr der Naturkatastrophen. Mehrere Hurricans richteten solchen Schaden an, dass sogar die Regierung von US-Präsident George W. Bush wirtschaftliche Hilfe anbot. Raúl, so berichten seine Berater, wollte das Angebot annehmen, nicht nur mit Blick auf die fatale Lage im Land, sondern auch, um die von Feindschaft geprägte Beziehung zum Nachbarn zu entspannen. Fidel aber lehnte dies kategorisch ab – und dies blieb die abschließende Haltung Havannas.
Castro verliert den Anschluss an die Macht (2007-09)

Viel mehr Interesse hatte Fidel an etwas anderem: den US-Wahlen. Er ging davon aus, dass ein Präsident Barack Obama Washingtons Politik gegenüber Kuba ändern könnte. Im November 2008 gewann tatsächlich der erste Afroamerikaner das amerikanische Präsidentenamt. Aber die Castros mussten bald erkennen, dass der junge Obama, der bei ihrem Machtantritt noch nicht einmal auf der Welt war, die Beziehungen nur ändern würde, wenn Havanna sich im Gegenzug Richtung Demokratie und Achtung der Menschenrechte bewegte. Kuba war für Obama keine Priorität; er würde kein politisches Kapital in Verhandlungen mit einem Regime investieren, das ohnehin bald verschwinden würde.

2009 schien sich Fidel Castro weitgehend von den schwersten Folgen seiner Operationen erholt zu haben. Sein künstlicher Darmausgang hielt ihn nicht davon ab, regelmäßig Artikel zu verfassen, die er „Reflexiones“ nannte, und in denen er der ganzen Welt Ratschläge gab, selbst den Mitgliedern der kubanischen Baseball-Mannschaft, die im selben Jahr zu allem Unglück die internationale Meisterschaft verloren und bei ihrer Rückkehr verdammt wurden, die Worte des Máximo Líder gut zu studieren.

Der Grundton der „Reflexiones“ ist katastrophisch. Fidel Castro glaubte, dass die Menschheit kurz vor ihrer Auslöschung stand, und zögerte nicht einmal, eine bevorstehende Militäroffensive der US-Amerikaner aufzumalen. Seine Annahme war, dass Washington eine Ausrede brauchte, um den Iran und Nordkorea anzugreifen. Im selben Jahr nimmt die Sicherheitspolizei in Havanna Alan Gross fest, von der US-Regierung beauftragt, der jüdischen Gemeinde zu Internetzugängen zu verhelfen. Fidel Castro empfiehlt, ihn einzusperren und als Tauschware gegen fünf in den USA zu langen Haftstrafen verurteilte kubanische Spione feilzubieten. Es gibt Gerüchte, Raúl hätte Alan Gross lieber freigelassen, aber offiziell hört man nur eine Losung: die der Standfestigkeit.

Doch das Bemerkenswerteste, das in jenem Jahr passierte, war die unehrenhafte Entlassung von Carlos Lage, einem Arzt und mutmaßlichem zweiten Mann in der Regierung, sowie von Felipe Pérez Roque, dem Kanzler. Sie waren beide Schlüsselfiguren im engsten Kreis um Fidel. Die Sicherheitspolizei hatte Gespräche der beiden abgehört, in denen sie sich über den alten Comandante lustig machten, und nutzen diese als Beweis mangelnder Loyalität.

Die Operation schien Teil eines Prozesses zu sein, mit dem unter den Fidelistas aufgeräumt und diese durch Raúlistas ersetzt werden sollten, die fast alle aus der Armee kommen. Raúl war offenbar bereit, Fidel als eine Art Königinmutter der Revolution zu akzeptieren, nicht aber die Fidelistas. Raúl will seine eigenen Leute haben, wie er fast alle Militärs. Kein Wunder, da er von 1959 bis 2006 den Posten des Verteidigungsministers innehatte.Raúls Reformen führen ins Desaster (2010-12)

2010 beschleunigten sich die Wirtschaftsreformen. Der Verkauf von Mobiltelefonen wurde endlich erlaubt, ebenso von Haushaltsgeräten, die Kubaner durften nun auch Hotels betreten, schließlich wird sogar der Kauf und Verkauf von Autos und Wohnungen freigegeben. Aber die wichtigste Maßnahme ist die Schaffung von Kleinunternehmertum. 1,5 Millionen Arbeiter, die bisher nutzlos in darbenden Staatsbetrieben ausharrten, finden eine neue Aufgabe. Eine Liste mit 181 Aktivitäten wird veröffentlicht, denen man auf eigene Rechnung nachgehen darf. Vom Clown-Spielen bei Kindergeburtstagen bis bis hin zu Elektrikerarbeiten.

Fidel Castro war mit diesen Änderungen nicht glücklich, aber er wusste, dass etwas gegen massive Unproduktivität getan werden musste und akzeptierte Raúls Reformen, allerdings unter großer Vorsicht des politischen Vokabulars. Es durfte nicht von „Reformen“ die Rede sein (das erinnerte zu sehr an Perestroika), sondern von „Anpassungen“. Die Regierung hörte nicht auf, ein System mit Einheitspartei, Planwirtschaft und Volkseigenen Betrieben zu sein. Das Ziel war lediglich, den Kommunismus zu perfektionieren.Wie bitte? Das war doch ein Zurückdrehen der Uhr. Damit kehrte Kuba nach 1968 zurück, als Castro unverantwortlich gegen den Rat vorsichtiger Kommunisten in einer „revolutionären Offensive“ 60.000 kleine Firmen konfiszieren ließ, die bis dahin das darbende Land erhalten hatten, um aus Kuba die stärkste Kollektivwirtschaft der kommunistischen Welt zu machen.

Raúls Reformen führten geradewegs ins Desaster. Er behauptete die kommunistische Diktatur zu retten, indem er ein System schaffte, in dem die typischen sozialistischen Subventionen verschwanden, während eine dünne Decke aus Privatfirmen entstand, die aber keine „kapitalistischen“ Profite machen durften. Das Schlechteste aus beiden Welten also.
Garcia Marquez verabschiedet sich, Chávez stirbt (2012-14)

2012 wurde es schließlich offensichtlich, dass Fidels Gesundheit immer schlechter wurde. Als Papst Benedikt XVI. im März des Jahres nach Havanna kam, begrüßte ihn die Familie Castro in der Botschaft des Vatikans. Fidel war ein gebeugter, sich kaum artikulierender Alter, dem man beim Aufstehen und Gehen helfen musste. Seine Freunde kamen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Gabriel García Márquez, der selber zwei Jahre später sterben sollte, kam nach Havanna. Auch der Filmemacher Saúl Landau. Hugo Chávez verabschiedete sich schon seit Jahren von seinem Mentor, und bei einem Besuch wurde Chávez’ Krebs entdeckt. Fidel aber hat sie alle begraben, er bekam sogar Kunde vom Rücktritt des Papsts – aus Altersgründen.

Fidel zählte nicht mehr viel, sein Alter hatte ihn an den Rand gedrängt, Raúl regierte allein, ohne ihn noch zu konsultieren, alle Zügel der Macht in seiner Hand. Ein weiterer Bruder Fidels, Ramón, geboren 1924, lebte auch noch, litt aber unter schwerem Alzheimer. Genau wie Angelita, die älteste unter den Geschwistern, die 2012 starb.

Zum Ende seines Lebens musste er sogar noch hinnehmen, dass das Verhältnis zum Erzfeind USA auf eine neue Basis der friedlichen Koexistens, Kooperation und ja, der persönlichen Freiheit jedes Kubaners gestellt werden solle. Im August 2015 eröffneten die USA eine neue Botschaft in Havanna. Touristen überströmen das Land.

Löst sich Castros politische Vision damit bald in Luft auf? Wie viel er von den Geschnissen der letzten Monate wirklich noch mitbekam, ist nicht ganz klar. Sein nahes Ende war ihm jedoch bewusst - im April verabschiedete er sich mit einer Redevom Kongress der Kommunistischen Partei seines Landes. Wehmut schwang mit. „Vielleicht ist es eines der letzten Male, dass ich in diesem Saal spreche“, sagte der damals 89-Jährige. „Bald werde ich sein wie der Rest. Für uns alle kommt der Zeitpunkt.“

Der Schriftsteller Carlos Alberto Montaner wurde 1943 in Havanna geboren. 1960 musste er aus politischen Gründen ins Exil. Seither lebt und arbeitet er in Madrid und Miami. Aus dem Spanischen von Stefanie Bolzen.


Castros Tod erschüttert mich nicht - aber viele Reaktionen darauf in Deutschland. Sympathien für einen Diktator, vor dem die Menschen auf Schlauchboten flohen und ihr Leben riskierten. Woher kommt diese Ignoranz gegenüber den Verbrechen von Diktaturen hierzulande? Für mich ist sie ein Indiz dafür, dass die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und der DDR-Gewaltherrschaft nicht so erfolgreich war, wie ich immer hoffte. Wer Gewaltherrschaft, egal ob von links oder rechts, schön redet, wer vor staatlichen Verbrechen die Augen verschließt oder gar Angriffskriege und Kriegsverbrechen relativiert, wie im Fall Putin, ist Komplize. Oder, wenn nur geistig überfordert, im besten Fall nützlicher Idiot, wie Lenin seine Unterstützer im Ausland nannte. (Boris Reitschuster).

Reaktionen auf Facebook...

Marcel Raack Ich bewundere seine unabänderliche Haltung gegenüber den USA.Über Jahrzehnte bot er Ihnen die Stirn.Machs gut... *Ergänzung : Viele die Fidel nachtrauern werden heute als Kommunisten beschimpft, dabei wurden sie gestern noch von den gleichen Leuten als Nazis betitelt...entscheidet euch mal.
Matthias Rüthlein Er war auch nicht perfekt, wie alle anderen auch die macht übers Volk haben! Aber er hat vielen die Stirn gezeigt und viele überlebt Salutdos amicos Kommandante. Der einzige Mann der sich gegen die Amerikanern gestellt hat. Ein Held ein Revolutionär Viva La Vida
Ute Toschka Auf Kuba 🇨🇺 kann jeder zum Arzt ohne zu 💰 bezahlen. Es gibt dort keine Analphabeten. Keine Kinder gehen betteln. 
Das es dort nix zu kaufen gibt liegt an dem Embargo der 🇺🇸 USA. Es wurde sogar Schiffen aus Europa gesagt: fahrt ihr Kuba an, dann be
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Sebastian Goebel Hoffentlich gibt es jetzt nach 57 Jahren freie und demokratische wahlen auf Kuba und das Raul Castro abdankt. Die Menschen haben es verdient sich vom Joch der Unterdrückung zu befreien.
Jens Fliese Mit Castro geht ein grosser und bei seinem Volk, trotz der vielen Entbehrungen, beliebter Revolutions- u. Staatsführer! Einer, der es tatsächlich schaffte, den USA erfolgreich die Stirn zu bieten!
Hans Götz So schön das Land ist, ich glaube Kuba wurde heute von eine Historischen Last befreit. Viele haben leider ein sehr verklärtes Kuba Bild. Fidel Castro hat viel Blut an seinen Händen und er hat auf seine Politischen Gegner gepfiffen was bis heute auch für die Menschenrechte gilt. Ich hoffe Kuba schaft eine Öffnung ohne von den USA und vorallem von den Exilkubanern überrollt zu werden. Was aber zu befürchten ist.
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Ian Philipp Busse "Schillernder Staatsmann", schöne Verarsche. Einer der letzten stalinistischen Diktatoren! Die Dissidenten in den Gefängnissen werden sich freuen, daß er weg ist. Die von seinen Schergen Ermordeten wohl eher nicht. Diejenigen, die auf der Flucht vor ihm ertranken, wohl auch nicht. Aber an die denkt keiner... Gut, daß er tot ist! Hoffe, daß Kim Jong Un und Robert Mugabe bald seinem Beispiel folgen werden!
Thorsten Kühl Man mag von ihm halten was man will, aber er hat Kuba sicher besser geführt und mehr für sein Land getan als ehemalige Präsidenten wie Batista. Die Leistungen seiner Jugend im Amazonas als Lepra Arzt sind herausragend. Sein Volk hat ihn sicher in der ...Mehr anzeigen
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Osman Burak Celik Mit dem wenigen einkommen die das land hatte, hat das volk trotzdem gut gelebt....weil einfach vieles umsonst war sowie die ärztliche versorgung umsonst...wurde eben gleichmäsig verteilt...
Dado Đuk Und wieder verstößt das ZDF in voraus eilendem transatlantischem Gehorsam gegen den Rundfunkstaatsvertrag indem Hintergründe und Tatsachen verschwiegen werden.

Raketen ließ Kuba erst nach monatelangem Bombardement der USA auf die Infrastruktur Kubas s
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Martin Gross Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Wie so oft trifft dies auch auf Fidel Castro zu. Wie die meisten seiner ideologischen Gesinnungsgenossen konnte auch er, nach den anfänglichen Erfolgen nicht dauerhaft liefern. Ob dies nur am System oder auch ...Mehr anzeigen
Sebastian Faust Oh. Und nun wird Trump Kuba zum Mallorca Amerikas machen....
Kuba hat das beste Gesundheitssystem der Welt. Auch ein Punkt, der Trump stören könnte....
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Ste Fanie Vor zehn Jahren haben wir unsere Hochzeitsreise nach Kuba gemacht. Damals sagten wir schon: "Bevor Fidel stirbt und die Amerikaner einfallen"....
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Rene PvJocker GM Viva la Revolution. 
RIP Fidel Castro, du hast es verdient
Benny Thode Ein Verbrecher weniger auf dieser Erde. 👍
Scheiß Kommunist!
Roland Richter Der Tod eines Diktators ist mir kein Grund zur Trauer.

Möge er in der ewigen Ruhe bleiben. Wiedergänger braucht kein Mensch. Den Typen schon gar nicht!
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Malca Goldstein-Wolf Was bitte ist gut daran, dass er sich gegen die Amerikaner gestellt hat?
Den Amerikanern haben wir Frieden, Demokratie und Wohlstand zu verdanken, schon vergessen?
Castro war ein Diktator, da gibt es nichts schön zu reden.
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Manfred Kassau Der Mann hat sich nie verbogen, ist immer seinen Prinzipien treu geblieben und hat zig Attentate der Amerikaner überlebt. Gönnen wir ihm die verdiente Ruhe.
Torsten Ebert Ein Diktator weniger auf dieser Welt, zur Trauer der Linkspopulisten.
Rog Er Na endlich, ein Diktator weniger. Jetzt können die Kubaner in die Freiheit gehen, wenn sie es denn wollen.
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Viktoria Gomez Gut so! Dank seiner großartigen Revolution wurden meine und tausende andere Familien auf Cuba enteignet.
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Jan Wiesner Heute ist ein schöner Tag. Ob sie in der Hölle schmoren Kommunist.
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Sandra Peters Viel Gutes, einiges Schlechte, aber standhaft und seinen Idealen treu. Einer der Wenigen die Rückgrat hatten. R.I.P. Fidel !
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Timur Gedik "Der fruehere Präsident..".... was unterscheidet Castro von den heutigen Diktatoren?
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Mehmet Sahin Fidel Castro regierte Kuba 47 Jahre lang. Er trotzte in der Zeit 10 US-Präsidente
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Andre Fürbach Er hat den verbrecherischem us-system die stirn geboten,was die merkel und unser regierung nicht können
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Wilko Wolf Wundervoll, ich höre schon das Feuer der Hölle knistern und den Teufel vor Freude tanzen, lange musste er warten, doch endlich kommt Fidel...
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Erika Kauschinger marcel raack fidel kastro war ein natzi , denn er hat über die kubaner geherrscht nur mal zur info
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Gottfried Matthias Rybarz Oh! Gute Reise i! Auf Wiedersehen. Sie waren ein großer der Weltgeschichte. RIP und mein Beileid der Familie
Bert Kloubert Ihn konnten die Sozialisten Cubas nicht in die Knie Zwingen! Allerdings befürchte ich, dass die Gier des Kapitalismus nun Einzug hält !
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Vera Mayer Ein Diktator ist gestorben. Die Welt ist nun schöner geworden.
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Wolfgang Stommel Wieder ein Kommunist weniger  jetzt müssen nur noch die Grünen aussterben, dann kann es langsam aufwärts gehen.
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Rainer Heise Neben Chavez und Gaddafi einer der ganz wenigen Staatsmänner, die nicht gegen, sondern FÜR das Volk gewesen sind. Jetzt sind alle Guten tot. R.I.P.
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Suzan Gülfirat Er ist ein großer Verlust für sein Land, aber nicht für die Welt.
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Max Szot Ich denke jedoch immer, dass er während seines Begräbnis fünf Stunden sprechen wird...  (natürlich - R.I.P., Fidel...)
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Stephan Preußner Dank McDoof und co wird wohl Havanna sein Flair verlieren in nächster Zeit. Ein Stück Nostalgie für den Kapitalismus !
Thomas Dauberger er hockt jetzt mit seinem Kumpel Che Guevara da oben und singt Revolutionslieder - R.I.P. Fidel !
Kyril Davidoff Und das am 99. Geburtstag Augusto Pinochets. Das ist Ironie meine Damen und Herren. Das ist Ironie.
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Botho Degner R.I.P Fidel Casro....Ein Alter Kämpfer , der seiner Linie immer treu war...
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Christoph Lichtenberg Ein großer charismatischer Staatsmann, aus einer Zeit, die wir zum Glück hinter uns gelassen haben. Möge er in Frieden ruhen.
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Sabine Dinse Er ruhe in Frieden. Denn eines muss man dem Mann lassen- er stand zu seiner Idee. Nicht so, wie heute nahezu alle Politiker, die meinen sich der Wirtschaft und den Finanzen beugen zu müssen im Auftrage des Volkes. Wobei- das deutsche Volk würde ggf. nachhelfen, dass er sich bückt. Spätestens dann, wenn es nicht mehr alles zu kaufen gibt und Geiz ist Geil ein Problem wird.
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Frank Tolle Er war ein Mensch der seine politischen Ziele hatte. Genau wie andere auch.
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Merli Fallner Warum sollte das ein Ziel im Leben sein "den anderen die Stirn bieten"? Wie Liebe-los muss man eigentlich sein, für so eine Parole?
Stefan Meinke Rübergemacht! Friede seiner Asche. 

Mit Gruß an Margot und Erich H.!
Sebastian Weber Er war ein Scharlatan aber ich habe ihn gemocht den Kleinen. 
Elmar Brückner Der Mann war im Begriff, zusammen mit Cruschtschow und Kennedy die ganze Welt in die Luft zu jagen. Und nun ist er tot. Ruhe in Frieden.
Horst Franz War in den Anfangsjahren echt gut, der Mann. Die Einführung der Diktatur einige Zeit nach der erfolgreichen Revolution gegen das korrupte und brutale Batista- Regime war dann allerdings schlecht.
Peter Biro RIP Fidel!
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Tobias Behrensmeyer Ruhe in Frieden Fidel Castro!
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Andre Fürbach RIP
Das ist eine traurige nachricht
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Freitag, 25. November 2016

Damit war nun nicht zu rechnen...

von Thomas Heck...


Wer von der Presse in Deutschland eine neutrale Berichterstattung erwartet hätte, wird nun von der grausamen und bitteren Realität eingeholt, wo in Wirklichkeit eine linke und gleichgeschaltete Presse mehr und mehr als Wahlkampfhelfer für Merkel und ihre Flüchtlingspolitik auftritt, dabei Fakten verbiegt. 



Vorbei die Zeit, wo Flüchtlinge horrende Bargeldsummen fanden und diese einer verblüfften Öffentlichkeit präsentierten. Zu billig. Vorbei auch die Zeit, wo Flüchtlinge durch Ficki Ficki an Minderjährigen in Schwimmbädern von sich reden machten. Zu ehrlich und es machte Angst. Nun der Versuch, Flüchtlinge als Wirtschaftsfaktor in Szene zu setzen. Besonders perfide und ganz vorne dabei: Die ehemals große Wirtschaftszeitung WELT, die dabei immer mehr mit unrühmlichen Ambitionen auftritt, wie ihr heutiger Artikel beweist, wonach Flüchtlinge Deutschland vor einer Rezession gerettet haben. 

Die Autoren Anja Eitel, Studium der Publizistik, Romanistik und BWL in Mainz und Holger Zschäpitz, Studium der Publizistik und Volkswirtschaft schafften den Spagat nicht, ernten aber Gelächter, da durch Flüchtlinge eher kein zweites Wirtschaftswunder zu erwarten ist. Ein untauglicher und zu offensichtlicher Versuch, dem Wahlvolk Merkels Flüchtlingspolitik doch noch schmackhaft zu machen. Doch lesen Sie selbst:

Einer der häufigsten Vorwürfe an die Adresse Deutschlands lautet: Das Land nutze seinen finanziellen Spielraum zu wenig. Nun zeigt sich, dass die Bundesrepublik bei diesem Vergleich als Prügelknabe nicht wirklich taugt. Immerhin legte der Staatskonsum im dritten Quartal um ein Prozent zu. Das geht aus den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September insgesamt nur noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal und damit nur noch halb so stark wie im Frühjahr, als das BIP 0,4 Prozent zulegte. Zu Jahresbeginn war die deutsche Wirtschaft sogar noch um 0,7 Prozent gewachsen.


Nur dank des überraschend kräftigen Anstiegs bei den Staatsausgaben konnte Deutschland zwischen Juli und September überhaupt noch ein Wachstum ausweisen. Andernfalls wäre Deutschlands Wirtschaftsleistung wohl ins Minus gerutscht.

Flüchtlinge sorgten indirekt für Aufschwung

Gerettet wurde der Aufschwung damit indirekt von den Flüchtlingen. Denn ihre Versorgung ist der entscheidende Grund für den rasanten Anstieg bei den Staatsausgaben in der BIP-Berechnung der Statistiker. Allein in den Monaten Januar bis Oktober beantragten knapp 694.000 Menschen Asyl in Deutschland.

Die Versorgung eines syrischen Flüchtlings in Deutschland kostet die Steuerzahler im Schnitt 11.800 Euro pro Jahr. Das geht nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor.

Zu den aufgeführten Kosten gehören demnach die Aufwendungen für Unterkunft, Asylbewerberleistungen, die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sowie Kinderbetreuung, Schule, Sprachkurse und die Herrichtung von Unterkünften. Die Schaffung von Unterkünften, das Betreuungspersonal, Lehrer für Sprachkurse, aber auch Reinigung von Unterkünften oder Bereitstellung der Verpflegung - all das sind Leistungen, die der Staat nachfragt und für die er bezahlt und an denen Unternehmen zum Teil sehr gut verdienen. Denn oft übersteigt die Nachfrage das Angebot. Die ökonomisch logische Folge: Die Preise stegen - und der Staat muss noch mehr zahlen.

Getragen wurde der Aufschwung zudem von den kauffreudigen Verbrauchern. Diese haben dank Rekordbeschäftigung, höheren Löhnen und niedrigerer Teuerung kräftig Geld ausgegeben und damit die Konjunktur am Laufen gehalten. Insgesamt stiegen die Konsumausgaben um 0,4 Prozent.

Enttäuschend entwickelte sich hingegen ausgerechnet der Export, sonst eine der Stützen der deutschen Konjunktur. Diesmal ist aus dem Wachstumstreiber ein Bremsklotz geworden. Weil die Importe schneller stiegen als die Ausfuhren, wies Deutschland zuletzt einen kleineren Überschuss in der Handelsbilanz aus. Das kostete 0,4 Prozentpunkte Wachstum im dritten Quartal.
Deutschland ist nicht mehr reines Exportland

Hier bekommt die Bundesrepublik mit voller Wucht die globalen Verwerfungen zu spüren. Insbesondere die Konjunkturabkühlung in China, aber auch die schleppendere Nachfrage aus dem europäischen Ausland macht vielen deutschen Konzernen zu schaffen.

Einmal mehr lässt sich damit beobachten, dass sich Deutschlands Wachstumsmodell ändert. Aus einer rein exportgetriebenen Volkswirtschaft wird eine Handelsnation, die anders als früher mit der Binnennachfrage ein starkes zweites Standbein entwickelt. Damit trägt Deutschland auch stärker zum Wachstum anderer Länder in Europa bei.

Experten rechnen damit, dass sich das Wachstum im vierten Quartal beschleunigen wird. Darauf deutet auch der am Donnerstag veröffentlichte Ifo-Index hin, der im November trotz der Wahl von Donald Trump zum künftigen Präsidenten der USA auf dem höchsten Stand seit 2014 verharrte. „Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist weiterhin gut“, sagt der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest. „Die deutsche Wirtschaft scheint von der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten vorerst unbeeindruckt.“

Viele Experten rechnen für das Schlussquartal mit mehr Wachstum. Das Markit-Institut hält ein Plus von 0,5 Prozent für möglich. Für 2016 rechnet die Bundesregierung mit insgesamt 1,8 Prozent Wachstum. Im kommenden Jahr dürfte sich dieses auf 1,4 Prozent abschwächen.

Schachmatt dem Schwachsinn

von Thomas Heck...


Am Mittwoch, den 16.11.2016 fand im Audimax der Universität Hannover die diesjährige Studentische Vollversammlung statt. Neben durchaus löblichen Ansinnen, wie der Ablehnung der antisemitischen BDS-Bewegung, die israelische Produkte boykottieren will, hier wird auch gegen die antisemitische Linkspartei argumentiert, was ich der Asta gar nicht zugetraut hätte und üblichen Sender- und Flüchtlingsgeschwafel auch ein überaus wichtiges Thema#: Dem Schachverbot auf dem Campus:



Antrag an die studentische Vollversammlung am 16.11.2016

Antragssteller*: Markus Erhardt (Pflanzenbiotechnologie) und Oliver Till (Master Lehramt Ma/Ch)

Die studentische Vollversammlung möge beschließen: Das Schachspiel ist auf dem gesamten Gelände der Leibniz Universität Hannover ausnahmslos verboten. Alle Studierenden* sind dazu aufgefordert dafür zu sorgen, dass Zuwiderhandelnde* weinend das Gelände verlassen.


Begründung:


1. Cultural Appropriation (kulturelle Aneignung)
Bei dem Schachspiel handelt es sich um ein Produkt kultureller Aneignung aus dem persischen Kulturraum. Das Spiel wird dadurch aus seinem sozio-kulturellen Zusammenhang gerissen und völlig verfremdet.


2. Rassismus
Im Schach existieren nur zwei, jeweils in sich homogene, Gruppen von Spielfigur*innen, die sich lediglich durch ihre Färbung unterscheiden. Die Vernichtung der jeweils anderen Gruppe* als einzige Siegmöglickeit ist eine starke Parallele zu rassistischen und anderen menschenfeindlichen Ideologien.

3. Sexismus und patriarchale Strukturen
Die Figur/innenkonstellation*, bzw. FigurInnenkonstellation* ist im Schach nicht quotiert. Es existiert lediglich eine weibliche* Figur, die den König beschützen muss und im Gegensatz zu diesem geschlagen werden kann. Insofern ist weder ein zahlenmäßiges noch ein rechtliches Gleichgewicht zwischen den angeblich einzigen beiden existierenden Geschlechtern gegeben.

4. Gewaltverherrlichung / Förderung der gewaltbasierten Konfliktlösung
Schach ist ein gewaltbasiertes Spiel, in dem zur Eliminierung gegnerischer Figur_Innen* keine Alternative besteht und das nicht auf eine harmlose Art spielbar ist.

5. Kriegsverharmlosung
Beim Schach erleben die SpielerInnen* den Krieg in einer abstrahierten und konsumierbaren Form. Dadurch entsteht ein positiv verzerrtes Bild, welches eine kritische Haltung langfristig erschwert.

6. Förderung des Klassendenkens
Die Bauern werden im Schach immer zuerst vorgeschickt und geopfert. Die einzige Möglichkeit zum Aufstieg besteht im Erreichen des gegnerischen Spielfeldrandes. Hierdurch wird der Eindruck vermittelt, dass ein persönlicher und gesellschaftlicher Aufstieg nur durch bedingungslose Aufopferung für das System erreicht werden kann.


7. Stärkung monarchistisch-militaristischer Denkstrukturen
Das gesamte Weltbild innerhalb des Schachspiels ist auf eine einzige Person* und deren militärische Erfolge ausgerichtet und nicht auf das höchstmögliche Gemeinwohl. Belange von Benachteiligten oder Minderheiten* sind nicht von Interesse.

8. Förderung eines beschränkten Weltbildes
Das Schachspiel findet in einem leicht überschaubaren Rahmen in vorgegebenen Mustern statt. Die Fähigkeit, neue Sachverhalte in das eigene Weltbild zu integrieren und altbekannte Muster zu durchbrechen, wird durch das Schachspiel konsequent abtrainiert.

10. Bipolares Weltbild
Das Schachspiel führt zu einem Verlust der Differenzierungsfähigkeit durch Schwarz-Weiß-Denken durch die konsequente Einübung und Anwendung eines bipolaren Weltbildes. Da weiß* immer anfangen darf, wird dem Spieler*in auch noch das letzte bisschen Entscheidungsfreiheit abgenommen.

11. Diskriminierung

Das Schachfeld ähnelt vom Muster her dem gefliesten Boden eines Küchenbereichs. Nur in diesem Bereich ist es der Dame* gestattet, sich frei zu bewegen.

Dieser Umstand stellt eine feste Positionierung der Frau* in eben diese Bereiche des gemeinsamen Zusammenlebens dar. Daher ist ein emanzipiertes Weltbild in der Welt des Schachs weitgehend eingeschränkt.


12. Pervertierung von Transsexualität
Im Schachspiel kommt ein Wechsel des Geschlechts nur dann in Frage, wenn ein Bauer* das gegnerische Ende des Spielfeldes erreicht und zur Dame* wird. Die Umwandlung des Geschlechts dient ausschließlich der Erweiterung der Bewegungsmöglichkeiten der Figurx und damit der militärischen Stärkung des Spielerx. Dadurch wird assoziiert, dass sich die Wahl des Geschlechts dem Nutzen für die Gesellschaft* unterzuordnen habe.
→ Insgesamt erschafft das Schachspiel also einseitig denkende Mensch/innen mit geschlossenem Weltbild, starken Vorurteilen und einer völlig verzerrten Vorstellung davon, wie die Gesellschaft* funktioniert. Gerade eine Universität muss die Fähigkeiten, die für die Erhaltung und Weiterentwicklung einer liberalen und demokratischen Zivilgesellschaft so wichtig sind, wie z.B. Diskussionsbereitschaft und geistige Flexibilität aktiv fordern und fördern und verhindern, dass diese durch eine bipolare, menschenfeindlich-militaristische Weltvorstellung ersetzt werden.

Schachverbot jetzt! - für eine gerechtere Welt!!!

_________________

*alle Peronengruppen, die so sind, sich so fühlen wollen oder so gesehen werden wollen/können oder so ... 

AfD darf bei Nobelhart & Schmutzig nicht essen

von Thomas Heck...


Restaurant-Chef Billy Wagner hat klare Vorstellungen davon, wer sein Lokal "Nobelhart & Schmutzig" betreten soll. AfD-Politiker oder -Anhänger sollen es nicht sein. Auf Facebook postete er ein entsprechendes Foto. Die Reaktionen: gemischt.

Bereits am 11. Februar 2015 eröffnete das Sterne-Restaurant „Nobelhart & Schmutzig“ an der Friedrichstraße in Berlin-Kreuzberg. Doch erst am letzten Mittwoch scheint für die Betreiber ein wichtiger Teil der Restaurant-Gestaltung vollendet worden zu sein.


Auf der eigenen Facebook-Seite posteten die Betreiber ein Foto mit dem Text: „Endlich ist er da. Ein neuer Aufkleber…“. Damit ist das unterste Abziehbild gemeint. Darauf zu sehen: Drei Sticker, die Verbote für Kameras, Handys und Waffen signalisieren und dann als viertes das durchgestrichene Wort „AfD“.

So weit, so provokativ. Und es dauert erwartungsgemäß nicht lange, da diskutiert die Netz-Gemeinde auch schon hitzig über Sinn und Unsinn des Aufklebers. Billy Wagner kann in seinem Restaurant machen, was er will, ich frage mich nur, welchen medialen Aufschrei es für einen Sticker "Keine Muslime" gäbe.

Restaurant-Chef Billy Wagner verkleidet als Obdachloser

Speiselokal Nobelhart & Schmutzig
Friedrichstraße 218
10969 Berlin – Kreuzberg

Tel.: +49 30 259 4061 – 0
Fax.: +49 30 259 4061 – 1

dubist@nobelhartundschmutzig.com
www.nobelhartundschmutzig.com

Reaktionen in den Sozialen Medien:

„Wir waren schon einige Male bei Euch und haben uns stets wohlgefühlt, nach einer solchen Aktion werden wir aber von weiteren Besuchen vorerst Abstand nehmen und unser Geld lieber dort ausgeben, wo man nicht auf Intoleranz als Markenzeichen setzt“, meint ein User. 

Aufseiten der Betreiber posteten als Antwort einfach einen Link zu einer Seite einer Steuerberatungsgesellschaft, auf der das Hausrecht des Hoteliers knapp erklärt wird.

Ein anderer User hingegen findet den Sticker voll okay und schreibt: „Ich möchte meinen großen Respekt zum Ausdruck bringen für dieses klare Statement.“ Sieben weiteren gefällt der Post. 

Restaurant-Chef Billy Wagner erklärte dem Tagesspiegel, dass das gepostete Foto richtig sei, weil es genau die Leute vergraule, „mit denen ich nicht an einem Tisch sitzen will“. Gut, dass es in Berlin auch andere Restaurants gibt.

Donnerstag, 24. November 2016

Eine neue Stufe des arabischen Terrors gegen Israel

von Thomas Heck...


Die Tagesschau hat jetzt auch von den Bränden in Haifa und berichtet und von "vereinzelten Brandstiftungen" berichtet. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigt, weiß, dass hier schon wieder eine Intifada im Gange ist. Nach der Messer-Intifada im Sommer, mit dutzenden Getöteten und vielen hunderten zum Teil Schwerverletzten, nun eine Stufe des arabischen Terrors in Israel. 

Schon seit Tagen wüten in Israel viele Großbrände – in der Hafenstadt Haifa hat sich die Lage am Donnerstag dramatisch zugespitzt. Zehntausende Menschen mussten auf der Flucht vor den Flammen ihre Häuser verlassen, nach Schätzungen etwa ein Viertel der Bewohner der Küstenstadt. Rund 60.000 Menschen seien zur Räumung ihrer Häuser aufgerufen worden, berichtete die Zeitung „Haaretz“. Mindestens 80 Menschen erlitten nach Angaben des Rundfunks Rauchverletzungen oder auch Schocks.

Israels Polizei geht bei vielen der landesweiten Brände von Brandstiftung aus. Es seien mehrere Verdächtige festgenommen worden, sagte Polizeichef Roni Alscheich am Donnerstag vor Journalisten in Haifa. „Es ist davon auszugehen, dass die Fälle von Brandstiftung nationalistisch motiviert waren“, sagte er.

Nach Meinung des Ministers für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, sind mehr als Hälfte der Brände in den letzten Tagen durch Brandstiftung verursacht worden. Israelische Medien sprachen bereits von einer „Feuer-Intifada“ von Palästinensern. Israels Inlandsgeheimdienst untersuche den Verdacht, dass vor allem in Haifa aus politischen Motiven Brände gelegt worden seien, berichtete die Nachrichtenseite „ynet“.

Bei den dramatischen Löscharbeiten in Haifa setzte Israel auch die Armee ein. Zwei Bataillone der Rettungseinheit seien in die Brandgebiete verlegt worden, teilte das Militär mit. Auch Soldaten der Reserve seien aufgerufen worden, Polizei und Feuerwehr beim Kampf gegen die Flammen und bei der Evakuierung zu helfen. Bisher sind nach Polizeiangaben in Haifa acht Wohnviertel geräumt worden. Auch die Universität Technion wurde geräumt. Viele Löschflugzeuge waren im Einsatz.


Mittlerweile unterstützen Italien, Kroatien, Griechenland, die Türkei und Zypern die Behörden im Kampf gegen die Flammen, wie das Außenministerium mitteilte.

Auch Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einem Telefonat die sofortige Entsendung von zwei riesigen Löschflugzeugen zugesagt, teilte Netanjahus Büro mit. Die Brände wüteten in mehreren Landesteilen, darunter in der Gegend um Nazareth und Jerusalem. In Israel herrscht eine lange Trockenheit. Starke Winde fachen die Brände weiter an.

Haifa ist mit rund 270.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Israel und liegt nördlich von Tel Aviv.


In den sozialen Netzwerken überschlagen sich der arabischee Hass auf Juden und die Freude über die Brände in Israel. Mit einem solch dummen Volk kann man keinen Frieden machen.