von Thomas Heck...
700 Flüchtlinge kommen jeden Monat nach Berlin. Mit allen Problemen, die damit verbunden sind. Während der deutsche Obdachlose vor sich hin friert... manche sind halt gleicher als andere. So berichtet der RBB...
Berlin muss neuen Wohnraum schaffen - auch für tausende Flüchtlinge in der Stadt, hunderte kommen jeden Monat hinzu. Sozialsenatorin Breitenbach macht deswegen weiter Druck auf die Bezirke. Denn noch immer leben viele in Gemeinschafts- oder Notunterkünften.
Nach Berlin kommen derzeit monatlich noch rund 700 Flüchtlinge. Diese Zahl nannte Sozialsenatorin Breitenbach (Linke) in einem Interview mit der "Berliner Morgenpost" (Sonntag). Eine Prognose für die kommenden Jahre sei nur schwer möglich, sagte sie weiter. Unter anderem komme es auch auf die Entscheidung der neuen Bundesregierung zum Familiennachzug an.
Laut Breitenbach sind etwa 20.000 Geflüchtete derzeit in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Knapp 2.100 Menschen leben noch in Notunterkünften, in den Erstaufnahmeeinrichtungen sind es 2.600. Breitenbach geht davon aus, dass Berlin in den nächsten Jahren rund 19.000 zusätzliche Plätze zur Unterbringung benötigt – nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für Wohnungslose oder Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind.
Flüchtlingsunterkünfte sollen später anders genutzt werden
Der Senat setzt dabei vor allem auf modular gebaute Unterkünfte, sogenante MUFs. Diese Wohnungen und Apartments sollen in den ersten drei Jahren zum großen Teil als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden, anschließend sollen sie zu günstigen Mieten auch anderen Wohnungssuchenden offenstehen, sagte Breitenbach.
Der Bund habe für schnelleres Bauen ein vereinfachtes Verfahren nach dem Flüchtlingsbaurecht geschaffen, dafür müssten die Gebäude aber in den ersten drei Jahren ausschließlich von Geflüchteten genutzt werden, erklärte die Sozialsenatorin. Allerdings gebe es mit den Bezirken Überlegungen, schon jetzt integrative Wohnprojekte zu schaffen, wo etwa Geflüchtete und Studierende gemeinsam wohnten.
Modulare Flüchtlingsunterkünfte sollen in allen Bezirken entstehen. Allerdings gibt es teilweise massive Widerstände gegen die vom Senat vorgeschlagenen Standorte, wie eine Umfrage des rbb gezeigt hatte. Die Bezirke hätten jetzt weitere konstruktive Vorschläge für Standorte gemacht, die nun erneut geprüft würden, sagte Breitenbach der "Morgenpost“. "Wir wollen niemandem etwas überstülpen. Fakt ist aber, dass alle Bezirke Grundstücke für neue modulare Unterkünfte benennen müssen", so Breitenbach.