Posts mit dem Label Umwelt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Umwelt werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 2. April 2023

War wirklich CO2 schuld, dass es seit 1850 um 1 Grad wärmer wurde?

von Albrecht Künstle...

Seit 1850, dem Beginn der Industrialisierung, stieg die globale Temperatur auf der Erde um rund ein Grad Celsius. Dieser Anstieg von 0,006 Grad Celsius pro Jahr sei „menschengemacht“, so die herrschende Doktrin. Eine "Hitzekatastrophe” sei zu befürchten, weil 75 Prozent dieses Anstiegs (entsprechend rund 0,75 Grad Celsius) auf die letzten 50 Jahre entfallen sind, was dann also 0,015 Grad Celsius pro Jahr ausmachte. Schuld sei daran der CO2-Anteil der Atmosphäre (0,04 Prozent), genauer der nochmals um viele Größenordnungen geringere jährliche Neuausstoß, an dem der Mensch wiederum rund 3 Prozent Anteil hat (und Deutschland von diesen 3 Prozent wiederum nur rund 2 Prozent). Dies soll die Ursache des Klimawandels sein, weswegen die Emissionen auf null reduziert werden sollten. Soweit die absurde These der „Klimakatastrophe“.

Politik im Klimawahn



Die Temperaturzunahme der letzten Jahre erfolgte parallel zum abnehmenden CO2-Ausstoß in Deutschland. Ist die Behauptung, CO2 sei ein "Treibhausgas”, wissenschaftlich haltbar, obwohl die Industrialisierung ganz Europas und der weltweite Aufstieg weiterer Wirtschaftsmächte mit einer rasanten Bevölkerungszunahme nur dieses 1 Grad Celsius ausmachten. Die vorherrschende Meinung verbreitet diese CO2-These tagtäglich. Wer daran zweifelt - darunter tausende Wissenschaftler weltweit, welche diese These widerlegen - wird als „Klimaleugner“ abgestempelt.

Zuviel Staub auf dem Mond aufgewirbelt

Doch es gibt Schönheitsfehler der Theorie. So wurde bekannt, dass es auf dem Mond alleine in den vergangenen Jahrzehnten sogar um bis zu 3,5 Grad wärmer wurde - und das, obwohl es dort keine Industrie, keinen Verkehr und auch keine Wohnhäuser gibt, in denen „Klimakiller“ verheizt werden. Und nun kommt‘s, allerdings ohne "April, April”: Ausgerechnet die NASA könnte daran schuld sein, denn die bislang zwölf Mond-Astronauten hätten zu viel Staub aufgewirbelt! Doch all das schert die Medien nicht, die penetrant tagtäglich die These von der menschengemachten „Erderhitzung“ verbreiten. Die "Neue Zürcher Zeitung” (NZZ) analysierte, dass die ARD seit 2021 durchschnittlich 46 Prozent ihrer Tagesnachrichten dem Thema „Klima“ widmet. Das ZDF war nicht weniger fleißig. Wenn es tatsächlich so etwas wie einen „Kipppunkt“ gibt, dann ist er bei der (Un-)Glaubwürdigkeit unserer Medien längst erreicht und überschritten.

Der Klimaschutz ist zu einer Ersatzreligion geworden - wie alleine diese sechs Minuten "3sat-Odysee” bereits im Jahr 2010 zeigten. Das alles wurde inzwischen noch weitaus mehr pervertiert. Das verhaltensauffällige Schwedenkind Greta Thunberg wurde mit ihrer Mission nicht nur mehrfache Millionärin, sie erhält nun sogar eine theologische Ehrendoktorwürde der Universität Helsinki. Eine bloße Studienzulassung in Mathematik oder Physik würde sie für diese Universität gleichwohl bestimmt nicht erreichen. Im Jahr 2018 weissagte diese Klima-Ikone, dass die Erde innerhalb der nächsten fünf Jahre untergehen werde. Aber gut - das Jahr 2023 ist ja noch nicht um.

Interessanter Erkenntnis-Shift

Mit der Heiligsprechung von Greta tut sich Papst Franziskus aber noch schwer, auch wenn seine deutschen Vertreter damit liebäugeln. Dirk Ansorge, der an der Frankfurter Hochschule St. Georgen Dogmatik und Dogmengeschichte lehrt, lobte, dass „Thunberg seit Jahren für die auch vom Papst eingeforderte Bewahrung der Schöpfung einstehe.“ Nicht Gott also hält seine schützende Hand über die Erde, sondern solche Mädchen und ihre weltweiten Huldiger jedweden Geschlechts? Eine interessanter theologischer Erkenntnis-Shift.

Der Laie weiß längst nicht mehr, ob, wem und was er eigentlich noch glauben soll und kann. Mehr als drei Jahre "Informationspolitik” in Sachen Corona haben gezeigt, dass nahezu alles falsch war: Die Lebensgefährlichkeit des Virus, der fast sichere Tod von älteren Menschen im Falle einer Infektion, die behauptete Wirksamkeit der "nebenwirkungsfreien" Impfungen durch angeblichen Schutz vor Eigen- und Fremdinfektion, und so weiter, und so fort. Inzwischen stellt sich heraus, dass die Spritzen neben ernsthaften Impfschäden sogar eine weitaus höhere Übersterblichkeit verursachten, als Menschen kausal tatsächlich durch das Virus ums Leben kamen (keine 50.000). "Gesund” wurden bei alledem nur die Pharmaindustrie, die Maskenindustrie, die Schnelltestindustrie, viele Ärzte, Krisenprofiteure und vorsätzliche Betrüger - und natürlich deren politische Handlanger. Hier ein aktueller Blick der "NZZ” auf unsere Medien dazu. Aber ausgerechnet der nunmehrigen CO2-Verteufelung und Panikmache soll man nun glauben?

Lausige Wirkungsgrade

Dem Klimahype wird fast alles untergeordnet und geopfert. Energiepolitisch werden in Europa vor allem von Deutschland völlig falsche Weichen gestellt. Flächendeckend werden Wärmepumpen gefördert, die teilweise eine schlechtere CO2-Bilanz haben werden als die bisherigen Heizungen (und ironischerweise von der EU teilweise sogar nun verboten werden sollen, obwohl sie eben gerade noch als Alternative zu Öl- und Gasheizungen gepriesen wurden). Lesen die Akteure unserer (H)ampelregierung überhaupt, was die eigenen Fachministerien dazu schreiben, etwa das Umweltbundesamt zum Thema Wärmepumpen? Oder warum gab es keine Anhörung von theoretisch fundierten Praktikern wie etwa Professor Gerd Ganteför, der beispielsweise hier Wärmepumpen mit Gasheizungen vergleicht. Diese 45 Minuten hätten Habeck & Co. mindestens viereinhalb Stunden Verhandlungen und viel Ärger ersparen können.

Doch auch auf andere tote Pferde wird gesetzt: Wasserstoff und E-Fuels (synthetische Kraftstoffe) sind die neuen Zaubermittel - wobei Wasserstoff gar keine Energiequelle ist, sondern eine Zwischenspeichermöglichkeit von anderweitig erzeugter Energie, mit einem Gesamtwirkungsgrad von derzeit am Ende nur einem Drittel. Noch miserabler ist dieser Wirkungsgrad bei E-Fuels: Er liegt hier bei lächerlichen 13 bis 15 Prozent. Diese "Wunderwaffen” gegen die „Verbrenner als CO2-Schleudern“ werden sich allesamt als Rohrkrepierer entpuppen. Dann vielleicht doch besser E-Autos, die zwar keinen Kraftstoff im Betrieb verbrennen - dafür umso mehr bei der Produktion und beim Verbrennen beziehungsweise Verbrauchen von ebenfalls endlichen speziellen Rohstoffen? Bestimmt nicht.

Restlaufzeit der Regierung verkürzen

Während sich unsere Berliner „Klimaspezialisten“ drei Tage lang zu ihrer Klausur einsperrten (warum eigentlich nicht für immer?), erreichte mich dieses Update der Forschungsplattform Forschungs-Informations-System des Bundesministeriums für Verkehr und Mobilität. Wenn man auf dieser "Wissenskarte” den Straßenverkehr aufruft, erkennt man leicht, dass ein Wasserstoffantrieb (Brennstoffzelle) selbst bei der Anwendung bei LKWs erst ab 30 bis 40 Tonnen mit dem Diesel konkurrieren kann. Werden eigentlich nur physikalische und energiepolitische Scharlatane in den Bundestag gewählt? Ob das vielleicht besser wird, wenn bald auch schon 16-Jährige wählen dürfen?

Um hier nicht missverstanden zu werden: Energie einsparen ist nie falsch und auch notwendig, weil die fossilen Reserven natürlich nicht unendlich sind. Der Autor erweiterte seine Ölheizung vor 13 Jahren um die Hauptkomponente Holz und den Anschluss der 45 Jahre alten thermischen Solaranlage. Das Zweifamilienhaus benötigt seitdem nur noch rund 600 Liter Heizöl im Jahr und dies auch nur dann, wenn der Hausherr auf Reisen ist und in der Zeit nicht mit Holz geheizt wird. Trotzdem muss er befürchten, dass sein Ölkessel aus dem Jahr 1986 (mit besten Abgaswerten!) nun Habecks Rundumschlag zum Opfer fallen wird - und das, obwohl er nur wenige Tage im Jahr in Betrieb ist. Wäre es da nicht viel besser, wenn diese Bundesregierung nur noch wenige Tage in Betrieb wäre? Der Experte Fritz Vahrenholt meint sogar, dass die Klimapolitik dieser Regierung unsere Demokratie zerstört. Sein exzellenter Beitrag zum Thema ist lesenswert und noch tiefgründiger als meiner.



Montag, 27. März 2023

Die Niederlage der Luisa Neubauer...

von Thomas Heck...

Als Berliner habe ich gestern natürlich am Volksentscheid "Berlin 2030 klimaneutral" teilgenommen. Das Ergebnis hat mich überrascht, dachte ich doch, wenn ein Volksentscheid dieser Art irgendwo eine Chance haben würde, dann in Berlin. Doch im Nachklang erkennt man, dass FFF und Extinction Rebellion eben keine Mehrheit haben, sie repräsentieren nicht unsere Jugend und für demokratische Mehrheiten reicht es nicht.


Der Volksentscheid „Berlin 2030 klimaneutral“ ist gescheitert. Statt der geforderten 25 Prozent an Ja-Stimmen waren es nicht einmal 20 Prozent. Es ist vor allem die Niederlage Luisa Neubauers.


Die Welt titelte jüngst: Luisa Neubauer fordere den Rücktritt von Volker Wissing. Der Bundesverkehrsminister ist zum Vorsitzenden der FDP in Rheinland-Pfalz gewählt worden. Mehrfach. Zum Generalsekretär der Bundespartei. Auf die Landesliste seiner Partei. Kurzum: Wissings Amt als Verkehrsminister ruht auf mehrfacher demokratischer Legitimation.

Und Luisa Neubauer? Sie ist nie zu etwas gewählt worden: nicht als Direktkandidatin, nicht über eine Parteiliste, nicht als Parteivorsitzende und erst recht nicht in einer Direktwahl. Luisa Neubauer ist ein reines Medienphänomen. Es sind die Redaktionen der Talkshows, die sie bekannt gemacht haben. Es sind Journalisten, die meinen, es sei eine große Nachricht, wenn Neubauer einen Politiker zum Rücktritt auffordert.

Und warum? Weil Neubauer Geographie studiert? Seit acht Jahren. Weil sie den Abschluss eines Bachelors hat? Früher nannte man das Grundstudium. Neun Semester hat sie dafür gebraucht. Die guten Studenten schaffen das in vier Semestern, die durchschnittlichen in sechs. Weil Neubauer Teil eines Clans ist, dessen Reichtum auf Tabaksucht beruht? Die Antwort ist: Der einzige Grund für Neubauers Medienpräsenz ist, dass sie das Gleiche sagt, was über 90 Prozent der rot-grünen Journalisten in ARD, ZDF und geneigten Zeitungen denken.

Neubauer hat sich stark für die Initiative „Berlin 2030 klimaneutral“ engagiert. So wie sie versucht hat, einen Teil von Greta Thunbergs Ruhm abzubekommen, so hat sie versucht, sich im Erfolg dieser Initiative zu sonnen. Die wollte „Klimaziele“ ad hoc erreichen, wollte in letzter Konsequenz eine Deindustrialisierung und eine Demobilisierung der Bundeshauptstadt. Ein wichtiges Instrument dabei wäre ein willkürlich besetzter Rat gewesen, der demokratisch gewählte Abgeordnete hätte aushebeln können. Es wäre das Gremium gewesen wie gemacht für Neubauer.

Die Berliner haben anders entschieden. Sie haben mit Nein gestimmt. Vor allem aber sind sie gar nicht erst zur Wahl gegangen. 420.000 Berliner haben mit Ja gestimmt. Über 600.000 wären notwendig gewesen. 420.000 Wähler in einer Stadt, die von Journalisten geprägt ist, von „Kulturschaffenden“ und von Leuten, die nichts anderes können als Politik. Und doch findet diese Initiative keine Mehrheit in der Hauptstadt – woanders wäre sie noch krachender gescheitert.

Neubauer stand in der ersten Reihe, um auf die Siegesfotos zu kommen. Neubauer hat für die Briefwahl pro Volksentscheid geworben. Zusammen mit Kurt Krömer. Einer typischen ARD-Karriere: Mal pöbelt er gegen politisch Unliebsame, dann flieht er überfordert aus seiner Show, dann wiederum spricht er über seine psychische Erkrankung oder wirbt eben mit Neubauer für den Volksentscheid – dabei materiell immer bestens durch Zwangsgebühren abgesichert.

Alles wurde aufgefahren. Auch dank des Geldes einer amerikanischen Stiftung. Einen Tag vor der Abstimmung gab es ein Konzert vorm Brandenburger Tor. Mit Sven Regener, Igor Levit und Annett Louisan. 35.000 Zuschauer wurden erwartet – 1.200 waren da. Es hatte geregnet. „Klimaaktivisten“ kämpfen vielleicht entschlossen gegen den Klimawandel – aber nicht bei schlechtem Wetter. Und sie sind nicht so viele, wie ARD, ZDF und Neubauer gerne glauben machen. Was sie zum Schulstreik hochjazzen, ist für die Mehrheit der Schüler halt doch bloß nur Event und Blaumachen.

Jüngsten Gerüchten zufolge soll sich „Die letzte Generation“ überlegen, ob sie eine Partei gründen will. Luisa Neubauer wäre die geborene Galionsfigur. Doch die Pleite von Berlin sollte ihr und den Klima-Extremisten eine Warnung sein. ARD, ZDF und Co mögen fest entschlossen sein, Luisa Neubauer als eine politische Führerin zu inszenieren – doch sie sollten möglichst jeden Test in der Realität vermeiden. Den bestehen weder Neubauer noch die Letzte Generation und auch nicht die ganze Klimablase in den Medien. Das hat „Berlin 2030 klimaneutral“ eindrucksvoll gezeigt.


Das beleidigte Auftreten Luisa Neubauers nach der Wahl lässt erahnen, wessen Geistes Kind sie ist. Aber eben doch nur ein Kind...


 

Freitag, 24. März 2023

"Wollt Ihr den totalen Klimaschutz?".... Jaaaaaaaaa...

von Thomas Heck...

"Ich frage euch: Wollt ihr den totalen Klimaschutz? Wollt ihr ihn – wenn nötig – totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?" - so oder ähnlich würde es klingen, wenn grüne Politiker uns auf den Kampf gegen den Klimawandel in die Pflicht nehmen werden. "Seid Ihr von nun an bereit, Eure ganze Kraft einzusetzen, die Menschen und Waffen zur Verfügung zu stellen, um den Klimawandel zu besiegen? Gelobt ihr mit heiligem Eid der Klimafront, dass die Heimat mit starker, unerschütterlicher Moral hinter der Klimafront steht und ihr alles geben wird, was sie zum Siege nötig hat? Billigt ihr die radikalsten Maßnahmen gegen einen kleinen Kreis von Autofahrern, Klimaleugnern, Warmduschern und sonstigen Drückebergern und Volksschädlingen? Seid ihr damit einverstanden, dass, wer sich am Klimakriege vergeht, den Kopf verliert? Wollt ihr, dass gerade im Klimakriege gleiche Rechte und gleiche Pflichten vorherrschen?“

"Greta Thunberg hat befohlen, wir werden ihr folgen. Wenn wir je treu und unverbrüchlich an den Sieg geglaubt haben, dann in dieser Stunde der internationalen Besinnung und der inneren Aufrichtung. Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen; wir müssen nur zufassen. Wir müssen nur die Entschlusskraft aufbringen, alles seinem Dienst unterzuordnen. Das ist das Gebot der Stunde. Und darum lautet von jetzt ab die Parole: Nun, Volk, steh auf, und Sturm, brich los!"

Kaum von den Parolen unsere grünen Politiker und ihrer Lakaien und den GEZ-Medien zu unterscheiden...


„Die Zeit läuft uns davon“ – Seit vielen Jahrzehnten ist das der grüne Stoßseufzer schlechthin. Zuletzt von Robert Habeck, dem Wirtschaftsminister, in den Tagesthemen vom 22. März vernommen. Wie immer bei Weltuntergängen mit unterlegter Panikmusik, sind die Grünen vor Ort, um das Ganze gesinnungstechnisch einzuhegen. Aber nur unter einer, wiederum urdeutschen Bedingung: Alle müssen mitmachen.

Ein Fortschritt für Deutschland: Endlich kümmern sich alle ums Klima, alle machen mit. Das ist der grüne Ehrgeiz und die Diktion für eine gesamtgesellschaftliche Pflicht. Der Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habek hat seine Definition von Fortschritt und gesellschaftlicher Verantwortung diese Woche auf der Grünen-Klausur in Weimar noch einmal bekräftigt. Aber er ist ziemlich unzufrieden, lassen wir ihn sprechen:

„Fortschritt bedeutet, Klimaneutralität zu einem gesellschaftlichen und auch zu einem ökonomischen Geschäftsmodell zu machen. [...] Und damit ist auch einhergegangen, dass die Gesellschaft insgesamt Klimaschutz in seinen verschiedenen Facetten als gesamtgesellschaftliches Thema begreift, alle Lebensbereiche, alle Ressourcen nach ihren Möglichkeiten ihren Beitrag leisten. In diesem Sinne ist Klimapolitik Gesellschaftspolitik geworden. Und heute würde ich fast sagen: droht, gewesen zu sein. Weil natürlich wir, im Moment, mit Blick auf die aktuellen Debatten wieder eine Aufteilung erleben, dass einige sich darum kümmern müssen und andere weniger. Es kann aber nicht sein, dass in einer Fortschrittskoalition nur ein Koalitionspartner für den Fortschritt verantwortlich ist und die anderen für die Verhinderung von Fortschritt. Deswegen glaube ich, ist diese Koalition auch in der Pflicht, diesen gemeinsamen Erkenntnisschritt, der ja dann Deutschland repräsentiert, durchzuhalten und nach vorne zu bringen.“

Das ganze „klimaneutrale“ Wohlstandsversprechen

Im Koalitionsvertrag hatte die „Fortschrittskoalition“ es noch so formuliert: „Wir müssen die Klimakrise gemeinsam bewältigen. Darin liegen auch große Chancen für unser Land und den Industriestandort Deutschland: Neue Geschäftsmodelle und Technologien können klimaneutralen Wohlstand und gute Arbeit schaffen.“

Darin liegt also nur ein Versprechen, eine Option. Wir wissen jedoch, dass es den grünen Ministern ums Prinzip geht. Das wurde auf der Weimarer Grünen-Klausur noch einmal deutlich. Die Transformation wird vorangetrieben, komme, was da wolle. Der Industriestandort Deutschland, die Energieversorgungssicherheit, Arbeitsplätze stehen jedoch auf der Kippe – also auch das ganze „klimaneutrale“ Wohlstandsversprechen. Ohne Zweifel: Solches gefährdet den sozialen Frieden, wenn die Grünen ihre Klimapolitik über alles stellen – für ein waghalsiges Transformationsexperiment, das ein unverhohlen zynisches Gesicht zeigen kann.

Nun stoßen Habecks Vorhaben zur „Heizwende“ und „Mobilitätswende“ mit dem geplanten Austausch von Öl- und Gasheizungen sowie das ultimative Ende von Verbrennermotoren in der Koalition auf Widerstand. Habeck bezichtigt die Koalitionspartner, den Fortschritt zu verhindern, allen voran meint er anscheinend die Kollegen von der FDP: Der eine sitzt auf dem Geld, der andere in einem „Verbrenner“, den er in Brüssel quergestellt hat.

Doch warum diese Larmoyanz, warum die Bezichtigungen des Wirtschaftsministers? Er liegt falsch. Die FDP braucht zur Entgegnung nur auf den Koalitionsvertrag zu deuten. Dort steht bezüglich der Heizungen in Deutschland: „Zum 1. Januar 2025 soll jede neu eingebaute Heizung auf der Basis von 65 Prozent erneuerbarer Energien betrieben werden“ und „Gemäß den Vorschlägen der Europäischen Kommission werden im Verkehrsbereich in Europa 2035 nur noch CO2-neutrale Fahrzeuge zugelassen“ – also potentiell auch Verbrenner mit klimaneutralen, sogenannten E-Fuels. Habeck sieht das jedoch anders und fordert eine sofortige, erweiterte Bringschuld der Koalitionspartner ein, eine Verengung der klimatechnischen Vorgaben, die im Koalitionsvertrag so nicht vereinbart worden sind. Aber er erzeugt Druck, er spielt die Schuldkarte aus und diskreditiert die Regierung, in der er selbst sitzt.

Auf dem Wege erzwungenen Verzichts

Abgesehen vom Zustand der Koalition sind die strittigen Ziele des Wirtschaftsministers und das Tempo Wahnsinn. Es klingt kleinteilig-banal, wenn man über den Austausch von Heizungen in Deutschland spricht. Aber es geht eigentlich um einen kompletten systemischen Wechsel, dessen infrastrukturelle und finanzielle Implikationen über viele Jahre enorme Ressourcen beanspruchen werden. In der Umsetzung und den Folgen reden wir über eine Mammutaufgabe und eine finanzielle Zumutung ersten Ranges. Das geplante Gesetz ist ein Schlag gegen die Finanzen von Eigenheimbesitzern, Immobilieneigentümern und letztlich auch Mietern, auf die in der Konsequenz die Investitionskosten umgelegt werden.

Der heizungstechnische Zwangsumbau Deutschlands und die damit einhergehende, zunehmende Verunsicherung der Bürger durch eine erratische Klimagesetzgebung – das ist das vorherrschende Reiz-Reaktions-Klima als Konsequenz grüner Politik-Erklärung, wie es typisch und salonfähig geworden ist. Dabei verstoßen viele der Vorhaben eindeutig gegen sozial-marktwirtschaftliche Gepflogenheiten. Aber egal: Man könnte meinen, dass die Grünen mit ihren planwirtschaftlichen Aktionen und in ihrer Abkehr von der sozialen Marktwirtschaft – die in ihren Augen schlicht nicht klimaneutral werden kann – bewusst in Kauf nehmen, dass das Gros der finanzschwachen Bürger zu Verlierern abgestempelt wird. Wichtig ist zu verstehen, dass die Abkehr von der sozialen Marktwirtschaft hinein in eine postdemokratische, grüne Planwirtschaft ohne Einredemöglichkeiten zu Verwerfungen im gesellschaftlichen Gefüge führen würde. Die Grünen wollen davon nichts wissen.

Auch wenn von großzügigen Zuschüssen und Subventionen die Rede ist: Viele Menschen werden sich die Transformationsaufgaben einfach nicht leisten können. Wer nicht genügend Geld für persönlich finanzierte Klimaneutralität hat, ist kein Adressat des „guten“ grünen Willens. Der finanzschwache Bürger muss arm bleiben, um wenigstens auf dem Wege erzwungenen Verzichts nahezu klimaneutral zu werden, das ist die zynische Folge des klassengesellschaftlichen Dünkels, den die Grünen vor sich hertragen wie eine Monstranz. Da kommt ein Gesetz auf Deutschland zu, auf das sich nur solvente Kunden vorbereiten und eine Branche freuen kann, die jetzt Fabriken baut: Wärmepumpenhersteller. Das gleiche absurde Reiz-Reaktions-System finden wir bei der Frage der Massenmobilität. Wer wird sich in Zukunft E-Autos leisten können? Heizung und Auto: Es riecht nach Enteignung und Klientelbevorzugung.

Pose des Genervten und Geprellten

Das Hinterfragen solcher Politik führt zu weiteren Verunsicherungstatbeständen wie Probleme mit der Umsetzung, der Finanzierung und der generellen Sinnhaftigkeit. Man fühlt sich überrumpelt und überfordert mit kruden Ideologieversatzstücken, die in Gesetze gegossenen werden, wenn grüne Politiker als Vorreiter von Deindustriealisierung, Wohlstandsverlust und beabsichtigter Destabilisierung zum Wohle des Weltklimas auftreten und dabei die Pose von Erleuchteten oder notorischen Besserwissern einnehmen. Robert Habeck, der Wirtschaftsminister, ist so ein janusköpfiger Protagonist. Hinter dem sanften Kinderbuchautor, der den Kleinen gern was erzählt, steckt der notorische Klima-Ideologe, der gern abzählt, wer mitmacht und wer nicht.

Habeck, der es gewohnt ist, dass man ihm – seitens der Leitmedien – einen „wohltuend anderen“, gelasseneren und selbstkritischen Politikstil zuschreibt, gibt sich gern als Erleuchteter. Doch nun fällt er in die Pose des Genervten und Geprellten, der im weinerlichen Gestus tiefer Enttäuschung seiner Unzufriedenheit Luft machen muss – über den mangelnden Fortschritt dessen, was er für die einzig wahre, zukunftsweisende Politik hält und über mangelnden Umsetzungswillen, Missgunst und Taktiererei in der Koalition. Er findet den Zustand der Ampel „nicht ausreichend“. Eine Habeck'sche Ampel, bei der zeitgleich alle Leuchten aufglühen sollen, ist aber auch untauglich.

Und nun kommt das Ärgernis ins Spiel, dass irgendjemand der Bild-Zeitung den unfertigen Gesetzentwurf zur „Heizwende“ zugespielt hat. Warum regt sich Habeck darüber so auf? Ist ein unfertiges Gesetz vor dem Volk, das später damit leben muss, etwa ein größeres Geheimnis als ein fertiges? Die Grünen halten sich doch für die Meister der Transparenz: Wollte Robert Habeck vielleicht dennoch das Gesetz in Corona-Maßnahmen-Manier bis kurz vor Schluss unter der Decke halten, um die Dimension des Vorhabens lang genug zu verschleiern und den Entwurf einer kontraproduktiven Sezierung im Vorfeld zu entziehen?

Habecks gescheitertes Ansinnen

Zu viel Transparenz könnte den Politikzielen der Grünen schaden, das hat der Wirtschaftsminister schon öfter erlebt. Also muss er den Vorfall auf die Ebene der Illoyalität ziehen. Denn er weiß: Die Mehrheit der Deutschen hat diese Politik eigentlich nicht gewählt und hält noch still, vielleicht aus Unwissen um die konkreten Folgen für die persönliche Lebensgestaltung.

Das Wahlvolk hat jedoch ein Anrecht darauf, frühzeitig zu erfahren und zu verstehen, für welche Weltrettungs-Beglückung es künftig zu zahlen hat. Der Souverän hat das Recht – und davor graut es den Grünen – sich dieser Politik gegebenenfalls zu verweigern. Habeck gibt es selbst zu, dass das Gesetz dringend vor dem Ende der Legislatur vollendet und rechtskräftig sein muss. Er ahnt, dass mit der möglichen Abwahl der Grünen auch das Ende der ambitionierten Klimaziele drohen könnte.

Nun wissen wir, dass klimaneutraler Wohlstand einer für Eliten sein wird, und dass das keine gute Nachricht für die Bürger in Deutschland ist. Deshalb ist Habecks gescheitertes Ansinnen, den Gesetzentwurf unter der Decke zu halten, der eigentliche Skandal. Die durchgestochenen Informationen an die Bild sind es nicht. Das war vielmehr eine demokratische Pflicht. Um es mit anderen Worten des Wirtschaftsministers in den Tagesthemen vom 22. März zu sagen: „Eine Regierung, die das Vertrauen verspielt, hat natürlich ihr größtes Pfund verloren.“




Dienstag, 21. März 2023

Weltklimabericht: Nächster Schuss für die Klima-Junkies

von Alexander Schwarz...

Seit der Weltklimarat (IPCC) der UNO gestern seinen neuesten Bericht zum Stand des Klimawandels veröffentlichte, drehen die hiesigen politischen Klimalobbyisten und ihre ferngesteuerten Fußtruppen frei, dankbar über die neue wissenschaftliche "Munition" im Meinungskampf (besser: Pseudoargumente für ihre Rechtfertigungslehre zur Begehung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten). Wie nicht anders zu erwarten, handelt es sich auch bei dem neuesten IPCC-Reportwieder um ein hysterisch-apokalyptisches Konstrukt, der in Weltuntergangsphantasien schwelgt und diktatorische Maßnahmen zu dessen Verhinderung fordert. Natürlich lautet hier das Fazit, der Klimawandel schreite sogar noch viel schneller und schlimmer voran als befürchtet, und somit seien natürlich auch „Tempo und der Umfang der bisherigen Maßnahmen sowie die derzeitigen Pläne unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen“.


Damit die Maßnahmen dagegen - hinter denen sich in Wahrheit Pläne zum wohl folgenschwerste Umbau ganzer Staaten und Gesellschaften verbergen - nicht vergebens erscheinen, wird natürlich auch diesmal wieder der Ausweg der Alternativlosigkeit offen gelassen: Immerhin könne man noch durch eine „tiefgreifende, schnelle und anhaltende Verringerung der Emissionen eine sichtbare Verlangsamung der Erderwärmung“ erreichen. Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen hätten Auswirkungen auf die nächsten Jahrtausende, heißt es im typischen Größenwahn weiter. Zwar geht der Rat davon aus, dass die Erderwärmung das magische und völlig willkürlich festgesetzte Ziel von 1,5 Grad zumindest vorübergehend überschreiten werde, was zu bereits zu unumkehrbaren Folgen wie dem Schmelzen von Gletschern oder dem Anstieg des Meeresspiegels führe; die Welt steuere, trotz aller bisherigen Zusagen zur Reduzierung von Treibhausgasen, auf einen Temperaturanstieg von bis zu 2,6 Grad zu. Jedoch: „Wenn wir jetzt handeln, können wir noch eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle sichern“, beruhigte der Ratsvorsitzende Hoesung Lee.

Wahnhafte Kaffeesatzleserei

So läuft das seit vielen Jahren mit den IPCC-Berichten: Die Uhr steht immer auf fünf Sekunden vor Zwölf, und jedesmal wird mit zunehmend mehr Hysterie und lauteren Rufen nach autoritären Entscheidungen ein Gegensteuern verlangt. So heißt es diesmal, die weltweiten CO2-Emissionen müssten bis 2030 um 48 Prozent gegenüber 2019 sinken, um die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu begrenzen. Bis 2035 müssten die Emissionen dann um 65 Prozent gegenüber 2019 sinken. „Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlbefinden und die Gesundheit des Planeten“, behauptet der Bericht. Bis zu 3,6 Milliarden Menschen würden in Regionen leben, die "besonders starke Folgen des Klimawandels” erleben dürften. Wie üblich bleibt die wahnhafte Kaffeesatzleserei mit Voodoo-Zahlen, die angesichts der extremen Komplexität und unzulänglicher Klimamodelle mit unüberschaubar vielen Variablen völlig phantastisch und arbiträr sind, von offizieller Seite völlig unhinterfragt.

So ließ es sich auch UN-Generalsekretär António Guterres wieder nicht nehmen, in den apokalyptischen Chor einzustimmen: „Die Klima-Zeitbombe tickt. Aber der heutige IPCC-Bericht ist ein Leitfaden zur Entschärfung der Klima-Zeitbombe. Er ist ein Überlebensleitfaden für die Menschheit“, schwafelte er im unerträglichen Pathos. Es brauche einen "Quantensprung bei den Klimaschutzmaßnahmen” wie dem Ausbau grüner Energie. Die Klimabemühungen müssten in jedem Land und in jedem Sektor massiv beschleunigt werden. Die Welt brauche Klimamaßnahmen an allen Fronten, die reichen Staaten müssten Klimaneutralität möglichst schon bis 2040 zu erreichen, forderte er. Mit diesem hanebüchenen und völlig weltfremden Alarmismus will die von globalistischen Köchen eigener Süppchen gelenkte UN erneut einzelne Regierungen zu völlig unrealistischen und ruinösen Einsparungen zwingen, um irgendwelche aus der Luft gegriffenen Fristen und Temperaturziele zu erreichen; in Wahrheit geht es um "Global Governance" und um die übliche Umverteilung im planetaren Maßstab.

Übliche Reaktionen der Sprechpuppen

Wie es soweit kommen konnte, dass sich ein von Lobbygruppen und politischen Partikularinteressen unterwandertes supranationales Gremium zu einer Art Klima-Orakel aufschwingen konnte, wird dereinst Stoff für Historiker sein. Der Weltklimarat maßt sich mittlerweile sogar schon an Prognosen abzugeben, die Jahrtausende (!) in die Zukunft erreichen - und statt kritisch hinterfragt zu werden, wird sein durch und durch unseriöses, da wissenschaftlich grotesk einseitiges Wirken von den Medien natürlich völlig unkritisch weitervermeldet. Ein Hinterfragen der Inhalte und Methoden dieses Berichts findet überhaupt nicht mehr statt. Besonders in Deutschland sind die Reaktionen der üblichen Sprechpuppen wortgleich voraussehbar. Der Bericht mache „mit brutaler Klarheit deutlich, dass wir an dem Ast sägen, auf dem wir als Weltgemeinschaft sitzen. 1,5 Grad sind die Schmerzgrenze des Planeten“, ventilierte die Außenminister-Fehlbesetzung Annalena Baerbock. Und Umweltministerin Steffi Lemke ließ verlauten: „Jedes zusätzliche Zehntelgrad macht es uns schwerer, die Klima-Auswirkungen in einem Ausmaß zu halten, mit dem wir als Gesellschaft und Volkswirtschaft noch umgehen können“.

Da die Anpassung an die Klimakrise Grenzen habe, sei es nötig, den Ausstoß von Treibhausgasen weltweit drastisch zu begrenzen. Die Umweltorganisation "Germanwatch” forderte die Ampel-Koalition auf, „jetzt die notwendigen Beschlüsse für den Umbau des Verkehrs- und Gebäudesystems, für die Beschleunigung des Ausbaus Erneuerbarer und der Energieeffizienz fassen“ und verlangte, sämtliche Investitionen in fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas sofort einstellen.
Selbstreferenzielles System

Und Greenpeace-Vertreter Karsten Smid verlangte, die Ampel-Koalition müsse ihr „lähmendes Hickhack um E-Fuels, Tempolimit und LNG-Überkapazitäten endlich beenden“. Weiter behauptete er: „Wer sich jetzt noch einer kompletten Umstellung auf erneuerbare Energien und einem Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas entgegenstellt, ignoriert die eindringlichen Warnungen der Klimawissenschaft.“ Angesichts der sich beschleunigenden Klimakrise zähle „jeder Tag“. Auch Millionärstöchterchen und Ex-Vielfliegerin Luisa Neubauer und ihre Freunde von „Fridays for Future“ griffen den Bericht begierig als Futter für ihren Fanatismus auf.

Der neue Weltklimabericht ist kein Diskussionsbeitrag, sondern maßt sich an, ex cathedra mit Unfehlbarkeitsanspruch zu sprechen. Er dient damit einem einzigen Zweck: Jede Debatte über alternative Technologien oder den menschlichen Einfluss auf das angeblich bedrohte Klima soll ein für allemal verhindert und jede Forderung der Klimalobby blindwütig durchgesetzt werden. Die Abläufe gleichen längst einem einem selbstreferenziellen System, in dem sich die Profiteure der Klimahysterie gegenseitig die Bälle zuspielen, um damit wiederum immer extremere Forderungen zu erheben. Dass der Weltklimarat keine unabhängige Quelle ist, war früher noch ein Thema und durfte 2010 etwa noch im "Spiegel” thematisiert werden. Mehrere renommierte Wissenschaftler hatten damals eine Reform oder gar die völlige Auflösung des Gremiums gefordert, weil dessen „Struktur und Verfahren das Verfallsdatum überschritten“ hätten.

Verschwundene Himalaya-Gletscher und andere Märchen

Hintergrund dafür war unter anderem eine grotesk falsche Prognose von 2007, wonach die Gletscher im Himalaya bis zum Jahr 2035 verschwunden sein könnten. Eine Quelle für diese Behauptung blieb man schuldig; vermutlich war das Jahr 2350 gemeint? Der damalige Vorsitzende Rajendra Pachauri hatte von einem „bedauerlichen Fehler“ gesprochen, aber jede Entschuldigung abgelehnt. Schließlich wurde der InterAcademy Council (IAC) als Kontrollgremium installiert. Selbst Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, das zu den Haupttreibern der Klimahysterie zählt, hatte damals gefordert: „Wir dürfen uns nicht zu Ersatzpolitikern degradieren lassen." Es sei nicht die Aufgabe des IPCC, politische Empfehlungen auszusprechen. Davon ist 13 Jahre später nichts mehr übrig. Der Rat ist de facto zum politischen Akteur geworden, der politische Forderungen erhebt. Er geriert sich als wissenschaftlich unfehlbares Gremium, das der Lüge von der angeblichen Einigkeit der Wissenschaft zum Thema Klimawandel Vorschub leistet. Eine mediale Kritik findet nicht mehr statt.

Medien wie die BBC oder die „taz“ machen sich heute nur noch darüber Sorgen, dass Regierungen den Rat dahingehend beeinflussen könnten, weniger radikale und absurde Ultimaten zu stellen. Der IPCC wurde von der „taz“ 2021 ernsthaft als „Goldstandard der Klimawissenschaften“ bezeichnet. Damit ist er jeder kritischen Untersuchung enthoben. Um seinen Einfluss zu behalten, macht er sich zum Stichwortgeber für Politiker, Lobbyisten und Klimaterroristen, denen er das vermeintlich wissenschaftliche Feigenblatt für die antidemokratische Durchsetzung ihrer Ziele liefert. Wirklich bemerkenswert ist, dass die "Follow the Science”-Anhänger in Politik und Medien nach wie vor blauäugig und kritiklos solchen Prognosen vertrauen und daraus gravierendste Maßnahmen für die Bevölkerung abzuleiten bereit sind -und das in einer Zeit, da die drei Jahre lang mit ähnlicher Inbrunst verkündeten Prognosen und "gesicherten wissenschaftlichen Fakten" zu Corona und vor allem Impfung als katastrophal falsch entlarvt werden. Man will also weiter belogen werden lügt weiter selbst.




 

Samstag, 18. März 2023

Klima-Apokalyptik: Die Mär vom „99-Prozent”-Konsens der Wissenschaft

von Jason Ford...

Am Donnerstag war Ex-"Linken”-Parteichef Bernd Riexinger bei "Bild TV” zu Gast - und behauptete dort ganz unbekümmert und mit dem Brustton der Überzeugung, dass sich 99 Prozent der Klimaforscher einig wären bezüglich der Klima-Katastrophenszenarien. Ähnliche Totschlag-Pseudoargumente bekommt fast jeder Kritiker der Klima-Hysterie um die Ohren gehauen: Weil es einen faktischen wissenschaftlichen Konsens gäbe, ist jeder sachliche Einwand mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit unwissenschaftlich.

 
Einmal ganz davon abgesehen, dass eine abweichende Ansicht selbst dann nicht falsch sein muss, wenn sie wirklich nur von 1 Prozent aller Wissenschaftler gegen eine Mehrheit von 99 Prozent vertreten würde: Was Riexinger hier erzählt, ist schlichtweg nicht wahr. Entsprechende Studien habe ich schon häufiger auseinandergenommen; Tatsache ist: Der absolut überragende Teil der Klimastudien macht über den menschengemachten Klimawandel gar keine Aussage, wird aber dennoch als Teil des Konsenses gewertet, weil er dieser These nicht explizit widerspricht. Das ist mindestens manipulativ und irreführend.

"Konsens” bezüglich der möglichen Katastrophe besteht vor allem beim Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) um Stefan Rahmstorf, den ich gerne als "Klima-Lauterbach" bezeichne, weil er sich stets an unrealistische Worst-Case-Szenarien klammert. Das PIK erhält wiederum Gelder der üblichen zwielichtigen Stiftungen und NGOs, die auch hinter der "Agora Energiewende” und ähnlich dubiosen Lobbyorganisationen wie "Mercator” und anderen stecken. Aber natürlich gibt es zahlreiche unabhängige und seriösere Wissenschaftler; und folgt man ihnen, so sind ihre Aussagen deutlich weniger alarmistisch.

Kaum Beweise

Bjorn Stevens etwa, der Leiter der Abteilung "Atmosphäre im Erdsystem" am Max-Planck-Institut, erklärt: "Wenn man genau hinschaut, halten die alarmierendsten Geschichten einer wissenschaftlichen Überprüfung oft nicht stand." Und Jochem Marotzke, der Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, sagt: "Mich erschüttert, dass viele junge Menschen denken, sie hätten wegen des Klimawandels über die nächsten 30 Jahre hinaus keine Überlebenschancen. Diese Angst ist komplett unbegründet.” Laut ihm sind die von den Alarmisten stets bemühten "Kipppunkte” zwar grundsätzlich denkbar, aber eben nicht gesichert. Gerade hatte auch die "Welt" zu diesem Thema kritisch berichtet.

Marotzke: "Wir können sie nicht ausschließen, aber wir wissen eigentlich wenig.”
Klimatologe Reto Knutti von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), konstatiert: "Meiner Meinung nach gibt es kaum Beweise dafür, dass der Klimawandel schlimmer ist, als wir dachten, noch dass Bewertungen die Risiken herunterspielen oder dass wir dem Untergang geweiht sind.“ Sein Kollege von der Uni Bern, der Klimatologe Thomas Stocker, stellt fest: Die Klimawissenschaft wisse "noch zu wenig über Kipppunkte, sowohl was die Theorie betrifft als auch die Modelle und die Beobachtungen.”

Wir sehen also: Es gibt im Bereich der Klimawissenschaft keinen Konsens - außer den Konsens, dass man eben nichts genaues weiß.



Montag, 13. März 2023

Angst essen Hirn auf: Helden im Widerstand gegen den Klima-Holocaust

von Daniel Matissek...

Die Historisierung der NS-Herrschaft und des Dritten Reichs wird nicht nur durch das allmähliche Aussterben seiner letzten Zeitzeugen beschleunigt, sondern vor allem durch immer unsäglichere Relativierungen seiner epochalen Greuel: Die schamlose Vereinnahmung dieses Menschheitsverbrechens für tagespolitische und heutige Zwecke wird zunehmend ausgerechnet von der Linken betrieben, die ansonsten ihren “Antifaschismus” wie eine Monstranz vor sich hertragen und hinter jedem Nazi-Vergleich Verharmlosung oder Geschichtsvergessenheit wittern. Konkret geht es um die so geistesgestörte wie zynische Mode von Klima-Aktivisten, das “Verbrechen” des angeblich menschgemachten Klimawandels mit der Barbarei der Nazis auf eine moralische Stufe zu stellen.


Die Bildungsferne, Geschichtslosigkeit und oftmals schiere Dummheit einer verhetzten jüngeren Generation, deren Schulzeit nicht länger von kritischem Denken und Wissensaneignung, sondern von Mitläufertum und ideologietriefender Hirntränke geprägt ist, mag nur ein schwacher Trost oder Erklärung für diese unappetitliche und frustrierende Verstiegenheit sein, mit der vor allem die Klimafanatiker der „Letzten Generation“ von sich reden machen. Tatsächlich begeben sich sogar gestandene Juristen auf dieses ahistorische Glatteis – wie die unfassbare Entgleisung zeigt, zu der sich Gerd Winter, Verteidiger der Sektensprecherin Carla Hinrichs, bei deren Prozess in Berlin hinreißen ließ. Hinrichs steht dort wegen Nötigung aufgrund ihrer Verkehrsblockaden vor Gericht, Winter ist ihr ehemaliger Universitätsprofessor. Im Prozess schleuderte der Anwalt dem Richter folgende Tirade entgegen: „Meine Generation hat ihre Eltern gefragt: Habt ihr den NS-Staat toleriert oder gar unterstützt, oder habt ihr Handlungsspielräume, ihn zu bekämpfen, ausgenutzt? Diese Frage stellt sich neu mit der noch viel größeren Katastrophe, die auf uns zukommt, und sie wird auch Ihnen, Herr Vorsitzender, gestellt werden.“

Geschichtspervertierender Unsinn

Winter bezeichnet die angebliche Klimakrise also allen Ernstes als „größere Katastrophe“ als die Zeit des Nationalsozialismus. Besser lässt sich kaum noch verdeutlichen, welches verheerende Ausmaß von Verblendung die Klimahysterie angenommen hat, als am Beispiel dieser unsäglichen Aussagen eines wohlgemerkt bereits 80-jährigen (!) Professors der Rechtswissenschaften, der schon aufgrund seines Alters und seiner Lebenserfahrung wissen müsste, welch hanebüchenen und geschichtspervertierenden Unsinn er hier zusammenredet. Anna Staroselski, Präsidentin der Jüdischen Studierenden-Union Deutschlands, kritisiert zu Recht empört: “Abgesehen davon, dass die Täterfrage in den Familien über Jahrzehnte totgeschwiegen wurde und in den meisten Fällen bis heute nicht thematisiert wird, ist es entsetzlich, dass der Rechtswissenschaftler Gerd Winter für die Rechtfertigung der Aktionen der Letzten Generation eine Parallele zwischen dem heutigen deutschen Rechtsstaat und dem NS-Regime zieht.“ Weiter sprach Staroselski von einer „widerlichen Obsession, alles mit dem Nationalsozialismus zu vergleichen, um einem bestimmten Thema mehr Gewicht zu verleihen“.

Auch die Universität Bremen, Winters Alma Mater, sah sich zu einer deutlichen Distanzierung von dessen Äußerungen gezwungen und betonte, dass dieser sich „nicht mehr im aktiven Dienst“ befinde. Allerdings scheint eine dienstliche Verbindung durchaus noch zu bestehen: Winter hielt gerade noch im letzten Wintersemester ein Seminar zum Thema Kreislaufwirtschaftsrecht. In seinem angeblichen pro-bono-Nebenjob als Hinrichs Strafverteidiger plädierte er – wenn auch erfolglos – auf Freispruch vom Vorwurf der Nötigung. Dabei stimmte er ebenfalls in den apokalyptischen Duktus seiner Mandantin und ihrer Gesinnungsgenossen ein: „Im Vergleich zu den massiven Klimaschäden, zu deren Verhinderung die Angeklagte beitragen wollte, ist dieser Effekt vernachlässigbar“, äußerte er und meinte damit den angeblich nur „minimalen Störeffekt“, den der Protest im Straßenverkehr gehabt habe, wie er anschließend erläuterte; eine für einen Rechtsprofessor a.D. bemerkenswerte und eigenwillige Interpretation des Rechtstaatsprinzips, in der neuerdings Täter definieren dürfen, welche Schäden ihre Taten überhaupt angerichtet haben oder nicht.

Carla aus Bremen und Jana aus Kassel: Gute versus böse Relativierer

Diesem gefährlichen Nonsens schloss sich das Gericht zum Glück nicht an, wenngleich das Urteil gegen die Klima-Megäre das Gegenteil einer generalpräventiven Abschreckung war: Hinrichs wurde zu einer ridikülen Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 30 Euro verurteilt. Selbst gegen dieses lasche Verlegensheitsurteil hat sie jedoch bereits Berufung angekündigt – kein Wunder, geht es ihr hier doch allein um die maximale öffentliche Ausschlachtung und Stilisierung als “Widerstandskämpferin”. Das ist nämlich der wahre Hintergrund auch von Winters unsäglicher Geschichtsrelativierung: Indem der “Klimawandel” mit dem Holocaust auf eine Stufe gestellt wird, können sich die selbstklebenden Wohlstandskids nämlich praktischerweise in der Tradition von Weißer Rose & Co. sehen. Bezeichnend ist, dass das salonlinke Empörium der Medien hierzu schweigt, während die 22-jährige “Jana aus Kassel” wochenlang mainstreammedial durch den Dreck gezogen wurde, weil sie sich bei einer Corona-Protestaktion mit Sophie Scholl verglichen hatte. Der eine Vergleich ist so absurd wie der andere, doch da es sich bei den Klimaklebern inzwischen um eine bundesweit tätige kriminelle Vereinigung handelt, die zudem noch von Politik und einflussreichen Eliten Ertüchtigung und Unterstützung erfährt, wiegt die perfide Geschichtsrelativierung hier deutlich schwerer.

Dazu passt auch der Fanatismus der “Aktivisten”: Bereits vor dem ersten Gerichtstermin hatte Carla Hinrichs nicht die allergeringste Einsicht gezeigt. „Es war moralisch richtig. Und es ist auch aus juristischer Sicht kein Verhalten, das durch dieses Gericht bestraft werden sollte“, ließ sie in der üblichen selbstgerechten Verblendung verlauten. Nach dem Urteil erklärte sie, allenfalls vor Haftstrafen, am meisten aber vor allem vor der „Klimakatastrophe und ihren Folgen“ Angst zu haben. Beide Sorgen sind aus unterschiedlichen Gründen unrealistisch, doch die hysterische Grundstimmung der Klimabewegung macht ihre eigenen Anhänger keiner rationalen Einsicht mehr zugänglich; um Rainer Werner Fassbender zu paraphrasieren: “Angst essen Hirn auf”. Ein Umdenken ist bei solchen Fanatikern also nicht mehr zu erwarten und die lächerliche Geldstrafe wird ebenfalls nichts zur Verhinderung weiterer Straftaten beitragen. Ganz i Gegenteil kapitulieren bereits die ersten deutschen Städte vor den Forderungen der Klimasekten, um sich deren Terroraktionen zu ersparen. Bei soviel Rückenwind fällt dann auch die NS-Verharmlosung durch schwachsinnige Vergleiche nicht mehr weiter ins Gewicht.




Habeck und Özdemir auf energiepolitischer Geisterfahrt in Südamerika

von Jochen Sommer...

Aktuell fliegen Deutschlands Klima-Mullahs um Robert Habeck wieder mal Langstrecke fürs Klima: Diesmal lassen sie sich in Brasilien von dortigen Lobbyvertreter der Wind- und Solarindustrie das Potential von riesigen Windparks in der Passatwindzone demonstrieren, mit denen künftig "grüner Wasserstoff" nach Deutschland geliefert werden soll. Anschließend geht's weiter nach Kolumbien - will man sich dort über klimaschonenden Koks-Anbau informieren? Die Gastgeber wittern goldene Zeiten: Anscheinend hat man auch in Südamerika von Deutschlands freigiebiger und grenzenloser Bereitschaft gehört, mit Milliardengeldern im Ausland die aus dem Nichts zu errichtende Infrastruktur jeder noch so wolkigen Zukunftstechnologie zu fördern, um die energiepolitische Geisterfahrt im eigenen Land fortsetzen und den Ausstieg aus bewährten, erschwinglichen und verlässlichen Energieträgern voranzutreiben. Derselbe grüne Mist, der bereits in Kanada zum Abschluss erster Abkommen führte, soll nun auch in Brasilien eingefahren werden.

Politiker, so seriös wie ihre Outfits



Wie auch in Deutschland, wo die nachhaltige Zerstörung der heimischen Natur durch Windkraftausbau bereits beschlossene Sache ist, soll nun also mit Segen der wahnhaften deutschen Ampel-Politik auch in Brasilien alles getan werden, um das Land zu "verspargeln”. Dass dabei noch weitaus eindrucksvollere und schätzenswertere Biotope dran glauben müssen, juckt doch die Grünen nicht: Beeindruckt lassen sich Cem Özdemir und Habeck in Belo Horizonte erklären, dass Offshore-Windanlagen theoretisch 100 Gigawatt jährlich produzieren könnten, von denen große Teile in Form "grünen Wasserstoffs” nach Deutschland exportiert werden könnten (sicher nicht klimaneutral, sondern mit schwerölbefeuerten Tankschiffen, Anm. des Heck Tickers).

Tanz ums grüngoldene Kalb

Die Umweltschäden durch einen solchen großflächigen Eingriff entlang der Atlantikküste interessieren dabei ebenso wenig wie das Problem neuer Abhängigkeiten, in diesem Fall von einem hochkorrupten System in Übersee. Habeck und seine Delegation finden aber auch die Windparks im Inland ganz großartig. Anscheinend ist die Regenwaldabholzung hierfür dann plötzlich kein Problem mehr.

Wie grotesk die Vorstellung ist, Deutschland könnte durch windkraftproduzierten Wasserstoff seinen Energiebedarf decken, zeigt die Tatsache, dass alleine nur zur Versorgung der deutschen Stahlindustrie mindestens 10.000 Windräder entstehen müssten, die dauerhaft laufen müssten, um die Elektrolyse von Wasser zur Gewinnung des Energieträgers zu gewährleisten. Die chemische Industrie veranschlagt sogar noch mehr. Von hinten bis vorne ist dieses schauderhafte ideologische Spektakel nicht zu Ende gedacht, doch die deutsche Öffentlichkeit tanzt munter weiter ums grüngoldene Kalb.

Utopische Luftschlösser

Egal, was die Ampel sich in Kanada, Südostasien oder nun Brasilien an utopischen Luftschlössern herbeiphantasiert: In der harten Realität sieht es so aus, dass in Deutschland in wenigen Wochen die letzten drei zuverlässigen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, und in der Praxis dann durch vergleichsweise schmutzige Kohle ausgeglichen werden müssen, die zum einzigen verbleibenden Rettungsanker wird. Über diesen Irrwitz machen sich inzwischen sogar ausländische Medien lustig. Das renommierte "Wall Street Journal“ (WSJ) spottet: "Kohle lässt Deutschlands Lichter an” und verweist unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes darauf, dass der Kohleanteil an der Stromversorgung unter Rot(gelb)grün bereits deutlich angestiegen ist: Von 30,2% im Jahr 2021 auf 33,3% 2022.

Schuld daran war weniger der Ukraine-Krieg als der Hype um erneuerbare Energien „und die Politiker, die sie lieben“, so das WJS. "Allen voran Grünen-Politiker – wie Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck... sind verantwortlich dafür, dass Deutschland wieder mehr Dreckig-Kohle verstromen muss”, bringt es "Bild" auf den Punkt. Und Gitta Connemann, die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und CDU-Bundestagsabgeordnete, sagt: „Die Ampel wird als Klimasünder-Regierung in die Geschichte eingehen. Die Grünen verstromen lieber schmutzige Kohle, als CO2-armen Atomstrom zu nutzen.“ Und demnächst versündigen sie sich auch noch an der unberührten Natur Kanadas und Brasiliens, um ihre Wahnvorstellungen zu exportieren und "grünen Wasserstoff" zu importieren. "So wird Deutschland zum klimapolitischen Schmuddelkind Europas“, befindet Connemann.


Niederländische Bauern protestieren gegen Klima-Totalitarismus und „Green Deal”

von Alexander Schwarz...

Die seit Monaten anhaltenden Bauernproteste in den Niederlanden gegen die autodestruktive Klimapolitik der Regierung haben sich am Wochenende fortgesetzt: Die immer verzweifelteren Landwirte ließen sich auch durch ein im Vorfeld verhängtes Verbot nicht abschrecken. Zahlreiche Trecker, die sich auf dem Weg zu einer Großkundgebung in Den Haag befanden, wurden gestoppt und von der Polizei von der Straße geholt. Die Behörden sahen sich gar zu einer Notverordnung gezwungen, Zugangsstraßen und wichtige Kreuzungen wurden mit Armeefahrzeugen blockiert, die Regierung drohte auch mit dem Einsatz der Streitkräfte, um die Proteste zu verhindern.

 

Offenbar kann man an höchster Stelle nicht begreifen, dass die Bauern nicht tatenlos dabei zusehen, wie ihre Existenz aufgrund irrsinniger Klimaschutzmaßnahmen vernichtet wird. Im Wahn, den Stickstoffausstoß um 50, mancherorts sogar bis zu 95 Prozent zu reduzieren, sollen mindestens 30 Prozent der über 50.000 landwirtschaftlichen Betriebe verschwinden. Die Inhaber werden entschädigt, wenn sie freiwillig aufgeben, müssen sich dann aber verbürgen, nie wieder landwirtschaftlich tätig zu sein - oder der Staat enteignet die Höfe, wenn die Bauern sich dieser brutalen Erpressung nicht fügen. Diese Entwicklung ist Teil des „Green Deals“ der EU, die Landwirte in allen Mitgliedstaaten dazu zwingen will, Ackerflächen einfach brachliegen zu lassen, um den Ausstoß von Stickstoff herunterzufahren.

"Ministerium für Stickstoff"

Die niederländische Regierung von Premierminister Mark Rutte hat dazu in ihrem ideologischen Wahn tatsächlich ein "Ministerium für Natur und Stickstoff” eingeführt, das von der Umweltministerin Christianne van der Wal geleitet wird. Van der Wal hatte den Bauern, deren Existenz sie vernichtet, bereits im letzten Jahr lakonisch mitgeteilt: „Leider stößt die Landwirtschaft sehr viel Stickstoff aus. Sie haben sehr viel getan, aber das reicht bedauerlicherweise nicht.“ Dass die Agrarwirtschaft ihres Landes 2022 Waren im Wert von über 100 Milliarden Euro ins Ausland exportierte und somit ein beträchtlicher volkswirtschaftlicher Grundpfeiler bedroht ist, stört sie nicht.

Die protestierenden Bauern erhielten Unterstützung von Farmern der USA, die sich mit ihnen solidarisierten. Vom Deutschen Bauernverband war nichts zu den Protesten zu vernehmen; dafür kamen allerdings Wasserwerfer aus Deutschland angerollt, die dort unter anderem dabei halfen, gegen den zeitgleich in den Niederlanden stattfinden Protest der Klimasekte „Extinction Rebellion“ vorzugehen. Man würde sich wünschen, dass sie in der Heimat für den gleichen Zweck verwendet würden. Zumindest besteht in den Niederlanden noch ein Rest von Hoffnung auf eine andere Politik: Bei den Regionalwahlen am Mittwoch dieser Woche, die auch über die Zusammensetzung der Ersten Kammer des Parlaments entscheiden, drohen der Regierung heftige Verluste. An einem der Protest-Traktoren war ein Plakat angebracht, das die katastrophalen Auswirkungen des Klimawahns, nicht nur in den Niederlanden, auf den Punkt brachte: „Erst wenn der letzte Landwirt, Handwerker und Arbeiter zugrunde reguliert wurde, wird man feststellen, dass Freitagsschwänzer, Youtuber und Politiker nichts Lebensnotwendiges herstellen.“



Mittwoch, 8. März 2023

Widersprüchliche Gutachten: Was bringt ein Tempolimit fürs Klima?

von Thomas Heck...

Jedes Jahr erscheint wieder die Diskussion ums Tempolimit in den Medien. Das Thema ist einfach nicht totzukriegen. Ich selbst fahre heute eher gemütlich über Autobahnen, habe aber auch beruflich oder privat nicht mehr so weite Strecken zurückzulegen. Der Rest ist dem Alter geschuldet. Und dem Benzinpreis. Es gab da aber auch andere Zeiten. Dennoch bin ich selbst heute gegen ein Tempolimit. Fast. Denn gegen ein Tempolimit von 250 km/h hätte ich nichts einzuwenden, würde uns das doch vielleicht vom rasenden Touristenfahrer befreien, der gerne Deutschlands gut ausgebautes Autobahnnetz dafür mißbraucht, einen Ferrari oder Lamborghini mit 350 km/ über die Autobahn zu jagen, was ja auch erlaubt ist, aber gemeingefährlich. Ansonsten sind deutsche Autobahnen die bundesweit sichersten Strassen mit den wenigsten Verkehrsunfällen, Verkehrstoten und Verletzten. Und was ist mit dem Klima?


Die Begrenzung auf 120 km/h auf Autobahnen würde erhebliche Mengen an CO₂ einsparen, sagt das Umweltbundesamt. Gutachter der FDP kommen zu einem anderen Ergebnis. Wer hat recht?

Dieser Streit war vorprogrammiert. Schon lange gibt es in Deutschland eine hitzige Debatte über ein Tempolimit auf Autobahnen, wie es in allen anderen europäischen Ländern existiert. Ein Argument dafür sind die möglichen Einsparungen an Treibhausgas-Emissionen.

Das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte dazu im Januar ein Gutachten. Ein allgemeines Tempolimit von 120 km/h auf deutschen Autobahnen würde demnach jährlich 6,7 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Zum Vergleich: Das gesamte Verkehrsaufkommen samt Bahn verursacht rund 150 Millionen Tonnen.

Daraufhin beauftragte die FDP-Bundestagsfraktion eine eigene Analyse. Deren Autoren kamen zu einem weit geringeren Wert von lediglich 1,1 Millionen Tonnen. Das Gegen-Gutachten, über dessen Ergebnis zunächst die „Bild“ berichtete, liegt dem Tagesspiegel vor.


Drei Fachleute, die an keiner der beiden Arbeiten beteiligt waren, haben sich die Papiere im Detail angesehen und die Unterschiede für den Tagesspiegel kommentiert. Teilweise halten sie Kritikpunkte der FDP-Gutachter für diskussionswürdig, alle bescheinigen dem UBA-Gutachten aber eine gute Methodik und Aussagekraft. Zwei der drei befragten Gutachter kommen zu dem Schluss, dass die Wahrheit zwischen den beiden ermittelten Werten liegen könnte.

Das Gutachten des UBA wurde von Verkehrswissenschaftlern der Universitäten in Stuttgart und Graz verfasst. Beteiligt war außerdem die PTV Transport Consult GmbH, ein Unternehmen aus Karlsruhe, das unter anderem Simulationssoftware entwickelt. Die Auswirkung eines Tempolimits ist nur Aspekt in dem 361 Seiten langen Dokument. Das viel kürzere FDP-Gutachten verfassten Alexander Eisenkopf von der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen und Andreas Knorr von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer.Woher kommen die Daten?

Um zu verstehen, wie es zu der großen Diskrepanz in den Ergebnissen kommen kann, muss man zunächst wissen, wie solche Werte überhaupt ermittelt werden. Unbestritten verbrauchen alle Fahrzeuge bei sehr hohen Geschwindigkeiten überproportional viel Kraftstoff, da der Luftwiderstand mit dem Tempo exponentiell ansteigt. Entsprechend mehr Treibhausgase werden dabei in die Luft geblasen.



Komplizierter ist die Frage, wie stark man diese Emissionen durch ein allgemeines Tempolimit reduzieren könnte. Die UBA-Gutachter haben zunächst reale Daten des Navigationsdienstleisters TomTom analysiert und ermittelt, wie schnell die verschiedenen Autos auf Strecken mit und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung fahren. Zudem kann man errechnen, wie sich dadurch je nach Autotyp und Verkehrssituation der Kraftstoffverbrauch verändert. Diese Daten entnahmen die Gutachter dem „Handbuch für Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs“ (HBEFA), einer öffentlichen Datenbank, die von sechs europäischen Ländern finanziert und betrieben wird.

Die Daten gaben die Forscher dann in eine Modellierung ein, mit der man das Verhalten von Millionen Fahrzeugen unter verschiedenen Bedingungen simulieren kann – auf über 13.000 Kilometern Autobahn.


Hier setzt die erste Kritik der FDP-Gutachter an: Die komplexe Modellierung sei nicht nachvollziehbar, das Ergebnis daher nicht reproduzierbar. Dem stimmen die vom Tagesspiegel befragten Experten im Prinzip zu, halten dies aber für kaum vermeidbar. Michael Krail vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung sagt: „Das Modell, das die UBA-Gutachter benutzt haben, ist State-of-the Art, und ohne solche Modellierung geht es nun einmal nicht.“

Krail ist Stellvertretender Leiter des „Competence Center Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme“ und arbeitet seit 20 Jahren selbst mit ähnlichen Verkehrsmodellierungen. Er hält es gerade für eine Stärke des UBA-Gutachtens, dass ein besonders leistungsfähiges Netzwerkmodell eingesetzt wurde, entsprechend seien die ermittelten Werte verlässlicher als die aus früheren Gutachten.“ Krail fügt hinzu: „Das FDP-Gutachten lässt nicht erkennen, dass es sich auf eine ähnliche Modellierung stützt.“

Sehr ähnlich urteilt auch Wolfgang Schade. Der Wirtschaftsingenieur und promovierte Volkswirt leitet die Denkfabrik M-Five, die bei nachhaltigen Mobilitätskonzepten berät. Sein Urteil: „Das UBA-Gutachten beruht auf einer ausgereiften Modellierung.“
Wer nutzt TomTom?

Michael Krail findet die Kritik auch im Detail wenig nachvollziehbar. Die FDP-Gutachter bemängeln beispielsweise die Tatsache, dass die UBA-Fachleute Daten der TomTom-Navigation ausgewertet haben, die nur 15 Prozent der Verkehrsteilnehmer nutzen. Diese, so die Kritik, würden häufiger in hochpreisigen Autos eingesetzt werden, die im Schnitt überdurchschnittlich schnell fahren. Der Effekt eines Tempolimits werde so überschätzt. „Im Gegenteil“, sagt Krail, „eine Stichprobe, die 15 Prozent aller Fahrzeuge ausmacht, ist weit besser als alles, was es zuvor gab.“

4,5 Millionen Tonnen würden laut UBA eingespart, weil die Autos im Schnitt weniger schnell fahren und dadurch weniger Sprit verbrauchen. Weitere 1,3 Millionen Tonnen errechnen sich aus „Routenwahleffekten“: Manche Autofahrer wählen kürzere Routen über Landstraßen, wenn sie auf der Autobahn nicht mehr unbegrenzt schnell fahren dürfen. Dazu kommen dann noch 0,9 Tonnen durch sogenannte „Nachfrageeffekte“: Wer nicht mehr unbeschränkt aufs Gaspedal treten darf, steigt manchmal auf den Zug um oder verzichtet gleich ganz auf die Fahrt.

Weg von der Autobahn

Beides, geänderte Routenwahl und Nachfrage, wollen die FDP-Gutachter überhaupt nicht gelten lassen, da solche Annahmen zu spekulativ seien. Dem widerspricht Wolfgang Schade: Das sogenannte „Vier-Stufen-Modell“, nach dem Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung nicht nur langsamer fahren, sondern auch andere Routen und Verkehrsmittel wählen, sei „eine etablierte, verlässliche Methode“.

„Fahrtkosten und Fahrzeit entscheiden über die Wahl des Verkehrsmittels, das beobachten wir schon seit Jahrzehnten“, sagt auch Michael Krail. Und gerade in Zeiten, in denen sich Menschen zunehmend von Navigationssystemen leiten ließen, würden sie je nach Rahmenbedingungen unterschiedliche Routen wählen.


Auch Thomas Grube vom Institut für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich hält das UBA-Gutachten grundsätzlich für belastbar. Der promovierte Maschinenbauingenieur, der die Forschungsgruppe „Verkehrstechniken und zukünftige Mobilität“ leitet, sieht allerdings kritische Stellen, die einer weiteren Analyse bedürfen. Zudem würden die Ergebnisse und Schlussfolgerungen für das Jahr 2018 gelten. „Die Corona-Pandemie sowie die gestiegenen Kraftstoffpreise könnten inzwischen zu einem geänderten Geschwindigkeitsverhalten geführt haben.“

Letztlich, so sagt Grube, lässt sich das in der UBA-Studie ermittelte Ergebnis vielleicht als eine maximal mögliche Reduktion interpretieren. Das Ergebnis des FDP-Gutachtens sei sicher deutlich zu gering.

Michael Krail urteilt: „Die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte, weil auch die Wirkung des Tempolimits sich über die Zeit verringert.“

Der genaue Wert der CO₂-Einsparung ist allerdings ohnehin nur eines der Kernargumente des FDP-Gutachtens. Ein allgemeines Tempolimit, so argumentieren Eisenkopf und Knorr, erzeuge einen Zeitverlust bei den Autofahrern und daher einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden. Deutschland Einwohner würden durch Tempo 120 auf den Autobahnen im Schnitt 24 Sekunden Zeit am Tag verlieren, was sich auf einen jährlichen Zeitverlust von 202 Millionen Stunden summieren würde.

Dieser Zeitverlust, sowohl bei geschäftlichen als auch bei privaten Fahrten, erzeuge Kosten von jährlich 5,2 Milliarden Euro, errechnen die FDP-Gutachter. Selbst wenn man von den laut UBA eingesparten 6,7 Millionen Tonnen CO₂ ausginge, hätte man für jede Tonne 390 Euro ausgeben – fünfmal so viel als es nach den aktuellen Preisen des Zertifikatshandels in Europa notwendig wäre.

Diese Argumentation wird von allen befragten Experten zurückgewiesen. „Es ist empirisch nachweisbar, dass kleine Zeitveränderungen von drei bis fünf Minuten von den Menschen gar nicht wahrgenommen werden“, sagt Wolfgang Schade. Er bezweifelt, ob man mit so wenig gewonnener Zeit überhaupt etwas anfangen könne. „Umgekehrt ist zu hinterfragen, ob durch verlorene Zeiten im Sekundenbereich wirklich ein Schaden entsteht.“

Zudem habe der Vergleich mit den CO₂-Zertifikaten einen Haken: Die FDP-Gutachter argumentierten mit einem Zertifikatspreis, in dem der Verkehr noch gar nicht enthalten ist. Weil es hier viele schwieriger ist als im Energie- und Industriesektor, die Emissionen zu senken, läge ein aussagekräftiger Vergleichspreis weit über dem aktuellen Wert. Auch Thomas Grube überzeugt die Rechnung der FDP-Gutachter nicht. „Ob ich mich eine halbe Minute pro Tag früher oder später auf den Weg zur Arbeit mache, fällt für mich beispielsweise nicht ins Gewicht. Eine ungeplante Staustunde hingegen schon“. Ein Tempolimit würde zu einer Harmonisierung des Verkehrsflusses führen und Reisezeiten insgesamt verringern helfen. Das beträfe dann auch den Wirtschaftsverkehr – mit einer unmittelbaren Kostenreduzierung.


Bei allen Gesprächen mit den Fachleuten wird eine Sorge deutlich: Der Verkehrssektor hinkt den Zielen, die 2019 mit dem Klimaschutzgesetz festgeschrieben wurden, erheblich hinterher. Nachdem die Emissionen im ersten Jahr der Pandemie gesunken waren, lagen sie seither wieder deutlich über den Werten, die für einen Klimaschutz wären.

„Das Tempolimit auf Autobahnen wäre eines der wenigen kurzfristig wirksamen Instrumente, welches aber über die Zeit, wenn in 2030 dann 15 Millionen vollelektrische PKWs in Deutschland fahren, an Wirksamkeit verliert“, sagt Wolfgang Schade. Kurzfristig wirksame Instrumente könnten seiner Ansicht nach auch temporär eingeführt werden. „Beispielsweise könnte man ein Tempolimit auf Autobahnen für die Dauer von drei Jahren einführen und dann überprüfen, ob in 2026 andere Instrumente, wie die Elektrifizierung von PKW und LKW, stärker zum Klimaschutz beitragen.“

Um den vorgeschriebenen Pfad der CO₂-Reduzierung zu erreichen, bräuchte man sicherlich ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Sogar dann, wenn der Effekt jeweils gering wäre.


Klimakiller Hund, Katze, Maus???

von Thomas Heck...

In Zeiten wo kaum ein Tag vergeht, wo nicht wieder eine mediale Sau in Sachen Klima durch die Straßen getrieben wird, ist es umso wichtiger, Untersuchungen mit gesundem Menschenverstand zu hinterfragen. Habecks Ministerium hatte ja kürzlich ein Gutachten veröffentlicht, wonach die Schäden durch Folgen des Klimawandels auf 900 Mrd. Euro veranschlagt werden. Dieses Gutachten wurde bereits fachlich zerlegt. Gleiches beim Gutachten über die Klimaschädlichkeit von Haustieren. Das Fazit: Nur grobe Schätzungen, meist Übertreibungen bis Unwahrheiten. Ideologisch motiviert.


Ein Schweizer Unternehmen hat die Ökobilanzen verschiedener Haustiere untersucht. Dazu zählen etwa Fütterung, Behausung und Anschaffungen für das Tier. Besonders schlecht ist demnach die Umweltbilanz von Pferden. Die Haltung eines Pferds über ein Jahr entspreche der Umweltbelastung einer 21.500 Kilometer langen Autofahrt. Im Vergleich zum allgemeinen Konsum haben Haustiere nur einen kleinen Anteil an der Klimabilanz. Zudem hat ihre Haltung auch gesundheitliche Vorteile.

Der Buchtitel provoziert: "Ist es an der Zeit, den Hund zu essen?", im englischen Original: "Time to eat the dog?" Die beiden neuseeländischen Autoren Brenda und Robert Vale berechnen darin, ein Hund verursache schlimmere Umweltauswirkungen als ein Pkw. Seit diesem 2009 veröffentlichten Buch gerieten die Vierbeiner immer wieder unter Beschuss. Die These von der Ökokatastrophe Hund (und Katze) wurde von vielen Medien aufgegriffen und verbreitet, so erst kürzlich in der Schweizer Zeitung Blick unter dem Titel: "Lumpi ist ein Sauhund". Dort heißt es: "Gefühlsmäßig gelten Lumpi und Kitty als putzige Familienmitglieder, doch ihr ökologischer Pfoten- oder Tatzenabdruck gleicht eher dem eines großen Autos."

Stimmt das? Und wie steht es um die Umweltbilanz anderer Tierarten? "Wir haben gemerkt, dass es für Haustiere bisher noch keine wirklich gründliche Ökobilanz gab", sagt Niels Jungbluth, Geschäftsführer von ESU-Services, einem Unternehmen, das sich auf Ökobilanzierung spezialisiert hat. "Nun haben wir das für einige ausgewählte Tierarten untersucht."

Vergleich mit Autofahrten

In der Studie wurden alle relevanten Einflüsse auf die Umweltbilanz erfasst, darunter die Fütterung, die Behausung, Fäkalien, Pkw-Fahrten zum Gassigehen oder zum Tierarzt sowie Anschaffungen für und rund um das Haustier. Zum Einsatz kam die Methode der ökologischen Knappheit, bei der die verschiedenen Umweltbelastungen der Einfachheit halber in einem Indikator zusammengefasst werden, den Umweltbelastungspunkten (UBP). Zur Veranschaulichung haben die Studienautoren die Resultate mit der Umweltbelastung einer Autofahrt verglichen.

Von den betrachteten Haustieren wiesen Pferde die mit Abstand schlechteste Umweltbilanz auf. Die Haltung eines Pferdes über ein Jahr hinweg entspricht gemäß den Berechnungen von Jungbluth und seiner Mitarbeiterin Jasmin Annaheim der Umweltbelastung einer 21.500 Kilometer langen Autofahrt. Das ist deutlich mehr als ein durchschnittliches Fahrzeug in Deutschland pro Jahr zurücklegt (gut 13.000 Kilometer). Die Ökobilanz eines Hundes entspricht einer jährlichen Autofahrleistung von 3.700 Kilometern. Der Buchtitel "Time to eat the dog?" gebe somit ein falsches Bild der Situation wieder, sagt Jungbluth. Bei einer Katze entspricht die Umweltbelastung 1.400 jährlichen Fahrkilometern. Zudem verbuchen zwei Kaninchen, elf Ziervögel oder 100 Zierfische etwa die Umweltbilanz einer Katze.

Generell steigt die Umweltbelastung mit der Größe des Haustiers. Große Tiere fressen und trinken mehr. Günstig ist es natürlich, wenn mehrere Personen, etwa eine Familie, das Tier gemeinsam halten. Das verbessert die Pro-Kopf-Bilanz. Die Studie zeigt auch, dass die Art der Haltung sowie das Futter einen markanten Einfluss auf die Umweltbelastung haben kann. "Es ist zwar nicht zu erwarten, dass ein Pferd bei optimal umweltfreundlicher Haltung auf das Niveau eines Hundes kommt", sagt Annaheim. "Aber werden anstelle von Stroh als Streu lokale Hobelspäne verwendet, sinkt die Umweltbelastung immerhin um fast 30 Prozent."

"Artgerechte Rohfütterung" für Hunde ist besonders schädlich fürs Klima

Bei Hunden besteht das normale Futter vorwiegend aus Nebenprodukten und Schlachtabfällen. "Daher ist das normale Hundefutter keine so große Belastung für die Umwelt", sagt Jungbluth. Wer seinem Hund jedoch Luxusnahrung vorsetzt, verschlechtert die Umweltbilanz teils massiv, etwa wenn der Vierbeiner biologisch artgerechte Rohfütterung (BARF) erhält. Bei BARF besteht das Futter zu 75 Prozent aus tierischen Bestandteilen, ein Großteil davon ist hochwertiges Fleisch. "Diese Ernährung kann die Umweltbelastung eines Hundes beinahe verdreifachen", sagt Jungbluth. Dann wäre der Hund nahezu auf dem Niveau eines Pkw.

Am Beispiel der Schweiz hat Jungbluth errechnet, dass alle Haustiere zusammen nur gut ein Prozent der totalen durch Konsum verursachten Umweltbelastung ausmachen. "Mobilität, Ernährung und Wohnen sind nach wie vor die Hauptthemen." In Deutschland dürften die Dinge ähnlich liegen.

Was eine Ökobilanz jedoch nicht erfassen kann, sind die vielfältigen, mitunter ebenfalls ökologisch relevanten Vorteile, welche mit der Haltung eines Haustieres einhergehen können: die regelmäßige Bewegung des Halters an der frischen Luft oder eine Senkung des Blutdrucks sowie der Herzfrequenz dank der beruhigenden Wirkung tierischer Lebensbegleiter.