Sonntag, 19. Juni 2022

Schöner wohnen in New York: EU gönnt sich neuen Palazzo um 20 Millionen Euro

von Thomas Heck...

Während die Bürger mittlerweile jeden Euro 2x umdrehen müssen, will Uschi von der Leyen für 20 Mio. Euro ein 11-Zimmer-Edel-Quartier in New York kaufen, damit die EU-Bürokratie bei ihren Reisen auch komfortabel genug untergebracht ist. Denn die EU und Flinten-Uschi sind Weltmeister. Weltmeister im Steuergeld verbrennen.

First things first: Ukraine-Krieg, Energiekrise, EZB-Chaos und Mega-Inflation können warten, jetzt kauft die EU-Bürokratie einmal eine schöne Bleibe für die Ausflüge von Brüssel nach New York – um 20 Millionen Euro unseres Steuergelds wird an der Upper East Side geshoppt, die Ledertapeten des Quartiers sind von Ralph Lauren.


Europas Pöbel muss zwar jetzt ein bisserl sparen – die diplomatische Vertretung der Europäischen Union, das European External Action Service (EEAS), fühlt sich von der aktuellen Wirtschaftskrise und etwaigen Gedanken um eine Vorbildwirkung unbelastet: Wie das Magazin “Politico” jetzt aufgedeckt hat, will die EU-Bürokratie ein 11-Zimmer-Quartier an der 138 East 65th Street im New Yorker Edel-Stadtteil Upper East Side ankaufen – mit 20 Millionen Euro Steuergeld.

Das feine Häuschen wurde eben um sieben Millionen Euro renoviert und sieht recht schmuck aus: Zum nahen Central Park sind es nur wenige Gehminuten, die Lage des neuen EU-Quartiers könnte nicht besser gewählt werden.


Auch im Inneren werden sich die EU-Diplomaten vermutlich bei ihren Besuchen wohlfühlen: Die Ledertapete für das Speisezimmer hat Ralph Lauren designed. Und vor dem Eingang wurden eben schneeschmelzende Fliesen neu verlegt, damit die Budapester und Manolo Blahniks der EU-Delegationen im Winter nicht leiden. Ein Hit soll auch der mit feinstem Leder austapezierte Fahrstuhl sein.

Der Kauf der Liegenschaft 138 East 65th St. sein ein “sicheres Investment” meinen die EU-Vertreter: Die Immobilienpreise würden weiter steigen, die 20 Millionen Euro seien gut veranlagt.


Ob alle EU-Bürger, die mit ihrem Steuergeld diesen Kauf finanzieren, so denken, dürfte fraglich sein: Generell könnte auch darüber diskutiert werden, ob die EU-Führung einen 11-Zimmer-Palazzo in einem der besten Stadtteile New Yorks ankaufen muss.

Und natürlich ist alles auch eine Frage der Zeit und der Optik: Während ukrainische Soldaten in dreckigen Schützengräben auf die flehentlich erbetenen Munitions- und Waffenlieferungen der EU warten, und Russland einem europäischen Land nach dem anderen die Gas-Versorgung abdreht, könnte die Schöner-Wohnen-Aktion der Brüsseler Politik-Bonzen in New York doch etwas kritisch gesehen werden.





Samstag, 18. Juni 2022

Ein Buch, das Alice Schwarzer lesen sollte...

von Thomas Heck...

Die Ukraine kämpft weiter um ihr Überleben, kämpft gegen Massenerschießungen von Zivilisten, Vergewaltigungen, gegen das faschistische Unrechtssystem Putins, dass vom Kommunismus so weit entfernt ist, wie man nur entfernt sein kann. Unterdessen macht sich in Europa und insbesondere in Deutschland eine gewisse Kriegsmüdigkeit breit, was umso erstaunlicher ist, sind doch die Auswirkungen des Krieges für uns nur im Geldbeutel spürbar. Das reicht dem Deutschen schon, um sich vor Putin in den Staub zu werfen. So fließt weiter Gas nach Deutschland, sofern Putin es will und er nicht doch diese Karte im Machtpoker ausspielt.

Dann wollen wir doch mal sehen, wie es um das deutsche Wort steht, denn nach dem Ukraine-Besuch hat unser werter Bundeskanzler ja mit eigenen Augen gesehen, was passiert, wenn russische Truppen angreifen. Und wie steht es um die anderen Putin-Unterstützer, allen voran Alice Schwarzer, die der Ukraine schwere Waffen verweigern will, was so erbärmlich feige und widerlich ist, als hätte man den Juden im Warschauer Ghetto Waffenlieferungen und Unterstützung verweigert? Diese werden wohl ihre Meinung nicht ändern, ist doch die Angst um die eigene mickrige Existenz wichtiger, als das Leid der Menschen in der Ukraine. Für solche Mitbürger kann man sich nur schämen. Sie würden sich auch nicht an der Verteidigung unseres Landes beteiligen. Ganz im Gegenteil, betreiben sie doch das Spiel des Angreifers, sie sind die 5. Kolonne Moskaus und waren es vermutlich schon immer.

Was Russland so treibt, beschreibt der Journalist Stanislav Aseyev, der 2 ½ Jahre im Dobass in russischer Haft war. Die Tagesschau würde sagen, wir können diese Bericht nicht bestätigen. Die massakrierten ukrainischen Zivilisten von Budscha können nicht mehr sprechen und von ihrem Leid berichten. Wir dürfen sie nicht vergessen. Es ist unsere moralische Pflicht, der Ukraine zu helfen wo es nur geht. Auch wenn manche es nervt. Deal with it...

Freitag, 17. Juni 2022

Ein deutscher Schwindelanfall...

von Fabian Nicolay...

Deutschlands Räderwerk ist in Unwucht geraten. Es läuft schon einige Zeit nicht mehr rund. Jetzt macht sich zunehmend Unzufriedenheit breit und jede Menge Angst – vor einer Zukunft mit Inflation und sozialem Abstieg, vor Depression, gesellschaftlicher Bedrohung und Krieg. Die Angst vor Knappheit und Einschränkung, vor Verlust von Sicherheit, Arbeit und Wohlstand sitzt bereits tief in den Köpfen. Sie verschreckt zudem die Menschen mit der drohenden Verwandlung in einen Klimastaat, Umverteilungsstaat, Überwachungsstaat, gescheiterten Staat, einen durch-digitalisierten, totalen Staat – mit Ideen und Ideologien, die nicht dem Erhalt, sondern der Transformation des als überkommen betrachteten Gemeinwesens und Gemeinsinns dienen sollen. Man regiert wieder voll von oben nach unten.


Und manch ein Bürger hat schon Angst vor der Meinung anderer. Man hat sie ihm systematisch eingeredet: Die Freiheit der anderen als Bedrohung des sozialen Friedens ist ja schon als „Narrativ“ gesellschaftsfähig. Anscheinend macht die Demokratie an sich schon Angst, als Garant von Freiheiten, derer sich frei zu bedienen, vielen schon als anrüchig gilt. Also wird die Demokratie in Frage gestellt, nicht expressis verbis, sondern indirekt, quasi selbstkritisch im Ego-Imperativ, räsonierend und heuchlerisch im Gewande der moralischen Bedenkenträger. Geradezu von solchen Menschen wird die Demokratie malträtiert, die sie zu schützen vorgeben. Es ist nämlich „ihre“ Demokratie, aus der sie so gern andere ausschließen. 

Die Unwucht fängt dort an, wo sie eigentlich ausgewuchtet gehört: im Parlament und der Regierung, bei den „Volksvertretern“. Fehlentscheidungen, Zaudern, Aussitzen, Ignorieren, ideologische statt rationale Politikmotive, Anmaßung, Bevormundung, Wirklichkeitsverweigerung. Dabei wird der Misthaufen immer höher und fängt im Innern an zu schwelen.

Das Hinwenden zum Noch-mehr-vom-Selben: Gesetze und Verordnungen zur Schurigelei und Einhegung des Bürgers, Paragrafen-Dschungel, Verwaltungsorgien, hermetische Systeme, aus denen keiner schlau wird, aus denen es kein Entkommen gibt. Sie beschleunigen den Tod des freien Unternehmertums: Wirtschaftlichkeit und Gewinnorientierung sind plötzlich unmoralische Kriterien des letzten Jahrtausends, stattdessen gibt es Regulierung, Einmischung, Generalverdacht, Datenschutz, „Compliance“. Und, und, und. Gesinnungsstaatliche Subventionen, Klientelpolitik, Lobbyismus und Intransparenz sind die Folgen einer massiven Einmischung in die Prozesse des freien Marktes: So steigt die Staatsquote unaufhörlich zum Wohle derer, die verwalten oder die Hand aufhalten.

Der Staat und seine Verwaltungen nehmen immer mehr Formen von Selbstzweck an. Deshalb neigen sie zur Dysfunktionalität. Bürger bekommen keine Termine, Leistungen des Staats benötigen Monate zur Erfüllung, Genehmigungen werden verschleppt, es wird Sorgfaltspflichten nicht nachgekommen. Überlastung ist das Zauberwort, mit dem die interne, planerische Unfähigkeit und strukturelle Fehlentscheidungen einer externen Ursache zugeschoben werden. Die herbeigeredete corona-bedingte Überlastung des Gesundheitssystems beispielsweise war nicht von massenhaft intensiv-medizinisch zu behandelnden Covid-Kranken verursacht, sondern von Sparkommissaren aus dem Gesundheitsministerium angelegt worden. Aber das Zauberwort „Überlastung“ bemäntelt ideal den wahren Charakter des Problems.

Obrigkeitsgestus, Scheiß-Egal-Haltung, Arroganz und Verachtung für die Sorgen der „kleinen Leute“ sind symptomatisch. Es zeigt sich eine zunehmende Vertuschungs-Mechanik bei staatlichem Missmanagement – am Beispiel der gerade massiv zu Tage tretenden Impfschäden am besten abzulesen – die von staatlicher Seite weder aktiv beantwortet, oder dokumentiert, noch aufgearbeitet werden. Das sind die Komponenten eines „failed state“, auf dessen abschüssiger Piste wir uns bereits befinden.

Deutschlands Misere ist größtenteils selbst verschuldet. „Man“ hat es nicht mehr im Griff, zu komplex ist die Problemlage, man ist mit erdrutschartigen Verschiebungen konfrontiert, die Jahrzehnte gepflegte Gewissheiten nun einfach überrollen. Und da man gewohnt ist, ideologisch statt pragmatisch an die Sache heranzugehen, versucht man es mit geliehenem Geld und kleinen, nicht durchdachten Zuwendungen an den „wunden Volkskörper“. Das „Neun-Euro-Ticket“ und das sogenannte „Entlastungspaket“, also die Benzinpreisregulierung durch Steuersenkung, sollen den Unmut der Bürger abmildern, zeigen aber, dass den Politikern nur kurzgedachte Marktregulation einfällt. Man muss erwähnen, dass diese Eingriffe deshalb notwendig erscheinen, weil sie von der Politik selbst verursacht worden sind. So wird der Misthaufen nicht abgetragen, sondern mit Schulden und Effekten in die falsche Richtung höher gemacht.

Dazu kommt eine verzerrtes Selbstbild, gepaart mit einem moralistisch hochgejubelten Anspruchsdenken und den daraus erwachsenden sozialen, ökologischen und ökonomischen Utopien. Sie stehen im krassen Gegensatz zu der kleinkrämerischen Verwaltungshysterie, der Inkompetenz der „ausführenden Organe“ und dem Mangel an Realitätssinn – leider auch im gesinnungsgeformten Bürgertum. Der Staatsapparat ist ein fetter Kuckuck im Nest des Bürgertums, dessen Brutpaar den Brummer nun bis zur völligen Erschöpfung füttern muss.

Nun ufert die Staatsquote aus. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen den Staatsausgaben und dem Bruttoinlandsprodukt. Man kann sagen, dass diese Zahl angibt, was Regierung, Behörden und Beamte ausgeben, und was die Bürger durch Arbeit und Mehrwertschöpfung erwirtschaften. Je höher die Staatsquote ist, umso mehr haben jene Leute ausgegeben, die von Steuern und Abgaben der Bürger und Unternehmen leben. „Bei einer Staatsquote von 50 Prozent beginnt der Sozialismus“, hat einmal Helmut Kohl gesagt. Wenn wir ihm glauben wollen, sind wir heute schon mittendrin im Sozialismus. 

Die Verwaltungskosten und Beamtengehälter, Investitionen, Sozialleistungen und Subventionen, quasi alle Kosten des bundesrepublikanischen Betriebs auf der einen und die Einnahmen aus der Arbeit der Bürger auf der anderen Seite ergeben also die Staatsquote – zugegebenermaßen eine recht biegsame Zahl je nach Zählmethode. Sie ist in den letzten zwei Jahren auf fast 52 Prozent gestiegen, 2015 lag sie noch knapp unter 44 Prozent. 

Die gesellschaftliche Unwucht, die Ängste der Deutschen, ihre Staatsgläubigkeit und ihre Politikferne zugleich, der zunehmende Selbstzweck des „Apparats“, genährt von einer bedenklichen Staatsquote und der Arroganz des Obrigkeitsstaates, sind keine guten Anzeichen für die Zukunft des Landes. Immer deutlicher tritt hervor, dass der Bundesrepublik Deutschland ein historisch gewachsenes Identitätsproblem zu schaffen macht, das sich in Selbstüberschätzung und Mittelmaß manifestiert. Man will sich zwar immer wieder zum Exempel von Exzellenz selbst erheben, aber man taugt gar nicht dazu. Die Deutschen attestieren sich selbst gerade nur Schwäche und getrübte Wahrnehmung. Zu wenig, um irgend etwas zu gelten.

Unsere Eliten sind im festen Glauben, dass das Haarige, in das sie sich verbissen haben, eine vorübergehende Phase schwieriger Umstände ist – aber es ist der eigene Schwanz. Sie drehen sich um sich selbst, ein egomanisches Schleudertrauma hat sie ergriffen, ein Schwindelanfall. Sie haben das Ganze aus den Augen verloren im Vertigo ihrer Selbstüberschätzung.





Donnerstag, 16. Juni 2022

Mit zweierlei Maß: Wenn Gewalt plötzlich nicht so schlimm ist

von Mirjam Lübke...

Mein Klagelied ist kein Neues, aber immer wieder aktuell: Deutschland hat ein Neutralitätsproblem, wenn es um die Einstufung von Worten und Taten geht. Wer auf der "richtigen" Seite steht, darf von Gewalt gegen Menschen und Sachen träumen, beleidigend, sexistisch und rassistisch werden, man wird es ihm nachsehen oder lediglich milden Tadel üben: "Natürlich ist Gewalt abzulehnen, aber..." - an dieser Stelle kann der Satz beliebig fortgesetzt werden. 


Der "Aktivist" - schon die Wortwahl verharmlost - wollte nur verzweifelt auf den Klimawandel aufmerksam machen, deshalb klebte er seinen Hintern auf die Straße und bremste Arbeitnehmer und eventuell einen Krankenwagen aus. Die "rechte Gefahr" stürzt Antifanten und Antifantösen derart in Seelennot, nur der Steinwurf in die nächste Fensterscheibe kann ihn von seinen Qualen befreien. Und der "Mann", der in einer beliebigen deutschen Einkaufszone sein Messer schwingt, hat in seiner Heimat gewiss Furchtbarstes erlebt oder kann sich aufgrund seiner Mentalität einfach nicht an den Anblick von arbeitenden Frauen ohne Vollverschleierung gewöhnen. Da muss man doch Verständnis haben! Wer sein Gutmenschen-Diplom mit Auszeichnung bestanden hat, verzeiht sogar Opfer in der eigenen Familie, jetzt nur keinen Hass! 

Wenn also Luisa Neubauer über das Sprengen von Pipelines nachdenkt, ist es gewiss nur die Sorge um die Eisbären, die sie dabei umtreibt, nicht etwa ideologische Enthemmung. Auch wenn ich nicht glaube, dass sie tatsächlich schon mit Hilfe eines aus dem Internet heruntergeladenen Bombenbauplans konkret zu Werke schreiten will - bei ihren Mitaktivisten bin ich mir nicht so sicher - so erstaunt doch die Freimütigkeit, mit der sie darüber spricht. Nun gut, in ihrem Alter hatte ich ebenfalls einige radikalfeministische Ideen, zum Glück gab es noch kein Internet, welches sie dokumentiert hätte. Der eigentliche Skandal ist dann auch nicht Neubauers Äußerung, sondern die Gelassenheit, mit der die Medien darauf reagieren. Mit viel Gegenwind hat sie nicht zu rechnen - auch wenn so eine zerstörte Pipeline letztlich keinen einzigen Eisbären rettet, dafür aber manche wirtschaftliche Existenz vernichtet. Keine Reißleine für Luisa! Die Möchtegern-Revoluzzer in den Redaktionen träumen vielleicht selbst davon, mal etwas in die Luft zu jagen und bringen deshalb sehr viel Verständnis auf. 

"Die dürfen alles - und wir nix!", mag zwar ein wenig nach Selbstmitleid klingen, hat aber dennoch einen wahren Kern. Denn während sich verschiedene, kleine, aber mit einer Lobby im Rücken kämpfende Gruppen immer größere Freiräume verschaffen, wird der Meinungsfreiheit ihrer Kritiker langsam aber sicher der Hahn zugedreht. Eine künftige Generation von "Aktivisten" wächst heran, die es als selbstverständlich erachtet, vollkommen freie Bahn für ihre Gesetzesverstöße zu haben. Ob Kampf für das Klima oder gegen Rassismus, jegliche Kurskorrektur wird mit der moralischen Dampfwalze eingeebnet. Ein Betrieb, der seine Produktionsprozesse weiterlaufen ließe, ohne sie hin und wieder einer Prüfung zu unterziehen, würde bald Verluste einfahren. Unsere Aktivisten jedoch sind meist auskömmlich aus Spenden von NGOs oder gar staatlichen Fördergeldern versorgt und müssen auf nichts Rücksicht nehmen - der Laden läuft auch so. 

Meinungsfreiheit ist in Deutschland zu einem Luxus geworden, den man sich mittlerweile auch finanziell leisten können muss. Ein Netzwerk von Denunzianten steht bereit, um Menschen bei ihren Arbeitgebern anzuschwärzen, ihnen den akademischen Ruf zu zerstören oder sie als Gewalttäter hochzustilisieren, sollten sie auch nur ansatzweise in einer Telegram-Gruppe verbal auf den Tisch hauen. Der Satz "Ich könnte ihn erwürgen!", der früher einfach aussagte, auf jemanden stinkwütend zu sein, kann einen heute zum Terroristen werden lassen - auch wenn man nur ein Ventil für die eigene Wut brauchte. Sogar diese Emotion ist nicht mehr erwünscht, wenn sie nicht etwa den Klimawandel betrifft. Es ist ein Element totalitaristischer Systeme, Wut nur auf ausgewählte Feinde zuzulassen, ansonsten gilt der Leitspruch: "Don't worry, be happy!" Auch wenn einem die Inflation wortwörtlich die Wurst vom Brot zieht - das sind die Härten, auf die uns Robert Habeck einstimmt. 

Der Eisbär, das seelische Wohlbefinden der Transfrau auf dem Klo oder der furchtbare Alltagsrassismus - der offenbar so grauenvoll ist, dass ihn sich eine Menge Migranten mal aus nächster Nähe ansehen möchten - das sind Probleme, auf die unsere Luisas die einzig richtige Antwort zu wissen glauben - da darf man schon einmal die Methoden eines heiligen Krieges anwenden. Es ist allerdings dreist, uns dies als "lebendige Demokratie" zu verkaufen. Aber der Politik kann das nur recht sein, hat sie doch derzeit alle Hände voll zu tun, um die Löcher zu stopfen, die sie selbst durch den Lockdown und die Energiewende aufgerissen hat.

Sogar der "Sozialdienst" soll nun wieder verpflichtend werden, was so schlecht nicht wäre, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Anmutung von Verzweiflung hat - man denke nur an den Pflegenotstand. Die jungen Menschen sollen sich auch für ökologische Projekte anmelden können. Eine gute Idee: Luisa Neubauer und ihre Freundinnen könnten wir eine Weile zu einer Forschungsstation in der Arktis schicken. Ohne Handy natürlich, das stört die Messgeräte. Und dann geht es ab zum Zählen der Eisbären. Die stellen keine kritischen Fragen und fahren keine SUV - das sind echte Ökos. Allerdings werden sie sich wohl weigern, sich mit dem Hintern aus Protest auf ihre Eisschollen zu kleben. Da muss sie dann durch, unsere Luisa.


Dienstag, 14. Juni 2022

Manchmal kommen sie wieder!

von Mirjam Lübke...

Corona hat mittlerweile etwas mit dem deutschen Fernsehen gemein: Die jahreszeitlichen Wiederholungen. Kein Weihnachten ohne den "Kleinen Lord" und kein Frühsommer ohne die Warnung vor der Corona-Herbstwelle. Dann doch lieber Ceddy und sein granteliger Großvater - da erwartet mich wenigstens kein Bußgeld, wenn ich mich dem Programm entziehe. Man könnte meinen, die Deutschen hätten es mittlerweile satt, sich ängstigen zu lassen - und das trifft bei vielen sicherlich auch zu. Aber einige halten dem Virus unerschütterlich die Treue - im Jahr drei nach der Apokalypse verhalten sie sich, als hätten sie vorher nichts anderes gekannt. Und selbst jene, welche vorher gern über "die Idioten da oben" schimpften, die "von nichts eine Ahnung haben", hängen an den Verordnungen wie Kate Winslet an ihrem rettenden Holzbrett nach dem Untergang der Titanic. "Gebt uns die Maskenpflicht zurück, oder wir werden alle sterben!" - die Kristallkugel von Karl Lauterbach hat gesprochen, im Herbst kommt die nächste Supermutante!



Mit treuen Anhängern der Corona-Maßnahmen zu diskutieren, fühlt sich an, wie in einer Drehtür festzuhängen: Immer wenn man gerade glaubt, ins Innere vorgedrungen zu sein, saugt einen die Tür wieder ein und man wird mit Schwung Richtung Ausgang befördert. Ein tapferer Drehtüren-Bekämpfer gibt so schnell natürlich nicht auf, aber nach dem gefühlt tausendstem Versuch möchte man nur noch die Axt nehmen und sich gewaltsam Zutritt verschaffen. Was wir als anständige Menschen selbstverständlich nicht tun werden, denn Träume von der Zerstörung fremden Eigentums stehen hierzulande nur Luisa Neubauer - Pipelines! - und anderen politisch korrekten Aktivisten zu. 

Also drücke ich mich sicherheitshalber etwas sanfter aus. Obwohl mich heute wieder eine Mischung aus abgrundtiefer Verzweiflung und rasender Wut packte: Ein Bekannter, der meine Meinung zum Maßnahmen-Zirkus nach unzähligen Diskussionen mittlerweile kennen müsste, berichtete mir am Telefon mit stolzgeschwellter Brust, er habe heute im Bus ein paar Jugendliche ohne Maske so richtig zur Schnecke gemacht, es sei schließlich furchtbar, wie viele "asoziale W..." unterwegs seien. 

"Sag mal", fragte ich scheinheilig, "du bist doch geimpft, geboostert, gechippt, entwurmt und gepudert. Außerdem hast du eine FFP2-Maske auf. Wovor hast du denn noch Angst?"

"Ja, dass ich mich anstecke!"

"Du meinst also, nachdem du alles getan hast, was angeblich gegen Ansteckung hilft, könntest du dich trotzdem noch anstecken, nur, weil ein anderer keine Maske trägt?"

Es folgte die deutscheste aller deutschen Antworten: "Das ist so Vorschrift, und wenn ich mich daran halte, müssen es die anderen auch tun!"

Hannah Arendt, hilf! Da ist also jemand durchaus Argumenten gegenüber aufgeschlossen, was die Wirksamkeit der Maßnahmen betrifft, hält sich aber trotzdem daran, weil eine Vorschrift dazu existiert. Und nicht nur das, wenn er wider besseres Wissen mitmacht, haben das auch alle anderen zu tun. "Die" - damit sind die "Bild" und die "Tagesschau" gemeint - sagen es so, also wird sofort die mobile Infanterie gerufen, wenn jemand keine Maske trägt. Im Zug trage ich sie notgedrungen auch, weil ich keinen Ärger will, aber wenn ich jemanden "oben ohne" sehe, würde ich den Teufel tun, denjenigen anzuschwärzen. Dieser Drang, andere "auf Linie" zu bringen, war mir schon immer suspekt, vor allem, wenn durch das "Fehlverhalten" niemand zu Schaden kommt. 

Nachdem der Krieg in der Ukraine langsam zur Routine in den deutschen Medien geworden ist - heute hat mich das Wort "Atomwaffen" nur ganz kurz zusammenzucken lassen - nimmt Corona nun wieder an Fahrt auf. Die Affenpocken erwiesen sich medial als wenig durchschlagkräftig, vor allem, nachdem trotz politisch korrekter Berichterstattung durchdrang, dass die Risikogruppe nur in einer bestimmten Szene zu finden ist. Wenn es juckt und brennt, kommt das derzeit auch nicht von jenen Affenpocken, sondern von einer Gürtelrose, die sich verdächtig viele Menschen im Moment zuziehen. Weshalb auch verdächtig oft für eine entsprechende Impfung geworben wird. 

In Thüringen verschickte das Gesundheitsministerium gerade 1,3 Millionen Briefe an die Bürger, um diese noch einmal zur Impfung zu locken. Eigentlich hätte das Schreiben schon vor einigen Monaten verschickt werden sollen, aber es gelang dem Ministerium nicht, genügend Briefumschläge aufzutreiben - allein das wirkt schon abstrus. Das Schreiben selbst wurde nicht aktualisiert, es versichert selbstverständlich, wie harmlos das alles sei und wie gut für die allgemeine Gesundheit. Zwar existieren Datenerhebungen, die etwas anderes aussagen, aber wozu unnütze Warnungen verschicken, wenn man die Impfung anpreisen will wie saures Bier?

Wer sich in Deutschland ein solides Bild von den Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe verschaffen will, braucht die Findigkeit eines in Ehren ergrauten Trüffelschweins und gute Englischkenntnisse - denn fündig wird man vor allem in ausländischen Datenbanken. Zwar werden auch in den USA die Impfstoffe weiterhin als sicher angepriesen, gleichzeitig aber auch die Bürger aufgefordert, alle Nebenwirkungen zu melden, damit sich die Behörden ein Lagebild machen können. Es gibt auch Anweisungen, was man im Notfall tun kann. Als in Israel die ersten Fälle von Herzmuskelentzündungen bekannt wurden, begann sofort ein Forschungsteam mit der Analyse. 

In Deutschland ist es ziemlich schwierig, eine solche Meldung zu machen, schwieriger jedenfalls als jemanden wegen eines Maßnahmen-Verstoßes bei der Polizei anzuzeigen. Auch wenn die Medien mittlerweile über Bürger berichten, die sich mit ihren Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen fühlen, ploppt sofort ein "Experte" auf, der erklärt, es handele sich um Einbildung. Das hat er offenbar durch Handauflegen herausgefunden. Die sogenannten "Faktenchecker" tuten ins selbe Horn. 

Warum ist unser Land so wissenschaftsfeindlich geworden? Nur am Einfluss von "Big Pharma" und Bill Gates kann es nicht liegen, obwohl letzterer fleißig an den "Spiegel" gespendet hat. Wie man an der misslungenen Energiewende sieht, kann unsere Politik etwas durchaus im europäischen Alleingang an die Wand fahren. Im Rest der Welt kehrt langsam wieder Vernunft ein, auch wenn es viel zu lange dauert. Spontan fällt mir nur ein Land ein, welches ähnlich autoritär verfährt: China. Das mögen deutsche Politiker schließlich auch wegen seines Sozialpunktesystems. Wollen wir hoffen, dass wir uns nicht auch eines Tages darin wiederfinden - dann kommt tatsächlich die mobile Infanterie, wenn einem mal die Maske verrutscht.



Montag, 13. Juni 2022

Gesundheitsminister günstig abzugeben, kaum Gebrauchsspuren vorhanden

von Mirjam Lübke...

Ist es nicht schön? Unser Gesundheitsminister sorgt sich um das Klinikwesen in der Ukraine. Hatte in besagtem Hospital gerade eine russische Bombe eingeschlagen? Nein, Herr Lauterbach saß in einem defekten Aufzug fest. So etwas würde in deutschen Kliniken natürlich niemals vorkommen, denn diese sind allesamt in einem hervorragenden Zustand: Helle Zweibettzimmer mit eigenem Bad, köstliche, gesunde Mahlzeiten und stets verfügbares Pflegepersonal sind Standard. Zumindest glaubt das wohl Karl Lauterbach. Im "besten Deutschland aller Zeiten" müsste doch auch die medizinische Versorgung hervorragend funktionieren, oder? 



Die Realität sieht leider anders aus, denn auch deutsche Krankenhäuser könnten dringend etwas Zuwendung gebrauchen. Wir erinnern uns: Trotz Corona-Panikmache wurden die Kliniken weiter durch Prämien ermuntert, Intensivbetten abzubauen - mehrere Tausend fielen dem Sparprogramm zum Opfer, während Maßnahmen-Kritikern ein schlechtes Gewissen eingepflanzt wurde: Ihr seid schuld, wenn Patienten abgewiesen werden müssen! Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Intensivpflegern blieben aus. 

Dann beglückte uns die Bundesregierung - ebenfalls auf Betreiben von Lauterbach und seinem Panik-Orchester - mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, begründet mit dem Schutz der Patienten, was angesichts der trotzdem noch vorhandenen Übertragbarkeit des Corona-Virus eine einigermaßen sinnfreie Vorschrift darstellt. Schon wieder wurde Pflegepersonal, das teilweise schon jahrzehntelange Diensterfahrung hatte, vor den Kopf gestoßen oder gleich vor die Tür gesetzt. Wer es geschafft hat, seinen Job auch ohne Impfung zu behalten, darf nun auch noch mit Bußgeldern rechnen. 

Hat man jemals von einer Besuchstour des Ministers in deutschen Krankenhäusern gehört? Vielleicht habe ich die Meldung nur übersehen, aber besonderes Interesse scheint mir Herr Lauterbach nicht an den hiesigen Zuständen zu haben. Er fürchtet sich wohl vor der Realität. Wenn er in den letzten Monaten eine Klinik betrat, dann ausschließlich für Impfwerbung, auch für Kinder. Die mussten tapfer in die Kamera lächeln, während Lauterbach die Impfnadel in ihrem Arm versenkte. 

Es gilt als unfein, eine Neiddebatte anzufachen, aber ist es wirklich so unverständlich, dem Minister erst einmal die Instandhaltung unseres eigenen Gesundheitswesens abzuverlangen? Es geht dabei nicht nur um den Pflegenotstand, sondern auch um den Zustand der Gebäude im allgemeinen. Mich würde es nicht wundern, wenn für Kassenpatienten bald wieder große Schlafsäle eingerichtet werden, wie ich sie als Kind noch bei Krankenhausbesuchen gesehen habe - und dann bringt am besten noch die Verwandtschaft das Essen mit und wäscht die Bettlägerigen. 

Sogar das kommt schon vor, weil es an Pflegepersonal fehlt: Älteren, eventuell schon dementen Menschen stellt man rasch das Essenstablett hin und holt es voll wieder ab - die Schwestern haben einfach keine Zeit, sich zu den Kranken zu setzen. Notwendige Medikamente werden dann oft auch nicht eingenommen. In meinem Erwachsenenleben hatte ich zum Glück nur zwei etwas größere Operationen, einmal 1998, dann noch einmal 2019 - es war ein Unterschied wie Tag und Nacht.
1998 gingen meine Schilddrüse und ich getrennte Wege, weil sich darin Unheil zusammenbraute. 

Operationen sind natürlich nie ein Vergnügen, aber der Chirurg machte seine Sache gut, es blieb keine Heiserkeit zurück. Weil bei der OP der Hals überstreckt wird, um die Narbe kleinzuhalten, kam an den Folgetagen täglich eine Physiotherapeutin vorbei, um sich um die Schultern meiner Mitpatientin und mir zu kümmern. Auch an die Nachtschwestern habe ich eine gute Erinnerung, sie hatten immer ein offenes Ohr, wenn wir uns Sorgen um unsere Laborergebnisse machten. 

2019 - in einem anderen Krankenhaus - wurde ich einen Teil meiner Ohrspeicheldrüse los - wieder ein Tumor, und ich dachte nur "Wenn das so weitergeht, müssen die meinen Hals bald mit Holzwolle ausstopfen!" Der Chirurg leistete auch in diesem Fall gute Arbeit - bis auf ein leichtes Taubheitsgefühl ist nichts zurückgeblieben. Diesmal gab es allerdings keine Physiotherapie, stattdessen einen Zettel mit Übungen zur Mundgymnastik. Das Pflegepersonal musste man mit dem Lasso einfangen, nicht, weil es nicht arbeitete, sondern unter enormem Stress stand. Für die gesamte Station standen lediglich vier Toiletten zur Verfügung - und das Essen schmeckte nicht nur schlecht, sondern bestand aus winzigen Portionen. Früher gab es noch die Möglichkeit, sich etwas mehr zu bestellen, heute dient die Verpflegung wohl nur noch dazu, den Patienten so lange am Leben zu erhalten, bis man ihn entlassen kann. Da ich nach dieser OP am Kopf aussah wie eine Mischung aus dem Fluch der Mumie und etwas von Viktor Frankenstein Zusammengebasteltes, verzichtete ich dann auch auf den Gang in die Cafeteria, um keine allgemeine Panik auszulösen. Kurzum: Die Situation hatte sich gegenüber 1998 deutlich verschlechtert. 

Hätte ich doch mal ein Selfie davon gemacht, mit mir im Ramses-Mumien-Look, dann könnte ich es heute an Lauterbach weitersenden. Um ihm einen ordentlichen Schrecken einzujagen. Denn: Die stationäre Versorgung hat nicht nur keine Fortschritte gemacht, sondern sie ist kaputt gespart worden. Und das nicht erst seit Corona. Es könnte Karl Lauterbach durchaus auch hier passieren, in einem Aufzug steckenzubleiben, wenn er denn einen gefunden hat, der funktioniert. "Seht her, euch geht's doch noch gut!", scheint er uns sagen zu wollen. Wie Eltern, die ihren Kindern das Eis verweigern, weil "die Kinder in Afrika auch keins haben."

Nur, dass wir für diese Versorgung jährlich mehr bezahlen - das ist ein Geschäft, bei dem wir ordentlich über den Tisch gezogen werden. Vielleicht denkt unser Gesundheitsminister darüber einmal nach, wenn er das nächste Mal irgendwo festsitzt.



Samstag, 11. Juni 2022

Von der Damensauna zum Würstchengrill...

von Mirjam Lübke...

In der Damenumkleide und der nicht gemischten Sauna sind die meisten Frauen doch lieber unter sich. Zwar kritisieren wir uns auch untereinander äußerst gnadenlos, aber ab einem gewissen Alter lässt das wieder nach. Dann will man weder Speckröllchen noch Orangenhaut vor dem anderen Geschlecht zur Schau stellen. Zudem gibt es - die Älteren werden sich noch erinnern - etwas, was sich "Schamgefühl" nennt. Nicht jedem liegt FKK, es ist manchmal schon unangenehm genug, sich vor anderen, wildfremden Frauen ausziehen zu müssen.



Umgekehrt möchte ich auch nicht von jedem alles sehen oder hören - dabei geht es um persönliche Grenzen, die jeder Mensch hat. Im Wartezimmer meines Arztes mag ich keine detaillierte Beschreibung der letzten Darm-OP einer Mitpatientin hören, genauso wenig muss es sein, dass jemand in der Straßenbahn seine erotischen Erlebnisse für alle anderen deutlich vernehmbar ausbreitet. In mancher Alt-68er Kommune wurden die WG-Türen ausgehängt, weil die Bewohner keine Geheimnisse voreinander haben durften - da gab es noch nicht einmal eine Intimsphäre auf der Toilette. Und nein, ich möchte auch nicht unbedingt wissen, welchem Geschlecht jemand tagesaktuell angehören mag. Mir ist vollkommen schleierhaft, wie man es in der Sauna mit Perücke aushalten kann, aber wer unbedingt darauf besteht, kann auch eine gemischte "Shvitz" - so heißt Sauna passend auf Jiddisch - aufsuchen und unter seinen künstlichen Haaren langsam gar gekocht werden. Aber das gibt den selbsterklärten Damen offenbar nicht den gleichen Kick. Seltsam: Ich habe noch nie vom umgekehrten Fall gehört, einer Frau, die sich selbst als Mann deklariert, um sich unter nackte Herren zu mischen. Scheinbar sind Frauen in diesen Dingen zurückhaltender - auch wenn wir uns selbstverständlich auch an ästhetisch ansprechenden Herren erfreuen können. 

Es hat schon einen Grund, warum bestimmte Bereiche nach Geschlechtern getrennt sind - und auf die Trennung dieser Bereiche streng geachtet wird. Und jetzt soll das per Absichtserklärung ausgehebelt werden? Das hätten sich die pubertierenden Jungs aus "Eis am Stiel" nicht besser ausdenken können: Endlich müssten sie sich nicht mehr um ein kleines Loch in der Wand drängen, um einen Blick ins Himmelreich zu ergattern. Spätestens nach diesem Vergleich werden mir Gender-Aktivisten vorwerfen, "transphob" zu sein, denn mein Instinkt sagt: Hier ist was faul. Nicht immer, aber oft genug, um auf der Hut zu sein.

Auch wenn man sicherlich nicht jedem, der sich zur Frau erklärt, finstere Absichten unterstellen kann, so ist es einfach ein mulmiges Gefühl, nichtsahnend unter der Damendusche des örtlichen Schwimmbads zu stehen und eine verdächtige Wölbung im unteren Bereich des Badeanzugs der Duschnachbarin zu entdecken. Warum sind diese Empfindungen von Frauen plötzlich so zweitrangig geworden? In der Öffentlichkeit wird schließlich derzeit viel über sexuellen Missbrauch gesprochen, der fängt aber nicht erst an, wenn einem Mädchen oder einer Frau physische Gewalt angetan wird, sondern mit jenen Grenzüberschreitungen, welche aktuell unter dem Deckmantel der Toleranz der Gesellschaft aufgezwungen werden. 

Persönlich habe ich kein Problem damit, wenn eine Transfrau die Damentoilette benutzen will - noch gibt es dort Kabinen, die vor unerwünschten Blicken schützen. Aber was mich so stutzig macht, ist der unbedingte Wunsch, Zugang zu Orten zu bekommen, an denen es keinen Blickschutz gibt. Warum bestehen Transfrauen wie Tessa Ganserer in ihrer aktuellen Promo-Aktion "Splitterfasernackt" so darauf, ihr noch vorhandenes männliches Geschlechtsteil in einer weiblichen Runde zu zeigen? Was wollen sie dort? Tabus brechen, einfach mal schauen oder sich heimlich an der Naivität ihrer Umwelt erfreuen, die inzwischen selbst glaubt, dieses Verhalten akzeptieren zu müssen? 

Gerade Mädchen in der Pubertät werden damit in Verlegenheit gestürzt - diese Empfindung muss respektiert werden. Alles andere ist keine Aufklärung - wie man uns weismachen will - sondern einfach nur Belästigung. Der Exhibitionist muss sich heute einfach nur zur Frau erklären - und schon wird er unangreifbar - alles andere wäre schließlich "transphob". Es ist nicht einzusehen, warum das Bedürfnis von Frauen, eigene Räume für sich zu haben, hinter den Empfindsamkeiten einiger Weniger zurückstehen muss, die sich den Zugang durch moralischen Druck erzwingen wollen. 

Es geht nicht darum, einem Menschen den ernsthaften Wunsch zu verweigern, sein Geschlecht zu wechseln. Früher war das ein langwieriger, psychisch belastender Prozess. Das kann man respektieren, auch weil es nicht das Ergebnis einer Laune oder Mode ist, sondern lange durchdacht. Dies betrifft darüber hinaus auch nur einen kleinen Teil unserer Gesellschaft. Schaut man sich allerdings die Medienpräsenz von Männern mit Frauenperücken an, könnte man meinen, morgen schon würden Millionen Deutsche ihr Geschlecht wechseln wollen (wenn sie sich einmal für eins entschieden haben). Dafür werden neue Formulare gedruckt, "Aufklärungsfilme" schon im Kinderprogramm gezeigt und Gesetze geändert, die nur eine Handvoll Bürger betreffen. 

Es ist letztlich der große Aufruhr, der um die Sache gemacht wird, der letztlich auch den wirklich Betroffenen schadet, die den "Hype" nur mitmachen, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen. Als was möchte Tessa Ganserer wohl in die Annalen des Bundestags eingehen? Als eine der wenigen Grünen, die den Mut hatten, gegen die Impfpflicht zu stimmen, oder als Mann in der Damensauna? Eigentlich sollte es in diesem Fall leicht sein, eine Entscheidung zu treffen.


Und der Terror geht weiter...

von Thomas Heck...

Deutschland ist das Land des Terrors geworden. Es vergeht kein Tag mehr, wo nicht irgendwelche "Einzeltäter", meist migrantischen Ursprungs, Gegenstände des Alltags benutzen, um Mitbürger ins Jenseits zu befördern. Da gibt es dann Taten, die seitens der Politik und der gleichgeschalteten Medien nicht mehr verschwiegen werden können, wie die Amokfahrt eines "29jährigen Deutsch-Armeniers", der auf den Videos eher wie ein 50Jähriger aussah und der nach 21 Straftaten dennoch vor 10 Jahren eingebürgert wurde. Einer der nach 15 Jahren Deutschland einen Dolmetscher benötigte, um eine Tat zu erklären, die man mit normalen Menschenverstand nicht erklären kann. 


Die Politik, Polizei und Medien beeilten sich, sichtlich erleichtert das Nichtvorliegens eines islamistischen Terroranschlags zu vermelden. Es ist ja auch eine Frage des Geldes, denn Terroropfern stehen Gelder zu, auf die Opfer von Berlin lange werden warten müssen. Ob jedoch nicht eine gehörige Mitverantwortung eines Staates vorliegt, der einen Serienstraftäter ohne Sprachkenntnisse und ohne geregeltes Einkommen nicht etwa abschiebt, um den Steuerzahler zu schützen, sondern diesen auch noch einbürgert, steht außerhalb der Diskussion. Jedenfalls habe ich diesbezüglich in den Gazetten wenig vernommen.

Was auffällt, ist eine hilflose Polizei und Politik, die den Ereignissen nicht mehr Herr werden. Da kommt der verwirrte Einzelpass zur rechten Zeit. Achselzuckend verkündet man, gegen den können man eh nichts machen, um die Diskussion schnell auf noch mehr Poller, Tempolimits und Fahrverbotszone zu lenken. Die ganz "schlaue" taz in Berlin brachte sogar einen Tempobegrenzer ins Spiel. Genial. Warum nicht gleich Haltverbote vor allen Banken, damit Bankräuber ihre Fluchtfahrzeuge dort nicht abstellen können? Warum ist man da nicht früher drauf gekommen. Auf die Idee, einfach keine bekloppten Arschlöcher mehr ins Land zu lassen, kommt offensichtlich niemand.
Und es war ja auch nicht der einzige Fall der vergangenen Woche, denn gestern war ein besonders blutiger Tag. In der Tagesschau werden Sie davon nichts hören, doch in den lokalen Nachrichten und in den Sozialen Medien lässt sich nichts verheimlichen. Doch bevor die Taten aufgeklärt sind, wird das übliche Mantra verbreitet: Es hat nichts mit Flüchtlingen zu tun, es hat nichts mit dem Islam zu tun, es ist ein bedauerlicher Einzelfall, es ist ein verwirrter Einzeltäter, Deutsche machen das auch, wir tun zu wenig für die Integration, ein paar Tote und/oder Schwerverletzte sind ein geringer Preis für die kulturelle Bereicherung, die Tat dürfe nicht instrumentalisiert werden und, ganz wichtig, wir müssen den Kampf gegen Rechts verstärken, denn es gibt in dem besten Deutschland aller Zeiten nur zwei Gruppen von Tätern: Verwirrte Einzeltäter und Rechtsextreme. 

Was passierte die Woche denn noch? Hier ein Auszug: 
  • In Esslingen sticht ein Mann vor einer Grundschule auf eine ältere Frau und ein 7jähriges Kind ein. Keinerlei Hinweise auf die Herkunft des Täters.
  • In Hamm stürmt ein Mann in eine Vorlesung und sticht wahllos auf Berufsschüler ein. Drei Schwerverletzte. Er sticht einer Lehrerin in die Brust, sie ist später verstorben. Schnelldiagnose: Paranoide Schizophrenie. Keinerlei Hinweise auf die Herkunft des Täters.
  • In München schubst ein Somalier eine 63jährige Frau im Bahnhof ins Gleisbett vor einen einfahrenden Zug. Sie kann sich knapp retten.
  • In Freiburg sticht ein Mann einen anderen Mann nach einer verbalen Auseinandersetzung ab und verletzt in schwer. Keinerlei Hinweise auf die Herkunft des Täters.
  • In Bremerhaven schießt ein Mann mit einer Armbrust auf eine Schulmitarbeiterin. Keinerlei Hinweise auf die Herkunft des Täters.
  • Am Gardasee ziehen Tausenden nordafrikanische Migranten plündert und vergewaltigend durch Dörfer. Lautstarkes Schweigen in unseren Medien. 
  • In Berlin greift ein Mann seine Ex mit einem Hammer an.
  • In Nagold tötet ein 27Jähriger eine 25Jährige mit mehreren, für sich genommen tödlichen Verletzungen in einer Wohnung. Fragen zur Staatsbürgerschaft werden mit dem Hinweis auf den Schutz personenbezogener Daten nicht beantwortet.
  • In Langenfeld, NRW, belästigt ein arabisch aussehender Mann eine Frau in einem Zugabteil. Nach dem Aussteigen stach er auf einen der Frau zur Hilfe geeilten Helfer ein.
  • Ein 34Jähriger ist in Leipzig auf offener Strasse von zwei unbekannten "jungen Männern"erschlagen worden. 
  • In Mannheim rast ein Mann in einer Gruppe Fahrradfahrer, der zuvor seinen Vater getötet hatte. Die Polizei spricht von einem psychischen Ausnahmezustand.
to be continued... dafür wir die Bundesregierung schon sorgen...



Mittwoch, 8. Juni 2022

Terror am KuDamm...

von Thomas Heck...

Der Terror hat wieder in Berlin zugeschlagen. Wieder war ein Fahrzeug das Tatwerkzeug, wieder waren unschuldige Passanten Opfer einer perfiden Tat. Der Täter, ein 29jähriger Deutsch-Armenier namens Gor H., ein polizeibekannter Krimineller, steuerte auf eine Schulklasse aus Hessen, tötete dabei eine Lehrerin und verletzte viele Schüler schwer, mindestens sechs lebensgefährlich. 

Krokodilstränen der politisch Verantwortlichen des Berliner Senats, die alles dafür tun, die illegale Migration auch noch zu forcieren, namentlich die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Innensenatorin Iris Spranger, beide SPD. Peinliche Stellungnahmen durch den Pressesprecher der Berliner Polizei Thilo Cablitz.


Großeinsatz in der City West

Mit Schülergruppe am Tauentzien – Fahrer (29) raste Lehrerin tot!

Dieser Mann raste am Mittwoch über den Gehweg des Tauentzien. Er wurde festgenommen.


Schock-Minuten am Mittwoch am beliebten Tauentzien in der City West! Dort raste ein Mann mit einem Kleinwagen über den Gehweg, erfasste mehrere Menschen. Auch eine Lehrerin, die mit einer Schülergruppe vor Ort war. Sie hatte keine Chance, wurde getötet. Sechs Personen schweben in Lebensgefahr, viele weitere sind schwer oder leicht verletzt.

Der Fahrer wurde noch vor Ort von Passanten festgehalten. Offenbar hatte er weglaufen wollen. Der Mann wurde der Polizei übergeben. Wie die Polizei am Mittag mitteilte, handelt es sich bei dem Fahrer um einen 29-jährigen Deutsch-Armenier. Demnach lebt der Mann in Berlin. 

Der Mann wurde mit Handschellen und einer Decke über dem Kopf zur Bundespolizeidirektion am Bahnhof Zoo gebracht. Ein Polizeisprecher sagte, der Unfallfahrer stehe selbst „deutlich unter dem Eindruck des Geschehens“. Weitere Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Der Fahrer (29) wurde festgenommen und befragt 


Nach Angaben der Ermittler könnte es sich um einen Unfall, eine Vorsatztat oder einen medizinischen Notfall gehandelt haben.

Indikatoren, die für eine Vorsatztat sprechen würden, würden nun unter anderem abgeglichen mit der Spurenlage und Zeugenaussagen, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Mittag. „Ich möchte mich aber nicht auf Spekulationen einlassen“, sagte er mit Blick auf die Entfernung zwischen den beiden Unfallstellen.

Ein Rettungshubschrauber landete auf dem Mittelstreifen des Tauentzien 


Cablitz erinnerte dabei auch an den schweren Unfall in der Invalidenstraße in Berlin vor einigen Jahren. Dort hatte sich 2019 ein großes Fahrzeug überschlagen und vier Menschen auf dem Gehweg getötet. Der Fahrer war trotz einer Epilepsie-Erkrankung und einer Gehirnoperation einen Monat vor dem Unfall Auto gefahren.

200 Meter auf der Tauentzienstraße

Wenige Stunden nach dem tödlichen Vorfall durch einen Autofahrer in Berlin wird der genaue Ablauf klarer. 

Wie die Polizei mitteilte, fuhr der Mann gegen 10.26 Uhr seinen Renault-Kleinwagen an der Straßenecke Ku’damm und Rankestraße auf den Bürgersteig des Ku’damms und in eine Menschengruppe. 

Überblick über einen Teil der Unfallstelle 


Dann fuhr er den Angaben zufolge zurück auf die Kreuzung und knapp 200 Meter weiter auf der Tauentzienstraße Richtung Osten. 

Kurz vor der Ecke Marburger Straße lenkte er den Wagen erneut von der Straße auf den Bürgersteig, touchierte ein anderes Auto, überquerte die Marburger Straße und landete im Schaufenster einer Douglas-Filiale am Tauentzien.

Der Wagen krachte schließlich in ein Schaufenster 


Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild. Auch am Mittwochmittag läuft die Versorgung der Verletzten vor Ort. Es handele sich um einen „größeren Einsatz“, sagte Kevin Bartke von der Feuerwehr Berlin im Sender ntv.

Der Pkw krachte in die Douglas-Filiale, Rettungskräfte versorgen eine verletzte Person 


Rettungskräfte kümmern sich um eine verletzte Person


Laut Polizei waren zeitweise 130 Kräfte im Einsatz. Mehrere schwer bewaffnete Polizisten sicherten die Umgebung. Außerdem sind Ermittler von LKA, BKA und Verfassungsschutz vor Ort. Der gesamte Bereich ist weiträumig abgesperrt.

Am Sophie-Charlotte-Platz stand ein gepanzertes Polizeifahrzeug 


Neben dem Rettungshubschrauber ist auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Damit wollen sich die Ermittler ein Gesamtbild von der Lage vor Ort machen, wie ein Polizeisprecher am Mittwochmittag sagte.

Die Polizei bat Zeugen via Twitter darum, Hinweise und Fotos/Videos an das Hinweisportal zu senden.

Ein Team der Notfallseelsorge ist vor Ort. Pfarrer Justus Münster, Beauftragter der evangelischen Landeskirche für die Berliner Notfallseelsorge, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochmittag, es seien elf Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Einsatz. Nach seinen Angaben war auch der Koordinator für die Notfallseelsorge im Erzbistum Berlin, Bruder Norbert Verse, dabei.

Giffey: Unterstützung für Betroffene

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte den Betroffenen Unterstützung zu. „Wir werden alles dafür tun, den Betroffenen zu helfen.“ Ebenso werde alles dafür getan, den Hergang aufzuklären. „Wir wissen, dass wir eine Tote und zehn Schwerverletzte haben.“ Sie wollte sich am Nachmittag auch ein Bild von der Lage vor Ort machen. „Jetzt ist es erstmal wichtig, dass die Verletzten versorgt werden.“ Zudem brauchten die Angehörigen, die unter Schock stünden, Hilfe und Beistand.

Angesichts des Vorfalls hat die Bundesregierung ihr Mitgefühl ausgedrückt. Die Regierung sei „sehr betroffen und erschüttert“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch. Die Gedanken und das Mitgefühl seien bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Auch ein Sprecher von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) drückte den Betroffenen Mitgefühl aus. „Vor allen Dingen gilt unsere Hoffnung, dass die Schwerverletzten und Verletzten wieder genesen“, sagte er.

Übersicht über einen Teil der Unfallstelle 


Ebenso reagierte die das Europaparlament. Parlamentspräsidentin Roberta Metsola wolle im Namen des Europaparlaments sagen, „dass unsere Gedanken bei den Angehörigen der getöteten Person und den Überlebenden sind.“

Zwei Stunden nach dem tödlichen Vorfall hatte sich bereits Polizeipräsidentin Barbara Slowik vor Ort einen Eindruck von dem Geschehen gemacht. Sie sprach mit Polizisten und ließ sich den Ablauf schildern.

Der Unfallort befindet sich unweit der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz in Berlin-Charlottenburg. Dort war im Dezember 2016 ein islamistischer Attentäter in einen Weihnachtsmarkt gefahren. Damals starben zwölf Menschen, mehr als 70 wurden verletzt.





Die Polizeiakte von Gor H. zählt 21 Einträge

Der Verdächtige, der auf dem Tauentzien in Berlin in eine Schülergruppe fuhr, habe bei der Festnahme einen „verwirrten Eindruck“ gemacht, so Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Polizei, Alkohol sei offenbar nicht im Spiel gewesen. Es werde „weiter versucht, mit ihm zu kommunizieren“. 

Der mutmaßliche Berliner Amokfahrer Gor H. lebte in einem unscheinbaren Mehrfamilienhaus in Charlottenburg. Nachbarn beschreiben ihn als nett – die Staatsanwaltschaft wirft ihm einen Mord sowie 17 Fälle von versuchtem Mord vor. 

Auf dem Fensterbrett im Treppenhaus stehen vier Zierpflanzen, vor der Wohnungstür ein Zier-Bäumchen. Sportschuhe sind fein säuberlich in einem kleinen Schuhregal aufgereiht. Dass hier am Vortag schwer bewaffnete Polizisten die Tür aufgebrochen haben, ist an einem silbernen Winkel und einem Vorhängeschloss zu erkennen, das die Tür notdürftig verschließt. Der Türspion ist mit schwarzem Klebeband überzogen.

Das Wohngebiet ist ordentlich. Vor dem Haus ein kleiner Spielplatz, Anwohner hängen auf ihren Balkonen Wäsche auf. Das sei eine ruhige Gegend hier, sagt einer von denen, die hier leben.

Hier also wohnte der 29 Jahre alte Deutsch-Armenier Gor H. Er soll am Mittwoch bei einer Amokfahrt in der Nähe des Breitscheidplatzes eine Lehrerin aus Hessen getötet und 31 Menschen, darunter 14 Jugendliche einer Schulklasse, zum Teil schwer verletzt haben. Sechs Personen befinden sich noch immer in einem lebensbedrohlichen Zustand.


Eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen möchte, berichtet, dass sie Gor. H. häufig gesehen habe. Er sei immer nett gewesen und habe immer freundlich gegrüßt. Sie habe auch häufig Pakete für ihn angenommen. Zum Polizeieinsatz am Tag zuvor sagt sie: „Bei uns ist die Polizei nicht zum ersten Mal im Haus.“ Sie sei schon öfters dagewesen, warum könne sie aber nicht sagen.

Ein anderer Nachbar berichtet ebenfalls, dass er Gor H. häufig gesehen habe. Die Nachrichten von der Amokfahrt hätten ihn geschockt. Er könne gar nicht glauben, dass das sein Nachbar gewesen sein soll, sagt er. Die Durchsuchung durch das Spezialeinsatzkommando der Polizei am Mittwoch habe er mitbekommen. Die Szenerie habe bedrohlich gewirkt und es sei sehr laut im Haus gewesen.


Laut Polizei wurden bei der Durchsuchung Medikamente gefunden. Bereits in der Vergangenheit soll Gor H. unter psychischen Problemen gelitten haben.
Behörde ermittelte unter anderem wegen Körperverletzung

Der 29-Jährige wurde 2015 in Deutschland eingebürgert. Er ist polizeibekannt. Die Behörde ermittelte in der Vergangenheit wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruchs und Beleidigung. Insgesamt 21 Einträge zählt die Polizeiakte nach WELT-Informationen von Gor H. Erkenntnisse über politische oder extremistische Taten gibt es nicht. Allerdings soll Gor H. von Ende 2013 bis 2014 bereits schon einmal in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden sein.

Nach der Todesfahrt in Berlin hat die Staatsanwaltschaft Berlin am Donnerstag die Unterbringung des Fahrers in einer psychiatrischen Anstalt beantragt, der am Donnerstagabend vom Amtsgericht Tiergarten erlassen wurde. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass der festgenommene 29-Jährige an einer paranoiden Schizophrenie leide, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, zuvor mit. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm einen Mord sowie 17 Fälle von versuchtem Mord vor. Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft von 31 Fällen gesprochen.


Warum wird so einer überhaupt eingebürgert?