Montag, 25. Juli 2016

Die Ereignisse überschlagen sich

von Thomas Heck...

Mittlerweile häufen sich die Anschläge von Flüchtlingen in einer Geschwindigkeit, dass man kaum noch hinterherkommt. 

Jetzt war es ein Selbstmordattentat auf ein Musikfestival in Ansbach, der die Beschwichtiger auf eine harte Bewährungsprobe stellt, Gründe für das Attentat zu finden, die nicht mit dem Islam zu tun haben und nicht den Bürger so dreist belügen, dass der es merkt. Eine echte Herausforderung:

Somit sind wir jetzt in Deutschland nunmehr auf Anschläge im Tagesrhythmus gekommen. Der Versuch einer Zusammenfassung:


Axtangriff von Würzburg Islamistischer Attentäter. 

Belege: Bekennervideo. Stellungnahme des IS

Offizielle Darstellung: Keine Verbindung mit dem IS. Einzeltäter, geistig verwirrt, bestenfalls blitzradikalisiert.

Massenexekution von München Islamistischer Attentäter. 

Belege: Zeugenaussagen von Allah U Akbar-Rufen

Offizielle Darstellung: Entwarnung, kein islamistischer Anschlag, keinerlei Verbindung mit dem IS, keine islamistischer Hintergrund, nur ein dummer Jungenstreich

Machetenanschag von Reutlingen Islamistischer Attentäter

Belege: Syrischer Flüchtling

Offizielle Darstellung: Beziehungstat, verwirrter Attentäter

Selbstmordanschlag von Ansbach Islamistischer Attentäter 


Belege: Syrischer Flüchtling

Offiziell Darstellung: Noch in Erarbeitung

Verzweifelter Suche nach nicht-islamistischen Hintergründen. Noch während diese Zeilen geschrieben werden, die kongeniale Lösung. Morgenmagazin am Rande des Nervenzusammenbruchs. Susan Link: "Der Amokläufer von Würzburg, äh München, da kann man schon mal durcheinander kommen". Und den Vogel schießt ihr Kollege ab. Reporter vor Ort in Ansbach berichtet über psychische Probleme des Selbstmordattentäters und dass dieser bereits zwei Selbstmordversuche unternommen hatte. Kritische Nachfrage: "Könnte der Anschlag kein Selbstmordattentat sondern ein Selbstmord gewesen sein?" 

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Politiker oder das Morgenmagazin. Während normalerweise der Selbstmordattentäter als erster stirbt. Immer. Daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen.

Sonntag, 24. Juli 2016

Mörder und Klugscheißer

von Stefan Paetow...


Bilanz einer Woche im Verfluchten Deutschen Sommer 2016: 10 Tote, mehr als 20 Verletzte.

Der Chronistenpflicht gehorchend fassen wir den Amoklauf von München zusammen: Ein 18jähriger, der in der Bild „Ali“ heißt, und bei der Süddeutschen „David“ genannt wird, erschießt neun vor allem junge Leute und verletzt 16 weitere – die meisten mit Migrationshintergrund wie er selber.

In einem Video, das während der Ereignisse online verbreitet wird, liefert sich der Schütze vom Parkplatz eines Einkaufscenters ein Wortgefecht mit Anwohnern, die ihn von ihren Balkonen herab beschimpfen. Er sei Deutscher mit Therapie-Hintergrund, der sich für Mobbing räche. ARD und RTL spielen während des Abends immer wieder einen „Augenzeugen“ ein, der von „Springerstiefeln“ und ausländerfeindlichen Parolen zu berichten weiß. Gleichzeitig zitiert CNN eine Ohrenzeugin, die „Allahu akbar“ vernommen haben will. Gut, wenn man Englisch kann.

Selbst die schlimmsten Hetzer des rot-grünen Establishments halten während der acht Stunden von München die Twitter-Finger still, und begnügen sich mit Kondolenzen im Gauck-Stil. Was uns nach Würzburg führt.

♦ In einem Regionalzug geht ein Jugendlicher mit Axt und Messer auf Fahrgäste los und setzt seine Mordtaten dann auf dem Bahnsteig fort, bis er von zufällig in der Nähe befindlichen Elitepolizisten erschossen wird.

Der Täter schrie „Allahu akbar“. Er war ein „bestens integrierter Flüchtling“, der bei einer Gastfamilie lebte und sogar eine Ausbildungsstelle in Aussicht hatte. Leider weiß man nicht genau wie alt er ist, oder wo er herkommt, aber wenigstens hat man die selbstgemalte Zeichnung einer IS-Flagge entdeckt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, geistert seither die Theorie der „Blitz-Radikalisierung“ durch die Fachpresse. Gestern noch netter Vorzeige-„Flüchtling“ – heute schon islamistischer Terrorist. Als hätten sich die Analysten bei „Harry Potter und das verschwundene Kind“ inspirieren lassen: „Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet.“

Leider hat die Theorie Schwächen. Der ebenfalls vermeintlich blitzradikalisierte Massenmörder von Nizza soll nun doch fünf Komplizen gehabt haben, und der IS reklamiert die Tat für sich.

Die Stellungnahmen der Politik wollen wir übergehen, bis auf eine. Die schon im Dauerurlaub erhoffte Renate Künast fühlte sich wohl spontan an ihre politischen Flegeljahre mit Straßenkämpfen und „Bullenschweinen“ erinnert und raunte twitternd: „Wieso konnte der Angreifer nicht angriffsunfähig geschossen werden???? Fragen!“

Für viele mag es überraschend sein, aber man muss an dieser Stelle anführen, dass Künast tatsächlich Jura studiert hat und weiß, dass nach jedem Polizeieinsatz mit Todesfolge staatsanwaltschaftliche Ermittlungen durchgeführt werden. Das macht ihre drei Fragezeichen so perfide und boshaft.

Polizeigewerkschaftler Rainer Wendt konterte schnell und sachlich, dass wir da „die parlamentarischen Klugscheißer überhaupt nicht“ brauchen. Wir hängen allerdings eher der These an, dass sich in 140 Zeichen oft hervorragend Charakter, Befähigung und Intelligenz der Schreiber zeigen: Ohne Twitter wüssten wir zum Beispiel nicht, dass Renate Künast Lincoln nicht von Washington und Polen nicht von Tschechien unterscheiden kann.

♦ Mit deutlich mehr als 140 Zeichen eilte der kleine Augstein (also der Erbe vom Großen) Roaring Renate im Shitstorm zu Hilfe. Am besten gefiel uns sein Satz: „Gerechtigkeit entsteht vor Gericht.“. Bei Barbara Salesch? Glaubt er, dass unfehlbare Richter vom lieben Gott eingesetzt werden? Oder vom lieben Marx? Armer, reicher Tropf!

♦ In Köln wurde jetzt höchstrichterlich festgestellt, dass der IQ der Landesmutter Hannelore höher ist als der eines Toastbrots. Weil, wie eine Richterin weise urteilte: „Ein Toastbrot hat keinen IQ!“ Die Ehrenerklärung für Frau Kraft war notwendig geworden, hatte sich doch ein langzeitarbeitsloser Untertan erdreistet, der Hohen Frau zwei Wutmails zukommen zu lassen. Auf die erste Mail des Angeklagten antwortete Kraft nach Angaben der Richterin noch mit Erläuterungen zu ihrem politischen Konzept. Was den armen Teufel wohl endgültig ausrasten ließ. Schließlich beschimpfte er HK und andere als „korruptes Pack“. Geldstrafe!

Nun ist der Arbeitslose pleite und wird sich kaum einen gescheiten Anwalt leisten können. Dabei hätte eine Revision durchaus Chancen: „Pack“ ist schließlich eine in der SPD gebräuchliche Bezeichnung Andersdenkender. Und bei „korrupt“ springen uns gleich die Schmiergeldzahlungen an Willy Brandt in den Sinn.

♦ Was die Intelligenz von Toastbrot betrifft, wollen wir der klugen Richterin in so weit recht geben, als dass kein Toastbrot mit Abitur bekannt ist und demzufolge auch keines mit abgeschlossenem Hochschulstudium.

Was uns zur langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten Petra Hinz bringt. Die hübschte ihren Lebenslauf mit Abitur und Jura-Studium auf – wahrscheinlich wollte sie unter den Super-Brainern der einstigen Arbeiterpartei nicht unangenehm auffallen. Dass die „Aufdeckung“ just zu dem Zeitpunkt erfolgte, als Genossin Petra beim alternativlosen Flüchtlingskurs der Landesmutter etwas vom Wege abkam, steht natürlich in keinem Zusammenhang.

♦ Nach dem Attentat von Würzburg weiß Zeit online seine Leser trefflich zu beruhigen. „Kein besonderes Radikalisierungsrisiko“ bei minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen „allein in der Fremde.“ Auch besonders straffällig seien sie nicht, haben Wissenschaftler herausgefunden. Schließlich gebe es keine Studien und Zahlen. Warum der Innenminister von MeckPomm behaupten darf, dass „junge Flüchtlinge immer wieder durch Gewalt und Straftaten auffallen“, ist wohl dem Prinzip der Erörterung zu verdanken. Außerdem seien sie gezielt „Opfer von extremistischen Salafisten“.

Was lernen wir aus der Lektüre? Extrem-Salafisten ausweisen? Bloß nicht. Noch intensivere Betreuung!

♦ Sollten sich manche Eltern sorgen, weil sich ihre heranwachsenden Kinder plötzlich vom Islam begeistert zeigen und im IS-T-Shirt herumlaufen? Hier beruhigt der Sektenbeauftragte der Evangelischen Landeskirche Sachsen: „Keine Panik!“ Der fromme Mann weiß: Radikale Bibelgruppen sind viel gefährlicher als Islamisten. Bald predigt der Mann bestimmt in jeder Talkshow.

♦ Nun ist es passiert! Für manch lupenreinen Demokraten bestimmt schrecklicher als jedes Attentat: Donald Trump ist offizieller Präsidentschaftskandidat der Republikaner.

Da hat die hiesige Gesinnungspresse gewarnt, gedroht, gejammert. Sie hat seine Lügen aufgedeckt, seine Inkompetenz, seine Haarverpflanzungen. Sie haben bewiesen, dass Trump Faschist ist, Anti-Islamist, Feind der alternativlosen illegalen Einwanderung, Bekämpfer der heiligen politischen Korrektheit. Es hat alles nichts geholfen. Nun bleibt den Guten nur noch die Heilige Hillary.

Recht klein gespielt wurde hierzulande der Verrat eines vermeintlich natürlichen Verbündeten der und des Guten: Der Auftritt von Peter Thiel – erfolgreich, Internet-Milliardär und schwul! In Cleveland sprach er fast unmittelbar vor dem Leibhaftigen und bekam für seine Empfehlungsrede, die mit den Worten endete „I am Republican, I am American and I am gay“ stehende Ovationen.

♦ In gebührend zeilenmäßigem Abstand zu den schrecklichen Morden von München können wir uns eine komische Anekdote nicht verkneifen. Die Reisen des Thomas de Maizière. Der Innenminister war in New York, als in Würzburg der Mörder wütete – und flog zurück. Als er ankam, gab es für ihn nichts mehr zu tun, und er flog zurück. Kaum wieder in NY gelandet, die Morde in München, und de Maiziere sauste wieder heim. Vielleicht bleibt er jetzt besser hier…

♦ Fast untergegangen bei dem ganzen Mord und Totschlag ist eine ganz tolle Initiative von Küstenbarbie Manuela Schwesig, die weiter an ihrer SPD-Modellfamilie bastelt. 300 Euro im Monat für Eltern, die beide zwischen 28 und 36 Stunden berufstätig sind und sich die Kinderbetreuung teilen. 300 Euro? Bisschen geizig! Zahlt ihr Ministerium nicht sogar den Antifa-Schlägern mehr als Unterstützung im Kampf gegen Rechts?
Heiko der Woche

Unseren Hetzer- und Denunzianten-Preis hat sich in dieser Woche Matthias Meisner von Zeit online redlich verdient. Nicht nur, dass Meisner einen satirischen Beitrag von Achim Winter als „Hatespeech“ beim an sich schon merkwürdigen ZDF-Fernsehrat anschwärzte. Zudem diskreditierte er den Kolumnisten Don Alphonso von der FAZ als Freund von kopp online, wohl mit der Absicht, ihm beruflich zu schaden.

Erschienen in Tichys Einblick

3.000 Polizisten gegen Ali S.

von Thomas Heck...

Um es vorwegzunehmen. Ich stehe auf unsere Polizei. Sie ist der Prügelknabe der Nation, alle schimpfen und prügeln auf sie ein, die Politik mißbraucht sie. Doch im Falle München sich jetzt auf die Schultern zu klopfen und zu meinen, es sei alles in Ordnung und wir könnten weitermachen wir bisher, das ist es eher nicht.

Da wird unisono die Professionalität der Polizei gelobt. Von der Arbeit des Pressesprecher einmal abgesehen, habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wer benutzt heute eigentlich diese alten Uniformen der 70er-Jahre (beige Hose, grünes Jacket)? Selbst das kaputtgesparte Berlin hat neue, blaue Uniformen. Für mich war Bayern noch ein Ort, wo die Welt noch in Ordnung war. The first line of defence. Pustekuchen. Das war wohl einmal.

Ich bin im Gegensatz breiten Öffentlichkeit nicht stolz oder beruhigt. Ganz im Gegenteil, ich bin zutiefst beunruhigt. Wenn diese Polizeiarbeit in München der Maßstab war, Leute, dann sind wir sowas von im Arsch.

Bei der Befreiung der Geiseln der Lufthansa-Maschine Landshut im somalischen Mogadischu durch die GSG 9 im Jahre 1977 war ich stolz. Mir war klar, sollte ich jemals eine Geisel werden, egal wo auf der Welt, diese Jungs würden mich rausholen. Der Einsatz von München hat meine Zuversicht nachhaltig beschädigt.

Deutschland verfügt über ein Heer an Spezialeinsatzkräften: GSG 9 und BFE+ auf Bundesebene der Polizei, das KSK der Bundeswehr, SEK's und MEK's der Polizeien der Länder. Gute, professionelle Einheiten, die gegen Terror gut aufgestellt sind und international einen hervorragende Ruf haben, mit zur Spitze weltweit gehören. Nicht zu vergleichen mit dem Auftreten bei der Geiselnahme israelischer Sportler durch arabische Terroristen 1972 bei der Olympiade in München.


Doch bevor wir uns alle beruhigt zurücklehnen,  muss man die Fragen stellen, wie ein 18jähriger Spinner mit einer Pistole 3 Stunden lang 3.000 Polizeibeamten beschäftigen konnte, zwischenzeitlich 9 Menschen erschoß, bevor er sich selbst seiner natürlich Bestimmung zuführte? Man stelle sich nur vor, wie die Nacht gelaufen wäre, wenn nicht nur dieser 18jährige Vollidiot um sich geschossen hätte, sondern ein Team von IS-Terroristen, ausgestattet mit Kalaschnikows, Pistolen, Handgranaten und weitere Sprengmittel, motiviert bis in die Haarspitzen und Hass auf die ganze Welt? Da kann man sich schon Sorgen machen, denn der IS hat das Personal für solche Aktionen bereits mit dem Flüchtlingsstrom und über andere Wege in dieses Land eingeschleust.

Ich sehe schon den Jubel in islamischen Foren, die Freude darüber, dass ein einsamer Wolf, ein Löwe von der großen Anzahl der Polizisten nicht gestoppt wurde. Das wird Nachahmer finden.

Man stelle sich vor, Ali S. hätte sein schändliches Werk nicht in München, sondern im McDonalds auf dem Jerusalem Boulevard 15 in Tel Aviv begonnen. Ich wette, der Schmutzlappen wäre schneller gestoppt worden und es hätte eher keine 3 Stunden gedauert und es wären keine 3.000 Polizisten notwendig gewesen. Zum Suizid wäre es sich nicht gekommen, dafür hätte der keine Zeit gehabt. Er wäre mit der Waffe nicht mal ins Restaurant gekommen, weil es in Israel vor jeder Mall Taschenkontrollen gibt.

Deutschland wird sich ändern müssen und es muß sich schnell ändern. So wie es doch heute normal ist, dass bei Großveranstaltungen oder bei Gericht Taschenkontrollen durchgeführt werden und Körper abgetastet werden, so muss es normal werden, dass dies bei jedem Einkaufszentrum, jeder Bank oder Post Kontrollen durchgeführt werden. Das ist der Preis der Freiheit. Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht und umkommen kann man auch, wenn man den Hund ausführt, aber derartige Amokläufe wären schon im Ansatz vorbei. Wir müssen aus solchen Anschlägen, ob islamistisch motiviert, IS-gesteuert und einfach nur durch einen Dummbeutel, lernen und unser Verhalten der Station anpassen. Ich bezweifle jedoch nachhaltig, ob Deutschland dazu in der Lage ist. Vielleicht erst nach Anschlägen, wie sie in Frankreich geschehen sind und selbst da bin ich mir nicht sicher.

Samstag, 23. Juli 2016

Marcus da Gloria Martins wechselt zu Merkel

von Thomas Heck...


Lob für Krisenkommunikation: "So stolz auf die Münchner Polizei"

Sie twitterte die ganze Nacht, in vier Sprachen: Die Münchner Polizei wird weltweit für ihre Informationspolitik gelobt - auch wenn noch Fragen bleiben.

81 Tweets in vier Sprachen innerhalb von 15 Stunden: Das Social-Media-Team der Münchner Polizei hat die ganze Nacht über die Einsätze getwittert - und wird für diesen Einsatz nun auf der ganzen Welt gelobt. Der Pressesprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins, hat mittlerweile sogar eine eigene Fanseite auf Facebook. "Er bewahrte am 22.7.2016 einen kühlen Kopf, informierte präzise und souverän", heißt es dort.


So ist nun die Kanzlerin auf ihn aufmerksam geworden. "Ich will ihn in Berlin haben", so wird Merkel zitiert. Bei kommenden Anschlagsszenarien ist de Gloria Martins die erste Wahl und wechselt zum 1.8.2016 ins Bundeskanzleramt. Über die Höhe der Ablöse ist nichts verlautbart worden.

Hoffentlich ein Nazi, hoffentlich kein Flüchtling

von Thomas Heck...

Eine lange Nacht ist zu Ende gegangen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass 9 Menschen ermordet wurden, der Mörder Ali Sonoly, ein 18jähriger Deutsch-Iraner, hatte sich selbst gerichtet. Gottlob, denn so können Renate Künast und Jakob Augstein nicht auf die Polizei einprügeln und diesen Terrorakt für ihren niederen, primitiven politischen Zwecke instrumentalisieren.



Jetzt geht es für unsere Politiker darum, aufzuräumen und zur Tagesordnung überzugehen, bevor man ihre eigene politische Verantwortung zur Disposition stellen kann. Es gilt zu ermitteln, aus welchen Motiven der Täter gehandelt hatte. Theorien hat es während des Abends schon genug gegeben. Journalisten und Terrorexperten orakelten. Abends dann ein Hoffnungsschimmer, Springerstiefel kamen ins Spiel, der Täter könne ein Nazi sein. Ein Lächeln kommt über die Lippen des Nachrichtensprechers.

Selten ist ein Anschlag so gut dokumentiert worden. Die breite Ausstattung der Bevölkerung mit Smartphones zeigt Wirkung. Das erste Video zeigte das wahllose Feuern auf Passanten vor einem McDonalds. Getötet wurden zwei 13jährige, drei 14jährige, ein 17jähriges, ein 19jähriges, ein 20jähriges und ein 45jähriges Opfer.


Eine Frage stellt sich nach der Bluttat von München fast unweigerlich: Hat die Schießerei im OEZ einen islamistischen Hintergrund, ist es gar der erste große Terroranschlag in Deutschland? Bei der Beantwortung könnte ein Video helfen, das momentan auf Twitter die Runde macht: Von einem hochgelegenen Parkhaus aus filmt ein Augenzeuge offenbar den Täter, der ziellos auf einem niedriger gelegenen Parkdeck auf- und abläuft.


Anscheinend wurde das Video kurz nach den ersten Schüssen aufgezeichnet, der mutmaßliche Täter versucht sich darin zu rechtfertigen: "Wegen euch bin ich sieben Jahre lang gemobbt worden. Und jetzt musste ich mir eine Waffe kaufen, um euch alle abzuknallen." Obwohl der Mann akzentfreies Deutsch spricht, wird er von seinem im Video nicht zu sehenden Gegenüber in tiefstem Bayrisch als "Kanake" und "Scheiß-Türke" beschimpft - die Antwort lässt aufhorchen: "Ich bin hier geboren. Ich wurde in meiner Wohngruppe gemobbt. Ich war in Behandlung. Ich bin Deutscher!"

Der mutmaßliche Täter versucht sich noch weiter zu rechtfertigen - eine surreale Situation, immerhin hat der Mann zu diesem Zeitpunkt wohl schon mehrere Menschen auf dem Gewissen. Schließlich fallen wieder Schüsse. Nicht zu sehen ist, ob jemand getroffen wird.


Was im Gedächtnis haften bleiben wird, ist das vermeintlich schnelle und professionelle Auftreten der Polizei und Spezialeinsatzkräfte, was angesichts der Bedrohungslage in Deutschland auf mich beruhigend wirkt und auch wirken soll. Wie diese Kräfte allerdings schnell an ihre Grenzen kommen würden, wäre nicht nur ein Attentäter, sondern 10 oder 15 marodierend durch die Stadt gezogen, kann sich jeder vorstellen. Kein Grund, sich deswegen wohlwollend auf die Schulter zu klopfen. 

Denn man könnte es auch ganz anders beurteilen und ein schweres Versagen der Münchener Polizei konstatieren. Einkaufszentren sind ein beliebtes Ziel der Terroristen. Wie kann es sein, dass in Zeiten des islamischen Terrors ein einziger Terrorist der lediglich mit einer Kurzwaffe ausgerüstet ist, fast drei Stunden lang ungehindert auf Menschen ballert, bis er sich selber umbringt?

Besonders beeindruckte mich auch der Sprecher der Münchener Polizei, der auf eine unnachahmlichen Art dämliche Journalistenfragen abbürstete, nicht spekulierte, sondern nur Fakten präsentierte. So macht man das. Grimme-Preis-verdächtig.

Im Gedächtnis bleibt aber auch eine teilweise unfähige Journaille. Jan Hofer in der Tagesschau am Rande des Nervenzusammenbruchs, Live-Schaltungen brechen zusammen, der ganze öffentlich-rechtliche Propagandaparat am Versagen. CNN in der ersten Hektik der einzige Sender mit seriösen Informationen und die senden aus Atlanta (!), immerhin 7.700 km von München entfernt, mit einer wohltuenden Unaufgeregtheit und einem Fokus auf Fakten statt auf Meinung, etwas, was unsere Medien bis heute nicht begriffen haben. Nur CNN berichtete bislang auch, dass der Täter auch Kinder erschossen und dabei "Allah U Akbar" gerufen habe. Damit wäre das auch geklärt: islamischer Hintergrund, religiös motiviert, während der Staatsfunk noch ermittelt und mittel Séance versucht, zum Täter durchzudringen und ihn post mortem zu befragen. Ich würde ihn wieder meiner Standard-Prozedur unterziehen. Einreiben mit Schweine-Gelatine oder Schweineblut, Bestattung ohne islamischen Ritus. Doch in der Realität wird wohl Heiko Maas persönlich seiner Bestattung gen Mekka anwesend sein, um seine Solidarität zu bekunden.

Bei der Tagesschau wird noch von einer "Schießerei" gefaselt, dabei gehören zu einer Schießerei mindestens 2 Parteien. Und wenn ein Bewaffneter wahllos Zivilisten massakriert, dann ist eben keine Schießerei. Über die Motive bestehe noch Unklarheit. Auch diese Journalisten werden da wohl noch an ihren semantischen Fähigkeiten arbeiten müssen. Und es steht zu befürchten, dass sie dazu noch hinreichend Gelegenheit bekommen werden. Es bleibt noch zu klären, woher er die Waffe hatte und ich hoffe inständig, er hatte keine legale Waffe benutzt, denn damit würde die politische Kaste es endgültig schaffen, den legalen Waffenbesitz noch weiter zu reglementieren. Keiner stellt dabei die Frage, wie schnell der Täter schon vor McDonalds hätte gestoppt werden können, wenn ein beherzter Waffenträger in an dieser Stelle gestoppt hätte. 



Merkel ist im Urlaub und führt durch Schweigen mit ruhiger Hand, Ihr Kanzleramts-Altmeier beruhigt in ihrem Auftrag und betont eine Alternativlosigkeit, die mehr Ausdruck einer allgemeinen Ratlosigkeit ist, Gabriel twittert sein Grauen noch im Bett liegend, bevor er sich wieder an seine Frau kuschelt. Und Augstein und Künast? Die feilen noch an ihrer Stellungnahme, um maximale Propagandawirkung zu erzielen. Mazyek muss noch Datum, Ort des Geschehens und Zahl der Opfer in seinem Standardtext anpassen. Der Terror ist in Deutschland angekommen, so wie der Islam, der wahrlich (mit dem Terror) zu Deutschland gehört. Terror und Islam gibt es wohl nur im Doppelpack. So trauern viele Muslime mit uns... wirklich? Hier nur ein Beispiel einer "integrierten" Muslima auf Facebook. Heiko Maas, übernehmen Sie.



Und deswegen ist es auch vollkommen egal, ob der Attentäter aus islamistischen Gründen handelte oder einfach nur ein Dummbeutel war. Die Gedanken von Sevval Aytekin sagen über die Gesamtproblematik viel mehr aus.