Sonntag, 6. September 2015

Von der Gleichschaltung der deutschen Presse

von Dr. Eran Yardeni...

Die freiwillige Gleichschaltung der deutschen Presse in Bezug auf die Flüchtlingssintflut nimmt groteske Formen an. Die skurrile Geschichte um die Sendung „Aktenzeichen XY“ von Ende August war nur ein Symptom. Über die Ursachen und Wurzeln dieser Psychose könnten Dissertationen geschrieben werden. Eins ist aber sicher: Anstatt eine öffentliche Diskussion bezüglich der Flüchtlingskrise zu ermöglichen, wird in der deutschen Presse Ahnungslosigkeit und politische Lähmung als Nächstenliebe zelebriert und gefeiert.

Denn, wenn es um die Zukunft der Umwelt geht, denkt die deutsche Presse gerne mit und versetzt sich selbstbewusst hinein in die Situation der nächsten Generationen. Wenn es aber um die Flüchtlingskrise geht, die unsere Zukunft höchstwahrscheinlich tiefer prägen wird, als der Klimawandel, traut man sich nicht einmal einen kurzen Blick auf die nächste Stunde, geschweige denn eine öffentliche Auseinandersetzung mit der einzigen wichtigen Frage: Welche Perspektive hat das alles? 


Denn diejenigen, deren Ankommen in München in diesen Stunden bejubelt wird, sind nicht die letzten, die nach Deutschland einreisen werden. Ganz im Gegenteil - Die Wellen werden häufiger und immenser. Die Anreize, die Deutschland an diejenigen schickt, die nach Europa wollen, ist nicht zu widerstehen. Nach der 800.000.-Prognose werden wir alle noch Sehnsucht haben. Früher oder später aber - oder wie es jetzt aussieht: Eher später als früher - werden wir alle gezwungen sein, zu einer Frage - der einzigen, die von Bedeutung ist - eine klare Stellung zu nehmen: Wie viele Flüchtlinge kann Deutschland aufnehmen? Um diese Frage zu beantworten, dürfen nicht nur finanzielle Aspekte einkalkuliert werden, sondern vor allem kulturelle Aspekte. Dass die Dankbarkeit der ersten Generation sich rasch in ein Ressentiment der zweiten Generation der Aufnahmegesellschaft gegenüber verwandeln kann: das wissen wir schon gut genug auch ohne das gut bewachte Schwimmbad in Neukölln besuchen zu müssen. Dass bestimmten Gruppen sich der demokratischen Gesellschaft besser und schneller anpassen als andere, dass bestimmte Personengruppen die Demokratie als Chance sehen, während die anderen sie als Bedrohung empfinden, ist auch keine neue Entdeckung. Diese Fragen sollten von der deutschen Presse ernst genommen werden und schon längst den öffentlichen Diskurs prägen. 

Was die deutsche mediale Welt betreibt, ist Politik der Tränen. Herzlose und gefühllose Politik ist zwar gefährlich, viel gefährlicher aber ist eine Politik, die nur von Horrorbildern erweckten Emotionen geführt wird. Die Krux an der Sache ist, dass die Deutschen dabei ihren Sinn für Ironie verloren haben. Wir agieren völlig ahnungslos, werden dafür von der Welt bejubelt, gelobt und gepriesen, weil wir die Kastanien für andere aus dem Feuer holen, und fühlen uns dabei noch geschmeichelt und stolz. Dass „alle nach Deutschland wollen“ ist kein gutes Zeichen, sondern eher eine Warnung.


Samstag, 5. September 2015

Wenn das Denken aussetzt

von Thomas Heck...

Die Flüchtlingsproblematik hat Europa voll im Griff und mittlerweile setzt das normale Denken vollkommen aus. So ist mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Orban, wahrlich keine Lichtgestalt europäischer Demokratie, der nunmehr letzte Politiker in Europa dafür angetreten und willens, das Dublin-Abkommen durchzusetzen, welches besagt, dass Flüchtlinge in dem Staat erkennungsdienstlich und asylrechtlich behandelt werden, wo sie Europa betreten. Dies kann naturgemäß nicht Deutschland sein, außer die Flüchtlinge würden mit ihren Schlauchbooten direkt Sylt anlaufen, um das Reizklima dort zu genießen und bei Gosh mit Shrimps und Austern notversorgt zu werden, wobei deutsche Gutmenschen vermutlich noch Champagner kredenzen würden, um zu zeigen, dass die deutsche Willkommenskultur nicht nur in Dunkeldeutschland beheimatet ist.


Ja, das Denken hat komplett ausgesetzt und die Politik reagiert gewohnt langsam. Nur, dass in dieser Frage eben nicht langsam und gemächlich rumgemerkelt werden darf, wie unsere Kanzlerin das sonst gerne mit anderen Themen macht, um zunächst die Stimmung in der Bevölkerung zu eruieren, damit ja keine kontroverse Diskussion entsteht.


Parallel werden kritisch hinterfragende Bürger moralisch in die rechte Ecke gestellt und mit den Schwachköpfen auf eine Stufe gestellt, die Molotowcocktails in Flüchtlingsheime schmeißen. Was bei Günter Grass offenen Antisemitismus und Israelhass noch mit dem geflügelten Satz "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" weggelächelt wurde, während muslimische angeblich integrierte Bürger im Beisein von Bundesjustizminister Maas "Juden ins Gas" skandierten, führt heute zur Stigmatisierung des Bürgers als Hetzer, Pack oder Nazi und führt zur moralischen und gesellschaftlichen Isolation. Der kritische Gedanke, friedlich geäußert und mit Argumenten unterlegt, wird sanktioniert, seine Träger aus der Gesellschaft ausgegrenzt. So wird der Diskurs in der Gesellschaft ausgehebelt, ein Meinungsfaschismus diktiert, was zu Stillstand und zur Unfähigkeit führt, Probleme sachlich zu analysieren und zu beheben. Ganze Weltreiche sind auf die Art zerbrochen. Ist das die Absicht der Linken und Grünen? Das Dublin-Abkommen ist faktisch ausgesetzt, Gesetzesbruch ist normal geworden. Denken nicht mehr erlaubt. Der Bürger setzt sich abends vor die Nachrichten und versteht die Welt nicht mehr.


So ist auch der britische Premierminister Cameron eingeknickt und will nunmehr syrische Flüchtlinge direkt aus den Flüchtlingslagern nach Großbritannien importieren, weil er offensichtlich noch nicht genug muslimische Hassprediger in seinem Land hat. Auch er kommt nicht mal auf die Idee, die Verantwortung der reichen Golfstaaten für ihre Glaubensgenossen einzufordern, die diese Menschen lieber an Europa verweist, anstatt sie selber aufzunehmen. Und die Welt schaut zu und schweigt. Und das mit Ländern wie Saudi-Arabien, wo sie und ich als Christ nicht einmal eine Bibel einführen dürften.


Und so bestimmen nur noch Bilder, wie die des ertrunkenen Jungen, die Medien und verdrängen die Suche nach Lösungen, benebeln die Sinne und verhindern, dass die richtigen Fragen gestellt werden. Im Falle des Jungen muss man schlichtweg feststellen, dass seine Familie natürlich aus Kobane kam und vor dem IS geflohen war, aber bereits seit 3 Jahren in der Türkei lebte und jetzt eben nicht dem Krieg aus höchster Not entflohen war. Der Vater hat sein Kind und seine Familie umgebracht, in dem er es in ein Schlauchboot setzte. Er hat sich nicht in Deutschland beworben, er ist nicht in die deutsche Botschaft gegangen. Nicht die EU, nicht Deutschland, nicht die USA, nicht die Schlepper, haben diesen Jungen umgebracht, sondern der Vater selbst. Dass er seinen Sohn jetzt ausgerechnet in dem Kobane beerdigte, von wo er geflohen war, wird nicht von den Medien genüsslich und mit tränenerstickter Stimme verbreitet, hinterfragt wird hier nichts mehr. So wundert sich auch keiner mehr, wenn verstärkt Asylanten in ihrer Heimat Urlaub machen und offensichtlich keine Angst vor Verfolgung mehr haben.


Unsere Politik ist jedenfalls total überfordert und wenn Bundesarbeitsministerin Nahles im Morgenmagazin verkündet "wir kriegen das schon irgendwie hin", dann weiß ich, dass da nichts geplant oder gesteuert wird. Deutschland wird sich also weiter auf hunderttausende Flüchtlinge einstellen müssen, die untergebracht, mit Nahrung und Wasser versorgt werden und natürlich auch medizinische und psychologische Versorgung benötigen. Von schulischer Betreuung, Sprachausbildung ganz zu schweigen. Schon bei unseren Obdachlosen versagt die Verwaltung, wie sollen die jetzt im Winter mit diesen Flüchtlingszahlen klarkommen? Ich frage mich ernsthaft, wann das Ordnungsamt bei mir klingelt und mir eröffnet, dass meine 4-Zimmer-Wohnung mit Garten und Terrasse für mich als alleinstehende Person etwas zuviel an Luxus ist und bei mir gleich eine 5köpfige Familie aus Syrien einquartiert wird und mir ein Merkblatt "Verhalten gegenüber muslimischen Flüchtlingen" aushändigt wird. Unmöglich ist nichts mehr und ich sehe keine politische Kraft, die Willens und in der Lage ist, dass praktisch Notwendige zu tun. 

Ich wünsche mir eine Politik, die endlich die Probleme benennt und sinnvolle Lösung umsetzt und damit meine ich nicht, eine Konferenz zur Diskussion der europäischen Flüchtlingspolitik. Denn egal, wie diese ausgerichtet sein wird, bleiben die Fragen, wie viele Flüchtlinge kann Europa aufnehmen, wo ist die Grenze und was für Maßnahmen sollten ergriffen werden, um den weiteren Zustrom zu stoppen. Auch wenn Linkspartei und Grüne JEDEN aufnehmen wollen, muss auch diesen Politclowns klar sein, dass es praktisch nicht grenzenlos geht und zu massiven Einschränkungen, Konflikten bis hin zum Bürgerkrieg kommen wird. Spätestens, wenn sich bestätigt, dass der IS tausende von Kämpfern auf diesem Wege eingeschleust hat.

Der Politik nehme ich übel, dass sie mich zwingt, einen Widerling wie Orban zu verteidigen. 

Auch erschienen auf Journalistenwatch

Dienstag, 1. September 2015

Begründung für eine Trennung von einer Zeitung nach vielen Jahren

von Wolfgang Hübner...


Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich mit sofortiger Wirkung mein langjähriges Abonnement der „Frankfurter Allgemeine Sonntags Zeitung“. Ich bitte Sie um umgehende Unterrichtung des Austrägers, auf den ich mich immer verlassen konnte und dem mein besonderer Dank gilt.


Warum kündige ich?

Ich hatte mich in letzter Zeit schon einige Male über flachgeistige politische und kulturelle Artikel in Ihrer Zeitung geärgert. Aber ich habe auch immer wieder Lesenswertes gefunden, zudem ist das Blatt zu gut gemacht und gestaltet, um mich von ihm ohne triftigen Grund zu verabschieden. Doch die Ausgabe vom 30. August 2015 hat mich zu der Überzeugung gebracht, dass ich nicht länger eine Zeitung mitfinanzieren sollte, die so plump, unkritisch und manipulatorisch in den breiten Chor der „Willkommen Flüchtlinge“-Kampagne von Politik, Medien, Wirtschaft und wohlhabenden Prominenten einstimmt. Wenn das die Bild-Zeitung oder die Staatssender ARD und ZDF tun, ist mir das egal, denn die erstere lese ich nur in äußersten Notfällen, bei den anderen schalte ich um, fluche über die GEZ-Zwangsabgabe und schaue mir eine Tiersendung an. Doch als Sonntagszeitung habe ich nur Ihre im Briefkasten, bin ihr also sozusagen ausgeliefert.

Bereits auf der Titelseite begegnete ich den Gesichtern von neun in Deutschland lebenden Menschen ausländischer Herkunft, nämlich aus Vietnam, Iran, Türkei, Pakistan, Westzentralafrika, Afghanistan, Eritrea, Syrien. Auf den Seiten 19 bis 21 erfahre ich dann mehr über diese Menschen, von denen übrigens nur zwei aus dem Asylantenansturm der letzten Monate stammen. Vorerst aber lese ich zwischen den Bildern auf der ersten Seite den Befehl an die Leser, also auch an mich: “Roter Teppich für Migranten!“ Und sollte ich noch wirklich Zweifel hegen, ob das für ca. eine Million unbekannte Fremde aus aller Welt nicht etwas übertrieben klingt, lese ich dort weiter: „Deutschland sollte seine Einwanderer mit offenen Armen willkommen heißen. Das ist nicht nur moralisch geboten. Es nützt auch uns allen.“ Dazu der lakonische Verweis: „Wirtschaft“.

Auf Seite 6 abgedruckt ist eine lange Reportage über eine Grundschule am Bodensee, in deren Vorbereitungsklasse acht kleine Kinder sitzen, die allesamt kein Deutsch können, ganz verschiedener Herkunft sind und auf die Einschulung vorbereitet werden. Die Autorin schwärmt von einer „unglaublichen Mischung“ und findet es eine „Freude dabei zuzuschauen“. Ob das die betroffenen Lehrer und die von ihren Eltern nach Deutschland gebrachten Kinder auch so sehen, weiß niemand. Die Autorin jedenfalls kommt am Ende zu der nicht gerade originellen Erkenntnis, „ dass Kinder doch zu allen Zeiten an allen Orten irgendwie gleich sind“. Viel klüger macht mich das nicht, ist aber keine unsympathische Lektüre.

Das lässt sich über den Meinungsartikel „Osteuropa darf sich nicht verkriechen“ von Thomas Gutschker leider nicht sagen. Dieser Autor beklagt den Unwillen östlich in Europa gelegener Staaten, es Deutschland gleich zu tun und Massen von Flüchtlingen aus aller Welt aufzunehmen. Ich hingegen kann das gut verstehen, zumal die ökonomische Situation in diesen Staaten ganz anders als bei uns ist. Gönnerhaft meint Herr Gutschker: „Man sollte hierzulande nicht darauf herabschauen – die Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland hat ähnliche Gründe“. Dann aber holt der Journalist die hypermoralische Keule des neuen Herrenmenschen hervor und behauptet: „Und doch sind wir als Gesellschaft nicht bereit, sie hinzunehmen“ – man beachte das „wir“ – und fährt fort: „Toleranz lässt sich lernen, Mitgefühl ist keine geographische Eigenschaft. Es geht um europäische Werte.“

Zum Schluss droht Herr Gutschker widerspenstigen Osteuropäern auch noch mit der Möglichkeit, dass viele Flüchtlinge eines Tages aus der Ukraine kommen könnten. Das wird die Letten, Esten, Tschechen, Rumänen oder Polen aber wohl wenig erschrecken, denn die kennen schon das Land, wohin die Ukrainer dann streben werden und werden ihnen keinen hinhaltenden Widerstand leisten, dorthin zu gelangen. Dann kann Herr Gutschker ein neues Klagelied anstimmen, ich werde dieses „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“-Gedröhne dann aber nicht mehr lesen und gar auch noch mitfinanzieren.

Schon etwas gereizt komme ich jetzt zu dem dreiseitigen Bericht über „Außergewöhnliche Menschen“, in dem ich erwarte, mehr über die auf der Titelseite abgebildeten Menschen zu erfahren. Doch abgesehen davon, dass ich in dem von Ralph Bollmann und Lena Schipper verfassten Text weder etwas über den in Berlin lebenden Vietnamesen noch über den seit drei Wochen in München gelandeten Pakistani und auch nichts über den seit drei Jahren in Berlin wohnenden Afrikaner sowie die seit drei Monaten in München sich aufhaltende Frau aus Eritrea erfahre, also unverschämt frech an der Nase herumgeführt werde – dieser Artikel ist ein einziges Plädoyer, die Grenzen für alle aufzumachen, auch die letzten Kontrollmöglichkeiten beiseite zu räumen und einfach darauf zu vertrauen, dass alles irgendwie schon gutgehen wird.

Dazu werden allerlei Ökonomen als Kronzeugen zitiert, aber was auf die Meinung und gar Voraussagen von neoliberalen Ökonomen zu geben ist, wissen wir ja seit der Weltfinanzkrise von 2007/08 nur allzu gut. Was Bollmann/Schipper liefern, ist eine glatte, höchst ärgerliche Mogelpackung mit hochideologischem Inhalt: Schluss mit Staaten und Grenzen, freier Arbeitsmarkt auf der ganzen Welt. Gehörte ich zu den Superreichen dieser Welt, würde ich dem FAS-Duo doch glatt ein Sonderhonorar zukommen lassen.

Auf Seite 39, ich bin inzwischen im Feuilleton angelangt, lese ich von Mark Siemons den Artikel „Woher kommt das Ressentiment?“ mit dem wirkungsvollen Bild angegriffener Polizisten im sächsischen Heidenau und dem Untertitel: „Und wie kann man es bekämpfen, wenn Teile der Gesellschaft jedes Gespräch über moralische Mindeststandards zurückweisen?“. Diese Formulierung lässt mich (zurecht) vermuten, gleich dem nächsten neuen Herrenmenschen zu begegnen, der im Gegensatz zu mir offensichtlich genau weiß, was in Merkel-Deutschland, das sich von den eigenen Verbündeten vollständig ausspionieren lässt und munter Waffenexport nach vorbildlichen Menschenrechtstaaten wie Saudi-Arabien betreibt, unter „moralischen Mindeststandards“ zu verstehen ist.

Der Autor hat selbstverständlich keinen Zweifel, wer diesen „moralischen Mindeststandards“ nicht genügt, nämlich die Gegner und Kritiker der Asylinvasion. Diese Menschen sind ihm fast so fremd wie die Pygmäen den Eskimos, aber er macht sich immerhin einige Gedanken um diese Fremden gleich in der Nachbarschaft. Siemons tut das auf einem gewissen Niveau, doch sein Vorschlag am Ende des Textes könnte enttäuschender und niveauloser kaum sein: Um auch das „Pack“ für die „Flüchtlinge“ zu begeistern, sollen Helene Fischer und andere populären Unterhaltungsgrößen am Brandenburger Tor ein „Konzert gegen Ausgrenzung“ veranstalten. Mark Siemons, der garantiert Helen Fischer nicht abkann, hält das für „ein wirksames Zeichen“. Na ja.

Auf Seite 58 gibt es dann einen weiteren Höhepunkt, besser Tiefpunkt, der sonntäglichen Pro-Flüchtling-Kampagne der FAS mit dem Interview eines Jannis Panagitidis, „Juniorprofessor am Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien der Universität Osnabrück mit der Migration und Integration von Russlanddeutschen“. Ihm stellt FAS-Mitarbeiter Michael Brendler gleich zu Anfang die Frage, ob die „neue Einwanderungswelle“ ebenso zu „bewältigen“ sei wie die frühere Einwanderung von Millionen Spätaussiedler aus Polen, Rumänien und der damaligen Sowjetunion bzw. dem späteren Russland. Der Professor antwortet brav: „Ja, das kann man. Schon damals ist die von manchen befürchtete Apokalypse ausgeblieben.“

Doch was weder er noch der Fragesteller in dem gesamten langen Interview reflektieren, ist die offen liegende Tatsache, dass es sich bei den Spätaussiedlern um Menschen gehandelt hat, die eine emotionale, kulturelle und in vielen Fällen auch sprachliche Bindung an Deutschland hatten. Auch ihre Integration war nicht immer einfach, aber letztlich nie in Zweifel zu setzen. Das ist bei den Massen von „Flüchtlingen“ aus dem Balkan, dem islamischen Kulturkreis und aus Schwarzafrika ganz anders. Aber darüber spricht, fragt und schreibt man in der FAS lieber nicht, denn das könnte schon zu sehr in Richtung von Gaucks “Dunkeldeutschland“ gehen.

Ich habe da weniger Bedenken, denn ich gehöre zu denen, die fleißig Steuern bezahlen müssen, um den Sozialstaat auch für hunderttausende illegal nach Deutschland gelangte Asylbewerber zu finanzieren. Da will ich nicht auch noch die Propaganda für diesen Irrsinn bezahlen. Was ich sonntags wissen will, kann ich mir leicht ohne FAS im Internet besorgen. Oder ich lese ein gutes Buch. Oder gehe länger spazieren. Auf jeden Fall: Adieu FAS!

Mit freundlichen Grüßen von Ihrem ehemaligen Leser Wolfgang Hübner

Erschienen auch auf Journalistenwatch

Montag, 31. August 2015

Der alltägliche Antisemitismus

von Thomas Heck...

Nicht zum ersten Mal gab es im Berliner Fussball antisemitisch motivierte Angriffe. Das Gefasel der Null-Toleranz-Politik ist hinfällig. Der Antisemitismus ist in der Bevölkerung tief verwurzelt. Auf die Presseerklärung und eine Entschuldigung von Meteor 06 wartet man wohl immer noch. Auf der Homepage dieses Vereins ist jedenfalls nichts zu finden. Einen Tag später gab der Berliner Fußball Verband bekannt, dass der betreffende Spieler von Meteor 06 per sofort gesperrt ist. Die gesamte Mannschaft ist vom Spielbetrieb ausgeschlossen. An den Einstellungen der Spieler und der Zuschauer ändert sich dadurch nichts, gar nichts.


TuS Makkabi Berlin – Presseerklärung: TuS Makkabi Berlin verurteilt antisemitische Attacken vom 30.08.2015

Berlin, 31.08.2015 – Im Rahmen des ersten Heimspiels der neu gegründeten dritten Herrenmannschaft von TuS Makkabi, wurden Spieler und Angehörige des Vereins von Spielern der gegnerischen Mannschaft Meteor 06 III antisemitisch diffamiert und tätlich angegriffen.

Schon im Verlauf der ersten Halbzeit wurden Spieler von TuS Makkabi von den Gegenspielern als „Judenschweine“ und „dreckige Juden“ beschimpft. Zehn Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit eskalierte die Situation, nachdem ein Spieler von Meteor 06 einen Anhänger von TuS Makkabi antisemitisch beschimpft und in der Folge mit einem heftigen Fußtritt angegriffen hatte, der nur knapp seinen Brustkorb verfehlte.

Der Schiedsrichter wollte den Angreifer unmittelbar nach der Tat mit einer Roten Karte vom Spielgeschehen ausschließen. Durch die von Meteor 06 bewusst herbeigeführten Tumulte wurde das Zeigen der Roten Karte verhindert, was den Schiedsrichter schlussendlich dazu bewog, das Spiel abzubrechen. Das Geschehen eskalierte weiter, als ein Spieler von Meteor 06 versuchte, Spieler und Anhänger von TuS Makkabi mit einer Eckfahnenstange zu attackieren. Während der tumultartigen Szenen fielen weiterhin antisemitische Aussagen wie z.B. „Du Jude kriegst noch Schläge.“

Um die körperliche Unversehrtheit der Spieler zu gewährleisten und weiteren Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, verließ TuS Makkabi zügig und geschlossen das Feld und zog sich in die Kabine zurück. Die herbeigerufene Polizei nahm Aussagen und Personalien auf.

Erst als die Spieler von Meteor 06 von der Polizei vom Sportgelände geleitet worden waren, konnten die Spieler von TuS Makkabi, weiterhin unter Polizeischutz, ihre Kabine verlassen. 

TuS Makkabi verurteilt auf das Schärfste die auf unserer Julius-Hirsch-Sportanlage verübten verbalen wie auch körperlichen antisemitischen Angriffe. Insbesondere verurteilen wir die gleichgültige Passivität der anwesenden Offiziellen von Meteor 06, die dem Geschehen tatenlos zusahen. Wir fordern von BFC Meteor 06 ein konsequentes Handeln gegen die Täter aus ihren Reihen. 

Nicht zum ersten Mal ist der einzige jüdische Sportverein Berlins, TuS Makkabi, zur Zielscheibe antisemitischer Attacken geworden. Gerade im Lichte der zahlreichen Bekundungen einer „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Antisemitismus im Sport bei den European Maccabi Games 2015 in Berlin, müssen nach diesem Vorfall konkrete Taten folgen. Der TuS Makkabi fordert die staatlichen Organe zur konsequenten Verfolgung und Ahndung dieser Übergriffe auf. In Anbetracht der Erfahrungen der letzten Zeit, sind wir gewiss, dass auch der Berliner Fußballverband die notwendigen klaren Zeichen setzen wird. 

Kontakt: 

Claudio Offenberg, Medienbeauftragter TuS Makkabi Berlin, 
0172-3251045, Claud17@aol.com

Erschienen auch auf Journalistenwatch

Liebesgrüße aus Moskau...

von Thomas Heck...

Wenn sich zwei Männer lieben, dann ist das das Normalste auf der Welt. Selbst in arabischen Ländern, wo die Homosexualität geächtet ist und Schwule mit dem Tode rechnen müssen, laufen dennoch die Männer handhaltend durch die Gegend, ein ganz normaler Anblick. Außer in Russland, wo das Händchenhalten zweier Männer schon mal mit Prügel geahndet wird.

Da ist schön, wenn die Politik da eingreift, homophobes Verhalten verurteilt und selbst mit gutem Beispiel vorangeht und Bilder des gemeinsamen Tages dieses süßen Paares der Presse zur Veröffentlichung zuspielt... traumhaft...