Montag, 24. August 2015

Zensur im Namen der Gleichberechtigung

von Gideon Boss...

Ich schaue so gut wie nie Talkshows, aber weil ich sie über meine GEZ-Gebühren trotzdem finanziere, mache ich eben von Zeit zu Zeit eine Ausnahme. Man will ja sehen, ob das eigene Geld gut angelegt ist. Die eine Ausnahme in den letzten Monaten war ausgerechnet die Giftschrank-Sendung von hart aber fair.


Nieder mit dem Ampelmännchen“ hieß sie und drehte sich um die Gleichberechtigung der Geschlechter und dabei auch um Gender Mainstreaming. Sie war interessante, unterhaltsam und an manchen Stellen auch entlarvend. Also eigentlich genau so, wie eine Talkshow sein sollte.


Nun hat der WDR sie aus dem Programm genommen. Sie darf nicht mehr gezeigt werden. Mit verantwortlich dafür ist die Beschwerde eines Vereins mit dem Namen „Deutscher Frauenrat“. Er sieht sich als eine progressive Organisation, hat aber im Grunde eine autoritäre und antiliberal Haltung, die aus jeder Zeile seiner Beschwerde herauszulesen ist. Meinungsfreiheit, Pluralismus und Debattenkultur sind schön und gut, solange am Ende die Richtigen als „Sieger“ daraus hervorgehen. Wenn das nicht der Fall ist, werden eben Verbote gefordert.

Zufrieden verkündete der Verein nun, dass der WDR-Intendant Tom Buhrow großes Verständnis für die Beschwerde gezeigt habe, weil in der Talkshow auf „sehr unseriöse Art“ mit dem Thema Gleichstellung umgegangen worden sei. Wie aus Sicht des Frauenrats ein seriöser Umgang damit auszusehen hat, bleibt dabei ein Geheimnis, würde aber vermutlich wesentlich mehr an das Politfernsehen der frühere DDR erinnern als an kontroverse Talkshows in einer freien Gesellschaft.

Auch habe der WDR eine „einseitige Gästeauswahl“ eingestanden, jubelte der Frauenrat (Es gab in der Sendung zwei Meinungslager: Zwei Gäste auf der einen Seite, drei Gäste auf der anderen, was bei fünf Teilnehmern nicht so überraschend ist). Als Reaktion darauf wurde nun also entschieden, diese Folge zu verbieten und damit eine interessante Diskussion aus dem Verkehr zu ziehen. Für den Frauenrat ist dieser Tiefschlag für die Meinungsfreiheit ein Grund zur Freude. Jeder hat eben andere Dinge, auf die er stolz ist und die ihm wichtig sind.

Besonders erstaunt an der Rhetorik des Frauenrates die Kluft zwischen Wehleidigkeit im Einstecken und einem denunziatorischen Grundton beim Austeilen gegen seine Gegner. So warnt er unter der Erfolgsmeldung, dass die Talkshow-Folge verboten wird, vor einer Lesung von Birgit Kelle (auch Teilnehmerin eben dieser Talkshow), die dabei ohne weitere Begründung als Rechtspopulistin bezeichnet wird. So einfach kann es gehen. Rufmord ist in manchen Kreisen eben weiterhin die Waffe der Wahl.

Dass ein Verein, der mit solchen Mitteln Andersdenkende zu diskreditieren versucht, ausgerechnet fehlende Fairness in einer Talkshow anprangert, ist absurd. Noch absurder ist nur, dass der WDR ihm da zustimmt.

Man darf gespannt sein, wie der WDR entscheidet, wenn die Salafisten demnächst Protest einlegen, weil in einer Talkshow auf „sehr unseriöse Art“ und mit „einseitiger Gästeauswahl“ über den Salafismus debattiert wurde. Wer Meinungsäußerungen verbieten lassen will, weil sie ihm nicht in sein Weltbild passen, hat ideologisch jedenfalls mit den Feinden der Freiheit mehr zu tun als er sich eingestehen will.

Erschienen auf der Achse des Guten
Erschienen auf Böss in Berlin

Kleiner ergänzender Kommentar zu Heidenau

von Alexander Wendt...

Wenn in Heidenau und anderswo der Mob vor Asylbewerberheimen tobt, dann fällt das in die Kategorie abstoßend. Das ist das eine. Das andere: Flaschen- und Böllerwürfe auf Polizisten, Straßenblockaden, 31 verletzte Beamte, das fällt, sofern es sich zur Walpurgisnacht in Kreuzberg, ganzjährig rund um die Rote Flora in Hamburg und ab und zu in der Leipziger Innenstadt abspielt, unter die Rubrik “überwiegend friedlicher Verlauf” und “kleinere Zwischenfälle”. Dann verschicken üblicherweise Grüne und Linkspartei Pressemitteilungen mit Beschwerden über den übermäßig harten Polizeieinsatz und kündigen ein “Nachspiel im Innenausschuß” an, der sich seit mindestens 20 Jahren im Stehsatz befindet.



In Deutschland ist es üblich, auch nach den indirekt Verantwortlichen für abstoßende Zustände zu fragen. Diese Übung zählt nicht zu den schlechtesten. Wer seit Jahren ein Recht auf Gewalt bei Demonstrationen bejaht beziehungsweise entschuldigt, Böllerwürfe und Anzünden von Polizeiwagen für ein Gewohnheitsrecht hält und sich auch als gereifter linker Parlamentarier wohlig von der guten alten Haut-die-Bullen-platt-wie-Stullen-Romantik durchschauern lässt, darf nicht allzu entsetzt sein, wenn auch andere diese Praxis für sich reklamieren. 

Manche werden jetzt sagen, es mache doch ein Unterschied, ob jemand Böller und Flaschen aus Protest gegen die EZB wirft oder aus Hass gegen syrische Flüchtlinge. Wer so argumentiert, gehört zu den Mitverantwortlichen von Heidenau. Leute, die Gewalt legitim finden, werden immer meinen, dass ihre Absichten Rechtfertigung genug sind. Ganz egal, worin die Absichten bestehen.

Erschienen auf der Achse des Guten

Freitag, 21. August 2015

Weil der Schwarze kein Straftäter sein darf

von Thomas Heck...

Weil der mutmaßliche Vergewaltiger einer 21-jährigen Frau eine dunkle Hautfarbe hat, setzt die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" einen Beitrag über eine Vergewaltigung vom 29. März 2014 vorläufig ab. Die Chefredakteurin Ina-Maria Reize-Wildemann begründete den Entschluss am Donnerstag mit der Stimmungsmache gegen Flüchtlinge in Deutschland.

Da der von der Polizei in Dortmund bisher vergeblich mit einem Fahndungsfoto gesuchte Mann eine dunkle Hautfarbe hat, könnten Vorurteile gegenüber Ausländern geschürt werden. "Wir wollen kein Öl ins Feuer gießen und keine schlechte Stimmung befördern. Das haben diese Menschen nicht verdient." Sie meint Flüchtlinge, über die vor allem im Internet hasserfüllte Kommentare geschrieben werden, und auf deren Unterkünfte in Deutschland Anschläge verübt werden. Dafür kann die Tätersuche schon mal zurückstehen, zumal es ja nur eine Vergewaltigung ist.

Sendetermin für den bereits fertig gedrehten Beitrag sollte der 2. September 2015 sein. Aktenzeichen XY werde den Beitrag stattdessen voraussichtlich im Dezember 2015 oder Anfang 2016 senden. Was aber, wenn die hasserfüllten Kommentare gegenüber Flüchtlingen bis dahin nicht nachlassen? "Das entscheiden wir dann", sagte die Chefredakteurin, denn "der Zeitpunkt muss richtig sein." Vielleicht ändert sich bis dahin ja noch die Hautfarbe des Täters. Jetzt wollte das ZDF Gerüchte nicht bestätigen, der Sendebeitrag würde mit einem weißen Schauspieler neu verfilmt. Auch konnte nicht bestätigt werden, dass Till Schweiger sich bereit erklärt habe, den Vergewaltiger politisch korrekt darzustellen. Er werde versuche, dem Täter dem rechtsradikalen Spektrum zuzuordnen.

Auf eine Aufklärung des Verbrechens vom 29. März 2014 auf einem Verbindungsweg im Stadtteil Huckarde hoffte nach anderthalb Jahren vergeblicher Ermittlungen auch die Dortmunder Kriminalpolizei. Das Polizeipräsidium an der Markgrafenstraße in Dortmund nahm den Sendestopp nicht einfach zur Kenntnis, sondern intervenierte. Allerdings vergeblich. 

Polizeisprecher Oliver Peiler über die Entscheidung: "Die Dortmunder Polizei hat weder die Absicht, noch die Möglichkeit, einen Entscheidungsprozess in einer Redaktion zu beeinflussen. Erst wenn alle klassischen Ermittlungsmethoden ausgeschöpft sind, greifen wir zum Mittel der Öffentlichkeitsfahndung. Daher finden wir es sehr bedauerlich, dass die weitere Aufklärung des Falles nicht möglich erscheint." 



Die Polizei sucht nach wie vor nach dem Vergewaltiger. Das Opfer hat ihn wie folgt beschrieben. 30 bis 40 Jahre alt, 1,75 Meter groß, auffällig schmächtiger Körperbau, sehr gepflegtes Erscheinen, akzentfreies Deutsch, dunkle Hose, helle Jacke, schwarze Tasche. Der Mann raubte das Opfer auch aus. Die Beute: schwarze Handtasche mit goldfarbenen Griffen, eine hellgrün-weiß-karierte Geldbörse mit 10 Euro und ein Handy (Samsung Galaxy Ace LaFleur-Edition). Hinweise an die Polizei unter Telefon (0231) 1327441.

Letztes Update: Das ZDF wird den Beitrag zeigen... an der Hasenfüßigkeit des ZDF ändert dieses Umfallen gar nichts. War wohl doch nur eine Marketing-Aktion, um diese Sendung zu pushen, weil die schaue ich mir jetzt auch an. 





Donnerstag, 20. August 2015

Wenn selbst dem Linken Multikulti zuviel wird...

von Thomas Heck...

Bodo Ramelow, Thüringens Ministerpräsident, hat schon aufgrund seiner politischen Grundhaltung als SED-Politiker viel Verständnis für Flüchtlinge. Früher hat seine Partei auf Flüchtlinge schießen lassen, heute ist er da nachsichtiger, handelt sich ja auch nicht mehr um deutsche Flüchtlinge.

Nach den Gewaltausbrüchen von Suhl, wo muslimische Asylbewerber einen Flüchtling lynchen wollten, weil dieser einen Koran zerrissen hatte, war auch für Bodo eine rote Linie überschritten. Er plädiere nun für eine nach Ethnien getrennte Unterbringung von Flüchtlingen. Nur so lassen sich Gewaltausbrüche, wie im Flüchtlingsheim in Suhl künftig vermeiden.


Nur so, Herr Ramelow? Was ist denn mit einer Aufforderung an die Flüchtlinge, die dem Krieg entronnen sind, sich hier zu benehmen und Konflikten so zu begegnen, wie dies in diesem Kulturkreis üblich ist? Für Ramelow ist offensichtlich nur die ethnische Säuberung der Weg, friedlich miteinander zu leben. So wurden aufgrund des Flüchtlingsdrucks bereits Ausweichlager geschaffen, wo nur Eritreer untergebracht werden. Ein anderes Lager nimmt nur Frauen und Kinder auf. Wo die Facharbeiter untergebracht werden, wer weiß es schon.



"Sie sind alle Opfer", so der linke Ministerpräsident und zeigt Verständnis auch für die Straftäter unter den Flüchtlingen. Es handele sich um traumatisierte Menschen, die aus Kriegssituationen kämen. Er könne verstehen, dass Emotionen hochkochen, wenn verschiedene Ethnien und Religionen aufeinandertreffen. Ich kann das nicht verstehen. Und die Bürger in diesem Land, die das alles bezahlen müssen, eigentlich auch nicht.

So traumatisiert sind die Flüchtlinge, dass 125 Polizisten im Einsatz benötigt werden, 4 Polizisten verletzt wurden, massiver Sachschaden entstanden ist, sechs Polizeiautos, Möbel und Fensterscheiben beschädigt und die Zentrale des privaten Wachdienstes komplett zerstört wurde. So schwer traumatisiert. Die Integration scheitert schon, bevor sie begonnen hat. Sie scheitert nicht an der mangelnden Bereitschaft Deutschlands zu helfen, wie Ihnen und mir von der Politik und den Medien versucht wird einzureden.

Sie scheitert am Unvermögen einer Kultur, Toleranz zu leben, Minderheiten und andere Meinungen zu respektieren und  wir das auch nicht einfordern. Deswegen werden wir weiter mit solchen Vorfällen leben. Und diese Vorfälle werden zunehmen, je mehr Flüchtlinge in dieses Land streben. Versagt hat unsere Politik, die nicht den Mumm hat, andere Lösungen zu suchen und zu finden. Versagt hat die Gesellschaft, die nicht den Mumm hat, den Flüchtlingen Spielregeln für das Leben in Deutschland vorzugeben. Versagt haben die Flüchtlinge, die meinen, ihre komplett gescheiterten zivilisatorischen Regeln auf Deutschland übertragen zu müssen. Versagt haben wir alle, die das mitmachen. Willkommen im Land der komplett Bekloppten, Ihr passt hier gut rein...

Erschienen auch auf Journalistenwatch

Wenn die Falschen zum Messer greifen

von Boris T. Kaiser...

Jennifer Weist, Frontfrau der Pop-Rockband „Jennifer Rostock“, schockte Fans und Presse dieser Tage mit einem Foto auf Facebook. Das Bild, das sie am 17.08.15 postete, zeigte die gefährliche Halswunde eines ihrer Freunde, der im Berliner Stadtteil Friedrichshain nach einem versuchten Diebstahl mit einem Messer attackiert worden war. Der gruselig aussehenden Aufnahme ihres Freundes fügte das Pop-Punk-Sternchen folgenden Kommentar hinzu:
„ich war am samstag mit freunden im astra in friedrichshain. als ich mit einem freund nach hause gehen wollte, versuchten zwei kleine jungs meine brieftasche aus meiner gürteltasche zu klauen. ich bemerkte es vorher, meine begleitung schubste ihn weg und in dieser bewegung riss einer der beiden meiner begleitung seine kette vom hals. als dieser sie wieder holen wollte, kamen noch drei andere typen von der anderen straßenseite und alles ging ziemlich schnell. ich hab nach hilfe gerufen, zwei typen versuchten uns noch zu helfen, aber es war zu spät. einer von ihnen zog ein messer und verletzte meine begleitung schwer am hals. alle arterien waren schon freigelegt. es fehlten nur ein paar millimeter und er wäre direkt auf der straße in meinen armen gestorben. mir ist gott sei dank nichts passiert.
meine begleitung war weder aggressiv, noch hatte er vor einen von ihnen zu schlagen. 
an diesem abend habe ich mit der polizei alle möglichen gassen abgesucht um die täter zu finden und dabei viele andere menschengruppen gefunden, denen auch sachen geklaut worden oder die verletzt worden sind. DESWEGEN AN ALLE BERLINER UND URLAUBER BERLINS: auf der revaler/warschauer straße ist eine große bande unterwegs. seid vorsichtig auf dem RAW gelände, geht dort am besten wenn es dunkel ist nicht alleine lang. diese leute sind wahnsinnig gefährlich und schrecken nicht davor zurück für eine beschissene kette zu töten!!! ich bin fassungslos und muss dieses ereignis erstmal verarbeiten. gerne teilen! diese wichser müssen gefasst werden!“

Nun könnte es bei der Erfassung „der Wichser“ natürlich helfen, wenn man die Täter ein bisschen beschreiben würde. Waren es zum Beispiel ein paar hochgewachsene Schweden, mit lustigem Akzent, die man in ganz Friedrichshain schon von weitem hören und sehen kann? Handelte es sich bei der „großen Bande“ vielleicht um eine Gang, bestehend aus rothaarigen, käseweißen und stets betrunkenen Iren? Waren es ein paar bierbäuchige Deutsche oder Engländer, die das Haus nie ohne Springmesser unter dem Feinrippunterhemd verlassen? Waren es Asiaten, und wenn ja, sahen sie eher indisch, chinesisch oder japanisch aus?

Nichts davon konnte man aus dem Facebookpost der jungen Dame herauslesen. Denn so geschockt sie war und so sehr sie angeblich an der Ergreifung der Fastmörder ihres Freundes interessiert war, hatte sie bei der ganzen Angelegenheit offenbar noch ein noch viel größeres Problem: Ihr ist etwas passiert, das gemäß ihrer bisherigen Weltsicht eigentlich gar nicht passieren kann. Ein Freund wurde in einem der Berliner Vorzeigeviertel der Toleranz nicht kulturell bereichert, sondern abgestochen. Eine genaue Beschreibung der Täter hätte daher zwar sicherlich zur Ergreifung der Täter/Wichser beitragen können, wäre aber politisch nicht korrekt gewesen und hätte das Weltbild ihrer Fans, nicht nur auf Facebook, arg ins Wanken gebracht. Diese waren auch so schon mit den Nerven und der eigenen Naivität am Ende. Viele, für die sonst alle Polizisten Bastarde sind, riefen auf einmal nach der sonst so verteufelten Staatsgewalt.

„Es wird höchste Zeit, dass aufgehört wird bei der Polizei zu sparen! Wir brauchen mehr und besser ausgerüstete Polizisten, die konsequent arbeiten können und durch schnelle Gerichte unterstützt wird…..eine Polizei vor dem man (im besten Sinne des Wortes) wieder Respekt hat! P.S. schickt die übergewichtigen Senioren bei der Polizei endlich mal in Ruhestand“, heißt es da zum Beispiel.

Oder auch:

„Ich finde das an der Warschauer Straße und am Alex sollte die Polizei 24 Stunden vor Ort sein auch wenn von der Warschauer Straße der Abschnitt 53 nicht weit weg ist aber dort passiert einfach zuviel..“

„Die Ecke rund um den Sbhf Warschauer Straße wird leider sowieso immer schlimmer. Offensichtlich werden dort immer mehr Drogen angeboten. Polizeipräsenz ist nicht vorhanden und das RAW Gelände sieht schon einladend für ‘Schlechtmenschen’ aus.“

Sogar Videoüberwachung wird gefordert. Eigentlich ein weiteres No Go in der „No-Go-Area“-ignorierenden Szene um die popkulturellen Light-Punker von Jennifer Rostock.

Denn diese sind, auf ihre oberflächlich-belanglose Art und Weise, durchaus tief in der linken Szene verwurzelt und fühlen sich ihr liebevoll verbunden. Auf Konzerten von „Jennifer Rostock“ dürfen die Fans zum Beispiel keine T-Shirts der „Böhsen Onkelz“ oder der Band „Frei.Wild“ tragen.
Ob die Messerstecher wohl solche Bandshirts getragen haben..?  Wir werden es nie erfahren. Denn auf eine nähere Beschreibung der Täter hat „Jennifer Rostock“ bis heute verzichtet. Die Wut über den fast tödlichen Angriff auf ihren Freund und auf die Täter ist offenbar auch nur einen Tag später schon wieder den alten Feindbildern gewichen. Denn man 18.08.15 äußerte sich die Band wie folgt auf Facebook:

„Es ist soweit, nun müssen wir doch etwas dazu sagen. Einige werden es schon mitbekommen haben, auf Jennifers Profil tobt gerade der rechte Bodensatz des Internets. Falls nicht, kurze Zusammenfassung: Ein Freund von ihr wurde mit einem Messer attackiert, sie suchte Zeugen. Es kann doch nicht sein, dass irgendwelche strunzdebilen Vollidioten so einen Vorfall dafür nutzen, auf unterstem Niveau gegen Ausländer und vermeintliche “Gutmenschen” zu hetzen. (Das OPFER ist übrigens beides) Es geht um Aufklärung eines unfassbaren Verbrechens und nicht darum, dass jetzt Kartoffel-Bürgerwehren durch Friedrichshain spazieren. Eigentlich leben wir hier, weil Berlin ein Ort der Freiheit und Toleranz ist. Wir wollen, dass die Täter gefasst werden, aber wir wollen hier auch weiterhin eine gute Zeit haben können. Das gilt übrigens auch für’s Internet, aber heute ist einer dieser Tage, da klappt man den Laptop auch gerne wieder mal zu. Ihr wisst, wie wir zu jeglichen Auswüchsen rechten Gedankenguts stehen. Wir tolerieren keine fremdenfeindliche Hetze auf unseren Profilen. Dieser Hass macht uns gerade unfassbar wütend. In Liebe, JR.“


Die Welt von Jennifer Rostock ist also wieder in Ordnung. Die größte Gefahr in diesem Land sind fiese „Kartoffel-Bürgerwehren“ die, wie wir alle wissen, ja quasi an jeder Ecke lauern und unsere Großstädte unsicher machen. Klar, wer denn auch sonst? Die Bösen sind immer die Deutschen. Abgesehen natürlich von Jennifer Rostock und ihren Freunden.

Erschienen auf der Achse des Guten