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Freitag, 6. Januar 2023

Schützenpanzer Marder

von Thomas Heck...
Der Schützenpanzer Marder wird nun doch endlich an die Ukraine geliefert. Das peinliche Zaudern Bundeskanzler Scholz hat nun endlich ein Ende gefunden, obwohl es Scholz wohl offensichtlich lieber gewesen wäre, Russland hätte diesen lästigen Krieg schnell gewonnen. Dennoch eine gute Gelegenheit, auf eine bewährtes Waffensystem zu schauen, welches nunmehr seit 50 Jahren in der Truppe ist und noch weiter seinen Dienst tun wird. Zum Thema Lieferung von Leopard-Kampfpanzer ein Gedanke: Der Marder braucht den Leopard, wie der Leopard den Marder braucht. Für das Gefecht der verbundenen Waffen...



Schützenpanzer Marder

Der Marder feiert in 2021 sein 50-jähriges

Einsatzbewährtes Waffensystem der Panzergrenadiere

Hohe taktische Mobilität, eindrucksvolle Feuerkraft und die Möglichkeit des schnellen und sicheren Truppentransports in hochgefährliche Einsatzgebiete machen den Schützenpanzer Marder zu einem herausragenden Waffensystem.

Seine SPz-Konstruktion ist praxiserprobt: der Motorraum liegt vorn, der Geschützturm ist im vorderen Teil des Fahrzeugs integriert, der Mannschaftsraum im Heck mit einer großen Heckrampe für schnelles Auf- und Absitzen. Wartungsfreundlich, ist der Marder speziell für leichte Handhabung und maximale Zuverlässigkeit konzipiert. Rheinmetall bietet zahlreiche Upgrade-Möglichkeiten zur Verbesserung des Schutzniveaus, zur Steigerung der Feuerkraft bis zu umfangreichen Aufklärungsmitteln.

Übergabe des ersten Serienfahrzeugs an die Truppe am 7. Mai 1971 bei MaK in Kiel. Die Fahrzeuge besaßen noch keine Kettenschürzen. Quelle: MaK

Übergabe des ersten Serienfahrzeugs an die Truppe am 7. Mai 1971 bei MaK in Kiel. Die Fahrzeuge besaßen noch keine Kettenschürzen. Quelle: MaK

Am 7. Mai 1971 wurden die ersten Serienfahrzeuge des Schützenpanzers Marder offiziell an die Truppe übergeben. Dies geschah mit zeitgleichen Zeremonien in Kassel und Kiel – den Sitzen der Herstellerfirmen Thyssen-Henschel und Krupp MaK, seit 1999 bzw. 2001 zu Rheinmetall gehörig. Bei der Konzeption des Schützenpanzers ging man seinerzeit davon aus, dass der Marder im Verbund mit dem Kampfpanzer Leopard1 im Heer einen entscheidenden Beitrag zur Landesverteidigung leisten würde. Der reale Ablauf der Geschichte sollte aber noch ganz andere Herausforderungen mit sich bringen.

Im „Kalten Krieg“ erfolgten lediglich Manövereinsätze, welche aber die glaubhafte Verteidigungsbereitschaft des NATO-Partners Bundesrepublik Deutschland unterstrichen. Unterdessen befindet sich schon lange kein Leopard1 mehr bei der Bundeswehr in der Nutzung. Gleiches gilt für andere der militärgeschichtlichen Zeitgenossen des Marders, darunter der Spähpanzer Luchs, das Kampfflugzeug Starfighter F-104 oder die Hubschrauber BO105 und Bell UH-1D. Der Marder hingegen musste sich als Bestandteil der Quick Reaction Force in Feuergefechten in den Räumen von Kunduz und Mazar-e Sharif in Afghanistan bewähren und dient bis heute in den deutschen Streitkräften.

Historisch: Die Entwicklung der Prototypen

Die Suche nach dem richtigen Konzept

Nach Untersuchung der ersten Fahrzeuge reifte beim Führungsstab des Heeres die Erkenntnis, dass die einengenden Forderungen aufgegeben werden mussten, um ein optimaleres SPz-Konzept zu ermöglichen. Neben dem Wegfall der Vorgabe nach einer maximalen Bauhöhe von 1.890mm wurde auch die Besatzungsstärke von zwölf auf zehn Mann reduziert.

Prototyp RU261 aus dem Jahr 1964 mit kompakten Triebwerksblock im Bug – aber noch mit Ein-Mann-Turm. Dem Schützentrupp standen für den aufgesessenen Kampf zwei große Klappen im Kampfraumdach zur Verfügung. Quelle: Ruhrstahl AG

Prototyp RU261 aus dem Jahr 1964 mit kompakten Triebwerksblock im Bug – aber noch mit Ein-Mann-Turm. Dem Schützentrupp standen für den aufgesessenen Kampf zwei große Klappen im Kampfraumdach zur Verfügung. Quelle: Ruhrstahl AG

Im Oktober 1962 wurden die Entwicklungsverträge für sieben neue Prototypen des Gruppenfahrzeugs mit den Firmen Ruhrstahl (Hanomag) und MOWAG abgeschlossen. Die Firma Henschel nahm an diesem Wettbewerb nicht teil, da sich dieses Unternehmen vorrangig auf die Entwicklung weiterer Prototypen der Varianten Jagdpanzer Kanone, Mörserträger, Krankenkraftwagen (KrKW) und Raketenwerfer konzentrierte. Die Kooperation mit der Firma MOWAG wurde zuvor wegen Patentstreitigkeiten für beendet erklärt.

Für die Prototypen der zweiten Generation erfolgte ein konzeptioneller Neuansatz. Um einen großen Heckzugang zu ermöglichen, wurde bei den RU-Fahrzeugen der komplette Triebwerksblock nunmehr im Bug untergebracht – damit entfielen auch die störanfälligen Gelenkwellenverbindungen. Für die Fahrzeuge stand auch der von Rheinmetall neu konstruierte Ein-Mann-Turm DL-RH3 zur Verfügung, bei dem neben der 20mm-Maschinenkanone (MK) auch ein achsparalleles Maschinengewehr (MG) vorgesehen war.

Nachdem der Kommandant anfangs noch links neben dem Turm platziert war, rutschte sein Platz bei den späteren Prototypen direkt hinter den Fahrer – damit konnte links neben dem Turm Platz zur Unterbringung eines später einzurüstenden Panzerabwehr-Raketensystems (Bofors Anti-Tank-Missile/BANTAM) geschaffen werden. Das neue Konzept führte zu einer Vergrößerung der Fahrzeuge, das Gefechtsgewicht stieg auf ca. 26 Tonnen an.

Im Rahmen des Truppenversuches wurde die Unterbringung des Kommandanten außerhalb des Turms bemängelt, da hierdurch Sichtmöglichkeiten und Führungsfähigkeit stark beeinträchtigt waren. Da die drehstabgefederten Fahrzeuge im Gelände ein unbefriedigendes fahrdynamisches Verhalten aufwiesen, wurde in den RU264 eine Hydrop-Federung eingebaut. Hiervon versprach man sich bessere Fahreigenschaften; nach fast fünfjähriger Erprobung wurden die Versuche wegen unzureichender Zuverlässigkeit und Standfestigkeit der Federelemente abgebrochen.

Größenvergleich des Prototyps RU262 (rechts) mit dem SPz HS30 (hier mit 106mm Leichtgeschütz). Der RU262 war gut zehn Tonnen schwerer als der HS30. Quelle: KTS II/III Munster

Größenvergleich des Prototyps RU262 (rechts) mit dem SPz HS30 (hier mit 106mm Leichtgeschütz). Der RU262 war gut zehn Tonnen schwerer als der HS30. Quelle: KTS II/III Munster

Zusätzliche Forderungen erfordern neue Konzeptlösungen
Die Vorserienfahrzeuge

Weitere Kampfwertsteigerungsmaßnahmen

Bemerkenswerterweise ergaben sich auch nach intensiver Erprobung und eingehenden Truppenversuchen später immer wieder Wünsche des Nutzers nach funktionellen Verbesserungen. Auch erforderte die Anpassung des Kampfwertes an die aktuelle Bedrohungslage eine stetige Modellpflege. Stichwortartig seien die bislang durchgeführten Kampfwertsteigerungsmaßnahmen (KWS) aufgeführt:

1977 – 1979

Adaption der Waffenanlage MILAN mit vier Lenkfl ugkörpern an Bord; die Absitzstärke reduzierte sich dadurch auf 6 bzw. 7 Mann

1979 – 1982
SPz Marder1A1 mit nachgerüsteter MILAN-Waffenanlage und Wärmeortungsempfänger (WOE) auf dem Tragarm des Schießscheinwerfers. Die Fahrzeuge haben nun auch Kettenschürzen erhalten. Quelle: Archiv Autor

SPz Marder1A1 mit nachgerüsteter MILAN-Waffenanlage und Wärmeortungsempfänger (WOE) auf dem Tragarm des Schießscheinwerfers. Die Fahrzeuge haben nun auch Kettenschürzen erhalten. Quelle: Archiv Autor

1. KWS zum Marder1A1

u.a.: Einbau passiver Nachtsichtgeräte der 1. Generation (Restlichtverstärker) mit Wärmeortungsempfänger (Passives Nachtziel- und Beobachtungsgerät mit Wärmeortungsempfänger/PNZG WOE), Doppelgurtzuführer (DGZ) für die MK, Verstärkung des Seitenrichtgetriebes

1984 – 1989
SPz Marder1A2 mit nachgerüstetem Wärmebildgerät auf dem Richtschützenplatz. Die Hecklafette ist entfallen. Quelle: Thyssen-Henschel AG

SPz Marder1A2 mit nachgerüstetem Wärmebildgerät auf dem Richtschützenplatz. Die Hecklafette ist entfallen. Quelle: Thyssen-Henschel AG

2. KWS zum Marder1A2

u.a.: Umrüstung von 1.462 Fahrzeugen auf Wärmebildgerät (WBG-X) beim Richtschützen, bzw. Einsatz von Milan-Infrarot-Adapter MIRA für Waffenanlage MILAN; Entfall der Hecklafette, Umrüstung auf Funkgerät SEM 80/90, Einführung des Flecktarnanstrichs

1989 – 1998
SPz Marder bei schneller Durchfahrt durch ein Wasserloch. Durch die Bugform wird der größte Teil der Wassermassen nach vorne weggeschleudert. Quelle: WTD 41

SPz Marder bei schneller Durchfahrt durch ein Wasserloch. Durch die Bugform wird der größte Teil der Wassermassen nach vorne weggeschleudert. Quelle: WTD 41

3. KWS zum Marder1A3

u.a.: Ausrüstung von 2.097 Fahrzeugen mit einer Zusatzpanzerung für Turm und Wanne (Schutz gegen MK30mm), Neugestaltung von Munitionslagerung und -zuführung; Verlagerung des Turm-MGs aus Waffengehäuse an die linke Turmseite; Anbringung von Staukästen bei gleichzeitigem Verzicht auf die Nutzung der Kugelblenden; Reduzierung der Dachluken für den hinteren Kampfraum von vier auf drei; Einbau verstärkter Drehstäbe, neue Sitze für Kommandant und Richtschütze, neue Heckklappe mit größerem Ladevolumen, Gewichtsanstieg auf 33,5t.

1998 – 2000

KWS zum Marder1A4:

Verwendung dieser Version als bewegliche Befehlsstelle (Bataillonskommandeur); damit zusätzliche Ausstattung von 24 Fahrzeugen mit Funkgerät SEM93.

2002 – 2005
SPz Marder1A5 bei der Übergabe am 18. Dezember 2002 bei Rheinmetall in Kassel. Durch die besonderen Minenschutzmaßnahmen musste außen durch drei Kästen ein zusätzlicher Stauraum geschaffen werden. Quelle: Archiv Autor

SPz Marder1A5 bei der Übergabe am 18. Dezember 2002 bei Rheinmetall in Kassel. Durch die besonderen Minenschutzmaßnahmen musste außen durch drei Kästen ein zusätzlicher Stauraum geschaffen werden. Quelle: Archiv Autor

4. KWS zum Marder1A5

Nachrüstung von 74 Fahrzeugen mit einem Schutz gegen Blast- und projektilbildende Minen; Änderung des Verstauungskonzeptes, Freiräumen des Kampfraumbodens, Befestigung des Sitzgestells am Wannendach; Installation eines GPSEmpfängers (PLGR), Einbau verstärkter Bremsen und leistungsfähiger Lüfterpumpen, neue Kettenschürzen (Panzerstahl), breitere Kette (500mm), Ersatz der Kegelstumpffedern durch hydraulische Endanschläge, Installation von drei zusätzlichen Staukästen, Auskleidung des Kampfraumes mit einem Anti-Spall-Liner, Gewichtsanstieg auf 37,4t.

2010 – 2011
SPz Marder1A5A1 mit nachgerüsteter Raumkühlanlage im Fahrzeugheck. Quelle: Rheinmetall

SPz Marder1A5A1 mit nachgerüsteter Raumkühlanlage im Fahrzeugheck. Quelle: Rheinmetall

KWS zum Marder1A5A1

Ausrüstung von 35 Fahrzeugen u.a. mit Raumkühlanlage und Ausstattung mit Multispektraler Tarnausstattung (MMT), elektronische Schutzausstattung CG-12, Schutzaufbau auf dem Kampfraumdach im Bereich der Luken, Gefechtsgewicht: ca. 38,1t.

Aktuelle Aktivitäten: Die Nutzungsdauerverlängerung

Von aktuell in der Bundeswehr vorhandenen 382 Fahrzeugen sollen voraussichtlich noch bis Ende der 2020er Jahre knapp 300 Marder in der Panzergrenadiertruppe in Nutzung gehalten werden. Dazu kommen noch weitere Fahrschulpanzer, Versuchsträger, etc. Ab 2016 wurde die Durchführung eines weiteren Programms zur Verlängerung der Nutzungsdauer und der Obsoleszenzbereinigung beschlossen. Beauftragt wurden die Maßnahmenpakete zunächst als Prototypenentwicklungen und dann Stück für Stück als Serienumrüstungen. Dieses Nutzungsdauerverlängerung (NDV)-Programm umfasst folgende Einzelmaßnahmen:

  • Ab 2016 Entwicklung und Musterintegration der Panzerabwehrwaffenanlage Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem (PzAbwWA MELLS) in den SPz Marder1A5.
  • Ab 2017 Lieferung von Umrüstsätzen zur Einrüstung der PzAbwWA MELLS in SPz Marder1A5 Flotte (bei 35 Fahrzeugen schon umgesetzt) als Ersatz für die obsoleten MILAN-Waffenanlagen.
  • Ab 2017 Beginn des Programms zur Nutzungsdauerverlängerung des SPz Marder mit der Entwicklung und Mustereinrüstung
    - der PzAbwWA MELLS in die restlichen SPz Marder- Varianten,
    - einer neuen Feuerwarn- und Löschanlage für die SPz Marder1A3-Familie,
    - eines neuen Wärmebildzielgerätes (WBG) zum Ersatz des obsoleten WBG-X,
    - eines neuen Fahrersichtsystems in die Varianten der A3-Familie (SPECTUS II),
    - kleiner Komponenten zur Obsoleszenzbereinigung. Darüber hinaus wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die den Ersatz des Antriebsstranges des SPz MARDER1A5 sowie eine umfassende Obsoleszenzbereinigung zum Ziele hatte.
  • Ab 2018 Erweiterung des NDV-Programms um den Aufbau eines Musterfahrzeugs mit neuem Antriebsstrang beauftragt.
  • Ab 2019 Entwicklung und Musterintegration eines Battle Management Systems in die verschiedenen SPz Marder-Varianten zur Realisierung eines vollständigen Informations- und Datenverbunds auf Basis eines gemeinsamen und durchgängigen Führungsinformationssystems/Battle Management Systems (FüInfoSys/BMS) und bereits eingeführter Funkgeräte- und Führungsmittelausstattungen, um so den Digitalisierungsgrad der durch die Bundeswehr gestellten NATO-Speerspitze VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) 2023 zu verbessern.
  • Ab 2019 Lieferung von Umrüstsätzen zur Einrüstung der im Rahmen des NDV-Programms entwickelten Feuerwarn- und Löschanlage (FWLA).
  • Ab 2021 Lieferung von Umrüstsätzen zur Einrüstung des neuen Fahrersichtsystems SPECTUS II. Hierbei handelt es sich um ein System, bei dem die Bilder einer Restlichtverstärker-Kamera und eines Wärmebildgerätes kombiniert werden können. Am Heck wird zusätzlich eine Rückblickkamera mit separatem Infrarotscheinwerfer installiert.
  • Ab 2021 Lieferung von Umrüstsätzen zur Einrüstung des neuen Wärmebildzielgerätes SAPHIR 2.6MK (eine Entwicklung von Rheinmetall), sowie die Lieferung von Umrüstsätzen zur Einrüstung des neuen Antriebsstrangs bei den 71 Fahrzeugen der 1A5-Familie. Bei dem neuen Triebwerk handelt es sich um den Grundmotor D956 mit einer Leistung von 563kW; das Getriebe wird an das höhere Leistungsniveau angepasst; zudem wird eine digitalisierte Triebwerkselektronik eingebaut.

Auslandseinsätze der SPz Marder

SPz Marder1A3 im Einsatz bei der KFOR-Truppe im Kosovo. Quelle: Archiv Autor

SPz Marder1A3 im Einsatz bei der KFOR-Truppe im Kosovo. Quelle: Archiv Autor

Während des Einmarsches der NATO-geführten Kosovo Force (KFOR) im ehemaligen Jugoslawien ab dem 12. Juni 1999 rückte der Schützenpanzer Marder (in der Version 1A3) Seite an Seite mit dem Kampfpanzer Leopard2 und dem Spähpanzer Luchs vor. Danach wurde der SPz Marder vornehmlich zu Sicherungsaufgaben eingesetzt. Die Absicherung von mobilen, temporären Check-Points sowie das Überwachen von Räumen waren dabei die Hauptaufgaben.

Mobilität auch in schwerem Gelände, die zur Sicherung und Überwachung eingesetzte Bordmaschinenkanone (BMK) sowie Transportkapazität für Sicherungskräfte und zusätzliches Material zeichneten den Marder hier aus. Dazu kamen weitere Aufgaben wie die Konvoi- und Patrouillenbegleitung.

Ab Anfang 2003 wurden aufgrund der herrschenden Minenbedrohung die Fahrzeuge gegen die Version 1A5 ausgetauscht.

Im Rahmen des Internationalen Security Assistance Force-Einsatzes (ISAF) in Afghanistan wurden Ende 2007 die ersten Marder1A5A1 dem deutschen Einsatzkontingent zugeführt. Insgesamt waren bis zu 35 SPz Marder in Afghanistan in Mazar-e Sharif sowie ab 2009 in Kunduz zur Verstärkung des Quick Reaction Force (QRF)-Verbandes im Einsatz. Auch hier bewährte sich der SPz Marder hervorragend.

SPz Marder1A5 im Einsatz bei der ISAF-Truppe in Afghanistan. Quelle: Bundeswehr

SPz Marder1A5 im Einsatz bei der ISAF-Truppe in Afghanistan. Quelle: Bundeswehr

Seine reine Anwesenheit führte bei eigenen und verbündeten Kräften zu einem deutlich gesteigerten Gefühl der Sicherheit sowie beim Gegner zu großem Respekt. Aus taktischen Überlegungen heraus wurde der SPz Marder oftmals in gemischten Verbänden gemeinsam mit Radfahrzeugen, etwa vom Typ Dingo genutzt. Neben Sicherungsaufgaben und als gepanzerte Reserve erfüllte der SPz Marder hier oftmals die Aufgabe des flankierenden Einsatzes. Der Kampfraum wurde wegen der sperrigen Ausrüstung meist nur von maximal vier Soldaten besetzt. Das offene, teilweise durchschnittene Gelände in Nordafghanistan kam dem SPz Marder sehr entgegen, Wassergräben und landestypische Lehmwälle, sogenannte Compounds, stellten meist kein Hindernis dar.

Probleme bereitete dem SPz Marder lediglich örtlich überlegener, aus dem Hinterhalt operierender Feind (z.B. mit großen IED-Sprengfallen oder gebündeltem Feuer mit Panzerabwehrhandwaffen) sowie die große Hitze. Im hinteren Kampfraum wurden Spitzentemperaturen von bis zu 80°C gemessen. Daher wurden alle eingesetzten 35 SPz Marder ab 2010 mit Kampfraumkühlanlagen ausgestattet.

Exportkunden

Der Hersteller war natürlich bemüht, den SPz Marder auch auf dem internationalen Markt zu platzieren. Hier gab es einen beachtlichen Anfangserfolg, als es Thyssen-Henschel im Jahr 1977 gelang, den leichten Panzer Tanque Argentino Mediano (TAM) nach Argentinien zu exportieren. Es folgten dann als Familienfahrzeuge der Schützenpanzer Vehiculo de Combate Transporte de Personal VCTP, der Mörserträger, der Führungspanzer, die Panzerhaubitze, das Sanitätsfahrzeug, der Bergepanzer und ein Raketenwerfer (teilweise nur Prototypen). Damit wurde in Argentinien die Marder-Familie realisiert, die bei der Bundeswehr nicht zum Zuge kam. Weitere Verkäufe von Marder-Fahrzeugen in südamerikanische Staaten sowie nach Thailand kamen überwiegend aus politischen Gründen nicht zu Stande. Versuche des Herstellers in den 1990er Jahren, den SPz Marder in die Schweiz, bzw. nach Griechenland zu verkaufen, blieben ebenfalls ohne Erfolg. Griechenland hatte im Jahr 2009 ein vehementes Interesse am Kauf von 422 Exemplaren. Letztendlich scheiterte dieses Vorhaben an der Finanzierung.

SPz Marder1A3 im Einsatz bei der chilenischen Armee. Quelle: Archiv Autor

SPz Marder1A3 im Einsatz bei der chilenischen Armee. Quelle: Archiv Autor

Im Jahr 2008 hat sich Chile zum Kauf von 200 Marder1A3 sowie sieben Fahrschulpanzern aus Beständen der Bundeswehr (Langzeitlagerung/LZL) entschlossen. Hinzu kamen im Jahr 2011 weitere dreißig Fahrzeuge, die als Ersatzteilspender fungieren sollen. In Chile unterliegt das Fahrzeug bei Einsätzen auf einer Höhe von bis zu 4.300 Metern über dem Meeresspiegel und Außentemperaturen von über 40 Grad Celsius einer besonders hohen Belastung. Der extrem hohe Staubanfall erfordert eine intensive und sorgfältige Wartung aller Filter.

SPz Marder1A3 im Einsatz bei den indonesischen Streitkräften. Quelle: Wikimedia

SPz Marder1A3 im Einsatz bei den indonesischen Streitkräften. Quelle: Wikimedia

Ab dem Jahr 2015 wurden 42 SPz Marder1A3 aus dem Firmenbestand von Rheinmetall an Indonesien verkauft.

Des Weiteren wurden im Zeitraum 2017 – 2020 insgesamt 75 SPz Marder1A3 inklusive zweier Fahrschulpanzer sowie ein Ersatzteilpaket im Rahmen einer „Ertüchtigungshilfe“ der Bundesregierung an Jordanien abgegeben.

Aktuelle Nutzerländer

Deutschland
Chile
Indonesien
Jordanien
Argentinien
(TAM)

Ablöseplanung und die Zukunft

Im Jahr 1984 wurde im Rahmen des Programms „Kampfwagen 90“ die Taktische Forderung (TaF) zur Entwicklung eines Nachfolgers für den SPz Marder erlassen. Die Entwicklung begann zunächst sehr verheißungsvoll; bereits nach sieben Jahren konnte dem Bedarfsträger ein Prototyp für Truppenversuche zur Verfügung gestellt werden. Dann hat die sicherheitspolitische Wende in Europa und die massive Kürzung des Verteidigungshaushalts („Friedensdividende“) im Jahr 1992 zu einem Abbruch dieser erfolgversprechenden Entwicklung geführt. Ein weiterer Versuch zur Entwicklung eines neuen SPz scheiterte im Jahr 2001 an extrem hohen militärischen Forderungen bezüglich des Schutzes.

Der Start des dritten Entwicklungsprogramms stand durch die zwischenzeitlich erhobene Forderung nach Lufttransportfähigkeit des zukünftigen SPz in einem relativ kleinen Transportflugzeug unter stark einschränkenden Parametern. Hierdurch entstand am Ende ein an diese Forderungen optimiertes Gesamtsystem mit modularem Schutz und unbemanntem Turm. Letzteres erforderte für die Truppe gerade mit Blick auf die klassische Führungsfähigkeit ein Umdenken.

Im 50sten Jubiläumsjahr des Marders bleibt festzuhalten: Am 18. März 2021 erklärte der Inspekteur des Heeres die taktische Gefechtstauglichkeit des Schützenpanzers Puma in der modernisierten Version S1, welche bei der durch die Bundeswehr gestellte NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force VJTF 2023 eingesetzt werden wird – 37 Jahre nach Erstellung der Taktischen Forderung für den Nachfolger des Marders! Gleichwohl verbleibt der deutschen Panzergrenadiertruppe mit ihrem vor 50 Jahren eingeführten Schützenpanzer Marder noch immer ein zuverlässiges und in Einsätzen bewährtes System – auch wenn das Fahrzeug in einigen Kampfwertkriterien und Funktionen nicht mehr die optimal erreichbaren Werte aufweist.

SPz Marder1A3 und Puma. Quelle: Ralph Zwilling via Rheinmetall

SPz Marder1A3 und Puma. Quelle: Ralph Zwilling via Rheinmetall

Mit den derzeit vorgenommenen Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung soll der SPz Marder voraussichtlich bis zum Ende dieses Jahrzehnts betrieben werden können. Im Jahr 2030 würde sich dann die Epoche des SPz Marder nach fast 60 Jahren (!) Nutzungszeit – z.T. unter extremen klimatischen und geographischen Bedingungen – und vielen Bewährungen im harten Einsatz dem Ende neigen. Der SPz Marder hat damit die Messlatte für seinen Nachfolger sehr hoch gelegt.

Autor: Wissenschaftlicher Direktor a.D./Dipl. Ing. Rolf Hilmes war mehrere Jahre im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) in Koblenz u.a. als Referent für Panzertechnologie tätig. Danach wechselte er an die Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik (BAkWVT) in Mannheim und nahm dort bis zu seiner Pensionierung die Aufgaben als Dozent und Fachgebietsleiter im Bereich „Waffensysteme Land“ wahr. Er ist Autor von über 200 Artikeln in Fachzeitschriften sowie Autor mehrerer Panzerbücher.



Donnerstag, 27. Oktober 2022

Wann sind wir eigentlich in die Ukraine einmarschiert?

von Mirjam Lübke...

Offenbar habe ich in den letzten Monaten eine geopolitische Umwälzung verpasst. Die Polen übrigens auch, denn sie hätten es als Erste bemerken müssen. Eventuell, so dachte ich zunächst, haben sich die Habeck-Ho-Chi-Minhs also unter unserem Nachbarland hindurchgegraben, um dort keine unangenehmen Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg zu wecken. Der gigantische Tunnel muss im Berliner Untergrund begonnen worden sein und endet kurz vor Kiew. Vielleicht ist der Berliner Flughafen nur ein raffiniertes Tarnprojekt gewesen, um die Bauarbeiten zu verschleiern. Schließlich musste allerhand schweres Gerät herbeigeschafft werden, das seitdem im deutschen Straßenbau fehlte.



Oder die Baerbock-Brigaden zeichnen sich verantwortlich und sind nachts aus Tarnkappen-Bombern über der Ukraine abgesprungen. Jeweils zehn Fallschirmspringer trugen dabei einen Leopard-Panzer zwischen sich, das Manöver heißt seitdem "Strack-Zimmermann-Formation". Ob Putin informiert war, vermag ich nicht zu sagen ("Druschba! Lasst mir noch was übrig!") - jedenfalls muss Deutschland Krieg gegen die Ukraine geführt haben. Wir haben es nur nicht mitbekommen, dank genialer grüner Militärstrategie. Andrij Melnyk jedenfalls hat es wohl bemerkt, denn warum sonst sollte er unser Land behandeln, als wären wir die Schurken in diesem Krieg?
 
Als Diplomat in Deutschland war es sicherlich seine legitime Aufgabe, für sein Land um Unterstützung zu bitten. Aber manche seiner Äußerungen klingen, als hätten wir den Krieg mit Russland verursacht oder gar die Ukraine eigenhändig überfallen. Da wird nicht lange um Hilfe geworben, sondern einfach ein Wunschzettel auf den Tisch geknallt. Mehrfach täglich trudeln neue Forderungen ein und mit den Panzerlieferungen geht es auch nicht gut voran. Da schickt Herr Melnyk gleich eine Rüge an den deutschen Kanzler. So wie wir beim Kundendienst von Amazon Rabatz machen, wenn das Päckchen mit dem neuen Staubsauger auf sich warten lässt. Nur haben wir den wenigstens selbst bezahlt.
 
Im Moment drehen sich Forderungen um Geld für den Wiederaufbau der Ukraine. 500 Millionen Euro jeden Monat - da wird einem schwindelig, so viel bekommen noch nicht einmal die Palästinenser von der Bundesregierung. Aus der Portokasse zahlt man diese Summe nicht. Es gehen Gerüchte um, das Ahrtal wolle sich per Referendum der Ukraine anschließen, um wenigstens einen kleinen Teil des Segens abzubekommen - erste blau-gelbe Fahnen sollen auf den ramponierten Häusern gehisst worden sein. Vielleicht wäre man gut beraten, Andrij Melnyk zu einer Art Bezirksgouverneur zu wählen, der wüsste schon, wie er für die Region Hilfe einfordern könne. Ein Tweet und die Ahr fließt rückwärts.

Eigentlich möchte ich mir lieber den dicken Zeh abhacken, als Saskia Esken in Schutz zu nehmen, aber ihr eine Kriegsschuld anzulasten, geht nun wirklich zu weit. Vor allem, wenn es um die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen geht, die bereits seit Jahrzehnten bestehen und nicht auf ihre Initiative zurückgehen. Wobei man Herrn Melnyk auch sanft daran erinnern sollte, dass die Ukraine selbst recht gut an den Transitgebühren für russisches Gas verdient hat, sogar noch nach Kriegsbeginn. Da werfe ich der SPD lieber ihre guten Beziehungen zu den Mullahs im Iran vor und die Versessenheit, mit der Heiko Maas den Atomdeal durchgezogen hat.
 
Den Iran mögen die Sozialdemokraten recht gern, auch wenn sie es nicht zugeben. Was das eigene Land angeht, scheint die Liebe nicht ganz so ausgeprägt zu sein. Da gäbe es viele Gründe, wütend auf Saskia Esken und die SPD zu sein. Zum Beispiel, weil sie den Grünen erlaubt, sie in der Energiefrage derart vor sich herzutreiben und die Versorgungssicherheit zu gefährden. Richtig wütend war ich auf Frau Esken, als sie einem Rentner riet, einen Kredit für die Wärmedämmung seiner Wohnung aufzunehmen, weil die Heizrechnung seine Rente auffraß. So kalt wie diese Antwort wird die Wohnung des Mannes hoffentlich nicht werden. Wenn ich es recht bedenke, haben sie und Herr Melnyk sich gegenseitig verdient.
 
Aber ob wir Herrn Melnyk verdient haben? Vielleicht können wir von Glück reden, weil er sich in einem Interview schamlos als Anhänger Stepan Banderas offenbart hat - man sah, "wie es in ihm denkt". Damals gab es ein Militärbündnis zwischen der Ukraine und Deutschland, das wir wohl alle nicht zurückhaben wollen. Humanitäre Hilfsbereitschaft ist eine Sache, da hilft unser Land bereits über seine Belastungsgrenzen hinaus, die Unterkünfte platzen aus allen Nähten. Unsere leidgeplagten Schulen stehen vor neuen Herausforderungen - es ist keineswegs so, dass wir nichts tun.

Leider weiß ich nicht, wie die Ukraine anderen europäischen Ländern begegnet. Tritt man dort ebenso fordernd auf oder lässt man es ruhiger angehen? Eins jedoch ist sicher: Keine Regierung lässt sich derartige Schuldgefühle für einen Krieg einreden, den sie nicht begonnen hat.





Sonntag, 9. Oktober 2022

Wie wahrscheinlich ist ein Atomkrieg in Europa?

von Gérard Bökenkamp...

Putin hat indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Wie glaubhaft ist diese Kampfansage? Spielen wir die denkbaren Szenarien einer nuklearen Eskalation einmal durch.

Putin hat indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht und erklärt, dass er nicht blufft. Doch hier wird die Sache schon kompliziert. Jemand, der nicht blufft, kann den anderen, der glaubt, dass er blufft, nicht davon überzeugen, dass er nicht blufft, indem er sagt, dass er nicht blufft, denn das würde man wohl von jemandem, der blufft, erwarten. Die einzige Möglichkeit Putins, dem Westen sicher zu beweisen, dass seine Drohung, Atomwaffen einzusetzen, kein Bluff ist, wäre, Atomwaffen einzusetzen. Die einzige Möglichkeit des Westens, herauszufinden, ob es ein Bluff ist oder nicht, ist es, es darauf ankommen zu lassen. Wenn sich die militärische Lage dramatisch zuspitzt, es zum Beispiel zu einem breiten Zusammenbruch der Russischen Front kommt, wird die Frage „Bluff oder nicht Bluff“ zur Schicksalsfrage.



Die Gefahr der nuklearen Eskalation wird in der breiteren Öffentlichkeit nicht erfasst, weil eine falsche Vorstellung davon herrscht, wie es zu einem Atomkrieg kommen könnte. Das Bild vom roten Knopf, den der russische und der amerikanische Präsident besitzen, die mit dem Druck auf denselben das Ende der Welt einleiten würden, geht in die Irre. Das Szenario ist ein anderes, nämlich das einer schrittweisen Eskalation, die deshalb sehr viel gefährlicher ist, weil sie eine Spirale in Gang setzt, in der jede weitere Drehung mit einem größeren Risiko verbunden ist, ohne dass sich eine Seite für die Eskalation voll verantwortlich fühlt. Die Grenzen zwischen dem Bluff und der tatsächlichen Absicht verschwimmen, und was als Bluff gemeint war, kann zur Realität werden.

Verstehen muss man dabei Folgendes: Die Dynamik beginnt nicht erst, wenn der Kreml die ersten taktischen Atomwaffen einsetzt, sondern bereits vorher, wenn er die Trägersysteme dieser taktischen Atomwaffen in Stellung bringt, denn dann steht das Weiße Haus direkt unter Zugzwang. Die USA wissen durch Satelliten und Spionage praktisch in Echtzeit, wo sich diese Trägersysteme befinden und wohin sie sich bewegen. Die Russen wissen, dass die Amerikaner es wissen und die Amerikaner wissen, dass die Russen das wissen. Das heißt, sobald sich die Trägersysteme bewegen, senden die Russen damit ein Signal an die USA. Diese Botschaft lautete: auf die Ukrainer einzuwirken, ihre Offensive abzublasen, weil andererseits Russlands taktische Atomwaffen zum Einsatz kommen.
 
Die Frage wäre: Wer zieht zuerst seinen Colt?

Wäre das ein Bluff und die USA würden diesen Druck auf die Ukrainer ausüben, würde diese Strategie aufgehen und die USA müssten befürchten, dass der Kreml sich später wieder dieser Methode bedient. Also könnten sie es stattdessen darauf ankommen lassen und darauf setzen, dass die Russen die in Bewegung gesetzten taktischen Atomwaffen nicht zum Einsatz bringen. Wenn das der Fall ist, wäre Putins Bluff aufgeflogen und es wäre nicht mehr zu leugnen, dass er blank dasteht. Das hätte weitreichende Folgen, denn von nun an würde jede Drohung ins Leere laufen und die nukleare Rüstung des Kremls wäre als zahnloser Tiger enttarnt. So gut sich das für westliche Ohren anhören mag, so ist dies doch mit einem gravierenden Problem verbunden. Gerade aus diesem Grund stünde Putin extrem unter Druck, die Waffen, die einzusetzen er angedroht hat, tatsächlich einzusetzen.

Die Lage wird noch komplizierter. Wir haben es mit Eskalationsstufen zu tun, bei denen die Annahmen über spätere Stufen die früheren Stufen beeinflussen. Weil sich auch die USA dieses Dilemmas bewusst sind, liegt die Überlegung nahe, dass Putin sich gezwungen sehen könnte, die taktischen Atomwaffen tatsächlich einzusetzen. Das setzt die USA unter Druck, die Ukraine vor so einem Schlag zu bewahren und nicht abzuwarten, bis der erste Atomsprengkopf auf ukrainischem Boden einschlägt. Der frühere Kommandeur der Verteidigungskräfte des Vereinigten Königreichs und der NATO für biologische, chemische und nukleare Waffen Hamish Bretton Gordon erklärte dem Sender CNN, er gehe davon aus, Biden habe Putin deutlich gemacht: „Wenn du deine taktischen Atomwaffen bewegst, wird die NATO sie mit präzise gesteuerten Langstreckenraketen zerstören.“

Die USA wären in der Lage, mit einem konventionellen Präventivschlag die Trägersysteme der taktischen Atomwaffen auszuschalten und den Atomschlag des Kremls unmöglich zu machen. Die Frage wäre: Wer zieht zuerst seinen Colt? Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die Biden-Regierung sich dafür nicht entscheiden würde, hat die pure Möglichkeit Rückwirkungen auf die Handlungsweise der Russen. Da sie mit einem solchen konventionellen Schlag gegen ihre taktischen Atomwaffen rechnen müssen, müssten sie möglichst schnell und möglichst massiv zuschlagen, weil sie nur einmal die Gelegenheit haben, ihr taktisches Arsenal abzuschießen. Das wissen wiederum auch die Amerikaner, die damit ebenfalls stark unter Zugzwang stehen, die taktischen Atomwaffen schnell auszuschalten.

Wie würde Biden reagieren?

Es spricht einiges dafür, dass die Ukrainer davon ausgehen, dass die USA sie auf diese Weise gegen Angriffe mit taktischen Atomwaffen schützen und deshalb so kaltblütig agieren können. Putin könnte nun wiederum darauf abzielen, die Garantien der USA als Bluff zu enttarnen, indem er seine taktischen Atomwaffen gezielt in Stellung bringt. Wenn er das tut, die USA aber keine Anstalten machen, etwas dagegen zu unternehmen, kann das die Nervosität auf ukrainischer Seite erhöhen und damit das Drohpotenzial Moskaus gegen die Ukraine. Das wird den Druck der Ukraine auf Biden erhöhen, die taktischen Atomwaffen der Russen mit einem Präventivschlag aus dem Spiel zu nehmen. Das kann allerdings eine Falle sein und genau das, was der Kreml erreichen möchte. Die USA würden mit einem Schlag als Aggressor dastehen, die russische Bevölkerung würde sich hinter ihrer Führung sammeln, und große Teile der Weltgemeinschaft würden die USA verurteilen.

Das heißt, sobald sich die russischen Trägersysteme in Bewegung setzen, bleibt dem 79-jährigen Biden nur eine sehr kurze Zeitspanne, zu entscheiden, ob er das Risiko eingehen will, dass die Russen nicht bluffen und den nuklearen Enthauptungsschlag gegen die Ukraine durchführen oder selbst konventionell gegen die Trägersysteme zuschlagen will. Der Druck auf ihn wird enorm sein, und wie sich der alte Mann in dieser Situation entscheidet, ist eine offene Frage. Wenn er sich dafür entscheidet, die russischen Trägersysteme mit konventionellen Waffen auszuschalten, wäre das faktisch die Kriegserklärung der USA an Russland. Das Problem bei einem Präventivschlag ist, dass man am Ende Schwierigkeiten hat, zu beweisen, dass man dem Angreifer tatsächlich zuvorgekommen ist.

Mit dem Angriff auf russisches Territorium hätte Putin politisch freie Hand, würde aber vor dem Problem stehen, konventionell der NATO nicht das Wasser reichen zu können. Das einzige Waffenarsenal, das den Russen nach der Zerstörung taktischer Atomwaffen für den Gegenschlag bleiben würde, wären strategische Atomwaffen, die nach weitgehender Meinung nicht ausgeschaltet werden können. Der Kreml würde wahrscheinlich nicht die USA direkt angreifen, sondern auf die nächste höhere Eskalationsstufe gehen. Das wäre ein Angriff mit strategischen Atomwaffen auf Militärbasen in NATO-Staaten, die selbst über keine Atomwaffen verfügen, also Länder wie Deutschland, Polen oder Italien. Betroffen davon wären in der Bundesrepublik wahrscheinlich Süddeutschland und das Rhein-Main-Gebiet.
 
Atommächte: Selbstmord aus Bündnistreue?

Die NATO stünde dann vor der Frage, ob sie mit einem Atomschlag auf russisches Gebiet antworten sollte. In diesem Fall müssten allerdings die Atommächte USA, Frankreich und das Vereinigte Königreich damit rechnen, dass sie selbst als weiterern Gegenschlag das Ziel russischer Atomwaffen wären. Die Frage steht im Raum, ob Biden, Macron und Truss ihre Atomwaffen auf russische Ziele abschießen würden, obwohl sie damit Putins Raketen wiederum direkt auf sich lenken würden. Spätestens dann wäre für alle Entscheidungsträger der Punkt erreicht, an dem sie sich entscheiden müssen, ob sie aus Solidarität mit ihren NATO-Verbündeten Selbstmord begehen wollen. Dies wäre die letzte Möglichkeit, die Eskalation zu beenden und den Konflikt beizulegen, zwar über einem zerstörten Zentraleuropa, aber immerhin ohne den Untergang der Menschheit und der eigenen Nation.

Allein, dass nicht sicher ist, welche von beiden Varianten eintreffen würde, macht die Varianten davor wahrscheinlicher. Denn für beide Seiten, die westlichen Atommächte und Russland, bleibt bis zum Schluss ein letztes Rettungsboot. Genau dieses Rettungsboot macht das Szenario wahrscheinlicher. Das ist ein altes Dilemma aus der Zeit des Kalten Krieges. Die Interessen der Atomwaffenstaaten sind andere als der Länder, die über keine Atomwaffen verfügen. Die Abschreckung der NATO beruht auf dem Versprechen, dass die Atommächte bereit sind, mit den Nicht-Atomwaffen-Staaten gemeinsam unterzugehen. Wenn es ernsthafte Zweifel an dieser Solidarität bis in den Tod gibt, sprich, Moskau sie für einen „Bluff“ hält, funktioniert der nukleare Schutzschirm für die Nicht-Atomstaaten nicht mehr.

Man mag sich fragen, warum es sich lohnt, sich überhaupt mit solchen Horrorszenarien zu befassen, die das unwahrscheinliche Worst-Case-Szenario darstellen. Weil diese Eskalationsszenarien verständlich machen, warum sich Akteure aktuell so verhalten, wie sie sich verhalten. Die Sorge, die Bundeskanzlern von Konrad Adenauer über Helmut Schmidt und Helmut Kohl bis zu unserem heutigen, schlaflose Nächte bereitete, war die düstere Vision, dass sich im Konfliktfall Washington und Moskau erst über den Trümmern eines zerstörten Deutschland einigen könnten. Früh genug, um nicht sich selbst und die ganze Welt zu vernichten, aber zu spät, um die nukleare Eskalation auf dem europäischen Kontinent zu verhindern. Das mag erklären, warum sich Scholz aus Gründen bei der Unterstützung der ukrainischen Offensive im Osten nicht gerade überenthusiastisch zeigt.



Mittwoch, 28. September 2022

Wir sind im Krieg... auch wenn es keiner wissen will...

von Thomas Heck...

Während sich alle fragen, wer für den Angriff auf Nordstream 1 und 2 verantwortlich zeichnet, tobt sich die Putin-freundliche Meute auf Twitter aus und hat schon den "wahren" Angreifer ausgemacht: die USA. Ich will das nicht kommentieren. Auch wenn Biden angekündigt hatte, dass Nordstream nicht ans Netz gehen würde, erscheint ein Angriff durch die USA auf einen der engsten Verbündeten, nämlich Deutschland, dermaßen unwahrscheinlich, dass es lächerlich wäre, dies weiter zu thematisieren.


Realistisch betrachtet können es auch die Klima-Terroristen von FFF und Extinction Rebellion nicht gewesen sein, obwohl eine solche Tat denen durchaus zuzutrauen wäre. Aber ein Angriff mit Sprengstoff auf eine Pipeline, die in 70m Tiefe auf dem Grunde der Ostsee liegt? Dafür fehlen den Umweltspinnern das Wissen, die Motivation, die technischen Mittel und vor allem eins. Ihnen fehlen dazu die notwendigen Eier. Dennoch würde ich als Staat diese angehenden Terroristen durch Hausdurchsuchungen der Führungsriege mal etwas in Unruhe bringen. Ein Anfangsverdacht liegt allemal vor. Und man würde mal was über die Finanzierung der Jung-Terroristen erfahren.

Möglich wäre auch eine False-Flag-Aktion der Bundesregierung, die das lästige Thema Nordstream 1 und 2 vom Tisch haben will, denn die Frage eines Gasembargos gegen Russland verhängt ist in Deutschland umstritten, schadet dem Gas-Preis am Markt und gefährdete durchaus die Versorgungssicherheit. Es war ja auch abstrus, als das Gas-Embargo gegen Russland verkündet wurde, dass dennoch weiterhin Gas importiert wurde und die Störungen, die von russischer Seite immer wieder eingespielt wurden, dann als Vertragsbruch dargestellt wurden. Damit wäre auch der "Take or Pay"-Vertrag Geschichte. Für eine klare Kante gegen Russland fehlten dann aber doch das Selbstbewusstsein in der feministischen Außenpolitik. Dennoch könnte man auch ein Lachen im Bundeskanzleramt hören, wenn man ganz leises ist...

Rein taktisch wäre die Bundeswehr und das Kommando Spezialkräfte zu so einem Sabotageakt sicher befähigt und man wäre mit einem Schlag aus dem Dilemma befreit, Nordstream 2 vielleicht doch noch aufgrund des politischen Drucks durch frierenden Bürger im Falle eines sehr kalten Winters ans Netz gehen lassen zu müssen. Aber auch hier bleibt meine Einschätzung. Dafür würden dieser zaudernden Bundesregierung ebenfalls die Cochones fehlen. Und auf Dauer ließe sich sowas auch nicht geheimhalten. Nicht in Deutschland.

Bleiben die Russen, die als einziger Player in diesem Spiel ein Motiv, den politischen Willen, die militärischen Mittel und den dafür notwendigen Irrsinn in der politischen Führung haben, eine solche Aktion durchzuziehen. Einer Regierung, die in Deutschland und in England Oppositionelle erschoss oder mit Nervenkampfstoffen vergiften ließ, die eine holländische Passagiermaschine MH17 vom Himmel holte und so mindestens 298 Menschen massakrierte, die die Ukraine mehrfach überfiel und an der Zivilbevölkerung Massaker und Massenvergewaltigungen verübte, die die öffentliche Meinung in Europa seit Jahrzehnten stringent manipuliert und lügt wie man nur lügen kann, ist auch ein solcher Sabotageakt zuzutrauen.

Und es passt auch in die aktuelle Lage. Russland ist über westlichen Waffenlieferung, die ihren Truppen in der Ukraine mächtig zusetzen und Wende im Krieg angesehen werden, dermaßen verärgert, dass ja auch schon mit ganz anderen Mitteln gedroht wurde. 

Und da Putin nicht gleich mit Atomwaffen auf Berlin schießen will, sehen wir hier eine weitere Eskalation und eine Botschaft an den Westen: 1. Hört auf mit der Unterstützung der Ukraine und 2. Wir können jederzeit und überall zuschlagen und Euch treffen. Mit dem Angriff auf Nordstream 1 und 2 wurden leere und ungenutzte Pipelines angegriffen, der wirtschaftliche Schaden ist überschaubar und rechtfertigt keine militärische Vergeltung.


Da die Ostsee im Interessengebiet der NATO liegt und mit Pipelines durchzogen ist, ist auch davon auszugehen, dass die NATO sehr genau monitort, welche Über- und Unterwasserobjekte sich dort bewegen. Doch bei der Masse einer der am meisten befahrenden Gewässer weltweit ein schwieriges Unterfangen. Man kann also keineswegs ausschließen, dass ein U-Boot aus Kaliningrad unbeobachtet seine Ziele erreichen und Sprengsätze deponieren konnte. Es kann aber auch sein, dass Russland eigentlich die norwegische Pipeline treffen wollte und aus Versehen, die eigene gesprengt hat. Das würde in das katastrophale Bild passen, welches die russischen Streitkräfte in der Ukraine abliefern.

Allerdings ist auch nicht auszuschließen, dass die Pipelines von Russlands bereits beim Bau oder in der Zeit danach vermint wurde. Letztlich ist aber alles Spekulation.


Vielleicht wird man bereits über diplomatische Kanäle miteinander sprechen und da ist nicht alles für die Öffentlichkeit bestimmt. Aber es passt irgendwie doch in das Bild eines KGB-Offiziers Putin. Doch warten wir mal ab, was die Untersuchungen so bringen werden. Und wir müssen konstatieren, dass wir offensichtlich doch Kriegspartei sind. 

Was ein ganz schlechter Zeitpunkt wäre, wo ein zaudernder Kanzler Scholz seine Trümmertruppe anführt und im Kriegsfall der Inhaber der Kommando- und Befehlsgewalt wäre. Und für unsere Verteidigungs-Omi heisst es nun, den Sohnemann aus dem Hubschrauber zu werfen und an die Arbeit zu machen. Oder noch besser. Olaf, wirf die Verteidigungs-Omi aus dem Bendlerblock.

Was sagen die Medien?



 

Sonntag, 25. September 2022

Was soll der Bürger in Deutschland eigentlich noch ertragen?

von Thomas Heck...

Migration ohne Ende. Was 2015 mit Merkels Flüchtlingskrise nicht nur gefühlt einen Höhepunkt darstellte, droht angesichts aktueller Zahlen unbedeutend zu werden. Nach Millionen Syrern, Afghanen und Nordafrikanern, die wenig Fachkräfte mitbrachten, dafür umso mehr Straftäter jedweder Coleur, kamen dieses Jahr fast 1 Mio. Ukrainer, die ich ohne Einschränkungen akzeptiere. Mit den Ukrainer liess der Staat auch die Katze aus dem Sack. Jetzt wäre richtig Kriegsflüchtlinge gekommen. 

Syrer und Afghanen hätte man wieder nach Hause schicken müssen. Zumindest diejenigen darunter, die sich als Messerstecher, Vergewaltiger oder Mörder verdingt hatten. und bestenfalls mit aller Milde des deutschen Rechtsstaates bestraft wurden. Jetzt sollen zudem noch russische Trunkenbolde ins Land geholt werden, die sich nicht in Putins Krieg verheizen lassen wollen. Wie das mit 1 Mio. ukrainischer Flüchtlinge zusammenpassen soll, darüber hat sich offensichtlich noch niemand Gedanken gemacht.


Es sind unglaublich hohe Zahlen, die das Bundesinnenministerium verkündet: Allein in diesem Jahr kamen 992.517 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine (Stand: 17.9.2022) nach Deutschland. Gleichzeitig herrscht auf den üblichen Migrationsrouten wieder Hochbetrieb.

So wurden bis August 115.402 Erstanträge auf Asyl gestellt, vor allem von Syrern, Afghanen und Irakern. Insgesamt mehr als 1,1 Millionen Menschen, das ist mehr als Köln Einwohner hat.

Jetzt warnen die Kommunen vor Überlastung wie im Jahr 2015. Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Gerd Landsberg sagte BILD am SONNTAG: „Die Kommunen stehen schon heute vor einer Situation wie in den Jahren 2015 und 2016, und vieles deutet darauf hin, dass im Winter noch sehr viel mehr Menschen nach Deutschland fliehen werden.“ Putin zerstöre in der Ukraine gezielt Infrastruktur, die die Menschen im Winter brauchten. Gleichzeitig wachse in anderen Teilen der Welt Armut, Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelknappheit.

„Schon heute gibt es viele Kommunen, die Menschen in Turnhallen unterbringen müssen, weil alle anderen Kapazitäten erschöpft sind. Wird das noch mehr, dann steuern wir auf einen echten Unterbringungsengpass im Winter zu“, warnt Landsberg.

Die russische Massen-Einberufung von Wehrpflichtigen läuft offenbar nicht wie geplant.

Sein nüchternes Fazit: Viele Standards müssten vorübergehend außer Kraft gesetzt werden. „Heißt: Schulklassen und Kitagruppen werden größer werden müssen.“ Städtetag-Präsident Markus Lewe fordert, Bundes- und Landesimmobilien unbürokratischer als Unterkünfte herrichten zu können.

Vor allem in Brandenburg, Baden-Württemberg und NRW spitzt sich die Lage zu. Die Regierung in Düsseldorf kündigte bereits einen Aufnahmestopp an. Auch die baden-württembergische Migrationsministerin Marion Gentges (51, CDU) sagte BILD am SONNTAG: Wohnraum und Verwaltungspersonal seien „mittlerweile weitestgehend ausgeschöpft“.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (52, SPD) räumt ein: „Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger ist es, so viele Geflüchtete gut unterzubringen und zu versorgen.“

Faeser plant einen Flüchtlingsgipfel: „Am 11. Oktober habe ich die kommunalen Spitzenverbände eingeladen, damit wir uns bestmöglich koordinieren.“

Dass wieder mehr Menschen über das Mittelmeer und die Balkanroute nach Europa kommen, „macht mir Sorge“, so Faeser. Die Grenzkontrollen zu Österreich seien verlängert worden, an der tschechischen Grenze kontrolliere die Bundespolizei verstärkt im Rahmen der Schleierfahndung. „Denn klar ist: Wir sind gemeinsam in der Verantwortung, illegale Einreisen zu stoppen, damit wir weiter den Menschen helfen können, die dringend unsere Unterstützung brauchen.“

Mehr als 1,1 Millionen Menschen sind aus ihrer Heimat nach Deutschland geflohen.

Dazu kommen russische Reservisten, die nach Putins Generalmobilmachung ihre Heimat verlassen. Grüne und Liberale wollen die Deserteure aufnehmen. Die Union warnt hingegen davor, dass Deutschlands Hilfsbereitschaft den Falschen zugutekommt. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (52) sagt, er erwarte, dass Faeser „ein konkretes Konzept zur schnellen Unterbrechung der Transitrouten vorlegt und mit der EU auf den besseren Schutz der Außengrenzen drängt“.

Klar ist aber auch: Die Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge muss klappen. Deutschland könne den Ukrainern nicht sagen, dass wir keinen Platz für sie haben, sagt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (63, SPD) zu BILD am SONNTAG: „Das ist ausgeschlossen. Mir ist klar, dass die Unterbringung von so vielen Menschen in so kurzer Zeit schwierig ist und die Schulen mit ihren Kapazitäten am Limit sind. Aber es gibt keine Alternative.“