Posts mit dem Label Iran werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Iran werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 4. Januar 2020

Am Ende kondoliert noch Steinmeier im Namen des Deutschen Volkes...

von Thomas Heck...

Während unter den Zeitungen nur die BILD-Zeitung klar auf Seiten der USA steht und deutlich kommentiert, dass die USA die Welt von einem Monster befreit haben, ist der Rest der Republik angesichts der gezielten Tötung von Irans Terror-General Ghassem Soleimani durch einen Luftschlag der USA in tiefer Trauer. Aus Angst vor dem 3. Weltkrieg werden schon Wasservorräte aufgefüllt, Schreckensszenarien durchzucken die Redaktion linker Medien von Spiegel, Focus bis hin zu den öffentlich-rechtlichen Medien. Wie schon so oft zuvor wird vor einem "Flächenbrand" gewarnt, der auch früher nicht kam. Das übliche Geschwafel der Nahost-Experten hat bereits eingesetzt.


Während die Tötung Osama bin Ladens unter Barack Obama noch weitestgehend einhellig befürwortet wurde, ist das heute ganz anders. Zu groß ist die Frustation über ein Impeachment, welches nicht in die Hufe kommt. Vier weitere Jahre Trump wird für Regierung und Journaille hart genug werden. Und Deutschland freute sich schon auf gute Geschäfte mit dem Iran. Und nun das.

Abzuwarten bleibt die Reaktion des Iran. Terror gab es auch schon vorher und die Optionen des Iran sind gering, die militärischen Fähigkeiten nicht so ausgeprägt, wie es immer befürchtet wird. Also wird es auf Terror hinauslaufen, Angriffe auf Öltanker und amerikanische Zivilisten weltweit. Einen offenen Krieg mit den USA oder Israel würde die iranische Führung nicht überleben und das wissen sie, haben sie doch eine zunehmend renitente Bevölkerung, die dem islamistischen Kurs nicht mehr ohne Widerstand folgen will.

Bleibt als Hoffnung aber auch künftig einknickende Europäer. Denn der Westen steht nicht mit einer Front zusammen, sondern ist zersplittert. Dies wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern. Dieser Zwist ist die Chance des Iran.

Und während sich deutschen Medien sogar auf einen absurden historischen Vergleich mit dem Attentat von Sarajewo als Auslöser des 1. Weltkrieges einlassen und so tun, als wäre dieser Angriff im tiefsten Frieden geschehen, sollte mir mal genauer auf das schauen, was der Iran so tut. Eine lange Liste des Terrors, der mit der Machtergreifung Ayatolla Khomeinis und der Besetzung der US-Botschaft in Teheran begann. 
► Im Mai und Juni 2019 griffen iranische Revolutionsgardisten Handelsschiffe im Persischen Golf an. Am 19. Juli kaperten sie den unter britischer Flagge fahrenden Tanker „Stena Impero“.
► Am 14. September ließ Soleimani die saudische Öl-Raffinerie in Abqaiq mit Drohnen und Marschflugkörpern beschießen. Weltweit stieg der Ölpreis.
► Am 27. Dezember 2019 feuerten Mitglieder der islamistischen Miliz Kataib Hisbollah mehr als 30 Raketen auf die K1-Luftwaffenbasis in Kirkuk ab, ein Amerikaner wurde getötet. Die USA antworteten mit einem Luftschlag auf eine Basis der Kataib Hisbollah an der irakisch-syrischen Grenze, töteten dabei mehr als zwei Dutzend Islamisten.
► Am 31. Dezember marschierten Hunderte Mitglieder der Kataib Hisbollah vor der amerikanischen Botschaft in Bagdad auf, griffen das Gebäude an. Orchestriert wurde der Aufmarsch vom Führer der Miliz, Abu Mahdi al-Muhandis, einem engen Vertrauten Soleimanis.


Al-Muhandis war es auch, der Soleimani in der Nacht zum Freitag vom Flughafen in Bagdad abholte – beide starben durch den US-Luftschlag.




Samstag, 13. Juli 2019

Friedliebender Iran wohl doch nicht so friedlich...

von Thomas Heck...

Während Deutschland noch alles versucht, den Atomdeal zu retten, wird langsam klarer, dass der Atomdeal von vornherein nicht das Papier wert war auf dem er geschrieben wurde. Und so wird der Iran wohl weiter am Atomprogramm feilen, während Heiko Maas weiter vor den Folgen einer Aufkündigung warnt.


Unangenehmer Fund für das iranische Mullah-Regime, gefährlich für die ganze Welt: Ein als Teppichreinigungs-Anlage getarntes Atomlager ist nun offenbar endgültig aufgeflogen.
UN-Inspekteure haben einem Bericht zufolge Beweise für illegale nukleare Aktivitäten in einem iranischen Lagerhaus nachgewiesen. Das melden das Portal „Axios“ und der israelische TV-Sender Channel 13 unter Berufung auf vier israelische Regierungsbeamte, die davon ausgehen, dass die UNO den Befund demnächst auch veröffentlicht.
Der Standort war schon einmal Gegenstand öffentlichen Zoffs: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hatte im vergangenen September vor der UNO-Vollversammlung behauptet, dass dort nukleares Material gelagert wurde – eine ernsthafte Verletzung des Atomwaffensperrvertrags, dessen Mitglied der Iran ist, sowie des Atom-Abkommens mit dem Iran (JCPOA).
In seiner UN-Rede forderte Netanjahu die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) auf, das Gelände zu prüfen. Dem kamen die Inspekteure nach, das Gebäude soll mehrfach untersucht worden sein – dabei sollen sie Spuren radioaktiven Materials nachgewiesen haben. Die Beweise sollen gesichert sein, ein offizieller Bericht entstehe gerade.
▶︎ Die Bundesregierung wollte sich auf BILD-Anfrage noch nicht zu den Berichten äußern. Wie auch in der Vergangenheit werde die IAEO offiziell Bericht erstatten, wenn es bezüglich der Einhaltung von Irans Verpflichtungen im Nuklearbereich relevante Entwicklungen geben sollte, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Dem wolle man nicht vorgreifen. 

Die Iraner hatten die Anschuldigungen Netanjahus noch 2018 als „lächerlich“ zurückgewiesen: Auf dem Gelände im Teheraner Stadtviertel Turquz Abad seien eine Metallschrott-Recycling-Firma und eine Teppichreinigungsanlage, hieß es von offizieller Seite. Die iranische Nachrichtenagentur ISNA verbreitete Bilder vom Gelände, die Teppiche zeigten, außerdem zitierten iranische Medien den angeblichen Besitzer der Reinigungsfirma, wie dieser Netanjahu als „verrückt“ bezeichnet.
Doch Netanjahu erklärte die Tarnung schon damals vor der UNO – und gab eine Prise Sarkasmus hinzu: „Für diejenigen unter Ihnen, die zu Hause Google Earth nutzen: Das nicht mehr geheime Atomlager befindet sich in der Maher Alley, Maher Street. (…) Es sind 100 Meter bis zum Kalishoi, der Teppichreinigung. Übrigens, ich habe gehört, dass sie dort fantastische Arbeit leisten. Aber inzwischen sind es vielleicht radioaktive Teppiche.“

Freitag, 12. Juli 2019

Viel Verständnis bei deutscher Journaille für die Irren in Teheran...

von Thomas Heck...

Die deutsche Journaille hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach dem Anbeten des neuen Jesus von Nazareth, der authistischen Greta Thunberg und dem Hofierern ihrer sektenähnlichen Fridays for Future-Bewegung, die unlängst von Käpten Rackete abgelöst und von der Kapitänin der amerikanischen Fussballnationalmannschaft (weiblich) Megan Rapinoe ergänzt wurde, der in einem Kommentar des Heute-Journals im Gegensatz zu Trump geradezu "präsidiale Züge" angedichtet wurden und bereits orakelt wurde, ob sie nicht diejenige sei, die Trump als Präsidentin ablösen könnte, haben sie auch noch die Chuzpe, Verständnis für den Iran aufzubringen, der immer offener aggressiv gegen den Westen agierend, sein Atomprogramm sukzessive aber stringent umsetzt.

Keinerlei kritische Reaktionen aus dem Bereich der Politik, der Medien, kein Aufschrei der Friedensbewegeung. Das Schweigen im Walde. Es ist nicht nur blinder Amerikahass, der unsere Journaille antreibt. Es ist der Hass auf Trump und die einmalige Gelegenheit, Deutschland aus dem schon lange verhassten Westen zu treiben.

Es ist aber auch tiefes Verständnis für einen vom Iran verbreiteten Islamismus, der nicht davor zurückschreckt, die Welt in einem Atomkrieg zu zerren und nun ganz offen den Westen und jetzt Großbritannien im besonderen erpresst. Für dieses verhalten hat die WELT in einem Artikel viel Verständnis, wie Thomas Kielinger in seinem Artikel "Die Wut des Iran auf den kleinen Satan Großbritannien" den Iran geradezu in Schutz nimmt, obwohl dieser nach einer Festsetzung eines iranischen Tankers in der Straße von Gibraltar durch Großbritannien massiv droht und sogar versucht hat, einen britischen Tanker zu kapern und in iranische Gewässer zu zwingen. Auch kein Wort von den brennenden Öltankern nach vermutlich iranischen Angriffen. Aber dafür viel Verständnis für die Irren in Teheran. Denn der Hass auf Amerika und der Hass auf Trump eint Journaille und die Mullahs.




Man hat es im Nachhinein „Kolonisierung durch Konzessionen“ genannt. 1913 verordnete Winston Churchill, damals First Lord of the Admiralty, die Umstellung der Royal Navy von Kohle auf Öl und erwarb 52,5 Prozent der APOC-Anteile für die britische Regierung. Der Iran wurde zu einem Scharnier der britischen Weltgeltung.

Londons Einmarsch im Jahr 1941

Mit Reza Khan, einem Colonel in der Kosaken-Brigade, den man 1921 als starken Mann in Teheran aufbaute, hatte London sich freilich verrechnet. Er setzte, in Nachahmung Kemal Atatürks, auf radikale Modernisierung, nahm Anstoß an den britischen Ölkonzessionen und begann, mit Hitler zu liebäugeln, der ihm versprach, eine Eisenbahn in west-östliche Richtung zu bauen. 

London war alarmiert, fürchtete eine Invasionsroute nach Indien und marschierte 1941 zusammen mit Moskau im Iran ein. Das Land wurde in Interessensphären aufgeteilt, Reza Khan, der sich 1925 zum Schah hatte krönen lassen (er war der Vater des letzten regierenden Schahs Reza Pahlewi), musste ins Exil. Erst auf der Teheraner Konferenz 1943 zwischen Churchill, Roosevelt und Stalin wurde den Iranern die volle nationale Unabhängigkeit nach Kriegsende zugesagt.

Aber die Ölfrage bestimmte nach 1945 die Geschichte erneut, und die Mossadegh-Krise zerrüttete das iranisch-britische Verhältnis vollends. Es hat sich nie davon erholt und erhält seit der Ankunft der Mullahs in Teheran, vermehrt um das internationale Tauziehen am Golf, nur neue Nahrung.

Der Zwischenfall zwischen iranischen Schnellbooten und einer britischen Fregatte ruft das historisch belastete Verhältnis beider Länder ins Gedächtnis. Warum ist der „kleine Satan“ bei den Mullahs so unbeliebt? Der Schlüssel liegt im Jahr 1953. 

Die USA mögen seit Langem, zumindest seit der Khomeini-Revolution von 1979, in den Augen des Iran als der „große Satan“ gelten, der geostrategische Widerpart im Ringen um die Hoheit im Golf und im Nahen Osten. Doch in größere Seelentiefen reicht die iranische Abneigung gegen den „kleinen Satan“ Großbritannien (eine Bezeichnung, die die Mullahs ebenso auf Israel anwenden) – ein Ressentiment aus lange zurückliegenden Epochen, in denen der imperiale Schatten der Briten die nationale Selbstbestimmung des Iran verdunkelte. Mindestens 200 Jahre lang hatte sich London in die Belange Persiens, wie das alte Reich früher hieß, eingemischt, wenn nicht diese geradezu dirigiert. Das lebt wie eine nie versöhnte Erinnerung. 

Die meldet sich immer wieder in neu aufflammenden Ausbrüchen der Gewalt. Unvergessen ist, wie im April 2007 die iranische Marine nahe dem Irak 14 Angehörige der Royal Navy aufgriff und sie tagelang gefangen hielt, angeblich weil sich die Briten in iranische territoriale Gewässer gewagt hatten. 

Teherans damaliger Präsident Mahmud Ahmedinedschad inszenierte später eine große Geste des „Verzeihens“ und ließ die Gefangenen frei. Den „kleinen Satan“ mit seinen als Geiseln genommenen Seeleuten demütigen zu können, war für den Iraner eine Quelle tiefster Befriedigung.

Der Schlüssel zum historischen Zwist liegt im Jahr 1953

Als London sich 2011 den kanadisch-amerikanischen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran anschloss, wegen dessen zunehmender Unterstützung der palästinensischen Hamas, der libanesischen Hisbollah und des syrischen Assad-Regimes, stürmte ein Mob die britische Botschaft in Teheran und richtete schwere Verwüstungen an. Seitdem war das Gelände geschlossen. Diplomatische Beziehungen wurden erst 2015/16 wieder aufgenommen.

Aber der Schlüssel zum nie zur Ruhe gekommenen Argwohn der Iraner gegenüber London in der Moderne liegt im Jahr 1953 und trägt einen Namen: Mohammed Mossadegh. Dieser, ein feuriger neuer politischer Star, Anführer der „Dschebhe Melli“ (Nationale Front), hatte die Enteignung und die Nationalisierung der Anglo-Iranian Oil Company zur Priorität seiner Politik gemacht, wie fünf Jahre später Gamal Abdel Nasser in Ägypten Ähnliches mit dem Suezkanal verfügte.


Der Zorn Mossadeghs war berechtigt: 1947 flossen von den 40 Millionen Pfund Jahresprofit aus dem Ölhandel nur sieben Millionen in die iranischen Kassen. Die Angestellten der Gesellschaft lebten in unwürdigen Verhältnissen, umgeben vom Luxus der britischen Overlords. Am 6. Mai 1951 ließ Mossadegh, inzwischen demokratisch gewählter Premierminister, die Oil Company verstaatlichen.

London war aufs Höchste empört. Mithilfe der CIA und etlicher bestochener Mossadegh-Gegner lancierte man nach blutigen Straßenunruhen im August 1953 den Sturz des Premiers. Schah Reza Pahlewi kam aus seinem römischen Exil und erneuerte für das nächste Vierteljahrhundert die Beziehungen mit Großbritannien und den USA. 

Doch selbst der letzte Schah war nicht frei von dem alten iranischen Verdacht, dass hinter allen Vorgängen in seinem Land „die britische Hand“ ihr Spiel treibe. Hinter dem Aufstand der Mullahs stehen doch nur die Briten, mutmaßte er gegenüber dem perplexen britischen Botschafter William Sullivan noch in den Tagen, als die Furien der Revolution bereits seinen Sockel erreicht hatten.

Öl als Katalysator neuer Feindseligkeiten

Am Anfang des iranischen Ressentiments steht das britische Weltreich. Das Große Spiel um Einfluss zwischen dem zaristischen Russland und dem Empire spielte sich nicht selten auf dem Rücken der Perser ab.

Immer ging es um den Schutz Indiens, das Juwel in der Krone des Empire. Auf Handelskonzessionen von wechselnden Dynastien baute London seinen politischen Einfluss immer weiter aus, machte ihn schließlich auch dadurch geltend, dass man bereits in den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts die Grenze zwischen dem Iran und Indien, zu dem damals noch das heutige Pakistan gehörte, neu zog.

Aber Öl sollte bald der Katalysator für neue Feindseligkeiten werden. 1901 erhielt William Knox d’Arcy, ein Londoner Geschäftsmann, die erste lukrative Konzession zur Suche nach diesem plötzlich begehrten Rohstoff. D’Arcy wurde 1908 fündig und gründete ein Jahr später die Anglo-Persian Oil Company (APOC), auch sie mehr „Anglo“ als „Persian“. 





Montag, 24. Juni 2019

Iran will Israel in den Konflikt zwingen...

von Thomas Heck...

Seit dem Abschuss einer US-Drohne durch den Iran ist die Kriegsgefahr am Golf real. Wenn es dort zu größeren Kampfhandlungen käme. würde auch Israel zum Kriegsschauplatz werden. Dort bereitet man sich seit Jahren auf ein solches Szenario vor. Denn es ist nicht das erste Mal, dass ein feindliche gesonnenes Land versucht, Israel in seinen eigenen Krieg hineinzuziehen. So tritt der Iran, teilweise offen, teilweise verdeckt an der Seite der Feinde Israels auf und treibt den Kampf gegen die Juden voran, wie der Artikel in der WELT das beschreibt, obwohl der Titel "Israel wäre das erste Opfer des Iran", falsch ist.

Angeblich waren die US-Kampfflugzeuge schon auf dem Weg in den iranischen Luftraum, um Radareinrichtungen und Raketenstellungen zu bombardieren. Erst im letzten Augenblick hob US-Präsident Donald Trump den bereits erteilten Angriffsbefehl wieder auf. So behauptet er es jedenfalls. Aber auch diese Erzählung von einem ganz, ganz knapp abgeblasenen Angriff könnte zur Dramaturgie der Drohgesten gehören, die derzeit die Krise am Golf bestimmt.
Doch ein wichtiger Player schwieg lange – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Offenkundig wollte der Premier nicht den Eindruck erwecken, die USA in einen Krieg treiben zu wollen.
Doch nachdem Tanker im Persischen Golf brannten, US-Basen und die Botschaft in Bagdad angegriffen wurden und alles auf iranische Kräfte oder ihre Verbündeten hindeutete, meldete sich auch der israelische Regierungschef zu Wort.

„Der Iran hat seine Aggression gegen die Vereinigten Staaten und gegen uns alle verstärkt“, sagte Premierminister Benjamin Netanjahu Mitte letzter Woche und rief „alle friedliebenden Länder dazu auf, den Vereinigten Staaten beizustehen, um die Aggression der Iraner zu stoppen“.

Israel werde „es nicht zulassen, dass der Iran eine Atombombe baut“. Eine solche Entwicklung werde Jerusalem mit allen Mitteln verhindern. Pläne für einen Präventivschlag gegen das iranische Atomprogramm hat Israel schon lange vorbereitet. Wie weit ist dieses Szenario noch entfernt?
Im Prinzip zöge Jerusalem eine friedliche Beilegung des Konflikts mit dem Iran vor, sagt Brigadegeneral a.D. Schlomo Brom, Forscher am Institute for National Security Studies in Tel Aviv und ehemaliger Direktor der Abteilung für strategische Planung im Generalstab der israelischen Armee. Israel setze auf diplomatischen und wirtschaftlichen Druck, sagt Brom, und unterstütze Washingtons verschärfte Sanktionen gegen den Iran.
Die verhindern den Verkauf iranischen Erdöls und schließen die Banken des Iran vom internationalen Zahlungssystem aus. Die Folgen für den Iran sind verheerend: Die Inflationsrate schnellte im April auf 51 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 1995. Medikamente und Lebensmittel werden knapp.
Doch bislang erzielt dieser Druck nicht die gewünschte Wirkung, dabei hätten die USA und Israel ihre diplomatischen oder wirtschaftlichen Mittel allmählich ausgereizt, meint Brom. Kurzfristig sei der Iran so nicht zu stoppen. Zwar wachse der Unmut in der Bevölkerung. Die iranische Führung zeigt sich indes unnachgiebig.
Präsident Hassan Ruhani erklärte, die Zeit sei noch nicht reif für neue Verhandlungen. „Deshalb ist unsere einzige Wahl der Widerstand.“ Der oberste geistliche Führer Ali Khamenei prophezeite Studenten bei einem Treffen in Teheran, sie würden „Zeugen des Untergangs der Feinde der Menschheit“ werden, der „verkommenen amerikanischen Zivilisation“ und Israels.
Tatsächlich wären Angriffe gegen Israel mit die wichtigste militärische Option des Iran in der Eskalation mit Washington. Sie würden vor allem von Verbündeten des Iran umgesetzt werden – den von Teheran geförderten Milizen rund um den jüdischen Staat. Die palästinensische Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen, die libanesische Hisbollah-Miliz und iranisch kontrollierte Kampfgruppen in Syrien verfügen zusammen über Zehntausende Raketen, die jederzeit jedes Ziel in Israel treffen könnten.

Längst wurde dort die Armee angewiesen, sich auf ein solches Szenario vorzubereiten. Das Sicherheitskabinett berät inzwischen wöchentlich über die beste Antwort auf eine solche Provokation. Zugleich könnte Israel in die Offensive gehen, ohne gleich einen Krieg erklären zu müssen.
Hinter den Kulissen haben Israelis und Amerikaner längst einen digitalen Krieg gegen den Iran vorbereitet. US-Medien berichteten am Samstag von Cyberangriffen auf iranische Raketenkontrollsysteme. Bei „Yahoo News“ hieß es unter Berufung auf zwei ehemalige Geheimdienstvertreter, die US-Cyberangriffe hätten zudem ein Spionagenetzwerk getroffen, das Schiffe in der Straße von Hormus beobachte.
Laut „Washington Post“ waren die Cyberangriffe seit Wochen geplant. Zunächst seien sie von Militärs als Antwort auf die Tankerangriffe vorgeschlagen worden. Die iranische Nachrichtenagentur Fars erklärte hingegen, es sei unklar, ob die Cyberangriffe wirklich ausgeführt wurden. Die US-Medienberichte könnten auch ein Bluff sein. Dabei wäre es nicht das erste Mal, dass ein Cyberangriff auf den Iran Erfolg hätte.

Ab etwa 2007 infizierte der vermutlich von Israel, den USA oder beiden entwickelte Computerwurm Stuxnet iranische Computer. Bis der Virus 2010 entdeckt wurde, zerstörte er Hunderte hochempfindliche iranische Zentrifugen, indem er deren Drehgeschwindigkeit manipulierte. Das Atomprogramm des Iran wurde so nach manchen Schätzungen um viele Monate, vielleicht sogar um Jahre zurückgeworfen.
Der Geheimdienst Mossad sorgte zudem dafür, dass importierte Bauteile fehlerhaft waren, sodass Atomanlagen wochenlang brach lagen. Auch Kämpfer der Kidon-Einheit, die für Einsätze im Ausland verantwortlich ist, wurden aktiv. Mehrere iranische Atomforscher und Leiter des Nuklearprogramms wurden getötet oder verletzt, oft mitten im Teheraner Berufsverkehr.
Eine weitere Mossad-Aktion, die Entwendung des iranischen Atomarchivs aus einem Lagerhaus in einem Vorort Teherans, dürfte weiteres Material für neuerliche Angriffe liefern. Denn der spektakuläre Geheimnisraub wird Jerusalem nicht nur Erkenntnisse über den Wissensstand der Iraner geliefert haben, sondern „wohl auch viele Informationen über Schlüsselfiguren und den Standort kritischer Einrichtungen“, schätzt Brom.
Mit diesem Wissen könnte die Kidon-Einheit ihre nächsten Anschläge planen. Und Israels Luftwaffe könnte die Standorte iranischer Anlagen als Zielkoordinaten für Bombardements nutzen, im Worst-Case-Szenario eines Präventivschlags.
Unter Netanjahus Regierung hat die israelische Armee Milliarden für neue Rüstungsgüter erhalten, die Präzisionsangriffe gegen den Iran ermöglichen sollen. Ein Marschbefehl kam indes nie, wohl weil der vorige US-Präsident Barack Obama einem israelischen Alleingang nicht zustimmte und dem jüdischen Staat nie die notwendigen bunkerknackenden Bomben lieferte. Das ändert sich jetzt möglicherweise, schätzt der ehemalige US-Botschafter in Tel Aviv, Dan Schapiro, in einem Interview im Armeeradio. „Trump könnte den Israelis grünes Licht für einen Luftangriff auf den Iran geben“, meint er.
Dabei glauben nicht einmal optimistische Experten in Israel, dass so ein Schlag aus der Luft eine iranische Atombombe verhindern kann. „Israel kann nur einen kurzen Luftkrieg führen“, sagt Professor Dan Shueftan, Leiter des National Security Studies Center der Universität Haifa, der Armee und Regierung in strategischen Fragen berät.
Sein Kollege Brom aus Tel Aviv schätzt, dass das iranische Atomprogramm im besten Fall zwei Jahre zurückgeworfen, zugleich aber die Region in einen umfassenden Krieg gestürzt werden könnte. Dann wäre Israel isoliert und die Entschlossenheit der Iraner, eine Bombe zu bauen, noch größer, meint Brom.
Shueftan ist überzeugt, dass nur die USA die nuklearen Ambitionen des Iran mit militärischen Mitteln aufhalten könnten. Er hält ein solches Szenario indes für genauso unwahrscheinlich wie einen israelischen Alleingang. Trotz aller sehr konkreten Drohungen von Netanjahu in der Vergangenheit. „Israel hatte nie die Absicht, den Iran anzugreifen. Die Welt würde uns für einen Krieg verantwortlich machen, den niemand will.“
Vielmehr habe Netanjahu mit seinem Säbelrasseln das iranische Atomprogramm ins Rampenlicht der Weltpolitik rücken und die Haltung der USA gegenüber Teheran ändern wollen. „Damit hatte er spektakulären Erfolg“, urteilt Shueftan.
Doch heute seien Washington und Jerusalem – anders als unter Obama – hinsichtlich des Iran einer Meinung. Shueftan hält es für unwahrscheinlich, dass der Iran in naher Zukunft den Bau einer Atombombe in Angriff nehmen werde. Weil sich das Land damit endgültig zum Schurkenstaat machen würde.
„Die Iraner sind ein zivilisiertes Volk, sie wollen kein zweites Nordkorea werden“, sagt Shueftan. Sollte Teheran den Atomvertrag ostentativ verletzen, dann würden die Ajatollahs damit letztlich Israel und den USA in die Hände spielen: „Washington und Jerusalem hoffen darauf, dass die Europäer sich ihnen anschließen und wieder Sanktionen gegen Teheran verhängen. Nur das könnte den Iran in die Knie zwingen“, sagt Brom.


Samstag, 15. Juni 2019

Iranischer Angriff am Gold von Oman?

von Thomas Heck..

Was passiert am Persischen Golf? Ein weiteres Beispiel, dass man als normaler Bürger am Ende der Welt nicht mal im Ansatz zweifelsfrei in Erfahrung bringen kann, was da wirklich passiert ist. Und so führt der Angriff auf zwei Öltanker zu vielerlei Spekulationen. In deutschen Medien schwingt immer der Vorwurf mit, Donald Trump sei nur auf der Suche nach einem Anlass, den Iran militärisch in die Schranken zu weisen. Bezeichnend ist dabei, dass Deutschland offensichtlich mehr Vertrauen in den Iran hat als in die USA. Was umso fataler ist, sind doch die deutsch-amerikanischen Beziehungen sowieso schon auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt. Für Deutschland der ideale Zeitpunkt, sich gänzlich von den USA zu trennen. Doch muss das unbedingt zugunsten eines islamisch-faschistischen Regimes sein?


Zum zweiten Mal innerhalb nur eines Monats sind in der Golfregion Handelsschiffe zu Schaden gekommen. Wieder sind die Umstände nebulös.

Im Golf von Oman waren am Donnerstagmorgen zwei Tanker aus Norwegen und Deutschland in Brand geraten. Die norwegische Seefahrtsbehörde bestätigte einen Angriff auf den Öltanker „Front Altair“. Das unter der Flagge der Marshallinseln fahrende Schiff sei am frühen Morgen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Iran attackiert worden, teilte die Behörde am Donnerstag mit.


Es wurde von drei Explosionen an Bord berichtet. Rettungskräfte waren im Einsatz. An Bord der „Front Altair“ sollen sich 75.000 Tonnen Naphtha befinden. Die 5. US-Flotte meldete zunächst, das Schiff treibe brennend in dem Gebiet kurz vor der viel befahrenen Straße von Hormus, die in den Persischen Golf führt.

Die 23 Besatzungsmitglieder seien von einem iranischen Schiff aufgenommen worden, heißt es in iranischen Medien. Insgesamt seien 44 Seeleute in einen iranischen Hafen gebracht worden. Laut Daten des Schiff-Trackingdienstes „Marinetraffic“ war der Tanker unterwegs nach Taiwan.

Hamburger Reeder meldet Evakuierung

Bei dem zweiten Schiff handelt es sich um den Tanker „Kokuka Courageous“,der mit Methanol beladen ist. Die Hamburger Reedereigruppe Bernhard Schulte Shipmanagement, die das Schiff der japanischen Firma Kokuka Sangyo betrieb, teilte mit, dieses sei bei einem mutmaßlichen Angriff beschädigt und daraufhin evakuiert worden. Eines der 21 Besatzungsmitglieder sei leicht verletzt worden, erklärte ein Sprecher.

Der unter panamaischer Flagge fahrende Tanker war vor drei Tagen aus einem saudi-arabischen Hafen ausgelaufen und war auf dem Weg nach Singapur.

Reederei bestätigt Angriff auf Tanker im Golf von Oman 

Die Fünfte Flotte der USA hat Notrufe von zwei im Golf von Oman angegriffenen Tankern erhalten. Eine Reederei hat den Angriff nun bestätigt. Schiffe der US-Navy sind in der Gegend und leisten Unterstützung. 

Nach Angaben der Hamburger Reedereigruppe bestand keine Gefahr, dass das Schiff sinkt. Die Ladung sei „intakt“. Der Schaden sei auf der Steuerbordseite im hinteren Teil des Frachters, sagte der Sprecher. Bei den Seeleuten handele es sich ausnahmslos um Philippiner. Deutsche seien keine an Bord gewesen, sagte der Sprecher.

Der Zwischenfall ereignete sich diesen Angaben zufolge in etwa 70 Seemeilen Entfernung vom arabischen Emirat Fudschairah und etwa 14 Seemeilen entfernt von der iranischen Küste. Weiterer Anrainer der dortigen Meerenge ist das arabische Sultanat Oman. In der Region gibt es zunehmende Spannungen zwischen dem Iran auf der einen und Saudi-Arabien und den USA auf der anderen Seite. Erst Mitte Mai waren vier Öltanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate attackiert worden.

Die betroffene Passage ist eine der wichtigsten Seestraßen der Welt. Sie verbindet die ölreiche Golfregion mit dem offenen Meer. Über die Straße von Hormus läuft ein großer Teil des weltweiten Öltransports per Schiff. Die Ölpreise stiegen nach den Zwischenfällen stark an.

Womit die Tanker mutmaßlich angegriffen wurden, ist noch unklar. Der Öltanker „Front Altair“ sei von einem Torpedo getroffen worden, berichtete die Schifffahrtszeitung „Tradewinds“ unter Berufung auf Branchenkreise. Laut einem anderen Insider könnte das Schiff auch von einer Seemine getroffen worden sein.

Unklarheit gibt es auch darüber, wer die Besatzungen der beiden Schiffe gerettet hat. Der Iran will alle 44 Seeleute in Sicherheit gebracht haben, aus dem Pentagon heißt es, die „USS Bainbridge“ habe 21 Personen gerettet. Die Hamburger Reederei Benjamin Schulte bestätigte, dass sich die 21 Besatzungsmitglieder ihres Schiffes nicht in Obhut der iranischen Behörden befänden, sondern von einem US-Schiff aufgenommen worden seien.


Iran nennt Angriffe „mehr als verdächtig“

Der Iran kündigte Untersuchungen an. Mehrere Expertenteams seien mit Hubschraubern über das Seegebiet geflogen, in dem es Explosionen gegeben habe, so ein Sprecher der Rettungsabteilung der iranischen Flotte in der Hormusgan-Provinz im Südiran.

Der iranische Außenminister Dschawad Sarif twitterte: „Verdächtig beschreibt nicht einmal annähernd, was sich wahrscheinlich heute Morgen zutrug.“ Er verwies auf den zeitlichen Zusammenhang zwischen den „Berichten über Angriffe auf Tanker mit Japan-Bezug“ und einem Treffen zwischen dem japanischen Premierminister Shinzo Abe und Irans Ajatollah Ali Khamenei. Abe war in Teheran, um zwischen den USA und dem Iran zu vermitteln.

Eine britische Schifffahrtsorganisation hatte zuvor zu „äußerster Vorsicht“ im Arabischen Meer geraten. Ausdrücklich wiesen die von der britischen Marine betriebenen United Kingdom Maritime Trade Operations auf die Spannungen zwischen dem Iran und den USA hin. Die britische UK MTO mit Sitz in Dubai koordiniert Informationen über den Verkehr von Handelsschiffen im Arabischen Meer; ursprünglich, um somalische Piraten zu bekämpfen.

Die EU rief nach den schweren Zwischenfällen zu besonnenem Handeln auf. „Die Region braucht keine weiteren Elemente der Destabilisierung und keine weiteren Spannungen“, sagte die Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Donnerstag in Brüssel. Äußerste Zurückhaltung und das Unterlassen jeglicher Provokationen seien nun angebracht.
Bundesregierung: „Außergewöhnlich beunruhigend“

Auch die Bundesregierung reagierte. Der Vorfall sei „außerordentlich beunruhigend“, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstag in Berlin. Dies seien Ereignisse, die zu einer Eskalation der Spannungen führen könnten. Sabotageakte seien generell immer eine Bedrohung für offene Handelswege und „aktuell auch eine Bedrohung für den Frieden“. Die „Bild“ zitiert zudem ein anonymes Mitglied der Bundesregierung: „Nach Einschätzung der zuständigen Stellen müssen wir von einer ernsten Provokation ausgehen, die geeignet ist, einen militärischen Konflikt herbeizuführen, der nicht im Interesse des Iran sein kann.“

UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich besorgt. Er verurteile „jeden Angriff gegen die zivile Schifffahrt“, sagte Guterres am Donnerstag bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrats in New York. Der UN-Chef forderte eine „Klärung der Tatsachen“ und der „Verantwortung“. Die Welt könne sich keine größere Konfrontation im Golf von Oman erlauben.

Nach früheren Angriffen hatte Saudi-Arabien den Iran und von ihm unterstützte Kräfte verantwortlich gemacht. US-Sicherheitsberater John Bolton sprach später von Angriffen mit Seeminen, für die „fast sicher“ der Iran verantwortlich sei. Beweise für seine Anschuldigung legte er nicht vor. Die Regierung in Teheran wies den Vorwurf zurück und sprach von „lächerlichen Behauptungen“.



Donnerstag, 9. Mai 2019

Der Iran hat das schwächste Glied in der Kette gefunden: Deutschland

von Thomas Heck...

Der Iran hat mit traumwandlerischer Sicherheit das schwächste Glied in der Kette der westlichen Länder identifiziert und erpresst es nun: Deutschland. Das kommt davon, wenn ein unwichtiges Land wie Merkels Deutschlands versucht, Weltpolizist zu spielen und meint, gegen die USA vorgehen zu wollen. Jetzt wird auch klar, weshalb der US-amerikanische Außenminister Pompeo kürzlich ein Treffen mit der Kanzlerin Merkel und dem Bundesaußenminister Maas absagte.

Ein Ultimatum gegen Deutschland, das kommt nicht alle Tage vor. Gestern jedoch hat Irans Präsident Hassan Ruhani der Bundesregierung und Verbündeten wie Großbritannien und Frankreich die Pistole auf die Brust gesetzt. Binnen 60 Tagen sollen sie dafür sorgen, dass die Öl- und Bankgeschäfte mit seinem Land trotz US-Sanktionen weitergehen. Schaffen sie das nicht, will sich Ruhani nicht mehr an das Atomabkommen halten. In der deutschen Hauptstadt bereitet das vielen schwere Kopfschmerzen. Von „großer Sorge“ spricht Außenminister Heiko Maas. 

Die ist berechtigt: Der Konflikt am Persischen Golf hat sich mit dieser Woche drastisch zugespitzt. Und an der Entwicklung ist Deutschland und die EU nicht ganz unschuldig, verweigerten sie doch den USA unter Trump den nötigen Schulterschluss, den es braucht, um mit dem iranischen Mullah-Regime Tacheles reden zu können. 

Man darf gespannt sein, wie sich Deutschland aus dieser prekären Lage winden wird. Zeigt es doch, dass die Mafia-Methoden der EU nicht ausgereicht haben, um das unmoralische Geschäft mit dem Iran abwickeln zu können. Trumps Sanktionsdrohungen wirken entgegen EU-Verlautbarungen eben sehr wohl. Europa und Deutschland werden sich jetzt wohl entscheiden müssen. Für den ehemals Verbündeten USA oder für einen Iran, der Israel immer noch mit atomarer Vernichtung droht, internationalen Terror unterstützt und finanziert, wie zuletzt die Hamas im Gaza-Streifen, ein Land wo Schwule gehängt und Ehebrecherinnen gesteinigt werden. Bei der aktuell israelfeindlichen deutschen Regierung und einer ähnlich gestrickten EU wird man sich nicht wundern dürfen, wenn der Iran mit seiner perfiden Erpressung durchkommen wird. Ein geschickter Schachzug. Das muss man ihm lassen.


Atom-Abkommen mit Iran vor dem Aus, titelt auch die Frankfurter Rundschau und führt weiter aus:

Die Notlösung zur Umgehung der US-Sanktionen gegen Iran greift nicht, die USA erhöhen den Druck auf den Iran. Kehrt die Atomkrise zurück?

Das 2015 geschlossene Abkommen über das iranische Atomprogramm steht vor dem Aus. Nach dem Ausstieg der USA vor einem Jahr haben die Europäer versucht, den Deal zu retten, indem sie dem Iran weiterhin trotz der US-Sanktionen den Handel mit Öl ermöglichen wollten. Doch diese Notlösung greift offenbar nicht. Wie weiter? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Zu welchen Mitteln haben die USA zuletzt gegriffen, um den Iran unter Druck zu setzen?

Am Mittwochabend wurde bekannt, dass die USA neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran verhängen, die vor allem die Metallbranche des Landes treffen sollen. US-Präsident Donald Trump erließ am Mittwoch ein entsprechendes Dekret, wie das Weiße Haus mitteilte. „Wir setzen erfolgreich die mächtigste Kampagne des maximalen Drucks aller Zeiten ein, die durch die Handlungen des heutigen Tages noch weiter gestärkt wird“, heißt es in einer Mitteilung Trumps.

Hat der Iran das Atom-Abkommen aufgekündigt? 

Anders als US-Präsident Donald Trump, der das Nuklearabkommen vor genau einem Jahr einseitig aufgekündigt hat, bekundet der iranische Präsident Hassan Ruhani seinen Willen zur Vertragstreue. Aus seiner Sicht sind nun die europäischen Vertragspartner am Zug: Deutschland, Großbritannien und Frankreich. In seiner am Mittwoch ausgestrahlten Fernsehansprache setzt Ruhani den Europäern ein Ultimatum: Sie könnten den Deal noch retten, wenn sie binnen 60 Tagen dem Iran die Wiederaufnahme seines Ölexports ermöglichen. Dann aber würden die Europäer, ihre Banken und Unternehmen mit US-Sanktionen belegt. Sie stecken im Dilemma.

Womit droht der Iran? 

Laut Internationaler Atomenergiebehörde hält sich Teheran bisher an den Deal. Nun kündigt Ruhani an, sein Land werde ab sofort damit beginnen, überschüssiges Uran und sogenanntes schweres Wasser aus seinem zivilen Atomprogramm zu behalten, statt dies wie bisher auszutauschen oder zu verkaufen. Sollten die Europäer nicht imstande sein, binnen der Frist die wirtschaftlichen Folgen der US-Sanktionen für den Iran zu kompensieren, werde dieser den Bau des Atomreaktors Arak wieder aufnehmen. Dann sähe sich der Iran auch nicht mehr an die Auflagen für die Anreicherung von atomwaffenfähigem Uran gebunden.

Ist der Iran bald Atommacht? 

Das 2015 unterzeichnete Atomabkommen mit dem Iran sah keinen endgültigen Stopp seines Atomprogramms vor, sondern lediglich eine Aussetzung bis 2030. Auch wenn der Iran jetzt seine Drohungen umsetzte, machte ihn das nicht schon bald zur Atommacht. Langfristig aber würde er sich wieder in diese Richtung bewegen – und damit Anlass zur weiteren Spannungen in der Region und mit dem Westen bieten.

Warum setzen die USA auf Konfrontation?

Trump nennt den Nuklearvertrag den „schlechtesten Deal aller Zeiten“. Er würde den Weg des Iran zur Atombombe nur verlängern. Zudem werfen die USA dem Mullah-Regime vor, Raketen zu testen und Terrorgruppen im Mittleren Osten zu fördern. Beides bestreiten auch die Europäer nicht. Sie verweisen allerdings darauf, dass diese Punkte nicht Teil des Deals sind.

Droht eine militärische Eskalation?

Nur wenige Tage vor der Verlautbarung des Iran, aus dem Abkommen aussteigen zu wollen, haben die USA den Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und eine Bomberstaffel an den Persischen Golf verlegt. „Als Antwort auf eine Reihe beunruhigender und eskalierender Indizien und Warnungen“ wollte US-Sicherheitsberater John Bolton diesen Schritt verstanden wissen. Am Dienstag traf dann US-Außenminister Mike Pompeo überraschend in der irakischen Hauptstadt Bagdad ein – eigentlich sollte er an dem Tag Kanzlerin Angela Merkel in Berlin treffen. Der Irak müsse über die zunehmende Bedrohung informiert werden, sagte Pompeo. In Bagdad ist die Sorge groß, im Falle einer militärischen Zuspitzung selbst ins Fadenkreuz zu geraten: Weil das US-Festland für iranische Angriffe unerreichbar ist, könnten US-Einrichtungen im Irak sowie mit den USA kooperierende Institutionen in den Fokus der Mullahs rücken. Präsident Ruhani formuliert es so: „Wir haben uns nicht für den Pfad des Krieges entschieden, sondern für den Pfad der Diplomatie – aber einer Diplomatie mit neuer Sprache und neuer Logik.“

Was machen nun die Europäer? 

Die Angst vor einer nuklearen Aufrüstung des Iran ist groß, Europa würde die Folgen einer militärischen Eskalation unmittelbar zu spüren bekommen. Der bisherige Versuch von Deutschen, Briten und Franzosen, über die neu gegründete Zweckgesellschaft „Instex“ den Ölhandel mit dem Iran aufrechtzuerhalten, fruchten offenbar nicht. Weitere Instrumente zur Stabilisierung der iranischen Wirtschaft stehen ihnen nicht zur Verfügung – außer, sie riskieren den offenen Bruch mit den USA, was sehr unwahrscheinlich ist. Die Ratlosigkeit ist groß. Aus den Machtzentralen in Brüssel, Berlin, London und Paris war am Mittwoch zunächst nur lautes Schweigen zu vernehmen. Am Nachmittag traf Bundesaußenminister Heiko Maas vor die Presse. Er sei „nicht einverstanden“ mit dem Schritt des Iran. „Wir haben die Ankündigungen des Iran mit großer Sorge vernommen und werden uns das nun sehr genau anschauen.“ Die Europäer wollten das Abkommen erhalten, so Maas. Amerikaner und Iraner sehen es offenbar anders.


Europa muss den Iran stärken, sonst droht ein neuer Golfkrieg. Die EU muss sich der Iranpolitik der USA jetzt entschlossen entgegenstellen. Eine neuerliche Konfrontation würde die gesamte Golfregion destabilisieren. So sieht es das Handelsblatt und stellt sich mit einem Kotau auf die Seite eines faschistischen Mullah-Regimes.

Europas Außenpolitik steht vor der Zerreißprobe: US-Präsident Donald Trump hat die Europäische Uniondüpiert, indem er einseitig aus dem Atomabkommen mit Iran ausgestiegen ist und die Führung in Teheran mit harten Ölsanktionen unter massiven Druck setzt.


Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini wie auch die Außenminister der größten EU-Mitgliedstaaten, die mit Iran, China, Russland und Trumps Vorgängerregierung den Nukleardeal ausgehandelt haben, werden auf offener Bühne vorgeführt. Sie können Trump nichts entgegensetzen außer einer Erklärung der „Besorgtheit“ über Washingtons einseitiges Vorgehen.

Das aber reicht der Führung in Teheran nicht mehr. Sie muss ihrem Volk erklären, warum sie am Nuklearabkommen festhält, ohne dafür die versprochenen Früchte ernten zu können. Wenn Ölexporte und mehr internationaler Handel unterbunden werden, warum dann noch der Kompromiss?

Denn die USA haben durch ihre Sanktionen Iran de facto wirtschaftlich isoliert. Durch den US-Druck haben auch europäische Unternehmen viele Aufträge storniert, Banken den Zahlungsverkehr faktisch eingestellt. Die Ölexporte brechen ein, zugesagte Wirtschaftsprojekte werden abgeblasen. Der Internationale Währungsfonds prophezeit Iran für dieses Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um sechs Prozent nach einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent 2018.

Dabei haben die Kontrolleure der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA mehrfach festgestellt, dass sich Teheran bisher penibel an die Auflagen gehalten, die nukleare Anreicherung und sein Atomwaffenprogramm gestoppt hat. Bekommen hat das Land im Gegenzug aber nichts.

Deshalb steht Irans reformorientierter Präsident Hassan Ruhani mit dem Rücken zur Wand. Die Hardliner um Religions- und Revolutionsführer Ajatollah Ali Chamenei verlangen seit Langem ein Aufkündigen des Atomabkommens. Die vielen jungen Iraner, von denen immer mehr Frauen das Kopftuchgebot ignorieren, sind indes bitter enttäuscht über die wenigen wirtschaftlichen Fortschritte. Wer Iran auf einem Öffnungskurs halten will, muss den Menschen dort durch wirtschaftliche Kooperation Vorteile bieten.

Ruhanis 60-Tage-Ultimatum an die EU, Russland und China, die Vereinbarung ihrerseits einzuhalten und sich den US-Sanktionen im Öl- und Bankensektor entgegenzustellen, ist ein Hilferuf und vor allem ein Weckruf an Europa: Will sich die EU wirklich ihre Außenpolitik aus Washington diktieren lassen?

Wenn das Atomabkommen, wie die EU-Außenbeauftragte und die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens noch an diesem Samstag bekräftigt haben, „unverzichtbar für unsere nationale und gemeinsame europäische Sicherheit“ ist, braucht es mehr als blutleerer Erklärungen über die Sorge vor den Folgen der unilateralen US-Politik.

Die EU muss sich zusammen mit Russland und China dem amerikanischen Ölembargo gegen Iran entgegenstellen, indem sie weiter Öl aus dem Iran beziehen, Industrieprojekte in der zweitgrößten Volkswirtschaft am Golf fördert und europäische Banken zur Abwicklung von Zahlungsverkehr mit Iran anweist.

Steigt Iran nach 60 Tagen endgültig aus dem Nukleardeal aus und nimmt sein Atomprogramm wieder auf, eskaliert die Lage am Golf. Die USA und Israel als einer der schärfsten Iran-Gegner würden einen Ausstieg Teherans aus dem Atomdeal nicht unbeantwortet lassen.


Eine neuerliche Konfrontation würde die gesamte Golfregion destabilisieren. Irans Nachbarn haben massiv aufgerüstet, US-Flugzeugträger Abraham Lincoln ist mit einem Kampfgeschwader auf dem Weg in den Persischen Golf. Durch den benachbarten Irak, den US-Außenminister Mike Pompeo gerade besucht hat, geht ein tiefer Riss.

Die schiitische Führung ist enger Verbündeter Teherans, will den Nachbarn durch Handel und Gasimporte stärken. Zugleich sind aber noch immer viele US-Soldaten im Land, und Washington drängt Bagdad zum Beenden der Iran-Kooperation. Im Jemen und Syrien stehen sich Iran und die sunnitische Vormacht Saudi-Arabien in Stellvertreterkriegen gegenüber.

Europas klugen Worten für den Erhalt des Atomabkommens und zu dessen Bedeutung für den Friedenserhalt und die Stabilisierung der Region müssen deshalb dringend Taten folgen. Iran muss wirtschaftlich stabilisiert und dann zu Verhandlungen über ein Sicherheitskonzept für die ganze Region gebracht werden.

Sonst bewegt sich die Region bedrohlich schnell auf einen neuen Golfkrieg zu. Dabei sind die Folgen der beiden früheren Golfkriege bis heute durch islamistische Anschläge auch in Europa spürbar.

Es ist dringend Zeit für Deeskalation und Handel, der gegenseitige Abhängigkeiten schafft und so verbindet. Dabei muss die EU eine geschlossene und entschlossene Haltung einnehmen.