Dienstag, 21. April 2020

Rohöl unter Null...

Womöglich passt es zum Zeitgeist. In den letzten zehn Jahren mussten sich die Anleger an den Gedanken gewöhnen, dass die nominalen Zinssätze unter null sinken - etwas, was Ökonomen einst für unmöglich hielten. Könnte Öl der nächste Vermögenswert sein, bei dem negative Preise zur neuen Normalität werden?

Das glauben wir nicht. Sicherlich könnte es weitere vorübergehende Marktverwerfungen wie die des vergangenen Montags geben. Um zu verstehen, was passiert ist, braucht man ein wenig Hintergrundwissen darüber, wie der Markt für physisches Rohöl funktioniert. Öl wird meist über Futures-Kontrakte (Terminkontrakte) gehandelt, die jeden Monat auslaufen. Wenn ein Futures-Kontrakt ausläuft, muss der Käufer kurz danach die physische Lieferung des Vermögenswertes vom Verkäufer entgegennehmen. Entscheidend ist, dass die Lieferung an einem im Vertrag festgelegten Lieferort erfolgen muss. Im Falle von West Texas Intermediate (WTI), dem US-Benchmark-Kontrakt für den Ölpreis, ist dieser Standort die Kleinstadt Cushing in Oklahoma, auch bekannt als die "Pipeline Kreuzung der Welt".
Am Montag fielen die Preise für den auslaufenden WTI-Terminkontrakt zum ersten Mal in der Geschichte unter null. Das bedeutet, dass Produzenten oder Händler andere Marktteilnehmer dafür bezahlen mussten, ihnen das Öl zum nächsten Liefertermin abzunehmen. Die Lagerkapazität in Cushing ist begrenzt und wird in der Regel über langfristige Pachtverträge vermietet. Infolgedessen konnten nur diejenigen, die freie Lagerkapazitäten gemietet hatten, die Terminkontrakte kaufen. Diese Marktteilnehmer werden wahrscheinlich einen außerordentlichen Gewinn machen können. Denn sie werden wohl bald in der Lage sein, das zu minus 30 oder 40 US-Dollar gekaufte Öl für etwa 20 Dollar zu verkaufen, da bei diesem Preis derzeit der nächste WTI-Terminkontrakt (Juni-Kontrakt) gehandelt wird.

Aus der Episode kann man drei Dinge lernen:

Erstens verdeutlicht sie den anhaltenden Druck auf die Ölpreise, trotz der jüngsten Vereinbarung zwischen den OPEC+-Ländern und anderen Ölproduzenten, die Förderung zu drosseln. Unserer Ansicht nach dürften diese Kürzungen, die sich für die OPEC alleine auf etwa 12,5 Millionen Fass pro Tag belaufen (im Vergleich zum derzeitigen Förderniveau), nicht ausreichen, um den durch die Covid-19-Krise verursachten Nachfrageeinbruch auszugleichen.
Zweitens dürfte die Lagerung vor allem, aber nicht nur, für WTI-Rohöl am Lieferpunkt Cushing ein zentrales Thema am Ölmarkt bleiben. In Cushing lag der Lagerbestand für die Woche bis zum 10. April bereits bei etwa 55 Millionen Fass, was einen Anstieg um 5,6 Millionen Fass gegenüber der Vorwoche bedeutet. Bei diesem Tempo könnte dort in 4 bis 5 Wochen der Lagerplatz ausgehen, erklärt Darwei Kung, Head of Commodities bei der DWS. Zudem hat der Markt seine Aufmerksamkeit bereits auf die Produktionskapazitäten der US-Raffinerien gerichtet. Die Nachfrage nach Kraftstoffen wird wahrscheinlich so lange gedämpft bleiben, wie die Fahrer zu Hause festsitzen und die Flugzeuge am Boden bleiben. Da auch die Lagerhaltung für nachgelagerte Produkte wie Treibstoffe begrenzt ist, könnte dies zu weiteren Einschnitten bei der Kapazitätsauslastung der Raffinerien führen, was den Druck auf die Rohölpreise erhöhen würde. Es ist unwahrscheinlich, dass der Brent, die wichtigste europäische Bezugsgröße, gänzlich verschont bleibt. Die Lieferstellen des Brent sind jedoch bei weitem nicht so überlastet und könnten früher als der WTI von der OPEC+-Vereinbarung profitieren. Entscheidend ist, dass der Brent in der Regel auf dem Seeweg transportiert wird, was bedeutet, dass zur Lagerung schlicht Tankschiffe angemietet werden können.
Womit wir bei der dritten Implikation angelangt wären. Wie bereits erläutert, spiegelt der Umfang des Kursverfalls am Montag teilweise die Kurzsichtigkeit einiger Marktteilnehmer im Hinblick auf die Lagerkapazitäten wider. Es erscheint uns weniger wahrscheinlich, dass dieser Fehler im nächsten oder übernächsten Monat wiederholt wird. Zur Verdeutlichung lässt sich analog ein anderer Energiemarkt betrachten. Auf den europäischen Strommärkten sind negative Preise für Stundenkontrakte in den letzten zehn Jahren zunehmend üblich geworden. Das Wachstum der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie, hat dazu geführt, dass wichtige Quellen der Stromerzeugung immer unberechenbarer geworden sind. Anders als Öl kann Elektrizität nicht physisch gespeichert werden. Sie muss verbraucht werden, beispielsweise durch das Aufladen einer Batterie oder Hochpumpen von Wasser in das Reservoir eines Wasserkraftwerks. Der Bau und die Wartung solcher Anlagen sind jedoch kostspielig.
Für die Speicherkapazität in den USA scheinen keine ähnlichen physischen Beschränkungen zu bestehen. Sollte längerfristig mehr benötigt werden, wird mehr gebaut. Auch wenn es bis dahin durchaus zu weiteren vorübergehenden Marktverwerfungen kommen kann, insbesondere für den WTI, z.B. wenn der nächste zukünftige Vertrag ausläuft, wird das Endergebnis wahrscheinlich eine gesündere Dynamik auf dem Ölmarkt sein. Das US-Angebot könnte durchaus schneller zurückgehen, als es ohne den gestrigen Kurseinbruch der Fall gewesen wäre. Das könnte zu einer starken Preiserholung Ende 2020 und Anfang 2021 führen, falls die Covid-19-Krise bis dahin allmählich nachlässt.
Unterdessen dürfte der Rückgang des Ölpreises weiter sowohl die Inflation als auch die Inflationserwartungen dämpfen. Das bekräftigt uns in unserer Ansicht, dass die Zinssätze noch eine ganze Weile niedrig bleiben werden. Währungen wie der russische Rubel, deren Kurs anfällig auf Schwankungen am Rohstoffmarkt ist, bleiben wahrscheinlich weiterhin belastet. Anleihen ölexportierender Länder und US-Hochzinsanleihen sind ebenfalls besonders betroffen. Man sollte hierbei jedoch bedenken, dass die Spreads in den USA bereits wesentlich größer sind als während des Ölpreisrückgangs Ende 2015 und Anfang 2016.
Für die meisten Aktienmärkte scheinen sich die direkten Auswirkungen in Grenzen zu halten. Im Jahr 2019 entfielen nur etwa 4 Prozent der Gewinne der S&P 500-Unternehmen auf den Energiesektor. Im MSCI AC World Index waren es 6 Prozent. Natürlich gibt es in einigen Ländern größere, börsennotierte Ölsektoren, insbesondere in einigen Schwellenländern wie Russland, aber auch im Vereinigten Königreich. Bedeutender dürften jedoch die indirekten Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum sein, da die Ölgesellschaften ihre Investitionsausgaben weiter kürzen. Dies wird weiterverarbeitenden Unternehmen als auch Zulieferern schaden. US-amerikanische und kanadische Banken, die dem Sektor Kredite gewährt haben, sind ebenfalls gefährdet. Darüber hinaus sollte man die psychologischen Auswirkungen auf Verbraucher, Unternehmen und Investoren nicht unterschätzten. Für die meisten Industrieländer würde man normalerweise erwarten, dass niedrigere Ölpreise als gute Nachrichten gewertet werden. Günstigeres Rohöl bedeutet für die Verbraucher niedrigere Benzinpreise und für viele Industrieunternehmen niedrigere Rohstoffkosten. In einer Pandemie aber, in der die meisten zu Hause festsitzen und kaum produziert wird, dürfte dieser Ölpreiseinbruch kaum zu einem Stimmungsaufschwung führen.



Montag, 20. April 2020

Die Obsession der Tagesschau: Haltet den Trump!

von Stefan Frank...
Seit Beginn ihrer Berichterstattung über das Thema Covid-19 stellt tagesschau.de die Epidemie in den Vereinigten Staaten als die Folge des Versagens eines einzigen Menschen dar. Wer ist schuld? Trump. Präsident Donald Trump tue „seine Ignoranz als ‚Erfindung‘ der Demokraten ab, die ihm schaden wollten“ (so Klaus Scherer, NDR). Er sei ein „zaudernder Kriegspräsident“ (so Sebastian Hesse, MDR) der „nicht mal ansatzweise“ so wirke, „als ob er noch Herr der Lage ist“ (so Julia Kastein, MDR), und dessen „tägliche Corona-Briefings“ „berüchtigt“ seien (so Torben Ostermann, Radio Bremen). 

Deutschlands öffentlich-rechtlicher Rundfunk hat die Aufgabe, die Bürger mit der richtigen Ideologie anzustecken und für eine kontrollierte Durchseuchung der Bevölkerung zu sorgen. Ein nachgewiesener Übertragungsweg ist das Internet. Seit Wochen versucht tagesschau.de die Ansicht virulent zu machen, dass US-Präsident Donald Trump – und nur er allein – schuld daran sei, dass sich die Covid-19-Krankheit in den Vereinigten Staaten ausbreitet. Geht man nach tagesschau.de, dann ist Trump gefährlicher als das Virus.
Dabei zeigt die Redaktion ein hohes Maß an Fähigkeit und Bereitschaft, mit zweierlei Maß zu messen. Die Kritik an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn – der über lange Zeit behauptet hatte, Covid-19 sei „kein Grund zu übertriebener Sorge“ – bleibt weitgehend asymptotisch. Atemnot und Krämpfe setzen hingegen ein, wenn das Gespräch auf Amerika kommt. Bei Donald Trump funktionieren die Gedächtniszellen deutscher Journalisten. Seit langem sind die Deutschen gegen ihn geimpft, wie sie ja überhaupt eine Herdenimmunität gegen alles Amerikanische haben. Sobald das Immunsystem ein Antigen mit Sternen und Streifen registriert, werden die publizistischen Helferzellen aktiviert, die dann fieberhaft Leitartikel produzieren. Einer dieser Lymphozyten ist Torben Ostermann, der als Korrespondent von Radio Bremen im Weißen Haus die first line of defence bildet. „Der US-Präsident“, schrieb Ostermann dieser Tage, habe „die WHO zum Sündenbock degradiert“. 
Ah, die WHO, die FIFA unter den Weißkittelverbänden. Die Obrigkeitshörigkeit der Deutschen ist das wichtigste Kapital des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, da fühlt man sich offenbar solidarisch mit allen anderen obsoleten und korrupten Autoritäten. Ostermann weiter:
„Und nun die WHO, Teil der Vereinten Nationen und mit dem Ziel gegründet, das Gesundheitsniveau der Menschen auf aller Welt zu verbessern. Schwerpunkt Infektionskrankheiten. Klingelt da was, Mr. President?“
Was Ostermann nicht sagt: Die WHO war schon lange vor der jetzigen Gesundheitskrise für Korruption und Verschwendung bekannt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP von 2017 gibt die WHO mehr Geld für die Reisen ihrer Funktionäre aus als für den Kampf gegen AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Zum Chef wurde 2017 mit dem Nichtmediziner Tedros Adhanom Ghebreyesus jemand gewählt, der bis dahin Außenminister der in Äthiopien brutal regierenden Tigray Volksbefreiungsfront war, einem Flügel der Revolutionären Demokratischen Front der Äthiopischen Völker, die marxistische Wurzeln und enge Beziehungen zur Volksrepublik China hat. Der WHO-Chef ist, wie die Neue Zürcher Zeitung kommentiert, „Teil eines Regimes, das politische Gegner mundtot macht und gleich ganz verschwinden lässt“.
Da haben sich mit ihm und den chinesischen Kommunisten doch die Richtigen gefunden. Nachdem diese lange versucht hatten, alle Bürger zum Schweigen zu bringen, die über die neue Viruserkrankung sprechen wollten, lobte Tedros sie über den grünen Klee. Auch Pekings Behauptung, es gebe keine Belege dafür, dass Covid-19 von Mensch zu Mensch übertragbar sei, plapperte er nach, auf Twitter ebenso wie auf einer Pressekonferenz. Klingelt da was, Herr Ostermann? Man irre sich nicht: Über die Korruption der WHO weiß auch tagesschau.de sehr wohl Bescheid (nicht Herr Ostermann, aber einige seiner Kollegen) und berichtet teilweise sogar darüber. Aber Kritik, die Trump an der WHO äußert, muss ja wohl falsch sein – weil sie von ihm kommt. Dann wird die WHO unschuldigerweise zum „Sündenbock“. Ostermann weiter: 
„Ein Donald Trump macht nichts falsch, es sind stets die anderen. Die Gouverneure, die Demokraten, China, die WHO, ... – die Liste ist lang.“ 
Bei tagesschau.de verhält es sich umgekehrt, die Liste derer, die etwas falsch gemacht haben, ist kurz und umfasst nur einen einzigen Namen: Trump. Die Gouverneure der US-Bundesstaaten haben nie etwas falsch gemacht, die Demokraten nicht, China nicht, die WHO nicht, und die deutsche Bundesregierung sowieso nicht. „Die USA sind kein verlässlicher Partner mehr“, schrieb SWR-Journalist Arthur Landwehr am 28. März auf tagesschau.de. Das Argument: Trump habe keine „Lösung“ „für die Pandemie“:
„Trumps Politik des ‚America First‘ greift auch hier und zeigt ihre Wirkung. Wenn er als Chef des Krisenmanagements täglich vor die Presse tritt, dann lauten seine Sätze eben nicht ‚wir werden eine Lösung für diese Pandemie finden‘, sondern ‚wir tun alles, um die amerikanische Bevölkerung zu schützen‘.“
Kleine Korrektur: Eine Lösung erwartet Landwehr gar nicht; Trump soll nur eine Lösung in Aussicht stellen. Und statt das Blaue vom Himmel zu versprechen, sagt der amerikanische Präsident also in seiner Ansprache an die amerikanische Bevölkerung tatsächlich, dass er die amerikanische Bevölkerung schützen wolle? Buh! Landwehr weiter:
„Und er nennt das Virus konsequent einen unsichtbaren Feind, der von außen die USA angegriffen hat. 
Die Political Correctness scheint mittlerweile auf Nichtlebewesen ausgedehnt worden zu sein: Für Landwehr sind tödliche Viren offenbar keine unsichtbaren Feinde, sondern kleine Geschenke der Natur. Hauptsache Bio. So sehr Landwehr das Virus auch liebt, so sehr fürchtet er doch den amerikanischen Griff nach der deutschen Petrischale:
„Dazu passt, ein deutsches Pharmaunternehmen kaufen zu wollen, damit es Impfstoffe für die USA herstellt.“
Diese Falschnachricht, wonach Präsident Trump den Deutschen und der Welt einen Impfstoff klauen wolle, hatte die Redaktion zuerst am 15. März in die Welt gesetzt:
US-Präsident #Trump will sich einen möglichen #Corona-Impfstoff exklusiv für die USA sichern - und bietet #CureVac in Tübingen dafür viel Geld. Die Bundesregierung will das verhindern.
Sowohl das Unternehmen CureVac selbst als auch die US-Regierung haben den Bericht umgehend dementiert. Nicht genug, dass tagesschau.de die (von der Welt am Sonntag übernommene) Falschmeldung ungeprüft weiterverbreitet hat; nein, Landwehr erzählte sie auf tagesschau.de auch dann noch weiter, als sie längst als Räuberpistole entlarvt war. Denn auch, wenn es eine Lüge ist, so ist es doch eine, die ins Weltbild passt. Tagesschau.de ist wie ein Virus, das die Fake-News-Krankheit verbreitet.
Es lässt sich nicht leugnen: Präsident Trump hat dazu beigetragen haben, dass viele Amerikaner Covid-19 anfangs nicht ernst genug genommen haben, als er am 9. März twitterte:
„Letztes Jahr starben 37.000 Amerikaner an der gewöhnlichen Grippe. Es sind im Durchschnitt 27.000 bis 70.000 Tote pro Jahr. Nichts wird geschlossen, das Leben und die Wirtschaft gehen weiter. Im Moment gibt es 546 bestätigte Fälle von Corona-virus, mit 22 Toten. Denkt darüber nach!“
Wer aber dachte damals noch so? Z.B. die Redaktion der ZDF-Sendung „Frontal21“. Sie brachte am 10. März einen Beitrag gegen „Panikmache“:
„In Frontal21 warnen Mediziner und Experten vor Panikmache. Corona sei, so die Fachleute, wohl nicht viel gefährlicher als ein Influenzavirus.“ 
Als Fachleute kamen der Lungenfacharzt Wolfgang Wodarg zu Wort, der sich ärgerte, dass „jetzt so viele Menschen unter dieser Panik leiden müssen, die gemacht wird“; Prof. Dr. Michael Kentsch, Chefarzt des Klinikum Itzehoe, der Covid-19 „wie eine normale Grippewelle“ betrachtete, und Dr. Andreas Gassen, der Vorsitzende der kassenärztlichen Bundesvereinigung, der sagte:
„Man hat den Eindruck, dass Teile der Bevölkerung denken, eine unsichtbare Gefahr zieht übers Land und morgen sind wir alle tot, das wird natürlich so nicht passieren.“
Die Autoren des „Frontal21“-Beitrags beschwichtigten:
„Schon 2009 gab es eine ähnliche Aufregung über die Schweinegrippe. Die vermeintliche Pandemie erwies sich schnell als relativ harmlos verlaufende Grippewelle.“
Hat Donald Trump damals zu viel öffentlich-rechtliches deutsches Fernsehen geschaut? Er ist, so scheint es, der Einzige, dem vorgeworfen wird, nicht früher gehandelt zu haben. Würde tagesschau.de am US-Präsidenten eine Kritik vorbringen, die mit jener vergleichbar wäre, die an anderen Regierungen geäußert wird, wäre dagegen nichts einzuwenden. Das ist aber eindeutig nicht der Fall. Die USA werden stets als Negativbeispiel dargestellt – und das, obwohl sie im internationalen Vergleich derzeit zumindest (Stand: 19.4.2020) nicht schlechter dastehen als viele andere Länder.
Was die Zahl der Toten pro eine Million Einwohner betrifft, liegen die Vereinigten Staaten mit 119 Toten deutlich hinter folgenden Ländern: Belgien (477), Spanien (441), Italien (384), Frankreich (288), Großbritannien (233), den Niederlanden (208), der Schweiz (160) und Schweden (148). Doch tagesschau.de beschäftigt sich nicht mit einem etwaigen Versagen der französischen, der spanischen oder der Schweizer Regierung. Einzig Donald Trump wird von tagesschau.de geschmäht. Auch interessant: Als tagesschau.de am 21. März zum ersten Mal leicht kritisch über die Lage in Schweden berichtete („Schwedische Gelassenheit“) – wo es bis vor kurzem keinerlei Beschränkungen des öffentlichen Lebens gab –, war im gesamten Beitrag nichts von der Regierung oder Regierungschef Stefan Löfven zu lesen. Alle Verantwortung wurde anonymen Kräften zugeschoben, nämlich den „Behörden“ bzw. „Schweden“:
„Auch die Behörden in Schweden sind nach wie vor der Meinung: Alle Schulen zu schließen, ist keine Option und würde eine Ausbreitung des Virus nicht verhindern, im Gegenteil. Man wolle maßvoll handeln – das ist die schwedische Devise. … Der öffentliche Druck auf die Gesundheitsbehörde wächst. Mehrere Mediziner und Wissenschaftler fordern laut härtere Maßnahmen. Schweden würde nicht alle Register ziehen, um die Ausbreitung zu unterdrücken.“
Während tagesschau.de mit seinen Berichten den Eindruck erweckt, als wäre US-Präsident Trump ein absolut regierender König, der allein verantwortlich für das Schicksal seines Landes ist, gibt es in Schweden ominöse „Behörden“, die völlig unabhängig von der Regierung zu handeln scheinen. Am 18. April wurde der schwedische Regierungschef dann doch erwähnt. „Die Kritik“ an ihm „wächst“, hieß es nun – immerhin! Doch anders als in den wutschnaubenden Texten gegen Trump blieb der Beitrag sachlich und Löfven hatte sogar das letzte Wort: „Die abschließende Beurteilung dessen, was gemacht worden ist, muss warten, bis die Krise vorbei ist.“ Geht es hingegen um die USA und Trump, verschwindet die Objektivität schneller als eine Palette Desinfektionsmittel im Supermarkt.

Tagesschau.de fiebert mit Cuomo

Auch die Gouverneure der US-Bundesstaaten werden von jeglicher Verantwortung freigesprochen, genauer gesagt: Ihre Autorität und Verantwortung wird kaum je erörtert. Ein Regierungschef wird, wohlgemerkt, aber doch immer wieder erwähnt: Andrew Cuomo, der Gouverneur des Bundesstaates New York. Die enthusiastischen Schlagzeilen von tagesschau.de lauten: „Cuomo stellt sich gegen Trump“ (15. April), „Trump twittert, Cuomo sieht rot“ (18. April) oder „Cuomo platzt der Kragen“ (18. April). Gouverneur Cuomo scheint für tagesschau.de ein Held zu sein – und das nicht etwa, obwohl, sondern gerade weil es in seinem Bundesstaat die meisten Infizierten und Toten der ganzen Welt gibt. Gouverneur Cuomo trägt dafür offenbar keinerlei Verantwortung; wie bei Statler und Waldorf in der „Muppet Show“ scheint seine Rolle einzig darin zu bestehen, giftige Kommentare zum Geschehen zu geben, und dafür wird er von tagesschau.de geliebt. 
Nie liest man auf tagesschau.de, dass irgendein Amtsträger der Demokraten Fehler gemacht hätte. Nehmen wir Nancy Pelosi, als Sprecherin des Repräsentantenhauses derzeit die wichtigste Vertreterin der Demokratischen Partei. Noch Ende Februar besuchte sie das Chinatown-Viertel von San Francisco, um die „Botschaft zu senden“, dass es keinen Grund gebe, warum Touristen oder Einheimische keine Reisen machen sollten: „Das ist es, was wir hier heute versuchen zu tun, zu sagen, dass alles hier in Ordnung ist. Kommt, denn Vorkehrungen sind ergriffen worden. Die Stadt ist Herr der Lage.“ Pelosi besichtigte ein Wokgeschäft, einen Tempel und eine Fabrik für Glückskekse.
New Yorks Bürgermeister Bill De Blasio, ebenfalls Mitglied der Demokratischen Partei und Gegner des Präsidenten, sagte noch am 13. März, die New Yorker sollten einfach „mit ihrem Leben weitermachen“. Drei Tage später ging er selbst noch ins Fitnessstudio und rechtfertigte sich damit, dass er ja „in der normalen Welt“ lebe. Warum sollten dann 20 Millionen Bewohner der Metropolregion New York das nicht tun und stattdessen social distancing betreiben? Die Frage stellt tagesschau.de nicht. Was interessiert sie der Bürgermeister der am stärksten von Covid-19 betroffenen Stadt der Welt? Gar nicht.

Widersprüchliche Kritik

US-Präsident Trump hat früher auf die Gefahr durch Covid-19 reagiert als andere Regierungschefs. Am 2. Februar trat das von ihm erlassene Einreiseverbot für China in Kraft. Gleichzeitig wurde der nationale Gesundheitsnotstand ausgerufen. Was taten die Europäer? In Deutschland kamen noch Ende März Linienflüge aus China und der besonders vom Virus heimgesuchten Islamischen Republik Iran an. Und Dario Nardella, der linke Bürgermeister von Florenz, rief noch am 1. Februar dazu auf, jeder solle „einen Chinesen umarmen“. Sehen wir nach, was tagesschau.de zu ihm zu sagen hat:
„Ihre Suche nach ‚Nardella‘ war leider erfolglos. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe.“
Dass die Kritik von tagesschau.de an Präsident Trump widersprüchlich und scheinheilig ist, zeigt sich auch bei dem seit dem 13. März geltenden US-Einreiseverbot für Europäer, das von der ARD damals als unnötig und übertrieben dargestellt wurde. Wie der Leser wahrscheinlich weiß, gilt es heute als wahrscheinlich, dass Reisende aus Europa eine große Rolle dabei gespielt haben, die Krankheit in New York zu verbreiten. Insofern war der von Präsident Trump getroffene Beschluss richtig und hätte sogar noch früher erfolgen sollen. Wie kommentierte tagesschau.de den Beschluss? Hieß es damals: „Das kommt zu spät“? Nein: „US-Einreisestopp empört Europäer“, lautete die Schlagzeile. Im dazugehörigen Korrespondentenbericht aus Washington sagte WDR-Korrespondent Jan-Philipp Burgard: 
„Die Europäer kommen ihm [Präsident Trump] als Sündenbock gerade recht. Für Trump geht es dieses Jahr um die Wiederwahl, und da braucht er Erklärungen, da muss er sich dann jetzt doch als handlungsstarker Krisenmanager präsentieren, insbesondere gegenüber der Wirtschaft, denn Trump weiß: Wenn die einbricht, wird es schwer für ihn, das Weiße Haus zu verteidigen.“ 
Lauter sachfremde Motive also wurden Präsident Trump unterstellt. (Trumps Maßnahmen werden immer wieder in Bezug zu den Präsidentschaftswahlen gestellt. So heißt es über Regierungshilfen für die Landwirtschaft: „Landwirte gehören zur wichtigsten Wählergruppe Trumps, der im November wiedergewählt werden will.“). Mit der Covid-19-Epidemie hatte der Einreisestopp angeblich null komma nichts zu tun. Nur mit „Wirtschaft“, also mal wieder mit schnödem Mammon. Der Moderator lieferte die Vorlage:
„Aber die Maßnahmen, die er ergreift, die haben die US-Märkte auch nicht gerade beruhigt.“
Burgards Antwort:
„Nein, genau im Gegenteil, es herrschte blanke Panik. Es war ein schwarzer Tag an der Wall Street, der schwärzeste seit 33 Jahren. Der Dow-Jones-Index hat zehn Prozent seines Wertes verloren, und insbesondere Transport- und Touristikunternehmen waren besonders getroffen, also dieses Einreiseverbot gegen Europa hat da die Wirkung wohl deutlich verfehlt.“
Mit diesen Worten endete die Schaltung nach Washington. Man spürte die Schadenfreude

Chloroquin: nur ohne Trump zu verabreichen

Dass tagesschau.de mit zweierlei Maß misst und geradezu krankhaft alles schlecht macht, was irgendwie mit Donald Trump in Verbindung steht, belegt auch die Berichterstattung über den Arzneiwirkstoff Chloroquin. Chloroquin wurde schon vor langer Zeit gegen Malaria eingesetzt und wird nun als eine mögliche Therapie gegen Covid-19 diskutiert. In einem Artikel vom 24. März („Nur zwei Medikamente machen Hoffnung“) berichtete tagesschau.de, dass Wolf-Dieter Ludwig, der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, „nur zwei Wirkstoffe für hoffnungsvoll“ halte: „einerseits den Wirkstoff Remdesivir … und andererseits Chloroquin, beziehungsweise Hydroxychloroquin, ein sehr gut bekanntes Malaria-Medikament, das wahrscheinlich auch eine antivirale Wirksamkeit hat und deshalb die Aktivität von SARS-CoV-2-Viren hemmen kann.“ Diese beiden Wirkstoffe stünden „eindeutig an erster und zweiter Stelle“, so Ludwig.
Ganz anders klang es in einem Artikel von tagesschau-„Faktenfinder“ („Gegen Gerüchte und Falschmeldungen“), der nur zwei Tage später erschien („Corona-‚Wundermittel‘: Guter Rat ist teuer – schlechter tödlich“): Weil auch Donald Trump auf einer Pressekonferenz Chloroquin als eine Therapiemöglichkeit genannt hatte, wurde der Wirkstoff nun verteufelt und auf eine Stufe mit Homöopathie und anderer Quacksalberei gestellt. Diesmal wurden die Risiken besonders herausgestrichen:
„Heiß baden, viel Bier trinken, große Mengen Vitamin C konsumieren, Bleichmittel schlucken oder Zwiebeln auslegen - im Internet, auf Messengern und in den sozialen Medien kursieren die absurdesten Vorschläge zur Vorbeugung oder Heilung einer Infektion mit Coronaviren. … Ein weiteres angebliches Wundermittel wird von höchster Stelle propagiert: US-Präsident Donald Trump empfahl in einem Tweet persönlich, Chloroquin und Azithromycin als Therapie gegen Covid-19 einzusetzen. Trump legt nahe, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA die Anwendung der Mittel zur Therapie genehmigt habe, was nicht der Fall ist. Aus gutem Grund: Chloroquin hat starke Nebenwirkungen und interagiert mit zahlreichen anderen Medikamenten. Für Patienten mit mehreren Krankheiten ist die Gabe also durchaus gefährlich.“
In Nigeria hätten sich „bereits zwei Menschen mit einer selbst verabreichten Chloroqin-Überdosis vergiftet“, hieß es weiter. Das war wahrscheinlich auch Trumps Schuld.
Fazit: Für tagesschau.de ist die Pandemie vor allem ein Wahlkampf gegen Trump, Tag für Tag. Die Redaktion möchte nämlich, dass Joe Biden Präsident wird, „mal wieder ein geerdeter Teamplayer, mal wieder ein Zuhörer“, so tagesschau.de. Ja, wir alle freuen uns auf den Zuhörer Biden, der eine 21-jährige Zuhörerin, die ihn nach den Gründen für sein schlechtes Abschneiden beim Caucus in Iowa gefragt hatte, öffentlich als „lügende hundegesichtige Pony-Soldatin“ bezeichnete.

Was Hillary nicht gelang, soll Corona schaffen

Damit Biden die Wahl im November gewinnt, muss das Schwert jetzt geschmiedet werden. Und so behauptet tagesschau.de immer wieder, Präsident Trump habe „die Corona-Krise ignoriert“ und müsse „für seine fatale Corona-Ignoranz zur Rechenschaft“ gezogen werden. Vor allem Julia Kastein vom MDR bestätigt die Hypothese, dass das Coronavirus auch das Gehirn befallen kann. Sie sieht in SARS-Cov-2 offenbar einen aussichtsreichen demokratischen Kandidaten fürs Weiße Haus, der Trumps Wiederwahl im November verhindern könnte:
„Mit einer großen Portion Zynismus könnte man sich freuen, dass Trump, der sich doch so vor Bakterien und Viren ekelt, ausgerechnet im Coronavirus einen Gegner gefunden hat, der sich von seiner Aufschneiderei und seinem tyrannischen Gehabe nicht beeindrucken lässt.“ 
Bei einer Fernsehansprache sei Trump, so Kastein weiter, „nicht prahlerisch und von Selbstverliebtheit strotzend wie sonst“ gewesen, „sondern nervös, kleinlaut, eingeschüchtert“. „Hoffentlich“, fiebert Kastein, „hat der Präsident in dem Moment gespürt, dass die Trump-Methode beim Coronavirus nicht funktioniert. All das Über- und Untertreiben, all die Lügen und falschen Schuldzuweisungen haben den Vormarsch des Virus nicht gestoppt.“ 
Julia Kastein scheint dem Virus die Daumen zu drücken. Was Hillary nicht gelang, soll Corona schaffen.


Freitag, 17. April 2020

Keiner steckt soviel in seine Jugend rein wie die katholische Kirche...

von Thomas Heck...

Wenn es am Shutdown in Deutschland aufgrund der Convid-19 Epidemie eine gute Seite gibt, dann ist es die Schließung der Kirchen, schafft es doch den Opfern der Päderasten in Kirchengewändern eine Pause vom sexuellen Mißbrauch... und, es ist auch kein rein deutsches Problem, wie ein Blick über den Atlantik nach Amerika zeigt. Auch dort steckt keiner soviel in die Jugend wie die katholische Kirche...






Im US-Bundesstaat Pennsylvania haben einer umfassenden Untersuchung zufolge mehr als 300 katholische Priester sexuelle Übergriffe auf Minderjährige begangen. Mindestens tausend Kinder seien missbraucht worden, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Abschlussbericht eines Geschworenengremiums (Grand Jury) des Bundesstaates. Die Dunkelziffer könnte jedoch deutlich höher liegen, da Berichte von vielen Kindern verloren gegangen seien oder die Betroffenen aus Angst geschwiegen hätten.

Der Untersuchungsbericht stützt sich auf dutzende Zeugenaussagen und eine halbe Million Seiten kircheninterner Dokumente. Fast alle der aufgezählten Fälle seien mittlerweile verjährt, heißt es in dem Bericht. Zwei Priester hätten jedoch innerhalb der vergangenen zehn Jahre Kinder missbraucht.

Die Kinder seien begrapscht oder vergewaltigt worden

Die meisten Opfer waren der Untersuchung zufolge Jungen, viele von ihnen hatten noch nicht das Alter der Pubertät erreicht. Die Täter hätten Alkohol und Pornografie eingesetzt. Kinder seien begrapscht oder vergewaltigt worden. Die Kirche in Pennsylvania habe die Täter meist jahrelang gedeckt, heißt es in dem Bericht. Auch deshalb könnten viele Vergehen nun nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden. (AFP)




Donnerstag, 16. April 2020

Nun sind sie halt da... die Flüchtlingskinder...

von Thomas Heck...

Die Menschlichkeit hat obsiegt. Die unbegleiteten Jugendlichen, bevorzugt Mädchen unter 14 Jahren, haben nun per Flugzeug ihren Weg nach Europa gefunden.





Komisch. In Griechenland sahen die irgendwie jünger aus. Es sind jedenfalls nicht die "Kinder", die uns von den öffentlich-rechtlichen Hetzmedien angepriesen wurden. Was ist passiert?
   





Keine Mädchen, keine Kinder, sondern Halbstarke im wehrfähigen Alter. Einer sogar mit "ACAB-Shirt" (All-Cobs-Are-Bastards). Danke fürs Verarschen... aber wenigstens kommen sie so nicht mit ihrem Facharbeiter-Schwachsinn... und es ist ein Fass ohne Boden...






Deutschland ist ein Volk von Denunzianten...

von Thomas Heck...

Beinahe täglich hört man von Shitstorms, die das Land durchfahren. Da genügt schon ein falscher Post, eine kritische Nachfrage auf eine staatliche Maßnahme. Den Promi trifft es besonders schnell und besonders hart. Der Grund ist die Reichweite in Sozialen Medien. 

Und wenn jemand es wagt, die Regierung Merkel anzugreifen, kommt ganz schnell ein Heerschar höriger Merkel-Jünger, die in Stasi-Manier vor den Tastaturen sitzen und das Netz überwachen. Da weiß man, wie es in der DDR gelingen konnte, ein ganze Volk zu überwachen und zu drangsalieren. Dahinter steht eben nicht nur ein böser Staat. Sondern es sind böse Menschen, die bereits im kleinen anfangen, den Nachbarn zu überwachen und zu drangsaliseren. Menschen, die aus unterschiedlichen Motivation den Mitmenschen kontrollieren, aus Neid denunzieren. Da ist der nächste Schritt nicht mehr weit. Wir dämpfen heute schon unsere Gesprächslautstärke auf der Terrasse. Wir sind halt ein Volk von Denunzianten...

Sonja Zietlow arbeitet seit fast 30 Jahren als Moderatorin im Privatfernsehen


Nach ihren umstrittenen Beiträgen zur Corona-Krise hat Dschungelcamp-Moderatorin Sonja Zietlow (51) ihr Facebook-Profil gelöscht.

Der RTL-Star: „Ich muss mir leider selbst den Vorwurf machen, dass ich Facebook unterschätzt habe.“ Sie habe sich entschieden, „diesem digitalen Watschen-Karussell bis auf weiteres den Rücken zu kehren“.

Zietlow: „Mit zunehmender Besorgnis, habe ich beobachtet, was mit meinen Postings gemacht wurde und was unter meinen Postings stattfand.“ Respektlos und maßlos haben demnach einige Nutzer ihre Plattform genutzt, „um andere aber auch mich und (sogar meine Hunde) zu beleidigen, beschimpfen, diffamieren, denunzieren und anzuprangern“.

Zietlow hatte auf ihrer privaten Facebook-Seite Kommentare, Bilder und Videos zu Corona gepostet und war als „Verschwörungstheoretikerin“ angegangen worden.

Jetzt betont sie, dass sie „keiner politischen Partei angehöre“. Zietlow: „Ich lasse mich auch nicht, vor allem ungefragt, vor einen politischen Karren spannen.“ 

Doch hier gehe es nicht um Politik, sondern um unsere Gesundheit: „Mir steht es nicht zu, die Maßnahmen, die zum Schutz unserer aller Gesundheit getroffen wurden, zu bewerten oder gar zu kritisieren.“ Sie erlebe aber „die Hoffnungslosigkeit“ vieler Freunde. „Ich glaube, Existenzängste, Arbeitslosigkeit und Isolation können krank machen. Genauso wie Sars-Cov-2“, erklärt Zietlow. Sie wolle das große Ganze sehen und zu bedenken geben, dass viele außerhalb des Virus krank werden können.

Angesichts von Experten und Wissenschaftlern mit unterschiedlichsten Ergebnissen und Betrachtungsweisen, wolle sie zum Beispiel „gerne an die Heinsbergstudie glauben“. 

Zietlow: „Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Prof. Streeck mit seinen vorläufigen Ergebnissen recht hat und wir es mit keinem Killer-Virus zu tun haben. Mir persönlich erscheinen seine Zahlen validiert und logisch. Bin ich deswegen eine Verschwörungstheoretikerin? Entscheidet selbst.“

Die Moderatorin hatte auf ihrem Facebook-Profil beinahe täglich Videos und Artikel zu Corona-Maßnahmen geteilt, die im Allgemeinen die Freiheitseinschränkungen hinterfragen. Darunter ein längerer Beitrag eines Krankenpflegers, aus dessen Sicht das Coronavirus nicht gefährlicher als eine Grippe sei und ältere Menschen nun einmal sterben würden. Auch eine Einschätzung der Ärztin Barbara Dirhold veröffentlichte Zietlow. Deren Forderungen: „Abschirmen der Risikogruppen und Bewegungsfreiheit für gesunde Arbeitnehmer zur Ausübung ihres Berufes und damit Aufrechterhaltung unserer Wirtschaft und mittelfristig auch unseres Gesundheitswesens.“




Franco A. ist wieder da...

von Thomas Heck...

So schnell Franco A., der ominöse Konterrevolutionär, der den Staatsstreich gegen Merkel mit dem genialen Plan anführte, sich als Asylbewerber auszugeben und so gefährlich war, dass nie auch nur Anklage erhoben wurde, 2017 aus der Versenkung erschien, so schnell verwand er auch wieder. Nun ist er wieder da.

Gestern Abend erschien der Geist in einem noch viel ominöseren ZDF-Zoom-Bericht über eine terroristische rechte Verschwörung aus Bundeswehr, SEK's, GSG 9, Polizei, den Teletubbies und den Mainzelmännchen. Ein Wunder, dass die AfD wohl nicht beteiligt war, doch man steht ja erst am Anfang er Ermittlungen. Vielleicht findet sich noch ein Parteibuch. Und: Höchste Regierungskreise scheinen involviert zu sein.


Die Planungen rechtsextremer Kreise für einen Umsturz in Deutschland waren weiter gediehen als bisher bekannt. Autor Dirk Laabs kann belegen, dass illegal Munition beiseite geschafft, Waffen gehortet und ganz konkret Pläne geschmiedet wurden für den "Tag X". Eins steile Behauptung, die in dem Bericht mit dramatischer Musik untermalt war.

Um diesen Tag X auszurufen, warten Rechtsextremisten auf eine krisenhafte Situation. Die derzeitige Corona-Pandemie weckt bei Innenexperten wie der Martina Renner, Die Linke, ungute Gefühle, um dann vor der Kamera die gesamte Exekutive unter Generalverdacht zu stellen. Im Interview mit dem ZDF sagte sie: „Ein Traum aus der Sicht dieser rechten Umstürzler. Ich kann mir manchmal gar nicht vorstellen, dass die noch ruhig sitzen können.“ Im Juni 2019 wurden mehrere aktive und ehemalige Spezialkräfte der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern verhaftet – ein Vorwurf: Die Gruppe habe einem der Beschuldigten in großer Menge Munition besorgt, Teile davon illegal. Bei dem mutmaßlichen Kopf der Gruppe, einem suspendierten SEK-Mitglied bei der Polizei Mecklenburg-Vorpommern, fanden Ermittler nicht nur zehntausende Schuss Munition, sondern auch eine bei der Bundespolizei entwendete Maschinenpistole. Zoom-Recherchen belegen: Die Munition stammt von Bundeswehr- und Polizei-Spezialeinheiten aus ganz Deutschland. Allein aus Nordrhein-Westfalen stammen 1200 Schuss, aber auch Munition, die ursprünglich aus Bayern stammte, wurde in Mecklenburg-Vorpommern gefunden.

Unter anderem Anfragen an das Waffenamt Duisburg und das bayrische Innenministerium durch das ZDF konnten die Hintergründe für das Verschwinden der Munition nicht klären. Für den Abgeordneten im bayrischen Landtag, Florian Ritter, SPD, unverständlich. Im Interview mit dem ZDF sagte er: „Wir haben es hier mit einer terroristischen Struktur zu tun. Und wenn es hier Munitionsflüsse gibt oder Waffenflüsse aus deutschen Behörden, bayerischen Behörden in solche Strukturen rein, dann muss man natürlich da ganz massiv hinterher sein, um diese Strukturen aufzudecken.“ Einzelne Landesbehörden verweisen auf die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft Schwerin, die wiederum verweist auf anhaltende Ermittlungen.

Seit Jahren wird die Sorge vor rechten Soldaten und Polizisten immer größer. Ende 2019 hatte Bundesinnenminister Seehofer zwar hunderte neue Stellen etwa beim BKA im Kampf gegen die rechte Unterwanderung angekündigt. Doch zu den neuen Erkenntnissen des ZDF wollten sich weder der Minister noch Sprecher der diversen bundesdeutschen Sicherheitsbehörden äußern. Innenexperte Konstantin von Notz, B’90, Die Grünen, kritisiert im ZDF: „Die Gefahr ist nicht gebannt, die Strukturen bleiben da, wie es sie jahrzehntelang gegeben hat in Deutschland, das muss man auch mal ganz klar sagen Aber sie sind eben derzeit von einer ganz besonderen Gefährlichkeit.“