von Thomas Heck...
Schaut man dieser Tage die Nachrichten, könnte man meinen, der Weltuntergang stünde bevor. Und die Bilder sind dramatisch. Als wären die Menschen, die auf unser Land einstürmen, die ersten Einwanderern in diesem Jahrhundert. Doch dem ist nicht so. Schon auf dem Höhepunkt des Balkankrieges waren wir Sammelpunkt von gut 800.000 Kriegsflüchtlingen. Einwanderung ist für unser Land seit 150 Jahren nichts ungewöhnliches. Wenn Sie sich die Nachnamen Ihrer Nachbarn und Arbeitskollegen anschauen, dann wissen sie sofort, dass es schon immer Einwanderung gab. Das ist wichtig und das ist gut, je mehr, desto besser. Ungwöhnlich ist nur der aktuelle Umgang mit dem Flüchtlingsstrom und was unsere Regierung und Bürger derzeit abliefern, lässt nichts Gutes erwarten.
So schafft es die Politik bis heute nicht, dem Bürger den feinen Unterschied zwischen einem Asylanten und einem Einwanderer zu vermitteln, ich bin mittlerweile überzeugt, unsere Politiker wissen es selbst nicht mehr und die Aussagen unseres überforderten Bundesinnenministers bestätigt das immer wieder.
Ein Asylant ist jemand, der in seinem Heimatland aufgrund seiner Hautfarbe, seines Geschlechtes, seine sexuellen Orientierung oder seiner politischen Überzeugung verfolgt wird. Diesem muss Schutz gewährt werden. Und wenn im Rahmen des Asylverfahrens diese Schutzbedürftigkeit festgestellt wird, so geniesst dieser Mensch Schutz in unserem Land, wird geduldet und sollte sich hier frei entfalten. Hier wird man eben nicht die Zahlen beschränken können, wie unsere Innenminister sehr naiv denkt. Es würde ja schon reichen, wenn es Deutschland ähnlich wie die Norweger schaffen würde, einen Asylantrag innerhalb von 48 Stunden abschließend zu entscheiden. Wir brauchen 5 Monate unter normalen Umständen. Wenn wir es dann noch schaffen würden, abgelehnte Asylbewerber schnell abzuschieben, wäre das schon eine Lösung unserer Problems. Die aktuelle Abschiebequote von vermutlich 3%, also 97% Duldung von abgelehnten Asylbewerbern, ist lächerlich und gefährdet des Asylrecht in hohem Maße. Zumal Immigranten dann lieber den Weg des Asyls gehen, weil sie sich höhere Wahrscheinlichkeiten für das Bleiberecht in Deutschland versprechen.
Deutschland braucht Immigration, je mehr, desto besser. Denn wir haben es geschafft, die Fertilität in den letzten 50 Jahren dauerhaft auf einen Stand zu bringen, welcher den Kriegsjahren 1944 und 1945 entspricht, wo die Familien nächtelang im Bunker saßen, sicher keine angenehme Umgebung für Familienplanung, und die Männer an der Front waren. Und die paar Zwangsarbeiter an der Heimatfront konnten den Mangel an Männern offensichtlich nicht ausgleichen. Bildung und sozialer Aufstieg Deutschlands führten zu einer gewollt niedrigen Geburtenrate und dies führt natürlich zu sinkenden Renten, steigenden Sozialversicherungsbeiträgen und längeren Lebensarbeitszeiten. Schon allein deswegen brauchen wir dringend Einwanderung.
Doch im Gegensatz zu den USA, zu Kanada oder Australien, die eine lange Tradition der Einwanderung haben, lernen wir nicht von diesen Ländern. Wir suchen uns die Einwanderer nicht aus, doch das müssten wir. Wir brauchen nicht den Ziegenhirten oder Kameltreiber aus Afrika oder dem Nahen Osten, weil dieses Berufsbild hier nicht verbreitet ist. Auch der Tagelöhner und Analphabet wird hier nicht benötigt, auch davon haben wir selbst zuviel. Bauern und Fischer ebenfalls nicht. Wir brauchen auch nicht den 40-60jährigen, weil wir diese Personengruppe in Deutschland bereits hinreichend haben, exzellent ausgebildet und mit sehr guten Sprachkenntnissen, ich zähle mich selbst dazu. Diese Restriktionen führen übrigens dazu, dass ein Einwanderer eben nicht seine Eltern mit nach Deutschland nehmen darf, sondern diese in ihre Heimatländern verbleiben müssen. Wir brauchen auch nicht nur Männer, denn um demographisch ein positive Entwicklung zu erzielen, werden Einwanderer beider Geschlechter benötigt. Einwanderer bewerben sich in dem Land, in dem sie leben wollen, wir suchen die Einwanderer aus, die wir wollen und die wir benötigen. Der Rest muss in seinem Heimatland verbleiben, sorry.
Es bedarf keiner Willkommenskultur in Deutschland, um die anstehenden Probleme zu lösen. Wer schon mal in die grimmigen Augen eines Beamten der US-Einwanderungsbehörde geschaut hat, der weiß, dass es in Einwanderungsländern keine Willkommenskultur gibt.
Dieser Tage muss man realisieren, dass unsere Land von einer Schönwetter-Regierung geführt wird, die sich in guten Zeiten im Scheinwerferlicht der Kameras sonnen und gute Zahlen verkünden. Im Regen und im Schneegestöber sieht Deutschland wahrlich nicht gut aus. Eine unfähige Regierung, die nur reagiert und nicht agiert oder gar führen würde. Eine unfähige Regierung, die nicht begreift, was bestimmte Aussagen von ihr anrichten und nicht versteht, wie genau in der Herkunftsländern Deutschland beobachtet wird. Eine unfähige Bundeskanzlerin, die mit ihren Eiern Entscheidungen trifft, nicht mit ihrem Verstand. Unfähige Sicherheitsbehörden, die es nicht schaffen, unsere Grenzen zu sichern. Eine unfähige Verwaltung, die unter dem Ansturm zusammenbricht. Und eine unfähige Bevölkerung, die besoffene Willkommenskultur ungehemmt lebt und gar nicht begreift, wie falsch das ist und wie viel Schaden damit angerichtet wird.
Es ist Zeit für einen Wandel, es ist Zeit für Vernunft und Verstand. Darum: Asylrecht bewahren, Einwanderung unter unseren Bedingungen voranbringen, keine Einwanderung in die Sozialsysteme, schnelle Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern.
Erschienen auch auf Journalistenwatch