von Thomas Heck...
Sämtliche Versuche, den Islam in Deutschland zu integrieren, sind schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Man kann das an kleinen Beispielen erkennen.
1. Die vollmundig angekündigt Großdemo mit zehntausenden von Muslimen entpuppte sich letztlich als eine Kundgebung von 300 Willkommensklatschern, darunter einige Muslime, die sich darüberhinaus noch als Opfer darstellten. Es war mehr eine Veranstaltung gegen Islamophobie denn gegen Islamterror. Daraus jetzt konstruieren zu wollen, dass die restlichen Muslime für Terror und Gewalt sind, wäre sicher überzogen, doch es ist ein Zeichen, wie die Solidarität mit den hier "schon länger Lebenden" verstanden wird. Und wir sollten dieses Zeichen ernst nehmen.
2. Die Frauenrechtlerin Seyran Ates hat in der deutschen Hauptstadt mit Gleichgesinnten eine Moschee für liberale Muslime eröffnet. In der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin beten und predigen Frauen und Männer gleichberechtigt zusammen. Sie fühle sich in den existierenden deutschen Moschee-Gemeinden als Frau diskriminiert, begründete die aus der Türkei stammende Rechtsanwältin, Frauenrechtlerin und Buchautorin ihr Projekt am Freitag. Das Gotteshaus im Berliner Stadtteil Moabit soll Sunniten, Schiiten und Anhängern anderer islamischer Glaubensrichtungen offenstehen. Frauen müssen beim Gebet kein Kopftuch tragen.
Der Freiburger Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi, einer der Gesellschafter des Projekts, sagte: „Diese Moschee ist eine Möglichkeit, dass sich die Muslime neu definieren.“ Ates mietete dafür einen Raum in einem Anbau der evangelischen Johanniskirche an. Sie hofft aber mittelfristig auf ein eigenes Moschee-Gebäude. Eine begrüßenswerte Idee und der richtige Ansatz, den Islam zu reformieren. Nur haben die Initiatoren die Rechnung ohne die Gläubigen gemacht, die das nicht wollen. Ein kleiner Einblick in die sozialen Medien lässt da nichts gutes erwarten.