Posts mit dem Label Queer werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Queer werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 1. April 2023

Ich bin trans. Ich bin kein Thema, ich bin eine Person

von Thomas Heck...

„Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“ dieses Zitat stammt von Friedrich II. und zeugt von einer gewissen Offenheit und Toleranz, die man bei einem Monarchen seiner Zeit (1712 – 1786) nicht unbedingt erwarten würde. Eine Offenheit und Toleranz, die dieser Tage zunehmend vor die Hunde geht. Nicht die Toleranz gegen Minderheiten, gegen Schwule, gegen Transsexuelle. Sondern die Toleranz gegen sogenannte Normalos, gegen Heterosexuelle, gegen Familien. Wenn eine Minderheit bestimmt, wo es künftig langgehen soll, dann läuft was falsch in diesem Land. Denn es endet bei einer grünen 15%-Partei, die alle Bürger dieses Landes gängeln und in ihrer Freiheit beschränken will. 

Und es beginnt heute im gesellschaftlichen Mikrokosmos, wo Frauen sich nicht mehr gegen bepimmelte Transfrauen in ihren Saunen wehren können und sogar noch mit Sanktionen belegt werden können, wenn selbsterklärte "Frauen" mit der Körperbehaarung eines Orang Utangs der Einlass verwehrt wird. Das Selbstbestimmungsgesetz wird hier künftig ganze Arbeit leisten.

Weibliche Sportler werden heute von transsexuellen Sportlern bedroht, die als Männer sich als Frau erklären und reihenweise die Rekorde bei den Frauen zum Purzeln bringen. Lesben und Schwule werden heute von der LGBTQ+ Community mehr bedroht, als von den üblichen Schwulenhassern (die aus dem Islam dürfen schon mal gar nicht mehr erwähnt werden). Und im Alltag läuft man künftig Gefahr, bei Begegnungen mit Gestalten wie Lane Ziegler zwischen den Mühlsteine der queeren Gesellschaft zermahlen zu werden, weil Sie eine falsche Ansprache wählen, den falschen Witz erzählen oder anderweitig es wagen, von Ihrem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch zu machen. 

Ich kann mich einfach umdrehen und diese Leute ignorieren, diese Freiheit nehme ich mir. Ich habe mich schon für schwule und lesbische Lebensrealitäten eingesetzt als Sven Lehmann noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt ist. Ich muss mir nichts erzählen lassen. Doch mein Tipp an Lane Ziegler, die den folgenden Text verfasst hat: Krieg Dein Leben in den Griff und lass uns einfach in Ruhe. Keine Sau interessiert sich für Dich. Du bist auf dem Weg, der sexistisch-toxische Mann zu werden, den Du in Deinem Männerhass so verachtest. Und wie Mann Du wirklich bist, werden wir sehen, wenn wir uns auf dem Männerklo begegnen und ich ausnahmsweise mal im Stehen pinkle, weil ich es kann und Du Deine Urinella dazu brauchst. Leute, gehen die mir aufn Sack... ich bin nicht schuld an Ihrem Elend.


Ich muss zugeben, mein trans Selbst ist relativ spät und über die Jahre nur zögerlich aus seinem Schrank mit dem "Do not open"-Schild in diese Welt getreten: vorsichtige Schritte, hier und da eine Anspielung bei Freunden, ein bedachtes Herantasten. Doch als es geschah, dachte ich: Jetzt, jetzt sehen sie es.

2019, ungefähr um den 31. März 'rum, hatte ich – das Datum lässt mich heute schmunzeln – beschlossen, das Bild auf meinem ohnehin, aber eigentlich erst in einem halben Jahr ablaufenden Personalausweis zu erneuern. Ein ernster Gesichtsausdruck, die paar eben erst kurz geschnittenen Haarsträhnen nach vorne, den langen Rest nach hinten gesteckt, wo man sie nicht sieht. Fast ein Kurzhaarschnitt. Ein Hemd, eine Krawatte, ein Trenchcoat. Mit demselben Outfit bin ich dann zur Antragstellung gegangen. Ein Ausweis zum ersten Mal mit Gültigkeit für zehn Jahre. Eine ganze Dekade.

Der erste offiziell behördliche Akt, für dich vielleicht nur ein Foto, für mich ein großer Act. Keine Chance mehr für ein Herausreden, es sei alles nur ein Spiel, ein Ausprobieren gewesen. Ich habe Angst vor deiner Reaktion. Ich habe Angst, was es für mich bedeutet. Maskulin blicke ich vom Bild zu mir selbst. Ich sehe mich. Ich war überzeugt: Ab jetzt sehen sie mich endlich auch.

Was darauf folgte, war "Frau" als Anrede, bald darauf ein "Ist mir egal, du nervst", ein "Ich kenne mich 'damit' nicht aus", "Ich weiß nicht, bist du jetzt ein 'es'?" und viele weitere schmerzhafte Dinge mehr, die auch im Familien- und Freundeskreis geschahen, vor denen mich das "Do not open"-Schild in der nervösen Handschrift meines 20-jährigen Ichs warnen wollte.

Trotz alledem bereue ich es nicht, die Schranktür geöffnet zu haben. Ich sehe mich. Ich gehe raumgreifend, energisch und breitbeinig durch die Welt – ein Gang, der nach meinem Coming-out so natürlich und automatisch kam, dass ich ihn nie erlernen musste. Ich spreche bestimmt und mit männlicher Kadenz. Nach meiner Einschätzung mache ich nichts "falsch", um nicht irgendwie ein entsprechendes Passing für dich an den Tag zu legen. Und ich falle jeden Tag aus allen Wolken: Denn es scheint, als zwingt mich die Welt da draußen, obwohl es mir vor vier Jahren ernst geworden ist, mit mir doch ein Spiel zu spielen: "Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist: mich."

Ich werde nicht müde, dich zu korrigieren.

Ein von Google als LGBT-freundlich ausgewiesenes Bistro. Drei auf seichtem Niveau mit der Bedienung an der Theke schäkernde Typen: Die Ice-Balls wären letztens im Cocktail perfekt gewesen. Every pun intended. Der unterschwellige Sexismus in der Luft scheint der Kellnerin nichts auszumachen. Sie lacht, sie ist zu ihnen überaus freundlich. Schlimm genug, diese Internalisierung, ein Armutszeugnis unserer sexistischen Gesellschaft.

Es kommt bald ein "Dame" an mich, es kommt freundlich, aber bestimmt, ein "Keine Dame. Ich bin ein Herr wie jeder andere hier" von mir, es kommt ein aufbrausend wütendes "Das kann ich ja nicht riechen" zurück. Stimmt, meine Schuld: Vermutlich roch ich nicht stark genug nach Moschus, Martini sowie toxisch-fragiler Männlichkeit und habe sie nicht ekelhaft genug an ihrem Arbeitsplatz angegraben, um in diesem Moment als männlich genug durchzugehen. Doch wenn das die Mittel sind, lasse ich dieses Ziel diesmal aus.

Ich strebe für mich kein cis passing an. Ich bin gerne trans, gerne sichtbar trans. Ich empfinde mich nicht im falschen Körper. Ich bin weit gekommen.

Ob ich medizinisch transitioniere oder nicht, macht mich nicht weniger oder mehr trans, nicht mehr oder weniger Mann, ich muss mich für nichts rechtfertigen, und trotzdem muss ich es doch, sonst würde ich diesen Satz eben nicht schreiben müssen.

Immer wenn es um Trans*-Sichtbarkeit geht, begegnen mir Widersprüchlichkeiten: Offenbare ich dir, dass ich trans bin, kommt es zu der absurden Situation, dass nicht-queere Leute ganz schnell und plötzlich keine Geschlechter sehen würden und nur Menschen oder weil sie mich als Mensch sehen, ihnen deshalb mein Geschlecht egal sei. Oft gefolgt auf ein vorangegangenes Misgendering.

Doch diese Aussage ist genauso wenig ein Kompliment für mich wie ein "Für mich siehst du nicht behindert aus" im Fall von Ableismus, ein "Man hört ja gar keinen Akzent" als Kommentar zum Migrationshintergrund, ein "Du bist nicht wie andere Frauen" bezüglich Sexismus und ein "Ich sehe keine Hautfarben" im Kontext von Rassismus. Es ist nämlich gar keins. Es ist eine Verlegenheitsantwort aus einer privilegierten Position heraus. Einer Position, die die entsprechende Diskriminierungserfahrung nicht macht, an eine Person, die sie macht.

Du musst dich nicht vor einem Restaurantbesuch fragen, ob die Servicekraft mit Beleidigungen um sich wirft oder dich lächerlich macht, wenn du deine Anrede klarstellst. Wenn du mein Geschlecht angeblich nicht siehst, negierst du meine Diskriminierungserfahrung, die ich täglich aufgrund meiner Transidentität mache. Du versuchst, mich in dein Privileg zu integrieren, das tatsächlich keinen Platz für mich hat. Und noch viel schlimmer, du negierst meine Identität als Mann. Du negierst einen Teil von mir. Und dabei beschleicht mich die bittere Ahnung, dass du mein Geschlecht tatsächlich nicht siehst: Ich bin für dich kein Mann. Und wenn du dir für einen kurzen Moment bei dem Aufeinandertreffen mit mir einreden kannst, keine Geschlechter zu sehen, ist es ein Kunstgriff von dir, dich nicht schlecht fühlen zu müssen. Und das Perfide ist es, mir es dann auch noch als ein Kompliment und eine Geste der Akzeptanz zu verkaufen.

Immer wenn es um Trans*-Sichtbarkeit geht, begegnen uns Diskrepanzen.

Wir sollen am besten cis aussehen, damit wir nicht irritieren, und gleichzeitig haben Leute noch nie eine trans Person getroffen und kennen sich "mit dem Thema" nicht aus. Anscheinend sieht man uns nie und gleichzeitig sind wir doch ein Trend und plötzlich überall und ganz viele. Und gleichzeitig hat gleich auf einmal jede*r ganz besonders gut in Bio damals aufgepasst, wenn es um das "biologische Geschlecht", was auch immer das wieder sein soll, ging oder wird ganz "philosophisch", um uns den ontologischen Sex-Gender-Dualismus zu erklären. Ehrlich gesagt, weckt für mich der Begriff "biological sex" Assoziationen, die mich in meiner Lebensrealität mehr an ein veganes Kondom und einen grünen Smoothie danach erinnern. Und es mag sein, dass das Im-falschen-Körper-Narrativ für manche von uns eine greifbare Metapher ist. Aber doch auch längst nicht für alle.

Und gleichzeitig weiß anscheinend jede*r, wie trans Personen und ihre Körper aussehen, wenn sie sie denn auf der Straße treffen würden, wohl definitiv nicht "voll schön", da helfe ja anscheinend auch kein Filter. Und Influencer reproduzieren Transfeindlichkeit, entschuldigen sich für das Falsche, und entschuldigen sich damit gar nicht, und im selben Akt reproduzieren sie gleich mit ableistischer Sprache Ableismus. Natürlich, sicher ist nicht alles "bewusst" und "böse" gemeint. Doch das ist nie der Punkt. Ich glaube dir, dass du mir nicht auf die Füße treten wolltest. Tatsache ist aber, dass du es tust. Dein Privileg trägt Verantwortung. Und du legst einen Filter darüber.

In der Begegnung mit dir wird meine Sichtbarkeit herausgefiltert. Ich werde herausgefiltert. Ich muss dich korrigieren. Ich muss mich korrigieren: Oben sagte ich, ich strebe kein cis passing an. Gleichzeitig passe ich für dich als cis. Nur für dich leider unerfreulicher Weise nicht als Mann. Als solcher bin ich unsichtbar. Sondern als das mir bei der Geburt zugewiesene Geschlecht. Eine Zuweisung, die kein Ende zu nehmen scheint. Deine Vorstellungen an dem Tor, wo du "männlich" darübergeschrieben hast, wie ich auszusehen habe, filtern mein Ich heraus. Ich werde nicht müde, dich zu korrigieren.

Immer wenn es um Trans*-Sichtbarkeit geht, begegnen uns Diskrepanzen.

Du hast Sorgen, welche Rechtsfolgen mein Geschlechtseintrag haben wird. Es ist nicht neu, wenn du wieder etwas von "Sorgen" redest, während wir auf der Straße und im Bus und in der Straßenbahn öffentlich beschimpft, bedroht, verprügelt und umgebracht werden. Wenn "besorgte Eltern" Elternbriefe an Lehrpersonen schreiben, dass der Aufklärungsunterricht ihr Kind schwul macht. Oder trans. Der neue "Trend". Dass die "Sorgen" von deinem privilegierten cis Ich (ja, Cis-Sein ist ein Privileg, das merkt man übrigens daran, dass dir das Obige als cis Person aus diesem Grund eher vergleichsweise wenig geschieht) ernst zu nehmen sind, während um unsere Existenz verhandelt wird, als wären wir Ananas auf einer Pizza.

Trans Körper, insbesondere die von trans Frauen, werden fetischisiert, erfahren Gewalt und Übergriffe aufgrund ihres Trans*-Seins. Das ist besorgniserregend. Sie sollten besonderem Schutz unterliegen. Aber dich bringt die Sorge einer Betreiberin einer Frauensauna ins Schwitzen, welche die Intimsphäre ihrer Kundinnen schützen will und daher an die äußere Erscheinung eines Menschen anknüpfen darf.

Wann hört es auf, dass trans Frauen immer wieder als Sündenbock und abschreckendes Narrativ der bösen gefährlichen trans Frauen, die am Ende doch nur verkleidete, gaffende, übergriffige Männer sind und in Frauenschutzräume eindringen wollen, für das Verhalten von übergriffigen Männern herhalten müssen?

Immer wenn es um trans Körper geht, begegnen uns Widersprüchlichkeiten und Diskrepanzen: Die meisten haben noch bislang keine trans Person getroffen, die meisten kennen sich "mit dem Thema" nicht aus, sehen keine Geschlechter, außer, es geht um Genitalien, dann wird Geschlecht plötzlich wichtig, die meisten meinen, noch nie eine trans Person getroffen zu haben, gleichzeitig sind wir ein gefährlicher Trend und irritieren mit unseren Körpern plötzlich überall, da wir ganz viele sind.

Ich bin trans. Ich bin kein Thema, ich bin eine Person. Eine Person, die du jeden Tag triffst und hinterher behauptest, nicht getroffen zu haben. Ich bin der Mann, den du nicht siehst. Ich bin kein Thema, keine Dame, kein es, und allem voran ganz bestimmt nicht egal, aber ich filtere für dich gerne das wirklich Wichtige heraus: Es ist gefährlich, sichtbar zu sein. Unsichtbar zu bleiben, tut weh. Zu korrigieren macht müde.

Dein Privileg ist deine Verantwortung. Meine Sichtbarkeit endet bei dir. Sie kann aber auch nur bei dir beginnen.


Die Realität sieht so aus...



 

Sonntag, 12. März 2023

Liebe intersektionale Feministinnen…

von Aischa Schluter...

Zum Abschluss der Woche des diesjährigen Weltfrauentages (8. März 2023) möchte ich mir und den Lesern gerne noch einmal in Erinnerung rufen, was mir vor fast vier Jahren auf Facebook widerfahren ist: Damals, bis Mai 2019, trieb ich mich kurzfristig in einem Sammelbecken für "Intersektionalisten” herum, namentlich der "Ze.tt”-Feminismus-Facebookgruppe. Kritische und differenzierte Statements von denkenden Frauen waren dort allerdings nicht erwünscht. Zunächst wurden meine Beiträge noch geduldet, doch bald wurde absehbar, dass meine Blockierung unmittelbar bevorstand, weil von sogenannten "Top-Fans” der Gruppe immer öfter und lauter nach den Admins gerufen wurde, die mich gefälligst zum Schweigen bringen sollten. Also habe ich schließlich selbst einen kleinen Abschiedsbrief verfasst, den ich nachfolgend nochmals dokumentieren möchte:

Ins feministische Stammbuch geschriebene Weisheit 



„Ich habe viel gelernt. Aber nun ist es Zeit, dass ihr mich endlich rausschmeisst. Und wenn dieser Beitrag nicht genug ist, dann weiß ich auch nicht: Liebe Feministen! Leider wird diese Gruppe immer wieder von Menschinnen unterwandert, die anderer Meinung sind als die Hauptakteure. Diesen Umstand können wir nicht hinnehmen! Oft sind diese Menschinnen nicht einmal gegen den Feminismus oder für Rassismus, aber das darf für uns keine Rolle spielen. Dieser Ort ist gedacht als ein Safe Space für alle, deren Argumente dem Normalsterblichen nicht einleuchten, da deren Gedankenwelt vom Patriarchat verdorben wurde. Hier sollten wir uns nicht erklären müssen, sondern dürfen Basics wie 'Rassismus ist eine Einbahnstraße' & 'Jeder Mann ist ein Sexist' als gegebenen voraussetzen. Das ist keine Frage von Argumenten, sondern eine Frage der Wokeness! Die intersektionelle Theorie kann nur funktionieren, wenn man hartnäckig alle Befunde, Studien und Beobachtungen, sowei die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens konsequent ignoriert!

Aus Weltjudentum mach Patriarchat

Wie könnte es denn ansonsten sein, dass es Wissenschaftlern gelingt, gefälschte Studien in Gender-Studies-Magazinen zu veröffentlichen? (Anmerkung zu diesem Punkt: Die angebliche Autorin Helen Wilson behauptete, knapp eintausend Stunden in drei Hundeparks in Portland, Oregon, verbracht und dabei zahllose gewalttätige Paarungsversuche bei Hunden beobachtet zu haben, wobei die Hundebesitzer bei homosexuellen Kopulationsversuchen weitaus häufiger eingeschritten seien als bei heterosexuellen. Das Resümee des Fake-Texts: Männern könne man wie Hunden Manieren antrainieren, um sexuellen Missbrauch zu verhindern. Der Fake-Artikel erschien tatsächlich im Fachblatt 'Gender, Place & Culture', einer anerkannten britischen Zeitschrift für feministische Geografie. Des weiteren hatten die Autoren einen Teil aus Hitlers 'Mein Kampf' übersetzt und das Wort 'Weltjudentum' darin durch 'Patriarchat' ersetzt. Auch dieser Artikel wurde prompt veröffentlicht.)

Immer bedenken: Wir greifen die Person an, die etwas sagt, und nicht den Inhalt! Was 'weiße Männer' sagen, ist dabei natürlich sofort als nichtig zu betrachten, denn sie sind die Nutznießer des aktuellen Systems! Das wird Euch jeder Obdachlose und Geringverdiener bestätigen. Da spielt es auch keine Rolle, dass die Kanzlerin dieses Landes eine Frau ist - denn auch sie ist nur ein Büttel der ominösen Strukturen, die dieses Land wirklich regieren. Denn diese Frau hat es - wie schon Maggie Thatcher - geschafft, in das höchste Amt des Landes gewählt zu werden, ohne sich über die ihr feindlich gesonnen Strukturen zu echauffieren. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen! Nur wer sich permanent als Opfer fühlt, darf sich selbst bescheinigen, eine wahre Feministin zu sein!

Wider die Weißen Wanderer!

Das wird zugegebenermaßen immer schwieriger, da mit der rechtlichen Gleichstellung der Frau eigentlich schon das meiste erreicht ist... Aber davon dürfen wir uns nicht abhalten lassen! Es gibt noch so viel zu tun. Notfalls muss die Unterdrückung eben konstruiert werden! 'Wenn du deine Identität nur durch ein Feindbild aufrechterhalten kannst, dann ist deine Identität eine Krankheit', sagte Hrant Dink. Nehmen wir uns diese Worte zu Herzen! Zeigen wir, dass wir immer noch ein Feindbild haben! Der einen oder anderen von uns mag es vielleicht anfangs befremdlich erscheinen, Menschen wieder nach Rasse, Geschlecht und sexueller Orientierung zu klassifizieren; doch wir müssen dem Impuls widerstehen, jeden Menschen gleich zu behandeln und jeder Meinung das gleiche Gewicht zuzuschreiben!

Wir müssen weißen cis-Personen jegliche Empathie für die Belange schwarzer queer-personen absprechen. Außer uns natürlich! Denn wir sind das Schild in der Dunkelheit, das die armen PoC-Minderheiten vor der Diskriminierung der Weißen Wanderer schützt! Doch dafür müssen wir die abscheulichen Wörter 'Sexismus' und 'Rassismus' erst einmal neu definieren. Im Namen des Rassismus wurden die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte begangen! Machen wir uns dieses Wort zu eigen, erlangen wir die Deutungshoheit über diesen Begriff! Dies befähigt uns - und nur uns - zu entscheiden, wer diese Bezeichnung verdient! Doch selbst in einer Welt, in der jeder ein Rassist ist, ist es uns an Schmähung noch nicht genug!

Denn wo es Mehrfachdiskriminierung gibt, da muss es auch Mehrfach-Diskriminierer geben: Du hast gewisse Vorlieben, was das Aussehen Deiner Geschlechtspartner angeht? Fatshamer! Du bevorzugst blonde Männer ? Rassist! Du bist für Gleichberechtigung, aber nicht für Gleichstellung? Sexist! In diesem Sinne, liebe Mitstreiterinnen: Lasst uns diese Gruppe rein halten, denn Diversität mag zwar eine Stärke sein – die einzig wahre Stärke sogar –, doch Diversität von Meinungen werden wir hier nicht dulden!!! Nicht heute und auch nicht irgendwann! Eure Aischa”




Toxische Männlichkeit: Vorsicht vor Prof. Dr. Millionär!

von Mirjam Lübke...

Kann sich noch jemand an den Schmachtfetzen "Ein unmoralisches Angebot" erinnern? Was hat Demi Moore doch für ein Glück gehabt! Denn am Ende das Films geht sie zu ihrem armen Mann zurück. Damit ist sie, wenn es nach SPD-Politikerin Daniela Behrens geht, der Beziehungshölle an der Seite von Robert Redford entkommen, der im Film Milliarden besaß und wahrscheinlich auch des Lesens und Schreibens mächtig gewesen ist. Vielleicht war Demi Moore damals zur Beziehungsberatung bei der SPD und ahnte schon Übles. Denn: Bildung und Reichtum machen einen Mann zum fiesen Möpp. Frauen, hört auf, euch auf der Suche nach einem Millionär zu verbiegen, umzustylen und die Schokolade zu verkneifen und schaut euch lieber nach einem armen Schlucker um, der nicht bis drei zählen kann. SPD goes Hollywood! Oder wie sonst kann man sich diese herzerwärmende Wendung erklären?

SPD-Postfeminismus: Noch am Boden wird der Mann mit Füßen getreten


Aber ist das nicht verdächtig? Noch vor ein paar Jahren wurde Gewalt in der Ehe hauptsächlich mit Armut und schlechten Lebensbedingungen in Verbindung gebracht, was daher logisch erscheint, weil finanzielle Sorgen und das Leben in "Arbeiterintensivhaltung” auf das Gemüt schlagen und die Menschen gereizt machen. Was natürlich nicht rechtfertigt, den Ehepartner zu verprügeln - ich schreibe das absichtlich geschlechtsneutral, weil auch Männer von Frauen geschlagen werden, auch wenn es seltener vorkommt. Die Agenda dahinter war deutlich: "Das Sein bestimmt das Bewusstsein!”, und auch wenn selbst der Sozialismus es nicht geschafft hat, den Arbeiter aus dem Plattenbau zu befreien, sollten Wohlstand und Weiterbildung für gesellschaftlichen Frieden sorgen. Es wurde zwar, um Vorurteilen gegen die "Unterschicht" vorzubeugen, immer wieder betont, eheliche Gewalt käme auch in den "besten Kreisen" vor - aber trotzdem wurde die Gruppe der Armen den Ruf nicht los, lauter und gewalttätiger zu sein als der Rest der Gesellschaft. Man müsste sich kümmern - und schuf ein Heer von Sozialarbeitern.

Nun rutschen in Deutschland allerdings immer mehr Bürger in die Armut hinein. Unser Rentenniveau ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erbärmlich, wenn man die Lücke zwischen letztem Gehalt und der Rente betrachtet. Der Lockdown machte viele Arbeitsplätze zunichte, die Energiewende führt zur Ausplünderung der Haushaltskasse und die Inflation ist zum ständigen Begleiter beim Einkauf geworden. Von den Verantwortlichen in Berlin kommen keine Lösungen, sondern nur Durchhalteparolen, denn Verzicht gehört zur korrekten Haltung. Man hat generell den Verdacht, zumindest der breiten Masse solle der Wohlstand madig gemacht werden.

 

Männer sind an allem schuld

Der Mann als solcher steht ohnehin unter Beschuss, ist er auch noch erfolgreich und gebildet, dann sollte er unter Aufsicht der Behörden gestellt werden. Toxische Männlichkeit gibt es bekanntlich nur unter Weißen, die unter Generalverdacht gestellt werden, am Untergang der Welt schuldig zu sein, inklusive des Klimawandels. Alle anderen Männer sind - so gibt es die politische Korrektheit vor - lediglich traumatisiert durch Flucht, Vorurteile und Ablehnung, und sind daher nicht für Übergriffe auf Frauen verantwortlich zu machen. Man kann Sozialarbeiter, Psychologen und Migrationsbeauftragte schließlich nicht in die Arbeitslosigkeit treiben - nachdem die eigene Armutsklientel auch für Sozialdemokraten unattraktiv geworden ist, ergibt sich hier gleich ein Anschlussauftrag. Auch kann man den Elefanten im Raum gut hinter der allgemeinen Klage über den "toxischen Mann" verstecken.

Es gibt tatsächlich Männer, die aufgrund ihres Erfolges die Bodenhaftung verlieren und sich daraufhin schäbig ihren Mitmenschen gegenüber verhalten. Manchen reicht es gar aus, ein Mann zu sein, um sich überlegen und von allen Regeln befreit zu fühlen - dann bleibt einem vor Ungläubigkeit über so viel Dreistigkeit der Mund offen stehen. Ganz immun gegen ein solches Abheben sind aber auch Frauen ebenfalls nicht. "Männer sind Schweine - Frauen aber auch" hieß vor ein paar Jahren das Bühnenprogramm des Comedian Mario Barth. Es lässt sich weder durch Geschlecht noch Hautfarbe klären, warum sich jemand zum Monster entwickelt. An dieser Stelle sei Lydia Beneckes populärwissenschaftliches Buch über Psychopathinnen empfohlen: Frauen haben zwar andere Gründe, sich gewissenlos zu verhalten, stehen aber in Sachen Gewissenlosigkeit männlichen Tätern in nichts nach.

Ein Hauch von Maoismus

Was also möchte uns SPD-Politikerin Behrens mit ihren Ausführungen zur "toxischen Männlichkeit" sagen? Und wie fühlen sich eigentlich ihre männlichen Parteigenossen, wenn sie sich solche Aussagen anhören müssen? Brechen sie unter Schuldgefühlen zusammen? Männer mit ein bisschen Selbstachtung sollten sich doch eigentlich gegen derlei Pauschalisierung vehement zu Wehr setzen - was generell ein vollkommen normales Verhalten von Menschen ist, die derart abgewertet werden. Aber das könnte rasch das politische Aus für den Betreffenden bedeuten. Also hält man besser den Mund - oder macht sich nur unter Freunden darüber lustig.

Einmal ganz davon abgesehen, dass so manche Frau, die heute in vorderster politischer Reihe kämpft, nicht durch herausragenden Intellekt glänzt, sollte es einen immer und grundsätzlich misstrauisch machen, wenn gegen Bildung geschossen wird. Es ist heute ohnehin schon schwierig genug, an ideologiefreies Wissen heranzukommen. Weht hier schon ein Hauch Maoismus durch die Luft? Wird demnächst jeder Brillenträger zum Verdachtsfall erklärt? Man wird sehen, ob es nicht eines Tages doch eine Rebellion gegen diesen Unsinn geben wird - und dann werden Aussagen wie die von Daniela Behrens uns Frauen vermutlich leider wieder ebenso pauschal angelastet werden. Sie hat uns also einen Bärendienst erwiesen. Letztlich braucht es eine Debatte über toxische Dämlichkeit - sonst wird selbige bald sämtliche Ämter bekleiden.


Mittwoch, 8. März 2023

Die Fake-News-Orgie zum Frauentag schadet Frauen!

von Thomas Heck...

Wer glaubt, beim Equal-Pay-Day geht es um Gleichberechtigung, den muss man enttäuschen. Darum geht es nicht. Es geht darum, Frauenquoten für Führungspositionen zu begründen, damit sich eine kleine "Elite" von Quotenfrauen ihre Pfründe sichern kann. Keine Friseurin, keine Bäckereifachangestellte, keine Kassiererin wird in der Folge mehr Geld verdienen. Niemand. Und das muss auch nicht, denn die Politiker, die heute auf dicke Hose machten, könnten keinen Fall vorlegen können, in dem ein Tarifvertrag regelt, dass Frauen in gleichen Positionen weniger verdienen als Männer. So etwas gibt es nicht.

Nahmen an der „Equal Pay Day“-Aktion des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am Brandenburger Tor teil: Arbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) und Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman (43)


Alle Jahre wieder stimmen Politiker zum Frauentag das gleiche Klagelied an!

Sie beschweren sich, dass Frauen im Vergleich zu Männern (immer noch) zu wenig verdienen. Dieses Jahr sind die Stimmen zum Frauentag und den sogenannten „Equal Pay Day“ besonders laut, schrill – und gehen einmal mehr am Kern des Problems vorbei.

Mehr noch: Spitzenvertreter der Bundesregierung verbreiten – bewusst oder unbewusst – einfach Unwahrheiten, neudeutsch Fake News genannt!

Im Kern dreht sich alles um eine Zahl des Statistischen Bundesamts. Demnach verdienen Frauen durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer.

Die Statistiker fügen der rein statistischen Zahl auch einige Begründungen bei. So lasse sich der Unterschied zum Teil mit der unterschiedlichen Jobwahl erklären. Frauen wählten im Vergleich zu Männern öfter Jobs in Branchen, die niedrigere Löhne zahlen. Ein weiterer Grund für die statistische Lohnlücke: die deutlich höhere Teilzeitquote bei Frauen.

Trotz dieser Fakten donnerten vor allem Grünen-Politiker eine andere Botschaft in die Welt: die von der ungleichen Bezahlung von Mann und Frau im exakt gleichen Job.

▶︎ Agrarminister Cem Özdemir (57, Grüne) auf Twitter: „Will mir nicht vorstellen, dass meine Tochter später weniger Geld verdient, als ihre Kollegen, auf Karriere verzichtet oder Altersarmut erleidet, weil sie eine Frau ist. In Deutschland verdienen Frauen 18 Prozent weniger als Männer.“

▶︎ Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner (45, Grüne) machte es noch plumper: „18 Prozent weniger Gehalt verdienen Frauen in Deutschland im Jahr Vergleich zu Männern. D.h. sie haben quasi bis heute umsonst gearbeitet.“

▶︎ Der Queer-Beauftragte der Regierung, Sven Lehmann (43, Grüne), stellte die Fakten ebenfalls falsch dar: „Gleiche Arbeit gleich bezahlen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Klappt aber leider in Deutschland nicht so richtig. 18 % (!) beträgt die Lohnlücke, die Frauen durchschnittlich weniger verdienen als Männer.“

Die Wahrheit hinter den „Equal Pay Day“-Mythen

Auch SPD-Politiker und Gewerkschafter forderten gleiche Bezahlung von Männern und Frauen. Dabei gibt es keinen Tarifvertrag, der eine unterschiedliche Bezahlung vorsieht.

Wie also kommt das Statistische Bundesamt auf die Lohnlücke von 18 Prozent?

Das Institut der deutschen Wirtschaft nennt zahlreiche Gründe:

▶︎ Frauen arbeiten oft in schlechter bezahlten Branchen (z.B. Friseurhandwerk oder im Bildungsbereich). Dagegen ist der Frauenanteil in Branchen mit Top-Bezahlungen häufig sehr niedrig (z.B. liegt dieser in der Metallindustrie seit Jahrzehnten bei nur rund 20 Prozent).

▶︎ Das statistisch gemessene Gehalt wird gedrückt, da Frauen ca. viermal so oft in Teilzeit arbeiten wie Männer.

▶︎ Oftmals sind Frauen in kleineren Firmen tätig, die auch dementsprechend weniger Lohn auszahlen können. Hingegen arbeiten Männer häufig in größeren Firmen oder Konzernen.

▶︎ Auch haben Frauen längere Job-Pausen als Männer, wenn sie ein Kind bekommen und Mutter werden (Mutterschutz und Elternzeit). 
▶︎ Frauen suchen sich oft Jobs in der Nähe ihres Wohnhauses (möglicherweise, weil sie näher und schneller bei Kindern oder zu pflegenden Angehörigen sein wollen). Das limitiert folglich die Auswahl gut bezahlter Jobs. Männer nehmen dagegen lange Pendelzeiten (und damit die Chance auf höhere Bezahlung) in Kauf.

Will ein Gesetz gegen ungleichen Lohn wegen „Diskriminierung“: Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman (43)


Die Spitzenpolitiker gehen auf diese Gründe aber nicht ein. Damit verschleiern sie bewusst die eigentlichen Probleme. Dass es zum Beispiel oft zu wenig Betreuungsmöglichkeiten für Kinder gibt – und Frauen daher nur Teilzeit arbeiten können.

Mit dieser Ignoranz schaden die Politiker den Frauen mehr als sie mit scheinheiligen Appellen für gleiche Bezahlung bewirken.

Völlig am Problem vorbei geht dabei die Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman (43). Sie will die Löhne von Mann und Frau durch strengere Gesetze angleichen. Ungleicher Lohn sei „per Gesetz Diskriminierung“, so Ataman.

Als ob dadurch ein Kindergartenplatz mehr entstehen würde.

Bedeutet im Endeffekt: Das Gesetz soll wegen einer vermeintlichen Lohn-Diskriminierung verschärft werden, die gar nicht die Ursache der ungleichen Bezahlung von Frauen ist – anstatt die wahren Gründe anzugehen. Das schadet den Frauen mehr als es hilft.



Samstag, 25. Februar 2023

Künstliche Intelligenz von Open AI/ChatGPT

Aufgabe: Schreibe einen Artikel über das Pro und Contra vom Gendern.

von KI...

Gendergleichheit ist ein immer wichtigeres Thema, sowohl in unserer Gesellschaft als auch in Unternehmen. Gendern, oder das Ersetzen männlicher Pronomen durch genderneutrale Pronomen, ist eine der Methoden, mit der Gleichheit von Männern und Frauen erreicht werden soll. Mit Gendern kann verhindert werden, dass bestimmte Gruppen bevorzugt und andere außen vor gelassen werden. Dies ist besonders wichtig, wenn es darum geht, eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung zu erreichen. 

Es gibt jedoch auch Kontroversen hinsichtlich des Genderns. Einige Menschen sehen das Gendern als eine Art von Zensur oder gar als Versuch, die Realität zu verschleiern. Andere fürchten, dass sich männliche Pronomen im Alltag nicht mehr ungezwungen nutzen lassen, wenn sie genderneutral ersetzt werden. 

Wichtig ist zu verstehen, dass Gendern ein Weg ist, um Ungerechtigkeiten zu beseitigen, die durch unreflektierte Sprache verursacht werden. Dies reicht von Herablassung bis hin zu Benachteiligung, was dazu führen kann, dass bestimmte Gruppen Menschen ausgegrenzt werden. Es bedeutet auch, dass alle Menschen fair behandelt werden und nicht nur einige wenige. 

In Bezug auf Gendern kann also gesagt werden, dass es sowohl Vorteile als auch Nachteile gibt. Die Vorteile liegen vor allem darin, Ungerechtigkeiten zu minimieren und Gruppen Menschen vor Benachteiligung zu schützen. Die Nachteile können sein, dass sich bestimmte Gruppen durch das Gendern übermäßig repräsentiert fühlen oder dass möglicherweise gewöhnliche Sprache nicht mehr so locker und ungezwungen verwendet werden kann.

Erstellt von OpenAI/ChatGPT...

An dem Text hat kein Mensch mitgearbeitet, nur die Künstliche Intelligenz.


Dienstag, 21. Februar 2023

Familienministerin Lisa Paus richtet Denunziantenportal ein...

von Thomas Heck...

Das Bundesfamilienministerium hat noch etwas Geld übrig gehabt. Und die Amadeu-Antonio-Stiftung, gegründet von der ehemaligen Stasi-Mitarbeiterin Anetta Kahane, hatte noch  Zeit und wenig zu tun. Und so entstand das Denunziantenportal "Antifeminismus Melden"... einfach und anonym, die gesamte DDR-Stasi und selbst Erich Mielke hätten einen Ständer bekommen. Wir leben ab heute in einer Deutschen Denunzianten Republik...



Was ist ein antifeministischer Vorfall?

Sexistisch, frauen- und queerfeindlich motiviert, organisiert gegen Gleichstellung, Angriffe und Debatten mit menschenfeindlicher Botschaft, politische Strategie - Antifeminismus zeigt sich vielfältig.

Antifeministische Vorfälle können sich u.a. als sexistisch und frauenfeindlich motivierte Übergriffe äußern. Darüber hinaus beziehen sie sich häufig auf ein konkretes Ereignis (Veranstaltungen, Gesetzesreformen, öffentliche Auftritte, Äußerungen oder Veröffentlichungen usw.) und lassen dabei ein organisiertes Vorgehen bzw. eine dahinterliegende politische Strategie erkennen.

Antifeministische Angriffe transportieren eindeutige Botschaften gegen die Gleichstellung aller Geschlechter, Selbstbestimmung sowie Sichtbarkeit und Anerkennung marginalisierter Menschen.

Für eine Meldung auf dieser Seite sind jedoch keine bestimmten Voraussetzungen zu erfüllen – eine einfache Beschreibung des Vorfalls ist zunächst ausreichend (siehe auch „Wie läuft die Meldung ab?“).

Für die Einstufung als antifeministisch werden die Vorfälle nach den oben genannten Merkmale geprüft und eingeordnet.

Antifeminismus ist kein Straftatbestand. Wir erfassen Fälle, unabhängig davon, ob sie angezeigt wurden und unabhängig davon, ob sie einen Straftatbestand erfüllen oder unter der sogenannten Strafbarkeitsgrenze liegen. Relevant ist die antifeministische Dimension. Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen der Betroffenen.

© Christoph Löffler, Protest gegen „Marsch für das Leben“, 21.09.2013 in Berlin


Beispiele
  • Eine Person/Organisation äußert sich auf Social Media zu feministischen Themen und erhält daraufhin Drohnachrichten
  • Eine Demonstration/Kundgebung/Veranstaltung mit antifeministischen Inhalten oder bekannten Antifeminist*innen findet statt
  • Die Arbeit einer Gleichstellungsbeauftragten (und/oder ihre Person) wird angegriffen
  • Eine feministische Veranstaltung wird gestört, z.B. durch antifeministische Zwischenrufe, verbale und körperliche Angriffe auf Organisator*innen und Teilnehmende
  • Organisierte Angriffe auf Frauen, queere Menschen und Einrichtungen
  • Attacken gegen trans Personen bis hin zu tödlichen körperlichen Angriffen
  • Sticker/Flyer mit antifeministischen Inhalten zirkulieren, z.B. Mobilisierung gegen die „Gender-Ideologie“ u.ä.
  • Mitarbeitende einer Organisation, die zu feministischen Themen arbeitet, werden auf dem Arbeitsweg bedroht
  • „Gehsteigbelästigung“, d.h. organisierte Gegner*innen von Schwangerschaftsabbrüchen belästigen und bedrohen Menschen, die Angebote von Beratungsstellen und Praxen in Anspruch nehmen wollen
  • Die Adressen von nicht öffentlichen Frauenhäusern werden veröffentlicht
  • Publikationen verbreiten dezidierte Verschwörungserzählungen, z.B. über eine vermeintliche „Homo- und Translobby“ oder „Gender-Ideologie“
  • Instrumentalisierung von Themen für eine antifeministische Agenda (z.B. vermeintlicher „Kindesschutz“ mit queerfeindlichen Narrativen)
  • Wissenschaftler*innen der Gender Studies werden diffamiert, z.B. als „unwissenschaftlich“, „Geldverschwendung“ etc.
  • Die Adressen von Einzelpersonen oder Organisationen, die zu feministischen Themen arbeiten, werden im Internet veröffentlicht (sogenanntes „doxxing“)
  • In Internetforen werden antifeministische Sprüche ausgetauscht
  • Organisierte Kampagnen gegen geschlechtergerechte Sprache

© Christoph Löffler, Protest gegen "Marsch des Lebens“, 18.09.2021 in Berlin

© Vanessa Kleinwächter, "Trans Day of Visibility“-Kundgebung 31.03.2022 in Berlin


Was ist Antifeminismus?

Der Name ist Programm. Antifeminismus hat ein Feindbild: Feminismus.

Genauer: Antifeminismus wendet sich - teils als organisierte Bewegung - gegen Emanzipationsbestrebungen und feministische Anliegen, wie die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung geschlechtlicher und sexueller Selbstbestimmung.

Antifeministische Debatten beziehen sich auf Geschlechterverhältnisse und die Verteidigung einer vermeintlich natürlich gegebenen zweigeschlechtlichen Ordnung, aus der ein biologisch begründetes Rollenverständnis entspringt. Die Ablehnung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt sowie pluralistischer Lebensentwürfe ist ein verbindendes Element zwischen verschiedenen antifeministsichen Strömungen.

Als Weltbild ist Antifeminismus wesentlicher Bestandteil extrem rechter, rechtspopulistischer und religiös fundamentalistischer Ideologien.

Immer häufiger werden eigentlich feministische Themen, wie Frauenrechte und Gewaltschutz, von antifeministischen Akteur*innen besetzt, um menschenfeindliche Positionen zu vermitteln.

Antifeminismus ist ideologisch eng verknüpft mit weiteren Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Rassismen, Antisemitismus, Ableismus, Klassismus, Lookismus oder Sexarbeiter*innen-Feindlichkeit.

Antifeministische Angriffe richten sich beispielsweise gegen:
  • Frauen-, Gleichstellungs- und Queerpolitiken
  • Allgemeine feministische Anliegen (z.B. den Abbau von Sexismus, Misogynie und Transfeindlichkeit)
  • Die Stärkung geschlechtlicher und körperlicher Selbstbestimmung
  • Geschlechtergerechte Sprache
  • Maßnahmen zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt
Auch Strukturen und Institutionen stehen im Fokus, bspw.:
  • Gender Studies/Geschlechterforschung
  • Gleichstellungs- und Beratungsstellen
  • Aufklärungs- und Präventionsprojekte zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und Gesundheit
Vor allem marginalisierte Menschen und politisch Aktive, wie feministische Aktivist*innen, Politiker*innen und Publizist*innen sehen sich in den letzten Jahren vermehrt antifeministisch motivierten Angriffen on- und offline ausgesetzt.

Mehr Informationen zu Antifeminismus und Rechtsextremismus gibt es bei der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus.




Samstag, 11. Februar 2023

Hilfe, grüne Pädagogik!

von Mirjam Lübke...

Kürzlich beschwerte sich ein Mitarbeiter der Amadeu-Antonio-Stiftung über mangelnde sexuelle Diversität in den Harry-Potter-Werken. Vielleicht ist ihm entgangen, dass sich diese Bücher vorwiegend an ein sehr junges Publikum richten - und dieses interessiert sich gemeinhin mehr für den Kampf gegen Lord Voldemort als dafür, ob Ron und Harry eventuell ihre gleichgeschlechtlichen Gefühle zueinander unterdrücken oder Hermine eine Transzauberin ist. Glaubt man Ricarda Lang, ist der pädagogische Drops ohnehin gelutscht, bis die Kinder ihre Ausbildung in Hogwarts beginnen - also wird Professor Snape wohl nie in die Verlegenheit kommen, Sexualkunde unterrichten zu müssen.


Wenn Ricarda Lang über frühkindliche Erziehung in der Kita spricht, hört sich das ohnehin wie eine Drohung an. Dort werden die Grundlagen für Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft geschaffen, führt sie aus. Damit meint sie gewiss nicht die Erkenntnis, dass es nicht in Ordnung ist, anderen Kindern im Sandkasten sein Plastikschippchen auf die Nase zu hauen. Es ist gewiss nicht von Übel, wenn die Jüngsten im Umgang miteinander ein vernünftiges Sozialverhalten erlernen - denn bei manchen Menschen hat man den Eindruck, dass sie zwar im Erwachsenenalter ihren Wortschatz erweitert, aber keineswegs das Sandkastenverhalten abgelegt haben. Da wird das Schippchen einfach durch eine E-Mail ersetzt.
 
Allerdings: Wenn der Staat sich allzu früh in die moralische Erziehung der Jüngsten einmischt, dann sollten bei Demokraten alle Alarmglocken läuten. Denn wir ahnen, dass es den Grünen keineswegs um die Grundlagen eines respektvollen Umgangs miteinander geht, sondern um das Gesamtpaket der von ihnen vertretenen Ideen, ob das nun Klimahysterie, Genderwahn oder die sogenannte "kritische Rassentheorie" ist. Hier greift ausgerechnet die "Nie wieder!"-Fraktion ein Konzept auf, was Sebastian Haffner die "Verstaatlichung der Bürger" nannte und Teil totalitärer Systeme ist: Das Herausnehmen der Kinder aus der Familie, um sie bereits von klein an nach Belieben ideologisch zurechtzubiegen. Oder wie man im Volksmund sagt: "Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will!"

Auch wenn dieser Satz eher aus der autoritären pädagogischen Ecke kommt, läuft er auf ein ähnliches Ziel hinaus wie die Erziehungsexperimente der Grünen. Allerdings gehen diese nicht so offen restriktiv vor, sondern binden die Kinder und ihre Neugier mehr oder minder subtil in ihre Erziehung der Gesamtgesellschaft ein. Als die Energiekrise ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte - wer weiß schon, was uns in dieser Hinsicht noch blüht - gab es Kindergärten, die ihre Schützlinge zu "Energiewächtern" erzogen, die in der Familie auf Zeichen von Verschwendung achten sollten. "Das ist doch nichts Schlechtes", werden einige nun abwinken. Allerdings hatten diese Aktionen auch das Ziel, später in der Gruppe von den häuslichen Erfahrungen zu berichten - von einer Einbindung der Eltern stand dort allerdings nichts.
 
Hört man die Flöhe husten, wenn einen das misstrauisch macht? Nicht, wenn man sich diese Aktivitäten im Kontext der Ereignisse der letzten Jahre anschaut. In der Corona-Ära ist unsere Gesellschaft krachend durch den Demokratietest gefallen - manche Bürger zeigten sich derart versessen darauf, ihre Nachbarn anzuschwärzen, dass die Polizei mancherorts Appelle an die Öffentlichkeit richtete, es doch erst einmal mit einem netten Gespräch zu versuchen, anstatt gleich die Behörden zu informieren.
Des weiteren wissen wir, wie sehr die Grünen mit dem chinesischen Sozialpunkte-System liebäugeln. Auch dieses beruht nicht nur auf elektronischer Überwachung, sondern auch auf dem wachsamen Auge der Nachbarn. Da wirken Maos Ideen von der Erziehung des Volkes nach - die Menschen empfinden es als einen Dienst an der Gesellschaft, auf die mehr oder minder gravierenden Fehltritte der anderen hinzuweisen. Ein klassisch-totalitäres System kann eben nur funktionieren, wenn eine Vielzahl der Bürger mitmacht - was die Machthaber enorm moralisch entlastet: Die Menschen wollen es doch so!

Der größte Aufreger ist natürlich die frühkindliche Sexualerziehung der Kindergartenkinder. Auch das hat aufgrund der unrühmlichen Vergangenheit der Grünen, die nie richtig aufgearbeitet wurde, ein deutliches Geschmäckle. Man will einfach nicht abwarten, bis die Kleinen von selbst Fragen stellen, ihrem Alter entsprechend. Vielleicht hat man auch Angst vor den "falschen" Fragen, wenn Kinder etwas seltsam finden, das ihnen gemäß der Regenbogenideologie nicht seltsam vorkommen darf: "Mama, warum hat sich der Mann als Frau verkleidet?" Wenn Kinder zudem schon über alle Spielarten der menschlichen Sexualität "aufgeklärt" werden, dann dürfte das nicht nur ihre Schamgrenze überschreiten, sondern auch die Grenze zum Kindesmissbrauch.
 
Ein Kindergarten soll eigentlich ein Ort sein, an dem Eltern ihre Kleinen guten Gewissens für ein paar Stunden lassen können, um mit Gleichaltrigen zu spielen, zu basteln und Freundschaften zu schließen. Berufstätige Mütter sind sogar zwingend darauf angewiesen, wenn sich niemand aus der Familie kümmern kann. Während wir früher selbstgebastelte Kastanienmänchen nach Hause brachten, gibt es heute einen Energiesparplan, oder das Kind meint plötzlich, das falsche Geschlecht erwischt zu haben. Das ist weder kindgerecht noch pädagogisch sinnvoll. Vielmehr will man schon früh anfangen, Kinder für die Gesellschaft zurechtzubiegen. Früh wird gekrümmt, wer ein Grüner werden will...



Sonntag, 5. Februar 2023

Wenn #metoo mal nicht #metoo bedeutet...

von Thomas Heck...

Der Allgemeinen Studenausschuss (Asta) der FU Berlin war schon immer ein Hort der Radikalität, die eine Ulrike Meinhof hervorgebracht hat und auch schon mal den Todestag vom entführten Arbeitgeberpräsident Hans Martin Schleyer höhnisch im jährlichen Taschenkalender vermerkt. Ein linkes Pack, demokratieverachtend wie sie sind, werden sie auch keine Freunde der Polizei mehr, denen sie in einer Pressemitteilung vor ein paar Tagen vorwarf, dass "Polizeigewalt und Morde durch Polizeibeamten ein bekanntes Problem seien"  und "Anlaß einer grundsätzlichen Kritik an dieser Institution" sein sollte. Anlass war ein Fall eines sexuellen Übergriffs eines Migranten und die Forderung, dies nicht der Polizei zu melden. Dann ist #metoo mal nicht #metoo.



In einigen am 3.2.2023 erschienen Presseberichten wurde uns vorgeworfen, wir würden „Täterschutz“ betreiben und Betroffene sexualisierter Gewalt nicht ausreichend schützen. Es handelt sich hierbei um grobe Verzerrungen eines von uns erbrachten Statements, weshalb wir Folgendes klarstellen möchten.

In einer Rundmail an einige Hochschulgruppen und Fachschaftsinitiativen haben wir vor dem verbal übergriffigen Verhalten einer universitätsfremden Person auf dem Campus der FU gewarnt und auf ein bestehendes Hausverbot an der Universität hingewiesen. Wir wurden von mehreren Gruppen und Einzelpersonen um eine solche Mitteilung gebeten und haben verschiedene mögliche Optionen des Umgangs damit genannt. Eine von uns genannte Option ist das Kontaktieren des Wachdiensts der Universität. Dieser befindet sich in unmittelbarer räumlicher Nähe auf dem Universitätscampus, ist mit der Situation und der Person vertraut und verantwortlich dafür, das Hausrecht durchsetzen. Da wir uns nicht sicher sind, ob bei der Person eine psychische Erkrankung besteht, war es uns wichtig, zudem auf den sozialpsychiatrischen Dienst zu verweisen.

Wir haben in unserer Rundmail explizit darauf hingewiesen, dass wir niemanden davon abhalten wollen, sich an die Polizei zu wenden. Es ist uns besonders wichtig zu betonen, dass die Entscheidung darüber, zu welchen Mitteln Betroffene von Übergriffen greifen, einzig und allein bei ihnen selbst liegt. Nie haben wir Betroffenen gesagt, dass sie nicht die Polizei rufen sollen. An erster Stelle steht die Sicherheit und Selbstbestimmung der Personen, die Gewalt erfahren, Betroffene wissen selbst am besten, welche Form der Unterstützung sie brauchen.

In unseren Augen ist ein Kontaktieren der Polizei allerdings nicht die einzig mögliche Option und kann insbesondere im Umgang mit psychisch erkrankten Personen zu weiteren Problemen führen. Polizeigewalt und Morde durch Polizeibeamt*innen sind ein bekanntes Problem und sollten Anlass einer grundsätzlichen Kritik an dieser Institution sein. Es ist zudem eine bekannte Tatsache, dass Polizeibeamt*innen mitunter Betroffene von sexualisierter Gewalt nicht ernst nehmen oder ihnen Schuld zuweisen und so zu einer weiteren Traumatisierung beitragen können.

Unser Hinweis auf rassistische Polizeigewalt richtete sich an eventuell von Übergriffen betroffene Personen, da die Polizei rassistische Gewalt mitunter auch gegen Schwarze Menschen und People of Color verübt, die sich als Opfer von Gewalt an die Polizei wenden. Die übergriffige Person ist entgegen der verzerrten Darstellung in einigen Medienberichten unseres Wissens nicht selbst von Rassismus betroffen.

Schockierend ist für uns, dass von zahlreichen Verlautbarungen des AStA FU nun ausgerechnet die Polizeikritik in einer universitätsinternen Warnung vor einer verbal sexuell übergriffigen Person, die zudem verzerrt dargestellt wird, öffentliche Wellen schlägt. Ausführlich recherchierte Hinweise und Pressemitteilungen zu Kritik an Prozessen in Hochschulgremien, der desolaten sozialen Lage der Studierenden, rassistischen und sexistischen Vorfällen oder sonstigen Skandalen an der sogenannten Freien Universität sind der Presse hingegen oft nur eine Randspalte wert.




Samstag, 4. Februar 2023

Neulich Im Lehrerzimmer...

von Mirjam Lübke...

Eine Bekleidungsvorschrift, die nur ein Geschlecht betrifft, sollte in unserer "geschlechtergerechten" Zeit eigentlich das Misstrauen der Hüter der Moral erregen. Gerade Frauen wird derzeit ein "Safe Space" nach dem anderen abspenstig gemacht: Auf unseren Toiletten sollen wir Transfrauen akzeptieren, ebenso in der Umkleidekabine. Sogar die heißgeliebte Frauenquote ist nicht mehr sicher vor Männern, die sich spontan als weiblich definieren. Nun ist es der amerikanischen Feministin Judith Butler schon vor längerem gelungen, das muslimische Kopftuch als eine Art Safe Space umzudeuten, das Frauen vor Sexismus schützen soll - und diese Definition wird auch von deutschen Feministinnen gern übernommen. Auch das sollte uns misstrauisch machen: Ein Safe Space, der für Transaktivisten uninteressant ist, genießt keinen hohen Stellenwert. Nur bei den Sikh bedecken auch Männer ihr Haar - bei Muslimen wird die Pflicht nur Frauen aufgebrummt.


In der Debatte um den Widerstand der Frauen im Iran zeigt sich erneut, wie die Kopftuchfrage unsere links-grünen Parteikriegerinnen ins Schwimmen bringt. Den Zwang, ein Kopftuch tragen zu müssen, finden sie zwar nicht in Ordnung, aber es gelingt ihnen nicht, es als Zeichen der Unterdrückung an sich anzuerkennen, das wäre schließlich Islamophobie. Im Windschatten der Diskussion hat nun das Bundesverfassungsgericht das Kopftuchverbot für Lehrerinnen gekippt, was als als Sieg der Toleranz gefeiert wird. Wie kann ein religiöses Symbol gleichzeitig für beides stehen?
 
Feministinnen, die sich für das Kopftuch einsetzen, betonen immer wieder, wie viele "kluge und selbstbewusste" stoffbedeckte Musliminnen sie kennen und lenken damit vom eigentlichen Thema ab. Die "dumme Muslima" ist ein Pappkamerad, niemand behauptet, dass Frauen mit Kopftuch nicht denken könnten. Es sind schließlich gerade junge Akademikerinnen, die das Neutralitätsgebot in Schulen und Gerichten zugunsten ihres Kopftuches kippen wollen. Auch Intelligenz schützt nicht davor, das Herz an eine Ideologie zu hängen, welche rückschrittlich oder gar gefährlich ist. Sie macht es sogar leichter, zweifelhafte Inhalte zu verbreiten, wenn die Überbringerin es versteht, sich gut auszudrücken und kritischen Fragen elegant auszuweichen. Die muslimischen Lobbygruppen wissen, was sie tun, wenn sie diese jungen Frauen ins Rennen schicken. "Ach schau, was sie für eine tolle Ausbildung hat! So schlimm kann es mit der Unterdrückung der Frauen im Islam nicht sein!" Intelligente Menschen haben schon die übelsten politischen Systeme gestützt und gerechtfertigt - oder waren Lenin, Che Guevara und Heidegger dumm? Auch Montgomery, Lauterbach und Drosten sind nach üblichen Kriterien gemessen hochintelligent, was sie nicht davor bewahrt hat, sich während der Corona-Zeit unsäglich zu verhalten.
 
Ebenso wenig ist die Freiwilligkeit des Kopftuchtragens ein Argument. Es gibt wahrscheinlich keine Statistik darüber, wie viele erzwungen verhüllte Frauen auf jede freiwillige Trägerin kommen. Sei es, weil die Familie Druck ausübt oder es im Viertel so Tradition ist, der man sich nicht entziehen kann, ohne gesellschaftliche Sanktionen fürchten zu müssen. Aber selbst wenn alle Frauen freiwillig ihren Kopf bedecken ändert das am Grundprinzip des Kopftuches nichts, das der Frau die Verantwortung dafür zuweist, ob sie sexuell belästigt werden darf oder nicht. Allein das sollte Feministinnen laut aufschreien lassen, die doch sonst - vollkommen zurecht - fordern, dass "Nein auch nein heißt", also eine Frau ihre sexuelle Selbstbestimmung auch dann nicht verliert, wenn sie leicht bekleidet in der Öffentlichkeit unterwegs ist. Das ist eine hart erkämpfte Einsicht, die durch die Idee hinter dem Kopftuch vom Tisch gefegt wird. Im übrigen gilt auch hier: Freiwilligkeit macht nichts moralisch hochwertiger - Menschen lassen sich freiwillig die Zunge spalten oder melden sich zu den iranischen Sittenwächtern - auch Frauen. Bevor es einen Aufschrei gibt: Es geht mir nicht darum, die juristische Schwere dieser Taten zu vergleichen, aber auch Diktaturen rekrutieren für die schmutzigsten Aktionen oft Freiwillige - das macht die Sache nur noch schlimmer. Menschen sind offenbar bereit, auch die grausamsten Dinge freiwillig zu tun. Frauen machen da keine Ausnahme, wenn sie sich etwas davon versprechen, etwa eine Machtposition.
 
Soll man das Kopftuch nun generell verbieten, um die Debatte radikal abzuwürgen? Verbote haben wir in Deutschland doch nun wirklich schon genug, und nach dem Willen von Grünen werden es täglich mehr. Allerdings haben wir auch bereits ein Übermaß von Ideologie in unseren Schulen und Universitäten. Deshalb sollte eine Frau, die sich für das Kopftuch entscheidet, auch die Konsequenzen dieser Entscheidung tragen müssen, denn damit stellt sie die Scharia über das Grundgesetz und die nötige Neutralität im Umgang mit Schülern. Ebenso verhält es sich bei Richterinnen und Staatsanwältinnen in Zivil- und Strafprozessen. Das ergibt sich schon aus dem Gebot der Gleichbehandlung. Das lässt keine Extrawürste zu - auch wenn sie im Moment opportun erscheinen.




Montag, 30. Januar 2023

Wenn Frauen nur ein Konstrukt sind, fallen Baerbocks Make-Up-Kosten dann unter "Renovierung"?

von Mirjam Lübke...

Ein peinlicher Versprecher bei einem öffentlichen Vortrag, das kann jedem passieren und sorgt je nach Peinlichkeit für Wochen der Erheiterung. Frauen ist so etwas erfahrungsgemäß besonders unangenehm - am liebsten würden wir uns verkriechen, bis Gras über die Sache gewachsen ist oder wenigstens einem anderen zwischenzeitlich ein ebenso peinlicher Schnitzer herausgerutscht ist - natürlich am liebsten dem, der bei uns am lautesten gelacht hat. So ein wenig Schadenfreude wirkt sogleich stimmungsaufhellend, auch wenn es als unfein gilt, so zu empfinden.
 

Franca Lehfeldt, Redakteurin bei der Welt, ist es vor laufender Kamera passiert: In ihrem Beitrag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz verwechselte sie kurzerhand die Rote Armee mit der Roten Armee Fraktion - und bemerkte es nicht einmal. Auch wenn das Thema ein ernstes ist, sorgte der Versprecher für Spott: Ulrike Meinhof als Kämpferin gegen das Böse? Das haben sicherlich ihre Sympathisanten so gesehen, aber ihr gleich zuzutrauen, im zarten Alter von knapp elf Jahren eine solche Heldentat zu vollbringen, wäre selbst für Fans der Terroristin zu gewagt. Nun würde niemand Franca Lehfeldt unterstellen, die RAF historisch aufzuwerten, sie hätte sich also einfach entschuldigen oder auf einen schlechten Tag herausreden können. Aber nichts dergleichen: Der erwartbare Spott konnte nichts anderes sein als Frauenfeindlichkeit und Sexismus. Wäre es denn einem männlichen Kollegen anders ergangen?
 
Eine Frau, die im regulären Berufsleben steht, könnte sich derlei Schuldzuweisungen nicht erlauben. Egal, ob sie nun Buchhalterin, Bäckerin oder Bauingenieurin ist, wenn sie einen Fehler macht, muss sie dafür einstehen und den angerichteten Schaden beheben. Es lässt sich nicht ableugnen, dass es Frauen gibt, die sich in einer solchen Situation in die "Weibchenmasche" retten und versuchen, den Vorgesetzten damit einzuwickeln, aber das funktioniert längst nicht immer. Ebenso wie es tatsächlich Kollegen gibt, die bei diesen Gelegenheiten einen Macho-Spruch loslassen. Beides ist aber keineswegs die Regel - während es aber offenbar für Frauen leichter wird, sich auf Sexismus zu berufen, sobald sie auf der Karriereleiter weit über ihren Geschlechtsgenossinnen stehen. Natürlich werden sie das prompt mit Neid auf ihre Position erklären. Der kann aber Männer ebenfalls treffen.
 
Wasch mich, aber mach mich nicht nass - das ist der Grundgedanke dahinter. Selbst die Sprache soll nun mit dem Gendersternchen darauf aufmerksam machen, dass sich in einer bestimmten Gruppe von Berufstätigen auch Frauen befinden, obwohl es kaum noch einen Beruf gibt, in dem Frauen nicht arbeiten, was dem Großteil der Bevölkerung auch ohne Sternchen bewusst ist. Wenn hingegen sogar die Taliban gegendert werden, wirkt das etwas hilflos. Nur der Papst kann sich noch einigermaßen sicher fühlen, nicht durch eine Quotenfrau ersetzt zu werden und auf manche Tätigkeitsfelder sind Frauen nicht besonders erpicht, was ich gut nachvollziehen kann. Nein, ich möchte nicht durch Kläranlagen tauchen!
 
Wer durch seinen Beruf sichtbar wird, geht natürlich auch das Risiko ein, in Momenten des Missgeschicks entdeckt zu werden. Eine Meisterin in dieser Disziplin ist unsere Außenministerin Annalena Baerbock, die nach meiner Theorie von einem echten Frauenhasser ins Amt gebracht worden ist. Denn nach ihr wird mit Sicherheit so schnell niemand mehr einer Frau diesen Job zutrauen - sollten wir das Glück haben, einem dritten Weltkrieg trotz ihrer Äußerungen zu entgehen. Knallhart gibt sie sich gern, läuft auf Fotos stramm neben Offizieren her wie einst Condoleeza Rice, ohne allerdings deren Klasse zu haben. Aber wenn sie wieder einmal einen Baerbock geschossen hat, ist sogleich ihre Partei zur Stelle und erklärt jegliche Kritik zur Frauenfeindlichkeit. Manchmal frage ich, ob Kanzler Scholz heimlich mit den Staatschefs der Welt telefoniert, um ihnen die Frauenquote zu erklären: "Bitte nehmt nicht so ernst was sie sagt. Wir mussten sie einstellen, weil die Grünen uns diese Quote aufgeschwatzt haben." Vielleicht rettet uns das noch das Leben, wenn sie demnächst Flugzeugträger an irgendein Land liefern will - dann wäre es wenigstens zu etwas gut, international nicht mehr ernst genommen zu werden.
 
Frau sein, das ist doch im Zeitalter der Geschlechterbeliebigkeit sowieso nur noch ein gesellschaftliches Konstrukt, erklären uns zwischenzeitlich diverse Gender- und Sozialwissenschaftler. Haben also die benannten Sexisten einfach noch nicht verstanden, wie sehr ihre Beleidigungen ins Leere laufen, wenn es Frauen doch gar nicht gibt? Oder stehen wir gar vor einer Spaltung der woken Szene? Denn wenn Geschlecht und Hautfarbe nur Konstrukte sind, dann kann man einen Angehörigen dieser Gruppe schließlich nicht beleidigen - sondern nur seine gegenwärtige Erscheinungsform. Damit würde so manchem die Möglichkeit genommen, sich öffentlichkeitswirksam gekränkt zu fühlen - aber darauf möchte auch niemand verzichten. Man könnte seine Schwächen dann nämlich nicht mehr verstecken.




Sonntag, 29. Januar 2023

Hitler war nie beim Christopher Street Day - der Nazi!

von Mirjam Lübke...

Hitler war niemals beim Christopher Street Day - tatsächlich würde ihn das heute zum Nazi machen, wenn er nicht ohnehin einer gewesen wäre. Erich Fromm vermutete einmal, der Diktator sei selbst latent homosexuell gewesen und das habe ihn zum Schwulenhasser gemacht. Das leitete der Psychoanalytiker aus Hitlers Hang zu Männerbünden ab. In der Tat wurden bekennende Homosexuelle in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet - aber macht das die moderne Queerbewegung automatisch zu Nazi-Opfern? Der Bundestag sieht das so und widmete das diesjährige Gedenken am 27. Januar ganz der queeren Bewegung. Von der distanzieren sich zwar auch immer häufiger Homosexuelle, die einfach in Ruhe ihr Leben leben wollen, ohne ihre Sexualität an die große Glocke zu hängen, aber das ficht den Bundestag nicht an.
 

Um Gender- und Queer-Ideologie unters Volk zu tragen, darf auch gerne einmal der Holocaust etwas relativiert werden - während man sonst eifersüchtig darüber wacht, wer Vergleiche zieht. "Die Guten" vergeben nicht an jeden eine Lizenz dazu. Keineswegs etwa darf man erwähnen, dass Deutschland aufgrund der im dritten Reich gemachten Menschenversuche eventuell gewisse Hemmungen haben sollte, an modernen medizinischen Experimenten teilzunehmen oder gar seine Bürger zur Teilnahme zu zwingen. Man hätte sich hier ein wenig Aufarbeitung gewünscht: Wird der Slogan "Nie wieder!" auch wirksam, wenn der Staat etwas anordnet, das ethisch bedenklich ist? Wie wir gesehen haben, hat ein Teil der Gesellschaft hierbei kläglich versagt und zum Kampf gegen Kritiker geblasen. Dem Staat gefiel das, deshalb gibt es jetzt ein "Hinweisgeber-Schutzgesetz". "Nie wieder!" gilt eben nur, wenn es genehm ist.
 
Gendersternchen & Co. allerdings werden als schützenswert betrachtet - offensichtlich ist es in diesem Falle keine Relativierung des Nationalsozialismus, Kritiker auf die "dunkelsten Zeiten unserer Geschichte" zu verweisen. Auch wenn sich damals wahrscheinlich noch niemand vorstellen konnte, wie sehr sich unsere Sprache in diese Richtung entwickeln würde. Es fehlte bei der Gedenkzeremonie im Bundestag dann auch ein Überlebender, der bekundete, dass er als ehemaliger KZ-Insasse das Weglassen des Gendersternchens als ebenso furchtbar empfände wie sein damaliges Schicksal. Meine Einlassung mag makaber klingen, aber wird nicht eben das von jüdischen Zeitzeugen verlangt? Da darf in keiner Rede der Hinweis darauf fehlen, wie sehr man die offene Migrationspolitik der Bundesrepublik begrüße. Über den importierten Antisemitismus gilt es jedoch zu schweigen, sonst hat der Mainstream keine Hemmungen, auch Juden als Nazis zu bezeichnen. "Gerade Sie als Jude müssen doch wissen, was Fremdenfeindlichkeit bedeutet!" - ruft der Empörte und hat sich damit als jemand entlarvt, der Juden selbst als Fremde ansieht. Egal, welchen Pass sie haben.
 
Es gilt eben, den Gedenkkuchen möglichst großzügig aufzuteilen, da spielt es längst keine Rolle mehr, ob die genannte Minderheit nun tatsächlich damals zu den Opfern gehörte oder nicht. Oftmals wird der Vorwurf laut, das Gedenken würde den Deutschen von außen aufgezwungen, das mag direkt nach dem Krieg auch der Fall gewesen sein (schon Hannah Arendt bezeichnete die Art und Weise, wie das geschah, als kontraproduktiv). Doch spätestens die Achtundsechziger haben es dann an sich gerissen, obwohl sie sich anfänglich mehr für den Klassenkampf als für die Aufarbeitung der deutschen Geschichte interessierten. Irgendwann müssen sie aber zu der Erkenntnis gelangt sein, dass sie damit ein wichtiges Instrument erlangt hatten, um Meinungsbildung zu steuern und Unliebsames zu zensieren. Als erstes traf das ausgerechnet den jüdischen Staat, der fortan gemäß linker Vorgaben zu funktionieren hatte.
 
Aber auch Lobbyisten des politischen Islams, wie etwa die Diskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, profitierten davon. In diesem Jahr zeigte sie sich so begeistert von den Gedenkfeierlichkeiten, dass sie in der Aufzählung der Opfer des dritten Reiches die Juden glatt vergaß. Wenn es denn ein Versehen war, denn Ataman gehört zu den Vertretern der "Moslems sind die neuen Juden"-Bewegung, einem Zweig der offiziell anerkannten Holocaust-Relativierung, der jedes Mal aktiviert wird, wenn muslimische Migranten unangenehm auffallen. Der extrem hinkende Vergleich scheint niemandem aufzufallen, denn weder ist Muslimen das Sitzen auf Parkbänken oder das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel verboten, noch fielen deutsche Juden bisher als "Eventszene" auf, weder damals noch heute.
 
Viele Deutsche fragen sich ohnehin, was das alles noch mit ihnen zu tun hat, denn eine persönliche Schuld tragen sie nicht. Als Jüdin wundere ich mich ebenso, warum wir uns nicht auf unser eigenes Gedenken verlassen, anstatt uns zu Statisten von Veranstaltungen zu machen, in denen die gerade modische Minderheit protegiert wird. Erzwungenes Gedenken halte ich persönlich ohnehin für vollkommen sinnlos. Der Appell, die damalige Geschichte dürfe nicht in Vergessenheit geraten, ist allerdings richtig, allerdings auf andere Weise, als es sich die Veranstalter vorstellen: Wir müssen uns immer vor Augen halten, mit welchen propagandistischen Mitteln die Nazis arbeiteten, um die Bevölkerung zu lenken. Das wäre ein echtes "Wehret den Anfängen!", denn Totalitarismus beginnt nicht erst in Lagern, sondern bereits dort, wo eine eigene Meinung verboten ist.