Mittwoch, 25. Mai 2016

Fundamentalistische Diplomarbeit: „Kindererziehung im Islam.“

Im Jahr 2012 wurde an der Universität Wien eine Magisterarbeit mit dem Titel „Kindererziehung im Islam“ eingereicht, deren Autor heute Religionslehrer in der österreichischen Hauptstadt ist. In dem Werk werden ganz offen die Trennung von Staat und Religion, weltliche, menschgemachte Gesetze und die Gleichberechtigung der Frau abgelehnt. Es wird gegen Christen und Juden gehetzt und sogar Tötungsbefehle gegen Atheisten und Apostaten tauchen auf. Ein abschließendes Zitat der Diplomarbeit legt das mehr als zweifelhafte Weltbild des Autoren schonungslos offen: „Das heißt, der Islam ist ein vollkommenes Lebenssystem, es gibt im Islam keinen Unterschied zwischen Politik, Wirtschaft und Glauben.“ Damit werden Grundsätze des säkularen und demokratischen Rechtsstaates infrage gestellt: Die Trennung von Staat und Religion und der Status des Glaubens als Privatsache. Eine Auffassung, die unzählige Moslems in Europa und der Welt vertreten. 



Der mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern übersäte Text, plädiert letztlich dafür, Kinder islamistisch zu indoktrinieren und sie gegen die Werte des Laizismus, der Freiheit, des liberalen Rechtsstaates und der Demokratie zu erziehen. Einige Auszüge zeigen, wie das erreicht werden soll und belegen den fundamentalistischen und verfassungsfeindlichen Charakter der Arbeit. Um seine Standpunkte zu untermauern, wird sehr ausgiebig aus dem Koran zitiert. 

Wir werden im Folgenden die Diplomarbeit, die islamkritik-objektiv.com vorliegt, Punkt für Punkt durchgehen. Aus rechtlichen Gründen, (da dies einen Verstoß gegen die Integrität von „Geistigem Gut“ darstellen würde) können wir sie nicht zum Download anbieten oder aus der Arbeit eins zu eins zitieren, aber unsere Beschreibung spiegelt genau das wieder, was in der Diplomarbeit steht. 

1) Mordaufrufe gegen Apostaten und Atheisten 

In der Diplomarbeit wird darauf hingewiesen, dass jeder getötet werden muss, der seine Religion wechselt (sich vom Islam abwendet). Dabei wird auf mehreren Seiten in der Diplomarbeit auf den Koran und die Suren verwiesen, in denen zum Mord aufgerufen wird. 

Auch wird begründet, warum Apostaten oder Atheisten zu töten sind. Zum Beispiel, dass solche Menschen irdischen Versuchungen verfallen oder andere Moslems zur Apostasie verführen könnten.

„Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmt aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer". Sure 4, Vers 89 

2) Warnung vor dem Atheismus 

In der Arbeit wird vor dem Atheismus, der Missachtung der gesetzlichen islamischen Scharia und die Verneigung der Existenz Gottes gewarnt. 

3) Hetze gegen Christen, Juden und „Ungläubige“ 

Auch hier wird ausgiebig aus dem Koran zitiert, unter anderem werden folgende Koransuren und Verse in der Diplomarbeit erwähnt. 

„O die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und die Christen zu Schutzherren! Sie sind einer des anderen Schutzherren. Und wer von euch sie zu Schutzherren nimmt, der gehört zu ihnen. Gewiss, Allah leitet das ungerechte Volk nicht auf den rechten Weg“. Sure 5, Vers 51 

„Diejenigen aber, die ungläubig sind, genießen und essen (im Diesseits), wie das Vieh frisst; das (Höllen)Feuer wird ein Aufenthaltsort für sie sein“. Sure 47, Vers 12 

4) Ablehnung der Trennung von Staat und Religion 

Der Autor der Arbeit sieht den Islam als vollkommenes Lebenssystem, in dem es keinen Unterschied zwischen Politik, Wirtschaft und Religion geben darf. Diese Ablehnung des säkularen Staates wird durch Berufung auf Koranstellen untermauert, die die Vollständigkeit und den allumfassenden Charakter der islamischen Lehre betonen.

„Glaubt ihr denn an einen Teil der Schrift und verleugnet einen anderen? Wer von euch aber solches tut, dessen Lohn ist nur Schande im diesseitigen Leben. Und am Tag der Auferstehung werden sie der schwersten Strafe zugeführt werden. Und Allah ist nicht unachtsam dessen, was ihr tut.“ Sure 2, Vers 85

5) Die Vorstellung von der Hölle 

Die Arbeit vertritt die Ansicht, dass „Ungläubige“ und Apostaten im Höllenfeuer schmoren müssen. So soll den Kindern eine frühe Treue zum Islam nahegebracht werden. 

„O die ihr glaubt, bewahrt euch selbst und eure Angehörigen vor einem Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind.“ Sure 66, Vers 6 

6) Aufruf zur Selbstjustiz 

Auch Aufrufe zur Selbstjustiz tauchen in der Arbeit zahlreich auf. Da der säkulare Rechtsstaat abgelehnt wird, ist es laut dem Autor legitim, dass Muslime als Gemeinschaft und Einzelpersonen unabhängig von der staatlichen Gesetzgebung Rache und Selbstjustiz üben dürfen. 

„Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah.“ Sure 3, Vers 110 

„Gebiete das Rechte und verbiete das Verwerfliche und ertrage standhaft, was dich trifft.“ Sure 31, Vers 17 

„Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Jene sind es, denen es wohl ergeht.“ Sure 3, Vers 104 

7) Ansichten über die Ehefrau 

In der Arbeit werden Frauen als Eigentum der Männer dargestellt. Sie sind reine Gebärmaschinen, die von ihren Ehemännern nach belieben bestraft werden dürfen. Zudem wird gefordert, nicht-muslimische Frauen vor der Heirat zum Islam zu bekehren, da ansonsten keine Hochzeit stattfinden dürfe. 

„Eure Frauen sind euch ein Saatfeld. So kommt zu eurem Saatfeld, wann und wie ihr wollt.“ Sure 2, Vers 223 

„Und sag zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten.“ Sure 24, Vers 30

„Und heiratet Götzendienerinnen nicht, bevor sie glauben. Und die gläubige Sklavin ist fürwahr besser als eine Götzendienerin, auch wenn diese euch gefallen sollte. Und verheiratet nicht gläubige Frauen mit Götzendienern, bevor sie glauben.“ Sure 2, Vers 221 

8) Abfall vom Glauben 

Auch um vor dem Abfall vom Islam zu warnen, beruft sich die Diplomarbeit auf den Koran. Erst wird eine Koranstelle erwähnt, um die Muslime zu ermutigen, nicht für die Nationalität, sondern für den Glauben zu töten. Mit einer anderen Koransure werden die „Ungläubigen“ als Ungehorsame gegenüber Allah gebrandmarkt. 

„Wenn Wir ihnen vorschreiben würden: Tötet euch selbst oder zieht aus euren Wohnstätten aus, so täten sie es nicht, außer wenige von ihnen. Wenn sie aber tun würden, wozu sie ermahnt werden, wäre es wahrlich besser für sie und eine größere Stärkung im Glauben“ Sure 4, Vers 66 

„Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen“ Sure 5, Vers 44 

All diese aus der Diplomarbeit zitierten Koransuren und sinngemäß übertragenen Passagen zeigen eindeutig, dass die Diplomarbeit einen fundamentalistisch-islamistischen Charakter besitzt und den Autor disqualifiziert, sein Amt als Lehrer auszuüben. Anstatt die Schüler zu verfassungstreuem, kritischem Denken anzuregen und sie zu mündigen Staatsbürgern in einer Demokratie zu erziehen, fordert er ihre islamistische Indoktrinierung, die sich gegen den säkularen Rechtsstaat richtet und die Überwindung der Demokratie zum Ziel hat. Würde er die „Lehren“, die er in seiner Diplomarbeit dargelegt hat, konsequent verfolgen, müsste er die Schüler zu frauenverachtenden, anti-säkularen und verfassungsfeindlichen radikalen Muslimen erziehen, die buchstabengetreu nach dem Koran leben und die „Ungläubigen“ verachten. Besonders die Propaganda des Antisemitismus und die Hetze gegen Christen und Atheisten, die nicht einmal vor Tötungsbefehlen zurückschreckt, zeigen die Unfähigkeit des Verfassers der Arbeit, als Lehrer im demokratischen Geist zu unterrichten. Neben ihrem hetzerischen und islamistischen Charakter strotzt die Arbeit vor Rechtschreib- und Zeichenfehlern und ist in ihrem Inhalt nicht forschend und differenziert, sondern doktrinär und einseitig. Das schien die Professoren nicht davon abgehalten zu haben, dem Verfasser einen Magister zu verleihen. 

Angesichts der Bedrohung Europas durch den fundamentalistischen Islamismus sollte der Rechtsstaat in Österreich nicht vor einem religiösen Dogma einknicken, das jeglicher Freiheit und Menschlichkeit – wichtige Errungenschaften der europäischen Kultur – völlig wesensfremd ist. Es muss konkret gehandelt werden, um die Jugend vor doktrinär-islamistischer Propaganda zu schützen: Der Entzug der Lehrerlaubnis und die Aberkennung des Magistertitels sind notwendige Schritte, die der Staat tun muss, wenn er seine Bürger und seine säkularen, in der christlich-abendländischen Kultur verwurzelten, Grundlagen vor einem religiösem Totalitarismus schützen will, der ganz offen zugibt, die verfassungsmäßige Ordnung stürzen und ein islamisches Kalifat errichten zu wollen.



Linke Gewalt gleich gute Gewalt

von Thomas Heck...


Dass Linke eine seltsames Verhältnis zur Gewalt haben, wissen alle, die den "friedlichen" 1. Mai erlebt haben. Das linksfaschistische Kampfblatt Neues Deutschland hat in einem Artikel Begründungen für Gewalt gegen Nazis begründet, wobei Nazis hier wohl eher für die bürgerliche Mitte steht. Doch lesen Sie selbst...

Gewalt gegen Nazis wirkt 

ein Artikel im Neuen Deutschland


Ein Kommentar des Antifaschisten und Buchautoren Horst Schöppner, der historisch zurückblickt und seine Gedanken in die aktuelle linke Debatte wirft, was wirksam gegen AfD und PEGIDA getan werden könnte. Sein Beitrag ist ein Auftakt zu einer Debatte.



Gewalt gilt als böse: Gewalt gegen Polizisten. Gewalt auf Demonstrationen. Gewalt gegen Nazis.

Wir lernen Gewaltlosigkeit: Streitschlichten, Deeskalieren, Sitzkreis. Warum aber unterhalten die USA die stärkste Armee der Welt? Warum rüstet die bundesdeutsche Polizei auf? Was macht die Bundeswehr in Afghanistan? Wer hat in Syrien den IS zurückgetrieben?

Der gewaltfreie Diskurs ist verlogen. Er ist reine Propaganda. Er dient dem inneren Frieden. Schon die gesellschaftlichen Verhältnisse sind gewalttätig. Oder spenden Sie an Reiche, damit sie noch reicher werden?



Fakt ist: Gewalt wirkt. Egal, ob es einem gefällt oder nicht. Gewalt wirkt auch gegen Nazis. Vielleicht wirkt sogar nur Gewalt gegen Nazis.

Wir probieren etwas aus: Eine Diskussion mit einem Rechten. (Zur Erinnerung: Eine Diskussion, so Wikipedia, ist ein Gespräch (auch Dialog) zwischen zwei oder mehreren Personen, in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation.)

Nehmen wir daraus zwei Bestandteile:


1. Argumente vortragen



Das hieße erstens, dass ein Rassist, Islamhasser oder Nazi Argumente hat, und zweitens, dass er (oder sie) Ihren Argumenten zuhört (und sie versteht!).

»Die Flüchtlinge sollen wieder heimgehen.«
»Warum?«
»Die gehören nicht hierher.«
»Stimmt, deshalb heißen sie ja Flüchtlinge. Warum sollen sie heimgehen?«
»Weil sie nicht hierher gehören.«
»Stimmt, sind ja Flüchtlinge.« usw.

Oder:
»Wir können nicht alle aufnehmen.«
»Wieso? Wir sind reich, wir haben Platz und freie Arbeitsplätze.«
»Ich bin nicht reich und habe keine Arbeit.«
»Hat Ihnen ein Flüchtling etwas weggenommen?«
»Nein.«
»Was hat das also mit den Flüchtlingen zu tun?«
»Wir können aber nicht alle aufnehmen.« usw.

So würde es vermutlich aussehen. Vorurteile sind keine Argumente. Hass braucht keine Begründung.

2. Zwischenmenschliche Kommunikation



Dazu sind mindestens zwei Menschen nötig, die sich respektieren, miteinander sprechen und zuhören.


Wenn Sie kein Rassist, Islamhasser oder Nazis sind, wenn Sie also die Parolen von PEGIDA oder AfD nicht gut finden, dann sind Sie für Ihr Gegenüber vermutlich automatisch: dumm, Antifa, Gutmensch, Neger, Lügenpresse, Schwuchtel, Staatsbüttel oder alles zusammen.

Menschen, deren Denken geprägt ist von Rassismus, aggressivem Nationalismus, Demokratiefeindlichkeit, fehlender Toleranz, Hierarchiehörigkeit, Elitedenken etc., sind im Kern faschistisch. Ihr Weltbild ist geschlossen und in sich stimmig, Argumente können ihre Mauer aus Vorurteilen und Wertungen kaum durchdringen.

Wer so denkt, klammert sich an seine Feindseligkeiten und sein konstruiertes »Wertesystem«. Im Kern handelt es sich um zutiefst unsichere und ängstliche Menschen. Unsicherheit und Angst sind die Seele des Spießers, der Haltegriff für Blockwartmentalitäten, die Psyche der Befehlsempfänger. Das ist das Einfallstor. Allerdings nicht für Argumente, sondern für Gewalt. Faschismus ist keine Meinung, sondern tödlich. Und die bittere Wahrheit ist: Gegen Vorurteile und Hass gibt es keine Argumente.

Was sagt die Geschichte?




Es existiert kein Beispiel in der Geschichte, wo ein Diktator oder Faschist gewaltlos beseitigt wurde. Jeder gesunde Nazi ist ein potenzieller Mörder. Ergo ist jeder tötungsunfähige Nazi für seine Hassobjekte eine Gefahr weniger. Das klingt seltsam, entspricht aber leider den Fakten. Für mein Buch »Antifa heißt Angriff« (Unrast-Verlag, 2015) habe ich zahlreiche Interviews geführt und Beispiele aus den 1980er Jahren, der Geburtsstunde der militanten Antifaschisten, zusammengetragen. Das Bild ist eindeutig: je mehr Antifa, desto weniger Nazis.


Ein Beispiel: Im Oktober 1983 sollten zur Qualifikation der Fußballeuropameisterschaft der Männer die Bundesrepublik Deutschland und die Türkei in Berlin zusammentreffen. Neonazis und rechte Fußballfans mobilisieren bundesweit zu einer zentralen Demonstration gegen Ausländer und Linke. Ein »Signal für das gesamte Volk Deutschlands« sollte es sein: »Kreuzberg muss brennen«. Die Stimmung im Land war tendenziell – um einen Begriff von damals zu benutzen – ausländerfeindlich. Helmut Kohl hatte 1982 gefordert, dass in den nächsten vier Jahren die Zahl der Türken um 50 Prozent reduziert werden müsse. Ins gleiche Horn blies Helmut Schmidt (SPD): »Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze.«

Antifaschisten und Autonome stellten sich gegen diesen Konsens und mobilisierten zu besagtem Fußballspiel nach Westberlin. Ein Meldesystem mit Fahrwachen wurde aufgebaut (Handys gab es noch nicht) und Treffpunkte vereinbart. Aktionsbereite Gruppen warteten in Wohnungen, um auftauchende Neonazis anzugreifen. Parallel wurde die Anreise für Nazis erschwert. In Hamburg brannten die Busse des Unternehmen Hansa-Rundfahrt. Zeitgleich gingen drei Fahrzeuge der Familie Wulff in Hamburg, die bis heute in neonazistischen Strukturen aktiv ist, in Flammen auf. Einen Tag später schalteten militante Antifaschisten eine Signalanlage der Deutschen Bundesbahn kurz vor der DDR-Grenze ab, um die mit Neonazis besetzten Züge nach Westberlin zu stoppen. Die Aktionen hatten Erfolg. Es traute sich kein Nazi in die Stadt. Der »Führer« Michael Kühnen hielt lediglich eine Rede per Telefon an versammelte Neonazis in einer Wohnung in Berlin-Wedding.

Bundesweit stellten Antifaschisten in dieser Zeit fest, dass Gewalt gegen Nazis wirkt. Wo die Antifa stark war, hielten sich die Nazis zurück. Ihr Aktionsrisiko stieg mit jedem aktiven Antifaschisten. Das ist bis heute so. Die Antifas von damals machten aber noch mehr Erfahrungen. Sie verübten Anschläge auf die Infrastruktur der Neonazis, die definitiv zu Handlungsunfähigkeiten bei Neonazis führten. In den Interviews führten sie aus: »So eine Aktion (Brandanschlag) gegen die Wehrsportgruppe Jürgens hat natürlich eine Menge bewirkt. Die hat ja deren Infrastruktur zum größten Teil zerstört. Die Nazi-Gruppe hat ja in der Form danach nicht mehr existiert. (…) Auch bei den kleineren Gaststätten hat sich natürlich rum gesprochen, dass es Folgen haben kann, wenn man Nazi-Versammlungen bewirtet. (…) Auch die Aktionen gegen faschistische Verlage sind für die immer ein teurer Spaß, außerdem können die ihren Scheiß nicht mehr drucken. Das behindert die Formierung schon«. Und: »…wenn du außerdem ständig als Nazi zu deinem Auto kommst, und es ist platt, dann nervt das auf Dauer erheblich. Und dazu gehört natürlich, eine Karre ab und zu mal abzufackeln, oder was von ihrer Logistik. Klar hält das die Nazis auf. Beim Nazi-Müller in Mainz war nach dem Brand in seiner Walhalla Schluss. Da gab es erst mal keine Hitler-Geburtstagfeiern mehr, keine bundesweiten Treffen, keine Winter- und Sommersonnenwendfeiern. Da war erst mal eine ganze Weile Ruhe im Karton. Klar hat das was gebracht.«

Es bleibt festzustellen, dass Gewalt gegen Nazis wirkt. Leider. Sicher genügt Gewalt alleine nicht. Es geht um einen gesellschaftlichen Diskurs. Aber es geht auch um Macht.
Was tun?

Dazu ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn plötzlich einmal 1000 Antifas eine PEGIDA-Demo in Dresden stürmen würden? Wäre danach alles beim alten? Welche Folgen hätte das? Würde der Hass speiende Kleinbürger noch immer große Reden schwingen? Würde er, im Angesicht einer antifaschistischen Faust noch immer hemmungslos gegen Minderheiten hetzen? Oder würde er reflexartig die Fresse halten, den Schwanz einziehen und nach Hause kriechen?

Umgekehrt muss man ja feststellen, dass sich ohne Gewalt bei PEGIDA auch nichts verändert hat. Im Gegenteil führten Hass und Gewalt der Nazis dazu, dass die AfD in den Parlamenten sitzt. Damit ist den braunen Verbrechern quasi ein parlamentarischer Arm gewachsen.

Aber natürlich, es muss nicht immer Gewalt sein. Oder zumindest nicht physische. Es gibt auch andere Methoden, die Nazis zurückdrängen können. Die Blockaden von »Dresden Nazifrei« haben beispielsweise gewirkt. Definitiv. Laut Gesetz und Rechtsprechung gelten aber auch Blockaden nicht als komplett gewaltfrei. Zumindest kann auch hier gesehen werden, dass konsequentes Handeln erfolgreich ist.

Das Gewaltverständnis geht bei einigen auch sehr weit. In Mainz sangen die Mitarbeiter des Staatstheaters gegen die AfD lautstark die »Ode an die Freude«. Ergebnis: Anzeige der Polizei (!) gegen alle Theatermitarbeiter. Die Beamten sahen die AfD-Kundgebung in grober Art und Weise gestört, und damit einen Verstoß gegen das Versammlungsrecht.

Lassen wir abschließend Bernd Langer zu Wort kommen, einen altgedienten Antifaschisten, der auch schon in den 1980er Jahren aktiv war: »Faschismus ist die höchste Form der Gewalt. Da musst du militant antworten können. Das geht sonst gar nicht. Also gewaltfreier Widerstand gegen Faschisten ist – wenn man die Geschichte des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges und so weiter sieht – für mich absurd.«

Der Mann kennt sich aus. So sieht die Realität nun mal aus. Leider!

Erschienen im Neuen Deutschland



Demokratie nach Markus Lanz

von Thomas Heck...

Wer wissen will, was Markus Lanz für Demokratie hält, hätte in seine Sendung am Dienstag Abend  im ZDF einschalten müssen und hätte kein AfD-Anhänger sein müssen, um sprachlos die Kinnlade runterklappen zu lassen.


Grundtenor bei ihm und seinen Gästen, darunter Werner Schneyder, Journalist Jörg Quoos und der Politologe Prof. Thomas Kliche: Die AfD-Wähler müssen von ihrem Irrweg abgehalten werden und wenn nicht mit demokratischen Mitteln, dann wird uns noch was einfallen. Diskurs nicht gewünscht. Diese typische Arroganz und die Grundüberzeugung, dass die eigene Meinung richtig ist, die einzige richtige Meinung ist und Demokratie nur in gewissen Dosen dem Wahlvolk verabreicht werden sollte, ist die Arroganz, die dem Wahlvolk  immer mehr bewusst wird und sie letztlich zur AfD treibt.

Ausgewogen sieht anders aus. Ich habe jetzt entnervt abgeschaltet und gehe ins Bett.



Dienstag, 24. Mai 2016

Wer sind hier die Feinde der Demokratie?

von Thomas Heck...

Die Wahl des Bundespräsidenten in Österreich ist durch, das Ergebnis denkbar knapp, so spannend kann Demokratie sein. Und man kann zu Alexander Van der Bellen stehen wie man mag, er hat die Wahl für sich entschieden.

Doch die Anhänger von Norbert Hofer, wie nennt man sie doch gleich, die Rechtspopulisten, schäumen vor Wut. Widerstand und Demonstrationen sind angekündigt. Die Polizei ist alarmiert und rechnet in den nächsten Tagen mit Krawallen nie dagewesenen Umfangs... wie? Sie glauben sich verlesen zu haben? Es gibt gar keine Krawalle gegen Van der Bellen? Alles ist friedlich?

Dann habe ich Sie ja an der Stelle, wo ich Sie haben wollte. Denn jetzt stellen Sie doch mal den Aufschrei der Linken in Österreich vor, wenn Norbert Hofer so denkbar knapp gewonnen hätte, so wie Van der Bellen nun die Wahl für sich gewonnen hat. Tagesschau und heute.de hätten den Sieg der Rechtspopulisten vermeldet, Angela Merkel hätte ihre tiefe Besorgnis über das Widererstarken der Rechten im Nachbarland geäußert, Martin Schulze hätte für harte Konsequenzen gegenüber den EU-Kritikern plädiert, Claudia Roth würde in Tränen ausbrechen, Ayman Mazyek hätte vor islamophoben Auswüchsen in Europa gewarnt, die Liste ließe sich endlos fortsetzen.


All das wäre noch ich demokratischen Rahmen geblieben. Doch dann wäre er gekommen, der linksfaschistische Mob und hätte Autos angezündet, Fahnen verbrannt, Steine auf Polizisten geworfen, so wie sie es an einem jeden verdammten 1. Mai machen. Weil sie die Faschisten sind. Sie sind nur friedlich, wenn sie Wahlen gewinnen, Mehrheitsentscheidungen mit anderen Meinungen werden nicht akzeptiert, bestenfalls niedergebrüllt, meist mit einem Steinhagel eingedeckt, im Feuer erstickt. Weil sie so sind. Der linke Pöbel: undemokratisch, faschistisch, und wie wir seit dem 01.05.2016 aus Berlin wissen, zutiefst antisemitisch. Zum Kotzen... die wahren Feinde der Demokratie.


Die unerwähnte Geschichte der Pariser Attentate

von Vera Lengsfeld...
Kürzlich wurde mir von einem Freund ein Intervie mit dem Sänger Jesse Hughes der Band „Eagles of Death Metal“ zugeschickt. Hughes, der auf der Bühne stand, als bei dem Überfall auf das Bataclan 89 seiner Fans ermordet wurden, spricht in diesem Interview Klartext. Was er zu sagen hat, verdient weite Verbreitung.
Hughes beginnt damit, dass die Qualitätsmedien seine Einlassungen nach dem Attentat  nur verzerrt wiedergegeben haben, teilweise so verdreht, dass die Leser den Eindruck gewinnen mussten, dass Hughes das Gegenteil dessen geäußert hätte, was er wirklich gesagt hat. Seine Darstellung, wie sich der Überfall abgespielt habe, passt nicht ins politisch korrekte Schema. Von den Medien wurde weitgehend verschwiegen, dass die Attentäter sich schon vor Beginn des Konzerts in der Halle befanden. Einige gehörten sogar zum Wachschutz (Siehe dazu aber auch die ergänzenden unten verlinkten Berichte).

Zwei verhüllte Frauen blieben unkontrolliert

Hughes bekam Schwierigkeiten, als er das zu Protokoll gab, obwohl er mehrere Personen identifizieren konnte, die ihm vor der Attacke im Publikum und Backstage aufgefallen waren. Unter den Attentätern befanden sich zwei Frauen in traditioneller muslimischer Verhüllung, die sicher sein konnten, dass sie nicht näher kontrolliert werden würden. Beide Frauen sind Tage später verhaftet worden. Schlussfolgerung: Die Furcht, Muslime zu beleidigen, ist die größte Waffe der Terroristen.
Was hat der Glaube mit Rassismus zu tun, fragt Hughes. „Ersetze das Wort ‚Islam‘ mit ‚Kommunismus‘. Es ist eine Ideologie. So wie die Rosenbergs nukleare Geheimnisse aus dem Inneren Amerikas verraten konnten, können muslimische Terroristen uns von innen attackieren“. Deshalb wäre es ok, wachsam gegenüber Muslimen zu sein.
Hughes verweist auf das arabische Geld, das im Westen viele werbewirksame Dinge, wie Sportveranstaltungen, finanziert. Damit wird auch die öffentliche Diskussion beeinflusst. Viele Hollywoodfilme werden mit arabischem Geld gedreht. Hughes: „George Clooney küsst den Arsch der Araber nicht ohne Grund.“ Die Bösewichter in Hollywoodfilmen sind kaum  muslimische Terroristen, sondern konservative, christliche Rednecks, die mittlerweile für alles verantwortlich gemacht werden, sogar für die globale Erwärmung.



Der Batlacan als Metapher der westlichen Zivilisation
Die Medien hatten gehört, es wären Geiseln genommen worden, also blieb die Polizei anfangs draussen, um zu verhandeln. Drinnen ging das Morden weiter. Die Attentäter kontrollierten sogar, ob die am Boden Liegenden wirklich tot waren. Sie schlugen mit den Gewehren auf sie ein. Wer sich rührte, bekam noch eine Kugel. „Ein Mädchen stand auf und sagte, sie hätte Angst. Der Typ sagte: ‚Hab keine Angst, Du bist in zwei Minuten tot‘ und dann erschoss er sie.“
Die meisten Opfer reagierten völlig ahnungs- und hilflos. Hughes sah sieben Menschen neben einer  Barriere stehen. Sie hätten sich nur fallen lassen müssen, um zu überleben, aber sie rührten sich nicht. „Sie waren die ahnungsloseten, unschuldigsten Opfer, die man sich vorstellen kann - Menschen, die so von dem Terror paralysiert waren, dass sie sich nicht bewegen konnten“.
Der Batlacan erscheint wie eine Metapher der westlichen Zivilisation. „Wenn man den Leuten sagt, dass sie sich nicht selbst helfen können, sie wie Kinder behandelt, dann schwächt man sie so, dass sie nicht mehr sehen können, dass sie nur wenige Schritte vom Leben entfernt sind, weil sie zu verängstigt sind.“ Der Angriff auf den Batlacan war kein Zufall. Aber der Westen will das anscheinend nicht wahrhaben. „Ich lief durch Paris und war angewidert vom Ausbleiben des Zorns. Man verurteilte nicht den Islam. Tatsächlich gaben viele den Juden die Schuld. Sie schienen  besorgter zu sein, dass Fremdenhass gefördert werden könnte, als die Terroristen zu verurteilen.“

450 Moscheen - und in allen Werbematerial für Terroristen

„Wahrscheinlich ist der Grund dafür, dass Polizisten der Gefahr pragmatischer in die Augen sehen, weil sie diejenigen sind, die in die Banlieus gehen und diesen Leuten begegnen müssen. Naivität ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten können.“
Nach dem Überfall durchsuchte die Polizei etwa 450 Moscheen. Sie fanden in allen Werbematerial für die Terroristen. Der Vorwurf der Islamophobie wird von den Islamisten benutzt, um die Öffentlichkeit ruhig zu stellen und uns zu einer leichten Beute zu machen, ist Hughes überzeugt.
„Sie wissen, es gibt eine ganze Gruppe von Weißen, die dumm und blind sind. Es gibt diese wohlhabenden weißen Kids, die in einer liberalen Umwelt aufgewachsen sind, seit sie im Kindergarten waren. Sie wurden überflutet mit diesen erhabenen Begriffen, die nicht mehr als heiße Luft sind. Jetzt sieht man, wohin das führt.“
Das ganze Interview im englischen Originaltext können Sie hier lesen
Zur Auseinandersetzung um Jesse Hughes Äußerungen siehe auch die folgenden Links:
Erschienen auf der Achse des Guten