Dienstag, 31. Januar 2017

Die IS-Terroristen von der Fussel-Moschee

von Thomas Heck...


Bei einer Anti-Terror-Razzia in Berlin sind am Dienstag drei Männer festgenommen worden. Gegen die Verdächtigen im Alter von 21, 31 und 45 Jahren seien Haftbefehle vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Fragt sich nur, wie lange diese Verdächtigen festgesetzt werden können. 




Es bestehe der Verdacht einer geplanten "Ausreise in Kampfgebiete" - womöglich Syrien oder der Irak. Es bestehe auch die Annahme, dass es Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gebe. Eine unmittelbare Anschlagsgefahr für Deutschland bestand demnach nicht. Wurde auch bis 5 Minuten vor dem Anschlag am Breitscheidplatz vom 19.12.2016 über Amri behauptet.

Den Männern wird dem Polizeisprecher zufolge aber vorgeworfen, sich in Ausbildungslagern im Ausland zur möglichen Vorbereitung von Terroranschlägen ausbilden lassen zu wollen. Direkte Bezüge zum Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, gibt es demnach nicht.

Durchsucht wurden im Rahmen der Anti-Terror-Razzia nicht nur Wohnungen, sondern auch eine Moschee in Berlin-Moabit, die auch Amri aufgesucht hatte. Dabei handelt es sich dem Sprecher zufolge um die Fussilet-Moschee in der Perleberger Straße, die als Salafisten-Treffpunkt bekannt ist.
Treffpunkt Fussilet-Moschee

Der Tunesier Anis Amri, der am 19. Dezember bei einem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche zwölf Menschen getötet hatte, soll vor seiner Tat den Moscheeverein "Fussilet 33" in Moabit besucht haben. 

Vorsitzender von "Fussilet 33" war laut aktuellem Jahresbericht des Berliner Verfassungsschutzes der selbsternannte "Anführer" oder "Emir" Ismet D., der in Moabit durch seinen Islamunterricht Muslime - meist Türken und Kaukasier - für den Dschihad in Syrien radikalisiert haben soll. Bereits im Januar 2015 ging die Polizei mit Durchsuchungen gegen den Moscheeverein und seine Funktionsträger vor. D. und einem Mitangeklagten wird seit Januar vergangenen Jahres vor dem Berliner Kammergericht der Prozess gemacht.

Trau den Türken nicht...

von Thomas Heck...

Wie verkehrt und quer das Bündnis des NATO-Mitglieds Türkei und des NATO-Mitglieds Deutschland mittlerweile eingeschätzt wird, zeigt ein Streit um Aufklärungsergebnisse des Einsatz der Bundeswehr-Aufklärungstornados in der Türkei im Aufklärungseinsatz gegen den IS. Die Beziehung zwischen beiden Staaten ist geprägt von tiefstem Vertrauen...  eher das Gegenteil ist der Fall. Das Mißtrauen sitzt tief, Erpressung ist Bestandteil der Kommunikation bis in höchste politische und militärische Kreise.



Kurz vor der Türkei-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt es zwischen Berlin und Ankara neuen Streit um die Luftwaffen-Basis Incirlik und die "Tornado"-Aufklärungsjets der Bundeswehr. Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen versucht die Türkei durch massive Drohungen, sich direkten Zugang zu den Aufklärungsergebnissen der deutschen Jets zu verschaffen, die jeden Tag über Syrien und dem Irak fliegen.

Bisher zensiert die Bundeswehr die hochauflösenden Bilder, damit die Türkei sie nicht für ihren Kampf gegen die Kurden nutzen kann. Die Türkei ist bei der Mission gegen den Terror in Syrien und im Irak zwar offiziell Teil der internationalen Koalition, Ankara bekämpft Einheiten der Kurden jedoch auch eigenständig. 

In keinem Fall will man Ankara durch deutsche Aufklärungsaufnahmen bei Attacken gegen die Kurden helfen, die die Türkei als Feind und die Koalition als wichtigen Verbündeten betrachtet. Die Bundesregierung hatte diese Ausschlussklausel auch im Mandat für die Auslandsmission festgeschrieben.

Doch damit will sich Ankara nicht länger abfinden: So drohten hochrangige türkische Militärs deutschen Diplomaten in den vergangenen Tagen, notwendige Investitionen der Bundeswehr auf der türkischen Basis würden nicht genehmigt, wenn die Türkei keinen Zugang zu den "Tornado"-Bildern bekomme.

Auf der Basis in der Süd-Türkei sind seit Frühjahr 2016 sechs deutsche Tornado-Überwachungsjets stationiert. Durch ihre Flüge über Syrien und dem Irak liefern sie der internationalen Koalition gegen den "Islamischen Staat" (IS) hochpräzise Aufklärungsbilder, die zur Auswertung von erfolgten Luftschlägen und zur Planung von neuen Attacken der von den USA angeführten Allianz gegen den IS dienen.

In einem Bericht der Deutschen Botschaft in Ankara ist der Streit dokumentiert: Demnach stellte der türkische Brigadegeneral Duman, im Generalstab für auswärtige Beziehungen zuständig, auf dem Neujahrsempfang der türkischen Streitkräfte am 20. Januar klar, eine Genehmigung der deutschen Baumaßnahmen sei nur möglich, wenn die deutschen Aufklärungsbilder der "Tornados" in Zukunft direkt an die Türkei geliefert würden.

Erdogans Berater macht Druck

Die Botschaft wertet das Manöver offen als Erpressung. In der vertraulichen Mitteilung an das Auswärtige Amt (AA) heißt es, die Türkei wolle die Genehmigung für die Investitionen in Incirlik "als Hebel" nutzen, "um Zugang zu deutschen Aufklärungsergebnissen zu erhalten". Nach dem Neujahrsempfang habe dies auch Bo Arslan, außenpolitischer Berater von Präsident Recep Tayyip Erdogan, gegenüber dem deutschen Botschafter Martin Erdmann noch einmal bestätigt.

Für die Bundeswehr sind diese Investitionen in Incirlik dringend notwendig. Seit Monaten sind ein eigenes Flugfeld, ein mobiler Gefechtsstand für die deutschen Tornados sowie solide Unterkünfte für die Soldaten für zig Millionen Euro geplant. Von Beginn an waren die Verhandlungen mit der Türkei schwierig, mit der unverhohlenen Erpressung aber scheint eine Einigung derzeit unmöglich.

Für die Bundesregierung stellt sich wieder die Frage, ob die Bundeswehr ihre Anti-IS-Mission weiterhin von der Türkei aus fliegen kann. Im Herbst 2016 hatte es bereits Auseinandersetzungen gegeben, da der Nato-Partner deutschen Abgeordneten Besuche verweigert hatte. Damals zürnte die türkische Regierung über die Armenier-Resolution des Bundestags. Nur durch intensive diplomatische Bemühungen konnte der Konflikt entschärft werden.

Ein halbes Jahr später ist die Lage noch verzwickter. Mittlerweile kooperieren die Türken bei ihren Operationen in Syrien unverhohlen mit Russland. Am Ende also könnten die deutschen Aufklärungsbilder bei einem Zugeständnis an Ankara nicht nur den türkischen Kampf gegen die Kurden unterstützen, sondern auch bei der Armee von Wladimir Putin landen. Der Kremlchef unterstützt offen das Regime von Syriens Machthaber Baschar al-Assad.

Im Verteidigungsministerium sieht man deshalb keine Möglichkeit, die Wünsche der Türkei zu erfüllen. Vielleicht, heißt es dort, könne ja die Kanzlerin eine weitere Eskalation bei ihren Gesprächen mit Präsident Erdogan noch abwenden. Merkel reist am Donnerstag in die Türkei. Seit dem Streit über die Abgeordnetenbesuche weiß man, dass bei Auseinandersetzungen mit Ankara nur ein Gespräch auf höchster Ebene hilft. Gelingt dies nicht, muss die Bundeswehr über Alternativen zu Incirlik nachdenken.

Die grüne Opposition hingegen lehnt es ab, für die Mission um weitere Zugeständnisse zu betteln. "Auf diesen nächsten unglaublich dreisten Erpressungsversuch kann es nur eine Reaktion geben - und zwar den Abzug der Bundeswehr aus Incirlik", sagte die grüne Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger am Dienstag.

Brugger warnte die Bundesregierung vor weiteren Deals mit Ankara: Jedes weitere Zugeständnis an Erdogan werde diesen nur zu weiteren Forderungen ermuntern.

Messerstiche in den Rücken kein Haftgrund

von Thomas Heck...



Der 21-jährige Iraker, der sich am vergangenen Sonntagmorgen der Polizei gestellt hatte, ist wieder auf freiem Fuß. Wie die Polizei mitteilte, habe es keine Haftgründe gegeben. Wie bitte? Wegen günstiger Sozialprognose?



Der Tatverdächtige soll in der Nacht zu Sonntag einen Türsteher mit einem Messer angegriffen und zweimal in den Rücken gestochen haben, da der ihn nicht in die Schwulenbar lassen wollte. Das Opfer wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht.

Der mutmaßliche Angreifer flüchtete nach seiner Tat von der Bar, stellte sich aber noch am gleichen Tag der Polizei. Gegen ihn laufen nun Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung.

Die Ermittlungen dauern an: Es werden Zeugen und das Opfer befragt.

Zur Erinnerung: Steffi Graf Vater saß mal 1 ½ Jahre in Untersuchungshaft... wegen Steuerhinterziehung.

Erschienen im Kölner Stadtanzeiger

Sonntag, 29. Januar 2017

Wenn Trump mit deutscher Sozialistin telefoniert

von Thomas Heck...


US-Präsident Trump und Kanzlerin Merkel haben in ihrem ersten gemeinsamen Telefonat die „fundamentale Bedeutung“ der Nato betont. Das ist keine Überraschung. Auch wenn unsere Medien versuchten, Trump den Terminus "obsolet" ohne den gefolgten Ergänzungssatz Trumps zu erwähnen. Eine Sternstunde deutschen Hetz-Journalismus.


Die Äußerungen Trumps in einem Interview, die Nato sei „obsolet“, waren niemals so gemeint gewesen, wie es damals in der deutschen Öffentlichkeit im Sinne von „überflüssig“ interpretiert wurde. Schon in dem Interview hatte sich Trump eindeutig zur Notwendigkeit der Verteidigungsallianz bekannt.

Trotzdem wird sich die Nato mit Trump massiv ändern. Er ist bereit durchzusetzen, was viele Präsidenten vor ihm nur immer wieder brav gefordert hatten: eine faire Lastenverteilung.

Rund 75 Prozent der Verteidigungsausgaben des Bündnisses stammen von amerikanischen Steuerzahlern. Das wird die neue US-Administration zu Recht nicht länger akzeptieren. Denn die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei

Und allen voran wird Deutschland Trumps Forderung zu spüren bekommen: Im Bundeshaushalt wird es künftig bisher unvorstellbare Milliarden-Verschiebungen zugunsten der Verteidigungsausgaben geben. Dass dies Kritik bei unseren friedensbewegten Politikern hervorruft ist doch klar. Doch diese geringere Verteidigungsausgaben sind für ein Land mit der Bedeutung Deutschlands lächerlich.

Und wer gerade einmal etwas mehr als die Hälfte des Nato-Ziels – das Berlin selbst mit beschlossen hatte – von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung ausgibt, sollte sich darüber auch nicht beschweren. Am desolaten Zustand der Bundeswehr kann man die Problematik gut ausmachen. 

Die Zeit der Sonntagsreden ist jedenfalls vorbei. Merkel hat sich in der Vergangenheit – wie im Telefonat mit Trump – schon häufiger dazu bekannt, dass eine gemeinsame Verteidigung „einen fairen Beitrag aller Verbündeten zur kollektiven Sicherheit erfordert“. Aber Trump wird Merkel nicht von der Angel lassen – dieses Mal muss sie liefern.

Die beiden Politiker verständigten sich in dem Telefonat auch auf eine enge Zusammenarbeit gegen den Terrorismus. Das klingt gut. Aber wenn es dann konkret wird, dürfte es zu erheblichen Differenzen zwischen Berlin und Washington kommen.



Macht Trump die Nato besser?

Merkels Kritik an dem neuen Einreiseverbot der US-Regierung gegen Flüchtlinge und Bürger aus einigen mehrheitlich muslimischen Staaten ist da nur ein Vorgeschmack.

Gleichzeitig, und darauf ist man bei der Nato schon vorbereitet, wird Trump das Bündnis viel stärker im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fordern. Die Nato wird wohl in Ländern wie Syrien, Irak, Tunesien und möglicherweise auch Libyen künftig mehr Einsatz zeigen müssen – und zwar mit europäischen Soldaten.

Genau dies hatten Paris und Berlin in den vergangenen Jahren immer erfolgreich verhindert und stattdessen die fragile Anti-IS-Koalition vorgeschickt.

Es sieht so aus, dass Trump Deutschland und der Nato eine Menge zumuten wird. Aber vieles deutet darauf hin, dass er die Nato am Ende besser macht. Zumal die Erfahrung der letzten Woche gezeigt hat, dass Trump in dieser mehr erreicht hat, als Merkel in 10 Jahren.

Grüne für Einreiseverbot von Trump

von Thomas Heck...

Das US-Einreiseverbot für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern stößt in Deutschland auf scharfe Kritik. Da von der von Präsident Donald Trump angewiesen Maßnahme auch Zehntausende Deutsche mit Doppelpass betroffen sind, darunter der Grünen-Abgeordnete und Vizechef der deutsch-amerikanischen Parlamentariergruppe, Omid Nouripour, der Deutsch-Iraner ist, fordern die Grünen drastische Konsequenzen.
„Wenn die USA nicht umgehend diesen irrsinnigen Einreisestopp für den Abgeordneten Omid Nouripour und weitere deutsche Staatsbürger aufheben, sollte man Donald Trump die Einreise zum G20-Gipfel in Hamburg verweigern. Auf dieser Grundlage sind keine seriösen Gespräche möglich“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Dieter Janecek.

Wer ist dieser Dieter Janecek? Auf jeden Fall hat dieser Grüne, so wie die meisten Grünen, in seinem Leben noch nie gearbeitet. Im Jahr 2008 sorgte Janecek für Aufsehen, als er ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs erwirkte, das direkt betroffenen Bürgern das Recht einräumt, von den zuständigen Behörden Maßnahmen zur Verringerung von grenzwertüberschreitenden Feinstaubbelastungen einzufordern, und das letztendlich die Stadt München zur Ausweisung der Umweltzone zwang. Toll. Und sonst? Meist warme Luft.
  • 1995–1999 im Kreisvorstand Rottal-Inn
  • 2000 Schatzmeister Grüne Jugend Bayern
  • 2001–2003 Vorsitzender Grüne Jugend München
  • 2003 Wahlkampfleiter Grüne Jugend Bayern
  • seit 2003 hauptberuflich beim Landesverband
  • 2005–2008 Landesgeschäftsführer der bayerischen Grünen
  • 2006–2008 Vorsitzender des Ortsverbands Neuhausen-Nymphenburg
  • Mitglied in der AG Netzbegrünung
  • 2008–2013 Mitglied im Bezirkstag von Oberbayern
  • 2008–2014 Landesvorsitzender der bayerischen Grünen
  • 2010–2013 Mitglied im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg
  • Mitglied im Beirat der Akademie für Politische Bildung Tutzing
  • seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages