Montag, 6. Juni 2016

Wenn Menschenfeinde sich als Tierschützer gebärden

von Christoph Heitmann...
Im Zoo von Cincinnati fiel jüngst ein Kind in das Gorilla-Gehege. Um den Jungen zu retten, erschossen Rettungskräfte den Affen. Die öffentliche Debatte wendete sich danach gegen die Mutter des Kindes – und offenbarte so, dass unter dem Mantel des Tierschutzes oft der ungezügelte Hass auf die Menschen brodelt.

Misanthropie ist ein großes Wort; seine Bedeutung und Relevanz in der heutigen Gesellschaft zu erklären, ist nicht immer ganz leicht. Als Misanthrop gilt jemand, der die Menschen oder die Menschheit hasst – und das, wofür sie steht. Diese Geisteshaltung hüllt sich in unterschiedliche Gewänder, um nicht sofort auf grundsätzliche Ablehnung bei anderen Menschen zu stoßen. Die Tarnung verändert sich, je nachdem, welche weniger kontroversen Geisteshaltungen als solche dienen können.
Da Misanthropie als solche Menschen nicht zu Jubelstürmen hinreißt, begegnet man ihr nur sehr selten in Reinform. Zumeist erscheint sie als ihr glattes Gegenteil, nämlich als Zugewandtheit zu den Schwachen, als lebensbejahende und mitfühlende Zivilisationskritik, als menschlichen Regungen folgende und umsichtige Besorgtheit oder aber als rigorose Ablehnung unmenschlichen Denkens und Handelns.
Die Tarnung ist zuweilen so gut, dass sie nicht auffällt und sogar in Vergessenheit gerät – selbst bei denen, die sie tragen. So werden viele Menschen, ohne sich viele Gedanken darüber zu machen, selbst zu unbewussten Trägern und unfreiwilligen Verbreitern misanthropischen Denkens.

Umwelt- und Tierschutz sind besonders anfällig

Gleichwohl gibt es Themenbereiche, in denen die Misanthropie schlechter getarnt ist als in anderen. Zumeist ist die Tarnung überall dort weniger ausgefeilt, wo kaum Kritik existiert oder diese kaum zu befürchten ist. Es gibt in diesen Themenfeldern in der Regel niemanden, der danach trachtet, Misanthropie zu enttarnen. Doch manchmal geschieht es dennoch, dass die Tarnung auffliegt, etwa durch besondere Umstände oder besondere Ereignisse. Ein solches Ereignis fand kürzlich im US-Bundesstaat Ohio statt, und der Themenzusammenhang ist der Tierschutz.
Am 28. Mai 2016 zwängte sich im Zoo von Cincinnati ein vierjähriges Kind, das sich kurzzeitig der Aufmerksamkeit seiner Mutter entzogen hatte, durch die Schutzbarriere des Gorilla-Geheges und fiel mehrere Meter tief in die Affengrube. Dort schnappte sich das ausgewachsene, 17 Jahre alte und knapp 200 Kilogramm schwere Gorilla-Männchen „Harambe“ das verletzte Kind und zerrte es ziemlich aufgebracht und irritiert zehn Minuten durch das Gehege. Schließlich entschlossen sich die herbeigerufenen Rettungskräfte dazu, den Gorilla zu erschießen, um das Kind zu retten, was dann auch geschah und glückte.
Thayne Maynard, der Direktor des Zoos in Cincinnati, berichtete anschließend, dass es zum Töten des Menschenaffen leider keine Alternative gegeben habe, da eine Betäubung nicht schnell genug gewirkt hätte und dadurch das Kind in noch größere Gefahr geraten wäre. „Das ist ein rundum schrecklicher Tag“, sagte er sichtlich mitgenommen vor laufenden Kameras. Dennoch, ergänzte er, würde er diese Entscheidung wieder genau so treffen.

Petition übt Kritik an den Eltern

Solche Vorfälle in Zoos sind in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder geschehen. Sie sind auch immer Gegenstand hitziger Diskussionen, zumeist über Sicherheitsfragen. Auch in Cincinnati wird man grundlegend über das Thema Sicherheit der Zoo-Besucher zu reden haben. Und sicherlich ist es auch bedauerlich, dass ein so stattliches Tier wie Harambe wegen unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen getötet werden musste.
Neu in der aktuellen Debatte war aber die Vehemenz, mit der in der Öffentlichkeit die Entscheidung kritisiert wurde, das Menschenleben über das eines Gorillas zu stellen und letzteren zu töten, um das Kind zu retten. In den sozialen Netzwerken sammelte sich die Wut gegenüber den Zoo-Mitarbeitern – und gegenüber der Mutter des Kindes. Da sie nicht auf ihr Kind aufgepasst habe, trage sie die Schuld für den „sinnlosen Tod“ von Harambe, heißt es vonseiten selbst erklärter Tierschützer.
Mittlerweile haben mehrere hunderttausend Menschen eine Online-Petition mit dem Titel „Gerechtigkeit für Harambe“ unterzeichnet, in der gefordert wird, „die Eltern wegen Vernachlässigung ihrer Aufsichtspflicht, die wiederum zum Tod von Harambe geführt hat, zur Rechenschaft“ zu ziehen. Darüber hinaus erheben die Unterzeichner die Forderung, „die familiären Verhältnisse des Kindes zu prüfen, um es und seine Geschwister vor künftigen Vorfällen zu schützen, welche durch die Nachlässigkeit der Eltern hervorgerufen werden und zu schweren Körperverletzungen oder sogar zum Tod führen könnten“.

Kein Mitleid für die Mutter

Wie gesagt, tritt Misanthropie selten in Reinform auf. Kratzt man indes ein wenig an der wohlfeilen Oberfläche manch liebgewonnener Denkstrukturen, wie etwa an der des Umweltschutzdenkens, so stößt man schnell auf Aussagen, in denen der Verdruss gegenüber der Menschheit unverblümt zum Ausdruck kommt: Häufig ist hier vom Menschen als „Krebsgeschwür der Erde“, zumindest aber als „Zerstörer des irdischen Lebens“ die Rede, dessen Anzahl und dessen Einfluss auf unseren Planeten es daher nachhaltig zu reduzieren gelte.
Noch schneller als beim Thema Umweltschutz aber bröckelt die so bunt und liebevoll bemalte „menschliche“ Fassade beim radikalen Tierschutz. Die Reaktionen auf das Unglück von Cincinnati zeigen, wie erschreckend weit mittlerweile misanthropische Vorstellungen verbreitet sind.
Denn während Tierschützer und aufgebrachte Facebook-Clicktivisten der Mutter des Jungen direkt die Fähigkeit absprachen, auf ihr Kind aufpassen zu können, verschwendeten sie keinen Gedanken daran, welche unvorstellbaren Ängste die Mutter wohl ertragen hatte. Mit „R.I.P. Harambe“-Schildern ausgestattet, betrauerten sie öffentlich den Tod eines Affen, um im nächsten Moment die Eltern des geretteten Jungen wegen Unmenschlichkeit an den Online-Pranger zu stellen.

Auswuchs einer grassierenden Alltagsmisanthropie

Eine solche Geschichte kann man gar nicht erfinden. Und es fällt schwer, für diese Geisteshaltung Verständnis aufzubringen. Sie ist nur durch eine grundlegende Enthumanisierung des Denkens und Fühlens zu erklären, wie man sie ansonsten nur bei Terroristen antrifft – wobei selbst diese in ihrer eigenen Gedankenwelt behaupten, das Wohl der Menschheit anzustreben.
Wohlgemerkt: Es handelt sich bei den Reaktionen auf Cincinnati um extreme Auswüchse. Es wäre aber falsch, diese als das Werk „durchgeknallter“ und „weltfremder“ Sonderlinge einzustufen. Tatsächlich sind Geringschätzung und Verachtung des Menschen und der Menschheit gang und gäbe, sie prägen unsere Welt in nahezu allen Bereichen – auch wenn wir sie nicht überall so deutlich sehen können wie hier.
Die Menschen, die zu Hunderttausenden die Petition „Gerechtigkeit for Harambe“ unterzeichnet haben, denken die Alltagsmisanthropie lediglich systematisch zu Ende. Sie führen uns somit sehr drastisch vor Augen, was passiert, wenn wir weiterhin den Menschen und das Menschliche nicht mehr als Dreh- und Angelpunkt unserer Welt, sondern als Ursache ihres Niedergangs betrachten.
Erschienen auf Cicero

Weil die Juden immer schuld sind - WHO

von Ullrich Sahm...

Wegen der Abstimmung der Weltgesundheitsorganisation WHO und einer erneuten "Verurteilung" Israels.

Zunächst einmal habe ich meine journalistische Pflicht getan und mir Reaktionen, vor allem des AA in Berlin eingeholt. Deren Antwort verunsicherte mich, zumal mir nicht klar war, für welchen Text die eigentlich gestimmt haben. Denn auf der Homepage der Weltgesundheitsorganisation gab es ein halbes Dutzend Texte. Der Empfehlung des AA, dass ich dort "fündig" würde, verunsicherte mich noch mehr. Weiteres Stochern und Nachfragen ergab, dass die EU-Diplomaten einen sehr schlimmen arabischen Vorschlag so weit bearbeitet haben, dass Israel nur noch ein einziges Mal erwähnt wird (wegen Umweltverschmutzung). Danach blieb ihnen keine Wahl, als dafür zu stimmen. Zudem sei das alles angeblich mit Israel abgesprochen gewesen. 


Auch das kenne ich hier aus der Gegend. Da geben die Palästinenser den Israelis den Tipp zu Hamas-Aktivisten, die Waffen eingelagert hätten. Die Palästinenser machen Feierabend und dann gehen die Israelis hin und verhaften die Hamas-Typen. Am nächsten Tag starten die Palästinenser riesiges Geschrei, die Israelis hätten "unschuldige Palästinenser" gekidnappt. Alles ist da abgesprochen, inklusive der Proteste. 

Mir war es wichtig, diese Geschichte zu recherchieren, auch weil Deutschland so stark angegriffen worden ist. Das wird mir hoffentlich niemand verübeln. Es stellt sich also heraus, dass Deutschland und die EU für einen ziemlich üblen Text gestimmt haben, in dem Israel zwar nicht ausdrücklich verurteilt wird, aber der den Eindruck erweckt, als sei Israel für alle Übel der Palästinenser verantwortlich.


Mehr Demokratie wagen... nur für Schweizer, nicht für Deutsche

von Thomas Heck...

Dass man dem Volk und damit der direkten Demokratie mehr zutrauen kann, als das deutsche Politiker aus Sorge um ihre Pfründe gemeinhin tun, beweisen wieder einmal die Schweizer Eidgenossen, die sich auch vor vermeintlich schwerwiegenden Entscheidungen nicht drücken und das Plebiszit leben. 

So auch in der Frage des "bedingungslosen Grundeinkommens", eine Art feuchter Traum einer Sahra Wagenknecht und vieler Linker auch in der Schweiz, die dachten, mit dieser billigen Polemik und opportunistischen Position das Volk kaufen zu können. Lässt es sich aber nicht, das Volk. Weil die nämlich schlauer sind, als allgemein vermutet.


Über die Frage eines bedingungslosen Grundeinkommens wird schon seit einiger Zeit diskutiert. Demnach sollte jeder Bürger einen festen Betrag um Monat als Grundeinkommen vom Staat erhalten, im Falle der Schweiz jeder Erwachsene 2.500 Franken (2.260 Euro), jedes Kind 625 Franken (565 Euro), im Gegenzug würden Sozialhilfe, Renten und und Arbeitslosengeld wegfallen. Jeder könne zusätzlich frei arbeiten und sich Geld hinzuverdienen. Wenn er denn möchte. Oder auch nicht. Wenn er denn nicht möchte.

In der Schweiz waren 78% der Bürger dagegen, lediglich 22% dafür. Ich tippe mal darauf, dass die 22% Pro-Wähler eher die sind, die überproportional von Transferleistungen des Staates leben oder Rentner mit einer Rente von tendenziell unter 2.500 Franken waren, während der Ablehner die waren, die eher zur Finanzierung eines solchen Wohlfahrtprogramms beitragen müssten.

Denn die Finanzierung eines solchen Grundeinkommens ist gar nicht geklärt und eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung  schwierig zu prüfen. Denn ein Teil der ausbezahlen Grundeinkommen kommen über Konsum wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück, schaffen Arbeitsplätze und refinanzieren sich über erhöhte Steuereinnahmen quasi selbst. So die linke Theorie. In einer Welt, wo Geld nur gedruckt wäre, würde das vielleicht sogar einige Zeit funktionieren. In der realen Welt eher nicht. 

Ich denke daher, dass der Volksentscheid ein guter Weg ist, mehr Demokratie zu wagen und den Bürger wieder an die Urne zu bringen. Denn die Wahl, die er heute hat, ist maximal die zwischen Pest und Cholera, zwischen Merkelscher Alternativlosigkeit und Merkelscher Alternativlosigkeit. Wahre Alternative sind dünn gesät... der Volksentscheid wäre ein Weg aus dieser Alternativlosigkeit, der Schritt hin zu mehr Demokratie und weniger Parteiendiktatur, wie wir es aus Deutschland kennen.

Doch hier Deutschland muss sich der Wähler vom Politiker als Pack beschimpfen lassen, wenn er nicht das wählt, was vorgegeben oder opportun ist. Und daran wird sich auch nicht viel ändern, weil die Angst der Mächtigen, dass sie ihre Macht verlieren, zu hoch ist. Weil auch in diesem Land manche halt gleicher als andere sind. Und weil man Ihnen und mir nicht zutraut, über wichtige Fragen zu entscheiden.

Deswegen werden Sie auch weiterhin teuren Ökostrom finanzieren, weil Sie keiner gefragt hat, ob die Kernkraftwerke wirklich abgeschaltet werden sollten, so wie Merkel es tat. Sie werden auch weiterhin 1,5 Millionen vermeintliche Flüchtlinge finanzieren, davon mindestens 500.000 nicht Registrierte, weil Sie keiner gefragt hat, ob man das wider deutschem Recht überhaupt tun sollte. Sie werden weiterhin für griechische Schulden und Misswirtschaft geradestehen und blinde Taxifahrer auf Zypern alimentieren, weil Sie keiner fragt, ob Deutschland das tun sollte. Sie werden weiterhin Großprojekte finanzieren und Gelder in Löcher werfen, weil Sie auch in Zukunft keiner fragen wird, wie sinnvoll mit Geld umgegangen werden sollte.  Ganz schön dumm...

Freitag, 3. Juni 2016

Säbelzahntiger unter Generalverdacht

von Thomas Heck...

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt hat angesichts der jüngsten Anschlagspläne auf die Düsseldorfer Innenstadt davor gewarnt, Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen. Es sei ganz offensichtlich die Strategie des Islamischen Staates (IS), Flüchtlinge zu diskreditieren, indem die Terrororganisation eigene Leute als Asylbewerber nach Europa einschleuse, sagte Wendt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Nötig wäre das nicht. Der IS hat viel Geld und könnte andere Wege nutzen.“

Die Terrororganisation tue es trotzdem, um gezielt Flüchtlinge in Misskredit zu bringen und Ängste vor ihnen zu schüren. „Dem muss man entschieden entgegentreten.“ Es wäre furchtbar, den Menschen, die in Deutschland Schutz suchten, pauschal Terrorabsichten zu unterstellen. Wendt sagte, er könne auch die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) nur davor warnen, den aktuellen Fall zu nutzen, um daraus politisch Kapital zu schlagen.

Offensichtlich hat der IS es aber doch nötig, die Flüchtlingsrouten als Anmarschwege zu benutzen, sonst würde es er nicht tun. Vielleicht sollte sich Wendt einfach um seine Polizeiarbeit kümmern und ansonsten seine Schnauze halten. Wenn ich an den Typen denke, wird mir um unsere Sicherheit Angst und Bange.


Ich stelle mir gerade vor, unsere Vorfahren in der Steinzeit hätten sich untereinander davor gewarnt, Wölfe, Bären oder Säbelzahntiger unter Generalverdacht zu stellen. Wir wären wohl ausgestorben. Doch das kann ja noch kommen.

Wie der ORF die Piefkes narrt

von Thomas Heck...


Helle Empörung hat bei vielen Bürgern und Hochwasserhelfern in der immer noch von der Flut gezeichneten Weststadt in Schwäbisch-Gmünd eine von der Stadtverwaltung auf Bitten eines Kamerateams des österreichischen ORF's inszenierte „Hilfsaktion“ von Flüchtlingen ausgelöst. 



Trotz der massiven Verärgerung wurde von allen Beobachtern betont, dass ihnen die Flüchtlinge in dieser Situation echt leid taten. Man habe versucht, den Männern ganz schnell noch Arbeitshandschuhe zu beschaffen. Die hätten augenscheinlich gar nicht gewusst, um was es überhaupt gehe. Sie seien — nur mit leichter Freizeitkleidung und blitzsauberen Sportschuhen und flotter Musik aus Smartphones ausgerüstet — im Geleit von "Krawattenträgern" der Stadtverwaltung in der in den Hochwassereinsatz geschickt worden, wo deren Hilfe im Prinzip gar nicht mehr nötig gewesen sei. „Wir trauten allen unseren Augen nicht, was da plötzlich passierte“, sagt ein verblüffter Anwohner. Auch viele andere Bürger aus der Weststadt wandten sich am Donnerstag wegen dieser „Show-​Aktion der Stadt Gmünd“ empört an die Presse, präsentierten auch Handy-​Videos dieser unglaublichen Satire. Berichtet wird auch, dass die verärgerten Anwohner drauf und dran gewesen seien, das Kamerateam wegen dieser merkwürdigen Aktion aus Haus und Garten zu jagen. 

Die Flüchtlinge seien für die Filmaufnahmen sogar genötigt worden, von den Hausbewohnern längst geborgener Hochwassermüll aus den Containern zu holen, um diesen medienwirksam erneut aus dem Keller zu tragen. Also völlig sinnlos. Die Bürger waren so empört, dass es beinahe zu Handgreiflichkeiten gegen das ausländische Fernsehteam kam. 

Demnach sei das Kamerateam des Österreichischen Rundfunks erst in der Stadt gewesen, als die meisten vom Hochwasser betroffenen Keller und Häuser bereits ausgeräumt gewesen waren. Die kaputten Möbel und anderer Unrat hätten zur Abholung durch die Stadtreinigung am Straßenrand gestanden.

Der ORF hätte darum gebeten, noch einige Szenen drehen zu dürfen, die die Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe zeigten. Städtische Flüchtlingsbetreuer hätten darauf einige Asylsuchende herangebracht, die Sperrmüll erst zurück in die Keller und dann für den ORF wieder hinauf trugen. 

Warum der ORF ausgerechnet Migranten die Szenen nachstellen ließ, konnte Herrmann nicht sagen. Es sei jeodch so, dass sich einen Migranten wirklich freiwillig an den Aufräumarbeiten beteiligt haben. Nur sei dies eben früher gewesen »und es gibt keine Filmaufnahmen davon.«
Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrmann beteuerte: Diese Aktion sei in der Tat unglücklich gewesen. Er bat um Verständnis: Man habe für das verspätet eingetroffene Kamerateam aus Österreich lediglich nachstellen wollen, dass sich die Flüchtlinge tatsächlich für die Flutopfer einsetzten. 

Die empörten Bewohner aus der Weststadt wissen jedoch von diesem Einsatz nichts. Vielmehr fühlten sie sich bis Mittwoch ziemlich auf sich allein gestellt. Berichtet wurde, dass tatsächliche Helfer so nicht ins Rampenlicht gestellt worden seien wie die bedauernswerten Flüchtlinge, die nach wenigen Minuten ihres Fernsehauftritts wieder das Weite suchten. Klare Ansage von etlichen Flutopfern in der Weststadt: Vielleicht gut gemeint vom Oberbürgermeister, dennoch völlig daneben diese komische Aktion.

Erschienen in der Rems-Zeitung