Montag, 27. Februar 2023

Studie zum Tempolimit eine Fälligkeitsstudie für die Grünen...

von Thomas Heck...

Bei sämtlichen Maßnahmen der Grünen geht es um Ideologie. Selten tatsächlich um Umweltschutz. Daher ist auch allen "wissenschaftlichen Untersuchungen" Vorsicht geboten, die oftmals eher eine Auftragsarbeit für die Grünen darstellen. Nun zerpflücken Forscher eine Studie zum Tempolimit.


Wird von den Grünen seit Langem gefordert: ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen Foto



Diese Studie hat für Schlagzeilen gesorgt: Mit einem Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen könnten bis zu 6,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, hieß es in einer Analyse des staatlichen Umweltbundesamtes (UBA) im Januar.

Die Meldung verbreitete sich schnell, schaffte es sogar bis in die „Tagesschau“. Kein Wunder: Bislang war die Behörde lediglich davon ausgegangen, 2,6 Millionen Tonnen CO2 mit Tempolimits einsparen zu können.

Vor allem die Grünen freuten sich über sensationellen Zahlen des Amtes, denn schon seit Jahren suchen sie nach einer Möglichkeit, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf deutschen Schnellstraßen durchzudrücken.

Doch jetzt äußern renommierte Verkehrsforscher Zweifel an den Ergebnissen der Behörde. Im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion haben die beiden Verkehrs-Ökonomen Alexander Eisenkopf (Zeppelin Universität Friedrichshafen) und Andreas Knorr (Uni Speyer) nachgerechnet und kommen zu einem niederschmetternden Urteil: die Behörde schönt ihre Zahlen!

„Realistischerweise“ seien lediglich CO2-Einsparungen von „maximal 1,1 Millionen Tonnen zu erwarten“, haben die beiden berechnet. Das UBA gehe von unrealistischen Annahmen aus und nutze veraltete, fehlerhafte Datensätze, kritisieren die Wissenschaftler.

Fragwürdig sei die Studie gleich an mehreren Stellen, kritisieren die Forscher

► Mit einem Tempolimit würden Autobahnen unattraktiver, behauptete die Behörde in ihrer Analyse. Autofahrer würden damit dazu gedrängt werden, direktere, kürzere Wege über Land- oder Bundesstraßen zu wählen.

Doch Eisenkopf und Knorr halten dagegen: Autofahrer wären letztlich „länger unterwegs, wenn sie auf das nachgeordnete Straßennetz aufweichen würden, auch wenn die Fahrtstrecke kürzer wäre“, schreiben sie in ihrer Analyse.

Folge: höheres Unfallrisiko, erhöhte Lärm- und Schadstoffemissionen sowie erhöhtes Staurisiko auf den Nebenstrecken.

So teuer wäre ein Tempolimit für die Wirtschaft

► UBA-Präsident Dirk Messner hatte zudem behauptet, ein Tempolimit sei „sofort und praktisch ohne Mehrkosten“ zu haben.

Reines Wunschdenken, kritisieren Eisenkopf und Knorr!

Erhöhte Fahrtzeiten im Straßenverkehr führten letztlich zu höheren wirtschaftlichen Verlusten, warnen die beiden Forscher. Durch ein Tempolimit, wie vom Umweltbundesamt gefordert, entstehe ein volkswirtschaftlicher Nettowohlfahrtsverlust von 2,1 Milliarden Euro, rechnen sie vor.

► Mit einem Tempolimit würden viele Bürger zudem aufs Auto verzichten und sich lieber für Bus und Bahn entscheiden, hatte die Behörde behauptet.

Aber auch für dieses Argument fehle jeder Beweis, bemängeln Eisenkopf und Knorr. Denn auf das Auto würden Bürger nur dann verzichten, wenn es „attraktive Alternativen“ gebe.

Letztlich nehmen die Ökonomen Eisenkopf und Knorr die Studie des Bundesamtes heftig auseinander und sparen nicht an Kritik. Stellt sich die Frage: Wollte die Behörde damit vor allem den Grünen einen Gefallen tun?

Spitzen-Grüne nahmen die Steilvorlage daher auch dankend auf:

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei eine Maßnahme unter mehreren, die die Klimaschutz-Lücke im Verkehr füllen könnte, sagte Parteichef Omid Nouripour. Fast alle Länder der Welt hätten Tempolimits. „Es ist weiterhin mir persönlich nicht verständlich, warum Deutschland diesen Sonderweg geht.“

Fakt ist: Das Umweltbundesamt ist schon seit Jahren Stichwortgeber für Grünen-Politiker. Behördenleiter Messner gibt regelmäßig neue Analysen und Studien aus, die nur zu gut ins Wahlprogramm seiner Partei passen.

Der FDP-Verkehrsexperte Bernd Reuther kritisiert das Umweltbundesamt für seine Studie deshalb mit drastischen Worten: „Unser Gutachten zeigt deutlich, dass die Studie des UBA unwissenschaftlich und bewusst irreführend ist. Das Amt rechnet Effekte von Tempolimits schön, die nachweislich nicht haltbar und ohne Sinnhaftigkeit sind.“



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