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Donnerstag, 19. Januar 2023

Haben Sie frische Heuschrecke bestellt?

von Thomas Heck...

Letztens wurde noch das Insektensterben als mediale Sau durchs Dorf getrieben, wenn vom Insektensterben als ein Armageddon biblischen Ausmaßes beschrieben wurde. Die krabbelnde Viecher konnten sich sicher sein, dass sie in den Grünen und exemplarisch dafür stehend Katrin Göring-Eckhard ihren Fürsprecher gefunden hatten, den KGE ist zwar nicht gut zu Vögeln, befürwortet sie doch die großen Vogelschreddermaschinen vulgo Windräder, sondern gut zu allen Tieren, denn jede Biene, jeder Schmetterling weiß, sie konnten auf die Grünen setzen. Wohlgemerkt, konnten. Denn jetzt geht es auch den Krabblern an den Kragen. Auf Geheiß der EU können diese in allen Varianten verspeist werden. Bis zu Soylent Green ist denn gar nicht mehr so weit weg. 



von Mirjam Lübke...

Das große Krabbeln hat begonnen - dank der EU. Gesund soll es sein und überdies die Welt vor Klimawandel und Hunger bewahren. Denn die gemeine Grille leidet nicht wie das Hausrind an lästigen Blähungen, zumindest ist nichts derartiges bekannt und produziert weder CO2 noch Methan. Zum Dank geht es ihr jetzt an den Kragen, denn genügsam ist sie auch noch, man kann sie getrost in kleinen Kästen heranziehen, ohne den Zorn von Tierschützern zu erregen. Alles, was mehr als vier Beine hat, sollte nun dringend einem Lobby-Verband beitreten, sonst wird es getrocknet, geröstet und pulverisiert. Und landet zukünftig als Frühstücksbrötchen auf unserem Tisch. Oder als leckerer Proteinriegel mit Nüssen und Cranberries in der Sporttasche.


Angeblich ist Insektenmehl geschmacklich nicht von Vollkornmehl zu unterscheiden, wenn man nicht weiß, was man da verzehrt. Das hat sich auch ein Startup-Unternehmen zunutze gemacht, das gemeinsam mit der Universität Sigmaringen Pasta und Pizza aus Grillenmehl herstellt. Gerade forscht man an der Automatisierung der Insektenzucht in großen Farmen, um sich an der Weltrettung zu beteiligen. Der Gedanke, man könnte uns das Krabblermehl unbemerkt verabreichen - weil man es schließlich nicht schmeckt - beunruhigt mich nun allerdings doch. Immerhin soll es - den Allergikern sei Dank - eine Kennzeichnungspflicht geben. Es empfiehlt sich zukünftig, nicht mehr ohne Lesebrille in den Supermarkt zu gehen, sonst landen die possierlichen, romantisch zirpenden Tierchen doch noch auf dem Teller. Man kann nur hoffen, dass der Trend nicht lange anhält, weil man sonst bald nichts mehr anderes in den Regalen vorfindet. Und wer hat schon Lust, stets die gesamte Zutatenliste auf Herz und Nieren zu prüfen?
 
Zugegebenermaßen findet sich auch jetzt schon allerhand wenig Vertrauenswürdiges darin: Stabilisatoren, Farbstoffe - Cochenillerot wird übrigens aus Schildläusen gewonnen - und allerlei Emulgatoren. Warum also ausgerechnet gegen Insekten im Essen protestieren? Sonst fragt man schließlich auch nicht genau nach, was man konsumiert, wenn es einem nur schmeckt. Aber gegen den Verzehr von Insekten haben wir nun einmal einen natürlichen, durch unsere Kultur bedingten Ekel entwickelt. Wird das Projekt dann noch zum Zweck einer Weltrettungsideologie angepriesen, so kann einem das schon auf den Magen schlagen und den Jubel unglaubwürdig klingen lassen. Das ähnelt dem Tiramisu aus Magerquark, welches einem im Diätkurs als furchtbar lecker angepriesen wird: Es mag zwar einigermaßen essbar und besser für die Linie sein, aber richtiges Tiramisu schmeckt einfach befriedigender. So wie auch aus dem besten Knäckebrot kein Rosinenstuten wird.
 
Insekten statt Fleisch oder auch Mehl, das reiht sich nahtlos in die Dauerpredigt vom Konsumverzicht ein, der seltsamerweise immer von jenen gehalten wird, die es sich leisten können, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Ab und an werden diese Menschen auch dabei erwischt, wie sie sündigen, aber eine gute Ausrede kommt ihnen immer über die Lippen. Die Folgen des Klimawandels für die Seychellen können sie sich eben nur vor Ort vergegenwärtigen - wir Normalsterblichen müssen uns mit ihrem Bericht begnügen. Nach Klimaprotesten sieht der Veranstaltungsort aus wie ein Schlachtfeld, aber wehe, der Nachbar wirft einmal eine Flasche in den falschen Container. Auch habe ich so eine Ahnung, dass auf den Buffets in Brüssel und Davos keine Insekten-Pasta serviert wird, höchstens ein paar Happen zum Probieren vor laufenden Kameras.
 
Tatsächlich werden in Ostasien geröstete Heuschrecken als Imbiss am Straßenrand verkauft, sie sollen nussig schmecken. Aber ob das nicht auch nur aus der Not geboren ist? Juden etwa ist der Verzehr von Insekten verboten, allerdings gibt es davon in der Bibel eine Ausnahme: Eine Heuschreckenart, die im Mittelmeerraum besonders häufig vorkam und schon einmal die Felder leerfraß. Da blieb einem nichts anderes übrig, als diese Heuschrecken zu essen, wenn man überleben wollte. Begeisterung scheint das nicht hervorgerufen zu haben, denn Einzug in die jüdische Küche hielt die Heuschrecke nicht. Das verrät aber auch den Grund, warum wir Insekten als Nahrungsmittel ekelhaft finden, wir kennen sie vor allem als Störenfriede, die über Obst oder uns selbst herfallen. Auch der Mehlwurm, der heute in Bratlingen landet, wird in der Küche nicht gern gesehen. Eine Ausnahme davon bilden Schmetterlinge und die nützlichen Bienen, aber diese würde auch niemand essen wollen.
 
Uns wird also wieder einmal etwas aufs Auge gedrückt, was wir eigentlich gar nicht wollen, in der Hoffnung, wir würden es eines Tages als normal empfinden. Wer Insekten als Nahrungsmittel akzeptabel findet, konnte bereits seit ein paar Jahren entsprechende Produkte im Handel finden, aber das reichte der EU wohl nicht aus. Dass sich hier "zufällig" die Interessen der EU mit denen des WEF überlappen, ist sicherlich eine "Verschwörungstheorie", auch wenn das WEF die Idee seit Jahren propagiert, zumindest für das "einfache Volk". Leider, so fürchte ich, wird zumindest ein Teil davon freudig seine Grillenbrötchen essen, wenn man ihm nur lange genug einredet, damit etwas Gutes zu tun und den Planeten zu retten. Ich bin gespannt auf die ersten Werbespots.




Dienstag, 17. Januar 2023

Palim, Palim... wir haben einen Verteidigungsminister

von Thomas Heck...

Eine schlaflose Nacht liegt hinter mir. Alpträume, die mich schweißgebadet aufschrecken ließen. In meinen schlimmsten Träumen wanderten übelste Gestalten durch den Bendler-Block in Berlin: Lars Klingbeil, Hubertus Heil, Sawsan Chebli, Katarina Barley, Eva Högl. Wobei letztere vielleicht gar nicht eine so schlechte Wahl gewesen wäre. Als aktuelle Wehrbeauftragte engagiert und gut angesehen in der Truppe wäre zumindest die Einarbeitungszeit schnell erledigt gewesen. Doch eine vierte Frau in Folge hätte die Truppe wohl eher mit Exekution der Inhaberin der Kommando- und Befehlswelt denn mit Kadavergehorsam geahndet. 


Nun ist es Boris Pistorius geworden. Der Nazi-Jäger, der auf dem ersten Blick eher wie Armin Laschet aussieht (Hat jemand beide eigentlich schon mal im gleichen Raum gesehen?). Die Truppe wird dennoch nicht zu beneiden sein, erfuhr Pistorius selber erst einen zuvor, dass er der Auserwählte sein soll. 

Unter Pistorius wird die Bundeswehr ziemlich sicher Nazi-frei bleiben und vermutlich nicht einsatzbereiter. Dennoch ist er unter den Blinden der SPD sicher der Einäugige. Denn Pistorius hat schon mal Wehrdienst geleistet. Ein Novum für die Bundesverteidigungsminister. Niemand seit 10 Jahren hatte auch nur einen Tag Wehrdienst geleistet. SPD-Parteichef Lars Klingbeil war angeblich auch ganz vorne im Rennen mit dabei. Dem Kriegsdienstverweigerer attestierte die Journaille schon eine Qualifikation, weil der Vater Berufsoffizier war. Die Niedersachsen werden trotzdem froh sein, den amtierenden SPD-Innenminister Boris Pistorius los zu sein. Und. In Sachen Parität bleibt festzustellen, dass in der Regierung Scholz bislang nur Frauen zurückgetreten sind. George Restle verortete sofort ein Disparität in der Regierung. Wegen Frauenmangel. 

Der designierte Minister Pistorius mit Amtsvorgängerin Lambrecht...


Aber auch in Krisenzeiten gilt die 100-Tage-Regel. Pistorius hat eine Chance verdient. Hoffentlich verkackt er es nicht. Im Interesse der Bundeswehr und damit letztlich im Interesse von uns allen wünsche wir ihm und der Truppe die notwendige Fortune. Na, dann siegt mal schön...



Sonntag, 15. Januar 2023

Der Mönch von Lützerath...

Was von Lützerath bleiben wird, ist der die Polizei verarschende Mönch... 

Ein schwacher Staat, der sich nicht einmal mehr traut, bestehendes Recht durchzusetzen. Wenn er sich nicht einmal mehr gegen ein paar Klimakinder durchsetzen kann, wie gegen den arabischen Familien-Clan, wie gegen messerschwingende und marodierende Migranten?



 

Freitag, 25. November 2022

Klima-Terrorist Benjamin F., 25 Jahre alt

Benjamin F., 25 Jahre...

Dumm und stinkend vor Faulheit.



Was für schräge Vögel gibt es denn da noch? Zum Beispiel den hier. Vermutlich ist es dann doch besser, wenn wir einfach aussterben... but wait, ist das nicht Helge Lindh??? Nein, Penelope Frank aus Heidelberg, 32 Jahre alt, Sexworker, aber beim Aussehen eigentlich nur als ALG2-Aufstocker möglich.


Es macht auch Escort-Service und ist eine geschätzte Begleitung für einen angenehmen Abend bei gepflegter Konversation. Die Eloquenz ist dagegen noch etwas verbesserungswürdig...



 

Sonntag, 6. November 2022

Wenn deutscher Journalismus selbst den Ratten zu peinlich wird...

von Mirjam Lübke...

Als Ratte wäre ich empört, von einem Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks derart instrumentalisiert zu werden. Einer Ratte wäre es ziemlich wesensfremd, ihre Artgenossen derart schäbig zu behandeln, wie es die Kommentatoren praktizieren, die Andersdenkende als "Ratten" bezeichnen und "sie in ihre Löcher zurückprügeln" wollen. Da hat jemand "die Grenzen des Sagbaren" kräftig ausgedehnt und probiert, ob er damit durchkommt. Nach wütenden Reaktionen aus der Leserschaft ruderte Nils Dampz inzwischen zurück, natürlich war er - wie könnte es anders sein - nur missverstanden worden. Im gerechten Zorn auf die Schlechtigkeit der Welt kann es schon einmal passieren, dass sich die Finger selbständig machen und böse Sätze in die Tastatur hämmern.



Ob Blinddarm oder Ratte, da spuckt das Unterbewusstsein allerlei Vergleiche aus, die direkt aus "Goebbels Handbuch der effektiven Entmenschlichung" stammen könnten. Um es mit Broder zu sagen: Man merkt, wie "es in den Journalisten denkt". Und nein, die Reue ist nicht glaubwürdig, denn es ist ein Unterschied, ob jemandem in einer hitzigen Diskussion etwas herausplatzt, was ihm anschließend leid tut, oder etwas Geschriebenes veröffentlicht wird. Herr Dampz wird kaum die Befugnis haben, das eigenverantwortlich ins Netz zu stellen, es muss zumindest ein Redakteur zugestimmt haben. Das hat nichts "Spontanes", sondern ist durchdacht.
 
Da glaubt man, die deutsche Medienlandschaft befände sich fest im Griff der eigenen Leute - dann kommt plötzlich ein Milliardär des Weges und kauft einen der eigenen Spielplätze für ein Taschengeld von 44 Milliarden Dollar. Das wäre noch nichts, worüber "die Guten" sich aufregen würden. Stehen die Milliardäre auf ihrer Seite, dann nimmt man gern eine Spende an, um im Gegenzug bei der Verbreitung gewünschter Botschaften an einem Strang zu ziehen. Wir erinnern uns an die großzügigen Spenden der "Bill & Melinda Gates-Stiftung" an den Spiegel. Trotz aller Kapitalismuskritik haftete diesem Geld offenbar nichts Böses an. Elon Musk jedoch kündigte das genaue Gegenteil an: Twitter soll fortan ein Ort der freien Diskussion sein, aus dem einen Denunziation nicht mehr ohne weiteres vertreiben kann. Sogar der Teufel in Menschengestalt, Donald Trump, hat seinen Account wiederbekommen - eine grauenvolle Vorstellung für die meisten deutschen Journalisten! Nun wird Elon Musk, obwohl er brav Elektroautos herstellt, selbst zum Dämon stilisiert, er ist unwiderruflich in Ungnade gefallen.

Wir haben uns als Andersdenkende schon ein ziemlich dickes Fell zugelegt, was Beschimpfungen aller Art anbelangt. Wenn wir die sozialen Medien betreten, müssen wir zumindest virtuell wie ein Eishockey-Spieler abgepolstert sein, um nicht unter die Räder zu geraten. Die "Reductio ad Hitlerum" ist fester Bestandteil der Beschimpfungen, alles außer Fanta und Dominosteinen zur Weihnachtsfeier ist rechter Umtriebe verdächtig. Sollte Goebbels einmal gesagt haben "In Sibirien ist es kalt wie im Kühlschrank" wird fortan auch dieses Küchengerät unter Naziverdacht fallen und "an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte erinnern". Und vor diesem Hintergrund wollen uns Nils Dampz und der SWR weismachen, sie hätten nicht gewusst, bei wem sich Vergleiche mit "Ungeziefer" besonderer Beliebtheit erfreuten? Zumal die Zielsetzung die gleiche ist: Die Hemmschwelle, gegen eine Gruppe von Menschen vorzugehen, soll gesenkt werden. Da haben die Sprachsensibelchen plötzlich keinerlei Hemmungen mehr.
 
In der dystopischen Science-Fiction-Serie "Black Mirror" gibt es eine Folge, die Soldaten auf "Kakerlaken-Jagd" zeigt, zombieähnliche Wesen, die regelmäßig die Lebensmittellager der letzten Menschen überfallen. Man merkt schon zu diesem Zeitpunkt, dass hier etwas nicht ins übliche Bild passt - Zombies, die Getreide klauen? Ein Landwirt, der einigen "Kakerlaken" im Keller Unterschlupf gewährt hat, wird brutal verhaftet, sein Hof abgebrannt. Im Laufe der Handlung wird deutlich, dass es sich bei den "Kakerlaken" um Menschen handelt, welche die Weltregierung loswerden will, um "genetische Defekte" auszulöschen. Da man fürchtete, die an der Aktion beteiligten Soldaten könnten Skrupel haben, vor allem Kinder zu töten, pflanzte man ihnen ein Implantat ein, welches sie ihre Opfer tatsächlich als Monster sehen lässt, die nur aggressive Laute ausstoßen. Die "Kakerlaken" finden einen Weg, das Implantat zu sabotieren, worauf ein Soldat die Wahrheit erkennt und rebelliert. Das System stellt ihn daraufhin vor die Wahl: Entweder lässt er sein Implantat reparieren und sein Gedächtnis löschen, oder er wird den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen, wobei ihm in Endlosschleife vorgespielt wird, wen er wirklich getötet hat: Ältere und kranke Menschen, auch ein Kind.
 
Science-Fiction ist ein gutes Mittel um aufzuzeigen, wohin totalitäre Methoden in letzter Konsequenz führen können - und gerade die dystopischen Geschichten finden selten ein gutes Ende. Da kommt kein Retter, der die Dinge wieder ins Lot bringt. Es wird deutlich, dass man etwas unternehmen muss, bevor die Dinge soweit kippen, dass sie nicht mehr rückgängig zu machen sind.
 
Ich weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen, wie sich die Lage bei Twitter entwickeln werden. Vielleicht nutzt Musk seine Macht als "Alleinherrscher" der Plattform tatsächlich für eine eigene Form der Zensur. Oder er verliert das Interesse und wendet sich wieder seiner Mission zu, die Menschheit auf den Mars zu bringen (was ich hoffentlich noch erleben werde). Der Kurznachrichtendienst ist auch für die Medien ein Gradmesser geworden, um die Stimmung im Land einzuschätzen. Wir wissen, dass auch die öffentlich-rechtlichen Sender ein feines Näschen dafür besitzen, wann es Zeit ist, der Mehrheitsmeinung ein wenig entgegenzukommen - es kann also nur von Nutzen sein, wenn Twitter hier mehr Vielfalt darstellt. Ob sich ein Journalist dann noch traut, alles rechts von ihm als "Ratten" zu bezeichnen, ist fraglich. Sein Denken wird er aber mit Sicherheit nicht ablegen - und es im Zweifelsfall in den Dienst seiner Herren stellen.




Ein Tag im Leben der Annalena B.

von Claudio Casula...

„Ich will die Krisen dieser Welt lösen“, hatte sie einmal der WELT gesagt. Am besten den Nahen Osten für immer befrieden, zehn Millionen Ukrainer retten und Putins Kapitulationserklärung entgegennehmen. Fragte sich nur, was sie dann den Rest der Woche machen sollte.


Die Sonne ging auf über Mogadischu. Irgendwo in der Ferne heulte ein Schakal. Annalena wachte auf, bevor der Wecker piepen konnte, gähnte und machte sich schnurstracks auf den Weg ins Bad. Somalia. Sie hatte sich schon gefragt, warum ein Land nach Weinkellnern benannt wurde. Die tranken hier doch nicht mal was! Aber so lernte sie dazu, jeden Tag, seit sie die Leitung des Auswärtigen Amtes übernommen hatte. Sie besuchte aller Herrinnen Länder, sagte großzügig deutsche Hilfsgelder zu, wo immer sie aus dem Flugzeug stieg. Nur einmal hatte Christian sie etwas verärgert gefragt, ob es „noch gehe“, weil sie Dubai, Katar und Abu Dhabi jeweils eine Milliarde Dollar versprechen wollte. Gerade noch mal gutgegangen.

Ich lerne halt noch, dachte Annalena. Training on the Job, gewissermaßen. Wie auch immer, ihre Beliebtheitswerte waren gigantisch. Während Robbi sich das Wirtschaftsministerium ans Bein gebunden hatte und nun bis Oberkante Unterlippe in der Scheiße steckte. Gut, dass der Knilch, äh, Kelch an mir vorbeigegangen ist, murmelte Annalena vor sich hin. Da war es wieder, ihr verdammtes Problem. Die Salben, nein, Silben, sie vertauschte sie immer wieder, die Zunge war jedesmal schneller als der Gyros, äh, Gyrus temporalis superior, der Aufbau der Wörter mit Vor- und Nachsilben ergab immer wieder Kraut und Rüben, sie war sozusagen antisemantisch unterwegs. „Fressefreiheit“, „Polen und Molen“, „Ostkokaine“, „gefanserte Parzeuge“ und hundert andere unfreiwillige Neologismen waren ihr bereits unterlaufen, oje, oje. Diese Astlöcher im Internat lauerten natürlich nur auf ihre sprachlichen Aussätzi-, na, Aussetzer und schnitten die Verhaspler immer wieder genießvoll im Video zusammen, um sich daran zu ergatzen.

Ganz ruhig, Annalena. Die Ministerin holte einmal tief Luft. So, jetzt ging es wieder. Nach der Morgentoilette inspizierte sie den Kleiderschrank. Modetechnisch war sie so trittsicher wie auf dem duplomatischen Baguette, die Presse war ganz hin und weg von ihren Outfits. Tja, sie lief eben nicht herum wie der Trampel aus der Uckermark mit den ausgebeulten Beinkleidern, den bunten Sakkos und den abgelatschten Flachtretern. Heute kam wohl ein farbenfrohes Kleid infrage, knielang, die Süddeutsche würde begeistert sein von ihrem Auftritt. Annalena ging den Terminkalender durch: Nach dem Frohsteck Treffen mit dem Primarminister, Besuch eines UN-Kindergärtens und eines Frauenprojektils, das war sie der von ihr propagierten feministischen Außenpolilitik schuldig!
Rechtspopolisten und Putenknechte

Von wegen „Trampolina“! Sie, Annalena Charlotte Alma, hatte es zur ersten deutschen Außenministerin gebracht, Patzer hin oder her. Grundlasthuhn war gestern, Kobold vorgestern, „Das Netz ist der Speicher“ so lange her, schon gar nicht mehr wahr. Der mehrmals frisierte Lebenslauf und ein paar andere Fehlerchen hatten sie trotz des medialen Grückenwinds die Kanzlerschaft gekostet, aber in Olafs Haut wollte sie jetzt eh nicht stecken. Dann war da noch die Sache mit den Plagiaten, ihr Buch hatte sie vom Markt zurückziehen müssen. Peinlich war das gewesen. Aber jetzt so gut wie vergessen, der Wikipedia-Eintrag war da sehr wohlwollend. In ihrem Ressort lief es überraschend gut, sie kam ganz schön herum in der Welt. In Australien hatte sie sogar mal einen Tasmanischen Täufling in freier Wildbahn gesehen.

Fauxpas waren ihr bisher nur wenige unterlaufen. Mit Schaudern dachte Annalena an den Besuch in diesem feinen Restaurant in Damaskus, als sie beim Somalier ganz arglos nach einem Golan-Wein gefragt hatte. Wenn Blicke töten könnten... Aber sonst hatte sie alles ganz gut im Griff. Dass die Rechtspopolisten und Putenknechte ihr eine bellizistische Außenpolitik vorwarfen, damit konnte sie leben. Pazifismus war auch nicht mehr, was er mal war, damals, als das Schewegewara-Poster noch in ihrem Zimmer hing.

Sie musste nur aufpassen, sich noch besser vorbereiten. Da war die Sache mit dem Meeresspiegelanstieg, den sie mal auf sieben Meter bis zum Jahr 2100 vorausgesagt hatte. Gut, das war leicht übertrieben. Vor der Abreise nach Palau hatte sie dann gesagt, der Meeresspiegel drohe die Inseln zu verschlucken, später aber bei Wikipedia gelesen, dass die Riffe dort nach Absinken des Meeresspargels durch Eiszeiten sowie furtgesetzte Kontinenzalbewegungen in den letzten 4.000 Jahren um etwa zwei Meter angehoben worden waren. Egal, ein bisschen Alarmismus geht immer, dachte Annalena auf dem Weg zum Premier.

Psychosomalische Kopfschmerzen

Danach telefonierte sie mit Daniel und den Kindern. Sie sah sie nur noch selten, seit sie permanent um den Globus tingelte. Dabei hatte sie doch nach Verkündung ihrer Kanzlerkandidatur erzählt, dann werde sie eben manchmal nicht erreichbar sein, weil sie nun mal auch Mutter sei. Und jetzt war sie kaum zu Hause. Was soll’s, das nahm man ihr in ihren Kreisen nicht krumm. Annalena rieb sich die Stirn. Wieder diese Kopfschmerzen. Sicher psychosomalisch, dachte die grüne Spitzenfrau. Sie musste mal gucken, was sie den Kindern von dieser Reise mitbringen konnte. Ein Shoppingparadies war das hier ja nicht gerade. Vielleicht hatten die Frauen in diesem Projekt ja einen Tipp für sie. Aber die schienen hier sowieso ganz andere Probleme zu haben, Klimawindel und so, Dürre, Hunger.

„Ich will die Krisen dieser Welt lösen“, hatte sie einmal der WELT gesagt. Am besten den Nahen Osten für immer befrieden, zehn Millionen Ukrainer retten und Putins Kapitulationserklärung entgegennehmen. Fragte sich nur, was sie dann den Rest der Woche machen sollte. Sie traute sich richtig was zu, wollte kotzen, nicht keckern. Wozu war sie denn sonst aus dem Völkerrecht gekommen? Ebend! Sie wollte wirklich etwas verenden. Gemeinsum mit ihren Schwestern im Geiste, die sie im Ministerium untergebracht hatte, dank Absenkung der Test-Standards. Sie hatte die entsprechenden Anforderungsprofile für die ausgeschriebenen Positionen anpassen lassen, der fiese Allgemeinwissenstest und der Psychotest entfielen nunmehr. Wissen ist Macht. Wir wissen nichts. Macht nichts. Mit diesem Spruch war sie aufgewachsen, das war ihr Credo, seit sie beschlossen hatte, Politikerin zu werden. Sollte Robert doch seine Fünfjahrespläne machen, sie würde weiter das ganz große Rad drehen.

Noch heute Abend würde es weitergehen nach Dschibuti, wieder so ein Land, wo man üppige Hilfsgelder verschenken konnte. Das Füllhorn flog immer im Gepäckraum mit, wenn Annalena unterwegs war. In solchen Ländern gab es keinen Stress wie in Russland, sie musste nur zuhören, Interesse zeigen, ein paar Milliönchen offerieren und schon konnte sie sich über lauter Artikel freuen, die sie abfeierten wie Lady Diana. Das war ein Leben! Alles richtig gemacht, dachte Annalena.

Vor der Fahrt zum Airport genehmigte sie sich in Hochstimmung ein Piccolöchen aus der Minibar. Sie lächelte und hob das Glas. Cheers, Robert! Du arme Sau.






Dienstag, 25. Oktober 2022

Trans-Aktivist Pablo hatte wieder versucht, Stier "El Giganto" zu melken...

von Mirjam Lübke...

Die Geschichte des Stierkampfs muss wahrscheinlich neu geschrieben werden. Bislang wurde das auch ethisch umstrittene Spektakel fälschlich als martialisches Männlichkeitsritual abgetan, aber dabei scheint es sich um ein gravierendes Missverständnis zu handeln. Tatsächlich geht der Stierkampf auf ein fehlgeschlagenes Experiment der Genderforschung zurück: Pablo Rodrigo Gonzales-Montero, ein früher Trans-Aktivist im Spanien des späten 15. Jahrhunderts, wollte bei Hofe vorführen, dass selbstverständlich auch Stiere in der Lage seien, Milch zu produzieren. Seitdem er beim Melken von einer Kuh getreten worden war, erfüllte ihn der hasserfüllte Gedanke, weibliche Rinder überflüssig zu machen - gab es nicht auch Heiligenlegenden, in denen Männer plötzlich in der Lage waren, ein Kind zu stillen? Mit der richtigen Massagetechnik müsste es möglich sein.


 
Nun litt Pablo Rodrigo seit frühester Kindheit trotz sommerlicher Temperaturen an eiskalten Händen und so nahm das Schicksal seinen Lauf: Königin Isabella und ihre Hoftheologen hatten in ihren Sesseln Platz genommen - vor allem die Theologen warteten gespannt, denn sie mochten sich damals nicht mit dem Gedanken anfreunden, weibliche Wesen seien zu etwas fähig, was Männern nicht gelingen konnte. Also machte sich Pablo Rodrigo hoffnungsfroh an sein Werk, die Unterseite eines prächtigen, geschmückten Stiers zu bearbeiten. Wir ahnen es: Das bedauernswerte Tier reagierte höchst unwirsch auf derlei Bestrebungen, schleuderte Pablo erst quer über den Hof und begann schließlich, den unglücklichen Forscher wutschnaubend zu jagen. Die Königin, sonst für ihr ernstes Gemüt bekannt, soll herzlich gelacht haben, vor allem, als Pablo begann, den Stier mit einem kostbaren Brokattischtuch von sich abzulenken. "Toro, Toro!", feuerte sie das erzürnte Rind lauthals an, das schließlich von ihrer Leibgarde eingefangen werden musste, nachdem es ein heilloses Durcheinander angerichtet hatte. Es heißt, Pablo Rodrigo hätte die Demütigung niemals verwunden. Er heuerte auf einem der Schiffe des Christoph Kolumbus an - in der neuen Welt verliert sich jede Spur von ihm.
 
Natürlich erzähle ich hier einmal wieder frei ersonnenen Unfug, aber warum sollte ich das Unfugs-Monopol auch anderen überlassen? Man kann einwenden, zumindest menschliche Männer seien theoretisch in der Lage, in ihrer Brust Milch zu erzeugen, da der rein organische Aufbau dazu vorhanden sei. Denn die Entscheidung, ob aus einem Embryo ein Junge oder Mädchen wird, fällt erst später in der Schwangerschaft. Aber ein Fahrrad ohne Pedale fährt schlecht, und die Pedale sind in diesem Fall das Hormon Prolaktin, welches für die Milchbildung sorgt. Und den Herren der Schöpfung mangelt es daran, es sei denn - und das wünscht man niemandem - ein Tumor an der Hirnanhangsdrüse löst die Produktion aus. Dann kann es auch beim Manne tröpfeln - aber zur Ernährung eines Babys ist das Produkt nicht geeignet. Einen Sinn haben männliche Brustwarzen dennoch, aber als anständiges Mädchen will ich hier nicht ausführlich werden.
 
Trans-Aktivisten sind besessen von dem Gedanken, eine Transfrau könne alles, was eine biologische Frau körperlich ausmacht. Seltsamerweise hört man nie von Transmännern, die behaupten, Kinder zeugen zu können, zumindest ist mir eine solche Behauptung noch nicht begegnet. Da staunt Sigmund Freud von seiner Wolke auf uns hinab, schließlich sprach er beständig vom Neid des weiblichen Geschlechts auf die männliche Sonderausstattung - während er die Herren befürchten ließ, diese gewaltsam zu verlieren. Eigentlich wäre das für Feministinnen ein Grund zu feiern, denn offensichtlich verhält es sich genau andersherum: Weibliche Geschlechtsorgane sind gefragt wie nie. Auch wenn sich manche Transfrau nicht von ihrem Gemächt trennen mag. Vielleicht kann man es noch einmal brauchen oder ist irgendwann froh darum, wenn man feststellt, nur eine Mode mitgemacht zu haben. Aber Menschen sind nun einmal keine Clownfische, bei denen ab und an eine spontane Geschlechtsumwandlung stattfindet. Schon im Film "Findet Nemo" sind wir gendertechnisch an der Nase herumgeführt worden: Nur die Weibchen sehen so prächtig aus. Weibliche Warane hingegen können ab und an sogar ganz ohne männliche Beteiligung Nachwuchs haben - kein Wunder, dass wir Frauen ab und an Neid auslösen.
 
Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn jemand in einem Kleid glücklich werden möchte. Nur als die Macher von Buck Rogers mein Jugendidol Wilma Dearing in der zweiten Staffel in ein albernes Matrosenkleidchen steckten, reagierte ich empört. Allerdings macht sich in mir der Verdacht breit, dass so mancher Trans-Aktivist ein massives Problem mit biologischen Frauen hat und diese am liebsten durch seinesgleichen ersetzen möchte. Da gerade "woke" Menschen sich sehr viel auf ihre Sprachsensibilität einbilden, verraten sie sich regelmäßig selbst: Die Transfrau ist die echte Frau, wir nur noch "Menschen mit Gebärmutter". Da hängen wohl die Trauben zu hoch und werden deshalb zu etwas Saurem erklärt - erwischt! Da nutzt es ihnen auch nichts, Biologen zu Feinden der modernen Menschheit zu erklären, die Natur ist diesbezüglich kein Wunschkonzert.




Sonntag, 16. Oktober 2022

Die Heuchler der Friday for Future und der Grünen Jugend...

So, Genossen, wir machen jetzt ein Foto mit uns vor dem Tagebau in Lützerath. Es ist ziemlich windig, Ricarda, kannst Du die Kamera halten? Das wäre stabiler. Danke... ist der Neger auf dem Bild? Nicht dass da wieder was draus gedreht wird.


So geht das nicht. Ihr müsst betroffen schauen, ein bisschen traurig. Als reisst Euch mal zusammen und wischt Euch das Grinsen aus dem Gesicht... ja, so ist gut...




Freitag, 14. Oktober 2022

"Die lauteste Stimme des Feminismus"...

...stotterte sich bei der Bundespressekonferenz mit Karl Lauterbach einen ab...



Wie es begann...




 
Wie es endete...



Es gibt einen gerechten Gott...


 

 

 

 

 

 

 



 

Terroristen-Oma wollte Karl Lauterbach entführen...

von Thomas Heck...

Festnahme im Fall Lauterbach. Die Bundesanwaltschaft wirft Elisabeth Roth vor, sich als Rädelsführerin an einer terroristischen Vereinigung beteiligt zu haben. Diese Gruppierung hatte es sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland bürgerkriegsähnliche Zustände auszulösen und damit letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Hierzu war geplant, einen bundesweiten Black Out durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen zur Stromversorgung herbeizuführen, ein perfider Plan der auch ohne seine Verwirklichung gute Chance hat einzutreten. Zudem sollte Gesundheitsminister Lauterbach entführt werden.

Elisabeth R. mit dem Fluchtauto...


Sie nannten sich „Vereinte Patrioten“. Und Elisabeth R. habe eine übergeordnete Stellung im administrativen Teil jener staatsfeindlichen Gruppierung innegehabt, die im April aufgeflogen war, teilte die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mit. So sei sie die einzige in der Gruppe gewesen, die das Fluchtfahrzeug hätte fahren können. Die Polizei fragt dazu: Sind Ihnen Rollatoren der Marke Arthritis Rollator Navigator tiefergelegt aufgefallen? Es sei nicht auszuschließen, dass es noch weiter Mitglieder gäbe, die bislang unerkannt geblieben sind. Ob Marco A. Mitglied der Gruppe war, sei noch auszuermitteln.

Die Reisbürgerin Elisabeth R. ...


Die Deutsche Elisabeth R. macht unter anderem Vorgaben, um die Pläne der Gruppierung voranzutreiben und zu koordinieren. Sie sei beim Besorgen von Waffen und Sprengstoff eingebunden gewesen, habe wiederholt eine rasche Umsetzung des Vorhabens eingefordert und konkrete Terminvorstellungen genannt. Außerdem habe sie mit potenziellen Vereinigungsmitgliedern Rekrutierungsgespräche geführt.

Beamte des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und der sächsischen Polizei hätten die Beschuldigte am Donnerstag im Landkreis Mittelsachsen festgenommen und Räume durchsucht. Ein Haftrichter schickte sie in U-Haft.

Vier mutmaßliche Komplizen, allesamt Deutsche aus Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz), Falkensee bei Berlin sowie aus den Kreisen Ammerland (Niedersachsen) und Landshut (Bayern), waren am 13. April festgenommen worden. Bilanzbuchhalter Sven Georg B. (54) aus Falkensee (Havelland) ist laut Polizei einer der Köpfe der Telegram-Gruppe „Vereinte Patrioten“. Im Keller des Einfamilienhauses von Sven Georg B. fanden die Beamten eine SS-Uniform und die Kalaschnikow. Er soll der Reichsbürger-Szene angehören. Am Briefkasten der Familie klebte bis gestern noch ein Sticker mit der Aufschrift „Ich lasse mich nicht impfen“.

Diese SS-Uniform wurde im Keller des Verdächtigen gefunden...



Dass der Fachwirt für Finanzberatung gegen Covid-Impfungen war, ist bei den Nachbarn bekannt. Von den geheimen Entführungs-Plänen ahnte niemand etwas. „So seriös und fast schon spießig, wie Herr B. sich gab, da denkt man im Leben nicht dran, dass jemand Mitglied so einer Gruppe sein soll“, sagt die Nachbarin.
Die im Keller gefundene Kalaschnikow im Kaliber SoftAir


„Wir haben es mit einer Melange zu tun, bestehend aus Verschwörungstheoretikern, Impfgegnern, Fleischessern, Burger King-Veganern, Malle-Urlaubern, Dieselfahrern, AfD-Anhängern, binären Menschen, Heterosexuellen aber auch Reichsbürgern, die wir in dieser Form bisher nicht festgestellt hatten“, sagte Johannes Kunz, Präsident des LKA von Rheinland-Pfalz im April. Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach in einer ersten Stellungnahme: "Es ist erschreckend und ich musste mich erstmal setzen. Kreidebleich war ich vor Schreck". Verständlich.

Karl Lauterbach. Sichtlich gezeichnet...


Jetzt mal Ende mit lustig. Das ist ein sehr ernstes Thema. Denn für mich ergeben sich schon jetzt Fragen. Wie soll so ein elendes Häufchen ernsthaft staatsgefährende Straftaten ausüben? Wieso rechtfertigt eine bestimmte Gesinnung, einer pensionierten Lehrerin die Pension abzuerkennen? Könnte man bei auch einem Wowereit machen, der staatsgefährdende mehrere Milliarden versenkte. Warum geht man nicht gegen FFF und Extinction Rebellion genauso stringent und robust vor, lehnen diese doch diesen Staat und seine Gesetze genauso ab wie Reichsbürger.

Wie beschreibt die normale Presse eigentlich den Vorfall?

Im Landkreis Mittelsachsen ist eine mutmaßliche Rädelsführerin einer geplanten Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach festgenommen worden. Die juristischen Vorwürfe gegen Elisabeth R. sind Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung sowie Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund. Laut Informationen von „Spiegel“ und „Tagesschau“ ist sie 75 Jahre alt.

R. lehnt laut Haftbefehl die Geltung des Grundgesetzes ab und behauptet, das Deutsche Reich existiere auf Grundlage der Verfassung von 1871 weiter. Ihr Ziel sei es, die Bundesrepublik mittels einer „konstituierenden Versammlung“ in ein autoritär geprägtes Regierungssystem zu überführen, indem in Deutschland bürgerkriegsähnliche Zustände ausgelöst und die Bundesregierung gestürzt werden.

Auch ein bundesweiter Stromausfall sollte durch Beschädigung oder Zerstörung der Stromversorgung ausgelöst werden. Lauterbach (SPD) sollte gewaltsam entführt werden, gegebenenfalls unter Tötung seiner Personenschützer.

Die Vereinigung untergliedere sich in einen operativen „militärischen“ und einen „administrativen“ Zweig, heißt es weiter – R. gehörte spätestens seit Januar 2022 letzterem an. Sie hätte sich unter anderem um die Beschaffung von Waffen und Sprengstoff sowie die Rekrutierung neuer Mitglieder gekümmert und auf eine rasche Umsetzung der Pläne gedrängt.

Die Vereinigung war im April aufgeflogen. Vier mutmaßliche Komplizen, allesamt Deutsche aus Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz), Falkensee bei Berlin sowie aus den Kreisen Ammerland (Niedersachsen) und Landshut (Bayern), waren am 13. April festgenommen worden. Knapp zwei Wochen später übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.





Und noch ein Umsturzversuch

Entführung eines Ministers und in der Folge Umsturz der demokratischen Ordnung – das konnte offenbar eben so gerade noch verhindert werden. Wenn man davon ausgeht, dass der Staat sich von einer 75-jährigen Rentnerin ernsthaft bedroht sieht.

Die Zeiten, in denen ein Staatsstreich noch die Sache von mannhaften Offizieren war, sind lange vorbei. Jetzt fürchtet sich der Staat vor Gruppen und Grüppchen, die nicht einmal ernsthaft bewaffnet sind und deren Pläne ebenso wirr scheinen wie die Politik, die sie ins Visier genommen haben. Eine kleine Chronologie der mysteriösen Staatsstreichversuche der vergangenen Jahre.

2018 flog die Telegram-Gruppe „Revolution Chemnitz“ auf. Acht Neonazi-Typen, die schon mal eine Gruppe von Ausländern und Deutschen mit Glasflaschen, Quarzhandschuhen und einem Elektroschocker angegriffen hatten, sollen sich vorgenommen haben, sich Schusswaffen zu beschaffen, „um unter Inkaufnahme der Tötung von Menschen“ nicht weniger als „einen Umsturz der demokratischen Ordnung in der Bundesrepublik Deutschland in Gang zu setzen.“ Die Ermittler fanden bei „Revolution Chemnitz“ allerdings weder Schusswaffen noch Sprengstoff, sondern nur ein Luftgewehr und einen Schlagstock. 

2020 kam es zum berüchtigten „Sturm auf den Reichstag“. Der sah so aus: Teilnehmern einer Demonstration war es gelungen, das Absperrgitter vor dem Bauwerk zu überwinden und die Treppen hochzustürmen, sich „triumphierend und lautstark“ vor dem verglasten Besuchereingang aufzubauen und Selfies zu machen. Zum „Sturm“ aufgerufen hatte die Heilpraktikerin Tamara K. Nach allgemeiner Darstellung in den Medien konnte nur durch den heldenhaften Einsatz dreier Polizisten verhindert werden, dass die Bundesrepublik in ihren Grundfesten erschüttert wurde, sonst müssten wir heute wohl alle zum Gruß den rechten Arm hochreißen und „Heil Praktikerin!“ rufen.



Ein arabischer Flüchtling, der kein Arabisch spricht

Nur ein Jahr später stand ein Mann vor Gericht, der bereits im Februar 2017 festgenommen worden war. Der Bundeswehroffizier, Franco A. geheißen, soll ein Doppelleben als Flüchtling geführt haben, konkret: Ende 2015 soll er in einer Flüchtlingsunterkunft in seiner Heimatstadt Offenbach aufgeschlagen sein und angegeben haben, ein christlicher syrischer Flüchtling namens „David Benjamin“ zu sein, der über die Balkanroute gekommen sei. Dass der „Syrer“ zwar kein arabisch, sondern nur französisch sprach, machte offenbar niemanden stutzig, der Asylantrag von Franco A. wurde genehmigt (!). Franco A. geriet dann in die Schlagzeilen, weil er laut Staatsanwaltschaft den seltsamen Plan gefasst hatte, auf den Justizminister ein Attentat zu verüben und diese Tat dann Flüchtlingen in die Schuhe zu schieben, um Angela Merkels Flüchtlingspolitik zu diskreditieren, also „eine schwere staatsgefährdende Straftat“ vorbereitet zu haben.

Ähnlich wirr wie bei diesem Plan geht es im aktuellen Fall zu: der unglaublichen Entführung des verrückten Mr. Lauterbach. Oder wenigstens des Vorhabens. Als Mastermind des administrativen Arms einer Verschwörergruppe wurde Reichsrädelsführerin Elisabeth R. (75) ausgemacht. 

Laut Bundesanwaltschaft haben sich die Rentnerin und ihre Spießgesellen zum Ziel gesetzt, bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen und damit letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen, sowie im allgemeinen Chaos mal eben eine neue Regierung zu installieren. Eine interessante Kausalkette, vielleicht nicht bis ins Detail durchdacht, aber das ist ja in diversen Chatgruppen ohnehin nicht immer der Fall. 

Rollator-Revolution radikalisierter Rentner?

Jetzt warten wir auf Einzelheiten des geplanten Verbrechens respektive des Umsturzversuchs. Wollte die Gruppe wirklich einen Blackout herbeiführen, obwohl der doch auch ganz ohne ihr Zutun kommen dürfte? Sah der perfide Plan vor, Lauterbach und seine Personenschützer mit Rollatoren anzufahren und zu verschleppen? Gar den Minister in seiner Geiselhaft mit Salzgebäck zu verpflegen? Steht die 75-jährige An-Führerin vielleicht in Verbindung zu Bruno K. aus Leipzig und einer Gruppe von Gewichthebern, die planen, Ricarda Lang zu kidnappen?

Scherz beiseite. Die kleine Chronik wirft allerdings schon die Frage auf, wie es um eine Staatsmacht steht, die sich vor acht kleinkriminellen Neonazis, einigen Demonstranten vor dem Parlament, einem Bundeswehroffizier mit einer grotesken Geschichte und einer durchgeknallten evangelischen Theologin Mitte siebzig ernsthaft gefährdet sieht.

Hat man im Land der gefühlten Mikroaggressionen da wirklich schon die Hosen voll? Oder wird hier vielleicht gern mal ein Popanz aufgebaut, um die große Gefahr von rechts beschwören zu können, während die Demokratie in der Realität eher von einer politischen Klasse bedroht wird, die eine Ministerpräsidentenwahl rückgängig macht, Stimmabgaben in der Hauptstadt manipuliert und ein saisonales Erkältungsvirus zum Anlass nimmt, jahrelang Grundrechte der Bürger zu schreddern?

Fragt sich, wovor man sich mehr fürchten sollte.




 

Freitag, 25. März 2022

Du hast die Haare schön...

von Mirjam Lübke...

So richtig verstanden habe ich diesen Trend nie. Morgens bin ich froh, wenn es mir gelungen ist, meine Haare zu entwirren, ohne mir den halben Schopf beim Bürsten auszureißen. Auch ein wuscheliger Lockenkopf hat einen gewissen Reiz. Aber diese Dreadlocks finde ich gar nicht ansprechend - und dabei ist es mir vollkommen wumpe, ob der Träger aus Oer-Erkenschwick oder Wagabungu am Woroboro-Fluss stammt. Jedoch: Ein jeder möge mit seiner Frisur selig werden - ob er nun als weißer Surfer unbedingt einen Wischmop auf dem Kopf tragen will, oder als eine schwarze Geschäftsfrau, die sich die Haare zum schicken Bob glattfönen lässt. Letztlich ist es Geschmackssache, die eigene und die des Partners, mit dem jemand zusammen lebt. Angela Bassett sah jedenfalls in "Olympus has fallen" auch mit kurzen Haaren gut aus. 


Diese neue Masche von der "kulturellen Aneignung" verstehe ich ohnehin nicht. Wieder einmal stelle ich mir die Frage: "Was wollen die eigentlich von uns?" Fridays for Future sagt einer Sängerin ab, weil sie als Weiße Dreadlocks trägt. Gnädigerweise hätte sie ihren Auftritt absolvieren dürfen, wenn sie sich die "rassistische" Frisur abgeschoren hatte. Allein die Vorstellung ist gruselig - so verfuhr man mit französischen oder holländischen Frauen, die im Krieg mit deutschen Soldaten angebandelt hatten und öffentlich bloßgestellt werden sollten. Von Sängerin Ronja M. wurde offenbar ein ähnliches "Bekenntnisritual" abverlangt. Diesem entzog sie sich allerdings vollkommen zurecht. So scheußlich ich diese Frisur finde, ich glaube, ich hätte mir aus Trotz sogar noch die Haare neongrün gefärbt. 

Vor allem bleibt wieder einmal im Dunkeln, wer den Trend ausgerufen hat - wenn er nicht wieder auf vorauseilenden Gehorsam zurückgeführt werden kann. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass irgendein Migrant sich geweigert hätte, auf Carola Racketes Schiffchen gen Europa umzusteigen, nur weil die junge Dame Rasta-Zöpfe trägt. "Oh nein, bevor ich diese kulturelle Aneignung unterstütze, schwimme ich lieber zurück nach Afrika! Schämt euch, ihr dreckeligen Kolonialisten!" Das wäre einmal ernstgemeinte, konsequenzenbewehrte Empörung!

Im Allgemeinen freut man sich, wenn Migranten die heimische Kultur annehmen. Man muss es nicht übertreiben, sicherlich wird von keinem Einwanderer aus Nahost erwartet, in Deutschland mit bayerischer Lederhose herumzulaufen oder jeden Tag Leberkäs (natürlich vom Schwein) als öffentliches Bekenntnis zu essen. Aber den Erwerb deutscher Sprachkenntnisse, die Erkenntnis von der Gleichberechtigung der Frau und die Einsicht, dass es recht nett wäre, den Lebensunterhalt irgendwann aus eigener Kraft zu bestreiten, würde ich nun wirklich nicht als Übergriffigkeit auf gewachsene deutsche Traditionen ansehen. Im Gegenteil: Ist dies alles gegeben, erfährt die Willkommenskultur einen gewissen Auftrieb. 

Nun gut, ich würde auch ein wenig seltsam dreinschauen, wenn es plötzlich Mode würde, mit den Peyes chassidischer Juden herumzulaufen. Allerdings: Solche Moden vergehen auch wieder - man kann sie merkwürdig finden und auch einmal nachfragen: "Warum machst du das?" Viele Nichtjuden tragen etwa einen Davidstern aus Solidarität mit Israel. So etwas freut einen nicht verbitterten Menschen doch. Es sei auch jedem Afrikaner unbenommen, einen Europäer mit Dreadlocks seltsam zu finden, aber wenn mich nicht alles täuscht, ist die allgemeine Reaktion darauf etwas liebevoller Spott, aber kein hysterischer Ausbruch. Es ist eine Haarmode, die wahrscheinlich nur ein Häuflein Ideologen auf der Suche nach einem neuen Betätigungsfeld stört - das sich selbst beweisen will, wie aufgeklärt und antirassistisch es ist. Natürlich mischen bei so etwas auch die üblichen Lobbyisten wieder mit - die sicherlich eine schrecklich plausible Erklärung parat haben, warum ein Kopftuch bei Sabine-Aisha keineswegs kulturelle Aneignung bedeutet, eine Sängerin aber keine Dreadlocks tragen darf. Diese Ideologie zeigt sich so konsequent wie Wackelpudding - jede Laus, die irgendwem über die Leber läuft, kann morgen schon eine politische Kampagne begründen. 

Umgekehrt können aber auch die bei Weißen so beklagten angeblichen Privilegien willkürlich auf bestimmte Gruppen übertragen werden: Man darf sich als weibliche Schwimmerin bei Damenwettbewerben beteiligen, auch wenn sich der Badeanzug untenherum verdächtig beult. So kommt man auch in den Genuss der Frauenquote. Wie die inzwischen verteufelte Autorin J.K. Rowling vollkommen zurecht sagt, verschwinden Frauen und sogar das Wort "Frau", das durch "menstruierende Person" ersetzt wird, trotz heftiger Quotendebatten immer mehr aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Reduktion der Frau auf ihre Monatsregel - das hätten sich religiöse Fanatiker nicht besser ausdenken können - ist offenbar eine lässliche Sünde - aber eine Frisur und ein Toast Hawaii lösen Revolten und Boykotte aus. Wenn das vor ein paar Jahren jemand zum Thema eines Films gemacht hätte, wäre dieser gerade in Deutschland als überdreht und albern von der Presse verrissen worden. In Terry Gilliams "Brazil" löst eine zerquetschte Fliege in einer Druckmaschine eine groteske Ereigniskette aus, auch das könnte ich mir in Deutschland mittlerweile gut vorstellen. 

Wenn die große Verschwörung zur Umgestaltung der Welt tatsächlich stattfindet - und einige Berühmtheiten machen keinen Hehl daraus, dass sie daran interessiert sind - dann muss Deutschland von ihnen als ideales Versuchslabor erkannt worden sein. Während in den USA, von denen mancher Trend zu uns schwappt, wenigstens noch einige große Medien existieren, welche diesem Rummel widerstehen, stürzt man sich bei uns mit Begeisterung auf alles, was Teil einer absurden Kampagne werden könnte. Es gibt Studien darüber, wie sich sogenannte "Alltagsmythen" verbreiten - der tote Hund im Karton, der durch die Republik geschickt wird ist einer davon - man registriert dabei, wie schnell sich solche Geschichten verbreiten. Es wäre doch einmal interessant zu sehen, ob das auch mit ideologisch besetzten Themen funktioniert!