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Dienstag, 5. August 2025

SKANDAL: UN-Zahlen - Da ist die Hungerkatastrophe!

Bewaffnete Maskierte auf einem gekaperten Holfskonvoi.

Es fällt mir schwer, die veröffentlichten Zahlen der UN nüchtern wiederzugeben. Es tut mir leid. Ich sitze seit den frühen Morgenstunden am Rechner, es hat mich nicht schlafen lassen.
Ich halte die beiläufigen Informationen der UN schlicht für einen derartigen Skandal, dass ich sie und mich selber mehrfach geprüft habe, ob da nicht ein grundsätzlicher Fehler drinsteckt.
Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.

Zunächst muss ich nochmals erwähnen, dass die Vorstellung, dass im Gazastreifen internationale Mitarbeiter vor Ort sind, falsch ist.
Das UNRWA hat beispielsweise weniger als 300 der 30.000 Stellen international besetzt. Und die werden in den Büros in Ramallah und Genf sitzen. Beim World Food Programme der UN dürfte es nicht anders aussehen.
Die UN kann also nur das berichten, was die Palästinenser vor Ort auch erfassen und melden.

Die Daten für die Hilfslieferungen der von Israel und den USA gesteuerten Gaza Humanitarian Foundation fließen nicht in die Daten ein. Die GHF hat bisher im Süden des Gazastreifens 106 Millionen Mahlzeiten verteilt. Ob die UN in dem Bereich derzeit überhaupt aktiv ist, ist nicht ersichtlich.
Alle Meldungen und Bilder von UN-Hilfslieferungen, Hungernden, Garküchen usw. stammen aus der Nordhälfte des Gazastreifens, zumeist Gaza-Stadt.

Verzweifelte Menschen an einer Garküche.
Foto: Eine der Essensausgaben mit Verbindung zur UN, bei denen immer ein Fotograf bereitsteht. Gaza-Stadt, 03.08.2025

Bis etwa Mitte 2024 hatte die UN eine leicht zu verstehende Aufstellung der Hilfslieferungen nach LKW auf einer Homepage veröffentlicht. So, wie die zuständige israelische Behörde COGAT das bis heute tut.
Nachdem bei immer mehr LKW in der Spalte für das Ziel auftauchte „Ziel nicht erreicht“, wurde diese Aufstellung sang- und klanglos von der Seite genommen.

Die Zahlen der UN unterscheiden sich enorm von den Zahlen der COGAT. Beispielsweise gibt die UN für den Monat Juni an, dass 12.700t Hilfslieferungen geliefert wurden, die COGAT – die jeden LKW erfasst und öffentlich macht – gibt 43.800t an.
Das kann ich mir – auch aufgrund anderer Angaben – nur so erklären, dass die COGAT zählt, was in den Gazastreifen gegangen ist und die UN nur das, was ausgeliefert wurde. Ich habe häufig genug die Bilder des Lagers auf palästinensischer Seite des Grenzübergangs Kerem Schalom veröffentlicht, wo Tonnen an Hilfslieferungen vergammeln.

Vielleicht zählt COGAT auch das mit, was für die GHF über die Grenze rollt. Das mag sein, macht aber keinen großen Unetrschied.

Gegenüberstellung der Diagramme der UN und der COGAT.
Bild: Gegenüberstellung der Diagramme der UN und der COGAT.

Die Daten der UN sind nicht nur schwer verständlich und chaotisch, sie widersprechen sich auch teilweise selber. So wird in der Monatsübersicht die Hilfslieferung mit den 12.700t angegeben. Im „Overview Dashbord“ aber mit 0.

Die Darstellungen der UN sind so verwirrend, dass sie schon absurd sind.
So wird die Übersicht beispielsweise beschriftet mit „26 April 2024 - 30 June 2025“. Ein völlig willkürlicher Zeitraum.
Zudem werden „New Requests“ angegeben, also „neue Anfragen“. Wohl die, die bei der COGAT zur Abholung gestellt wurden. Es wird aber nicht angegeben, in welchem Zeitraum. Denn irgendwann müssen diese Anfragen ja mal bearbeitet sein. 520 werden derzeit bearbeitet. 38 wurden im Juni durch COGAT abgelehnt. Ob die Durchfahrt abgelehnt wurde, oder die Abholung… es ist ein Rätsel.

Ausschließlich junge Männer tragen Säcke mit Hilfslieferungen der UN weg. Im Hintergrund ein Fahrzeug der UN. Gaza-Stadt, 27.07.2025
Foto: Ausschließlich junge Männer tragen Säcke mit Hilfslieferungen der UN weg. Im Hintergrund ein Fahrzeug der UN. Gaza-Stadt, 27.07.2025

Seit dem Ende der ersten Blockade 2024 wird davor gewarnt, dass die Hamas die Lebensmittel raubt und hortet. Es gibt unzählige Videos und sogar Pressebilder, auf denen bewaffnete und maskierte Männer auf den LKW zu sehen sind.
Der internationale Druck auf Israel wird weiter erhöht, auch jetzt noch, nachdem Israel erneut quasi alle Hilfsgüter durchlässt. Die Propaganda-Mechanismen haben gewirkt, die meisten Menschen dürften von einer umfassenden Hungerkatastrophe im Gazastreifen überzeugt sein.

Der abgemagerte Salim Asfour neben seiner gut genährten Tochter und Enkel.
Wird gerade durch die Medien gereicht: Salim Asfour, 85, Khan Younis. Die Bild-Info sagt, dass er in den vergangenen Monaten über 40kg verloren hat. Seine gut genährte Familie wird zumeist nicht gezeigt. 04.08.2025

Die Warnungen und Argumente Israels werden überhört. Nachdem die Bundeswehr nun angefangen hat Hilfsgüter über dem Gazastreifen abzuwerfen, dauerte es keine zwei Tage, bis der Regierungssprecher Steffen Kornelius sagte, die Bundesregierung zeige sich „besorgt über Informationen, wonach große Mengen an Hilfsgütern von der Hamas und kriminellen Organisationen zurückgehalten werden.“ (Welt, 02.08.2025)

„Aus deutschen Sicherheitskreisen hieß es, 50 bis 100 Prozent der Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangten, würden von der Hamas oder anderen kriminellen Organisationen abgezweigt.“
Paletten an Fallschirmen werden aus einem Flugzeug abgeworfen.
Foto: Die Bundeswehr wirft Hilfsgüter ab.

Besser hinsetzen:

In der Übersicht der UN ist nun zu lesen, dass im Juni, also vor über einem Monat, 1043 von 1090 Trucks abgefangen, entführt oder geplündert wurden.

Lassen wir das für einen Moment wirken.

Von 1090 LKW im Gazastreifen haben nur 47 ihren „beabsichtigten zivilen Zielort“ erreicht.
95,7% wurden „entweder friedlich von hungernden Zivilisten oder gewaltsam durch Bewaffnete“ abgefangen.

Ausschnitt aus der Info-Grafik der UN.
Bild: Ausschnitt aus der Info-Grafik der UN.

Es fehlen die Worte

Ich fasse mal zusammen, was ich hier gerade sehe:
Die israelische COGAT winkt die Hilfslieferungen durch, die dann auf der palästinensischen Seite am Grenzübergang Kerem Schalom auf Paletten in der Sonne stehen.
Die UN fragt irgendwann die Abholung an und die Paletten werden auf LKW verladen. Wie viele ist nicht klar. Es scheint aber so, dass COGAT die Ladung zählt, die in den Gazastreifen geht, und die UN nur das, was sie abholt.

Über 95% dieser LKW erreichten im Juni ihr Ziel nicht, sondern wurden von „hungernden Zivilisten friedlich“ abgefangen oder von „Bewaffneten“. Wobei es sich um die Hamas, den Dschihad oder Clans handeln dürfte.

Diese Hilfslieferungen tauchen dann auf Märkten auf, oder in Werbevideos für Cafés und Street Food Buden auf TikTok und Instagram. Oder in Videos von übergewichtigen Männern in Bunkern, die Weintrauben in die Kamera halten.
Jeder, der davor warnt, dass durch diese Lieferungen das korrupte System aufrechterhalten wird, wird als Rassist oder Menschenfeind markiert. Während die Kanäle von Bildern von Hungernden geflutet werden.

Junge Männer plündern einen LKW mit Hilfslieferungen und klettern auch auf der Fahrerkabine herum.
Die UN argumentiert gegen die GHF, nur sie könne eine gerechte und sichere Verteilung gewährleisten. Der Fahrer in der vergitterten Kabine trägt eine Weste des UN-World Food Progamms. Während der LKW geplündert wird. Gaza-Stadt, 27.07.2025

Die UN kommuniziert das, indem sie immer wieder vor einer Hungerkatastrophe warnt. Durchgehend seit Dezember 2023. Dadurch wird immer weiter Druck auf Israel aufgebaut, auch durch Propaganda auf Social Media. Die Frage, wo die Lebensmittel abbleiben, wird nicht beantwortet.
Die Medien stellen diese Fragen nicht. Oder die UN beantwortet sie schulterzuckend nicht, wie mehrfach auf Pressekonferenzen geschehen.
Und in einer Monatsübersicht räumt die UN selber dann nebenbei ein, dass weniger als 5% der Lieferungen überhaupt ihren Bestimmungsort erreicht haben.

Als Schuldiger wird Israel angeprangert.
Die Erkenntnis, dass die Palästinenser selber die Hilfslieferungen nicht gerecht verteilen und die Un dazu nicht in der Lage ist, könnte Sympatien und Gelder kosten.

Ich weiß nicht, wie man das sonst nennen sollte, wenn nicht einen Skandal.
Nicht, dass die LKW abgefangen werden. Sondern dass die UN ständig nach mehr schreit, während sie ablehnt, die Hilfslieferungen durch das israelische Militär verteilen oder wenigstens begleiten zu lassen. Dass sie die GHF kritisiert und ihre Mechanismen am Laufen halten will, die eindeutig die Hamas und andere unterstützen. Und dass für all das Israel verantwortlich gemacht wird.

Da, meine Damen und Herren, ist Ihre Hungerskatastrophe.
Schwarz auf Weiß.


Erschienen auf steady.page


Freitag, 1. August 2025

Deutsche Rüstungsexporte an Israel

Bisher haben 205 deutsche Musiker, Autoren, Schauspieler und andere einen offenen Brief an Bundeskanzler Merz unterzeichnet. In diesem Brief fordern sie (wörtlich):
  • Stoppen Sie umgehend alle deutschen Waffenexporte an Israel
  • Unterstützen Sie das Aussetzen des Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Israel
  • Fordern Sie mit Nachdruck einen sofortigen Waffenstillstand und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe
Daher habe ich gestern kommentiert, ich würde diese Unterzeichnenden gerne fragen, welche Waffen denn gerade an Israel geliefert werden.

„Allein, wir kennen die Antwort.“

Ich gehe davon aus, dass sie es nicht wissen und nicht hinterfragen. Dazu kamen mehrere Kommentare und Fragen. Da ich das bereits ausführlich erklärt hatte, so kurz wie möglich.
In Deutschland spricht man offiziell von „Rüstungsexporten“. Darunter fällt alles, was einem Militär helfen kann. Von der Rakete über das Getriebe bis zum steril verpackten Verband. Dabei wird weiter unterschieden zwischen „Kriegswaffen“ - was das ist, was die meisten sich darunter vorstellen (Panzer, Raketen, Bomben, Flugzeuge, etc.) - und dem Rest.
Das Genehmigungsverfahren ist geregelt im Kriegswaffenkontrollgesetz. Wichtig ist, dass der Export durch Deutschland nur reguliert wird. Dass es aber private Unternehmen sind. Wird gesagt, „Deutschland liefert Waffen“, ist damit gemeint, dass Deutschland den Export von Rüstungsgütern genehmigt hat. Diese Feinheit wird gerne vergessen. Der Staat Deutschland stellt weder etwas her, noch exportiert er etwas.
Über einen Export entscheidet der Bundessicherheitsrat. Der Bundestag kann gegen eine Entscheidung Beschwerde einlegen oder versuchen, das Gesetz zu ändern. Kriegswaffen dürfen nicht ohne weiteres in Krisengebiete exportiert werden. Der behördliche Weg ist lang, es geht um privatrechtliche Verträge, das Ganze ist also nicht so einfach.
Zitat Spiegel, „Wie viele Waffen liefert Deutschland aktuell an Israel?“, 28.05.2025:
  • So kamen im Jahr 2024 Genehmigungen für gut 160 Millionen Euro zusammen. Was sich viel anhört, ist in der Welt der komplexen und teuren Waffensysteme eher eine kleine Summe.
  • Der abnehmende Trend setzte sich auch dieses Jahr fort. Bis Mitte März 2025 genehmigte die Bundesregierung Exporte im Wert von knapp 22,5 Millionen Euro, allesamt sogenannte Rüstungsgüter, aber keine Kriegswaffen.
Erklärt hatte ich bereits eine Antwort auf eine kleine Anfrage an die Regierung von Die Linke. (21/284, 26.05.2025). Darin wurde gefragt „In welchem Ausmaß hat die Bundesregierung seit dem 7. Oktober 2023 Waffenlieferungen an Israel genehmigt.“
Es wurden „Ausfuhrgenehmigungen für die endgültige Ausfuhr von Rüstungsgütern nach Israel im Gesamtwert von 485.103.796 Euro erteilt.“
Was zu welchem Zeitpunkt genehmigt wurde, wird nicht genau gesagt. Lediglich die „Ausfuhrlistenpositionen“ von A0001 bis A 0022 werden genannt. Schaut man in diese Güterlisten, findet man von Munition bis LKW-Getriebe alles.
Unter der Kennzahl A 0009 finden wir „Kriegsschiffe“. Die Dolphin-Klasse sind die U-Boote, die Deutschland - bzw. die Werften in Kiel, Emden und Hamburg - an Israel verkauft. Der Stapellauf der ersten Einheit war bereits 1996.

Das bedeutet, dass es hier um sehr langfristige Verträge geht. Die sicher nicht von der jetzigen Regierung zu verantworten sind und wahrscheinlich auch nicht einfach von ihr gestoppt werden können. Die auf der Dolphin-Klasse beruhende Nachfolge der Dakar-Klasse soll ab 2031 an Israel gehen. Das gibt einen Eindruck.

Darüber hinaus hat Deutschland bis 2023 auch die Korvetten der Saʿar-6-Klasse an Israel verkauft.
Ein U-Boot der Dolphin Klasse soll 400 bis 500 Millionen Euro kosten. Rüstungsexporte werden immer in der Währung gemessen. Was bedeutet, dass wenn es nur ein U-Boot verkauft, Deutschland sofort in den Rüstungsexporten nach oben befördert. Weshalb Deutschland immer unter den obersten fünf weltweit auftaucht. Das täuscht aber über die Menge hinweg. Denn die USA sind mit bummelig 50% ganz vorne, dahinter kommt Frankreich mit nicht einmal halb so viel und Deutschland dümpelt trotz U-Boote (die wir u.a. auch an Griechenland verkaufen) um die 5% herum.

Alles, was Deutschland verkauft, wird als „der Mercedes“ angesehen und ist recht teuer. Das bedeutet, Deutschland exportiert derzeit so gut wie nichts nach Israel. Die 400 Millionen kommen durch solche Großprojekte zustande.

Aus alten Verträgen soll demnächst das nächste U-Boot geliefert werden, das kürzlich in der Kieler Förde Testfahrt hatte.


Israel stellt sehr vieles selber her, mehr als andere Streitkräfte. Weil es sich ungerne auf andere verlässt. Mehr noch: Deutschland kauft auch viel von Israel, u.a. das Abwehrsystem gegen ballistische Raketen Arrow 3. Das uns vor russischen Raketen schützen soll.

Wenn Israel kauft, beispielsweise Bomben, dann aus den USA.
Deutsche Rüstungsexporte haben im Gazakrieg keinerlei Relevanz. Und bevor das nächste U-Boot in Israel ankommt, kann der Gazakrieg schon vorbei sein.
Und das bedeutet, dass die Forderung, Deutschland soll Waffenexporte stoppen, eine luftleere Forderung ist. Die ich sogar als Propaganda einstufen würde. Auf die dann Menschen anspringen, die eigentlich keinerlei Ahnung haben.
Eine Freilassung der Geiseln, darunter sieben Deutsche, und die Entmachtung der Hamas, wurden nicht gefordert.

Erschienen auf X




Wer sind die Judenhasser?

Joko Winterscheidt (Moderator)
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Pierre Baigorry (Musiker)
Joy Denalane (Musikerin)
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Laura Fischer (Regisseurin)
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Christiane Paul (Schauspielerin)
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Sebastian 23 (Autor)
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Murathan Muslu (Schauspieler)
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Katharina Wackernagel (Schauspielerin)
Hyun Wanner (Schauspieler)
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Jan Kampmann (Schauspieler)
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Lucie Heinze (Schauspielerin)
Tini Tüllmann (Regisseurin)
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Sonja Weißer (Schauspielerin)
Luna Jordan (Schauspielerin)
Friederike Becht (Schauspielerin)
Murali Perumal (Schauspieler)
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Justus Riesner (Schauspieler)
Jacob Grunert (Regisseur, Musiker)
Nadja Engel (Schauspielerin)
Paula Essam (Schauspielerin/Autorin/Moderatorin)
Christoph Müller (Produzent)
Fitore Muzaqi (Drehbuch/Regie)
Ludwig Brix (Schauspieler)
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Mark Olan (Schauspieler)
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Petra Schmidt-Schaller (Schauspielerin)
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Denise M'Baye (Schauspielerin)
Eugen Bauder (Schauspieler)
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Katy Karrenbauer (Schauspielerin)
Timur Bartels (Schauspieler)
Natalia Avelon (Schauspielerin)
Franziska Margarete Hoenisch (Regisseurin)
Kirstin Wille (Produzentin)
Silke Rodenbach (Agentin)
Andreas Döhler (Schauspieler)
Jochen Schropp (Schauspieler und Moderator)
Julius Feldmeier (Schauspieler und Regisseur)
Jonathan Berlin (Schauspieler/Regisseur)
Milan Peschel (Schauspieler/Regisseur)
Charlotte Roos (Autorin)
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Lamin Leroy Gibba (Schauspieler und Autor)
Bilal Bahadır (Autor/Regisseur)
Dalad Kambhu (Starköchin)
Kathrin Angerer (Schauspielerin)
RAPK (Musiker)
Viet Pham (Schauspieler)
Richard Manualpillai (Schauspieler)
Aimee Gneist (Schauspielerin)
Zethphan Smith-Gneist (Schauspieler)
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Maximilian Mundt (Schauspieler)
Inge Blau (Schauspielerin)
Yasemin Cetinkaya (Schauspielerin)
Helmut Zerlett (Komponist/Musiker)
Trang Le Hong (Schauspielerin)
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Anna-Lena Schwing (Schauspielerin)
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Daniel Zillmann (Schauspieler)
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Adrian Tillmann (Musiker/Schauspieler)
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Charles Booz Jakob (Schauspieler/Musiker)
Otone Sato (Regisseurin/Performerin)
Nika María Moro (Produzentin)
Silke Bacher (Agentin)
Judith Angerbauer (Regisseurin/Autorin)
Faraz Shariat (Regisseur/Produzent)
Lore Richter (Schauspielerin)
Julia Hartmann (Schauspielerin)
Soleen Yusef (Autorin&Regisseurin)
Bausa (Musiker)
Sonja Heiss (Regisseurin, Autorin)
Paul Sundheim (Schauspieler)
Majan (Musiker)
April von Stauffenberg (Designer, Autor)
Vincent von Schlippenbach (Musiker)
Tom Lass (Regisseur)
Laura Tonke (Schauspielerin)
Bruno Alexander (Schauspieler)
Agnes Thi-Mai (Schauspielerin)
Sahin Eryilmaz (Schauspieler)
Knut Berger (Schauspieler)
Sibylle Breitbach (Agentin)
Emma Nova (Schauspielerin)
Lisa Vicari (Schauspielerin)
Johannes Nussbaum ( Schauspieler)
Runa Greiner (Schauspielerin)
Dela Dabulamanzi ( Schauspielerin)
Frederik Rabe (Musiker)
Tyrell Otoo (Schauspieler)
Montez (Musiker)
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Susan Hoecke (Schauspielerin)
Pheline Roggan (Schauspielerin)
Timur Isik (Schauspieler)
Kristin Suckow (Schauspielerin)
Tim Oliver Schultz (Schauspieler)
Carolin Kebekus (Comedian)
Karoline Schuch (Schauspielerin)
Arman Kashani (Schauspieler)
Lary (Musikerin / Schauspielerin)
Giovanni Zarrella (Entertainer)
Emilia Schüle (Schauspieler)

Für ihn haben sie nicht unterschrieben. Er ist ja auch Jude. 1933 ist jetzt. Heute...






Ein Offener Brief an die 200 Künstler, die plötzlich ihr Gewissen entdecken und an Bundeskanzler Merz appellieren, aber mit keinem Wort die israelischen Geiseln erwähnen

von Jusek Adlersztejn

Ich habe eure drei Forderungen zu Gaza gelesen. Danach wollte ich eure jeweiligen drei Forderungen zum Sudan, zu Tigray, den Rohingya, dem Ostkongo und den syrischen Drusen lesen und finde – NICHTS.

Das, liebe 200 Kulturschaffende, nennt man selektive Empörung. Es ist nicht etwa Mitgefühl, dass ihr vorführt, es ist Eitelkeit, den eigenen Namen inklusive Beruf auf dem vermeintlich hohen Ross der Moral zu veröffentlichen.

Ausflug der Rampensäue in die Politik

Und wie schön Ihr euch an Israel abarbeitet:

1. Forderung: Waffenembargo, also Wehrlosmachung.

2. Forderung: Wissenschafts – und Wirtschaftsembargo, also geistiger und ökonomischer Ruin eines ganzen Volkes.

3. Forderung: Waffenstillstand. Um den aber zu erreichen, braucht es aber noch zwei andere, Ihr Naivlinge. Den Brief an Hamas oder den Islamischen Dschihad zu richten, dazu habt ihr euch nicht getraut.

Die 4. Forderung, nämlich die menschlichste Forderung, die Geiseln umgehend freizulassen, fehlt.

Offenkundig könnt Ihr nur bis drei zählen.

Auch wisst Ihr nicht, wozu Ihr euch äußert:

1. Hamas und Islamischer Dschihad produzieren so viele tote Zivilisten wie möglich. Nur deshalb gab es an den israelischen Verteilungszentren Opfer. Der mafiöse Terror der Palästinenser will diese Nachrichten, denn das ist die maßgeschneiderte Propaganda für Euch.

2. Es gibt keine Strategie des Aushungerns, und es gibt keinen Völkermord. Dies sind endlos wiederholte Lügen. Die israelische Armee ist eine Bürgerarmee und nicht die SS. Sagt das Armin Rohde!
 
Die menschlichste Forderung, die Geiseln umgehend freizulassen, fehlt

3. Wenn es eine bessere Zukunft für Gaza geben soll, müssen Hamas und Islamischer Dschihad niedergerungen werden, denn niemand sonst wird sich dort als neue Ordnungsmacht hineinwagen, nur um aus dem Hinterhalt getötet zu werden.

4. Ich wünsche mir zutiefst eine friedliche Zweistaatenlösung, aber die Hamas wollte nie einen Staat, sondern ein Kalifat, während Mahmud Abbas und Konsorten immer einen Staat fordern werden, um ihn dann nie zu gründen.

Warum? Weil die Forderung nach Palästina ein fantastisch bezahltes Geschäftsmodell ist, ein Staat aber Eigenverantwortung, Rechenschaft und Ende der Alimentierung bedeutete.

Aber der größte Schaden, den Ihr 200 Artisten anrichtet, ist die Belohnung des Terrors. Man stand kurz vor einem Waffenstillstand und der Freilassung von 10 lebenden Geiseln, als Keir Starmer und Emmanuel Macron aus innenpolitischem Druck heraus mit der Anerkennung Palästinas drohten - genau solch einen Druck, den Ihr Narren auf Bundeskanzler Merz aufzubauen versucht.

Ergebnis:

Die Hamas lehnt den Waffenstillstand und die Freilassung der Verschleppten ab.

Deshalb seid ihr zu nützlichen Idioten des Terrors geworden!

 

 

Donnerstag, 31. Juli 2025

Alternative Realitäten - Die Lügen von Amnesty International Deutschland...

Dr. Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, sagte gestern auf der Bundespressekonferenz u.a. folgendes: 

„Ich mein‘, Sie kennen die Zahlen, der Tötung von über, weit über 400 Humanitären Helfern in Gaza, der Tötung von Journalist*innen, der gezielten Angriffe auf Schulgebäude, Zerstörung von Universitäten, Angriffe auf Friedhöfe und auf medizinische… also auf äh Krankenhäuser, all das sind Kriegsverbrechen…“ 

Die antisemitische Hetzerin Juliane Duchrow 
von Amnesty International Deutschland...



Das ist schlicht falsch. 

Das Kriegsrecht oder Kriegsvölkerrecht besteht aus verschiedenen Rechtsnormen, beispielsweise den Genfer Konventionen, der Haager Landkriegsordnung usw. 

Worauf diese Hilfsorganisationen sich vermutlich beziehen ist das Römische Statut (1998), das im Artikel 8 Kriegsverbrechen definiert. In Absatz 2 unter b) steht dort: 

„Vorsätzliche Angriffe auf zivile Objekte, das heißt auf Objekte, die nicht militärische Ziele sind“. 

Das „die nicht militärische Ziele sind“, wird schlicht ignoriert. Wenn sich Kombattanten in einem solchen Gebäude verstecken, auch nur darin aufhalten um etwas zu planen, werden sie zum militärischen Ziel. Weshalb genau das im gleichen Abschnitt verboten ist.  

Ähnlich ist die Regulierung auch in den Genfer Konventionen. Im Genfer Abkommen über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten ist zwar in Artikel 18 definiert, dass zivile Krankenhäuser nicht angegriffen werden dürfen. Gleich im nächsten Artikel heißt es aber, dass dieser Schutz endet, „wenn sie außerhalb ihrer humanitären Aufgaben zur Begehung von Handlungen verwendet werden, die den Feind schädigen“. 

Und das sind nur die Krankenhäuser. Die den höchsten Schutz genießen. Die Schulgebäude der UNRWA sind beispielsweise gar nicht mehr als Schulen in Betrieb. Sie wurden mal als Schulen gebaut, aber mehr auch nicht. 

Bereits 2014 hat die UN selber (!) öffentlich gemacht, dass sie Raketen in mindestens einer Schule gefunden hat. Zum zweiten Mal! https://unrwa.org/newsroom/press-releases/unrwa-condemns-placement-rockets-second-time-one-its-schools  

Das alles bedeutet, dass es bei einem Angriff auf ein solches Gebäude nur noch darum geht, wie bei jedem anderen Angriff auch, die Verhältnismäßigkeit von militärischem Nutzen und zivilen Schäden abzuwägen. 

Und in einem Krieg, bei dem sich im Häuserkampf („Urban Warfare“) eine Relation - laut der eigenen Zahlen der Palästinenser! – von 1:2 bis 1:1 abzeichnet, ist diese Verhältnismäßigkeit plausibel anzunehmen. 

Es ist gemäß Brandolinis Gesetz zu mühselig Satz für Satz zu widerlegen, was beispielsweise diese Hilfsorganisationen und irgendwelche Professoren für „Sozialanthropologie, Schwerpunkt Südost- und Osteuropa“ oder eine „Professorin für VWL, Wirtschaft und Gesellschaft des Nahen Ostens“ erzählen. 

Da werden Parallelgesellschaften aufgemacht. Es wird von vielen Menschen emotionalisiert einfach übernommen. Und nicht hinterfragt, weil das kommt ja von „Experten“ und Amnesty International. 

Während das Schweigen zu anderen, weit größeren und schwerwiegenderen Gräuel im Jemen, dem Sudan oder anderswo immer ohrenbetäubender wird. Am 7. Oktober 23 wurde nicht nur ein Krieg begonnen. Sondern eine alternative Realität.


Montag, 28. Juli 2025

Die Europäischen Drei: Wünsch Dir was in Gaza

von Thomas Heck.

"Jetzt ist es an der Zeit den Krieg zu beenden", schrieben friedensbeseelte Politiker in den Tagen nach der blutigen Landung in der Normandie vom 6. Juni 1944. Der Schock über französische zivile Opfer durch die Landungsoperation war dann wohl doch zu viel. „Wir fordern die umgehende und bedingungslose Freilassung aller Häftlinge, die von der Nazi seit dem 1933 in Konzentrationslagern gefangen gehalten werden. (...) Die Entwaffnung der SS ist unerlässlich und die SS darf keine Rolle in der Zukunft von Deutschlands spielen.“ So oder ähnlichen hätten Ergüsse nach dem 6. Juni 1944 geklungen, ginge es um die Nazis und nicht um Israel, dass in Gaza auch um das Leben und die Befreiung seiner Bürger, auch die deutscher Bürger kämpft. Doch das ficht Friedrich Merz, Emmanuel Macron oder Keir Starmer nicht an. Sie bauen lieber Luftschlösser, wie Ralf Schüler in einem Kommentar auf NIUS schreibt:


In der aktuellen Gaza-Politik zeigt Europa inklusive Deutschland, was es am besten kann: Luftschlösser bauen.

Es sei „jetzt an der Zeit, den Krieg in Gaza zu beenden“, schreiben Kanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Briten-Premier Keir Starmer in einer gemeinsamen Erklärung. Das ist klasse und super sympathisch. Wer wollte nicht jedweden Krieg schnellstmöglich beenden.

Dann kommt eine Passage, in der die friedlichen Drei alles aufschreiben, was sie sich sonst noch wünschen: „Wir fordern die umgehende und bedingungslose Freilassung aller Geiseln, die von der Hamas seit dem 7. Oktober 2023 gefangen gehalten werden. (...) Die Entwaffnung der Hamas ist unerlässlich und die Hamas darf keine Rolle in der Zukunft von Gaza spielen.“

Das wird die Hamas sicher einsehen. Die Erklärung des intern „E3-Format“ (die europäischen Drei) beschreibt präzise die im Kern völlig unterschiedliche Grundphilosophie zwischen Israel (und der amerikanischen Trump-Administration) auf der einen und Europa auf der anderen Seite.

Wenn Europa ehrlich wäre, müsste man einsehen, dass Israel gerade den einzigen gangbaren, realistischen und – zugegeben – nicht immer ganz leicht zu ertragenden Weg geht, die Hamas und ihren Terror zu zerschlagen. Wer das nicht will, soll offen sagen: Nicht um diesen Preis, lieber Reste von Terror als das Leiden in Gaza.

Dazu fehlt den E3-Europäern aber der Mut und die Ehrlichkeit. Stattdessen wird die schon in der Ukraine gescheiterte Methode „ich wünsche mir, dass alles gut wird“ einfach wiederholt. Und auch die von Macron angekündigte Anerkennung Palästinas folgt dieser Philosophie der Wirklichkeitsverweigerung: Einen Staat anzuerkennen, den es nicht gibt, der keine Regierung hat und keine Telefonnummer (Henry Kissinger), ist genauso wohlfeil und illusionär, wie die Beitrittsperspektive der Ukraine zur EU.

Mit guten Ratschlägen und weltfremden Wünschen ist Europa schnell und reichlich unterwegs. Wenn die Politik von Berlin, Brüssel, Paris und London nicht irgendwann in der Realität ankommt und wirklich praktikable Vorschläge macht, harte Initiativen zur Trennung der Konfliktparteien und machtvollen Erzwingung von Lösungen ergreift, wird sie weiter international irrelevant bleiben oder zum Partner der Schurken und ihrer Staaten. Wollen kann das eigentlich keiner.

Erschienen im Newsletter von NIUS

Mittwoch, 23. Juli 2025

Hunger Games: Leserfrage

Bild

Es wird unappetitlich. Auf mehreren Ebenen.
Ich hätte es Euch und mir wirklich lieber erspart.

Ich wurde heute Morgen per Mail nach dem Bild zu einem Bericht des Spiegels gefragt.

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Screenshot des Beitrags

Das Foto soll einen unterernährten Jungen im Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt zeigen. Als Quelle ist die Nachrichtenagentur Reuters angegeben und der Fotograf Dawoud Abu Alkas.
Letzterer ist tatsächlich Fotograf im Gazastreifen und hat bereits mehrere Fotos an Stock-Medien verkauft.
Der Beitrag stammt von heute Morgen, 23.07.2025 06:38h.

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Screenshot des Angebots der Agentur Reuters.

Das Bild wird in den vergangenen ca. 24 Stunden durch viele Medien international herumgereicht. Der Mann wird dabei als 14-jähriger Mosab al-Debs vorgestellt.
Es ist zumeist Aufhänger für die Berichterstattung über einen Appell von 110 Hilfsorganisationen. Hinzu kommt, dass die Hamas gerade erklärt hat, dass mehrere Kinder an einem Tag verhungert seien, die Zahlen gehen auseinander.

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Screenshot eines Berichts der BBC

Eines der ersten Medien-Outlets war laut Zeitstempel Al Jazeera.

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Screenshot des Berichts von Al Jazeera

In der Primärquelle (Reuters) wird der Zustand als „malnutrition“ bezeichnet. Und das bedeutet nicht „Unterernährung“, sondern ist der medizinisch korrekte Begriff für eine MangelernährungUnd eine solche Mangelernährung kann durch viele Erkrankungen hervorgerufen werden, beispielsweise Krebs oder Leukodystrophie.
Eine solche Abmagerung, wie sie auf den Bildern zu sehen ist, muss schleichend über einen langen Zeitraum passieren.

Deshalb habe ich auch einfach mal einen befreundeten Arzt angerufen. Dem sofort die Nasensonde und der frische Kopfverband auffielen. Ersteres zeigt eine Versorgung, zweiteres muss eine andere Ursache haben.
Bemerkenswert ist auch, dass der Guardian ein Bild der gleichen Fotoreihe veröffentlicht hat, auf dem zwei Frauen – sicherlich Angehörige – zu sehen sind, die man durchaus als Wohlgenährt bezeichnen darf.

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Screenshot des Beitrags des Guardian

Beim tieferen Tauchen im Netz lief mir dann eine Fotoreihe eines Patienten in Gaza von Omar Ashtawy über den Weg, der an Hirnatrophie („Hirnschwund“) leidet. Was übrigens Mangelernährung verursachen oder sogar durch eine Stoffwechselerkrankung wie Leukodystrophie verursacht werden kann.
Dort ist der Mann zwar 21 und heißt Ahmed Al-Najjar, aber die Bilder vom 05.07.2025 wären mit einem Krankheitsverlauf naheliegend.

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Screenshot des Angebots der Fotoreihe eines Stock-Anbieters

Auch Ahmed Al-Najjar wurde damals bereits durch die Medien und Social Media getrieben, als Nachweis für eine Hungerkriese im Gazastreifen.

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Screenshot eines Postings von Palestine Online auf X mit Bildern von Ahmed Al-Najjar

Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, ob es sich um die gleiche Person handelt.
Doch ein Szenario finde ich sehr viel zutreffender, als die vorgestellte Geschichte:
Der Fotograf Dawoud Abu Alkas fotografiert in dem von der Hamas betriebenen Al-Shifa-Krankenhaus einen Patienten. Diese Bilder verkauft er mindestens an die Agentur Reuters, vielleicht auch an andere. Dort noch mit der medizinisch korrekten Beschreibung einer Mangelernährung.
Die Agentur Reuters verkauft die Bilder an verschiedene Medien. Die keine Möglichkeit haben, das zu verifizieren. Und so wird es mit der mehr oder minder zufällig zusammenfallenden Meldung der Hamas über verhungernde Kinder und dem Apell der Hilfsorganisationen von den Medien verwendet. Obwohl die Bilder selber auf eine andere Erkrankung hindeuten.

Und die „westlichen“ Leserinnen und Leser gehen implizit davon aus, dass viele „Kinder“ im Gazastreifen so abgemagert aussehen.

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Foto: Hunderte junger Gaza-Palästinenser tragen 25-Kilo-Säcke von einer Ausgabe nach Hause.

Das ist übrigens kein Skandal, sondern Tagesgeschäft.

Ich betone ausdrücklich, dass keine meine Aussagen bedeutet, dass es im Gazastreifen keine Hungernden gibt!
Ich wurde nach einem Bild gefragt, das habe ich recherchiert. Mehr nicht.

Bemerkenswert allemal, dass seit Dezember 2023 vor einer Hungerkatastrophe gewarnt wird, während aktuell tausende Tonnen Hilfsgüter auf palästinensischer Seite am Grenzübergang Kerem Schalom vergammeln, weil sie nicht abgeholt werden.


Erschienen auf steady.page