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Dienstag, 12. August 2025

Wie Propaganda Sprache verzerrt – Sechs aktuelle Beispiele

Propaganda beginnt mit der Instrumentalisierung von Sprache.
Und die Beginnt damit, dass Begriffe abseits ihrer tatsächlichen Definition eingesetzt werden. Um die Empfänger emotional zu manipulieren. Psychologische Stichworte sind Framing und Priming.

Ich halte es persönlich, auch aufgrund meiner Vorbildung, für wichtig, bereits auf dieser untersten Ebene der Propaganda entgegenzutreten.
Die Medien versagen hier jedoch kläglich. Aus vielen, auch eigennützigen Motiven.

Sechs Beispiele von Sprache und Definitionen, die es im Kontext des Gazakrieges inzwischen geschafft haben, an ihrem tatsächlichen Bedeutungsinhalt vorbei in der Umgangssprache verfestigt zu werden:

Vertreibung

Nach allen Definitionen, auch nach dem Kriegsvölkerrecht, muss Vertreibung immer zwei Bedingungen erfüllen: Sie muss dauerhaft sein und sie muss aus der Region erfolgen, meist über Staatsgrenzen hinweg.

Im ersten Fall bedeutet das, das man erst beurteilen kann, ob Palästinenser „vertrieben“ werden, wenn Israel entsprechende Mechanismen installiert.
Im zweiten Fall bedeutet das, dass Gaza-Palästinenser innerhalb des Gazastreifens nicht „vertrieben“ werden können. Denn der Gazastreifen ist so groß wie Schwedt an der Oder.

Genozid

Die oberste Definition von „Genozid“ oder „Völkermord“ ist die Konvention der UN von 1948. Sie beschreibt fünf Merkmale, an denen ein Völkermord zu erkennen ist.

Davor setzt sie jedoch eine Bedingung, die zumeist übergangen wird. Nämlich die Absicht, eine Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten. Der Jurist spricht hier vom „Dolus specialis“.

„Teilweise“ bedeutet, dass die Anzahl der Opfer fast egal ist. Die Absicht ist entscheidend.
Diese Absicht muss, wie bei jedem Verbrechen, nachgewiesen werden. Dafür reichen Äußerungen einzelner Politiker nicht aus, wenn sie nicht in eine planvolle Handlung umgesetzt werden.

Im Gazakrieg fehlt es an dieser planvollen Umsetzung. Israel hätte das längst tun können, seit Jahrzehnten. Stattdessen sehen wir jedoch Maßnahmen, welche die Zivilbevölkerung schützen. Beispielsweise Impfkampagnen, Wasserversorgung, „Anklopfen“, Millionen SMS und Anrufe, um vor Luftschlägen vorzuwarnen, usw.

Krieg und Genozid sind zwei Instanzen, die unabhängig voneinander existent sein können und getrennt werden können und müssen. Das Töten von Menschen in einem Krieg, auch von Zivilisten, ist nicht zwangsläufig ein Völkermord.

Kriegsverbrechen

Kriegsverbrechen sind Verbrechen, die in einem Krieg gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Beispielsweise das Erschießen von Zivilisten.
Davon zu unterscheiden sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Eine einfache Eselsbrücke dazu ist, dass Verbrechen gegen die Menschlichkeit auch ohne Kriegsgeschehen erfolgen können.
Lassen Israelische Politiker beispielsweise den Gazastreifen abriegeln, sind das keine eventuelle Kriegsverbrechen, sondern eventuelle Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

In jedem Krieg werden auch Kriegsverbrechen begangen. Von allen Seiten.
Beispielsweise ist annähernd jede kriegerische Handlung, welche die Palästinenser durchführen, ein Kriegsverbrechen. Weil die Kombattanten sich nicht kenntlich machen, weil sie sich unter Zivilisten verstecken, usw.
Der Internationale Gerichtshof sieht sich hier aber nicht zuständig, da Palästina kein vollwertiges Mitglied der UN ist und viele Abkommen nicht unterzeichnet hat. Was bedeutet, dass er ausschließlich gegen Israel vorgehen kann. Er ist also nachweislich einseitig.

Journalisten

Journalisten genießen keinen besonderen Schutz.
Sie werden im Völkerrecht genau einmal erwähnt, und zwar im Artikel 79 des Zusatzprotokolls I der Genfer Konventionen. Und dort steht lediglich, dass Journalisten als Zivilisten gelten.

Aus eigennützigen Interessen wird das von Journalisten gerne so dargestellt, als seien sie eine besonders geschützte Gruppe. Das sind sie nicht. Hier findet eine Manipulation statt.

Das geht so weit, dass auch AI Anwendungen (Grok, ChatGPT, etc.) zunächst antworten, dass Journalisten besonders geschützt seien. Erst auf Nachfrage wird bestätigt, dass sie lediglich den gleichen Status haben, wie alle anderen Zivilisten auch.
Es gibt nicht einmal einen internationalen Rechtsanspruch, als Journalist anerkannt zu werden.

Das bedeutet, dass auch Journalisten zu Kollateralschäden werden können, ohne dass ein Kriegsverbrechen oder auch nur eine Absicht vorliegt.

Die Medien-Lobby kommuniziert getötete Journalisten grundsätzlich als Journalisten, was den Eindruck erweckt, sie seien getötet worden, weil sie Journalisten sind. Tatsächlich ist es für die Medien weltw

eit jedoch völlig unmöglich bei Journalisten im Gazastreifen zu prüfen, ob sie mit der Hamas verflochten oder gar Teil der Hamas sind. Dazu gibt es inzwischen viele Beispiele von „Journalisten“, welche mit internationalen Medien und Agenturen zusammengearbeitet haben, bei denen sich später eine Verbindung zur Hamas oder zum Dschihad herausstellte.

Gezieltes Töten von Zivilisten

In jedem Krieg werden auch Zivilisten getötet. Das kann viele Ursachen haben.

Gezielt“ werden Zivilisten nur in einem einzigen Fall getötet: Wenn demjenigen, der sie tötet, vorher bewusst ist, dass er auf Zivilisten zielt und sie trotzdem tötet. Schießt ein Soldat zurück und trifft dabei einen Zivilisten, ist das ebenso wenig ein Kriegsverbrechen, wie der Schuss eines Panzers auf ein Haus, wenn der Schütze nicht weiß, dass sich darin noch Zivilisten befinden.

Ein Kriegsverbrechen kann darüber hinaus sein, wenn jemand auf feindliche Kombattanten zielt, und dabei zivile Opfer in Kauf nimmt, „die in keinem Verhältnis zum insgesamt erwarteten konkreten und unmittelbaren militärischen Vorteil stehen.“ (Art. 51 Abs. 5(b) ZP I, Genfer Konventionen)
Was das konkrete Verhältnis ist, muss also ein Gericht bewerten. Vereinfacht gesagt erlaubt die Tötung eines Generals oder Vernichtung eines Raketenwerfers mehr Kollateralschäden als ein feindlicher Schütze.

Domizid

Als „Domizid“ wird die systematische und großflächige Zerstörung von zivilem Wohnraum und Infrastruktur bezeichnet. Dies kann die Bedingungen für einen Völkermord erfüllen.

Wird die Infrastruktur jedoch nach und nach in mehreren Angriffen zerstört, beispielsweise weil sich in den Gebäuden Kombattanten verschanzen oder weil militärische Bunkereingänge in zivilen Häusern (Kriegsverbrechen!) gesprengt werden, wird die Bedingungen „systematsich“ nicht mehr erfüllt.

Medienversagen

Ich betone: Das sind nicht meine Regeln und das ist nicht das, was ich gut oder erstrebenswert finde.
Das sind die Regeln, so wie die meisten („westlichen“) Soldaten sie lernen.

Um das Vorgehen Israels beurteilen zu können, wäre es also zwingend notwendig, sich damit zu befassen. Nicht zwangsläufig wie ein Jurist, aber zumindest wie ein Soldat.

Das derzeitige Medienversagen besteht darin, dass Journalisten sich zum Gazakrieg äußern, ohne diese Kompetenzen zu haben. Und dass sie der Propaganda auch dort eine Stimme geben, ohne gezielt und scharf nachzufragen.

Man kann über Moral diskutieren. Dann muss man das aber als solches Kennzeichnen und kommunizieren. Nicht als Tatsachenbehauptung.
Krieg hat jedoch keine Moral. Das ist eine Instanz, die in einem Krieg nicht stattfindet.

Auch die Aussage, das Vorgehen einer Kriegspartei sei unmenschlich, ist ein Oxymoron, das jenen, die so etwas äußern, vermutlich gar nicht bewusst ist.
Als wenn zehntausende Tote „menschlicher“ wären, nur weil sie konform mit dem Kriegsvölkerrecht getötet wurden.

Erschienen auf steady.page

Dienstag, 5. August 2025

SKANDAL: UN-Zahlen - Da ist die Hungerkatastrophe!

Bewaffnete Maskierte auf einem gekaperten Holfskonvoi.

Es fällt mir schwer, die veröffentlichten Zahlen der UN nüchtern wiederzugeben. Es tut mir leid. Ich sitze seit den frühen Morgenstunden am Rechner, es hat mich nicht schlafen lassen.
Ich halte die beiläufigen Informationen der UN schlicht für einen derartigen Skandal, dass ich sie und mich selber mehrfach geprüft habe, ob da nicht ein grundsätzlicher Fehler drinsteckt.
Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll.

Zunächst muss ich nochmals erwähnen, dass die Vorstellung, dass im Gazastreifen internationale Mitarbeiter vor Ort sind, falsch ist.
Das UNRWA hat beispielsweise weniger als 300 der 30.000 Stellen international besetzt. Und die werden in den Büros in Ramallah und Genf sitzen. Beim World Food Programme der UN dürfte es nicht anders aussehen.
Die UN kann also nur das berichten, was die Palästinenser vor Ort auch erfassen und melden.

Die Daten für die Hilfslieferungen der von Israel und den USA gesteuerten Gaza Humanitarian Foundation fließen nicht in die Daten ein. Die GHF hat bisher im Süden des Gazastreifens 106 Millionen Mahlzeiten verteilt. Ob die UN in dem Bereich derzeit überhaupt aktiv ist, ist nicht ersichtlich.
Alle Meldungen und Bilder von UN-Hilfslieferungen, Hungernden, Garküchen usw. stammen aus der Nordhälfte des Gazastreifens, zumeist Gaza-Stadt.

Verzweifelte Menschen an einer Garküche.
Foto: Eine der Essensausgaben mit Verbindung zur UN, bei denen immer ein Fotograf bereitsteht. Gaza-Stadt, 03.08.2025

Bis etwa Mitte 2024 hatte die UN eine leicht zu verstehende Aufstellung der Hilfslieferungen nach LKW auf einer Homepage veröffentlicht. So, wie die zuständige israelische Behörde COGAT das bis heute tut.
Nachdem bei immer mehr LKW in der Spalte für das Ziel auftauchte „Ziel nicht erreicht“, wurde diese Aufstellung sang- und klanglos von der Seite genommen.

Die Zahlen der UN unterscheiden sich enorm von den Zahlen der COGAT. Beispielsweise gibt die UN für den Monat Juni an, dass 12.700t Hilfslieferungen geliefert wurden, die COGAT – die jeden LKW erfasst und öffentlich macht – gibt 43.800t an.
Das kann ich mir – auch aufgrund anderer Angaben – nur so erklären, dass die COGAT zählt, was in den Gazastreifen gegangen ist und die UN nur das, was ausgeliefert wurde. Ich habe häufig genug die Bilder des Lagers auf palästinensischer Seite des Grenzübergangs Kerem Schalom veröffentlicht, wo Tonnen an Hilfslieferungen vergammeln.

Vielleicht zählt COGAT auch das mit, was für die GHF über die Grenze rollt. Das mag sein, macht aber keinen großen Unetrschied.

Gegenüberstellung der Diagramme der UN und der COGAT.
Bild: Gegenüberstellung der Diagramme der UN und der COGAT.

Die Daten der UN sind nicht nur schwer verständlich und chaotisch, sie widersprechen sich auch teilweise selber. So wird in der Monatsübersicht die Hilfslieferung mit den 12.700t angegeben. Im „Overview Dashbord“ aber mit 0.

Die Darstellungen der UN sind so verwirrend, dass sie schon absurd sind.
So wird die Übersicht beispielsweise beschriftet mit „26 April 2024 - 30 June 2025“. Ein völlig willkürlicher Zeitraum.
Zudem werden „New Requests“ angegeben, also „neue Anfragen“. Wohl die, die bei der COGAT zur Abholung gestellt wurden. Es wird aber nicht angegeben, in welchem Zeitraum. Denn irgendwann müssen diese Anfragen ja mal bearbeitet sein. 520 werden derzeit bearbeitet. 38 wurden im Juni durch COGAT abgelehnt. Ob die Durchfahrt abgelehnt wurde, oder die Abholung… es ist ein Rätsel.

Ausschließlich junge Männer tragen Säcke mit Hilfslieferungen der UN weg. Im Hintergrund ein Fahrzeug der UN. Gaza-Stadt, 27.07.2025
Foto: Ausschließlich junge Männer tragen Säcke mit Hilfslieferungen der UN weg. Im Hintergrund ein Fahrzeug der UN. Gaza-Stadt, 27.07.2025

Seit dem Ende der ersten Blockade 2024 wird davor gewarnt, dass die Hamas die Lebensmittel raubt und hortet. Es gibt unzählige Videos und sogar Pressebilder, auf denen bewaffnete und maskierte Männer auf den LKW zu sehen sind.
Der internationale Druck auf Israel wird weiter erhöht, auch jetzt noch, nachdem Israel erneut quasi alle Hilfsgüter durchlässt. Die Propaganda-Mechanismen haben gewirkt, die meisten Menschen dürften von einer umfassenden Hungerkatastrophe im Gazastreifen überzeugt sein.

Der abgemagerte Salim Asfour neben seiner gut genährten Tochter und Enkel.
Wird gerade durch die Medien gereicht: Salim Asfour, 85, Khan Younis. Die Bild-Info sagt, dass er in den vergangenen Monaten über 40kg verloren hat. Seine gut genährte Familie wird zumeist nicht gezeigt. 04.08.2025

Die Warnungen und Argumente Israels werden überhört. Nachdem die Bundeswehr nun angefangen hat Hilfsgüter über dem Gazastreifen abzuwerfen, dauerte es keine zwei Tage, bis der Regierungssprecher Steffen Kornelius sagte, die Bundesregierung zeige sich „besorgt über Informationen, wonach große Mengen an Hilfsgütern von der Hamas und kriminellen Organisationen zurückgehalten werden.“ (Welt, 02.08.2025)

„Aus deutschen Sicherheitskreisen hieß es, 50 bis 100 Prozent der Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangten, würden von der Hamas oder anderen kriminellen Organisationen abgezweigt.“
Paletten an Fallschirmen werden aus einem Flugzeug abgeworfen.
Foto: Die Bundeswehr wirft Hilfsgüter ab.

Besser hinsetzen:

In der Übersicht der UN ist nun zu lesen, dass im Juni, also vor über einem Monat, 1043 von 1090 Trucks abgefangen, entführt oder geplündert wurden.

Lassen wir das für einen Moment wirken.

Von 1090 LKW im Gazastreifen haben nur 47 ihren „beabsichtigten zivilen Zielort“ erreicht.
95,7% wurden „entweder friedlich von hungernden Zivilisten oder gewaltsam durch Bewaffnete“ abgefangen.

Ausschnitt aus der Info-Grafik der UN.
Bild: Ausschnitt aus der Info-Grafik der UN.

Es fehlen die Worte

Ich fasse mal zusammen, was ich hier gerade sehe:
Die israelische COGAT winkt die Hilfslieferungen durch, die dann auf der palästinensischen Seite am Grenzübergang Kerem Schalom auf Paletten in der Sonne stehen.
Die UN fragt irgendwann die Abholung an und die Paletten werden auf LKW verladen. Wie viele ist nicht klar. Es scheint aber so, dass COGAT die Ladung zählt, die in den Gazastreifen geht, und die UN nur das, was sie abholt.

Über 95% dieser LKW erreichten im Juni ihr Ziel nicht, sondern wurden von „hungernden Zivilisten friedlich“ abgefangen oder von „Bewaffneten“. Wobei es sich um die Hamas, den Dschihad oder Clans handeln dürfte.

Diese Hilfslieferungen tauchen dann auf Märkten auf, oder in Werbevideos für Cafés und Street Food Buden auf TikTok und Instagram. Oder in Videos von übergewichtigen Männern in Bunkern, die Weintrauben in die Kamera halten.
Jeder, der davor warnt, dass durch diese Lieferungen das korrupte System aufrechterhalten wird, wird als Rassist oder Menschenfeind markiert. Während die Kanäle von Bildern von Hungernden geflutet werden.

Junge Männer plündern einen LKW mit Hilfslieferungen und klettern auch auf der Fahrerkabine herum.
Die UN argumentiert gegen die GHF, nur sie könne eine gerechte und sichere Verteilung gewährleisten. Der Fahrer in der vergitterten Kabine trägt eine Weste des UN-World Food Progamms. Während der LKW geplündert wird. Gaza-Stadt, 27.07.2025

Die UN kommuniziert das, indem sie immer wieder vor einer Hungerkatastrophe warnt. Durchgehend seit Dezember 2023. Dadurch wird immer weiter Druck auf Israel aufgebaut, auch durch Propaganda auf Social Media. Die Frage, wo die Lebensmittel abbleiben, wird nicht beantwortet.
Die Medien stellen diese Fragen nicht. Oder die UN beantwortet sie schulterzuckend nicht, wie mehrfach auf Pressekonferenzen geschehen.
Und in einer Monatsübersicht räumt die UN selber dann nebenbei ein, dass weniger als 5% der Lieferungen überhaupt ihren Bestimmungsort erreicht haben.

Als Schuldiger wird Israel angeprangert.
Die Erkenntnis, dass die Palästinenser selber die Hilfslieferungen nicht gerecht verteilen und die Un dazu nicht in der Lage ist, könnte Sympatien und Gelder kosten.

Ich weiß nicht, wie man das sonst nennen sollte, wenn nicht einen Skandal.
Nicht, dass die LKW abgefangen werden. Sondern dass die UN ständig nach mehr schreit, während sie ablehnt, die Hilfslieferungen durch das israelische Militär verteilen oder wenigstens begleiten zu lassen. Dass sie die GHF kritisiert und ihre Mechanismen am Laufen halten will, die eindeutig die Hamas und andere unterstützen. Und dass für all das Israel verantwortlich gemacht wird.

Da, meine Damen und Herren, ist Ihre Hungerskatastrophe.
Schwarz auf Weiß.


Erschienen auf steady.page


Donnerstag, 31. Juli 2025

Alternative Realitäten - Die Lügen von Amnesty International Deutschland...

Dr. Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, sagte gestern auf der Bundespressekonferenz u.a. folgendes: 

„Ich mein‘, Sie kennen die Zahlen, der Tötung von über, weit über 400 Humanitären Helfern in Gaza, der Tötung von Journalist*innen, der gezielten Angriffe auf Schulgebäude, Zerstörung von Universitäten, Angriffe auf Friedhöfe und auf medizinische… also auf äh Krankenhäuser, all das sind Kriegsverbrechen…“ 

Die antisemitische Hetzerin Juliane Duchrow 
von Amnesty International Deutschland...



Das ist schlicht falsch. 

Das Kriegsrecht oder Kriegsvölkerrecht besteht aus verschiedenen Rechtsnormen, beispielsweise den Genfer Konventionen, der Haager Landkriegsordnung usw. 

Worauf diese Hilfsorganisationen sich vermutlich beziehen ist das Römische Statut (1998), das im Artikel 8 Kriegsverbrechen definiert. In Absatz 2 unter b) steht dort: 

„Vorsätzliche Angriffe auf zivile Objekte, das heißt auf Objekte, die nicht militärische Ziele sind“. 

Das „die nicht militärische Ziele sind“, wird schlicht ignoriert. Wenn sich Kombattanten in einem solchen Gebäude verstecken, auch nur darin aufhalten um etwas zu planen, werden sie zum militärischen Ziel. Weshalb genau das im gleichen Abschnitt verboten ist.  

Ähnlich ist die Regulierung auch in den Genfer Konventionen. Im Genfer Abkommen über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten ist zwar in Artikel 18 definiert, dass zivile Krankenhäuser nicht angegriffen werden dürfen. Gleich im nächsten Artikel heißt es aber, dass dieser Schutz endet, „wenn sie außerhalb ihrer humanitären Aufgaben zur Begehung von Handlungen verwendet werden, die den Feind schädigen“. 

Und das sind nur die Krankenhäuser. Die den höchsten Schutz genießen. Die Schulgebäude der UNRWA sind beispielsweise gar nicht mehr als Schulen in Betrieb. Sie wurden mal als Schulen gebaut, aber mehr auch nicht. 

Bereits 2014 hat die UN selber (!) öffentlich gemacht, dass sie Raketen in mindestens einer Schule gefunden hat. Zum zweiten Mal! https://unrwa.org/newsroom/press-releases/unrwa-condemns-placement-rockets-second-time-one-its-schools  

Das alles bedeutet, dass es bei einem Angriff auf ein solches Gebäude nur noch darum geht, wie bei jedem anderen Angriff auch, die Verhältnismäßigkeit von militärischem Nutzen und zivilen Schäden abzuwägen. 

Und in einem Krieg, bei dem sich im Häuserkampf („Urban Warfare“) eine Relation - laut der eigenen Zahlen der Palästinenser! – von 1:2 bis 1:1 abzeichnet, ist diese Verhältnismäßigkeit plausibel anzunehmen. 

Es ist gemäß Brandolinis Gesetz zu mühselig Satz für Satz zu widerlegen, was beispielsweise diese Hilfsorganisationen und irgendwelche Professoren für „Sozialanthropologie, Schwerpunkt Südost- und Osteuropa“ oder eine „Professorin für VWL, Wirtschaft und Gesellschaft des Nahen Ostens“ erzählen. 

Da werden Parallelgesellschaften aufgemacht. Es wird von vielen Menschen emotionalisiert einfach übernommen. Und nicht hinterfragt, weil das kommt ja von „Experten“ und Amnesty International. 

Während das Schweigen zu anderen, weit größeren und schwerwiegenderen Gräuel im Jemen, dem Sudan oder anderswo immer ohrenbetäubender wird. Am 7. Oktober 23 wurde nicht nur ein Krieg begonnen. Sondern eine alternative Realität.


Montag, 28. Juli 2025

Die Europäischen Drei: Wünsch Dir was in Gaza

von Thomas Heck.

"Jetzt ist es an der Zeit den Krieg zu beenden", schrieben friedensbeseelte Politiker in den Tagen nach der blutigen Landung in der Normandie vom 6. Juni 1944. Der Schock über französische zivile Opfer durch die Landungsoperation war dann wohl doch zu viel. „Wir fordern die umgehende und bedingungslose Freilassung aller Häftlinge, die von der Nazi seit dem 1933 in Konzentrationslagern gefangen gehalten werden. (...) Die Entwaffnung der SS ist unerlässlich und die SS darf keine Rolle in der Zukunft von Deutschlands spielen.“ So oder ähnlichen hätten Ergüsse nach dem 6. Juni 1944 geklungen, ginge es um die Nazis und nicht um Israel, dass in Gaza auch um das Leben und die Befreiung seiner Bürger, auch die deutscher Bürger kämpft. Doch das ficht Friedrich Merz, Emmanuel Macron oder Keir Starmer nicht an. Sie bauen lieber Luftschlösser, wie Ralf Schüler in einem Kommentar auf NIUS schreibt:


In der aktuellen Gaza-Politik zeigt Europa inklusive Deutschland, was es am besten kann: Luftschlösser bauen.

Es sei „jetzt an der Zeit, den Krieg in Gaza zu beenden“, schreiben Kanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Briten-Premier Keir Starmer in einer gemeinsamen Erklärung. Das ist klasse und super sympathisch. Wer wollte nicht jedweden Krieg schnellstmöglich beenden.

Dann kommt eine Passage, in der die friedlichen Drei alles aufschreiben, was sie sich sonst noch wünschen: „Wir fordern die umgehende und bedingungslose Freilassung aller Geiseln, die von der Hamas seit dem 7. Oktober 2023 gefangen gehalten werden. (...) Die Entwaffnung der Hamas ist unerlässlich und die Hamas darf keine Rolle in der Zukunft von Gaza spielen.“

Das wird die Hamas sicher einsehen. Die Erklärung des intern „E3-Format“ (die europäischen Drei) beschreibt präzise die im Kern völlig unterschiedliche Grundphilosophie zwischen Israel (und der amerikanischen Trump-Administration) auf der einen und Europa auf der anderen Seite.

Wenn Europa ehrlich wäre, müsste man einsehen, dass Israel gerade den einzigen gangbaren, realistischen und – zugegeben – nicht immer ganz leicht zu ertragenden Weg geht, die Hamas und ihren Terror zu zerschlagen. Wer das nicht will, soll offen sagen: Nicht um diesen Preis, lieber Reste von Terror als das Leiden in Gaza.

Dazu fehlt den E3-Europäern aber der Mut und die Ehrlichkeit. Stattdessen wird die schon in der Ukraine gescheiterte Methode „ich wünsche mir, dass alles gut wird“ einfach wiederholt. Und auch die von Macron angekündigte Anerkennung Palästinas folgt dieser Philosophie der Wirklichkeitsverweigerung: Einen Staat anzuerkennen, den es nicht gibt, der keine Regierung hat und keine Telefonnummer (Henry Kissinger), ist genauso wohlfeil und illusionär, wie die Beitrittsperspektive der Ukraine zur EU.

Mit guten Ratschlägen und weltfremden Wünschen ist Europa schnell und reichlich unterwegs. Wenn die Politik von Berlin, Brüssel, Paris und London nicht irgendwann in der Realität ankommt und wirklich praktikable Vorschläge macht, harte Initiativen zur Trennung der Konfliktparteien und machtvollen Erzwingung von Lösungen ergreift, wird sie weiter international irrelevant bleiben oder zum Partner der Schurken und ihrer Staaten. Wollen kann das eigentlich keiner.

Erschienen im Newsletter von NIUS

Mittwoch, 23. Juli 2025

Hunger Games: Leserfrage

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Es wird unappetitlich. Auf mehreren Ebenen.
Ich hätte es Euch und mir wirklich lieber erspart.

Ich wurde heute Morgen per Mail nach dem Bild zu einem Bericht des Spiegels gefragt.

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Screenshot des Beitrags

Das Foto soll einen unterernährten Jungen im Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt zeigen. Als Quelle ist die Nachrichtenagentur Reuters angegeben und der Fotograf Dawoud Abu Alkas.
Letzterer ist tatsächlich Fotograf im Gazastreifen und hat bereits mehrere Fotos an Stock-Medien verkauft.
Der Beitrag stammt von heute Morgen, 23.07.2025 06:38h.

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Screenshot des Angebots der Agentur Reuters.

Das Bild wird in den vergangenen ca. 24 Stunden durch viele Medien international herumgereicht. Der Mann wird dabei als 14-jähriger Mosab al-Debs vorgestellt.
Es ist zumeist Aufhänger für die Berichterstattung über einen Appell von 110 Hilfsorganisationen. Hinzu kommt, dass die Hamas gerade erklärt hat, dass mehrere Kinder an einem Tag verhungert seien, die Zahlen gehen auseinander.

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Screenshot eines Berichts der BBC

Eines der ersten Medien-Outlets war laut Zeitstempel Al Jazeera.

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Screenshot des Berichts von Al Jazeera

In der Primärquelle (Reuters) wird der Zustand als „malnutrition“ bezeichnet. Und das bedeutet nicht „Unterernährung“, sondern ist der medizinisch korrekte Begriff für eine MangelernährungUnd eine solche Mangelernährung kann durch viele Erkrankungen hervorgerufen werden, beispielsweise Krebs oder Leukodystrophie.
Eine solche Abmagerung, wie sie auf den Bildern zu sehen ist, muss schleichend über einen langen Zeitraum passieren.

Deshalb habe ich auch einfach mal einen befreundeten Arzt angerufen. Dem sofort die Nasensonde und der frische Kopfverband auffielen. Ersteres zeigt eine Versorgung, zweiteres muss eine andere Ursache haben.
Bemerkenswert ist auch, dass der Guardian ein Bild der gleichen Fotoreihe veröffentlicht hat, auf dem zwei Frauen – sicherlich Angehörige – zu sehen sind, die man durchaus als Wohlgenährt bezeichnen darf.

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Screenshot des Beitrags des Guardian

Beim tieferen Tauchen im Netz lief mir dann eine Fotoreihe eines Patienten in Gaza von Omar Ashtawy über den Weg, der an Hirnatrophie („Hirnschwund“) leidet. Was übrigens Mangelernährung verursachen oder sogar durch eine Stoffwechselerkrankung wie Leukodystrophie verursacht werden kann.
Dort ist der Mann zwar 21 und heißt Ahmed Al-Najjar, aber die Bilder vom 05.07.2025 wären mit einem Krankheitsverlauf naheliegend.

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Screenshot des Angebots der Fotoreihe eines Stock-Anbieters

Auch Ahmed Al-Najjar wurde damals bereits durch die Medien und Social Media getrieben, als Nachweis für eine Hungerkriese im Gazastreifen.

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Screenshot eines Postings von Palestine Online auf X mit Bildern von Ahmed Al-Najjar

Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, ob es sich um die gleiche Person handelt.
Doch ein Szenario finde ich sehr viel zutreffender, als die vorgestellte Geschichte:
Der Fotograf Dawoud Abu Alkas fotografiert in dem von der Hamas betriebenen Al-Shifa-Krankenhaus einen Patienten. Diese Bilder verkauft er mindestens an die Agentur Reuters, vielleicht auch an andere. Dort noch mit der medizinisch korrekten Beschreibung einer Mangelernährung.
Die Agentur Reuters verkauft die Bilder an verschiedene Medien. Die keine Möglichkeit haben, das zu verifizieren. Und so wird es mit der mehr oder minder zufällig zusammenfallenden Meldung der Hamas über verhungernde Kinder und dem Apell der Hilfsorganisationen von den Medien verwendet. Obwohl die Bilder selber auf eine andere Erkrankung hindeuten.

Und die „westlichen“ Leserinnen und Leser gehen implizit davon aus, dass viele „Kinder“ im Gazastreifen so abgemagert aussehen.

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Foto: Hunderte junger Gaza-Palästinenser tragen 25-Kilo-Säcke von einer Ausgabe nach Hause.

Das ist übrigens kein Skandal, sondern Tagesgeschäft.

Ich betone ausdrücklich, dass keine meine Aussagen bedeutet, dass es im Gazastreifen keine Hungernden gibt!
Ich wurde nach einem Bild gefragt, das habe ich recherchiert. Mehr nicht.

Bemerkenswert allemal, dass seit Dezember 2023 vor einer Hungerkatastrophe gewarnt wird, während aktuell tausende Tonnen Hilfsgüter auf palästinensischer Seite am Grenzübergang Kerem Schalom vergammeln, weil sie nicht abgeholt werden.


Erschienen auf steady.page


Es geht nicht um die Palästinenser, es geht gegen die Juden und Israel...

Da es mehrfach thematisiert wurde, und es Streitigkeiten in der Regierung gibt, habe ich das Bedürfnis, mich zu positionieren. Auch um weitere Debatten in Kommentarspalten vorzubeugen. 

Am Montag dem 21.07.2025 haben die Außenminister von 29 Staaten und ein EU-Kommissar eine Erklärung veröffentlicht. In dieser fordern sie, der Krieg im Gazastreifen müsse sofort gestoppt werden. Darüber hinaus wird indirekt die Hilfsmittelverteilung durch die GHF kritisiert, die Freilassung der Geiseln gefordert, einen Plan für ein Camp der Zivilbevölkerung als nicht akzeptabel bezeichnet und dem Siedlungsplan E1 in der West Bank widersprochen. 

Deutschland und die USA haben diese Erklärung, neben vielen anderen Staaten, nicht unterzeichnet. Ich begrüße das ausdrücklich. Man kann gerne vieles an der Kriegsführung, der Versorgungslage der Zivilisten im Gazastreifen oder auch den Plänen in der West Bank kritisieren. Vieles kritisiere ich selber.


Für mich sind jedoch zwei Dinge entscheidender als alles andere.  Die Verteilung der Hilfsgüter durch die bisherigen Kanäle (UN, WFP, etc.) ist undurchsichtig und begünstigt eine Vorteilsnahme durch einzelne Palästinenser, vor allem der Hamas. Das Recht des Stärkeren. Derzeit vergammeln erneut tausende Tonnen Hilfsmittel am Grenzübergang Kerem Schalom, weil sie durch eben diese Kanäle nicht abgeholt werden. Sie sind bereits durchgelassen, sie liegen im Lager auf der palästinensischen Seite. 

Das zeigt, dass die UN und andere Hilfsorganisationen nicht in der Lage sind, eine gerechte Verteilung zu gewährleisten. Die Verteilenden sind Palästinenser mit UN-Westen. Das Bedürfnis so lange zu übersättigen, bis auch der Letzte etwas abbekommt, kann nicht die Logik sein, die demokratische Staaten mit unserem Wertesystem vertreten sollten. Das ist eine Unterstützung einer hierarchischen, zutiefst korrupten Verteilung, der ich als linksliberaler Demokrat nur widersprechen kann. 

Die Hamas ist als politische Führung für diese Verteilung verantwortlich und sollte auch dafür in die Verantwortung genommen werden. Vielmehr sollte klar und deutlich adressiert werden, warum einerseits eine Mangelernährung herrscht, während andere auf Social Media Werbung machen für Waren, die ausschließlich aus den kostenlosen Hilfslieferungen hervorgegangen sind. Über die Probleme, wie getötete Zivilisten, Hungernde oder den Einsatz von Gewalt zur Durchsetzung, bin ich mir im Klaren. Ich komme dennoch zu der Meinung:. 

Manchmal sind Werte mehr wert als Menschenleben. Unsagbar tragisch, wenn man das abwägen muss.  Das Ziel des Krieges ist nicht nur die Befreiung der Geiseln. Sondern die Zerstörung der Hamas und - wie bei jeder Streitkraft weltweit - den Feind davon abzuhalten, weiter angreifen zu können. Nach wie vor wird Israel fast täglich beschossen, vor allem aus dem Jemen, aber auch aus dem Gazastreifen. Das Kriegsziel ist nicht erreicht. Israel ist Zeit seines Bestehens nicht nur einzelnen Angriffen oder Terroranschlägen ausgesetzt. Sondern existenziell bedroht. Das findet - auch aktuell - nur wenig Beachtung, weil Israel lernen musste, dagegen gewappnet zu sein. 

Doch es kann und darf nicht der Maßstab der Empathie sein, wie gut ein Land sich verteidigen kann. Nach über 75 Jahren muss auch mal gut sein. Jede Hilfe für die Palästinenser hatte lediglich weitere Angriffe und Terrorismus zur Folge. Das nur an der derzeitigen, rechtsaußen bis rechtsradikalen Regierung Netanjahu aufzuhängen, halte ich für vergessend, verzerrend und geschichtsrevisionistisch. 

Ebenso wie schlicht ignoriert wird, dass das bestehende Gesellschaftssystem im Gazastreifen zutiefst faschistisch ist und die Menschenrechte ignoriert, die sich vor allem jene auf die Fahnen schreiben, die als „Westler“ dieses System unterstützen und Israel auch dafür kritisieren, dass es sich zur Wehr setzt. Von Israel eine Beendigung des Krieges zu fordern, ist in meinem Wertesystem gleichbedeutend damit, die Alliierten 1944 aufzurufen, den Krieg gegen Nazideutschland einzustellen. 

Und ich stelle erschreckend fest, dass wenige Menschen in Europa und Nordamerika diese Parallele zu sehen scheinen. Mehr noch, die simple Tatsache, wer der Kriegsparteien der Angreifer ist, wird nicht nur aus politischem Kalkül von Politikern lieber klein gehalten. Sondern von Hilfsorganisationen verzerrt und von Medien schlicht ignoriert. 

Es mag vielen menschenverachtend erscheinen, aber wenn der Angreifer leidet, derjenige, der einen Genozid unternommen hat und selber seit Jahrzehnten versucht ein Land auszulöschen, empfinde ich keine Empathie. Aufgrund meiner Tätigkeit weiß ich nicht nur, dass viele Menschen das so beurteilen. Sondern dass sie darunter leiden, dass ihre legitime Einstellung und Position diskreditiert, bewusst umgedeutet und in den Medien und der öffentlichen Debatte kaum abgebildet wird. Jüdische Deutsche fühlen sich nicht gehört und beiseite geschoben. 

Deshalb, und nur deshalb, hätte ich auch Verständnis dafür, wenn die Israelis nach Jahrzehnten des Überlebenskampfes und fünf konkreter, durch die Palästinenser abgelehnte Vorschläge für eine Zwei-Staaten-Lösung die Schnauze voll hätten und den Gazastreifen annektieren. Umfragen zeigen, dass das bei immer mehr Israelis der Fall ist. Es wäre nicht meine bevorzugte Lösung. Aber ich hätte jedes Verständnis. Legen die Palästinenser die Waffen nieder und lassen die Geiseln frei, endet der Krieg. Legen die Israelis die Waffen nieder, endet Israel. Ich halte die Erklärung der Außenminister, Israel solle den Kampf gegen seine Feinde beenden, für eine Schande.