Montag, 11. November 2019

Der Schriftzug ist unklug... (aber nicht falsch)...

von Thomas Heck...

Deutschland ist ein souveränes Land und kann feiern wie es will. Dennoch sollte man hinterfragen, was mit bestimmten Botschaften erreicht werden soll. Und, man sollte sich fragen, was es bedeutet, wenn ausgerechnet am Jahrestag des Mauerfalls, nebenbei bei auch Jahrestag der Reichsprogromnacht von 1938 und auch Jahrestag des versuchten Anschlags auf das jüdische Gemeindehaus in Berlin vor 50 Jahren dem jüdischen Israel live einen eingeschenkt wird. 

An einen Versehen kann man da kaum glauben, wenn man sich auch nur ein wenig im Medienbetrieb auskennt. Da gibt es keine Zufälle, alles ist minutiös geplant und vorgeübt. Es brennt wieder in dem Land und das Fatale ist, dass die, die sich offen zu Israel bekennen, als Rechte und Nazis diffamiert werden.


Mit Appellen für den Erhalt der freiheitlichen Demokratie ist 30. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert worden. Doch während des Auftritts von Anna Loos wird ein hebräischer Spruch eingeblendet - der verärgert.

Am Samstagabend fand am Brandenburger Tor in Berlin die große Feier zum Mauerfall-Jubiläum statt. Laut dem Veranstalter waren mehr als 100.000 Menschen bei der zweistündigen Show dabei.

Bei dem Auftritt von Sängerin Anna Loos dann der Eklat: Es wurden Sprüche, Videos und Bilder eingeblendet, die im Bezug zu einer Protestbewegung stehen. Ein Spruch jedoch war auf hebräisch und heißt übersetzt „Schluss mit der Besatzung“. Darüber hatte zuerst „Ruhrbarone“ berichtet.

Grünen-Politiker Volker Beck hat Programmbeschwerde eingereicht. Der „Berliner Morgenpost“ sagte er, dass Israel in Deutschland häufig in einem falschen Kontext dargestellt werde. Auch der Beauftrage gegen Antisemitismus bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Sigmount A. Königsberg, fand die Einblendung unpassend.

Gegenüber der “Berliner Morgendpost“ räumte der Veranstalter des Abends, die Kulturprojekte Berlin GmbH, Fehler ein: „Der Schriftzug ist unklug. Dafür wollen wir uns entschuldigen“, sagte Kulturmanager Moritz van Dülmen. Er betonte, dass dahinter keine politische Absicht versteckt gewesen sei. Natürlich nicht. Bei der Live-Show seien mehrere Protestbewegungen gezeigt worden, auch „Women in Black“ - eine Anti-Kriegs-Bewegung. Sie war Ende der 60er-Jahre in Jerusalem gegründet worden.

Steinmeier dankt für die friedliche Revolution

Nach Polizeiangaben sei die Feier „völlig friedlich“ verlaufen. „Wegen Überfüllung mussten wir aus Sicherheitsgründen allerdings zeitweise einige Zugänge sperren“, sagte ein Sprecher am Sonntag.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte vor Menschen am Brandenburger Tor in Berlin den Ostdeutschen für die friedliche Revolution. „Sie, die Mutigen in der DDR, haben Geschichte geschrieben: Demokratiegeschichte, Weltgeschichte. Dafür können ihnen wir auch 30 Jahre später nicht dankbar genug sein“, sagte Steinmeier und warb zeitgleich für eine Koalition von CDU mit der ehemaligen Mauermörderpartei. Ein denkwürdiger Tag an dem vieles falsch gelaufen ist, um es einmal diplomatisch zu formulieren...

Nicht etwa "Nie wieder Sozialismus" heißt die Lehre aus dem Mauerfall vom 9. November 1989.
Das riesige Schrift-Display in hebräischer Schrift (daj l'kibush = enough subduing ), das gestern unwidersprochen und vielfach bejubelt ausgerechnet am Berliner Symbol-Tor des Nazi-Fackelumzugs von 1933 öffentlich illuminiert wurde, belegt es: Die Lehre ist ganz offensichtlich "Schluss mit der (israelischen) Besatzung" !!
Etwas anderes ist den öffentlich geförderten Organisatoren nicht in den Sinn gekommen als ausgerechnet an einem der wichtigsten, historisch mehrfach besetzten Tage in der deutschen Geschichte und in einer Welt voller gewalttätiger zumeist islamischer Unrechtsregime dazu zu missbrauchen, in einem Akt blanker Judenfeindlichkeit den demokratischen jüdischen Staat Israel gegen jede historische Wahrheit und gegen jedes bessere Wissen als "Besatzer" zu dämonisieren. 
Der verantwortliche Veranstalter, die Kulturprojekte Berlin GmbH ist eine landeseigene gemeinnützige Gesellschaft zur angeblichen Förderung, Vernetzung und Vermittlung von Kultur und Geschichte. Aufsichtsratschef ist -- was denn sonst -- Kultursenator Klaus Lederer.von den Linken, die auch schon als SED in der Zeit des vor 30 Jahren überwundenen Freiluftgeheges "DDR" mit Flüchtlingserschießung-Befehl einen intensiven Schmusekurs mit Arafat, Abu Nidal und anderen muslimischen Terrorgrößen gefahren sind. 
Die Kritik an dieser antisemitischen und Israel-feindlichen Entgleisung, die ja weniger eine Entgleisung als vielmehr übliches linkes System ist, hat den Kirchen-nahen Geschäftsführer van Dülmen zwischenzeitlich zu einer halbherzigen Entschuldigung veranlasst. 
Trotzdem bleibt der keinesfalls zufällige skandalöse Vorfall, der quasi nahtlos in das Raster des nahezu allgegenwärtigen Antisemitismus nicht nur eine infame Geschmacklosigkeit, die dadurch noch gesteigert wird, dass die Feierlichkeiten auch auf den Jahrestag der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 fielen, sondern enttarnt auch die von der GroKo-Entourage und dem rot-rot-grünen Senat gestern abgesonderten Gedenktags-Heucheleien nebst der verlogen wiedergekäuten "Nie-Wieder" Beteuerungen als inhaltsleeren Sprechblasen einer am Vital-Interesse der jüdischen Menschen in diesem Lande vorbeigehenden Politik.
Dr. Rafael Korenzecher


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen