Freitag, 24. Juni 2022

Forschung ist doof, sagt Deutschland...

von Mirjam Lübke...

Wie wäre wohl die Geschichte der Menschheit verlaufen, wenn schon immer Linke und Grüne das Sagen in Wissenschaft und Forschung gehabt hätten? Man mag einwenden, die Menschen hätten in ihrer Frühzeit gar keine Muße für derlei Merkwürdigkeiten gehabt, da sie den ganzen Tag damit beschäftigt waren, ihr Überleben sicherzustellen. Da wurde von den Herren gejagt für Nahrung und Kleidung, während die Damen in der Umgebung Früchte pflückten und ab und zu auch einmal ein kleines Tier fingen. Bekanntlich stammt aus dieser Zeit der heute noch übliche Brauch, dass Frauen stets in kleinen Gruppen zur Toilette gehen. 


Und dabei kommen wir auch schon zur Vorstufe moderner empirischer Wissenschaft: Durch Beobachtung und Erfahrung machten die Menschen ihre Arbeitsabläufe sicherer und effektiver - wenn etwa nach dem Verspeisen bestimmter Früchte ein paar Male jemand aus der Gruppe unter Schmerzen gestorben war, dann machte man zukünftig einen Bogen um den Strauch. Ob nun zuerst herausgefunden wurde, wie man gezielt Nahrung anbaut oder die Religion das Licht der Welt erblickte, darüber ist sich die moderne Archäologie nicht mehr ganz einig - es könnte sein, dass die Errichtung großer Kultstätten wie etwa im türkischen Göbekli Tepe es notwendig machte, viele Gläubige vor Ort ernähren zu müssen. 

Gewiss sollte man Religion nicht in Gänze verteufeln, sie hat uns also eventuell die Landwirtschaft gebracht, sorgt im besten Fall dafür, dass Menschen bestimmte Anstandsregeln untereinander befolgen und sich um Schwächere kümmern. Leider hat sie aber auch Glaubensinhalte im Gepäck, die eine ähnliche ideologische Starre erzeugen, wie es heute links-grünes Denken erreicht. Nicht umsonst spricht man auch von "Klimareligion", denn man hält ähnlich vehement daran fest, dass der Klimawandel menschengemacht sei, wie die katholische Kirche einst am geozentrischen Weltbild. Seit der Antike wusste man zumindest von der Kugelform der Erde, aber wenn dies so nicht in der Bibel stand, konnte es trotz guter Beweisführung nicht stimmen. Heute hingegen werden alle Forschungsansätze, welche andere Gründe als den Menschen für Klimaschwankungen suchen, medial kräftig abgebügelt. In Norwegen und Israel etwa wird der Einfluss der Sonnenaktivität auf Klimazyklen geprüft - aber gegen diese Abläufe nutzt es eben nichts, sich auf die Straße zu kleben. Der Mensch möchte noch immer, wie zu Galileis Zeiten im Mittelpunkt des Geschehens stehen - und sei es als Buhmann, das ist besser als nichts.

Heute landet man zum Glück für Ketzerei nicht mehr auf dem Scheiterhaufen - aber durchaus am medialen Pranger, wenn man sich der Ideologie nicht unterwirft. Geistesgeschichtlich ist das ein Rückfall ins frühe Mittelalter - und das ist nicht nur ein dummer Spruch: In dieser Zeit wurde fiel einiges, was noch an fortschrittlicher römischer Architektur in Deutschland vorhanden war, einem gnadenlosen Recycling zugeführt und anderweitig verbaut. Aus der damaligen Sicht machte das Sinn, denn es ging schneller, als selbst Baumaterial herzustellen - und eine Bindung an die römische Kultur bestand nicht. Warum sollte man eine komplizierte Fußbodenheizung bauen, wenn auch ein Kamin seinen Dienst tat?

Ebenso wenig haben heutige Grüne eine emotionale Bindung an deutsche Kulturlandschaften. Derzeit landet medial einmal wieder die Nazi-Keule auf jedem Waldfreund, denn wenn Grüne ihre Windräder bauen wollen, dann muss eben auch mal eine mehrere hundert Jahre alte Eiche diesen Plänen weichen. Eichen sind ohnehin extrem verdächtig, mit den Rechten im Bunde zu stehen. 

Hätten die Grünen schon in der Frühzeit gelebt, wäre wohl schon ein elementarer Fortschritt im Keim erstickt worden: Die Möglichkeit, selbst Feuer zu machen. "Nehmt euch halt ein Fell und esst Obst, dann brauchen wir dieses schädliche Zeug nicht!"

Deutschland verliert wegen dieser Haltung mittlerweile den Anschluss zu wichtigen Forschungszweigen: Mit der vierten Generation moderner Kernkraftwerke befasst man sich schon deshalb nicht, weil die Bevölkerung glauben soll, diese befänden sich allesamt auf dem technischen Niveau von Tschernobyl. Auch die Forschung zur Beseitigung von Atommüll - der unzweifelhaft eins der größten Probleme in Bezug auf die Kernkraft darstellt - liegt vollkommen brach. Noch nicht einmal die Entwicklung von leistungsfähigen Speichern für die Überschussproduktion der geliebten Windräder kommt wirklich voran. 

Ein weiteres tagesaktuelles Thema ist die Forschung an synthetischen Kraftstoffen. Da man sich darauf geeinigt hat, komplett auf E-Mobilität umzusteigen, dürfen diese einfach nicht funktionieren - es heißt, sie seien nicht effizient genug. Der Schluss daraus heißt nicht etwa "wir haben hier einen spannenden Ansatz, lasst uns mal schauen, was man daraus machen kann", sondern "das wird eh nix". Die Begeisterung für Wissenschaft, die noch vor ein paar Jahrzehnten in jungen Menschen geweckt werden sollte, ist sanft entschlafen. Stattdessen wissen wir, wie man ein Gendersternchen korrekt ausspricht und töpfern primäre weibliche Geschlechtsorgane. "Jedem Tierchen sein Pläsierchen", könnte man denken. Aber wenn Genderstudien die Naturwissenschaften komplett aus dem Rennen werfen, dann sind das im wahrsten Sinne des Wortes düstere Aussichten. Dann geht nämlich irgendwann das Licht aus, weil sich niemand mehr um die Infrastruktur kümmert.

Man nimmt eine Abwanderung von deutschen Erfindern und Forschern schulterzuckend zur Kenntnis. Gerade China freut sich über jedes Konzept aus Deutschland, das es freudestrahlend umsetzen kann. Aber auch Kanada und die USA nehmen enttäuschte Deutsche bei sich auf. Dort hat der Genderwahn zwar seinen Ursprung, aber es gibt dafür auch mehr nicht-staatliche Förderung. Die Gesellschaft ist generell mehr für Wissenschaft zu begeistern. Weiß man eigentlich, ob es in Deutschland noch "Jugend forscht" gibt? 

Ich glaube nicht, dass die Misere den Untergang Deutschlands ankündigt - unser Land hat sich immer wieder nach großen Krisen aufgerappelt. Aber die nächsten Generationen werden wohl mit der Selbstverständlichkeit, dass der Strom aus der Steckdose kommt und man nur die Heizung aufdrehen muss, um es warm zu haben, nicht mehr leben können. Die Pläne für Abschaltungen liegen schon vor, oder Licht und Wärme werden einfach unbezahlbar werden.




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