von Thomas Heck...
Während deutsche Politiker und Journalisten die Piraten, die ein Handelsschiff in ihre Gewalt brachten, um eine nach internationalem Seerecht rechtmäßige Verbringung nach Rettung an der libyschen Küste zu verhindern, immer noch verklärend als "Migranten" bezeichnet und diese lieber einer Traumatherapie in Deutschland unterziehen würden, wird das in Malta ganz anderes gesehen und die Piraten des Terrorismus beschuldigt.
Nach der gewaltsamen Umleitung eines Handelsschiffes nach Malta hat die Justiz des Inselstaates gegen drei der beteiligten Migranten Terrorismusvorwürfe erhoben. Die Teenager im Alter von 15, 16 und 19 Jahren aus Guinea und der Elfenbeinküste erschienen am Samstag vor Gericht in Valletta. Nach maltesischem Recht drohen ihnen Haftstrafen zwischen sieben Jahren und lebenslang.
Das Schiff „El Hiblu 1“ hatte am Mittwoch dicht vor der libyschen Küste im Mittelmeer 108 Migranten gerettet, darunter auch Frauen und Kinder. Als sie hörten, dass sie nach Libyen zurückgebracht werden sollten, zwangen die verzweifelten Migranten den Kapitän, den Kurs Richtung Malta zu ändern. Die Insel liegt rund 350 Kilometer nördlich der libyschen Küste, von der aus viele Afrikaner die gefahrvolle Überfahrt nach Europa versuchen.
In der Nähe der Insel übernahm die maltesische Armee die Kontrolle über das Schiff, das am Donnerstagabend im Hafen von Valletta anlegte. Die drei Angeklagten, die die Vorwürfe am Samstag zurückwiesen, bleiben vorerst in Haft. Die übrigen Migranten wurden in einem Aufnahmezentrum untergebracht.
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