Dienstag, 12. November 2024

Realsatire? Die Razzia gegen acht rechtsextremistische Umstürzler in Sachsen

von David Cohnen...

Kanonen auf Spatzen? Wieder mal wurden bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe per Hubschrauber "rechte Umstürzler“ eingeflogen



Am 5. November 2024 führte die Bundesanwaltschaft, vermutlich weisungsgebunden und unter der aufmerksamen Aufsicht des Ministeriums, eine Razzia gegen die “Sächsischen Separatisten” durch. Acht Männer wurden festgenommen, die verdächtigt werden, eine rechtsextremistische Terrorgruppe zu bilden. Schon allein die Tatsache, dass acht Personen einen Umsturz planten, lässt auf ein geradezu übermenschliches Selbstvertrauen schließen. Es stellt sich die Frage: Waren das moderne Siegfriede – oder doch eher tragische Helden in einem schlecht inszenierten Drama?

Die Gruppe hatte offenbar Großes vor: Sie soll nicht weniger als den Umsturz eines ganzen Bundeslandes und die Errichtung eines totalitären Systems nach nationalsozialistischem Vorbild geplant haben. Jeder der acht Männer sollte rund 500.000 Sachsen “in Schach halten”. Das klingt ambitioniert, wenn man bedenkt, dass selbst staatliche Institutionen Probleme haben, einfache Verwaltungsaufgaben für diese Zahl von Bürgern zu bewältigen. Der Plan, die gesamte Republik zu kontrollieren, setzt dem Ganzen jedoch die Krone auf: Jeder der acht Männer wollte über mehr als 10 Millionen Einwohner herrschen. Der Größenwahn ist kaum zu übersehen, doch die politischen und medialen Reaktionen lassen keinen Zweifel daran, dass diese Gruppe als ernsthafte Bedrohung betrachtet wurde.

Der Größenwahn der sächsischen Separatisten und paramilitärische Vorbereitungen

Die vermeintlichen Umstürzler hatten sich gut vorbereitet - zumindest aus ihrer eigenen Sicht: Paramilitärische Trainings, Tarnfleckanzüge, Gefechtshelme und Patrouillengänge bei Nacht – das klingt nach einem Abenteuerurlaub für Frustrierte, weniger nach einer ernsthaften Bedrohung für die Bundesrepublik. Dennoch präsentierten die Medien die Ausrüstung der Gruppe als Beleg für die “hohe Gefährlichkeit” der Separatisten. Wären diese acht Männer wirklich in der Lage gewesen, gegen eine der bestausgerüsteten Polizeibehörden Europas anzutreten? Die Frage bleibt offen, doch die Dramatik der Berichterstattung lässt den Betrachter an ein Szenario wie aus einem Actionfilm denken.

Die ideologische Ausrichtung der Gruppe wird als extrem und apokalyptisch beschrieben. Sie lehnten die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik zutiefst ab und hatten Pläne, ethnische Säuberungen in den eroberten Gebieten durchzuführen. Die Vorstellung, dass acht Männer in der Lage wären, solche groß angelegten Verbrechen zu organisieren, lässt tief blicken – aber weniger in die tatsächliche Bedrohungslage, sondern vielmehr in die politische und gesellschaftliche Stimmung, die solche Szenarien heraufbeschwört. Und hier zeigt sich der eigentliche Kern der Geschichte: Es geht weniger um die acht Männer, sondern um die Angst und Unsicherheit in der Gesellschaft, die solche Bedrohungen real erscheinen lässt.

Symbolische Erfolge statt echter Bedrohung – und eine possenhafte Inszenierung

Es ist bemerkenswert, wie eine derart kleine Gruppe als ernsthafte Gefahr für die gesamte Republik dargestellt wird. Hier entsteht der Eindruck, dass ein symbolischer Erfolg gefeiert werden soll: Der Triumph über den “rechten Terror”, der vermeintlich eine wachsende Gefahr in Deutschland darstellt. Dabei könnte man auch kritisch fragen, ob die eigentliche Bedrohung nicht weniger in diesen acht Personen liegt, sondern in der Polarisierung und der zunehmenden Hysterie, die jede noch so kleine Gruppe zum Staatsfeind Nummer eins stilisiert. Die Festnahme der "Sächsischen Separatisten" wird sicherlich als großer Erfolg der Justiz und der Sicherheitsbehörden gefeiert. Doch bei näherer Betrachtung bleibt ein fader Beigeschmack. Es scheint, als ginge es weniger um die tatsächliche Gefährlichkeit der Gruppe als vielmehr um die Schaffung eines Feindbildes, das medienwirksam ausgeschlachtet werden kann. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier eine Inszenierung stattgefunden hat, die mehr der politischen Selbstdarstellung dient als der tatsächlichen Sicherheit der Bürger.

Dank der Justiz und der politisch Verantwortlichen wurde die Gefahr, die von diesen acht Männern ausging, gebannt. Doch ob dies wirklich ein Schritt zur Sicherung der Demokratie oder eher ein weiterer Akt im politischen Theater war, bleibt offen. Die wahre Bedrohung könnte vielmehr in der Überreaktion und Instrumentalisierung solcher Vorfälle liegen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen