Mittwoch, 31. August 2022

Was für ein Immunsystem!

von Mirjam Lübke...

Da wir als ordentliche Bürger natürlich nicht davon ausgehen, von der Bundesregierung hinters Licht geführt zu werden, stellen sich mir einige Fragen. Denn es muss sich entweder um ein Missverständnis handeln oder aber unser politisches Führungspersonal ist durch eine Laune der Natur mit einem außergewöhnlich robusten Immunsystem gesegnet. Ebenso ergeht es dem Tross des begleitenden Journalistenpersonals - es muss sich um Übermenschen handeln aus deren Blut sich ohne weiteres ein funktionierender Impfstoff entwickeln ließe. Aber eventuell vertragen wir normalen Menschen diesen nicht - wir sind seiner nicht würdig.


Das ist natürlich einmal wieder Unfug, was ich da schreibe, denn meine tatsächliche Frage lautet: Warum sehen so viele Bundesbürger die Widersprüche nicht? Nicht zum ersten Mal haben wir Bilder von maskenlosen Politikern gesehen, diesmal auf der Rückreise eines Dienstbesuches in Kanada - das bekanntlich eine ähnlich restriktive Impfpolitik verfolgt wie Deutschland. Nach der Bundestagswahl posierte die SPD-Fraktion weitgehend maskenlos für ein Gruppenfoto, und auch bei den Treffen europäischer Spitzenpolitiker sieht man die Damen und Herren meist oben ohne, während das Personal den Mund bedecken muss. Es erinnert ein wenig an "Die Tribute von Panem", da gab es "Avox" genannte Menschen, denen man zur Strafe die Zunge entfernt hatte. Als stumme Diener mit Maske standen sie daraufhin der Oberschicht zur Verfügung. Eine ähnliche Hierarchie lässt sich auch in der Realität erkennen, auch wenn das Personal seine Zunge noch hat. Wenn sie nicht zum Protest genutzt wird, sondern nur zur Maßregelung von Abweichlern, dann ist der Staat zufrieden. Obwohl ich niemanden auf Ideen bringen möchte.
 
Es ist nicht bekannt, dass einer der Beteiligten eines qualvollen Todes gestorben wäre und der Öffentlichkeit als abschreckendes Beispiel vorgeführt werden könnte. Das hat man uns in den letzten Jahren bei jeder Anti-Maßnahmen-Demo prophezeit, aber die Apokalypse blieb aus. Und obwohl es einmal einen Konsens gab, sich an der Auslastung der Krankenhäuser zu orientieren, sollen plötzlich wieder Inzidenzwerte von Bedeutung sein. Obwohl diese nichts über die tatsächlichen Krankheitsverläufe aussagen. Trotz aller inzwischen erstellten Studien, die keinen besonderen Nutzen von FFP2-Masken ermitteln konnten und der mit den Impfstoffen gemachten negativen Erfahrungen geht die alte Leier wieder los und auch das Erdulden derselben.
 
Nun kommt auch noch die Energiekrise dazu. Auch wenn trotz vollmundiger Versprechen längst nicht in jedem Klassenzimmer eine Lüftungsanlage vorhanden ist, soll diese nun auch noch abgeschaltet werden. Die kostet nämlich Strom. Vielleicht greift die Bundesregierung den Tipp von Angela Merkel wieder auf, die Schüler könnten bei geöffnetem Fenster Kniebeugen machen. Wer eine Energiekrise abwenden will, indem er das Licht im Kühlschrank abschaltet, kommt auch auf solche Ideen. Wäre es nicht ohnehin praktischer, nur noch Online-Unterricht anzubieten? Das spart eine Menge Renovierungskosten an unseren Schulen. Die könnten gemütlich weiter vor sich hinrotten, denn Bildung ist ohnehin überbewertet. Frierende Kinder mit Maske müssen nicht sein - lasst sie einfach zuhause. Ist das die angebotene Lösung?
 
Es befremdet mich allerdings immer wieder, wie wenig dieser Humbug hinterfragt wird. Karl Lauterbach rührt öffentlich die Werbetrommel für Paxlovid, aber kein Journalist beleuchtet die Zusammenhänge, selbst dann nicht, wenn das Medikament den Bürgern geradezu hinterhergeworfen wird. Könnte dahinter eventuell Eigeninteresse stecken? Stattdessen wird eifrig über die nächste Virusvariante berichtet, die der Minister in einer Studie entdeckt hat. Man könnte meinen, dass sich dieser Schockeffekt langsam totläuft, aber er beeindruckt noch immer.
 
Auch scheint es da draußen Menschen zu geben, die glauben, dass Corona so etwas wie einen eingebauten Wecker hat, der es an einem bestimmten Datum aus dem Sommerschlaf weckt, woraufhin es aus Unmut richtig aggressiv wird. Es scheint so, als ob die Bürger das Gefühl der Bedrohung brauchen - und gleichzeitig die Vorstellung, mit Maske und Impfung hätten sie Macht darüber. Wie eine Magersüchtige, die glaubt, ihr Leben nicht in den Griff bekommen zu können und deshalb wenigstens ihr Gewicht kontrollieren will. Es heißt nicht umsonst Sucht, denn das Belohnungszentrum im Gehirn spielt verrückt. Vielleicht gibt es auch den Maskenjüngern einen Glücksschub, wenn sie wieder einmal jemanden ermahnen können. Und diesen Schub möchten sie immer wieder erleben - anstatt sich einen anderen Sinn im Leben zu suchen. Wenn sie uns nicht so quälen würden, könnte man fast Mitleid haben.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen