#München, jetzt: die Polizei muss zurück weichen.
— henning rosenbusch (@rosenbusch_) December 22, 2021
„Keine Gewalt!“#NoVaccinePassportsAnywhere #NoVaccineMandates #muc2212 pic.twitter.com/wIc3rc0t6D
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Sie verbieten nicht die Hassrede, sondern die Rede, die sie hassen. Den Sozialismus erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert...
#München, jetzt: die Polizei muss zurück weichen.
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von Thomas Heck...
So wie die Nachrichtensendungen des ZDF im Nahost-Konflikt, sagen wir mal grenzwertige Berichte abliefern, so beginnt die Geschichtskitterung bis hin zu latentem Antisemitismus schon bei den Kinder-Sendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. So mangelt es einerseits am Faktenwissenbei der linken Journaille, andererseits gilt es ein bestimmtes Narrativ zu verbreiten. Das tut man auch in anderen Themengebieten, beim Nahost-Konflikt kommt es jedoch auch auf Details an, um die Konfliktpartner einordnen zu können.
In der ersten Szene heißt es in der Kinder-Sendung „Logo“, die Anfang Oktober vom ZDF ausgestrahlt wurde: „Das ist das Land Israel.“ Dabei wird das Territorium des Staates Israel, der besetzten Gebiete (Westjordanland) und des 2005 von Israel vollständig geräumten Gazastreifens gezeigt. Der Begriff „Land Israel“ war aber nie die Bezeichnung für den Staat, sondern ist der seit biblischer Zeit gebräuchliche Name für den gesamten Landstrich ohne genaue Grenzen.
Das Westjordanland liegt nicht im Nordosten, wie „Logo“ behauptet, sondern eher im Westen. Weiter geht es mit der Unterstellung, die jüdische Einwanderung sei vor allem ein Produkt des Antisemitismus der Nazis gewesen. Das ist falsch, denn die jüdische Einwanderung in diese Region begann schon um 1880 und war durch Pogrome im russischen Reich ausgelöst worden. Ebenso ist die Behauptung falsch, dass die Juden vor allem in Europa lebten. In der gesamten arabisch-muslimischen Welt von Marokko bis Afghanistan gab es große jüdische Gemeinden, die nach 1948 fast vollständig ausgelöscht und deren Mitglieder enteignet, ermordet und vertrieben worden sind.
Weiter geht es mit dem Spruch: „Nach der Hitler-Zeit, nach 1945, wollten die meisten Juden einen eigenen Staat, in dem sie sich sicher fühlen konnten. Immer mehr versuchten damals in das Gebiet zu ziehen.“ Das erweckt wiederum den Anschein, als wäre allein Deutschland für die Entstehung des Konflikts verantwortlich. Die Masseneinwanderung in das britische Mandatsgebiet Palästina hat aber schon lange vorher eingesetzt – übrigens nicht nur von jüdischer Seite. Denn die Einwanderung der Juden brachte eine starke Zuwanderung aus arabischen Staaten mit sich.
Der nächste Satz enthält schlicht falsche Informationen: „1947 entschieden viele Politiker auf der ganzen Welt, dass es dort einen israelischen und einen palästinensischen Staat geben sollte.“ Gemeint ist offensichtlich der sogenannte Teilungsbeschluss der Generalversammlung der UNO. Die Balfour Deklaration von 1917, mit dem britischen Versprechen, in Palästina eine jüdische Heimstätte zu errichten, wird hier vollständig unterschlagen.
In der Resolution von 1947 ist die Rede von einer Dreiteilung des Gebietes in einen „arabischen“ und einen „jüdischen“ Staat, sowie die Städte Jerusalem und Bethlehem als Corpus separatum unter UNO-Verwaltung. Von einem „palästinensischen Staat“ ist in der Resolution jedenfalls keine Rede.
„Und so entstand im Mai 1948 das Land Israel.“ Das ist deshalb falsch, weil es das „Land Israel“ als geographische Bezeichnung schon seit Jahrtausenden gibt.
Weiter heißt es bei „Logo“: „Die Palästinenser waren gegen den Plan. Sie wollten stattdessen in dem ganzen Gebiet leben.“ Den Begriff „Palästinenser“, wie er heute verwendet wird, gab es damals noch nicht. Denn alle Bewohner des damaligen britischen Mandatsgebiets, Juden wie Araber, wurden „Palästinenser“ genannt. Den heutigen Begriff hatte Jasser Arafat in der Charta der „Palästinensischen Befreiungsbewegung“ PLO erst 1964 geprägt.
Etwas verwirrend ist hier auch die Behauptung: „Sie wollten stattdessen in dem ganzen Gebiet leben.“ Denn bei genauem Hinschauen verblieben überall im Land Araber, darunter in den Städten Lod, Ramle, Haifa, Akko, Nazareth und Be’er Scheva – also auch in Gebieten, die laut UNO eigentlich dem jüdischen Staat zugeschlagen werden sollten.
Ob Israel tatsächlich bei dem Krieg ab 1948 „siegte“, nachdem „mehrere“ arabische Staaten es angegriffen hatten, mag diskutiert werden. Tatsache ist, dass Ägypten den Gazastreifen besetzte und Jordanien das Westjordanland und die Altstadt von Jerusalem. Dieser Punkt wird in der ZDF-Kindersendung vollständig unterschlagen. Bei der Formulierung „viele flohen in das Westjordanland und in den Gazastreifen“ bleibt die Frage offen, ob genau diese Gebiete nicht auch für den vermeintlichen palästinensischen Staat vorgesehen waren.
Zum Abschluss heißt es: „Seitdem gibt es immer wieder Streit, Kämpfe und Krieg zwischen Israelis und Palästinensern.“ Tatsache ist jedoch, dass es schon vor der Gründung Israels Pogrome gegen Juden in den arabischen Ländern gab. Am bekanntesten sind die Vertreibung der Juden aus Hebron 1929 und die „Farhud“ in Bagdad 1941. Gemäß der heutigen palästinensischen und der damals verbreiteten arabischen Ideologie ging es vor allem darum, den Staat Israel vollständig auszulöschen und alle Juden von dort zu vertreiben. Zudem impliziert die Formulierung „Krieg zwischen Israelis und Palästinensern“, beide Seiten würden in gleichem Maße Kriege anzetteln. Tatsächlich hat Israel sich seit seiner Staatsgründung in Kriegen lediglich verteidigt.
Zusammenfassend muss man hier feststellen, dass das ZDF mit gewagter Geschichtsklitterung und schlimmen Auslassungen den Kindern in Deutschland den Nahostkonflikt in einer unverantwortlich verkürzten Form erklärt. Völlig ausgespart werden dabei die Rolle des Zionismus ab 1880, die Vertreibung der Juden aus der gesamten arabischen Welt und der palästinensische Terror. Unerwähnt bleibt auch, dass Jordanien das Westjordanland und Ostjerusalem nicht nur 1948 erobert, sondern später auch annektiert hat. Jordanien hat damals alle Juden aus Ostjerusalem vertrieben, sämtliche Synagogen zerstört und den Juden den Zugang zur Altstadt verweigert – und damit zu ihrem wichtigsten Heiligtum, der Klagemauer.
Irakische Behörden fahnden bis heute nach einem Kommandeur des sogenannten Islamischen Staats, der in den Anschlag auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 verwickelt sein soll. Deutsche Behörden gingen den Hinweisen auf ihn nicht konsequent nach. Von S. Adamek, J. Goll und N. Siegmund
Hat Anis Amri allein gehandelt, als er 2016 einen Lkw auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz lenkte? Oder hatte er Auftraggeber und Unterstützer? Diese Fragen sind bis heute nicht eindeutig beantwortet. Jetzt ist es einem rbb-Team gelungen, die Identität eines mutmaßlichen Auftraggebers aufzuklären. Bei dem Mann, der den zivilen Namen Ali Hazim Aziz trägt, soll es sich um einen hohen Funktionär des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) handeln, der unter dem Kampfnamen Abu Bara'a al Iraqi bekannt wurde.
Der Bundesnachrichtendienst (BND) und das Bundeskriminalamt (BKA) hatten schon früh konkrete Hinweise auf diesen Mann, konnten ihn aber nicht identifizieren. In einem Interview mit dem rbb bestätigt Sadi Ahmed Pire, Vorstandsmitglied der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), jetzt die Identität und Funktion von Abu Bara'a als Verantwortlichen für die IS-Terrorplanungen unter anderem in Deutschland.
Er stützt sich dabei auf Erkenntnisse irakischer Sicherheitskreise. "Abu Bara'a war einer der Top-Organisatoren der Terrorakte im Ausland. Besonders für Deutschland, Großbritannien, Frankreich", sagt Pire, der Minister für Gesundheit und Soziales und für humanitäre Hilfsprogramme im Irak war. Bis heute pflegt er gute Beziehungen zur Bundeswehr vor Ort.
Der Politiker betont, dass der IS-Terrorist bis heute von irakischen Sicherheitsbehörden als gefährlich eingeschätzt und nach wie vor auf der Terrorliste des Landes geführt werde. Irakische Sicherheitskreise, fährt Pire fort, hätten keine Erkenntnisse, dass Abu Bara'a al Iraqi nicht mehr lebe. "Terroristen wie er haben keine Chance für ein normales Leben im Irak in ihren Dörfern, in ihren Provinzen. Das Einzige was ihnen übrig bleibt, ist das Land zu verlassen", sagt Pire. Deshalb seien solche Leute bis heute auch eine Gefahr für Europa.
Zwar haben Iraks Behörden offenbar keine Erkenntnisse über die konkrete Planung des Anschlags, doch die neuen Erkenntnisse passen exakt zu den Informationen, die der BND vor fünf Jahren durch eine geheime Quelle erhalten hatte. Die benannte Aziz als Auftraggeber des Weihnachtsmarkt-Anschlags – einige deutsche Zeitungen berichteten damals in kurzen Meldungen darüber.
Allerdings scheinen danach weder BND noch BKA diese Spur konsequent weiter verfolgt zu haben. Und das, obwohl die Quelle wichtige Details nannte: dass Abu Bara'a aus der Region Al Ramadi stamme, etwa 45 Jahre alt sei und mit bürgerlichem Namen Ali Hazim Aziz heiße. Bereits am Morgen des 31. Dezember 2016, also elf Tage nach dem Anschlag, übermittelte ein in Abu Dhabi ansässiger Agent des BND diese Informationen nach Deutschland.
In dem knapp gehaltenen Schreiben war auch damals schon die Rede von einem hochrangigen IS-Kommandanten, einem Iraker mit dem Namen Abu Bara'a al Iraqi, der den Auftrag für den Terrorakt erteilt haben soll. Der BND-Agent wies darauf hin, dass die Hinweise aus einer "ausgesprochen zuverlässigen nachrichtendienstlichen Verbindung" stammen.
In den folgenden Tagen und Wochen verdichteten sich die von der in Abu Dhabi ansässigen Fachdienststelle als zuverlässig bewerteten Informationen. Der Mann sei ein ranghoher militärischer Koordinator mit großem Vollbart, so heißt es wörtlich, und er "organisiert die Arbeit des IS in Deutschland".
Doch in den Wochen darauf kommen die Beamten im BKA und beim Auslandsnachrichtendienst BND nicht weiter. Die Hinweise auf den mutmaßlichen Auftraggeber des schlimmsten islamistischen Terrorakts in Deutschland werden zwar als "ausgesprochen zuverlässig" eingeschätzt. Doch "aufgrund der Mehrfachtreffer und der Namenshäufigkeit" könne keine eindeutige Zuordnung der Person Abu Bara'a al Iraqi erfolgen, eine abschließende Bewertung der Hinweise nicht vorgenommen werden. So steht es in den Akten.
Im Klartext: Die Ermittler haben im Internet nach dem Namen "Abu Bara'a al Iraqi" recherchiert. Das Ergebnis: Es gab mehrere Treffer, also mehrere Personen, die diesen Namen tragen. Deshalb lasse sich der mutmaßliche Auftraggeber des Berliner Anschlags nicht zuordnen.
Dabei hatte der Verbindungsbeamte des BKA in Abu Dhabi frühzeitig weitere, ergänzende Informationen zur Personenbeschreibung und zum Hintergrund von Abu Bara'a al Iraqi geliefert. So sei der Name bereits gefallen, als es um den wahrscheinlichen Auftraggeber der Pariser Anschläge von 2015 ging.
Damals hatte das BKA unter dem Codewort "Galaxy" zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für Deutschland geplant. Neben den Toten in Paris soll Abu Bara'a auch für die Anschläge im Beiruter Viertel Bourj el Barajneh im November 2015 verantwortlich gewesen sein, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen.
Noch im April 2017 verständigten sich die deutschen Sicherheitsbehörden darauf, den Hinweisen des BND-Residenten weiter nachzugehen. "In Absprache mit dem BKA wird der BND versuchen, den Ursprung der Hinweise in den VAE [Vereinigte Arabische Emirate, Anm. der Redaktion] weiter aufzuklären und die Informationen zu al Iraqi weiter zu verdichten", heißt es in einem BKA-Schreiben vom 19. April 2017. Trotzdem gelingt es den Beamten nicht, seine Identität zu klären.
Als der Bundestags-Untersuchungsausschuss mögliche Fehler und Schlampereien der Sicherheitsbehörden im Fall Amri beleuchtet, fragen liberale und grüne Abgeordnete in der 80. Sitzung am 13. Februar 2020 nach dem geheimen Hinweis aus Abu Dhabi. Doch der zuständige BND-Beamte spielt die Nachricht des eigenen Agenten nun bei seiner Befragung herunter, bewertet sie als "nicht wertig" und "zu banal". Der FDP-Obmann im Ausschuss, Benjamin Strasser, lässt nicht locker und will später auch vom zuständigen BKA-Beamten wissen, ob die Spur ernsthaft verfolgt wurde. Auf die Frage, ob sie nicht einfach "im Sand verlaufen sei", antwortet der BKA-Beamte im Untersuchungs-Ausschuss: "Ist korrekt."
Im Gefängnis Al Hasaka im kurdisch kontrollierten Nordosten Syriens sitzt unter den dort inhaftierten IS-Kämpfern auch der türkische Staatsbürger Ilyas Aydin. Aydin war über einen längeren Zeitraum ein enger Mitarbeiter von Abu Bara'a al Iraqi beim IS. Er soll für mehrere blutige Attentate des IS im Ausland mitverantwortlich sein, darunter auch Anschläge in der türkischen Hauptstadt Ankara und im südostanatolischen Suruc. Vom Weihnachtsmarkt-Anschlag in Berlin will Aydin beim Interview mit dem rbb nach eigener Aussage nichts gewusst haben. Aber er bestätigt die zentrale Rolle von Abu Bara'a für die gesamte Terrorplanung des IS in Europa.
Abu Bara'a sei, so Aydin, die rechte Hand von IS-Terrorchef Adnani gewesen: "Wollte Adnani jemanden zum Beispiel nach Deutschland oder Frankreich schicken, wurde Abu Bara'a nach seiner Meinung gefragt, etwa ob man der Person vertrauen kann." Und weiter: "Die Anschläge der Jahre 2014 und 2015 wurden alle in der Tat unter Aufsicht von Abu Bara'a al Iraqi organisiert. Das ist Fakt – und das wissen die westlichen Geheimdienste genauso gut wie ich." Aydin behauptet jedoch, dass Abu Bara'a bei einem amerikanischen Drohnenangriff Ende 2016 getötet worden sei, was den irakischen Behördenangaben widerspricht.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete und inzwischen neu berufene Staatssekretär im Bundesjustizministerium Benjamin Strasser erklärte im rbb-Interview, dass er sich nach den rbb-Recherchen in den kurdischen Autonomiegebieten des Iraks und Syriens in seiner Kritik an der Ermittlungsarbeit der deutschen Sicherheitsbehörden nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz bestätigt sieht. "Ich erwarte, dass deutsche Sicherheitsbehörden konsequente Strafverfolgung betreiben und den mutmaßlichen Drahtzieher des Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlags verfolgen und vor Gericht stellen", sagt Strasser. Schließlich könnte von diesem Mann noch immer eine Gefahr für Deutschland und Europa ausgehen. Den Hinterblieben und Opfern des schlimmsten islamistischen Anschlags auf deutschem Boden sei man das schlicht und einfach schuldig, fährt er fort.
Die Generalbundesanwaltschaft, die die Ermittlungen zum Anschlag führt, wollte sich zu den Recherchen nicht äußern. Schriftlich erklärte sie: "Mit Blick auf die noch laufenden Ermittlungen können wir Ihnen keine Auskünfte darüber erteilen, ob und inwieweit gegen bestimmte Personen ermittelt wird."