Freitag, 14. Mai 2021

"Hey, Zahnfee, Maske auf..."

von Thomas Heck...

Der Oberbedenkenträger der Republik, Gesundheitsminister der Herzen, Karl Lauterbach, für den ein Bundeslockdown nicht lange genug gehen könnte, weil es so schön ist, predigt Wasser und säuft Wein. So scheint das Tragen der Maske dann doch nicht so notwendig zu sein, ist aber auch auf Dauer nicht besonders gesund. Da muss man doch Verständnis haben...

Erwischt...



So wird man Nahostkorrespondent – Eine Anleitung

Mach dir keine Sorgen: Obwohl der israelisch-arabische Konflikt schon etliche Jahrzehnte währt und hochkomplex ist, ist für den Berichterstatter kaum Grundwissen erforderlich. Es ist auch gar nicht nötig, den unwissenden Leser oder Zuschauer mit Fakten zu nerven und das ganz dicke Brett zu bohren. Ein simples Bild ist gefragt.

Und die Sache ist ganz einfach: Israel ist die stärkere Partei in diesem Konflikt (Bad Guy), die Palästinenser die Underdogs (Good Guy). Nach diesem Muster biegen wir die Ereignisse vor Ort zurecht. Du wirst sehen, es geht wie von selbst.

Vorbemerkung

Israel ist klein, gerade mal so groß wie Hessen, der Konflikt mit den Palästinensern im Vergleich zu anderen Kriegen lokal und eher begrenzt, auch von der Opferzahl her. Gerade mal zwei Tote pro Tag im Durchschnitt während der “Intifada”. Das soll uns aber nicht anfechten. Tu so, als wäre jeder scheele Blick eine Meldung wert. Und wenn im Darfur in drei Jahren 180.000 Menschen niedergemacht werden – ein Toter in Gaza, ein paar neue Häuser in einer Siedlung, eine Demo, täglich dargebracht, vermitteln unserer Kundschaft: Da vor allem geht es um die Wurst.

Die Leute glauben längst, dass der Kampf um Israel/Palästina der Konflikt unserer Zeit ist, und wir arbeiten daran, dass es so bleibt.

Für dich ist der Job ideal: Du wohnst in Tel Aviv, kannst tagsüber im Mittelmeer baden und abends bequem in deinem Lieblings-Pub ein Bierchen zischen. Wenn du ein bisschen Action haben willst, brauchst du nur 15 km nach Osten zu fahren. So einen Konfliktherd findest du kein zweites Mal.

Fakten

Geh sparsam mit Fakten und bestätigten Meldungen um. Saftige Gerüchte und vorschnelle Anschuldigungen sind viel aufregender. Erinnere dich an Muhammed al-Dura. Oder an das “Massaker von Jenin”. Heiko Flottau hat damals geschlagene zwei Wochen lang in der SZ sehr farbenfrohe Schauergeschichten von “500 Toten” gebracht, von Männern, die auf der Erde nebeneinander gelegt von Panzern überrollt wurden etc. In solchen Fällen setzt du die Glaubwürdigkeit deiner Gewährsleute einfach voraus. Entpuppt sich die Geschichte hinterher als grandiose Ente, ist das kein Drama. Eine Entschuldigung wird dein Blatt / dein Sender ohnehin nicht bringen. Oder du setzt wie Flottau einen drauf und machst dich am Ende noch über den “Fehlschlag” der israelischen Armee lustig, die eben doch nur zwei Dutzend Terroristen erwischt hat.

Wenn es um die Ursachen für die “Al-Aqsa-Intifada” geht, ignoriere das Geständnis des palästinensischen Kommunikationsministers Faludji, der schon vor Jahren zugab, dass die Gewaltwelle Monate im Voraus geplant war. Wärme statt dessen zum x-ten Mal die ranzige These von Sharons Kurzbesuch auf dem Tempelberg als “Provokation” auf.

Opfer

Tote liefern spektakuläre Bilder. Die Araber zeigen die ihren gerne her, die Juden aus Pietätsgründen nicht. Also bringen wir auch nur die arabischen. Außerdem ist bei palästinensischen Begräbnissen immer was los, mit Hunderten, die in die Luft ballern und Rache schwören, während die Israelis nur schluchzend am Grab stehen.

Wichtig: Unbedingt vermeiden, dass man israelische Opfer sieht. Nach jedem Anschlag liegen in den Krankenhäusern Dutzende Schwerverletzte herum. Bekommt der deutsche Medienkonsument die zu sehen, könnte er auf die Idee kommen, dass auch Israelis Opfer des Konflikts werden.

In die Opferstatistik packen wir übrigens unterschiedslos alles rein, was bei dem Konflikt zu Tode kommt: Selbstmordbomber und ihre Opfer, Siedlerkinder und gezielt liquidierte Terror-Chefs, Zivilisten und Soldaten, nicht uniformierte Gunmen und Gelynchte, Kollateralschäden und Bewaffnete, die beim Überfall auf eine Ortschaft erschossen werden etc. Der Vorteil des undifferenzierten Bodycounts: Wer am Ende mehr Tote zu beklagen hat, egal ob Kombattanten oder Fahrgäste im Linienbus, ist im Recht.

Bilder, Bilder, Bilder

Die Medienpräsenz in Israel und Palästina wird dich überraschen. Dort drängeln sich mehr Journalisten als in ganz Afrika. Um jeden Steinewerfer stehen sechs Kameramänner und Fotografen herum. Dein arabischer Fotograf weiß schon, welche Motive gefragt sind, etwa wenn ein Panzer des Weges kommt und ein kleiner Junge zur Schleuder greift. Solche Gelegenheiten ergeben sich zuhauf, ja täglich, wohingegen man sich vom nächsten Busbombenattentat in Tel Aviv überraschen lassen muss. Da sind dann nun mal keine Bilder möglich.

Ursache und Wirkung

Geschieht ein solcher Anschlag, können wir davon ausgehen, dass die israelische Armee gegen die Urheber vorgeht. Dann sind wir wieder dabei. Wichtig: Die üppige Verwendung des Wortes “Vergeltung”, auch wenn es sich um eine absolut vertretbare Maßnahme zum Schutz der Bürger handelt. Der Wiedererkennungswert (“alttestamentarische Rachsucht”) ist beträchtlich und delegitimiert die Aktion. Bemühe das Bibelwort “Auge um Auge, Zahn um Zahn” bei jeder Gelegenheit. Es geht da zwar um Entschädigungsregelungen, aber das weiß eh kein Mensch. Erwischt die israelische Armee einen Chefterroristen per Rakete in seinem Auto, machen wir auf mit “Israel greift Gaza-Stadt an”.

Pflanzt ein Terrorist am Straßenrand eine Bombe, wird dabei von einer Patrouille erwischt und erschossen, titeln wir “Israelis erschießen Palästinenser”. Am Ende bleiben so nicht die palästinensischen Aktionen hängen, sondern die israelischen Reaktionen. Genial, nicht?

Die Mauer

Die von Israel errichtete Sicherheitsanlage besteht zu 96 Prozent aus High-Tech-Zaun, aber wir bleiben beim Terminus Mauer, das ist plakativer und erinnert an das Berliner Monstrum. Vermeide, den rasanten Rückgang der Terroranschläge um 80 Prozent zu erwähnen und weise statt dessen darauf hin, dass der Bau der “Mauer” manche Unbill für die palästinensischen Anrainer mit sich bringt.

Fahre notfalls 50 Kilometer am Zaun entlang, bis du ein Mauerstück findest, das du filmen kannst, gern mit einem palästinensischen Jungen davor, der einen Esel an der Leine führt. Alternativ: ein altes Mütterchen mit Kopftuch, das einen Checkpoint passiert oder mit einem schwer bewaffneten Soldaten disputiert.

Empöre dich über acht Meter hohe Betonteile und lass außer Acht, dass sie dort errichtet wurden, wo früher Gewehrschützen auf Autos und doppelstöckige Linienbusse schießen konnten. Akzeptiere die Klage, die Sperranlage sei ein Hindernis für den Frieden, obwohl sie erwiesenermaßen ein Hindernis für Terroristen ist.

Friedensgegner

Im Gegensatz zu den palästinensischen Autonomiegebieten ist Israel eine Demokratie, in der echte Radikale kaum Zulauf haben. Erkläre deshalb jeden zum Hardliner, der sich rechts von Uri Avnery befindet.

Lässt du mal einen Israeli zu Wort kommen, was möglichst selten der Fall sein sollte, dann nimm einen wie Avneri oder auch Moshe Zimmermann. Die sprechen praktischerweise auch beide deutsch. Jeder Mainstream-Israeli, der aus guten Gründen Zweifel am Friedenswillen des palästinensischen “Partners” hat, ist für uns ein Gegner des Friedens an sich. Ganz wichtig: Stelle die Linken als die wenigen guten Israelis dar, die Siedler als das Böse schlechthin und ignoriere die breite Mitte der Gesellschaft. Sorge dafür, dass vor allem Soldaten, bewaffnete Siedler und orthodoxe Juden in deinen Berichten auftauchen.

In der palästinensischen Gesellschaft gibt es kaum echte Demokraten, deshalb gehört eine säkulare Terrororganisation wie Fatah schon in die Schublade “gemäßigt”, auch wenn noch der letzte Likudnik mehr Demokratieverständnis besitzt als diese maskierten und Kalaschnikows schwingenden Kohorten. Danach kannst du die Hamas ruhig “radikal” oder besser “militant” nennen und guten Gewissens von “Radikalen” oder “Extremisten auf beiden Seiten” sprechen.

Mach alles gleich

Zwar stehen sich in diesem Konflikt zwei sehr unterschiedliche Parteien gegenüber, nämlich auf der einen Seite eine pluralistische parlamentarische Demokratie mit freier Presse, Gewaltenteilung etc., vom Wählerwillen auf Friedenskurs getrimmt, auf der anderen ein von korrupten Revoluzzern und Warlords kontrollierter rechtsfreier Raum, in dem allerhand Milizen ungehemmt wachsen und gedeihen, die ein Interesse am fortwährenden Kriegszustand haben, um von ihrem völligen Versagen auf allen Gebieten abzulenken. Du aber musst den Eindruck erwecken, dass da zwei irgendwie gleich geartete Konfliktparteien miteinander zu Potte kommen können. Vergiss die herkömmliche Weisheit, dass man für den Frieden zwei braucht, für den Krieg aber bereits einer genügt.

Hintergrundinformationen

Absolut tabu. Wenn du erst einmal anfängst, Teilungspläne, israelische Friedensofferten oder arabische Kompromissunfähigkeit zu erläutern, verunsicherst du nur die Leute, die den Beginn des Konflikts mit der Eroberung der Westbank und Gazas 1967 ansetzen und lediglich zwischen Besetzten und Besatzern unterscheiden wollen. Lass es!

Die Palästinenser

Hab Verständnis. Hab noch mehr Verständnis. Egal, was sie treiben, ob Lynchmorde an Kollaborateuren oder Jubelfeiern nach einem Massaker in Jerusalem, ob sie israelische Flaggen verbrennen und “Tod den Juden!” rufen oder Straßen nach Suizidmassenmördern benennen, ob sie Kinder als Kanonenfutter missbrauchen oder unehelich schwanger gewordene Frauen zur Wiederherstellung der Familienehre in den Märtyrertod schicken. Merke: An allem ist “die Besatzung” schuld, zehn Jahre Autonomie hin oder her.

Hake nicht nach, wenn Saeb Erekat von “40 years of occupation” spricht und Osloer Abkommen und Selbstverwaltung souverän ausklammert.

Unterschlage, dass die Roadmap in erster Linie von der PA Maßnahmen gegen den Terror fordert. Akzeptiere, dass Kompromisse seitens der Palästinenser nicht möglich sind, weil sie ihre Maximalforderungen als “heilige Rechte” ansehen und jedes Entgegenkommen als Verrat.

Lass sie jammern. Lass sie noch mehr jammern. Über Landkonfiszierungen und abgeholzte Olivenbäume, Mauerbau und Checkpoints und darüber, dass sie nicht mehr in Israel arbeiten dürfen. Halte dich nicht mit Erklärungen der Ursachen für jede dieser Maßnahmen auf. Dafür bleibt im unserem Tagesgeschäft keine Zeit. Schließlich können wir über alles reden, aber nicht über 1:30.

Gefahren

Vermeide es, auch nur ein Wort der Kritik am Gewalt- und Todeskult in den Gebieten zu verlieren. Mit Kritik kann man dort schlecht umgehen. Denk an Ricardo Cristiano von der RAI, der sich dafür entschuldigt hat, dass die Kollegen vom Privatsender RTI den Lynchmord von Ramallah gefilmt hatten, und an die massiven Drohungen gegen Journalisten, die das Verbrechen dokumentieren wollten. Oder an die Jubelszenen in Ramallah am 11. September. Man hat die ausländischen Reporter damals in einem Hotel eingesperrt, bis das Happening vorbei war. Also halte den Ball flach.

In Israel geschieht dir nichts. Die Linken sind dir sogar gern behilflich, wenn du Israel anprangerst, und die breite Masse ist ohnehin nichts anderes gewohnt.

Geht es in den Gebieten mal etwas heftiger zur Sache, bleib cool. Wozu hast du all die arabischen Freelancer, die als Fotografen und Kameramänner vor Ort sind? Mach dir den doppelten praktischen Nutzen klar: du musst das Bildmaterial nicht einmal sichten.

Wenn du für das Fernsehen arbeitest, spare dir das Anlegen der schusssicheren Weste für den Aufsager am Abend auf, damit man auch sieht: Hei-ho, der traut sich aber was als Krisenreporter!

Kleines Wörterbuch

Die dezente Zurückhaltung, die wir bei der Berichterstattung aus Frankreich oder Australien üben, darfst du an deinem neuen Arbeitsplatz getrost ablegen. Werte nach Herzenslust, greife tief in die Phrasenkiste, gehe großzügig mit Euphemismen und Hyperbeln um.

Terrorist: Militanter, Kämpfer, Radikaler, Bewaffneter
Terroranschlag: Angriff, Zwischenfall
Terrorwelle: Intifada, Aufstand, Unruhen, Widerstand, Ringen um Unabhängigkeit
Militäraktion gegen Terroristen: blutige Vergeltung, Rache, Drehen an der Gewaltspirale
Israelischer Politiker: Hardliner
Palästinensischer Diktator: charismatischer Führer
Arabischer Märchenerzähler aus Jenin: Augenzeuge
Zaun: Mauer
Liquidierung einer “ticking bomb”: ungesetzliche Tötung
Andauernde Gewalt: Waffenstillstand, Hudna
Steine- und Molliwerfer, Gewehrschütze: Demonstrant
Chef einer islamistischen Terrororganisation: spiritueller Führer
Dessen Stellvertreter: Kinderarzt

Beachte: Palästinenser nie im Aktiv erwähnen! Palästinenser werden erschossen, aber sie ermorden niemals Israelis. Sprengt ein Terrorist einen Bus in die Luft, titeln wir neutral: “Anschlag in Tel Aviv”. Oder: “Nahost: Tote bei Selbstmordattentat”. Nie die Urheber erwähnen. Zwar werden die Bomber immer von einer Organisation losgeschickt und sind nur ein Rädchen in der Maschinerie des Terrors. Sprich aber trotzdem von einer “Verzweiflungstat”, das gibt den Human Touch.

Halte Äquidistanz zu Tätern und Opfern und sei stolz auf deine Unabhängigkeit und Neutralität. Wenn laut einer EU-Studie 59 Prozent der Europäer und 65 Prozent der Deutschen Israel als größte Gefahr für den Weltfrieden ansehen, ist das zu einem erheblichen Teil dein Verdienst.

Wenn du alle Ratschläge dieses Handbuches beherzigst, hast du besonders gute Chancen, bei Arte, beim ZDF, beim stern oder bei der Süddeutschen Zeitung unterzukommen.

Facebook-Fundstück...



Donnerstag, 13. Mai 2021

Wenn Hamas-Helga zu Gast beim ZDF ist...

von Thomas Heck...

Bei Kriegen im Nahen Osten bei denen Israel involviert ist, leidet in Deutschland als erstes die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung, die Wahrheit stirbt wie in allen Kriegen zuerst, insbesondere im Falle Israel. Eine Unvoreingenommenheit gegenüber dem Terrorismus kann man der deutschen Journaille nun weiß Gott nicht vorwerfen. Und wo eine neutrale Berichterstattung fehlt, mangelt es nicht an Lügen und Hetze auf allen Kanälen. So wundert es sich nicht, wenn auch das ZDF das üble Spiel mitspielt und eine "Nahost-Expertin“ namens Hamas-Helga unwidersprochen die Hamas-Terroristen-Agenda verbreiten lässt. Man könnte meinen, dass so eine Berichterstattung Einfluss auf das Bild der Juden in der Öffentlichkeit hat, welches sich in Form von Demonstration vor Synagogen seinen Ausdruck findet, um nicht zu sagen, dass ZDF ist schuld an progrom-ähnlichen Bildern vor deutschen Synagogen...

ZDF-Moderatorin Jana Pareigis (r.) führte das Interview mit Helga Baumgarten alias „Hamas-Helga“ Foto: ZDF-Mittagsmagazin



Das ZDF-„Mittagsmagazin“ führte am Mittwoch ein Nahost-Interview zu den Raketenangriffen in Israel. Es war ein journalistisches Lehrstück – dafür, wie ein Sender alles falsch macht und dadurch der Argumentation von Terroristen eine Bühne verschafft.

Das auch von der ARD ausgestrahlte Gemeinschaftsprogramm hatte als Expertin ausgerechnet eine Wissenschaftlerin aus Ost-Jerusalem zugeschaltet, die seit Jahrzehnten immer wieder Sympathie für radikale Palästinenser-Organisationen äußerte: Helga Baumgarten, 73, emeritierte Professorin von der Bir-Zait-Universität im Westjordanland.

Der Auftritt Baumgartens (Spitzname unter politischen Korrespondenten: „Hamas-Helga“) kam einer Dauerwerbesendung für radikale Islamisten gleich. Und niemand stoppte sie.

Mehr als zwei Minuten lang dauerte ihr Monolog auf die Frage nach dem „Auslöser“, und der hatte es in sich. Tenor: Die Eskalation der Gewalt habe allein Israel zu verantworten. Danach Sätze wie von einem Pressesprecher militanter Organisationen:

► Die Palästinenser seien an einem Punkt angelangt, wo sie „regelrecht kaputt besetzt sind und vor einer Explosion stehen“. Entzündet habe sich alles an einer „sinnlosen Eskalationspolitik der Regierung Netanjahu“.

► „Im Kontext der Besatzung kommt die Bevölkerung zu einem Punkt, dass sie sagt: Wir sind bereit, gegen die Gewalt nun Gegengewalt einzusetzen.“

► Bizarrer Höhepunkt der „Experten“-Einschätzung: Ihre Aussage zur Stimmung in der palästinensischen Bevölkerung gegenüber Israel wirkt fast wie ein Aufruf zur Gewalt: „Nicht nur ihr dürft uns totschießen, auch wir haben das Recht, uns zu wehren.“

Das war noch nicht alles. Die Professorin nannte die Terrorormilizen Hamas und Islamischer Dschihad in einem Atemzug mit „anderen linken Organisationen“.

ZDF-Mittagsmoderatorin Jana Pareigis wirkte im Redeschwall Baumgartens hilflos, schaffte es kaum, diese zu unterbrechen. „Lassen Sie uns auf die andere Seite gucken“, sagte sie ungelenk, an anderer Stelle: „Entschuldigen Sie, dass ich da reingehe, aber das würde ich gern noch fragen…“

Fazit: statt differenzierten Hintergründen fünf Minuten Promotion für radikal-islamistische Gruppierungen, vor einem Millionenpublikum auf öffentlich-rechtlichen Kanälen.

ZDF redet sich raus

Das ZDF hätte gewarnt sein müssen: Schon 2007 hatte Baumgarten der Hamas bescheinigt, diese wolle ein auf „Demokratie und Freiheit“ basierendes „Gemeinwesen“ schaffen – nur eine Woche nach einer Welle von brutalsten Lynch-Morden der Terrororganisation in Gaza!

Das ZDF wiegelt indes ab. Eine Sprecherin zu BILD: „Helga Baumgarten hat in ihrem Interview die Sichtweisen der palästinensischen Seite dargelegt.“ Nur: Davon bekamen die Zuschauer nichts mit, die Professorin wurde als „Nahost-Expertin“ vorgestellt.

Für die Sendung angefragt worden sei auch der israelische Botschafter in Deutschland – das Interview wurde aber erst Stunden später in der Nacht gesendet. Auch seine Moderatorin nahm das ZDF in Schutz: Pareigis habe durch den Verweis auf die Raketenangriffe „durchaus Ausgewogenheit hergestellt“.

Auch andere Medien leisteten sich Fehltritte

Auch andere Medien leisteten sich Entgleisungen. So bezeichnete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen „Scheißjuden“ skandierenden Mob in Gelsenkirchen schönfärberisch als „antiisraelischen Demonstrationszug“. Der „Spiegel“ hatte die Formulierung ungeprüft als Überschrift veröffentlicht. Die dpa bat um Entschuldigung und korrigierte den „Fehler“.

Die Deutsche Welle musste sich ebenfalls entschuldigen und sogar ein ganzes TV-Interview zurückziehen. In einer englischsprachigen Nachrichtensendung („The Day“) hatte ein palästinensischer Aktivist Volksverhetzung betrieben.

Ein Sprecher: „Wir sind der Ansicht, dass seine Äußerungen antisemitisch sind und terroristische Akte rechtfertigen sollten.“ Und: „Dieser Fehler hätte nicht passieren dürfen. Wir bedauern dies.“ Wer es glaubt...



"Schon wieder ein Baerbock-Fake" - Oder doch nicht?

von Thomas Heck...

Baerbock steht unter Druck und dies nicht nur wegen ihrer katastrophalen und uninformierten öffentlichen Auftritte, die nur schwer kaschieren können, wie inkompetent die Dame wirklich ist. Das merkt jeder, der zuhören kann. Man muss sie nur reden hören. Dazu bedarf es keiner Fake-News, wie angeblichen Nacktfotos von ihr. Dabei haben die grünen Social-Media-Profis die Situation ganz gut unter Kontrolle, denn die Google Suche nach "Annalena Baerbock nackt" bleibt ohne das erwartete Ergebnis, etwas dass Angela Merkel nicht vergönnt war...

Doch bei ihrer akademischen Bildung gibt es Ungereimtheiten, die noch aufzuarbeiten sind. So unterlag die Vita mehrfachen Änderungen und Korrekturen. Bei anderen Politikern wäre der Wahlkampf damit jetzt schon vorbei. Doch Quotenfrau Baerbock hat noch Liebhaber in den Medien, die eine Hetzkampagne beweinen... Taschentücher raus, jetzt wird es emotional...


Seit ihrer Nominierung zur Kanzlerkandidatin der Grünen muss sich Annalena Baerbock gegen eine Hasskampagne im Netz wehren. Gefälschte Zitate und Videos kursieren ebenso wie ein Nacktbild-Fake. Der Parteichefin droht ein Wahlkampf in der Defensive. 

Die Faktenfinder des Webportals Mimikama sind gelangweilt. "Schon wieder ein Baerbock-Fake!", heißt es inzwischen, wenn der Redaktion eine neue Falschmeldung aus den sozialen Medien zur Grünen-Chefin gemeldet wird. Seitdem Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin der Grünen gekürt wurde, häuften sich die Fake News über die Politikerin massivst, sagt Mimikama-Autor Andre Wolf. Sie ist in rechtsextremen Kreisen zum Feindbild Nummer eins avanciert - aber nicht nur dort. Auch der grassierende Frauenhass in einigen anti-liberalen Bubbles richtet sich mit voller Härte gegen die 40-Jährige. Jüngstes Beispiel ist ein Nacktfoto, das Baerbocks "Jugendsünde" sein soll, in Wirklichkeit aber aus diversen Erotik-Foren stammt und ein russisches Model zeigt. Untertitelt wurde es vom unbekannten Verfasser mit einem vermeintlichen Baerbock-Zitat: "Ich war jung und brauchte das Geld".

Sexualisierte Angriffe auf Politikerinnen im Netz sind kein neues Phänomen - und Baerbock ist keine Ausnahme. Im Januar veröffentlichte das US-Forschungsinstitut Wilson Center eine Studie, für die zwei Monate lang rund 440.000 Kommentare über 13 ausgewählte US-Politikerinnen ausgewertet wurden. Das Ergebnis: "Sexualisierte und geschlechtsbezogene" Angriffe auf Frauen haben auch in den Vereinigten Staaten Konjunktur. Zu Zielscheiben sind etwa US-Vizepräsidentin Kamala Harris und die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez geworden. Ein angebliches Nacktfoto kursierte auch von ihr. Natürlich sind solche Versuche der Verunglimpfung recht durchschaubar. Sie sollen Politikerinnen herabwürdigen, ihre Seriosität beschädigen, sie einschüchtern. Doch die Betroffenen wehren sich - auch Baerbock. 

Um die herumgeisternden Fake News über die Kanzlerkandidatin zu finden, haben die Grünen eine eigene "Netzfeuerwehr" gegründet. Ein Team aus Parteimitgliedern sucht in den sozialen Medien gezielt nach Falschmeldungen und stellt die Verfasser zur Rede. Mimikama-Autor Wolf bezweifelt, dass diese Aufklärungsversuche auch die Richtigen erreichen. "Die Falschmeldung hat immer eine höhere Reichweite", sagt er ntv.de. "Das heißt nicht, dass sie nicht korrigiert werden muss. Aber ich rate davon ab, das als Einzelperson zu versuchen. Entweder wird man blockiert oder selbst zur Zielscheibe." Hinzu kommt, dass eine vorgefertigte Meinung schwer umzukehren ist. Wer bereits in rechten Chats und Gruppen unterwegs ist, kommt ohnehin nicht mehr als Grünen-Wähler in Frage. Warum also betreibt die Partei dennoch solch einen Aufwand, um Fake News richtig zu stellen?

Ein radikaler Wahlkampf

Die Antwort liefern sogenannte Sharepics, in denen Baerbock frei erfundene Zitate zugeschrieben werden, die zum Narrativ der Grünen als Verbotspartei passen: Die Parteichefin wolle etwa die private Haustierhaltung wegen der schlechten Ökobilanz verbieten, heißt es darin. Oder die Witwenrente abschaffen, um die freiwerdenden Gelder in die Integration von Flüchtlingen zu investieren. Beide Fakes zielen darauf ab, dass selbst nach ihrer Entlarvung ein Zweifel bleibt - ganz nach dem Motto: "Zuzutrauen wäre es ihnen aber". Für die Partei sind solche Versuche der Desinformation wesentlich gefährlicher als ein Nacktfoto-Fake. Denn sie erreichen auch Wähler der Mitte, die nach diversen Schlagzeilen aus Boulevardmedien über ein angeblich geplantes Grillsteak- oder Einfamilienhausverbot verunsichert sind.

Dass solche unlauteren Mittel zuweilen auch vom politischen Gegner reproduziert werden, hält Wolf für besonders fragwürdig. Er warnt davor, den Wahlkampf zu radikalisieren. Denn mithilfe von Fake News seien keine Wechselwähler zu gewinnen. Vielmehr führten sie zu einer weiteren Spaltung der politischen Lager, erklärt Wolf: "Das ist gefährlich - im Übrigen auch für die Partei, die solche Suggestiv-Schlagzeilen ausstreut." Erst vergangene Woche sorgte ein Änderungsantrag für Furore, wonach die Grünen das Wort "Deutschland" aus dem Wahlprogramm streichen wollen. Das Narrativ, die Partei wolle Deutschland abschaffen, schien sich zu bestätigen. Die konservative Bubble schäumte. Auch zahlreiche Unions-Politiker teilten die Schlagzeile. CSU-Generalsekretär Markus Blume warf der Partei sogar ein "gestörtes Verhältnis zum Vaterland" vor.

Baerbock unter Polizeischutz

Dass es sich lediglich um 300 Parteimitglieder handelt, die den Antrag unterstützen - von insgesamt 106.000 - verschwiegen die Kritiker. Entschieden wird in der Frage ohnehin erst im Juni. Und dann steht längst ein anderes Thema auf dem Debattenzettel. Was beim Wähler hängen bleiben soll, ist aber das Gefühl, die Grünen wollten ein Land regieren, das sie insgeheim gar nicht leiden können.

Zwar verkörpert die Partei das Gegenteil vom "Weiter so", das der CDU in Umfragen noch immer schwer zusetzt - allerdings ist genau das auch die grüne Achillesferse: Wenn der Wähler nicht weiß, was ihn erwartet, hält er im Zweifel vieles für denkbar: ein Flugverbot, ein Autoverbot, vielleicht sogar ein Haustierverbot. Baerbock ist nun in der Rolle, sowohl den inhaltlichen als auch den persönlichen Angriffen im Namen ihrer Partei etwas entgegen zu setzen.

Der Grünen-Chefin droht ein Wahlkampf in der Defensive. Auf jüngste Behauptungen im Netz, sie habe ihren Lebenslauf geschönt, reagierte Baerbock mit der Veröffentlichung ihrer akademischen Zeugnisse - auch deshalb, weil die Falschmeldung von einem österreichischen Journalisten auf Twitter weiterverbreitet worden war. Nicht darauf zu reagieren, schien der Parteiführung wohl auch deshalb zu riskant. Der Wahlkampfleiter der Grünen, Michael Kellner, spricht inzwischen von einer neuen Dimension der Angriffe - und das in einer Zeit, die sich durch Corona aufgeheizter und volatiler darstelle als bei der vergangenen Bundestagswahl.

Auch Mimikama-Autor Wolf glaubt, dass die Massivität der Angriffe auf die Kanzlerkandidatin noch zunehmen wird - gerade weil sie jung und gebildet ist. "Das ist vor allem für rechte Milieus ein Problem", sagt er. Den gesellschaftlichen Aufstieg der Frau würden viele Männer als eigenen gesellschaftlichen Abstieg wahrnehmen. Auf Beschimpfungen, die in den sozialen Medien vom rechten Rand ausgingen, stimmten manche von ihnen ein. Andere legitimierten sie durch Schweigen. Beides helfe am Ende den rechten Propagandisten. Dass es bei Beschimpfungen bleibt, bezweifelt mittlerweile offenbar selbst die Parteispitze. Seit ihrer Kanzlerkandidatenkür steht Baerbock unter Polizeischutz.


Egal wie die Fakten wirklich sind. In den letzten Tagen wurde fieberhaft daran gearbeitet, die Einträge über Annalena Baerbock bei Wikipedia zu bereinigen, was auch heisst, da stand jahrelang vieles, nur nicht die Wahrheit...








Mittwoch, 12. Mai 2021

Zwischendurch mal was zu lachen...

 


 

Israel ist wieder im Krieg...

von Thomas Heck...

Tag 2 des aktuellen Krieges im Nahen Osten. 1.050 Raketen aus dem achso armen Gazastreifen treffen Israel. Vielen können abgefangen werden, doch auch das israelische Abwehr-System Iron Dome kommt teilweise an seine Grenzen. Massive Luftangriffe auf militärische Ziele im Gaza-Streifen sollen die Hamas schwächen. 


Leuchtende Feuerschweife erhellen die stockfinstere Nacht im Gazastreifen. Im Sekundentakt feuern Kämpfer der Hamas Raketen auf Israel. Ihr Ziel am Dienstagabend: der Großraum Tel Aviv. Mehr als 130 Raketen haben die radikalen Islamisten nach eigenen Angaben binnen weniger Minuten abgefeuert; Videos davon verbreiten sich auf sozialen Medien. Sechsmal in 30 Minuten heulen in der Mittelmeermetropole die Sirenen, Luftalarm für 2,5 Millionen Menschen, die in Israels größtem Ballungsraum leben.

Mehr als 1050 Raketen binnen 38 Stunden hat die israelische Armee gezählt. Sie kommen in massiven Salven. Im gesamten Gaza-Krieg 2014 und den vorangegangenen Wochen waren es etwa 4500 - in mehr als 50 Tagen. Das zeigt die Eskalation des Beschusses aus dem Palästinensergebiet. Die Hamas versucht auf diese Weise offenbar, die Kapazität der israelischen Raketenabwehr zu überwältigen - dass dabei vor allem zivile Ziele getroffen werden, ist Teil der Strategie der im Westen als Terrororganisation eingestuften Gruppe.

Das Iron Dome genannte System kann zwar etliche Ziele gleichzeitig erfassen und mit seinen Abwehrraketen abfangen. Auch feuert es nicht auf anfliegende Raketen, die der berechneten Flugbahn nach in unbewohntem Gebiet niedergehen. 200 davon schlugen im Gazastreifen ein - den Großteil der 850 anderen machte Iron Dome unschädlich. Aber je mehr Raketen im Himmel sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass einige den Schirm durchdringen.

"Obwohl Raketenabwehr und die ballistischen Raketen der Gegenseite seit Jahren eine Säule meiner täglichen Arbeit sind - DAS ist etwas, von dem ich nie gedacht hätte, es zu sehen", twitterte der israelische Militärexperte Tal Inbar zu Videoaufnahmen der Abfangraketen über Tel Aviv.
Einige Raketen schlugen in Israel ein - mehrere Menschen starben

Was in Israel Sorge auslösen und von anderen Feinden des Landes wie Iran und der Hisbollah genau beobachtet worden sein dürfte: Etliche Raketen haben die Abwehrsysteme überwunden. In Aschkelon starben zwei Frauen bei direkten Treffern auf ihre Wohnhäuser, eine weitere Frau wurde beim Einschlag einer Rakete in einem Vorort von Tel Aviv getötet. Zwei Tote gab es in der Nacht in Lod, als eine Rakete ein Auto traf.

Und es hätte noch deutlich schlimmer ausgehen können: Ein Öltank an der Pipeline auf dem Gelände einer Raffinerie bei Aschkelon ging nach einem Treffer in einen Feuerball auf, eine Schule wurde ebenfalls getroffen. Den Unterricht hatte die Regierung von Premier Benjamin Netanjahu als Vorsichtsmaßnahme ausfallen lassen, das Gebäude war leer. Nahe Tel Aviv brannte ein Bus nach einem Raketentreffer komplett aus - er war zum Glück leer.

Auch auf dem Gelände einer Raffinerie bei Aschkelon schlägt eine Rakete der Hamas ein.(Foto: Jack Guez/AFP)


Die Hamas hatte in den vergangenen Tagen Propagandavideos von Mehrfach-Raketenwerfern verbreitet. Diese können acht der offenbar neuen A-120-Raketen mit einer angeblichen Reichweite von 120 Kilometern jeweils in sehr schneller Folge abfeuern. Und der israelische Luftwaffe ist es trotz Hunderter Angriffe auf Ziele im Gazastreifen bislang offenbar nicht gelungen, die Stellungen auszuschalten.

Hinzu kommt: Die von Iran kontrollierte Schiiten-Miliz Hisbollah hat im Libanon Zehntausende Raketen gehortet, nach israelischen Schätzungen alleine ein Arsenal von 120 000 bis 140 000 mit Reichweiten bis zu 50 Kilometern, die Haifa erreichen können, und mehrere Tausend, die den Großraum Tel Aviv bedrohen. Iran versucht auch systematisch, Raketen der Revolutionsgarden in Syrien zu stationieren und dort Produktionsstätten aufzubauen - was Israel mit regelmäßigen Luftangriffen in dem Nachbarland unterbinden will.

In Gaza City brachte die israelische Armee zwei Hochhäuser zum Einsturz

Israel antwortete mit massiven Luftangriffen auf den Beschuss aus dem Gazastreifen. Mit diesen sollen offenbar die militärischen Strukturen der Hamas zerstört werden - doch nach palästinensischen Angaben fielen ihnen ebenfalls Zivilisten zum Opfer. Verteidigungsminister Benny Gantz kündigte an, die Armee werde "dauerhaft und vollständig" die Ruhe und Sicherheit der israelischen Bevölkerung wiederherstellen. Die Armee teilte mit, sie habe bei Luftangriffen den Chef des Militärgeheimdienstes der militanten Gruppen sowie dessen Stellvertreter getötet.

Die israelische Luftwaffe brachte zudem zwei Hochhäuser durch Raketenbeschuss zum Einsturz, in denen sich auch Wohnungen befunden haben sollen. Den Angriffen schickte die Armee Warnungen voraus, in denen die Bewohner aufgefordert wurden, die Gebäude zu verlassen. Dem israelischen Militär zufolge unterhielt die politische Führung der Hamas dort Büros. Nach palästinensischen Angaben wurden bis Dienstagmittag 43 Menschen durch israelische Angriffe getötet, unter ihnen 13 Minderjährige.

Von Israels Armee in Schutt und Asche gelegt: Ein Gebäude in Gaza City.(Foto: Majdi Fathi/Imago Images/NurPhoto)


Der Gazastreifen ist extrem dicht besiedelt. Die Hamas hat in der Vergangenheit immer wieder militärische Einrichtungen in zivilen Gebäuden versteckt oder etwa vom Gelände von Schulen aus Raketen abgefeuert. Israel wirft ihr vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Menschenrechtler haben aber in früheren Auseinandersetzungen auch immer wieder den unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch die israelische Armee kritisiert, ihr den Bruch des Völkerrechts vorgeworfen - ebenso wie der Hamas und dem verbündeten Palästinensischen Islamischen Dschihad.

Eskalation der Gewalt auch in Israel

Zu einer besorgniserregenden Eskalation der Gewalt kam es indes auch in Israel: In der Stadt Lod lieferten sich israelische Araber und jüdische Israelis schwere Auseinandersetzungen, bei denen zwölf Menschen verletzt wurden. Der Bürgermeister der Stadt sprach im Fernsehen von einem Kontrollverlust und forderte die Regierung auf, Armeeeinheiten zu schicken, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Premier Netanjahu verhängte den Notstand über die Stadt und beorderte in Absprache mit Verteidigungsminister Gantz Grenzschutzeinheiten aus dem Westjordanland nach Lod.

Netanjahu kündigte ein hartes Vorgehen gegen Gesetzesbrecher an. Nach Polizeiangaben von Mittwoch wurden bei Unruhen in Israel landesweit 151 Personen festgenommen. Es kam zu Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen, darunter an mehreren Synagogen und einem muslimischen Friedhof.

Der führende arabische Abgeordnete der Knesset und Chef der konservativen Raam-Partei, Mansour Abbas, rief zu einem Ende der Gewalt auf. "Die Proteste in der arabischen Gesellschaft bewegen sich in eine sehr gefährliche Richtung, nachdem Volksproteste in Gewalt eskaliert sind", sagte er laut Haaretz. Etwa ein Fünftel der israelischen Bevölkerung von ungefähr neun Millionen Einwohnern sind Araber, überwiegend Muslime, in geringerer Zahl Christen.





Da wurden uns wieder Menschen geschenkt...

von Thomas Heck...

Wenn Deutschland auf Zuruf die deutsche Staatsangehörigkeit verschleudert, dann kann das dazu führen, dass sich manchmal Vorurteile bestätigen. So bei einem Vergewaltigungsprozeß in Berlin. Angeklagt sind fünf Neger aus "gutem Hause", von denen vier die doppelte deutsche Staatsangehörigkeit haben.  Und wie im Fall Metzelder werden die Angeklagten mit Bewährungsstrafen rechnen können. Dass hat der Richter schon mal durchblicken lassen. Bei Geständnissen kämen Bewährungsstrafen in Betracht. Deutsche Gerechtigkeit.


Das Ende einer Party in einem Berliner Luxushotel: Ein junges Mädchen (17) liegt betrunken und weggetreten in einer Suite auf dem Bett. Fünf Gäste machen sich über sie her: Sie wird ausgezogen, vergewaltigt und gefilmt – davon ist die Staatsanwaltschaft überzeugt.

PARTY. Das Westin Grand, Nobel-Adresse an der Friedrichstraße/Unter den Linden in Mitte. In der Nacht zum 27. Oktober 2019 schmeißen Berlin-Touristen aus Nordrhein-Westfalen in einer Suite eine Party. Es geht hoch her: laute Musik, Whisky, bunte Luftballons und Lachgas aus der Dose.

KATERSTIMMUNG. Landgericht, Konferenzsaal. Fünf Männer aus der afrikanischen Community auf der Anklagebank. Alle geboren in Deutschland, alle aus gutem Hause. Million A. (20) ist Deutsch-Nigerianer. Oluwatobi Az. (20) Deutsch-Sierraleone. Jermaine G. (20) Deutsch-Togoer. Tita N. (21) Deutsch-Kameruner. Jermaine Az. (20) hat keine zweite Staatsangehörigkeit.

ANKLAGE: Gemeinschaftliche Vergewaltigung einer wehrlosen 17-Jährigen, Herstellung jugendpornographischer Schriften, „die ein tatsächliches Geschehen wiedergeben“. Damit ist das Video gemeint.

ANGEBOT. Der Richter sagt: Bei Geständnissen kämen Bewährungsstrafen in Betracht, ohne drohe Knast. Die Angeklagten lehnen ab: Zur Zeit seien sie nicht dazu bereit, sagen die Verteidiger. Deshalb muss das traumatisierte Opfer demnächst sogar aussagen.

BEWEISE. Der Richter spielt Videos von der Vergewaltigung auf Großbildleinwand ab. Das Mädchen liegt da wie im Koma. Es gibt auch DNA-Spuren (drei Männer). Eine Freundin hatte das Mädchens damals kurz allein gelassen und hämmerte vergeblich mit den Fäusten gegen die geschlossene Tür, während drin ihre Freundin vergewaltigt wurde.


Sie rannte zur Hotel-Rezeption, Polizei wurde alarmiert. Die Freundin kommt nicht zur Zeugenaussage. Es heißt, sie habe Angst. Dafür wird sie sofort bestraft: 150 Euro Ordnungsgeld oder sechs Tage Gefängnis. Am nächsten Prozesstag wird sie von der Polizei gebracht. Weiter 21. Mai. Urteil 2. Juli.

Erschienen in der B.Z. ...






Dienstag, 11. Mai 2021

Israel und die Palästinenser... an der News-Front nichts Neues...

von Thomas Heck...

Im Nahen Osten kracht es wieder. Der Wechsel in der US-Präsidentschaft von einem israelfreundlichen Donald Trump, der den palästinensischen Terroristen schnell deren Grenzen aufzeigte, zu einem sagen wir mal neutraleren Joe Biden, der umgehend die Finanzierung der Palästinenser wiederaufnahm, macht sich schon seit Tagen in wachsender Gewalt der palästinischen Seite bemerkbar, die jeglichen Zuzug von Juden in das östliche Jerusalem verhindern wollen. Die arabischen Viertel sollen faktisch judenrein bleiben. Dass genau diese Juden 1948 aus dem Osten Jerusalem vertrieben wurden, interessiert heute keinen Menschen mehr. Und so ist auch die Berichterstattung in den Medien.









Nahost-Konflikt: Heiko Maas’ Reaktion zeigt das Kernproblem deutscher Israel-Politik

Im eskalierenden Nahost-Konflikt hat Außenminister Maas „alle Seiten“ zur Mäßigung aufgerufen. In den Ohren der Israelis, die derzeit unter Dauerbeschuss stehen, muss das wie Hohn klingen. Deutschland verpasst eine Chance, sich klar auf Israels Seite zu stellen.

Bei einem Raketenangriff auf die israelische Hafenstadt Aschkelon sind zwei israelische Frauen getötet worden. Zuvor wurden bei einem Angriff der israelischen Armee knapp 140 militärische Ziele der palästinensischen Hamas zerstört. 

Die Rakete traf ihr Ziel am frühen Morgen. Ein mehrstöckiges Wohnhaus in der israelischen Stadt Aschkelon. Die Explosion riss das Dach herunter. Trümmer und Splitter trafen eine ganze Familie. Der Vater wurde schwer verletzt, auch die Mutter und ihre zwei Kinder sind im Krankenhaus. Zeit zum Flüchten blieb ihnen nicht.

Der Gazastreifen liegt nur wenige Kilometer südlich von ihrem Zuhause. Die Rakete, dort abgefeuert von Mitgliedern der Terrormiliz Hamas, brauchte weniger als 30 Sekunden, ehe sie einschlug. Bei weiter anhaltendem Beschuss meldete Israel am Nachmittag die ersten Todesopfer.

So sieht die Realität für israelische Bürger in diesen Tagen aus. Mehrere Hundert Raketen hat die radikalislamische Terrormiliz jüngst auf israelisches Gebiet abgefeuert. Auf Schulen, Wohnhäuser, Kindergärten und Supermärkte. Im Visier sind Zivilisten: Sie sollen getötet, verletzt, in Angst versetzt werden. Dass nicht mehr Israelis verletzt oder gar getötet wurden, liegt am gut funktionierenden Raketenabwehrsystem Iron Dome.

„Beide Seiten“ zur Mäßigung aufrufen – ein sich stetig wiederholender Satz

Dieses grausame Spiel wiederholt sich regelmäßig, seitdem Israel im Jahr 2005 den Gazastreifen geräumt hat – in der damaligen Annahme, dieses Zugeständnis würde der Region Frieden bringen. Was sich seitdem auch wiederholt: Deutsche Regierungsvertreter, die in dieser Lage „beide Seiten“ zur Mäßigung aufrufen. So wie nun etwa Bundesaußenminister Heiko Maas. Der erklärte zwar, der Raketenbeschuss auf die israelische Zivilbevölkerung sei „durch nichts zu rechtfertigen“. Um dann hinzuzufügen: „Alle Seiten stehen in der Pflicht, weitere Opfer unter Zivilisten zu verhindern.“

Dieser zweite Satz muss in den Ohren der Israelis, die sich derzeit in Lebensgefahr befinden, wie Hohn klingen. Zugleich offenbart er tiefergehende Probleme der deutschen Nahost-Politik. Die israelische Armee hat zum Schutz ihrer Bürger auf den Beschuss reagiert. Bei ihren Luftangriffen auf Gaza sind auch Zivilisten gestorben, darunter Kinder. Niemand darf diese Opfer auf palästinensischer Seite relativieren. 

Dennoch, Fakt ist: Israel verteidigt sich. Dass die Hamas ihre Raketenbasen und Kommandozentralen in Wohngebiete legt, also eigene Bürger als Schutzschilde missbraucht, zeigt, wie sehr der Appell an beide Seiten, „weitere Opfer unter Zivilisten“ zu verhindern, ins Leere geht. Am Dienstagmittag äußerte sich ein Regierungssprecher in Berlin. Die Bundesregierung verurteile die Raketenangriffe auf Israel aus dem Gazastreifen „auf das Schärfste“. „Es handelt sich um eine durch nichts zu rechtfertigende Eskalation in einer angespannten Lage.“

Warum stellt die Bundesregierung nicht klar, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung hat? Warum ist im Statement des Außenministers nur von „Raketenbeschuss“ die Rede, wenn doch eindeutig ist, dass die Raketen von Hamas abgefeuert wurden? Wer den Namen der Angreifer nicht ausspricht, lässt viel Spielraum für Interpretation.

Weil die Bundesregierung versucht, als Vermittler aufzutreten, versäumt sie es in einem entscheidenden Moment, sich klar an die Seite Israels zu stellen. Und gibt zugleich jenen Stimmen Raum, die stets von einer „Spirale der Gewalt“ raunen, aber in Wahrheit islamistischen Terror herunterspielen. 

Dass es auch anders geht, zeigen die USA: Außenminister Anthony Blinken verurteilte die Angriffe der Hamas klar und unterstrich das Recht Israels auf Selbstverteidigung. Um dann in einem weiteren Schritt die israelische Seite ebenfalls zu ermahnen. Allerdings in einem anderen Thema: In Jerusalem haben Gerichte eine Räumungsklage gegen arabische Familien im Stadtteil Scheich Dscharrah ausgesprochen. Sie sollen ihre Häuser verlassen, damit jüdische Israelis einziehen können. Der Vorgang ist auch in Israel politisch umstritten. 

Die Hamas will daraus jedoch einen legitimen Grund ableiten, die Zivilbevölkerung eines ganzen Landes mit Raketen zu beschießen. Wer hier nicht sofort und mit Nachdruck widerspricht, droht unfreiwillig Komplize der Aggressionen gegen Israel zu werden, die nur ein erklärtes Ziel haben: die Auslöschung des jüdischen Staates. Die Bundesrepublik, die das Existenzrecht Israels zur Staatsräson erklärt hat, hat es erneut versäumt, an Israels Seite zu stehen.

„Es gibt viele Gründe für das große Gewaltpotenzial“ 

Der Konflikt zwischen Israel und Palästina eskaliert weiter: Israel regiert mit Vergeltungsangriffen auf den massiven Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Israel-Korrespondentin Christine Kensche beschreibt die Situation.