von Mirjam Lübke...
Ob man mit Deutschland noch etwas Sinnvolles anfangen kann? Manchmal komme ich mir in diesem Land so vor, als habe die "Invasion der Körperfresser" bereits stattgefunden, nur dass die Außerirdischen diesmal nicht aus Schoten geschlüpft sind, sondern aus Cannabis-Pflanzen. Vielleicht rührt daher das seltsam aufgedrehte Verhalten mancher grünen Politikerin. Wer kann schon wissen, warum Karl Lauterbach die Legalisierung des berauschenden Krauts gerade jetzt forciert? Der Mann hat schon mancherlei Finsteres ausgeheckt, warum sollte er nicht daran arbeiten, uns in dauerglückliche Zombies zu verwandeln?
Vielleicht bietet das umgewandelte Deutschland ungeahnte Möglichkeiten der touristischen Erschließung. Auf Wiedersehen, Neuschwanstein, Adios Rheinromantik und Doswidanja Münchener Hofbräuhaus. Dieses Land hat ganz andere Sehenswürdigkeiten zu bieten, je nach Geschmack. Ein kleiner Extremurlaub in Berlin-Neukölln, Zugroulette mit der Deutschen Bahn oder aber eine Safari durch den Bundestag, um exotische Abgeordnete in ihrer natürlichen Umgebung zu bewundern. Von der Fütterung der Zweibeiner bitten wir abzusehen, Hunde sind während der Tour an der Leine zu führen. Das größte Abenteuer jedoch sind deutsche Toiletten.
Nein, liebe männliche Besucher unseres meist friedlichen Landes, Sie haben sich nicht in der Tür geirrt, nachdem Sie sich für einen Euro den Eintritt in das Sanitärparadies erkauft haben und nun feststellen, dass dort Dinge herumliegen, die auf einer Herrentoilette normalerweise fehl am Platz sind. Denn in diesem Land nimmt man Rücksicht auf ihre aktuelle geschlechtliche Befindlichkeit. Auch wenn Ihnen die nötige anatomische Ausstattung fehlt, könnten Sie es als Diskriminierung betrachten, wenn Ihnen das Recht abgesprochen wird, weibliche Hygieneartikel zu benutzen. "Ja, warum bringen sich die irren deutschen Männer denn nicht selbst etwas mit?", könnte ein unerfahrener Tourist noch fragen. Dann muss man ihn liebevoll an die Hand nehmen und ihm verständnisvoll erklären, dass die Bringschuld in dieser Angelegenheit bei der Gesellschaft liegt. Wenn er daraufhin nicht schockiert abreist, hat er den ersten Schritt der Integration in unser Land geschafft.
Hoffentlich hat unser Tourist seine heranwachsenden Söhne nicht auf die Toilette mitgenommen. Denn diese könnten herausfinden, wie herrlich ein Tampon unter Wassereinfluss aufquellen kann, es ist ein Genuss für kleine Forscher, die erstaunliche Aufnahmefähigkeit dieses doch unscheinbar wirkenden Wattezylinders gleich an mehreren Exemplaren zu testen. Sollte entgegen aller Wahrscheinlichkeit nun doch ein männliches Wesen in monatlicher Not die Waschräume aufsuchen, hat es nun das Nachsehen: So ein Tampon ist wie ein aufgeschlagenes Ei, das geht auch nicht wieder in die Schale zurück.
Manche Touristen benehmen sich wie die Axt im Wald und zeigen keinerlei Rücksicht für einheimische Gepflogenheiten. Schlimmer kann es nur noch werden, wenn sie ihr neu gewonnenes Wissen abends in der Shisha-Bar anwenden möchten und den Betreiber fragen, warum dieser wunderbare Service nicht auch dort in den Waschräumen der Herren angeboten wird. Wallah, was für ein Desaster! Hoffentlich ist unser Tourist vor Reiseantritt über die Vorteile einer Auslandskrankenversicherung aufgeklärt worden.
Das Ausloten unseres Potentials als Reiseland wird eine echte Herausforderung sein. Allein die Planung der Themenhotels - wie sie etwa in Disneyland üblich sind - wird den Architekten und Innenausstattern Kopfzerbrechen bereiten. Wo etwa bekommt man Personal her, das im "Antifa-Experience-Resort" Müll auf den Gängen verteilt, anstatt ihn zu beseitigen? Und nein, es ist keine gute Idee des Gesundheitsministeriums, an Touristen Impfgutscheine zur Begrüßung zu verschenken - die hätten dann doch lieber deutsches Bier. Spannend könnte es im "Blackout-Luxury-Hotel" werden, wo ein nachgebaute römische Therme für ein entspanntes Badeerlebnis sorgt - bei Fackelschein. Besuchen Sie unbedingt auch das Dunkelrestaurant und genießen Sie morgens eine erfrischende kalte Dusche. Zimmer mit Waschschüssel und Nachttopf sind besonders beliebt.
Nachmittags steht dann der Besuch des Museums der untergegangenen deutschen Industrie an. Es wird gern gesehen, wenn die Besucher ein ordentliches Trinkgeld in die Spendenbüchse am Ausgang stecken - Deutschland hat es bitter nötig! Dafür könnten wir uns als Geheimtipp auf dem Tourismusmarkt etablieren - was könnte spannender sein, als in diesem merkwürdigen Land auf Safari zu gehen?
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