Ab heute ist es amtlich:
— Neue deutsche Medienmacher*innen (@NDMedienmacher) October 5, 2021
- 95% der Menschen, die im Fernsehen zu sehen sind, sind weiß.
- 2/3 sind männlich,
- nur 0,4% haben sichtbare Behinderung.
=> Deutschland ist ein *Entwicklungsland* in Sachen #Diversity.
(Studie "#Sichtbarkeit und #Vielfalt im TV", @malisastiftung) pic.twitter.com/J88efbTE1X
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Sie verbieten nicht die Hassrede, sondern die Rede, die sie hassen. Den Sozialismus erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert...
Dienstag, 19. Oktober 2021
Wenn eine Uni wie ein SS-Rassehauptamt agiert...
von Thomas Heck...
Da war man in Deutschland schon viel weiter. In einer Zeit, wo es Bestrebungen gibt, den Terminus Rasse aus dem Grundgesetz zu verbannen, erscheint es schon befremdlich, wenn die Universität Rostock in ihrem Versuch, fehlende Diversität im deutschen Fernsehen nachzuweisen, sich ausgerechnet rassistischer Stereotype bedient und dabei selbst wie ein SS-Rassehauptamt agiert.
Das „Rasse- und Siedlungshauptamt“ (RuSHA) war neben dem SS-Hauptamt und dem Hauptamt SD eines der drei ältesten SS-Hauptämter. Das „Rasseamt der SS“ wurde bereits Ende Dezember 1931 gegründet und war zuständig für Rassenuntersuchungen und Ehegenehmigungen für Angehörige der SS. Später wurde es als „Rasse- und Siedlungsamt“ bezeichnet und ab Januar 1935 als SS-Hauptamt geführt. Im Zusammenhang mit der Bildung des „Reichskommissariats für die Festigung deutschen Volkstums“ und der Ausarbeitung des „Generalplans Ost“ übernahm es Aufgaben der Rassenselektion der Bevölkerungen der besetzten Gebiete sowie der Auswahl von Kandidaten für die geplante Ansiedlung entlassener SS-Angehöriger im Osten.
So die Beschreibung auf Wikipedia. Mit dem erneuten Versuch, Menschen in Rassen einzuteilen, hat die Universität Rostock den Vogel abgeschossen. Da werden Erinnerungen an dunkelste Zeiten in Deutschland wach. Besonders befremdlich: Linke jubeln, so die Organisation "Neue Deutsche Medienmacher", die jährlich die "Goldene Kartoffel" für angeblich rassistische Berichterstattung vergibt. Vielleicht vergibt sie die "Goldene Kartoffel" 2021 an die Uni Rostock oder am besten gleich sich selbst.
Das Institut für Medienforschung der Universität Rostock will mit einer Studie die fehlende „Vielfalt“ im deutschen Fernsehen und Kino untersuchen. Das Problem: Um zu beweisen, dass Migranten in Fernsehsendungen, Talkshows und Kinofilmen weniger häufig vertreten sind, verwendeten die Forscher selbst rassistische Kategorien.
Mit dieser Tabelle werden Migranten und Weiße in Fernsehserien, Kinofilmen und Talkshows identifiziert.
Uns so machten das Nazis...
Genauer: Um die Moderatoren, Schauspieler und Talkshow-Gäste als Migrant zu identifizieren, verweisen die Forscher auf ein „Codebuch“ mit „visuellen Beispielen“, um „die ethnische Herkunft von Figuren zu codieren“.
Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe werden hier in einer Tabelle in Kategorien wie „weiß“, „Schwarz/PoC“ (People of Color), „Latinx“ (Latino), „Südasien“ oder „Indigen“ eingeteilt. Unter jeder Kategorie werden dann mehrere Porträtfotos von Menschen aus der jeweiligen „Ethnie“ inklusive Beschreibungen ihrer biologischen Merkmale aneinandergereiht.
Zum Beispiel
► „Schwarz (erkennbar an Hautfarbe)“
► „Südasien (unterscheidbar durch gebräunte Haut; z.B. Bangladescher, Inder, Pakistaner)“
► „Südostasiatisch/Ostasiatisch (erkennbar an der Form der Augen)“
► „Naher Osten/Türkei/Nordafrika (unterscheidbar durch schwarze Haare; z. B. arabisch)“
Völlig bizarr: Um angeblich Rassismus zu bekämpfen, werden Menschen nach Augenform, Haarstruktur und Hautfarbe eingeteilt. Zudem machen die Kategorien selbst unter ethnologischen Gesichtspunkten wenig Sinn. Unter „Indigen“ werden etwa Maoris (aus Neuseeland) mit Sinti und Roma (aus Nord- und Südeuropa) oder Samen (aus Norwegen) in einen Topf geworfen.
Auf BILD-Anfrage verteidigt die Universität Rostock die Studie. „Wir haben mit unserer Methode die Forderung von Antidiskriminierungsaktivist:innen erfüllt, ihre Marginalisierung sichtbar zu machen. Denn die Diskriminierung, die Schwarze & PoC Personen im echten Leben erfahren, macht sich eben genau an Zuschreibungen von Äußerlichkeiten fest.“
Deshalb habe man das Codebuch „ausführlich mit Aktivist:innen besprochen und diskutiert und abgestimmt“, sagt Prof. Dr. Elizabeth Prommer, Direktorin des Instituts für Medienforschung der Uni Rostock.
Aus der Wissenschaft hagelt es dazu Kritik.
▶︎ Die Ethnologin Prof. Dr. Susanne Schröter sagt zu BILD: „Die Kategorisierung eines Menschen anhand fragwürdiger äußerer Merkmale in eine ebenso fragwürdige Typologie ist wissenschaftlich betrachtet vollkommener Unsinn. Man kann niemanden anhand der Haut-, Haar- oder Augenfarbe einer Region oder einer ethnischen Gruppe zuordnen. So etwas geschieht auch in der Zuschreibung von Außen nicht. Das Ganze ist hochgradig konstruiert, bar jeglicher empirisch überprüfbarer Grundlage und politisch nichts anderes als ein paternalistischer neuer Rassismus."
Und: „In den Archiven ethnologischer Sammlungen findet man noch Hautfarbentafeln und Geräte zum Vermessen des Gesichts, die in früheren Zeiten dazu dienten, Menschen in Rassen und Ethnien einzuteilen. Es handelt sich um Artefakte einer glücklicherweise überwundenen Vergangenheit. Dass diese Methoden jetzt in einer Studie der Universität Rostock wieder fröhliche Urstände feiern, finde ich einfach nur schockierend."
Und auch der Totalitarismus-Experte Prof. Dr. Jörg Baberowski zeigte sich auf BILD-Anfrage entsetzt: „Es ist diskriminierend und rassistisch, Menschen nach Hautfarben zu sortieren. Solche Kategorien erinnern mich an die finsterste Epoche des 20. Jahrhunderts. Die Aufklärung hingegen, die doch vor allem an den Universitäten ein Zuhause hat, ist farbenblind. Sie lässt sich vom Argument, nicht vom Ressentiment leiten, und sie beurteilt Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern danach, was Menschen können, wissen und tun.“
► Der Hintergrund der Studie: In der Antirassismus-Forschung wird häufig behauptet, dass die geringere Repräsentation von Migranten in den Medien durch rassistische Produktionsfirmen, Castings oder Regisseure zustande käme. Aus diesem Grund fordern Aktivisten häufig, dass Filmrollen nach Quoten für Hautfarbe und Herkunft vergeben werden sollen.
Auch die Forscher der Studie gehen davon aus, dass eine Gesellschaft erst dann von Diskriminierung befreit ist, wenn Frauen und gesellschaftliche Minderheiten – gemäß ihrem Bevölkerungsanteil in Prozent – in Serien, Talkshows und Filmen vertreten sind.
Das Problem: Diese Ideologie endet häufig in absurden Forderungen. So bemängeln die Forscher der Universität Rostock sogar, dass Frauen „auch als Leichen unterrepräsentiert“ seien. Denn: Die Leichen in „deutschen fiktionalen Programmen“, so heißt es dort, seien nur „zu 30 Prozent“ weiblich besetzt.
Aber es gab auch Beifall für die Studie. So twitterte die Organisation „Neue Deutschen Medienmacher“ – die jährlich den Negativ-Preis „Goldene Kartoffel“ für angeblich rassistische Berichterstattung vergibt – ein Foto von der Präsentation der Studienergebnisse. Dort kritisierte die Organisation, dass „95 Prozent der Menschen“, die man im Fernsehen sieht, „weiß“ seien und offenbart ohne es zu merken, den eigenen tief sitzenden Rassismus.
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