von Thomas Heck...
Am Weltfrauentag demonstrierten Frauen in Deutschland für gleiche Bezahlung, für Gleichberechtigung, für Frauenquoten. Ihr gutes Recht, allerdings jammern auf hohem Niveau. In Berlin schrieen Frauen ihre Wut heraus. In diesem Chaos muss wohl die berechtigte Frage untergegangen sein, dass dieses Land von einer Frau gegen die Wand regiert wurde. Doch das nur am Rande.
In vielen arabischen Ländern würden Frauen sicher auch für ihre Rechte demonstrieren, können dies aber nicht. Doch anstatt über die mangelnden Rechte muslimischer Frauen weltweit, auch in Deutschland, zu berichten, greift sich die Tagesschau Israel raus, ausgerechnet das einzige Land im Nahen Osten, wo Frauen unbeschränkten Zugang zu allen Berufen haben, Kampfflugzeuge fliegen und Kampfpanzer fahren. So berichtet die Tagesschau:
Am Weltfrauentag demonstrierten Frauen in Deutschland für gleiche Bezahlung, für Gleichberechtigung, für Frauenquoten. Ihr gutes Recht, allerdings jammern auf hohem Niveau. In Berlin schrieen Frauen ihre Wut heraus. In diesem Chaos muss wohl die berechtigte Frage untergegangen sein, dass dieses Land von einer Frau gegen die Wand regiert wurde. Doch das nur am Rande.
In vielen arabischen Ländern würden Frauen sicher auch für ihre Rechte demonstrieren, können dies aber nicht. Doch anstatt über die mangelnden Rechte muslimischer Frauen weltweit, auch in Deutschland, zu berichten, greift sich die Tagesschau Israel raus, ausgerechnet das einzige Land im Nahen Osten, wo Frauen unbeschränkten Zugang zu allen Berufen haben, Kampfflugzeuge fliegen und Kampfpanzer fahren. So berichtet die Tagesschau:
An der Klagemauer in Jerusalem ist es zu Ausschreitungen gekommen. Der Grund: Eine Gruppe von Jüdinnen betete dort - mit Gesang und religiösen Symbolen. Ultra-Orthodoxe sehen das als Provokation.
Am Morgen an der Klagemauer in Jerusalem: Frauen mit Kippot, den jüdischen Kopfbedeckungen, Frauen mit Gebetsschals, Frauen, die eine Thorarolle in die Höhe halten und beten. Für die Jüdinnen von "Women of the Wall" ist es ein Feiertag. Sie feiern das 30. Jubiläum ihrer Organisation. So lange fordern sie bereits, dass Frauen an der Klagemauer mit den gleichen Rechten und Symbolen beten dürfen wie Männer.
Tausenden ultra-orthodoxen Juden - Männer und Frauen - ist nicht zum Feiern zu Mute. Sie sind gekommen, um die "Women of the Wall" zu stören. Viele der streng religiösen Juden schreien. Manche spucken. Aus Sicht der meisten Ultra-Orthodoxen ist es eine Provokation, wenn Frauen Gebetsschals tragen und singen. Diese Dinge seien den Männern vorbehalten. So sehen es auch die für die Klagemauer zuständigen Rabbiner.
Am Morgen an der Klagemauer in Jerusalem: Frauen mit Kippot, den jüdischen Kopfbedeckungen, Frauen mit Gebetsschals, Frauen, die eine Thorarolle in die Höhe halten und beten. Für die Jüdinnen von "Women of the Wall" ist es ein Feiertag. Sie feiern das 30. Jubiläum ihrer Organisation. So lange fordern sie bereits, dass Frauen an der Klagemauer mit den gleichen Rechten und Symbolen beten dürfen wie Männer.
Tausenden ultra-orthodoxen Juden - Männer und Frauen - ist nicht zum Feiern zu Mute. Sie sind gekommen, um die "Women of the Wall" zu stören. Viele der streng religiösen Juden schreien. Manche spucken. Aus Sicht der meisten Ultra-Orthodoxen ist es eine Provokation, wenn Frauen Gebetsschals tragen und singen. Diese Dinge seien den Männern vorbehalten. So sehen es auch die für die Klagemauer zuständigen Rabbiner.
Orthodoxe Juden demonstrieren gegen die "Women of the Wall" und werden von Polizisten zurückgehalten.
Die Ultra-Orthodoxen fühlen sich unter anderem davon provoziert, dass Frauen einen Gebetsschal tragen.
"So revolutionär wie Rosa Parks 1955"
Die Israelin Anat Hoffmann will diese Sichtweise nicht akzeptieren. Sie ist die Vorsitzende von "Women of the Wall":
"Die Klagemauer ist das Zentrum des Judentums in Israel. Es ist aber auch ein Zentrum von religiöser Nötigung geworden. Wir setzen uns für Frauen ein. Wir beten und lesen aus der Thora. Was wir machen, ist genauso revolutionär wie ein Mädchen in Afghanistan, das sich gegen die Taliban wehrt, weil es zur Schule gehen will. Oder wie Rosa Parks, die sich 1955 als Schwarze weigerte, ihren Sitzplatz in einem Bus in Alabama zu räumen."
"Offensichtlich, dass diese Frauen nicht kommen, um zu beten"
Aussagen wie diese dürften bei den ultra-orthodoxen Rabbinern in Israel als Provokation aufgefasst werden. Der Streit um Frauenrechte an der Klagemauer wird seit Jahren erbittert ausgetragen.
Der Rabbiner Dror Arieh ist einer der Anführer der ultra-orthodoxen Hazon-Bewegung. Die hatte zu den Protesten gegen die "Women of the Wall" aufgerufen. "Die Klagemauer ist das Herzstück des jüdischen Volkes", sagte er dem Portal Ynet. "Über zehn Millionen Juden kommen jedes Jahr an diesen Ort, um nach den Bräuchen zu beten, die hier üblich sind. Es ist offensichtlich, dass diese Frauen nicht hierhin kommen, um zu beten. Sie wollen provozieren. Und sie versuchen das Reformjudentum zu legitimieren."
Die so genannten Reformgemeinden werden von den obersten Rabbinern Israels nicht anerkannt. In diesen Gemeinden gibt es Rabbinerinnen und Gesang in den Synagogen. In ultra-orthodoxen Gemeinden wäre so etwas undenkbar.
"Das ist kein Streit zwischen Männern und Frauen"
Der Streit an der Klagemauer hat längst eine politische Komponente bekommen. In den USA leben viele Mitglieder des Reformjudentums. Sie werfen der israelischen Regierung vor, gegenüber den ultra-religiösen Rabbinern einzuknicken. So sieht es auch Anat Hoffmann von "Women of the Wall". Sie sorgt sich, dass ihre Interpretation des Judentums in Israel immer weniger akzeptiert wird.
Ein Konflikt zwischen Männern und Frauen sei das übrigens nicht, sagt Hoffmann. Viele Männer würden ihr Anliegen unterstützen, sagt sie. "Das ist kein Streit zwischen Männern und Frauen. Das ist ein Konflikt zwischen jenen, die glauben, dass die Werte des jüdischen Staates chauvinistisch und rassistisch sind. Und jenen, die an Gleichberechtigung, Toleranz und religiöse Vielfalt glauben."
Ihre Gebete am Freitagmorgen mussten die "Women of the Wall" abbrechen. Die Lage drohte zu eskalieren. Für Hoffmann steht trotzdem fest: In wenigen Wochen kehrt sie an die Klagemauer zurück.
Unterdessen woanders und überall in der islamischen Welt... und nicht nur am Weltfrauentag, sondern an jedem verdammten Tag und ohne Beachtung der Tagesschau...
"So revolutionär wie Rosa Parks 1955"
Die Israelin Anat Hoffmann will diese Sichtweise nicht akzeptieren. Sie ist die Vorsitzende von "Women of the Wall":
"Die Klagemauer ist das Zentrum des Judentums in Israel. Es ist aber auch ein Zentrum von religiöser Nötigung geworden. Wir setzen uns für Frauen ein. Wir beten und lesen aus der Thora. Was wir machen, ist genauso revolutionär wie ein Mädchen in Afghanistan, das sich gegen die Taliban wehrt, weil es zur Schule gehen will. Oder wie Rosa Parks, die sich 1955 als Schwarze weigerte, ihren Sitzplatz in einem Bus in Alabama zu räumen."
"Offensichtlich, dass diese Frauen nicht kommen, um zu beten"
Aussagen wie diese dürften bei den ultra-orthodoxen Rabbinern in Israel als Provokation aufgefasst werden. Der Streit um Frauenrechte an der Klagemauer wird seit Jahren erbittert ausgetragen.
Der Rabbiner Dror Arieh ist einer der Anführer der ultra-orthodoxen Hazon-Bewegung. Die hatte zu den Protesten gegen die "Women of the Wall" aufgerufen. "Die Klagemauer ist das Herzstück des jüdischen Volkes", sagte er dem Portal Ynet. "Über zehn Millionen Juden kommen jedes Jahr an diesen Ort, um nach den Bräuchen zu beten, die hier üblich sind. Es ist offensichtlich, dass diese Frauen nicht hierhin kommen, um zu beten. Sie wollen provozieren. Und sie versuchen das Reformjudentum zu legitimieren."
Die so genannten Reformgemeinden werden von den obersten Rabbinern Israels nicht anerkannt. In diesen Gemeinden gibt es Rabbinerinnen und Gesang in den Synagogen. In ultra-orthodoxen Gemeinden wäre so etwas undenkbar.
"Das ist kein Streit zwischen Männern und Frauen"
Der Streit an der Klagemauer hat längst eine politische Komponente bekommen. In den USA leben viele Mitglieder des Reformjudentums. Sie werfen der israelischen Regierung vor, gegenüber den ultra-religiösen Rabbinern einzuknicken. So sieht es auch Anat Hoffmann von "Women of the Wall". Sie sorgt sich, dass ihre Interpretation des Judentums in Israel immer weniger akzeptiert wird.
Ein Konflikt zwischen Männern und Frauen sei das übrigens nicht, sagt Hoffmann. Viele Männer würden ihr Anliegen unterstützen, sagt sie. "Das ist kein Streit zwischen Männern und Frauen. Das ist ein Konflikt zwischen jenen, die glauben, dass die Werte des jüdischen Staates chauvinistisch und rassistisch sind. Und jenen, die an Gleichberechtigung, Toleranz und religiöse Vielfalt glauben."
Ihre Gebete am Freitagmorgen mussten die "Women of the Wall" abbrechen. Die Lage drohte zu eskalieren. Für Hoffmann steht trotzdem fest: In wenigen Wochen kehrt sie an die Klagemauer zurück.
Unterdessen woanders und überall in der islamischen Welt... und nicht nur am Weltfrauentag, sondern an jedem verdammten Tag und ohne Beachtung der Tagesschau...
Wie es in muslimischen Ländern zugeht, dokumentiert auch sehr gut:
AntwortenLöschenEine Exil-Iranerin zeigt dem Bundespräsidenten, wie er eigentlich dem Iran hätte gratulieren müssen:
(https://philosophia-perennis.com/2019/03/01/eine-exil-iranerin-zeigt-dem-bundespraesidenten-wie-er-eigentlich-dem-iran-haette-gratulieren-muessen/)
Und auch der YouTube Beitrag von Feroz Kahn: „Eine Islamisierung findet nicht statt“ ist immer wieder sehenswert.