Freitag, 8. März 2019

Flugbereitschaft... vorbei mit dem Jetset...

von Thomas Heck...

Das süße Leben im Champagner-Rausch im Privatflieger über den Wolken ist vorerst vorbei. Die Nutzung der VIP-Flieger der Flugbereitschaft der Bundeswehr wird für Bundesminister eingeschränkt. Diese dürfen nun auch wieder Linie fliegen. Eine Konsequenz aus der Pannenserie bei der Bundeswehr. Doch dagegen regt sich Widerstand. Entwicklungshilfeminister Müller ist gar nicht begeistert.



Die Pannenserie bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr hat Konsequenzen: In Zukunft haben hauptsächlich „priorisierte Anforderungsträger“ Zugriff auf die weißen VIP-Jets. Entwicklungsminister Müller gehört offenbar nicht dazu. 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier strandete in Äthiopien. Außenminister Heiko Maas saß in Mali fest. Der Grund: Ihr Regierungsflieger der Flugbereitschaft war defekt. Offenbar lassen sich diese Probleme nicht kurzfristig beheben. Wegen der wiederholten Pannen der Flugbereitschaft müssen die meisten Minister aus dem Bundeskabinett ihre Diensttermine ab sofort mit normalen Linienflügen bestreiten.

Nach Informationen des „Spiegel“ werden die weißen VIP-Jets der Luftwaffe in Zukunft hauptsächlich für die „priorisierten Anforderungsträger“ zur Verfügung stehen, darunter fallen der Bundespräsident, die Kanzlerin, der Vizekanzler und die Ressortchefs des Auswärtigen Amts sowie des Innenministeriums. Für Frank-Walter Steinmeier und Angela Merkel solle sogar bei jeder Reise eine Ersatzmaschine mit Crew, im Fliegerjargon „Hot Spare“ genannt, in Deutschland bereitgehalten werden oder fliege parallel mit, um bei Pannen eingesetzt zu werden.

Wegen der Fokussierung auf die wichtigsten Regierungsmitglieder werde es „zwangsläufig erhebliche Absagen an niederpriorisierte Anforderungsberechtigte“ geben, heißt es demnach in einem internen Papier aus dem Wehrressort. Erste Beispiele gibt es bereits. So musste Wirtschaftsminister Peter Altmaier eine für Ende Februar geplante Asienreise verlegen, da die Kanzlerin mehrere Auslandstermine hatte und Chefdiplomat Maas Afrika bereiste.


Härter traf es Entwicklungsminister Gerd Müller. Der CSU-Politiker hatte für diese Woche eine Lateinamerikareise geplant, wollte mit dem VIP-Jet Mexiko, Haiti, Kolumbien, Ecuador und Brasilien besuchen. Stattdessen musste er Linie fliegen und konnte lediglich Mexiko besuchen. Müller kritisierte die neue Regelung.




„Zur Wahrnehmung meiner Verpflichtungen in unseren rund 80 Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika ist es nicht ganz einfach, und zum Teil auch nicht möglich, per Linie zu fliegen“, sagte der Entwicklungsminister. Laut Müller müssten Präsident und Kanzlerin natürlich jederzeit auf die Regierungsflugzeuge zugreifen können. Allerdings sollte sich die Nutzung aus den Notwendigkeiten und „nicht aus einer überholten, rein protokollarischen Rangordnung der Ressorts“ ergeben.


Die Pannenserie der Flugbereitschaft


Bundesaußenminister Maas war Ende Februar zum Abschluss seiner fünftägigen Westafrikareise wegen eines Hydraulikschadens in Mali liegen geblieben. Seine Mittelstreckenmaschine vom Typ A319 konnte ihn nicht wie geplant von der malischen Hauptstadt Bamako zurück nach Berlin bringen. Der SPD-Politiker nahm es gelassen: „Ich bin jetzt mehr als 300.000 Kilometer pannenfrei geflogen“, sagte er. Irgendwann erwische es jeden.


Wegen eines Defekts am Regierungsflieger „Theodor Heuss“ konnte Bundespräsident Steinmeier nicht wie geplant von Äthiopien nach Berlin zurückfliegen. Ende November musste Kanzlerin Merkel wegen eines technischen Defekts am Kanzlerairbus „Konrad Adenauer“ ihren Flug zum G-20-Gipfel in Buenos Aires in Köln unterbrechen. Gemeinsam mit Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) musste sie schließlich auf einen Linienflug umsteigen und kam zu spät in Argentinien an.





1 Kommentar:

  1. Entwicklungsminister Müller müsste ja auch dringend die Gender-Entwicklungsprojekte besuchen, worüber uns der Abgeordnete Frohnmaier (AfD) aufklärte, sonst gibt es Ärger mit den Damen von der Linken nebst der, von SPD und Grünen:
    Youtube Gender-Gaga: Wofür unsere Steuergelder verschwendet werden! - Markus Frohnmaier - AfD-Fraktion https://www.youtube.com/watch?v=3WSJfrgN820

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