von Thomas Heck...
Die Militärschläge unserer "Verbündeten" USA, Frankreich und Großbritannien haben Deutschland alt aussehen lassen. Außer Lippenbekenntnissen und nichtssagenden diplomatischen Floskeln war aus Deutschland nichts zu hören. Von dem großspurigen "mehr Verantwortung übernehmen" ist da nicht viel geblieben. Und wenn man sich die deutsche Verantwortung für Giftgas in Syrien näher anschaut, muss man sich fragen, warum wir nicht zumindest mithelfen, wenn der Dreck weggeräumt wird, den Deutschland mit verursacht hat. Was ist deutsche "Niemals wieder"-Rethorik überhaupt wert, wenn Regierung, Presse und Bevölkerung unbeteiligt die Schultern zuckt, wenn ein Diktator die eigene Bevölkerung, darunter Frauen und Kinder, vergast? Und das im 8. Jahr.
Und die Politik bietet unisono ein desaströses Bild. Während die Regierung zwar Luftschläge gegen Syrien unterstützt, sich aber nicht beteiligt, weil ihr Pazifismus wichtiger als der Kampf gegen einen Diktator ist, unterstützt die Opposition von AfD, Grünen und Linkspartei in seltener Einigkeit ausgerechnet einen syrischen Kindermörder. Besonders die AfD ist hier zu kritisieren, von Linkspartei und Grünen war nichts anderes zu erwarten. Nur die FDP hat hier eine klarere Haltung und bedauert die Nichtteilnahme an Luftschlägen.
Doch was ist es, was Deutschland abhält? Ist es die Angst vor der eigenen Courage, dass man nicht einmal bereit ist, die übelsten Schlächter zu bekämpfen? Es können nicht die fehlenden militärischen Kapazitäten sein, die Regierung kennt. Für einen begrenzten militärischen Präzisionsschlag hätte es immer noch gereicht und wenn die letzten einsatzbereiten Flugzeuge mit Heftpflastern zum Fliegen gebracht worden wären. Deutschlands Grundgesetz lässt ein schnelles Agieren sowieso nicht zu. Erst nach einem Bundestagsmandat wäre eine Beteiligung möglich.
Nach 8 Jahren und 400.000 massakrierten Syrern träumt Deutschland jedoch immer noch vom Frieden und faselt von politischen Lösungen, was so absurd ist, als hätte man im 2. Weltkrieg am Tage vor D-Day eine Verhandlungslösung mit Nazi-Deutschland ins Spiel gebracht. Und es muss noch etwas anderes quer laufen, wenn Tage zuvor der Echo an Antisemiten verliehen wird.
Nach 8 Jahren und 400.000 massakrierten Syrern träumt Deutschland jedoch immer noch vom Frieden und faselt von politischen Lösungen, was so absurd ist, als hätte man im 2. Weltkrieg am Tage vor D-Day eine Verhandlungslösung mit Nazi-Deutschland ins Spiel gebracht. Und es muss noch etwas anderes quer laufen, wenn Tage zuvor der Echo an Antisemiten verliehen wird.
So schreibt die BILD-Zeitung:
Über den Vergeltungsschlag von USA, Briten und Franzosen gegen den syrischen Schlächter Assad, der immer wieder Zivilisten mit Nervengas ermordet, gibt es nur einen Satz zu sagen: Nirgendwo auf der Welt sind Cruise Missiles, Marschflugkörper, besser aufgehoben als in Assads mörderischen Militäranlagen.
Wenn es an dem nächtlichen Angriff etwas zu kritisieren gibt, dann höchstens, dass es zu wenige Raketen waren und Paläste, Flughäfen sowie Luftwaffe des Diktators nicht angetastet wurden. Nach Hunderttausenden niedergemetzelten Männern, Frauen, Kindern hätten sich viele Syrer einen massiveren Schlag gewünscht.
Der Grund dafür, dass die zivilisierte Welt sich darauf geeinigt hat, den Einsatz von Gas nie wieder hinzunehmen, ist die deutsche Geschichte. Assads Nervengas Sarin wurde von Nazi-Wissenschaftlern zusammen mit Zyklon B entwickelt.
Kein Land der Erde trägt mehr Verantwortung als Deutschland, wenn es um den Einsatz von Gas geht.
An dieser Verantwortung ist Deutschland mal wieder bitter gescheitert. Wenn unsere mutigen Verbündeten auf Deutschland schauen, auf das Land, das sie einst von der Nazi-Tyrannei befreiten, müssen sie glauben, wir hätten unsere Geschichte vergessen. Schon vor dem Angriff auf das Assad-Regime verkündete Angela Merkel: „Deutschland wird sich an militärischen Aktionen nicht beteiligen, aber wir sehen und unterstützen, dass alles getan wird, dass dieser Einsatz von Chemiewaffen nicht akzeptabel ist.“
Zusammengefasst: Deutschland tut alles gegen den Einsatz von „nicht akzeptablen“ Chemiewaffen, außer etwas dagegen zu tun, den Einsatz also zu akzeptieren. „Angela Merkel, die Anführerin der demokratischen Welt, hält die Ermordung von Kindern mit Chemiewaffen nicht für einen ausreichenden Grund für einen militärischen Angriff auf Syrien“, kommentiert die israelische Zeitung „Haaretz“. Und weiter: „Siebzig Jahre nach dem Holocaust ist Merkel der Pazifismus ganz offenkundig wichtiger als die Tatsache, dass Kinder mit Gas ermordet werden.“
Es ist schmerzhaft, dass Deutschland ausgerechnet in Israel so gesehen wird. Unsere Verbündeten dürfen die Schmutzarbeit erledigen, während Deutschland Assad mit bedeutungslosen Worten bombardiert. „Was soll denn ‚nicht akzeptabel‘ heißen?“, fragt „Haaretz“. „Offenbar nichts als leere Rhetorik.“
Auch aus den USA kommen unmissverständlich kritische Worte: „Französische und britische Kräfte stehen an der Seite der USA, um Syrien für einen abscheulichen Giftgasangriff gegen Zivilisten anzugreifen“, sagt der designierte US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell. „Auch Deutschland hätte dieser Allianz beitreten sollen.“
Während die Bundesregierung den Angriff aber immerhin mit Worten aus dem Wochenende unterstützt, schlägt sich die Opposition auf die Seite des syrischen Massenmörders und Menschheitsverbrechers. Die Linke ruft zur Demonstration gegen den Militäreinsatz vor dem Brandenburger Tor. Die AfD kritisiert den Luftschlag scharf.
Rund ein Viertel der Abgeordneten im deutschen Bundestag sind Nationalisten und Sozialisten (klingelt da was?) und natürlich erheben sie in fürchterlicher Einigkeit die Stimme dafür, dass ein Diktator unbehelligt Menschen vergasen darf. Das ist Deutschland 2018, wenn es um unseren heiligen „Nie wieder“-Schwur geht.
Mit ein paar syrischen Giftgasfabriken weniger ist die Welt seit Freitagnacht ein besserer Ort – ein bisschen zumindest. Der deutsche Beitrag dazu: Null. Lippenbekenntnisse und „Friedensdemos“.
Von der „Friedensmacht“ Deutschlands haben die schlimmsten Schlächter der Welt nichts zu befürchten.
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