von Thomas Heck...
Über das Erscheinen der Kriminalstatistik 2016 war ich ehrlich gesagt mehr als überrascht. Ein wohltuender Bericht, der mit erschreckender Offenheit bestätigt, was der Bürger seit 2 Jahren empfindet und erlebt. Ich hätte nicht damit gerechnet, einen derartigen Bericht noch vor der Bundestagswahl zu lesen.
Doch das, was Thomas de Maizière gestern mit Unterstützung der weitestgehend gleichgeschalteten öffentlich-rechtlichen Medien mit der Kriminalstatistik 2016 veranstaltet hat, könnte man getrost in das Reich Fabeln verweisen. Alternative Fakten made by Bundesregierung.
Unser Innenminister erkennt am sprunghaften Anstieg von Vergewaltigung, Mord und Totschlag entgegen der Aussagen der Statistik eher ein "gesamtgesellschaftliches Problem" und schreibt uns Deutschen eine Standpauke ins Stammbuch. Wieso sind wir alle plötzlich so verroht, empört er sich.
Die Presse greift dieses Thema auf und bestärkt den Bundesinnenminister. Nach Lesart der Medien scheinen in den letzten Jahren plötzlich Horden von Neonazis in unser Land eingefallen zu sein, die nun morden, vergewaltigen, plündern und brandschatzen. Die Kriminalstatistik sagt allerdings was anderes.
Dass auch Flüchtlinge unter den Totschlägern und Vergewaltigern sind, kann man nicht mehr abstreiten, ohne sich gänzlich lächerlich zu machen. Dazu ist zu viel passiert, Silvester in Köln nicht vergessen. Den sozialen Medien sei dank.
Die Erklärungsversuche kommen jetzt merkwürdig daher. Flüchtlinge sind junge Männer, was früher vehement bestritten wurde, und wo junge Männer sind, wird auch viel gemordet und vergewaltigt. Mit der Herkunft, mit der Kultur und der Sozialisation hat das nichts zu tun. Das ist überall so. Nur merkwürdig, dass Vergewaltigung in Deutschland bislang nicht annähernd so verbreitet war, wie dieser Tage. Ein Blick nach Schweden zeigt das, auf was wir uns künftig einzustellen haben. Doch das ficht den Minister nicht an. Es findet sich immer ein Experte, der die Statistik zu interpretieren weiß, meist im Sinne der Flüchtlingspolitik der Regierung, merkwürdig.
Sind Ausländer hierzulande krimineller als Deutsche? "Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen und daher vor allem Zuwanderer ist höher als der Schnitt der Bevölkerung", antwortet de Maizière. Man könne das zwar erklären durch eine Reihe an Faktoren - beispielsweise sind unter den Zuwanderern viele junge Männer und junge Männer sind generell anfälliger für Straftaten. Dennoch sei dies eine besorgniserregende Entwicklung und nicht akzeptabel, so de Maiziére. Doch alles nicht so schlimm?
So schreibt die WELT: Thomas de Maizière beklagt bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für 2016 einen deutlichen Anstieg der Gewaltkriminalität. Dem Innenminister zufolge setzte dieser Trend schon vor der Flüchtlingskrise ein.
Die Gewalt in Deutschland nimmt deutlich zu, während die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr gesunken ist. Zu diesem Ergebnis kommt die Polizeiliche Kriminalstatistik, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Berlin vorstellte. Danach blieb die Gesamtzahl der Straftaten nahezu unverändert: Im Vergleich zu 2015 stieg sie nur minimal von 6,33 Millionen Fälle auf 6,37 Millionen.
Überdurchschnittliche Zuwächse gab es im Bereich der Gewaltkriminalität: Bei Mord und Totschlag wurde ein Plus von 14,3 Prozent registriert, bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung lag der Anstieg bei 12,8 Prozent. Gleichzeitig sank die Zahl der Wohnungseinbrüche um 9,5 Prozent. Allerdings waren 2015 auch so viele Einbrüche registriert worden wie seit den 90er-Jahren nicht mehr.
Dem Innenminister zufolge setzte ein Trend der „Verrohung der Gesellschaft“ schon vor der Flüchtlingskrise ein. Dies zeige sich nicht nur in der Sprache und in allgemeiner Respektlosigkeit. Die Fallzahlen von gefährlicher Körperverletzung seien gestiegen, ebenso die der Vergewaltigungen und sexueller Übergriffe, auch der von Gruppen. Hauptursache für diesen Anstieg sei die Kölner Silvesternacht 2015/2016.
„Der Verrohung entgegentreten“
Alarmierend sei, dass Angriffe auf Polizeibeamte und Rettungskräfte „massiv“ zugenommen hätten. Diese Entwicklung sei ein „Weckruf“ an die Gesellschaft, sagte der Innenminister. Politik, Justiz und Sicherheitsbehörden könnten nicht allein dagegen vorgehen: „Alle Teile der Gesellschaft sind aufgefordert, der Verrohung entgegenzutreten.“ Kirchen, Verbände und Familien müssten gemeinsam daran arbeiten.
Die größte Gruppe der Straftäter seien Männer im Alter zwischen 18 und 21 Jahren. Ihr Anteil ist demnach viermal so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.
Die Zahl der Straftaten mit einem rechten Hintergrund nahm um 2,6 Prozent auf 23.555 zu, während linksmotivierte Taten um 2,2 Prozent auf 9389 Fälle zurückgingen. Einen drastischen Anstieg gab es bei der politisch motivierten Ausländerkriminalität, die durch aus dem Ausland importierte Ideologien beeinflusst ist. Sie nahm um 66,5 Prozent auf 3372 Fälle zu. Die häufigsten politisch motivierten Straftaten waren mit 33,5 Prozent Propagandadelikte, wie etwa die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Einen neuen Höchststand erreichte auch die Hasskriminalität mit 10.751 Fällen: Fremdenfeindliche Straftaten nahmen nochmals um 5,3 Prozent zu. Auch die antisemitischen Straftaten stiegen um 7,5 Prozent.Im Bereich „Islamismus/Fundamentalismus“ gingen die Straftaten im Jahr 2016 um 13,7 Prozent nach oben. Hierunter fallen auch das Attentat in der Nähe von Würzburg im Juli wie auch der Berliner Weihnachtsmarktanschlag.
„Unerfreulich“ nannte es de Maizière, dass die durch Zuwanderer verübte Kriminalität im vergangenen Jahr überproportional zugenommen habe, in allen Deliktbereichen, vor allem aber bei den Gewaltdelikten. Es handle sich um eine kleine Gruppe intensiver Mehrfachtäter: “Dagegen müssen wir vorgehen“, sagte der Innenminister. 80 Prozent der Opfer von Zuwanderern seien andere Zuwanderer, was auch an den „beengten Unterbringungssituationen“ liegen könne.
Bayern ist das sicherste Bundesland
Wenn man Verstöße gegen das Ausländerrecht wie die illegale Einreise von Flüchtlingen herausrechnet, ist Bayern das sicherste deutsche Bundesland: Laut Statistik kommen im Freistaat nur 4785 Straftaten auf 100.000 Einwohner.
Am anderen Ende des Rankings finden sich die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Die Flächenländer mit der höchsten Kriminalität sind Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen mit jeweils mehr als 8000 Fällen je 100.000 Einwohner.
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