Samstag, 3. September 2016

Dafür bin ich nicht verantwortlich...

von Thomas Heck...

Das Foto des 3jährigen Allan Kurdi ging um die Welt und öffnete die Herzen der Menschen, die heute den millionenfachen invasionsähnlichen Asylantenstrom vergleichsweise klaglos hinnehmen, sexuelle Übergriffe inklusive. Die Anklage seines Vaters an Deutschland, ist für mich menschlich nachvollziehbar, doch mich ficht sie nicht an. 

Ich stelle eher die Frage, wo denn die Glaubensbrüder in den reichen Golfstaaten waren, warum diese Länder nicht Asyl gewährten? Warum hat der Vater sein Kind in diese Situation gebracht, wo er doch in der Türkei sicher und nicht mehr verfolgt war? Dafür übernehme ich nicht die Verantwortung und niemand in Europa sollte dies tun, denn nur die Verantwortungslosigkeit des Vaters hat diesen Jungen getötet. Niemand anders.


Der Vater des ertrunkenen Dreijährigen Aylan Kurdi, dessen Bild im vergangenen Jahr um die Welt ging, hat die Flüchtlingspolitik in Europa scharf kritisiert. Zu Recht?

"Die Politiker haben nach dem Tod meiner Familie gesagt: Nie wieder! Alle wollten angeblich etwas tun wegen des Fotos, das sie so berührt hat. Aber was passiert denn jetzt? Das Sterben geht weiter und keiner tut etwas", sagte Abdullah Kurdi. Weil Europa nicht für das Elend auf der Welt verantwortlich.


Kurdi hatte auf der Flucht aus Syrien Anfang September 2015 seine Frau und seine beiden Söhne verloren. Die Bilder des ertrunkenen Jungen an einem türkischen Strand lösten eine Welle der Empörung aus.

Trotzdem habe das Bild nicht viel verändert, kritisierte Kurdi. "Ich kann diese Bilder, die mich an unseren Horror erinnern, kaum ansehen. Wie ist es möglich, dass diese Dramen immer und immer wieder passieren?" sagte Kurdi weiter, der inzwischen in Erbil im Nordirak lebt.

Für die Menschen in den Kriegsgebieten in Syrien ist die Situation weiterhin katastrophal. Bei heftigen Luftangriffen auf Rebellengebiete im Zentrum Syriens sind mindestens 17 Zivilisten ums Leben gekommen. Flugzeuge hätten nördlich der Stadt Hama nahe des Ortes Latamina mindestens 20 Angriffe geflogen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Für die Bombardierungen seien Jets der syrischen und der russischen Luftwaffe verantwortlich.

Berichten zufolge werden in den Kriegsgebieten auch weiterhin Streubomben eingesetzt. Von Ende September 2015 bis Mitte Juli 2016 76 wurden entsprechende Angriffe gezählt, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Streubomben-Monitor hervor. In den vergangenen vier Jahren gab es insgesamt mindestens 360 Bombardements mit Streumunition. Die Dunkelziffer sei vermutlich wesentlich höher. 

In Syrien hätten Angriffe mit Streumunition zugenommen seit Russland die Regierungstruppen des Assad-Regimes unterstützt. "Inzwischen gibt es dort fast täglich Angriffe mit Streumuntion, heißt es im siebten Jahresbericht der CMC. Im Jemen habe die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition zwischen April 2015 und März 2016 bei mindestens 19 Angriffen Streumunition eingesetzt.

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