Montag, 15. August 2016

Von der Verschwörung zur Wahrheit

von Thomas Heck...

Der normale Bürger hat kaum die Möglichkeit, den Wahrheitsgehalt der Nachrichten zu verifizieren und solange er den Nachrichten vertrauen konnte, was das auch nicht schlimm. Schlimm wird es nur, wenn man erkennt, dass die Qualitätsmedien eben nicht seriös berichten, sondern ihre Nachrichten etwas essentielles entnehmen. Nämlich die Wahrheit.

Über den Sinn und Unsinn des Pressekodex haben wir schon an anderer Stelle gestritten. Für mich ist die aktuelle Anwendung eine offizielle Verschleierung der Wahrheit bei Straftaten ausländischer Mitbürger oder Flüchtlinge, nicht mal gesteuert vom Staat, sondern Folge einer vermeintlichen  freiwilligen Selbstkontrolle der Journaille, mit der heute Politik gemacht und die Öffentlichkeit manipuliert wird.

Die Folgen sind für unsere Gesellschaft fatal. Ich spüre sie am eigenen Leibe. Ich dachte immer, dass man den öffentlich-rechtlichen Medien im Grunde trauen konnte. Ich glaubte nie an den Versuch des Staates, Einfluss auf die Nachrichten zu nehmen. Doch wer weiß schon, was heute zwischen Redaktionen, Rundfunkrat und Bundeskanzleramt ausgekungelt wird. Journalisten sind auf eine vernünftige Arbeitsbeziehung zur Politik angewiesen und der Spagat, der da manchmal vollzogen werden muss, ist nicht ohne. Wer zu kritisch berichtet oder die Regeln missachtet, kann schnell aus dem Kreis derer ausgeschlossen werden, die gut informiert werden. Über informelle Gespräche, über den Austausch geheimer Papiere über offizielle Interviews. Doch heute haben sich Journalisten zum Handlanger der Regierung gemacht, richtig kritischen Journalismus gibt es doch heute gar nicht mehr. Jedenfalls nicht in Deutschland.

Die fatalen Folgen für unser Land sind ein mittlerweile tief verwurzeltes Misstrauen, was dazu führt, dass man nach dem Amoklauf von München dem Staat alles zutraut. Die Vertuschung der Zahl der Täter, der Ethnie des Täters, der Herkunft und seiner Motivation. Alles scheint heute möglich zu sein. Die Folge sind auch krude Verschwörungstheorien, von lächerlich bis abwegig, von lustig bis extremistisch. 


Doch vielleicht ist die Verschwörungstheorie auch eine Chance. Zwingt es doch die Regierung und die Presse, sich mit diesen Themen zu beschäftigen, zu erklären, Transparenz zu verstärken, mehr Demokratie zu transportieren. Ich bin heute jedenfalls bei Verschwörungstheorien etwas entspannter geworden, sofern es sich nicht um antisemitischen 911-Mist oder Moon-Hoaxes handelt, wo selbst wissenschaftliche Beweise manche nicht davon abhalten, diese weiter zu verbreiten.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen