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Lieber Volksverpetzer, | |
ich mag Euch. Wirklich. | |
Am Samstag, dem 30.08.2025, habt Ihr den „Faktencheck“ von Philip Kreißel mit dem Titel „Gaza: IDF-Streitkräfte töten Journalisten – Rechtfertigung widerlegt“ veröffentlicht. | |
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Ich nehme mir die Freiheit zu erklären, warum der „Faktencheck“ kein Faktencheck ist. Sondern lediglich die Aufzählung von Informationen einer Seite, weil für die andere Seite die Expertise fehlt. | |
Leider muss ich aufgrund der Erregungsbereitschaft des Netzes einige Dinge vorwegschicken. So kurz es geht. Weil ich sonst wieder hunderte unsinnige Kommentare habe. | |
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Man kann keinen Faktencheck betreiben, wenn man einen blinden Fleck hat. | |
Das ist bereits am Titel zu erkennen. Ich darf Eure „IDF-Streitkräfte“ für übersetzen: „Israelischen Verteidigungsstreitkräfte-Streitkräfte“. | |
Genug der Vorrede. | |
Das Panzer-Mindsetting | |
Kampfpanzer sind aus der Idee der Kavallerie entstanden. Die mit Säbel auf dem Pferd. | |
In der westlichen Gefechtstaktik - und dazu zählen auch die israelischen Streitkräfte - werden sie üblicherweise eingesetzt im so genannten „Gefecht der verbundenen Waffen“. | |
Die Kampfentfernung für einen Kampfpanzer wie den Leopard II (D), den Abrams (USA) oder Merkava (I) ist so ganz grob 1000m bis 4000m. Für darunter, so von 300 bis 2000m, hat er auch ein „koaxiales“ Maschinengewehr. Der Schütze schießt dann nicht mit der Kanone, sondern mit dem MG. | |
Unmittelbar um sich herum ist der Kampfpanzer, wenn die Luken im Gefecht geschlossen sind, quasi blind. Zwar gibt es Spiegel, die sind aber sehr eingeschränkt und selten beweglich. Zudem kann er auf kurze Distanz gar nicht schießen. Er ist ziemlich wehrlos. Er ist dafür gemacht zu reiten, nicht zu stehen. | |
Deshalb ist es sehr unpassend, einen solchen Kampfpanzer in den Häuserkampf zu schicken. | |
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Das ist die schlimmste Situation in einem Häuserkampf in einem asymmetrischen Gefecht, wie die Hamas, der Dschihad und die Hisbollah sie betreiben. | |
Und das ist das Mindsetting, mit dem die Besatzungen von Kampfpanzern sich in solchen Einsätzen bewegen. | |
Asymmetrischer Kriegsführung | |
Das wissen natürlich auch andere. | |
Die Palästinenser schießen tragbare Anti-Tank-Raketen aus den Trümmern von oben auf die Panzer. Weshalb die Merkava häufig auch mit einem Gitter versehen sind, wie wir es aus Bildern aus der Ukraine kennen. („Bljatmobil“) Der Sinn ist, dass die Rakete auslöst, bevor sie auf die Panzerung trifft und die Wirkung dadurch (hoffentlich) verpufft. | |
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Und sie laufen geduckt an Merkava heran und platzieren im hinteren Teil der Wanne eine Sprengladung. Wenn sie Pech haben, passiert nichts. Wenn sie Glück haben, erwischen sie ein Munitionsdepot und es kommt zu einem „Cook Off“: die ganze Munition geht hoch. | |
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Und das verdeutlicht vielleicht auch einmal, warum das häufige Argument Unfug ist, warum die „überlegenen Streitkräfte“ nicht in der Lage sind, die Hamas zu schlagen. Denn asymmetrische Kriegsführung bedeutet ja, dass eine Seite versucht, die Vorteile, die die andere Seite hat, durch möglichst einfache Mittel zu umgehen. | |
Befehl ist Befehl | |
Natürlich muss ein Panzer nicht jedes Mal nachfragen, wenn er schießt. Das ist die Verantwortung des Kommandanten. Üblicherweise ein Unteroffizier. | |
Aber es gibt Maßgaben, wonach eine übergeordnete Stelle bestimmte Einsätze genehmigt. Beispielsweise bei einem Luftangriff mit einer Drohne. Dafür gibt es üblicherweise eine Gefechtsführung, die manchmal auch weit weg in einem Zelt oder einem Bunker sitzt. | |
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Und darüber kommt dann mindestens noch eine Instanz, die der militärischen Einheit, beispielsweise der Division. Das ist aber in jedem Land und sogar in jedem Einsatz unterschiedlich. | |
Das Nasser Krankenhaus | |
Ein dritter Faktor ist meiner Meinung nach für die Beurteilung des Vorfalls wichtig. Nämlich die „Location“. | |
Das Nasser Krankenhaus ist ein sehr großer Gebäudekomplex im Chan Yunis, eher im südlichen Teil des Gazastreifens. | |
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Sattelitenbild des Komplexes, November 2023 | |
Bereits 2024 fanden Gefechte um das Gebäude statt. | |
Es ist auch gesichert, dass dort mehrere Geiseln gefangen gehalten wurden. Zudem wurden Medikamente mit den Namen von Geiseln darauf gefunden. Mindestens sechs sind namentlich bekannt. | |
Erst im Juli Im Juni kam es zu Feuergefechten zwischen Anhängern der Hamas (und vermutlich des Dschihads) und Angehörigen der Shabab Miliz. Letztere sollen auch kurzzeitig die Kontrolle über das Krankenhaus erlangt haben. Zumindest lang genug, um für Gruppenfotos zu posieren. | |
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Gruppenbild der Shabab Milizen vor dem Nasser Krankenhaus. Screenshot Hindustian Times | |
Als Mitte Januar eine Waffenpause zwischen den Palästinensern und Israel verkündet wurde, haben Hamas Anhänger aus dem Krankenhaus heraus einen bejubelten kleinen Konvoi gestartet. Dummerweise, bevor die Waffenruhe in Kraft war. Weshalb die Autos nicht weit gekommen sind. | |
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Screenshots des Konvois, Quelle: Video, X | |
Die immer gleiche Situation | |
Am 21.07.1861 fand die erste große Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges statt, die Schlacht am Bulls Run oder Schlacht bei Manassas. Und weil auch noch Sonntag war, ließ man sich im nahen Washington die Pferde anspannen, die Haussklaven einen Picknick Korb packen, die Damen zwängten sich in die Korsetts und man fuhr dann dorthin, um anderen beim gebratenen Hähnchen beim Sterben zuzusehen. | |
Mit offenem Mund saß ich davor, als ein Journalist vor Ort erklärte, was passiert war. | |
Ein Inferno, ohrenbetäubender Lärm, plötzlich brannte das Auto. Den Vorfall habe ich damals ausgewertet und die Entfernungen gemessen. Ein Merkava hatte eine, vielleicht zwei Granaten da reingesetzt. Aus über 1300 Metern, die Journalisten hatten den Merkava im Tal vor ihnen sicher nicht einmal gesehen. (Was in Untersuchungsbericht später bestätigt wurde.) | |
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Ich kann mich daran erinnern, dass ich damals mit einem Journalisten des SWR diskutiert habe. Konstruktiv wohlgemerkt. Nett und freundlich. Weil meine Haltung war: Diese armen Narren. | |
Aber das waren nicht nur Picknicker bei Manassas. Sie haben sich auf einer Anhöhe positioniert und einige von ihnen haben Kameras auf Stativen aufgebaut. Was in einem Kampfgeschehen leicht für eine Panzerabwehrrakete gehalten werden kann. | |
Panzerabwehrraketen | |
Viele dieser Raketen oder RPG arbeiten mit Infrarot oder Laser, um die Entfernung zu messen. | |
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Zwei vermummte Hamas-Kämpfer mit Panzerabwehrwaffen RPG, Beit Hanun, August 2015. | |
Dieser ganze Vorgang wird trainiert. Er dauert vielleicht drei bis fünf Sekunden. Keine Zeit nachzudenken, denn sonst kann es schon zu spät sein. | |
Ich denke nicht, dass das hier oder im aktuellen Fall beim Nasser Krankenhaus passiert ist. Aber es gibt eine Vorstellung. Die Entscheidung, einen Schuss zu lösen, also zu feuern, fällt in wenigen Sekunden. | |
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Sichergestellte RPG, 07.10.2024 | |
Und aus einem weiteren Grund werden Kameras als Bedrohung angesehen. Überall, nicht nur von den israelischen Streitkräften. | |
Ein Panzermann kann nicht wissen, ob derjenige, der eine Kamera auf ihn richtet, die Bilder für die Presse aufzeichnet, oder ob er die Bilder an einen Kommandostand der Hamas, Hisbollah oder Russen überträgt. | |
Zudem gibt es im Netz hunderte Propaganda-Videos, die zeigen, wie israelische Panzer aufgenommen und anvisiert werden. Daher das typische rote Dreieck, das ein Ziel markiert. Was auch die Ecke der arabischen Revolutionsflagge, also der Palästinenserflagge, symbolisiert. | |
Das alles im Gepäck schauen wir uns nun einmal an, was am Nasser Krankenhaus passiert ist. | |
Die Kamera auf der Treppe | |
Am Montag, dem 25.08.2025 fanden in Chan Yunis und vom Süden kommend bei Gaza-Stadt Gefechte statt. Dazu waren auch Merkava im Einsatz. | |
Irgendwann wurde eine Kamera im vierten Stock der Außentreppe des Nasser Krankenhauses gemeldet. | |
Es ist für die Soldaten völlig unerheblich, wer bei der Kamera ist. Denn sie haben gar keine Zeit, sich zu vergewissern. | |
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Die häufige Nachrichtenmeldung von einem Angriff „auf“ das Nasser Krankenhaus muss also per se falsch sein. Denn dann wäre das Krankenhaus an sich das Ziel gewesen. | |
Ob es tatsächlich einen Luftschlag, mutmaßlich durch eine Drohne, gegeben hat, ist derzeit noch unklar. Die Division, also das übergeordnete Kommando, hatte wohl einen solchen Einsatz freigegeben. | |
Dann haben Merkava Kampfpanzer gefeuert. Nach derzeitigem Stand zwei Mal. Metergenau dahin, wo die Kamera war. | |
Der Double Tap | |
Und dann ist es unmittelbar nach dem Einschlag des Schusses zu einem weiteren Einschlag gekommen. Das ist der eigentlich relevante. Ob es nun der dritte war, ist bisher unklar. In jedem Fall war es der Zweite auf das gleiche Ziel. | |
Daraus machen viele Medien nun einen „Double Tap“. Auch Philip Kreißel im Volksverpetzer, indem andere Quellen verlinkt werden und er schreibt: „Ein militärischer Grund für den zweiten Angriff ist ebenfalls nicht ersichtlich.“ | |
Wie ein Genozid mehr ist, als viele Menschen zu töten, ist auch ein „Double Tap“ mehr, als zweimal auf das gleiche Ziel zu schießen. | |
Das Paradebeispiel eines Double Tap hat die IS Ende Februar 2016 in Sadr City, Bagdad, geliefert. | |
Der Sinn des „Double Taps“ ist es, Terror auszuüben. Indem man Menschen verunsichert, zu helfen. | |
Auch Russland hat das beispielsweise im Syrienkrieg mehrfach angewendet. In einer Auswertung eines Raketenangriffs im September 2024 auf das Poltawa Militärinstitut musste ich beispielsweise aber zu dem Urteil kommen, dass das dort auch nicht der Fall war. | |
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Wirkungsbild des Poltawa Militärinstituts. | |
Wenn mit Kampfpanzern in kürzester Zeit – und das hat auch Philip Kreißel von den Sky News verlinkt – zweimal auf ein Ziel gefeuert wird, ist das nicht zwangsläufig ein Double Tap. Es ist eher unwahrscheinlich. Das Motiv ist entscheidend. | |
Ich sag es so, wie es ist: Dass palästinensische Journalistendarsteller sofort herbeieilen, um Elendsbilder zu produzieren und mit einem Handy aufzunehmen, dafür kann Israel nichts. Und am wenigsten die Schützen der Merkava. | |
Nach dem Brechen des Schusses fällt beim Richtschützen sofort ein Sichtschutz, die Optik wird schwarz. Weil er sich sonst durch das Mündungsfeuer die Augen „verblitzt“. Der Ladeschütze lädt sofort nach, die Kanone geht automatisch in die alte Position. Der Richtschütze kann also sofort nochmal feuern. Zeitfenster vielleicht fünf Sekunden, eher weniger. Und das scheint wohl die Zeit gewesen zu sein, in der die verlinkten Sky News einen zweiten Kanonenschuss erkannt haben. | |
Wäre ein Double Tap geplant gewesen, wie auch der Vertreter Palästinas bei der UN später behauptete, hätte man doch sinnvollerweise in die Rettungsmaßnahmen im Erdgeschoss und den Abtransport der Verletzten gefeuert. Vermutlich konnte der Merkava das aber aufgrund des Winkels gar nicht. | |
Mediale Narrative | |
Gehen wir einmal durch, was die Medien vermeldet haben. | |
Einen „Angriff auf“ das Nasser Krankenhaus hat es nicht gegeben. Es gab Beschuss auf das vierte Stockwerk der südlichen Außentreppe. | |
Es wurde behauptet, Israel hätte einen Double Tap durchgeführt. Dafür sehe ich keinen Anhaltspunkt. Nur Behauptungen von Menschen, die offenbar nicht verstanden haben, was „Double Tap“ bedeutet. Oder es für Klicks ignorieren. | |
Es wurde behauptet, Israel hätte auf Journalisten gezielt. | |
Ich bestreite nicht, dass Israel versucht Journalisten aus Kampfzonen herauszuhalten. Wie jede andere Streitkraft-Streitkraft sein dem Vietnamkrieg auch. | |
Ich bezweifele, dass es eine Systematik gibt, einen Befehl, eine Direktive. | |
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Die Szene auf der Treppe unmittelbar vor dem Einschlag. | |
Durch die einseitige Berichterstattung, geschuldet dem Umstand, dass die meisten Journalisten keine Expertise haben, muss implizit der Eindruck entstehen, dass Israel anlasslos einfach mal „auf“ Journalisten an einem Krankenhaus geschossen hat. | |
Palästinensische Journalisten und Journalisten in Palästina | |
Und wo wir gerade unter uns sind, muss ich das anfügen: | |
Die Medien sprechen ständig von „Reuters-Journalisten“ oder ähnlichem. | |
Ich kaufe selber ständig Stock Medien aus dem Gazastreifen. Und ich bin sicher, ich habe schon hunderte Euros für Bilder ausgegeben, die von Menschen gemacht wurden, die zur Hamas gehören. Direkt oder mittelbar. | |
Denken wir an Hassan Eslaiah, der seine Bilder an die größten Agenturen verkauft hat und von dem später rauskam, dass er zeitgerecht zum Durchbruch der Palästinenser am 10/7 am Zaun war. Und dessen Selfie mit dem mehrfachen Mörder Yahya Sinwar dann auftauchte. | |
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Oder an den bei dem Beschuss auf das Nasser Krankenhaus getöteten „Journalisten“ Mohamed Salama, der nachweislich nicht nur die Übergabe der toten Bibas Familie gefilmt hat und am 10/7 die Stürmung der israelischen Grenze begleitet hat, sondern von dem inzwischen viele Fotos auftauchen, die ihn mit Vertretern der Hamas-Führung zeigen? | |
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So muss auch Philip Kreißel erwähnen, dass Israel Journalisten den Zugang verweigert. | |
Doch auch diese selbstwertdienliche Forderung der Medien-Lobby ist wieder einseitig. Ob bewusst oder unbewusst. Denn auch vor dem Krieg musste man schon bei einem Vertreter der Hamas in Ramallah oder Ost-Jerusalem vorsprechen, um im Gazastreifen arbeiten zu dürfen. | |
Genauso, wie von der Lobby ständig so getan wird, als genössen Journalisten einen besonderen völkerrechtlichen Schutz. Das ist falsch und trotzdem so tief eingesickert, dass man bei KI-Plattformen sehr dezidiert nachfragen muss. Weil die natürlich nur nachplappern. | |
Der Faktencheck-Faktencheck | |
Schauen wir uns zum Abschluss den Beitrag von Philip Kreißel einmal an. | |
Bereits in der Überschrift heißt es „Rechtfertigung widerlegt“. | |
Irgendjemand in den IDF hat in einem Einsatz eine Kamera erkannt. Sie mussten davon ausgehen, dass die Kamera „feindlich“ ist. Und genau so steht es im ersten Ergebnis, den die IDF auf X gepostet haben und der im Beitrag auch zitiert wird. | |
Allerdings wäre eine „initial inquiry“ keine „ersten Ermittlungen“, sondern eher eine „anfängliche Prüfung“. Denn diejenigen, die das prüfen, haben keine Ahnung, was die Soldaten im Einsatz dort machen. Die müssen erstmal nachfragen, was überhaupt los war. | |
Das als „Rechtfertigung“ zu bezeichnen, halte ich für schwierig. Es als „widerlegt“ zu bezeichnen zeigt ein völlig falsches Verständnis davon, was dort passiert und zu erwarten wäre. | |
Sehr häufig hatte ich schon das Argument in den Kommentarspalten, das Militär müsse vorher sicherstellen, dass es der Feind ist, bevor es schießt. Doch das muss es nicht. Und das kann es nicht. | |
Tatsächlich ist ein Gefecht erst einmal ein rechtsfreier Raum. Und verschiedene Verantwortliche - Vorgesetzte, Kommandanten, Kommandeure usw. – tragen die Verantwortung dafür, dass zumindest das Völkerrecht und die eigenen Regularien eingehalten werden. Das ist die große Verantwortung, die jeder Vorgesetzte zu tragen hat. Und für die er sich zu rechtfertigen hat. | |
Wenn Menschen nun erwarten, dass das im Nachhinein geprüft wird und das Militär im zivilen, friedlichen Rechtsverständnis somit auf der Anklagebank sitzt, ist das völlig verständlich. Und auch richtig und gut so. | |
Auch das ist ein Maßstab, der immer wieder an das israelische Militär angelegt wird, aber irgendwie an keinen anderen. Nicht an die Ukraine, nicht an Russland, nicht an die Huthi, nicht an die Hisbollah, nicht an den Irak, nicht an den Libanon, nicht an den Dschihad in Palästina und sicher nicht an die Hamas. | |
Und genau das ist der blinde Fleck. | |
Wie kann den bitte ein Journalist, der von einer fundamentalen Seite eines Problems keine Ahnung hat, einen „Faktencheck“ durchführen? Und dazu dann einfach nur dutzende andere Quellen zusammensuchen und verlinken, die meist ebenso wenig Ahnung haben? | |
Ich bin mal ganz ehrlich: Ich habe das Gefühl, durch eine Kompetenzlosigkeit, die ich manchmal als „friedensverwahrlost“ bezeichne, bewegt sich die öffentliche Debatte auf dem Niveau einer Massenpsychose. Eine völlige Verzerrung, die der Hamas-Propaganda in die Karten spielt. | |
Für einen Faktencheck hätte ich andere Fragen und Antworten erwartet: | |
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„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Sie verbieten nicht die Hassrede, sondern die Rede, die sie hassen. Den Sozialismus erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert...

















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