von Mirjam Lübke...
Weihnachtszeit - Märchenfilmzeit! Während wir uns im TV jedes Jahr erneut am tschechischen Kult-Aschenbrödel erfreuen - mit Armbrust! - scheint in Berlin gerade eine moderne Version von Schneewittchen gedreht zu werden, wobei in diesem Fall nicht ganz deutlich wird, wer die Rolle der bösen Königin einnimmt oder aber in die WG der Zwerge einziehen darf. Mit der bekanntlich gewisse Haushaltspflichten verbunden sind, denn dort herrscht eine traditionelle Rollenverteilung: Die Männer schuften im Bergwerk, während Schneewittchen den Haushalt managt. Aber eventuell sind unsere Zwerge mittlerweile non-binär veranlagt und arbeiten als Sozialarbeiter in einer Antidiskriminierungsberatung für genderfluente Märchenfiguren: Rotkäppchen definiert sich jetzt als Transwolf und der Froschkönig möchte lieber von einem Prinzen geküsst werden.
Wenn Annalena Baerbock nun morgens ihren Zauberspiegel befragt, möchte sie nach ihrem Styling keine uncharmanten Antworten mehr hören: "Frau Außenministerin, Ihr seid die Schönste hier, aber Robert Habeck drüben im Wirtschaftsministerium ist tausend Mal schöner als Ihr!" Das ist ihr 7500 Euro monatlich wert, die allerdings nicht von ihr, sondern von ihren Untertanen aufgebracht werden müssen. Der Versuch, ihn mit einem vergifteten Apfel aus dem Feld zu schlagen, hielt nicht lange vor: Da hatte sie mit viel Mühe einen Gifttrunk aus von Windrädern gemeuchelten Fledermäusen und dem Wandschimmel einer schlecht beheizten Berliner Altbauwohnung gebraut, sich von Karl Lauterbach eine Spritze geborgt und die Frucht präpariert. Aber leider war der Magen von Robert Habeck durch das Essen von Bioobst derart abgehärtet, dass der Apfel wirkungslos durch den Minister hindurchrutschte. Dabei hatte sie schon einen Glassarg aus China bestellt.
Es ärgerte sie maßlos, wegen der Ausgaben für ihre Stylistin für eitel gehalten zu werden, schließlich hatte sie mit ihr geradezu ein Schnäppchen gemacht - denn Habeck gab immerhin 400.000 Euro pro Jahr für einen Leibfotografen aus. Seinen persönlichen Zauberspiegel, der ihn in "ganz alltäglichen Situationen spontan aufnehmen" sollte. Also als nahbaren Prinzen mit Dreitagebart und Wuschelfrisur. Man munkelt in Berlin, der Minister könne seine Haare nicht mehr in Ordnung bringen, da er seinen Kamm vergiftet und in die Tasche von Frau Baerbocks Stylistin geschmuggelt habe. Aber auch dieser Plan blieb erfolglos: Schon Fanny Feifalik, die Friseurin der berühmten Kaiserin Sissi, wusste, dass man hohen Herrschaften nicht mit billigem Gerät am Haupt herumpfuscht. Auch Baerbocks Stylistin erkannte den Kamm als billiges Produkt aus dem Drogeriemarkt und warf ihn angewidert fort. Da hatte Habeck am falschen Ende gespart.
Und so sind beide verdammt, bis an ihr Lebensende miteinander zu konkurrieren, wer der schönste Minister sei - und das gebeutelte Volk kann nur hoffen, nicht noch mehr dafür bezahlen zu müssen, denn schließlich kommen die Bemühungen der beiden ihm noch nicht einmal zugute: Denn die Minister machen sich lediglich für ihre Auftritte im Ausland schick. Um letztlich dort noch mehr Geld zu lassen, Summen, gegen welche sich die Styling- und Fotokosten tatsächlich gering ausnehmen. Wir würden uns wahrscheinlich ebenso aufregen, wenn Baerbock unser Land mit fettigen Haaren und abgetragener Kleidung vertreten würde - aber in Zeiten ständiger Sparappelle fragt man sich schon, ob das nicht auch ein bisschen günstiger ginge. Denn optisch gibt es an Frau Baerbock eigentlich nicht viel zu meckern - politisch hingegen weitaus mehr. Man kann schon froh sein, wenn sie weiß, in welchem Land sie sich gerade aufhält.
Eins scheinen die Grünen nämlich mittlerweile begriffen zu haben: Wenn man schon keine seriöse Politik macht, muss man wenigstens einen guten Auftritt abliefern. Den Urgrünen in ihren selbstgestrickten Norwegerpullis nahm man das Engagement für die Umwelt ohne weiteres ab, darüber hinaus wirkten sie darin so harmlos und lieb, dass man rasch vergaß, welche politischen Themen sie noch im Gepäck hatten - so etwa die Legalisierung der Pädophilie. Nachdem die grüne Ideologie auch in bürgerlichen Kreisen populär wurde - kein Mensch würde heute mehr offen zugeben, dass ihm die Umwelt egal ist - kam nach und nach der Imagewechsel. Robert Habeck mag eitel sein, aber auch er arrangiert seine scheinbar spontanen Bilder mit Kalkül. Auch wenn sich langsam herumspricht, wie überfordert er mit seinem Posten ist, schafft er es immer wieder, sich mit seiner "großer Junge"-Masche einen gewissen Welpenschutz zu erschleichen.
Annalena Baerbock hingegen legt sich eine Tarnschicht zu, um ihre offensichtlichen fachlichen und rednerischen Defizite zu kaschieren - selbst Grüne können und wollen oft nicht glauben, welchen Unfug sie in ihren Tweets und Talkshow-Auftritten verzapft. Im Ausland gibt sie sich selbstbewusst und hart, wird aber dennoch ständig über den Tisch gezogen. Denn ihre Gesprächspartner wissen genau, wie wenig ihr deutsche Interessen bedeuten - ihr Image im Ausland hingegen umso mehr. Sicherlich weiß man auch dort genau, dass es um ihr Fachwissen eher dürftig bestellt ist.
Man sollte sich nicht täuschen lassen: Was auf den ersten Blick wie reine Eitelkeit wirkt - und wie hinausgeworfenes Steuergeld - ist gezielte Imagepflege. Mit schicker Verpackung verkauft sich eben auch schlechte Politik leichter - harmlos ist daran gar nichts. "Mit uns kann man nichts falsch machen", vermitteln die Grünen dem ratlosen Wechselwähler seit Jahren, leider oft mit Erfolg. Allein schon die Energiekrise zeigt: Das ist ein Ganzjahresmärchen ohne glückliches Ende.
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