von Thomas Heck...
Schon Anfang 2021 veröffentlichten mehrere Wissenschaftler eine Vielzahl von Arbeiten über die Zuverlässigkeit von Corona-Schnelltests, die so genannte "Cochrane-Review". Dadurch wurde deutlich, dass die Tests besonders bei symptomfreien Infizierten häufig versagten. Im Schnitt nur 58 Prozent der infizierten Testpersonen bekamen auch ein positives Ergebnis über einen Schnelltest. Die Qualität der Tests variiert dabei offenbar abhängig vom Hersteller, einige Produkte erzielten deutlich schlechtere Quoten. Auch führen falsch positiv Getesteten zu falschen Fallzahlen, falschen Inzidenzen und zu dem kuriosen Effekt, dass die Fallzahlen steigen, wenn viel getestet wird.
Jeder fünfte Test zu ungenau
Eine neuere Studie des Paul-Ehrlich-Instituts kommt dagegen zu dem Schluss, dass etwa jeder fünfte Schnelltest auf dem Markt zu ungenau ist. Relevant für die Messung zur Genauigkeit eines Testes ist seine Sensitivität. Diese sollte nach aktuellen Standards mindestens bei 75% liegen, sodass ein Schnelltest in 75% der Fälle oder mehr einen Infizierten als solchen erkennt. Von den 122 überprüften Produkten erfüllten 96 diese Vorgabe, 26 fielen durch.
Bei der Beurteilung ist außerdem auch der CT-Wert sehr wichtig. Dieser gibt an, wie hoch die Viruslast im Körper eines Menschen ist. Ein niedriger CT-Wert bedeutet in diesem Zusammenhang eine hohe Viruslast, ein hoher CT-Wert dementsprechend eine geringe Viruslast und damit verbunden auch, dass die Person weniger ansteckend ist.
Laut RKI gilt ein Mensch mit einem Wert von 30 oder geringer als ansteckend. Die zuverlässigsten Tests erkennen eine Infektion meist jedoch erst ab einen Wert unter 25, in einigen Fällen auch bei höheren Werten.
Gute Ergebnisse lieferten laut der Studie z. B. der Test "COVID-19 Antigen Speicheltest (Immunochromatographie)", hergestellt von ulti med Products (Deutschland) GmbH und der Test "SARS-CoV-2 Ag Diagnostic Test Kit (Colloidal Gold), hergestellt von Shenzhen Watmind Medical Co. Ltd. Die Studie können Sie hier einsehen.
Ein weiteres Problem stellt zudem die Knappheit der Schnelltests in Deutschland seit den neuen Corona-Regeln dar.
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