von Thomas Heck...
Bei Kriegen im Nahen Osten bei denen Israel involviert ist, leidet in Deutschland als erstes die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung, die Wahrheit stirbt wie in allen Kriegen zuerst, insbesondere im Falle Israel. Eine Unvoreingenommenheit gegenüber dem Terrorismus kann man der deutschen Journaille nun weiß Gott nicht vorwerfen. Und wo eine neutrale Berichterstattung fehlt, mangelt es nicht an Lügen und Hetze auf allen Kanälen. So wundert es sich nicht, wenn auch das ZDF das üble Spiel mitspielt und eine "Nahost-Expertin“ namens Hamas-Helga unwidersprochen die Hamas-Terroristen-Agenda verbreiten lässt. Man könnte meinen, dass so eine Berichterstattung Einfluss auf das Bild der Juden in der Öffentlichkeit hat, welches sich in Form von Demonstration vor Synagogen seinen Ausdruck findet, um nicht zu sagen, dass ZDF ist schuld an progrom-ähnlichen Bildern vor deutschen Synagogen...
ZDF-Moderatorin Jana Pareigis (r.) führte das Interview mit Helga Baumgarten alias „Hamas-Helga“ Foto: ZDF-Mittagsmagazin
Das ZDF-„Mittagsmagazin“ führte am Mittwoch ein Nahost-Interview zu den Raketenangriffen in Israel. Es war ein journalistisches Lehrstück – dafür, wie ein Sender alles falsch macht und dadurch der Argumentation von Terroristen eine Bühne verschafft.
Das auch von der ARD ausgestrahlte Gemeinschaftsprogramm hatte als Expertin ausgerechnet eine Wissenschaftlerin aus Ost-Jerusalem zugeschaltet, die seit Jahrzehnten immer wieder Sympathie für radikale Palästinenser-Organisationen äußerte: Helga Baumgarten, 73, emeritierte Professorin von der Bir-Zait-Universität im Westjordanland.
Der Auftritt Baumgartens (Spitzname unter politischen Korrespondenten: „Hamas-Helga“) kam einer Dauerwerbesendung für radikale Islamisten gleich. Und niemand stoppte sie.
Mehr als zwei Minuten lang dauerte ihr Monolog auf die Frage nach dem „Auslöser“, und der hatte es in sich. Tenor: Die Eskalation der Gewalt habe allein Israel zu verantworten. Danach Sätze wie von einem Pressesprecher militanter Organisationen:
► Die Palästinenser seien an einem Punkt angelangt, wo sie „regelrecht kaputt besetzt sind und vor einer Explosion stehen“. Entzündet habe sich alles an einer „sinnlosen Eskalationspolitik der Regierung Netanjahu“.
► „Im Kontext der Besatzung kommt die Bevölkerung zu einem Punkt, dass sie sagt: Wir sind bereit, gegen die Gewalt nun Gegengewalt einzusetzen.“
► Bizarrer Höhepunkt der „Experten“-Einschätzung: Ihre Aussage zur Stimmung in der palästinensischen Bevölkerung gegenüber Israel wirkt fast wie ein Aufruf zur Gewalt: „Nicht nur ihr dürft uns totschießen, auch wir haben das Recht, uns zu wehren.“
Das war noch nicht alles. Die Professorin nannte die Terrorormilizen Hamas und Islamischer Dschihad in einem Atemzug mit „anderen linken Organisationen“.
ZDF-Mittagsmoderatorin Jana Pareigis wirkte im Redeschwall Baumgartens hilflos, schaffte es kaum, diese zu unterbrechen. „Lassen Sie uns auf die andere Seite gucken“, sagte sie ungelenk, an anderer Stelle: „Entschuldigen Sie, dass ich da reingehe, aber das würde ich gern noch fragen…“
Fazit: statt differenzierten Hintergründen fünf Minuten Promotion für radikal-islamistische Gruppierungen, vor einem Millionenpublikum auf öffentlich-rechtlichen Kanälen.
ZDF redet sich raus
Das ZDF hätte gewarnt sein müssen: Schon 2007 hatte Baumgarten der Hamas bescheinigt, diese wolle ein auf „Demokratie und Freiheit“ basierendes „Gemeinwesen“ schaffen – nur eine Woche nach einer Welle von brutalsten Lynch-Morden der Terrororganisation in Gaza!
Das ZDF wiegelt indes ab. Eine Sprecherin zu BILD: „Helga Baumgarten hat in ihrem Interview die Sichtweisen der palästinensischen Seite dargelegt.“ Nur: Davon bekamen die Zuschauer nichts mit, die Professorin wurde als „Nahost-Expertin“ vorgestellt.
Für die Sendung angefragt worden sei auch der israelische Botschafter in Deutschland – das Interview wurde aber erst Stunden später in der Nacht gesendet. Auch seine Moderatorin nahm das ZDF in Schutz: Pareigis habe durch den Verweis auf die Raketenangriffe „durchaus Ausgewogenheit hergestellt“.
Auch andere Medien leisteten sich Fehltritte
Auch andere Medien leisteten sich Entgleisungen. So bezeichnete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen „Scheißjuden“ skandierenden Mob in Gelsenkirchen schönfärberisch als „antiisraelischen Demonstrationszug“. Der „Spiegel“ hatte die Formulierung ungeprüft als Überschrift veröffentlicht. Die dpa bat um Entschuldigung und korrigierte den „Fehler“.
Die Deutsche Welle musste sich ebenfalls entschuldigen und sogar ein ganzes TV-Interview zurückziehen. In einer englischsprachigen Nachrichtensendung („The Day“) hatte ein palästinensischer Aktivist Volksverhetzung betrieben.
Ein Sprecher: „Wir sind der Ansicht, dass seine Äußerungen antisemitisch sind und terroristische Akte rechtfertigen sollten.“ Und: „Dieser Fehler hätte nicht passieren dürfen. Wir bedauern dies.“ Wer es glaubt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen