Samstag, 8. Mai 2021

Und dann trendet bei Twitter plötzlich der "Negerschwanz"

von Thomas Heck...

Und plötzlich ging es ganz schnell. Da hatten sich Twitter und Facebook so viel Mühe gegeben, Termini wie Neger & Co. aus den Kommentaren ihrer User zu verbannen und dann kommt ein abgehalfteter ehemaliger Nationaltorhüter namens Lehmann mit einem Kommentar über einen mir bis dato unbekannten Fussballspieler namens Aogo, beleidigt diesen vermeintlich als Quotenneger und bezahlt dafür mit Jobverlust und öffentlicher Verbrennung auf dem medialen Scheiterhaufen. 


Der so beleidigte Aogo seinerseits ging in die Öffentlichkeit und wurde dann plötzlich selbst als Rassist gebrandmarkt, weil er mal angeblich einer Dame seinen "dicken Negerschwanz" vermachen wollte oder so ähnlich. Außerdem trainierte er bis zur Vergasung was gleich nach dem inneren Reichsparteitag von Katrin Müller-Hohnstein kommt, die damals nicht ihren Job verlor. 



Aber heute ist nicht damals. Auch Aogo verliert seinen Job bei Sky als Fussballexperte oder wollten die einfach nur den "Quotenneger" loswerden und nutzten die Chance? Ich bin verwirrt und auch kein Fussballexperte, doch hier wird noch zu recherchieren sein.

Und am Ende kommt auch noch Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer, der das absurde Geschehen mit allen Fakten kurz zusammenfassen wollte und Aogo zitierte, dem droht nun selbst ein Parteiausschlussverfahren für die Erwähnung des Wortes "Negerschwanzes". Da checkt man am Samstag mal schnell vor dem Mittagessen Twitter und dann trendet plötzlich "Negerschwanz", hat man auch nicht alle Tage. Mal schauen, wie viele Menschen bis nächste Woche noch ihren Job verlieren werden. Hat sich eigentlich dazu die Kanzlerin geäußert? Ernsthaft Leute? Gibt es keine Pandemie zu bekämpfen, keinen Impfstoff zu ordern, kein Land aus der Krise zu führen?



Tübingens Bürgermeister Boris Palmer sieht hinter dem Konflikt zwischen Dennis Aogo und Jens Lehmann ein Beispiel für Cancel Culture. Ein Satz des Grünen-Politikers bei Facebook sorgt für Empörung. Nun reagieren Parteichefin Baerbock und der Landesverband. Dem Politiker könnte nun sogar der Ausschluss aus seiner Partei drohen. Dass Annalena Baerbock gestern im Deutschen Bundestag die SPD fälscherlichweise für den Aufbau der Sozialen Marktwirtschaft lobte? Geschenkt. Hat kaum einer bemerkt.



Palmer schrieb am Donnerstagabend auf seiner Facebook-Seite über den Ex-Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo: „Der Aogo ist ein schlimmer Rassist. Hat Frauen seinen Negerschwanz angeboten.“

Zuvor hatte Palmer einen Artikel über die verbalen Fehltritte der Fußball-TV-Experten Aogo und Jens Lehmann gepostet. Lehmann hatte seinen Job beim Sender Sky verloren, nachdem Aogo vergangene Woche eine Kurznachricht öffentlich machte, in der Lehmann ihn als „Quotenschwarzen“ bezeichnet hatte. Kurz darauf gab auch Aogo bekannt, seine Tätigkeit bei Sky ruhen zu lassen, nachdem ihm vorgeworfen wurde, bei einem Auftritt die Formulierung „Trainieren bis zum Vergasen“ genutzt zu haben.

Dazu schrieb Palmer: „Lehmann weg. Aogo weg. Ist die Welt jetzt besser? Eine private Nachricht und eine unbedachte Formulierung, schon verschwinden zwei Sportler von der Bildfläche.“ Der Furor, mit dem Stürme im Netz Existenzen vernichten können, werde immer schlimmer. „Cancel culture macht uns zu hörigen Sprechautomaten, mit jedem Wort am Abgrund“, so Palmer weiter.

Auf den Vorwurf eines anderen Facebook-Nutzers, Palmer relativiere damit Rassismus, folgte dann seine Entgleisung, die der Politiker später zu erklären versuchte. Mit dem Stilmittel der Ironie, einen Schwarzen zum Rassisten zu erklären, sei er einer „abstrusen Provokation“ entgegengetreten. Der Rest des Satzes sei ein Zitat.

Das Zitat beruht auf einem Screenshot, der nahelegt, eine Facebook-Nutzerin habe dem Ex-Fußballer Aogo vorgeworfen, vor vielen Jahren eine Freundin mit der Aussage belästigt zu haben, sie könne sich seinen „dicken Negerschwanz gönnen“. Für die mutmaßliche Aussage Aogos gibt es keine Beweise.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil reagierte ungläubig auf den Kommentar Palmers. Bei Twitter schrieb Klingbeil: „Ist das Palmer Zitat echt? Wenn ja: Haben die Grünen sich schon geäußert dazu?“ 



Zahlreiche andere Nutzer warfen Palmer Rassismus vor. Aus der Grünen Jugend wurden am Freitagabend Parteiausschlussforderungen laut. Timon Dzienus, der Björn Höcke der Grünen Jugend schrieb bei Twitter: „Boris Palmer gehört endlich aus der Grünen Partei geworfen!“, dazu schrieb er noch: „Palmer halt endlich deine Fresse.“ So geht grüner Diskurs.



Auch Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth warf Palmer moralische Grenzüberschreitung vor. Seine Äußerungen „sind nicht Satire, sie sind rassistische und sexistische Menschenverachtung“, teilte die Grünen-Politikerin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit. „Erst kommt das Sagbare, dann das Machbare. Dem Angriff auf die Menschlichkeit folgt der Angriff auf den Menschen. Palmer überschreitet jede moralische Grenze. Das ist abstoßend und ganz sicher nicht grün.“


Baerbock bringt Parteiausschluss ins Gespräch

Am Samstag äußerte sich dann auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock: „Die Äußerung von Boris #Palmer ist rassistisch und abstoßend. Sich nachträglich auf Ironie zu berufen, macht es nicht ungeschehen. Das Ganze reiht sich ein in immer neue Provokationen, die Menschen ausgrenzen und verletzen. Boris Palmer hat deshalb unsere politische Unterstützung verloren. Nach dem erneuten Vorfall beraten unsere Landes- und Bundesgremien über die entsprechenden Konsequenzen, inklusive Ausschlussverfahren“, hieß es unter anderem auf Twitter.

Wenig später machte der Grünen-Landesparteitag in Baden-Württemberg ernst. Dort soll auf Antrag der Basis noch am Samstag entschieden werden, ob ein Ausschlussverfahren gegen Palmer eingeleitet werden soll. Abgestimmt werden soll am Ende des Parteitags.

Knapp 20 Grünen-Mitglieder, auch fünf aus dem Kreisverband Tübingen, hatten zuvor beantragt, Palmer wegen „rassistischer Äußerungen“ aus der Partei auszuschließen. In der Begründung heißt es: „Das Maß ist voll.“ Der Tübinger OB sorge mit seinen „inszenierten Tabubrüchen“ immer wieder für eine Polarisierung der öffentlichen Debatte. Eigentlich wollten die Südwest-Grünen vor allem über den Koalitionsvertrag mit der CDU beraten und abstimmen.

Palmer bestätigte auf WELT-Anfrage, den Kommentar selbst geschrieben zu haben und verwies erneut auf den Kontext. In einem weiteren, langen Facebook-Statement erläuterte er zudem, er habe eine Debatte mit dem Stilmittel der Ironie ins Groteske überzeichnet. „Meine Kritik am Auftrittsverbot von Aogo und Lehmann mit Rassismus in Verbindung zu bringen, ist so absurd, wie Dennis Aogo zu einem ,schlimmen Rassisten‘ zu erklären, weil ihm im Internet rassistische Aussagen in den Mund gelegt werden.“


Was das alles dem Steuerzahler bislang gekostet hat, könnte mal untersucht werden, denn während sich Politiker jedweder Couleur mit diesem Stuss beschäftigen, können sie nicht ihrer originären Aufgabe nachgehen, nämlich dieses Land zu regieren.

Es scheint, als sei es eine vorgezogene Meldung aus dem Sommerloch. Symptomatisch für das, woran es in diesem Land krankt. Ewig dauerbeleidigte Leberwürste aller Hautfarben von Weißbroten bis Negern, Geschlechtern  von Männern über Transen bis Quotenfrauen und denen, die hilflos vor öffentlichen Toiletten stehen und uns weismachen wollen, sie wüssten nicht, welche Tür sie nehmen sollen, sowie  politischer Ausrichtungen, insbesondere aus dem linksgrünversifften Millieu. Angefeuert von einer linken Einheits-Journaille und Sozialen Medien von Twitter bis Facebook, deren milliardenschwere Bosse sich anmaßen, ihren Nutzen Meinungen aufoktroyieren wollen. 

Ein Gaga-Kindergarten mit schlimmsten Folgen, ein Land, wo ein falsches Wort zu undenkbaren Konsequenzen führen kann. Jobverlust, soziale Ächtung, Bedrohung von Kindern und Angehörigen, verbale und non-verbale Angriffe bis hin zur Gewalt. Was ist nur für ein Land geworden?



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