von Thomas Heck...
Sowas könnte es in Deutschland nicht geben. Ein Migrant, der gut integriert, heimlich gegen Juden und gegen Homosexuelle hetzt. Nein, hier machen die das ganz offen. Wenn das Gangsta-Rapper mit islamischen Hintergrund tun, erhalten sie noch Integrationsbambis. Hier wird nur geächtet, wer sich offen zur AfD bekennt, den Migrationskurs der Kanzlerin kritisiert oder, ganz aktuell, die Corona-Maßnahmen hinterfragt. Da verliert man schon mal seine Fernsehshow und auch die Familie darf sich warm anziehen. Ein Blick über dis Ostsee nach Norden offenbart ähnliches, weiss der FOCUS zu berichten...
Hamid war „Schwede des Jahres“ – doch er hetzte heimlich gegen Juden und Homosexuelle
Hamid Zafar galt in Schweden als Musterbeispiel für gelungene Integration. Der gebürtige Afghane wurde gar zum „Schweden des Jahres“ erklärt. Es folgten Auftritte in Radio und TV, er übernahm wichtige Ämter. Plötzlich ist Schluss damit. Denn seine dunkle Vergangenheit hat Zafar eingeholt.
„Er hat seine eigene Erfahrung genutzt, um die Probleme zu verstehen und zu lösen, die im Zuge großer Einwanderungsströme, gescheiterter Integration und einer seit langem andauernden Spaltung der Gesellschaft entstanden“: Mit diesen Worten wurde Hamid Zafar gefeiert, als der Direktor einer Schule in Göteborg 2018 zum „Schweden des Jahres“ gekürt wurde.
Jetzt stellt sich heraus: Zafar, der in Afghanistan geboren wurde und als Flüchtling mit seinen Eltern nach Schweden kam, hat seine Erfahrung auch für ganz andere Zwecke genutzt. Jahrelang nämlich soll er gegen Juden und Homosexuelle gehetzt haben – im Schutz der Anonymität des Internets. Das berichtet die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“ („DN“).
„Werden wir Dich auf deinen armseligen jüdischen Knien beten sehen?“
Die Meldung sorgt für Entsetzen in Schweden. Denn Zafar ist landesweit bekannt. In den unterschiedlichsten Ämtern und Aufgaben setzte er sich erfolgreich dafür ein, Jugendlichen mit Migrationshintergrund einen besseren Start in die Arbeitswelt zu ermöglichen oder fungierte als Experte zu islamistischem Extremismus.
Er war im Radio zu hören und trat häufig als Gast bei öffentlichen Diskussionen auf. Zugleich ist er als unabhängiger Experte in der Integrationskommission von Schwedens bürgerlich-konservativer Partei Moderaterna tätig. Er leitete außerdem bis heute die Abteilung für Kinder- und Ausbildungsangelegenheiten in seiner Heimatgemeinde.
Seine wahren Ansichten äußerte Zafar indessen im Schutze der Anonymität. „Zionistischer Esel“ oder „Zionistischer Hund“ seien Begriffe, die er auf einem Twitter-Konto verwendet habe. Als er mit einem früheren Abgeordneten der Sozialdemokraten im Schwedischen Reichstag zum Breivik-Attentat stritt, soll er dem Politiker geschrieben haben: „Werden wir Dich auf deinen armseligen jüdischen Knien betteln und beten sehen?“
Zafar hetzte heimlich im Internet, während er als Rektor arbeitete
Mehrere Pseudonyme soll Zafar außerdem genutzt haben, um eigene Blogs zu betreiben, in denen er gegen Juden und Homosexuelle hetzte. Dort soll er Begriffe wie „LGBT-Sumpf“ verwendet haben: LGBT ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender. Ferner habe er der schwedischen Kirche vorgeworfen, sie sei durchdrungen von „Sodomie“. Tatsächlich war Zafar früher selbst als Religionslehrer tätig.
Die rassistischen und beleidigenden Kommentare soll Zafar in den Jahren 2011 bis 2015 verfasst haben. Er sei jung, frustriert und auf der Suche gewesen, erklärte der heute 38-Jährige, als man ihn nun mit seinen Äußerungen konfrontierte. Allerdings war Zafar zu genau jener Zeit Rektor einer Schule.
„Destruktiv, völlig platt und mit einem vereinfachten Bild der Realität“
„Im Nachhinein bin ich mir bewusst, dass ich damals wirklich destruktiv war. Nicht nur destruktiv sondern völlig platt und mit einem vereinfachten Bild der Realität“, erklärt Zafar. Er gehe inzwischen auf Distanz zu diesen Ansichten und habe sie hinter sich gelassen, sagte er zu „DN“.
Gleichzeitig betont er, dass „mehr Menschen als man denkt“ solche Ansichten teilen würden. Die meisten würden sie nur nicht äußern. „Wer frei von Sünde ist, möge den ersten Stein werfen“, zitiert er daraufhin aus der Bibel.
Zafar verliert so gut wie alle Jobs und Verträge
Ganz so einfach kommt Zafar jedoch nicht davon. Vielmehr wurden ihm von verschiedenen Seiten Verträge gekündigt. Auch ein geplanter TV-Auftritt wurde abgesagt: Zafar war als Gast für die in Schweden beliebte Spieleshow „På spåret“ vorgesehen. Die Sendung wurde bereits aufgezeichnet und sollte im Herbst ausgestrahlt werden. Doch der Sender erklärte inzwischen, dass die Teile mit Zafar herausgeschnitten würden.
Auch der Generalsekretär der Moderaterna reagierte und legte Zafar nahe, aus der Integrationskommission der Partei auszutreten. Seinen Job als Kolumnist bei der „Göteborgs Posten“ ist Zafar ebenfalls los. Und ein Podcast-Format für Lehrer, an dem er beteiligt war, wurde eingestellt.
Einzig seine Kommune wollte ihm verzeihen, so schien es: Er werde seinen Posten als Chef der Kinder- und Ausbildungsabteilung behalten dürfen, hieß es zunächst. Doch der Druck war offenbar zu groß – später teilte die Kommune mit, es gebe „keinen anderen Ausweg“ als sich von Zafar zu trennen.
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