Mittwoch, 1. Mai 2019

1. Mai - Feiertag für alle Extremisten

von Thomas Heck...

Am heutigen 1. Mai, der, wie vermutlich nur wenige wissen dürften, auf die Nationalsozialisten zurückgeht, die den Feiertag von Führers Gnaden erstmals 1933 einführten, feiern Linke und Rechte zwar getrennt aber im Geiste vereint und marschieren durch die Straßen der Republik. Darunter die Antifa, Nazis und SPD-nahe Gewerkschaften, die den Tag zum Verbreiten ihrer antisemitischen Botschaft nutzen. Denn auch das gehört zum leider 1. Mai.


Genau wie ein linker und rechter antisemitischer Pöbel, der im Stechschritt marschiert wie früher.



Und während in Berlin vermutlich der linke Mob Jagd auf die Polizei macht und bereits im Vorfeld angekündigt hatte, die Stadt werde brennen, hat der grün regierte Bezirk Kreuzberg in Vorbereitung der zu erwartenden Gewalt am Kreuzberger Mariannenplatz zwei aus Spenden finanzierte Häuschen für Obdachlose abreißen lassen. Beide Bewohner sitzen jetzt wieder auf der Straße. Auch das ist der 1. Mai. Der Erbauer der Häuschen will das so nicht hinnehmen.


Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg (grün regiert) hat wegen des Myfests auf dem Mariannenplatz zwei kleine durch Spenden finanzierte Behausungen für Obdachlose abreißen lassen.

Der in Köln ansässige Verein "Little Homes" hatte die beiden Häuschen aus Spanplatten und Europaletten und mit Camping-Toilette im Herbst 2018 am Mariannenplatz errichtet. Darin hatten zwei Obdachlose gelebt. Für die Zeit nach dem 30. April hatte der Bezirk den Männern Ausweichquartiere angeboten, was beide aber ablehnten.

Letztlich griff die Verwaltung durch und riss am Dienstagvormittag beide Häuschen ab.




Der Verein, der die Häuschen für Obdachlose aus Spenden finanziert, reagiert mit Unverständnis auf das harte Durchgreifen des Bezirksamts. Der Abriss mache sie "traurig, aber auch ärgerlich. Denn nun sitzen wieder zwei Menschen mehr auf der Straße. Diese Machtdemonstration war unnötig", sagte der Vorsitzende des Vereins "Little Home", Sven Lüdecke, am Mittwoch rbb|24.

Zwar sei die Aktion des Bezirksamtes nicht unangekündigt durchgeführt worden. Auch dass die Bewohner das Angebot für einen vorübergehenden Umzug auf das gegenüberliegende Kirchengelände nicht angenommen hätten, sei bedauerlich. Dass aber gleich beide Häuschen abgerissen werden mussten, sei nicht nachvollziehbar. "Es hätte auch gereicht, die Häuser einfach nur um wenige Meter zu verschieben, statt sie zu zerstören", so Lüdecke.

"Was das Bezirksamt durchgezogen hat, ist kontraproduktiv"

In den beiden Häuschen wohnten zwei Männer, beide Mitte 30, von denen einer dank des Little Home-Projekts einen Job gefunden hat. Eine Wohnung fand er indes noch nicht. "Dass er jetzt wieder auf der Straße leben muss, ist absurd", beklagt sich Lüdecke im rbb|24-Gespräch.

Beide Männer verbrachten die erste Nacht nach dem Abriss "im Gebüsch am Mariannenplatz", berichtet der Vereinsvorsitzende. Dabei hat das Häuschen-Projekt schon erstaunlich viele Früchte getragen: "Wir haben mit dem Bau der Little Homes im November 2017 begonnen, seitdem sind bundesweit 83 von ihnen entstanden. 23 Bewohner fanden anschließend sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, 31 konnten in richtige Wohnungen ziehen", erklärt Lüdecke. "Das, was jetzt das Bezirksamt durchgezogen hat, ist da einfach nur kontraproduktiv."

Unter Mitwirkung zahlreicher Ehrenamtlicher und unter Vermittlung des Vereins Karuna waren die Häuschen im September und Oktober 2018 am Mariannenplatz erbaut worden. "Dem Bezirk war dieser Standort nie so richtig recht, lieber hätte man die beiden Bewohner in der nahegelegenen Wagenburg untergebracht", so Lüdecke. Letztlich seien aber die beiden "Little Homes" dort geduldet worden. "Jetzt mussten sie wegen einer Bühne und wegen Gastronomie für das Myfest weichen", erklärt Lüdecke.


Am Bedauerlichsten sei aber, dass der Bezirk seit dem Abriss keinerlei Alternativangebot gemacht habe. Die spendenfinanzierten Häuschen sind Schrott, Geld für neue wurde vom Bezirk nicht in Aussicht gestellt. "Nach dem Motto Vogel Strauß – Kopf in den Sand – wir kriegen nichts!", schimpft Lüdecke. Doch den Kopf in den Sand stecken will der Kölner Verein selbst auf gar keinen Fall: "Wir werden schon bald ein neues Häuschen errichten – am Mariannenplatz. Wir geben nicht klein bei", kündigt er an.

In Berlin hat "Little Homes" inzwischen 24 kleine Behausungen für Obdachlose gebaut. Sie stehen zum Beispiel unter einer Autobahnbrücke nahe dem S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf sowie auf Privatgeländen mit maximal fünf Häusern. Der Bedarf und die Nachfrage sind denkbar groß, betont Lüdecke: "Bundesweit stehen derzeit 17.000 Menschen auf unserer Warteliste."

Vom Bezirksamt selbst hieß es am Dienstag, die beiden Behausungen hätten wegen Sicherheitsbedenken aufgrund der Mai-Feierlichkeiten weichen müssen. Beiden Bewohnern der "Tiny-Houses" sei ein Umzug mit den mobilen Häuschen auf das Gelände der Thomaskirche angeboten worden, was beide aber ebenso abgelehnt hätten wie weitere Unterbringungsangebote durch das Sozialamt. Diese Entwicklung sei bedauerlich, heißt es in einer Pressemitteilung des Bezirks. Warum beide Häuschen aber gleich abgerissen werden mussten, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Kritik an dem Vorgehen des Bezirks übt auch die Linksfraktion im Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg. Die Räumung sei sozialpolitisch fragwürdig, beide Häuschen hätten niemanden gestört, teilte Fraktionschef Oliver Nöll mit. Das Maifest am Mariannenplatz könne keine Begründung für die Räumung sein – die Linke als Veranstalterin des Festes habe immer deutlich gemacht, dass sie keine Sicherheitsbedenken bezüglich der beiden Häuschen habe, so Nöll. Der zuständige Stadtrat Florian Schmidt (Die Grünen) stelle mit seinem Vorgehen die Zusammenarbeit der Parteien im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg in Frage.

Damit wünsche auch wir vom Heck Ticker allen Genossen einen kampferfüllten 1. Mai...




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