Donnerstag, 18. Oktober 2018

Alles Mist in Deutschland... sich aber als Innovationsweltmeister feiern...

von Thomas Heck...

Man mag es als Deutscher selbst kaum glauben, aber Deutschland soll Innovationsweltmeister sein. Wenn Sie also das nächste Mal entnervt auf Handy schauen und die WhatsApp-Nachrichten mit lustigen Filmchen ruckelnt im E-Modus wie in Zeitlupe gestreamt werden, könnten Sie sich dennoch entspannt zurücklehnen. Denn wir sind Innovationsweltmeister. Zwar nicht im Bau eines Flughafens, sicher nicht im Grenzschutz, auch nicht bei maroden Schulen oder Straßen, aber sonst... leider ist es nicht die ganze Wahrheit, wenn Ihnen in Tagesschau und Heute-Sendung die frohe Kunde verkündet wird.

Denn es ergeben sich bei der Analyse für Deutschland nicht nur Bestnoten. Sie offenbart auch, wo Nachholbedarf besteht, so Silja Baller, Ökonomin beim Weltwirtschaftsforum. „Deutschland ist relativ abgeschlagen was die Annahme von Informationstechnologien angeht. Da ist Deutschland nur auf dem 31. Platz. Relativ weit weg von Südkorea zum Beispiel. Und wo es da Lücken gibt ist vor allem was die Bereitstellung von Glasfasertechnik angeht, aber auch zum Beispiel Abonnements für Breitbandtechnologie, mobile Breitbandtechnologie. Da liegt Deutschland relativ weit hinten.“

Trotz seines hervorragenden Innovationssystems landet Deutschland in der Gesamtwertung auf Platz drei – hinter den USA und Singapur. Die Vereinigten Staaten punkteten vor allem mit einer – dank einer lebendigen Unternehmenskultur – besonders anpassungsfähigen Wirtschaft. Das gute Ergebnis der USA habe jedoch wenig mit der aktuellen Politik der Trump-Administration in Washington zu tun, sagt Silja Baller vom Weltwirtschaftsforum. Deutschland verbraucht seinen Kredit.

Und so müssen bei den öffentlich-rechtlichen Medien mittlerweile solche "Erfolgsmeldungen" herhalten, um die gute Arbeit der Regierung zu präsentieren, ähnlich den Durchhalteparolen der Aktuellen Kamera in der Ostzone bezüglich der Planerfüllung, die vom Empfinden der Bevölkerung so weit entfernt war, wie heute die Nachrichtenlage von der gefühlten Realität eklatant abweicht. Und so werden Erfolgsstory's von Migranten in Deutschland mittlerweile im Tagesrhythmus verbreitet, doch über die ebenso vorhandene Realität von Messerangriffen, Terroranschlagen, wie der vom Kölner Hauptbahnhof, wird erst nach Protesten und erheblichen öffentlichen Druck berichtet und dann auch nur lückenhaft.

Insgesamt läuft es für Deutschland nämlich gar nicht besonderes gut, nur gemerkt hat das noch keiner. Das angeblich so reiche Deutschland hat die höchsten Steuersätze, die höchsten Strompreise, die geringsten Vermögen in Europa, eine im Europavergleich geringe Wohneigentumsquote, ein sehr geringes Rentenniveau und in der Folge Altersarmut bei gleichzeitig hohen Sozialversicherungsbeiträgen. Gleichzeitig zerbröselt die Infrastruktur im Verkehrswesen, in der Bildung, der Staat nimmt dennoch weiter die halbe Welt auf und importiert sich arabischen Islamismus und Antisemitismus, lässt dennoch seine Polizeien und Bundeswehr am finanziellen Tropf verdursten, während Abgeordentendiäten mittlerweile jährlich automatisch steigen, um sich nicht immer dem gesellschaftlichen Diskurs aussetzen zu müssen. Gleichzeitig wird die Meinungsfreiheit durch Netzwerkdurchsetzunggesetz, Datenschutzgesetzgebung und Mediengesetz nachhaltig negativ beeinflusst, nicht zuletzt durch die gestrige Ankündigung der Kanzlerin, dass EU-kritische Parteien mit Sanktionen zu rechnen hätten, sie nannte es wehrhafte Demokratie, während sie am Beispiel des Brexits ein Exempel an Großbritannien statuieren lässt, um mögliche feuchte Träume von EU-Mitgliedstaaten zu unterbinden. Währenddessen verteilt sie und eine willfährige selbsternannte politische Elite unterstützt durch eine linke Journaille Deutschlands Restvermögen an illegale Migranten und verspielt damit seine Zukunft.



Es lag wohl nicht nur an der extremen Sonneneinstrahlung gestern im Bundestag, dass in der Rede von Merkel der Kontrast zwischen gesprochenem Wort und Realität sehr ausgeprägt war. Denn wenn alles angeblich strahlt, gibt es auch sehr dunkle Bereiche. Egal, was z.B. die WELT schreibt:


WEF-Ranking: Deutschland ist weltweit das innovativste Land

Im Ranking des Weltwirtschaftsforums (WEF) verbessert sich die Bundesrepublik deutlich und überholt sogar die Schweiz. Eine Einschätzung, die im Widerspruch zu anderen Rankings steht. Doch die Experten verteidigen ihre Analyse.

Deutschland ist für die Zukunft offenbar gut gerüstet. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt der aktuelle Report über die globale Wettbewerbsfähigkeit, den das Weltwirtschaftsforum (WEF) herausgibt. Es ist jene Organisation, die einmal im Jahr zum Gipfeltreffen der Staatschefs und Firmenlenker nach Davos einlädt.

Im viel beachteten WEF-Ranking liegt Deutschland in diesem Jahr auf dem dritten Rang gleich hinter den USA und Singapur. Im Vergleich zum Vorjahr hat die größte Ökonomie Europas zwei Plätze gutgemacht und die Schweiz sowie die Niederlande hinter sich gelassen.

Der Aufstieg kontrastiert mit der Wahrnehmung vieler Experten, die das Land auf dem absteigenden Ast sehen. In konkurrierenden Wettbewerbsrankings wird Deutschland seit Jahren nach unten durchgereicht. 

Im Wettbewerbsranking des schweizerischen IMD World Competitiveness Centerschafft es die Bundesrepublik gerade noch auf Rang 15, im Doing-Business-Report der Weltbank belegt Deutschland Rang 20. Verschiedene Untersuchungen offenbaren, dass auch die Bevölkerung eher bange in die Zukunft schaut. Und die Wirtschaftslenker werden nicht müde, eine zukunftsgerichtete Politik in Berlin anzumahnen.

Hier setzt das Weltwirtschaftsforum in Davos mit seinem Ranking einen Kontrapunkt. Deutschland ist in dem neuen Report der globale Innovationschampion. Kein anderes Land beherrscht nach Meinung der WEF-Experten den Prozess von der Ideenfindung bis zur Produktvermarktung so gut. 

Die Bundesrepublik kann in dieser Kategorie insbesondere bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Patentanmeldungen oder hohem Qualitätsanspruch punkten. Auch in Sachen wirtschaftlicher Stabilität bekommt Deutschland Bestnoten. Mit den niedrigen Schulden und der geringen Inflation könne niemand mithalten.

Starke berufliche Bildung in Deutschland

Gut steht es hierzulande auch um die Fachkenntnisse der Beschäftigten. Das beginne schon mit dem kritischen Denken in der Schule und setze sich in der dualen Berufsausbildung oder in stetigen Weiterbildungen fort. 

Allein in der Digitalisierung hinke Deutschland hinterher. Sowohl bei der Breitbandinfrastruktur als auch den IT-Fertigkeiten rangiert die Bundesrepublik unter „ferner liefen“. 

Doch das kann nach Ansicht der WEF-Forscher das Gesamtbild nicht signifikant schmälern. Auch nicht, dass Deutschland weder in der Elektromobilität noch bei digitalen Konzernen in der Welt vorn mitspielt. 

„Digitale Innovationen sind nur eine Art der Innovationen“, sagt Silja Baller, die am 671 Seiten umfassenden Report mitgearbeitet hat. „Außerdem sind in Deutschland die Grundvoraussetzungen für Innovationen gegeben“, begründet Baller, warum Deutschland in diesem Jahr mit 88 von 100 möglichen Punkten globaler Innovationschampion geworden ist. Das ist auch insofern bemerkenswert, als 103 Länder einen Innovationswert von unter 50 aufweisen.

Neue Kriterien beim WEF-Wettbewerbsreport

Die Bundesrepublik profitiert aber auch davon, dass im diesjährigen Wettbewerbsreport die Welt neu vermessen wird. Das seit 1979 jährlich veröffentlichte Ranking ist erstmals seit elf Jahren komplett überarbeitet worden. Es soll einen Anhaltspunkt geben, wie Länder die vierte industrielle Revolution meistern können. 

Die WEF-Experten wollen nicht zuletzt auch der Politik eines Landes Anhaltspunkte dafür geben, wie die Produktivität und damit das Wachstum gesteigert werden kann. Das passt zum Zeitgeist. Zuletzt hatte der Ökonom Paul Romer den Wirtschaftsnobelpreis dafür bekommen, Ideen als Produktionsfaktor in ökonomische Modelle einzubauen.


Entsprechend wird auch im WEF-Report dem Produktionsfaktor Innovation mehr Platz eingeräumt. In Zeiten einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung und politischer Extreme sehen die Experten den sozialen Zusammenhalt und die ökonomische Gleichheit als wichtigen Wettbewerbsfaktor. In Zukunft würden die Verteilung des Wohlstands und die soziale Absicherung eine größere Rolle spielen. 
Harte Daten bekommen eine größere Bedeutung. Die Antworten aus Experteninterviews werden dagegen weniger stark gewichtet. Damit erleben Länder, die in der subjektiven Wahrnehmung bislang weniger gut dastanden, einen Schub nach vorn. Das erklärt möglicherweise auch, warum sich etwa Italien mit seinem ramponierten Image im neuen Ranking um zehn Plätze verbessert hat. 

Die WEF-Experten wollen ihr Ranking nicht als Nullsummenspiel verstanden wissen, bei dem ein Land nur zulasten des anderen seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern kann. Vielmehr könnten alle Staaten gleichzeitig die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen schaffen, um produktiver und damit wachstumsstärker zu werden.

Erschienen in der WELT

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